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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 13, 1912)
Bienennest-seh Von Fee-ihn Greise. Sie sie en an Straßen neun von Staub, St stehen in dicht stetem Sommeetnuth Sie wandern aus e nsnmen Festenv nden, Ste wandern entlnneb an der eere estqden. je lansen vorbei enn donnernden Ing te steigen und sinken wie nächtlicher . Spuk Sie wollen das ganze Wand überbreiten Mit than sehn-fremdem zitternden Sat ? ten O Und keiner-, an dem es vorüber-sagt othis sausendee Lied, ist keiner, der-tm t: das bebt aus den Saiten, bis leise kste dröhnen, Jst·s Jubel, ist«s Angst oder Sterben nnd Stöhnen? Nur Kinder umfassen neugierig-bang Die glatten Pfähle ctmd hören den sang Und hören ein Rauschen nnd hören ein Nonnen Und stehen und Inschen nnd stehen nnd staunen; Und totssen nicht, was hier vorübekqlitt. Und stn en nnd samtnen versonnen nnt Zum vchittsnlsqescnme der eisernen Saiten, Uns denen der Tod nnd das Leben reiten. Die Probe. Eine amerikanische Novelle von J. status Stizzk von Eise strasst Von der Straße. die nach Jron City führte, stieg eine leichte Staub wolle aus. Weit hinten am Horizont austauchend, war sie näher und näher herangekrochen und immer umfangrei cher geworden. »Sie reitet ein, Boys, ich lasse mir ein Loch in die Rippen schießen, wenn’s nicht wahr sein sollte,« meinte Kid Horden einer aus der Schaar der Gäste, die sich vor Jakob Morgans »Saloon« versammelt hatten und der nähernden Staubwolle mit wachsen der Ausmerlsamitejp entgegenblielten· »Wenn sie es nicht ist, dann ists sicher die alte Waschstau aus Sylba nia,« wars Tony Jaqueö ein, ein klei ner, schmächtiger Kerl, dem man auf den ersten Blick seine Abstammung von der ionunischen Rasse ansah. ,.’nen Hut mit einer großen, weißen Feder lann ich genau erkennen.'« Nach dieser Bemerkung trat Schweigen ein. Alles wartete ge spannt aus den Augenblick, in dem sich der Gegenstand ihrer Neugier aus der grauen Wolle abheben würde. Jron City lag weit im Westen und hatte drei Monate aus das Eintressen einer neuen Schullehrerin gewartet. Das waren drei Monate der Freude und wildesten Ausgelassenheit siir die Jugend der Stadt gewesen. Die srlii here Schuimadome hatte eines Tages — ganz plötzlich —- ihre sieben Sa chen in ihren Rosser verpaclt und Jron City den Rücken gelehrt. Es soll zugegeben sein, daß es keine leichte Arbeit war, die Rangen von Jron City in Zucht und Ordnung zu hal ten. Aber die Schnupstabakdose Wer alten englischen Miß, die die Zucht ruthe im Schulhause der Stadt ge schwungen, und die goldenen Ränder, die ihre altertlimlichen treisrunden Brillengläser umrahmten, konnten eher alles andere erreichen, als die Autorität ihrer Besitzerin mehren. Und so war Miß Euphrofme Mac harwest im Zorn von Jron City ge schieden, nachdem sie vorher ihrernhers zen Lust gemacht hatte über das gott vergessene Jron Citys über seine Be wohner, sein Klima und seine Ju gend. Kid harper, der allen Dingen, die die Erziehung r Jugend W sen, das größte nieresse entgegen brachte, hatte sosort nach dem Osten geschrieben und nach mehreren Wochen die Nachricht erhalten, daß eine junge Lehrerin nach dem Westen ausgebro chen sei. Und verziert-Tagen war seid Parper eine weitere Nachricht von vier ganzen Zeilen zugegangen, daß die Schule am nächsten Montag er össnet werden könnte, wenn Jron City daran gelegen wäre. Die Zeilen waren untersichnet mit Käte Bren ninghaiis. as war der Name der neuen Lehrerin von Jron City, und das Eintressen ihrer Person war die Ursache dasiir, daß sich ein Teil der angesehensten Bürger von Jron City vor Jakob Morgang »Saloon«' zu sammengesunden hatte. Inzwischen war die Staubwolle bis dicht an die ersten Gebäude der Stadt herangeriiett, und jryt löste sich aus dem Dunst ein kleines, aber schweres Gefährt, suhr an Morgans ,,Saloon« vorbei und hielt vor dem hause der Witwe Sm th. Aus dem Wagen heraus sprang mit einem Sah eine kleine Gestalt aus die Straße, ein tleii net Koffer wurde abgeladen, »er schwand mit der Gestalt im hause, und dann fuhr der Wagen weiter. »Das ist sie gewesen« sagte Tony Jaques mit großer Gewißheit «Wenn meine Augen nicht trügen, scheint sie sich aus dem höflichen Blick eines Gentleman nicht oel zu ma chen!« »Na, ich habe sie doch zuerst ge lehenf bemerkte Kid arise-, während hn ein unsreundli r Blick aus Jaques Augen traf. Dann erhob sich die ganze Gesell schaft, und einer nach dem anderen verschwand. als wenn er die wichti - sten Dinge zu erledigen hatte. E aber die Dämmerung an ebro n war, hatte jeder einzelne es e nzur ch- - ten mußt. das er zufällig an dem; hau e der Witwe Smtth vorbeireiten, niußte. Keinem jedoch war es gelun en, die neue Schulmistresz von Ange cht zu Angesicht zu sehen »Dies sollte erst der nächste Tag bringen. « Kid hart-er war ein junger Bur sche von vierundzwanzig Jahren. Es war seine Gewohnheit, in der Frische des Morgens einen kleinen Ritt zu unternehmen. Als er am nächsten Morgen durch die Ebene vor der Stadt ritt, traf er auf Misz Bren ninghaus. Sie schritt sorglos dahin, pflückte ab und zu eine Blume am Wege und sog die frische Luft in vol len Zügen ein Kid ritt on ihre Seite und ver beugte sich, was die neue Schulmisireß mit einem Lächeln quittierte. »Mein Name ist Kid Harper,« stellte er sich vor. »Ich habe wegen einer neuen Lehrerin nach dem Osten geschrieben und nehme an, daß Sie die Mistreß find, die mir angezeigt wurde. Jch heiße Sie im Namen von Jron City willkommen und spreche die Gefühle aller Einwohner aus, wenn ich Jhnen hier Gliicl wünsche. Wenn Sie Anliegen haben oder in irgend einer Weise sich belästigt fühlen. so vertrauen Sie sich mir an, und die Sache wird auf dem schnellsten Wege geregelt werden. Von Jhrer Woh nung aus werten Sie am Ende der Straße ein rotes Gebäude sehen — das ist die Schule. Jhrer Weisung gemäß wird die Jugend von Jron City sich am Montag in der Schule einfinden. Wenn dort was Wichtiges fehlen sollte, bitte —- ich bin der Schatzmeifter von Jron City.« Die Schulmistreß lachte. »Können Sie mir ein Pferd befor aen?« -- Kid Harper blickte die Fragestellerin erstaunt an. »Ob ichs kann? Sie sollen vor morgen abend einen Ponh haben. Wenn ich gewußt hätte, daß die Schuldamen aus dem Osten auch rei ten« hätte ich Jhnen ietzt schon einen zur Verfügung stellen können. »O ja, ich reite. Ohne Pferd würde ich mir hilflos vorkommen. Besorgen Sie mir bitte, einen guten, geduldigen Pomp. Weiter werde ich Sie nicht belästigen. Jch bin eine gute Reiterin." «Doppelte Freude sür mich«« suhr Kid sort, während sein Blick ihren kleinen Fuß streifte. »Hier ist «ne’ schlechte Gegend zum Lausen. Jch reite selbst sehr viel« und wenn Sie zu irgendeiner Zeit Begleitung wünschen, erinnern Sie sich« bitte, meiner. Es gibt hier viele Stellen« die einen Aus ritt lohnen.'« Miß Brenninghaus nahm sein An erbieten an und lachte. Kid Harver stieg aus dem Sattel« wars die Zügel über den Arm und schlenderte mit der Schulmistreß nach der Stadt Zurück. Unterwegs ver sehlte er nicht« ihr verschiedene Erklä rungen zu geben« die nach seiner An ficht für einen Fremdling von Nußen sein konnten. Das war ihm eine an genehme Ausgabe. Die neue Schul mistreß besaß ein paar lebhafte, Augen« volles blondes haar und sah Kid bei seinen Erläuterungen mit einem so gewinnenden Lächeln an, daß dem Schaßmeister von Jron City zu wiederholten Malen ein wohliger Schauer den Rücken hinunterließ Halbwegs nach der Stadt zu trasen sie aus Tonh Jaque5. Kid stellte ihn Miß Brenninghaus vor, ohne seinen Worten besonderen Nachdruck zu geben. Tko Jaques blieb in seinem Sattel sihen und starrte die neue Schulmistreß lange schweigend an, bis deren Wangen ein leichtes Rot färbte. Und genau so unbeweglich saß er noch aus seinem Pferd, als die neue Mistreß und Kid ihm lange den Rücken gelehrt galten. Dann gab er keinem Pferde ie Sporen und ritt avon. «Iony Jaqueg ist zuweilen ein th chen seitsam,« bemertte Kid Mite Brenninghaus starrte nach dentlich Vor sich hin. »So recht gewogen scheint er anen auch nicht zu sein,« bemerkte sie nach turzem Schweigen. Pünitlich um 9 Uhr wurde am Montag morgen die Schule in Jron City eröffnet. Die neue Schulmistresz war mit der Einrichtung der einzigen Klasse zufrieden. Sie widmete sich ihrer Auf abe mit einem Eifer, der die Bewun erung der Erwachsenen er regte, und nach wenigen Tagen sprach man nur noch mit großer Ehrfurcht von der Institution der Schule. Kid Harper fand sich oftmals vor dem roten Gebäude ein, wenn sich des Mittags die Pforten der Schule schlossen, Mistrefz Brenninghaus' Pony am Zügel hinter sich herfiih rend. Gewöhnlich ritten sie dann nebeneinander durch die staubigen Straßen von Jron City in das tiefe S weigen der Einöde hinein. n Jalob Morgans »Saloon« bil dete das nteresse des jungen Kid fiir die neue ulmistreß das Gespräch des Tages, und nicht wenige gab es, »die i n um dieser Freundschaft willen denei eten. ? «Scheint sich ja zu einem ernsten all heranzubilden,« bemerkte David lert eines Tages. »Ob« hat einer lyou Efuch se solch Treiben von th ge eben " , »Nicht den geringsten Schimmer,« entgegnete ein zweiter Gast. »Aber ein nettes Geschöpf soll unsere neue Mistre do? sein. »All, ter lte t Dein chick alt« So bade ich m r Isosort gesagt, als ich dieses prachtvolle »Muster von Weiblichleit das erste IMal gesehen. Und davon steht nir zgends was geschrieben, daß Kid hier ohne jeden Widerstand ernten soll.«« Der Halm-M widerhallte von »Lachen. Tony Jaaues aber lachte nur zleise und nachdenklich und sprach tein Wort. Er dachte zurück an den gr strigen Abend, als er Mistreß Bren ninghaus draußen im silbernen Licht Ides Mondes begegnet war. Sie hatte einen kurzen Spazierritt unternom men und sich dabei verirrt. Dann waren sie zusammen nach der Stadt zurückgeritten. Mistreß Brenning haus hatte ihm einiges aus ihrem Leben erzählt, und er hatte ihren Worten voller Teilnahme gelauscht. Er war überzeugt davon, daß sie ihn nur deshalb ins Vertrauen gezogen haben konnte, weil sie sich von Kid zurückziehen wollte. Und als sie zum Abschied seiner Einladung zu einem Ritt am nächsten Tage gefolgt war, hatte sich in Jaques ein leises Gefühl des Triumphes eingestellt Die männlichen, unverheirateten Einwohner von Jron City bezeigten seit dieser Zeit großes Interesse siir die edle Kunst des Regens Wer vor dem nur zu geschäftlichen Zwecken seine Mähre bestiegen hatte, warf sich jetzt in seinen besten Sonntagsstaat und streifte die Umgebung der Stadt ab in der Hoffnung, einmal dem neuen Schulsräulein in den Weg ZU reiten. Käte Brenninghauz stand sich mit allen gleich gut. Ihre Schönheit und ihre weiblichen Reize fanden Anerken nung auf der ganzen Linie. Was ihre Bewunderer zum besonderen Interesse anregte, war der-Umstand, daß ge völlig frei schien von jener Aengftli teit, die man ohne Vorbehalt mit jedem weiblichen Wesen in Verbin dung brachte. Eine Maus ließ sie völlig kalt, und von giftigen Reini lien sprach sie mit den erfahrensten Männern in eingehender Weise. Da zu saß sie im Sattel wie ein Cowboy und trug beständig einen tleinen'mit Perlmutter ausgelegten Revolver bei sich, aus dem die Augen der Männer stets mit stummen Fragen ruhten. Was sie damit bezweckte, schien allen ein Rätsel. Eines Morgens tonnte David Clert seine Neugierde nicht länger zurückhal ten. »Ich möchte nicht neugierig erschei nen,« redete er die Schulmistreß, der er gerade begegnete, an. »Aber wissen würde ich doch gern, wozu Sie den kleinen Revolver stets bei sich tragen? Angenommen, es passiert Ihnen etwas, was würden Sie denn mit dem kleinen Ding anfangen?« Käte Brenninghaus lachte. ,,Na, wenn es notwendig wäre zu schießen, dann würd ich eben schie ßen!« »So, so,« entgegnete David Cleri, aus der Fassung gebracht ob dieser unerwarteten Antwort. »Ich dachte, Sie tönnten teiner Fliege ein Leid zufügen!'« Und derselben Ansicht war die ganze Einwohnerschaft von Iron City. »Ich glaube iiberhaupt nicht, daß sie zum Schuß lomrnt,« äußerte Clert zu den Gästen in Morgans »Salvon." »Unten im Osten werden die Mädels anders erzogen als hierzulande. Ge wöhnlich fallen sie schon in Ohnmacht, ehe eine Sache zum Ereignen Zeit hat« und dann muß man Wasser nehmen und sie damit bespritzen.« »Unsere Schulmistreß scheint mir aber nicht von dem Schlag zu sein,« warf ein bronzefarbener Viehhijter, der lange George, ein. »Ich habe so’n ’Gefiihl, als wenn sie ihr Spiel zeug, wie ihr es nennt, ohne weiteres ur hand nehmen wird, wenn sie sich in Gefahr befindet. Und ich habe nicht große Lust, derjenige u sein, der in diesem Augenblick vor ihr steht." Tonh Iaque5, der bis jeßt der Unterredung schweigend zugehört hatte, mischte sich ins Gespräch. »Wenn sich hier irgend jemand da -fiir interessiert, ob Miß Brenninghaus Itapfer ist oder nicht« dann wäre es Idoch das einfachste, er bringt die IFrage zur Entscheidung.« ; »Wie meint Ihr dast« fragte Da ;vid Cleri» - »Ma, laßt etwas passieren," ant wortete Tony Jaques. »Gebt ihr eine Gelegenheit zum Schuß, damit ihr seht, wie sie sich verhält.« »Zum Beispiel?« »Na —- —— ——« Tony Jaques schien nachzudenken, »macht einen »hot(1 up«, einen echten »ti0lc1 up« im wilden Westen.« Wenn sie die Absicht hat, ihre Pistole zu benutzen, wird sie es in einem solchen Fall ge wiß nicht unterlassen.« »Das klingt äußerst interessant,’ bemerkte der lange Geotge, »besonderi da sich gleichägtig siir einen Bewunde rer unserer ißtreß eine Gelegenheit bietet, seine Haut punktieren zu las en.« « s »Was meint Jksr tmqu ’ Die Frage war aus dem Munde « Tony Jaqueg gekommen und an Kid Farper gerichtet, der mit retgniigtem iicheln der Unterhaltung zugehört atte. h »Ehe Probe ists aus jeden Fall,« entgegnete der Gesragte. »Wie wollt Jhr die Sache aber anstellen?« »Wir versammeln uns ax einem Punkte —- —« »Am elsenpsad,« unterbrach ihn David E erk. Da Jbr den Plan eines T,,t-ota up« http-echt gestattet mik,1 Euch eine kleine kieine Jnsormations zu geben. Jch bin heute zufällig-zu der Zeit an der Schule vorbeigekorn men, alö die Mistreß ihre Jungens: »entließ. Auf die Frage, ob sie heutes seinen Spazierritt unternehme, gab sie» ’mir zur Antwort, daß sie zu Frau iBarnes hinüberreiten wolle um nach lderen kranketn Kind zu sehen. Meine IBegleitung lehnte sie ab, weil sie schon mit Anbruch der Dunkelheit zurückkeh ! ten wollte. I Daraus könnten wir unseren Plan aufbauen. Wenn sie zu, Varnes hin siibergeritten ist, dann fmuß sie über Iden Felsenssad zuriitkkehren. Wir können uns hinter dem Buschwerl verbergen, das gleich rechts hinter der ersten Biegung liegt, und von dort aus unseren Uebers-all vornehmen. Das wird eine prachtvolle Schießerei werden. Natürlich darf keiner auf unsere Mißtresz schießen, denn erstens können wir sie als Lehrerin nicht ent behren, und dann wird ja auch keiner von uns diese Absicht haben.« »Es bleibt also nur übrig, einen aus unserer Mitte zu bestimmen, der die Rolle des Helden übernimmt," be siegeltes der lange George den Vor schlag Clerls. ,,Einer muß die Mistreß aufhalten, und die andr ren bilden mit unserem Schreien den sogenannten beweglichen Hinter grund·« »Ich schlage Kid vorl« erklang eine Stimme aus der Menge. »Ueber diese Frage kann doch kein Zweifel herrschen,« warf David Clerk ein. »Wer sollte sdie Rolle überneh men, wenn nicht Kid Harpert Er hat doch ein oder vielleicht schon beide Au gen auf unsere Mißtreß geworfen, ist von Natur nicht unintelligent, und in einer so delikaten Sache wie die vor liegende tann nur ihm die Ehre des Helden zufallen.« Kid Harper war aufgefprungen und sal) den Sprecher wütend an. Aus den Worten des Letzteren war ein verhaltener Unterton herausge klungen, der Kid verletzt hatte. »Ich tue es nicht!« rief et aus. ,,Meint Ihr, Jhr habt- mit Eurer ver ächtliche-i und seigen Tat, einer hilf losen Mißtresz gegenüber, ein Helden stiick vor?'« »Na, Kid Jhr fürchtet Euch doch nicht etwa, Eure Haut vor die Pisto lenmiindung zu bringen?« entgegnete ihm Clert höhnisch. »Daß Eure Worte eine Lüge sind, wißt Jhr doch selbst am besten!« »Na, Kid, hört doch mal in Ruhe zu,« mischte sich jetit Jakob Morgan, der »Saloonkeeper« in die Unterhal tung. »Wir wollen unserer Mistreß doch durchaus nichts Böses zufügen. Wir sind doch alle nur neugierig dar auf, was unsere Mistreß im Augen blick der Gefahr mit ihrem Revolver anfängt. Der eine glaubt, sie wird schreien, und der andere sit-eint, sie wird in Ohnmacht fallen. Der lange George meint gar, daß sie es auf ei nen Kampf ankommen lassen wird. Das ist doch ein ganz harmloser Scherz. Der Mantel ist nun atf Eure Schultern gefallen. Wenn Jhr ihn nicht behalten wollt, dann nimmt ihn ein anderer. Euch ist ohne Wider rede der Bortritt eingeräumt worden, also . . . Kid Harper blickte sich um Jm gleichen Augenblick durchsuhr ihn ein Gedanke, der seine Absicht sosort änderte. Jeder andere würde die Mistreß gewiß mehr erschrecken als «r selbst. Als erster, der in Aktion trat, konnte er den Augenblick des Ueberra schenö vielleicht abschiviichen. ,,Allrigbt!« stimmte er zu. »Ich behalte den Mantel.« »Wenn die Sache noch llappen soll, müssen wir uns sofort auf den Weg machen,« meinte Cleri. ,,Bis Son nenuntergang ist nicht viel Zeitl« Den Weg hinunter der von Jron City nach dem Felsens-fand führte, ritt eine Gruppe von sieben Reitern; voran Kid, an esiner Seite Tony Jaques. Die Stadt einen guten Pferdetrab im Rücken, beschleunigte sie ihreEile Nach kurzer Zeit zweigte sich der Felsen psad ab, der bald daraus eine Krüm mung aussährtr. Dahinter kam das Buschwert zum Vorschein, das David Clert als Versteck vorgeschlagen hatte. Eine bessere Deckung konnte es nicht geben, das Gebüsch war mit den Augen undurchdringbar. Wenige Schritte vorwarts zwängte sich der Pfad durch gigantische Felsen, die den ! Wåg nur eine kurze Strecke erkennen( lie en. »Also nun los, Kid — ein Tuch um den Kopf,'« belehrte Jakob Mor gan diesen, »in-mil- up« —- und das Geschäft ift erledigt. Wir werden gleichzeitig unsere Flinten abfeuern, damit es den Anschein erweckt, als wenn Jhe eine ganze Schaar Raubi ten leintet Euch habt.« K d Harpet lächelte und blickte den Pfad hinunter. Von der Mistreß war noch nichts zu sehen. »Wenn die Sache schief auslaufen sollte,« tröstete ihn der lange George, elzc er sich in das Buschwert zurückzog, ,, ann werden wir Euch ein Begräb nis schenken, über das Jhr Euch nicht beklagen sollt.« » Die Dämmerung senlte sich herab. Kid saß auf seinem Pferd, ein Ta fchentuch um den oberen Teil seines Kopfes gewunden,« die übrigen »Bau diten« hatten sichs im Bufchwerl be haglich gemacht und tauchten gemiiti lich ihre Zigaretten. Jeht klang Hufgellapper die Straße heraus Käte Brenninghauö kam auf ihrem Pfad zwischen den Felsen hervorger tten.- Vor dem Buschwerk angelangt, trat Kid ihr in den Weg. »Wind-s um« rief er ihr entgegen, feiner Stimme einen so liebenswürdi gen Klang gebend, wie es ihm die Situation erlaubte Kätes Pferd ging mit den Vorder beinen hoch in die Luft. Jbr Atem rang sich schneller aus der Brust und ihre Hände fuhren gegen den Him mel, wie ihr befohlen worden war. Jhre Rechte hatte aber noch rechtzeitig den kleinen Revolver erlvischen kön nen. Ein kurzer, scharfer Knall er tönte, und aus der Mündung des Re volvers schoß eine kurze Feuergarbe hervor. Die Schar im Buschwerl briillte vor Freude darüber, daß die Schul mistreß solche Tapferkeit be:oiesen, und ließ mehrere Jubelsalven gen Himmel steigen. Käte Brenninghaus aber entwich vom Schauplatz und ent kam im Schutze der Dunkelheit. Jegt stürzte die Schar mit lautem Geläch »ter ans dem Versteck hervor. Kid Harper aber lag am Boden —- die Lungen von einer Kugel durchbohrt. Als der lange George ihm seinen Arm unter den Kon legte und Kids Lippen ein leiser Seufzer entfuhr, da malte sich Entsetzen auf allen Gesich tern. » »Er ist getrosfenl'· rief George aus« iingstlich und überrascht in Kids Ant slitz blickend. ,,Kid ist erschossen!« ’ »Auf, schnell in die Stadt mit ihm. Diesen Ausgang habe ich nicht erwar »tet. Hoffentlich ist Dr. Richardson szu Hause.« s Sie hoben Kid auf Morgans Pferd und eilten mit ihm, so schnell die Füße der Pferde vermochten, nach der Stadt zurück. »Nun haben wir Auskunft erhalten« ob unsere Mistreß tapfer ist oder nicht,« kam es gepreßt aus Morgans Munde. »Hofsentlich ist Kid nicht der Leidtragende!« Jn einem Zimmer über Jakob Morgans »Saloon« lag Kid. Doktor Richardson stand vor dem Bett und schüttelte den Kopf. ,,,Eine Möglich teit ist vorhanden, aber nur diese eine.« Drei Wochen stand Kid Harper vor der Tür ins Jenseits. Dann besserte sich sein Zustand. Doktor Richardson aber ließ noch niemand zu ihm. Jn der vierten Woche fing der Kranke rn, solide Nahrung zu sich zu nehmen. Und nach dem erster Bcessteal kam der erste Besuchen Es war die Schul mistrefz. Tränen standen in ihren Augen, als sie über die Schwellee schritt. »Ich bin «ief unglücklich, Mister Harper,« lam es aus ihrem Munde. »Mir gebt es besser,« fiel Kid ihr in die Rede. »Was macht die Schule?« Er versuchte sich auf einein Ellbogen aufzurichten. »Unsere Spa zierritte habe ich sehr bermißt." »Ich habe alles über den ,,lmls1 up« ersahren,«' entgegnete sie ihm. »Wie konnten Sie aber nur eine solche Torheit begehen?« »Mir war lein anderer Ausweg ge bieben. Wenn ich es nicht getan hätte, wäre ein anderer an meine Stelle ge treten, ich konnte ja nicht wissen na, ich wollte Ihnen die Sache so leicht wie möglich machen. Das ist lmir ia nun nicht recht geglücltl Hof Ifentlich stehe ich in Jhren Augen nicht als schlechter Mensch da.« Die Schulmistreß sah ihm lange und ernst ins Gesicht und blickte sich sdan scheu im Zimmer um, als wenn ssie in ihrem Jnnern mit einem schwe sren Entschluß kämpfte. »Wissen Sie, wo Tonh Jaaues Jwars« fragte sie Kid nach langem lSchweigen »Am Abend des ltolcl up?« Sie nickte. »Mit den anderen im Gebüsch!« Wieder herrschte Schweigen »Haben Sie . .. jemals gehört, .. « kam es dann zögernd über ihre Lip pen, ,,ist Jhnen jemals der Gedanke etommen, daß Jaques, daß » ony Jaques ...?« Ihre Stimme versagie rsor Erregung. »Wollen Sie sagen, daß Tony Ja ques eine Art Rivale ...« Käte Brenningbaus beugte den Kopf. . Kid richtete sich plötzlich im Bett auf und starrte die Schulmistreß an, als ob er ihren Worten noch nicht das richtige Verständnis entgegenbringen konnte. »Glauben Sie glauben Sie, daß er auf mich geschossen hat?« Sie beugte sich schweigend über das Bett zog ihren kleinen Revolver aus dem Futteral und öffnete ihn vor Kids Augen. Sechs blinde Patronen fielen auf das weiße Bett. »Hier sehen Sie!« Kid nahm die leeren hülsen verwundert in die Hand »Jn meinem ganzen Leben habe ich noch keine richtige Kugel ver schossenl'« Dann beugte sie sich tiefer liber das Bett, und turz ehe der Aret in das Zimmer trat hatte sie ihm neen inni gen Kuß auf die Stirn gedrückt. s Tony Jaquaes war am Tage nach dem »hol(1 up« aus Jron City ver stundery und bis heute hat noch n Dritter den Grund fiir seinen( plöslichen Abschied erfahren. z f Mummelre me- List-. Schon im Jahre 1846 galt Wien als die größte musikalische Zentrale Europas, und darum zog auch der junge Rubinstein dorthin, wo damals Liszt wohnte. Rubinstein hoffte viel ron dessen Hilfe und Proteltiom aber gleich beim ersten Empfange wurden seine Erwartungen völlig zerstört. Die Ausnahme, die er bei dem be rühmten Komponisten sand, war trocken und kühl· »Wer Talent hat«, sagte dieser zu ihm, ,,muß aus seine eigene Kraft zählen und darf sich nicht auf die Hilfe anderer stützen wollen« Diese Worte hielten Rubinstein lange Zeit fern von Liszt. Eines Mor gens, es mochten wohl zwei Monaie verflossen sein, erinnerte sich der letz tere seines fungenBesuchers und über ’raschte ihn in seiner Dachstube. Er kam in großer Begleitung »Das war sein Hos«;—- sagte Rukinstein »ob nr den er sich nie zeigte: ein Prinz ein Gras, ein Arzt, ein Künstler, al les glühende Bewunderer, bereit, sei ne leisesten Wünsche zu ersiillenl« » Als sie in die Mansarde einiraiem schien alles erschüttert: der Meister i ) mehr als die andern· Die elende La ge des jungen Musikers überraschte lil,-n. Wahrscheinlich hatte er ihn in leinem erträglichen wirtschaftlichen sftustande geglaubt. da er die Familie Rubinitein in Moskau in mehr als csuskömmlichen Verhältnissen kennen gelernt hatte. Und nun traf er auf die bitterste Armut. Jetzt zeigteper eine rührende, herzliche Teilnahme, nnd das erste, was er tat, war, ihn noch am selben Tag zum Essen rin znladm Das kam geleaen, denn der junge R. war noch nüchtern und hat te Hungert —— »Von diesem Tage an«, erzählte er, ,.schloß ich mich aufs innigste an Liszt, und bis zu seinem Tode ver banden uns die freundlichsten Bezie lsungen.« — Rubinstein brachte übri gens nach Wien ein Dutzend ,,Empseh lungsbriese« vom russischen Gesandten in B. und dessen Gemahlin mit. Er gab mehrere ab, erhielt aber nie eine Antwort oder eine Einladung. Das machte ihn stutzig. Er beschloß, eines dieser Schreiben zu öffnen, und las folgendes: »Liebe Gräfinl Unsere Stellung als Gesandter und Gesand tin legt uns leider die unangenehme Pflicht auf, allerart Landsleute zu protegieren und zu empfehlen, die uns fortwährend mit dringenden Bitten belästigen. Und darum empfehlen wir Jhnen auch einen gewissen Ru binstein, der Jhnen dies Schreiben Eil-erbringen wird!« Der so ,,Empfoh lene« war natürlich sehr erbaut und wars den ganzen Rest der Brief ins Feuer. Er lebte in Wien in einer kleinen Dachkammer vom Ertrage sei ner Musikstunden, die man ihm mit wenigen Kreuzern bezahlte, und konn te sich oft tagelang kein warmes Mit tagessen leisten. · Der Haus«-lüften Sieh, ich weiß, mein liebes Männchen« Daß Du mir von Herzen gut; Doch, wenn Du zum Klub gegangen Schwindet ost mein froher Mut. Ach, Du bleibst ja stets so lange,· Und hier ist's so einsam dann; Laß ihn hier, des Hauses Schlüssel Laß ihn hier, mein Herzensmann. Solche Bitten, solche Klagen, Folgten mir seit Jahr und Tag« Und um endlich Ruh zu haben, Gab ich nolens volens nach. Und am Abend zog ich heiter Zum gesell’gen Klub hinaus; Kehrte dann, da ohne Schlüssel «— —Erst am andern Tag nach Haus« —--, ,-4 A — —- Anders genommen. Dienstvermittlerin: Hier die Josepha Kämmerer lann ich Jhnen als Stu benmädchen warm empfehlen: sie ist ein selten anständiges Mädchen. — Frau: Dann tut mir’s leid: ich tann nur ein immer anständiges Mädchen brauchen! —- Falsch verstanden. Dich-i ter: Herr Redakteur, ich möchte iiber das an Sie eingesandte Wert Jhr Urteil hören. —- Redatteur: D. es ist nicht viel wert! — Dichter: Das macht gar nichts, sagen Sie es mir doch. —-- Ein Kenner. Kaufen Jst »dies auch bestimmt echter CeyloniTeet i— Neuer Vertauser: Herrn Cehions IName steht ja aus jedem PaleU I —- Er kennt das. Vereins preisident: Morgen tritt unser Mit glied Herr Maher aus unserm « ung gesellen - Verein. Bitte die , rrn vorzuschlagem was wir ihm als Ab schiedsgeschent verehren sollen. — Weinhändler: Jch schlage einen Korb Wein vor! Präsident: Nun, so sauer wollen wir ihm den Abschied doch nicht ma en. ch-— Ensant terrible. Der kleine Fredi (zum Verehrer seiner Schwester dessen Heiratsantrag heute mit Bestimmtheit erwartet wird: »Hast Du die Bombe mitgebracht« Verehrer: »Welche Bombe?« Der kleine Fredi: »Nun, S we ster Ella hat doch heute srith ge ast, wenn Du abends kommst, wird die Bombe vlahen.«