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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 25, 1907)
owsfs -- s — 1. Kapitel. Doti, wo das französifche keim Issent Finiåtere (Landende) thntsuch: ( nd schon bald zu Ende ist, iikgt ims itle Quimper die kleine, achte saht Concatneau. Sie ist von gro III malerischen Reiz, der nicht kini Ins den grauen Befestigung-Iman sen gewundenen Straßen und den Iliviitetischen Häusern liegt, so:.:crn der auch von der zerkliisteten Küste susgeht, aus welcher ein gut Theil der romantischen Geschichte des mittel slierlichen » rantreichs sich abgespiclt t. Ziem ich itn Hintergrunde der i re la Fortest gelegen nnd fast allseitig von Wasser umspü1t, nährt ch die gute Stadt von Sardellesn on und von ihrem —— Reiz. Zu Iui jedoch, wenigstens in de: Neu , von ihrem Reiz, der jährjich nndette von Künstlern anzieht, so III Concakneau mit Recht sür eine der am meisten besuchten Malcrtolcs tien gilt. An aller Herren Ländern kom Imt sie hin, die malkflissenen Männ lein und Weis-Leim um mit mehr over venilger großem Geschick die manch chm iche Durchsichtigkeit der . Wogen Und die ebenso unnachahmlicken Tin kn der Lust, die sich über diesen inte ressanten Etdzipfel mit zuweilen ganz subeschreiblich schönen Dunsigebizdcn dahin iehen, geschickt nachzuahmen Un nicht nur vor jeder pittotesten lspattie und jeder eilten Mauer, ie sich zgeoischeni Concarneau und dem nach-dritten Fischerdorichen ist-. m-«uvkll engem, Wueu fu«-m ceas en gestanden, auch draußen im gete, auf den kleinen Glenainseln, ,- witt- der Pinsel fleißig gehandhabt, werden in allen Sprachen der Welt Mnsigefptiiche geführt, gleiten enz te, suchende, abfchätzende Augen die nur zuweilen lächelnde,1.1eisi Gier groß-artig ernste Natur Kntzum—— Cancarneau gehört den sinken! —In einem Februartag des « Jahres 1884 gingen Jan Frit, ein junger IIUvetpener Künstler, und ein etwa sittzigjiihriger, eleganter Herr, lang fun die Hafensttaße entlang Es war ein uncemein ftiimiseqer · Ug. Die schweren Welten nassen rten fast auf dem Meere, das i glanzlos und düster, unter toüens .. -..«..· —«.å-YW «H..-·a Ue Schiffe, welche gut veran! e:: nn keinen Hafen lagen, einen hüpfendz n Ist lächerlichen Tanz ausfiihren ließ. in feiner Sprühregen, der schen seit Stunden niederging und alles triefen machte, begann soeben, sich in einen richtigen Guß zu verwandeln. · »Nun, Herr König, haben Sie noch ficht genug Feuchtigkeit an und um Es« fragte Jan Feit lächelnd, in ee den Kracen seines Uebetrscls C-s- KL- —:.1- ------ .- -:- Oct »Q-U·1Gu VI s« esse-«- uub IesV-, bete chen den für mich so seltenen Anblick senießenC bat König. »Man harte recht, als man mir sagte, das-, Con esrneau unter allen Umständen präch tige Stimmung hat. « »Es ist thatsiichlich so« gav der Riederliinder zu. ,,Trotzd·em jedoch rege ich mich auf ein Glas Butaun r bei Papa Briac.« Eine Weile noch genoß der andere das interessante Schauspiel, welches die ausgeregte See bot, die sich daä alte Städtchen holen zu wollen schien, dann bogen die beiden Herren in ein krnmines Gäßchen ein, woselbst Papa Briac eine gemüthliche Weinstabe · li, in welcher das Künstlervolt sich onders gern zufammenfand. «Sie werden mich heute mit le ne bekannt machen?« sragte Ko Unt mit Flean und der hübschen Kiidonam einem reisenden Wei , . feste der junge Maler hinzu. »Das isi die Dame, deren »Klip sie bei Sturm« in Paris so gro - Anklang sand? Das Bikd hat . mit imponirL « Wß Hoffentlich wird die hnen nicht weniger ge Wats ihr ild.« Bett-e ich auch ihr Atelier sehen ..Ute1iet? —- Wenn Sie ihr Läm MMUW so nennen wollen — warum - M nie-i Die kleine Heim-nah die « « se grpsse Minister-in ist, lebt uam bei-Tücher Dürstigieit « ask-III Die Kritik« —- Jan Fkit « e W bei diesen Worten gegen Leiter-—- ··rsi natürlich ein , « e He aber das Publikum D Bilder nicht Die Mit-o Hei eben einen richtigen schnitt pps, He nacht dem-De m idixflekan its-nettes - « n ge "ndni sei-— keck-m den ins sue « es- senigm tise Muts anek MM »Im-i W seit-Wäruuxåu L nein Haufe. Sie war sichtlich beküm nIert nnd dachte in ihrem Kunsrner nicht daran, das alte Seidentjeib, das unt ihre hagere Gestalt hing und das von einem eian prächtig gewese nen, jetzt fast schon schäbig wirtenben Snnimtmantet theilweise bedeckt war, auszunehmen sondern sie zog Die Schleppe achtlos hinter sich her. »Aber Madame Malachow in diesem Wetter gehen Sie auf die Straße?« redete Frit die Frau an, indem er höflich den Hut vor ihr ab nahnr. Frau Malachotxs weltes Gesicht erhellte sich ein wenig, als sie - ri: er kannte. Sie reichte ihm die Hand. »Ich muß zum Dottot«, sagte fie teusiend, »Jwan geht es heute ziem lich schtecht.« »Das Wetter —-— das abfckvcntickke Wetter! Heute geht es teineni Men schen gut«, suchte Frit Frau Mitta clicw zu trösten. »Aber ich witl selbst den Doktor holen. Gehen Sie nnr wieder hinauf. —- Jeh tann Sie na türlich hier nicht stehen lassen", wen dete er sich ohne jede Verlegenheit nn König »Sie gehen am betten mit Frost Matachow. Jm Atelier Irr-ins finden wir uns wieder.« Damit war der ausnahmsweise sehr lebhaft-: Niederltinder schon fort So blieb denn König nichts ande res übrig, als der alten Dame, die ihn niit freundlicher Geste Dazu ein !uo, zu folgen. »Mir wenn das Atelier, in welchem ich herrn Frit erwarten soll, that iächlich ein Raum tit. in weichem ickL niemand störe, nehme ich Ihre Er kaubuiß an, gnädige Frau«, sagte stö nig zu seiner Führerin. »Mein Sohn wird gar nicht wissen, da er einen Gast hat. Kommen Sie al o ruhig mit, mein Herr.« Jn der ersten und einzigen Eiage des Hauses angelangt, führte Frau Mainchow ihren Gast in einen gro ßen, hellen Raum, dessen Ausstattung bewies, daß er ernster Arbeit ges-id met war. »Wollen Sie es sich hier bequem machen!« sagte sie mit der eigenartigen Aussprache der Rufteu nickte ihm freundlich zu und verliess das Aulier. ’ König sah sofort, daß .1 sich Hier nicht langiveilen würde, fand Eier haupt, daß er irr-Diesem guten Con carneau Aus einer Anregung in die JUnsere fiel. Natürlich war er -·ariiber vergnügt und gab sich diesem Fergniigtsein mit vollem Behagen sind Daß in diesem Atelier niclxt nur ein tüchtiger Mann sich eisrig seiner edlen Kunst hingab, was eine arößere Anzahl vollendeter und begonnener Bilder bewies. sondern daß auch sor genie Frauenhände da walteten, konnte man aus der fast peinlichen Sauberkeit erkennen, weiche hier über all herrschte und welche durch etliche Elende-reiten die sozusagen über den hübschen Raum hing streut worden waren, anzuthig Lgraste-unt»wunde. «0-k4:-II Visite-u sunui un« CUJHILLL »i(’ reichlich Vorhanden waren, naiiinen den lonst einfach ein-gerichteten Raum alle liahl.,eii, und einige hiidim ge tellie Gruppen ver chiedener Pflanzen ferliehen i«,n eine große Freundlich-« ett Ein Umstand jedoch befremdeie sen Ceriihmten Kunst trititer Cis gab isa ieine fnrbenbefetzte Palette keine ni sen Pinsel und kein Bild auf der Sinifelei. vor welcher König jetzt nachdenklich stand-, nachdem er mit Freude und Bewunderung und auch ran einein gewissen griibleriichen Staunen die vorhandenen fertigen Kunstwerke betrachtet hatte. Der Kisnstley welcher all dies geschaffen, war wohl ernstlich trank, der hatte wohl schon seit längerer Zeit den Pin sel aus der Hand gele gi. »Wie schade, wenn es für immer wäre!'« dachte König und ließ sich so eben in den Sessel nieder, der vor der leeren Staffelei stand, als eine wohlilingende Stimme sagte: »Ent schuidigen Sie, mein herr, daß wir Sie so lange allein ließen.« König hatte sich sofort wieder er hoben und verneigte sich vor der inn gen Dame, welche auf ihn zu ging. »Mein Fräulein«, sagte er, « eliatien Sie mie, mich Ihnen vorzufte en, ehe ich Ihnen meinen Dank iiir den Ge nuß ausspreche, den ich hier irn Ate lier Jhres lieben Kranken gefunden hast« » Sie lächelte nnd schüttelte das Haupt, indem sie in ihrer hübschen fremdilingenden Weise fortfuhrk »Das ift unnöthig. hetr Kön. Jan Frit, der soeben mit dem D tor ge onitnen tit, hat Frau Malachow nnd mir bereits agt wen wir im gean le haben. a bin ich denn sogleich Fastgerk Sievtirn kämen sitz-H in eine an n n; es thut mir wohl daß —,Sie der große der saubestechiiche Krithlm von Ernst-« sprachen-« Das nge Mädchen streckte König beide de enwn m er beeilte W L· Weist vertiesr, im Verlause dessen sie erfuhr, daß Doktor MS König ändi Mitarbeiter e großen ö« errei i schen Zeitung sei, daß er einen vier zehntägigen Urlaub erhalten habe, um verschiedene Kunstnusstellungen zu besichtigen, daß ein Pariser Be tannter Ringen-then habe. nach Con carneau zu gehen, und das; er, wie wohl höchst befriedigt, von diesem Ilusslug, dennoch schon mit merkba rer Sehnsucht an seine Vaterstadt Wien denke, denn dort sollte —- man schrieb jetzt den 27. Februar — am Z. März seine Verlobung gefeiert wer den. Es entstand eine Pause der Berle genheit, die König schließlich damit beendete. d.«-.ß er abermals an eines der Bilder, die an der Wand hingen, herantrat und dessen Vorzüge in streng sachlicher Art zu beleuchten be gann, wobei sie ihm mit Interesse zu ,i.i:te. »Aus eines bin ich noch nicht ge tosnmen«, beendete König nachsinneno seine Kritik, »denan nämlich, wer auf szan Malachow, der deute wie ein neuer Stern sür mich ausgeht, Ein slusz genommen hat. Jch lenne näm lich diese Art, den Pinsel zu ühren, diese besondere Art der dnr chtigen Untcrmalung schon. Sie ist wohl von ein und demselben Meister aus meh rere seiner Schüler übergegangen, nnd ich habe diese Art zu malen schon irgendwo anders gesehen.« »ilnd Sie finden sie gut, diese Art zu malen?« Des Mädchens Gesicht hatte wieder den scharf sorschenden Ausdruck von vorhin. »Ganz meistethast!« sagte König. »Wi) kann ich sie denn nur schon ge sehen haben-« »Jwan oertaust seine Bilder alle nach Amerika«, sagte, auch wieder recht unvermittelt, die junge Dame und arisf —-— merkwürdigerweise zit terte ihre Hand dabei —- nach einem Medizinschiichtelchem das aus dein Tische lag. neben welchem sie stand Jn der Tbat — ibre band zitterte. denn das runde Zchächtelchen entglitt ihr und rollte ein gutes Stück über den Boden. »Bitte, lassen Sie doch die Schach tel, sie ist leer.« »Mich dünkt, daß ich hier vor einer Art Schatztammer stehe«, sagte Kö nig, und seine Augen konnten sich das-· bei :-cn einem Bikdchen nicht trennen, das Ins einer. Der Mappen lag Schließlich Jangte er danach. «A ins is» prächtig, ganz prächtig!« käe es, sich in den Anblick des Bildchenö retsentend, geradezu begeistert ans. »O, bitte, lassen Sie mich mehr von den intimen Arbeiten thes Verlob ten sehen! Jn seinen Stizzem in seinen Entwiirsen lernt man 1a eigent lich einen Künstler am genauesten ten nen.« Er hatte recht Wenig-seine Me geschildert und hatte auch mit seinem Gtiicksgesiihl nicht zurückgehalten Und das that ihm je t leid, denn er be merkte soeben, aß seine Zuhitherin schöne Augen voll Theiinen standen. »Ich bin roh«, sagte er renig. »Ich habe Ihnen weh gethan. Ich vergaß, daß Jhr eigenes bräntlicheö Glück ge trübt ist. Verzeihen Sie mir. Dos fentlich ist die Krantheit Jhees Vet lobten nicht derart. daß sie zu ernster Besorgniß Anlaß gibt?« " Er erschrat iiher die Wirtung sei ner Worte. Das Mädchen war in bitteres Weinen ausgebrochen. k YMein Fräulein —« sagte er, »ich it e —« Da nahm sie sich zusammen und sagte leise: «Jwan ist so schwer krank, daß wir das Schlimmste fürchten n1ijssen.« -—— Und plöylich fuhr sie sehr lebhaft fort: »Deshalb keut es mich so innig, daß Sie, dessen Ruf auch hier bekannt ist« an Gefallen fin’den.'« »So toßes Gefallen, mein Fräu lein, dasjch mich seht darüber wun dere, Ihren Verlobten, der ein ganz bedeutendes-Künstler ist, noch in let ner Ansstellun vertreten gesehen zu haben, und da ich mich schäme, ein gesteht-r zu müssen, daß mir kein RI me bis vor einer Stunde ntchenl fremd war.« Er halte Isich bei feiner lebhawa Entgegnung unwillkürlich erhoben und auch lne junge Dame wer aufs-· standen. Er sah sie verwundert M Sie benahm sich aber auch so, daß Verminderung ersegen mußte. , Angen, die seltsam aufgeblist hatte-, waren fest rtnäckig auf den Bay gerichlel, i re Wangen wechselse wieder und wieder die Farbe, und N einen Werten g-— chien ibve Zähne nur deshalb in die nterlippe zu graben, um sich so sel ber am Reden zu verhindern. Endlich redete sie aber doch, machte eine Bemerkung und gin sonderba rerweise aus ein weitan liegendes T ma über. Und dann fragte sie: »" ie besuchen dermutlslich jede bereu tende Knnstaussieliung?« Dabei sah sie ihm wieder voll, ihm schien es- so gar lauernd, ins Gesicht. Natürlich mußte er besahen. Sie aber verfolgte diesen Gegenstand nicht weiter, was ihn auch wieder be sremdete. »Sie interefsiren sich also sehr für Jwani"' fragte des Malers Verlobte. »Ich möchte der Welt von ihm er zählen«, sagt: König ernst. »Unser solch eminente Begabung, iiber solch herrliches Können muß man doch te den« Die junge Dame atlnnete tief aus. »Sie wollten das wirtlich, Herr Doktor?« rief sie erregt, und ihre Augen flammt-n dabei in diifterem Feuer. »Sie wollen Jwans Namen kelannt mocheni O ja. Tdnn Sie das-. Es ist nur Gerechtigkeit, wenn Sie ihm zu dem Ruhm verhelfen, den er so sehr verdient. —- Und jetzt. mein Herr, jetzt sollen Sie fein intintstcg Arbeiten kennen lernen, sollen Sie seiden, wie das entsteht, das ihm die her nicht allzuviel Geld und —— gar teine Ehre eintrug.« »Es ist beides nnbegreiflfch«, sagte König, währen-d er zusah, wie sie sie berbast schnell den einzigen großen Tisch, der sich im Atelier befand, von allem, das daraus lag, befreite. um ein-: der Slizzenmappen daraus zu legen. Und wieder leuchtete es in ihren Augen ons, während fie leidenschaft lich bewegt rief: »Wie froh bin ich, daß Sie getommen sind! Sie, der Sie uns längst kein Fremder mehr sind, Sie sollen es wenigstens wissen, wie viel er kann —- nein, wie viel er getonnt hat l« fchluchzte sie plötzlich aus nnd schlug die Hände von-s l. «U-k:«I-I VIIIWOI König verlor dieser ivrungbafken Erregtheit gegenüber ein wenig seine Fassung. Er sagte dem Mädchen wohl wieder etliche Troste-Sirnitz hielt selber jedoch von deren Wirtung nicht viel. Die jun Dame besaß aber eine elnstische atur, sie hatte sich schon wieder in der Gewalt. Jbsn freund lich zulächelnd meinte sie: »Es ist erbärmlich, daß man nicht stärker sein tann. Mein bißchen Kraft gebe ich eben an Jtvans Krankenbett aus. Da muß ich heiter und sorglos scheinen, da lachen seine Mutter und ich uno reden vergnii i von einer Zum-ist in welcher er siser nicht mehr ist, so — alö ob er darin die hauptnerion wäre. Das reibt aus, mein Herr « das kostet uns fzit alle Kraft, nnd dazu tommt noch, daß Frau Tit-kla ctzow und ich zur Verstellung ni t ge schickt sind, und ich fürchte, Joan merkt schon, daß unsere heiterleit nichts als eine Komödie der Liebe ist, denn seit etlichen Tagen ist es mir, als ob er Mißtrauens bege.« König schüttelte den Kopf. »Wie immer es sei, liebes Fräulein, Jbr armer Kranler wird so oder so sich dieser schönen, rohen Liebe erste-sen. Weshalb aber rnd Sie denn so bissi nungslos. d: Jhr Bräutigam selber — aus Ihrer Rede darf ich es scbZies ßen — an seine Genesung glaubt?" »Er ist ein Lungentranter.« »F —- sch »Ist-Jst «o««. -- - . - so »Ul· Ucll llly Ullckysllpc cksl 7131 »m: wenig« leidend, seit er die Va lette nicht mehr halten tann.« »Wie traurig! -- Und auch wieder — wie guts« »Im November rief uns sein bester Freund, Jan Frit, hierher-. Jst-an war sehr überrascht, als wir kamen. Er glaubte es jedoch, daß seine Mut ter eines argen Catarrhs halber hier her tommen sei, und sreute fiel-. daß ich se: nicht allein hatte reisen lassen. Sonst legte er ihrem und meinem Kommen teine Bedeutet bet.« »Er war damals s on ernstlich traut?« »Ernst-lieh. und er til-erarbeitet sich auch noch dazu, wiewohl er kaum me r als eine Stunde lang vor dem rte sen Rahmen stehen tonnte.« » r arbeitete damals an einem großen stunk Ueber des Mädchens Gesicht hnsehte eine prelle Mit-« »An einem stan renrerchen, historischen Gemächech antwortete ste mit ebenso unt-erlesen Im is sen-f Sud sfl Il M NUMBE J h: - -, »w· »z- -,«,»-»l.-.» . ' T — .-s·,--v , IDXLTOHI l » Lehrer dem sein ISchwi- kocht die « i an m A « »du DIE-)- «SoI-und nun Merkmqu HEFT-M hat« M MS , — bareni als auch nnverstiindlichern Trotz. »Was stellte es rar?« sraate König, der interessiri die Stizzen betrachtete. Sie mußte die Frage nicht gehört haben. Sie zog die graue Blende, die ohnelzh die eine Seite des Fenster-Z nur eifte, ganz zurück Es war das eine ganz überflüssige Arbeit. Es war wohl auch nur eine Scheine-weit »Und was iit"s ietzt mit dem Bilde? Zater es vollenden können-« fragte . omg. »Ja, und dann ist er zusammenge brochen!« Sie hatte e: durch die aeichlcisenrn Zähne gesagt und Rönia, der da raushin über einen allerliebsten Gaj seniungen hintveasal3, dessen jedenfalls zum Sprechen ähnliches Abbild er in der Hand hielt, bemerkte, daß ihre Hände sich redallt hatten. Er wiederholte daraufhin feine nn beantwortet gebliebene Frage nach dem Ver-bleib jenes riesigen biswei sel«n Bildes niaxt mehr denn er term te es sich ießi Denken dri; ihr .iese Frage aus irgend einem Grunde Pein bereitete. Er war auch sehr bald so gefesselt Von dem hoben Reiz, welchen die meist nar ganz flüchtig hingeworfenen Ent wiirfe und Studien Jtvan Mala chows auf ihn ausühtem daß er fast feine Umgebung, ja selbst die Anwe senheit der junge Dame vergaß. tFortsehung folgt.) Die Frau des Nendanten. Kriminal- Roman vonA .O. K l a u si manm J Im Lskösshnsks uns Tasse-III I-« (»1--·1sI-":I -«·- --·.»-uv Jn fließendem Zusammenhange hatte George Mitter. seinen Be richt Vorbringen tönnem und es hatte sich hier und da schon recht den-Zieh fühlbar gemacht, Laß der Erzähler ein Sterbender war. Aber er hatte mit schier übermenschlicher Energie immer wieder, wenn eine hear-gin gende Unterbrechung eintrat, feine ganze Kraft zusammengerasz um den bedrohlichen Schwächeanfall zu über winden, und immer wieder war es ihm gelungen. MPS volltommen klarer Besinnung tonnieer auch noch die Verlefung des umfangreichen Protokolls anhören und konnte mit fester band feinen Namen unter das Schriftftiick sehen. Dann aber folgte der nnnaiiitlichen feelifchenAnspannung die ein-ausbleib liche Reaktion, und derllnterfuchungss richtet hatte keine Möglichkeit mehr. ein Wort des Abschied-s an ihn zu richten, da George Miller schon wieder in tiefer Bewußtlosigteit tag, ais er ihn verließ. Der Tag wir noch nicht zu L::,de nie Toll-i riha Winter im Arnthi innrer des Untersuc: unzwichterg die Mit ibeilung von ihrer Freiiafsutsg ein Psinjh »Wir alle, mein verehrtes Fräulein, sind niit Blindheit geschlagen gen-e fen,« faqie der alte Herr in seinem herzlichsten und liebenswürdigsten Tone, »und da wir trotz unserer Er fnizrungen nnd unseres vermeinti ichen Kritninnliftenfckcrrfiinnes famint und Tom-ers doch nur irrende Menschen kinder sind dürfen Sie darum nicht zustre nge mit uns ins Gericht geren Vieles hat leider der Zufall der dies mal rce Rolle der rächenden Nemesis übernommen hat« zu Ihrer Rechtferti gung thun müssen; vieles aber halten Sie auch Jlirem Herrn Vertheidiger zu danken, der Ihre Sache tnit sol cher Wärme und mit einer so uner fckiitterlichen Ueberzeugnng von Ihrer Schuldlvfigleit geführt hat« daß er Ahnen fchließlich wohl auch ohne das Eineeeifen des Schicksals zu der ver dienten Genu thuung verhelfen hätte.« Mattha er Fuhr aus dem Munde des Nichte-s alles, was sich an diesem so ereignißreichen Tage zugetrngem Und wenn auch die Nachricht von der Unf findtrng i rei todten Bruders sie in innerster eele eriItiitterte. le war ei doch natürlich und menschlich wenn eine Empfindung innp Dankes ge fett die Botfehnngd iibertviegende ihrem setzen lies. Sie hatte ja längst die Oeffnung aufgegeben den Verfchwnndenen lebend wiederzu fehen. Und daß et nicht. wie fie re fürchtet hatte dar Opfer eines Mord werden sondern eines sanf tenbeu nat eitel-en Todes gestorben war, mußte ihr unter den rhtpnttenden Unr ftänden seh-n wie ein Fraß erscheinen We sprntatttkten ihrer Entlassung qu- der Unterfn » Athiätrner von see tiefern-n nersirntne ; und . nJ M Tod meines armen Bruders — ».lnch das! Doch eigentlich wares etwas anderes woran ich dachte. Sie wissen vielle: cht noch gar nicht, daß George Miller nicht niebr unter den Lebenden weilt. Er ist vor einer Stunde ini Allerheiligenhoipital fei nen Bettes-unseren erle en.'« Er hatte es zbgern nnd betlcm nien gesagt, wie jemand, der sich nur schwer entschließt, eine niederschmet ternde Neuigteit vorzubringen Martba cber sah ihm verwundert in das ernste Gesicht. »Und das sollte das Schwerste sitt mich sein Herr Rechtsanwalt -— schwerer als seiost die Gewißheit Von meines Bruders Tod? Gewiß hege ich den tiefsten Ab set-en argen diesen Elendem dem ichso vieie bittere Leidensstunden verda:,ile nnd Vor dem inicb schon bei der ersten Benennung eine innere Stimme ge warnt dat. Aber mein Haß ist nicht io rachsüchtig, daß es mich betrüben sollte, ihn seinem irdischen Richter entzogen zu sehen. Jch denke, dif ( trafe, die er erlitten hat, wäre ohne dies fast schwerer ais sein Vergehen-« Herinann Schroder glaubte seinen Ohren nicht trauen zn dürfen, und To freudig regte sich aufs neue die schen begrabene Hoffnunq in seinem Her zen daß es ihm in der beglückenden etufwallnng des Augenblicks ziemlich ungeschickt entsuhr: »Auch das war also nur Liigc und Betrag? Sie hat ten ihm teine Rechte über sich einge riiuth Sie haben ihn nicht geliebt-N »Jch—ienen Mann? Und das-— das konnten Sie von mir glauben? — Sie tonnten es qlanben, und roch haben Sie meine Vertbeidignng über notniiienZ« Jhre Entge nung war nicht inni äer verrätherifch chgewesen als seine kaae Und da steh in diesem Ma ment ihre Augen begegneten, wußten fic beide mit einem unfiiglichen Gliicksgefiihh woran fie miteinander waren. Abereg war weder Zeit noch Ort fiir eine feurige Liebeserlliirung oder für einen Erquß übersehen-engli cher Zärtlichkeit Ein langer, inniger Händedruck mußte die Stelle des ge fprochenen Wortes vertreten; und feine stumme Sprache sagte ihnen net ftiindlich genug-, dafz es fortan keine Irrungen mehr zwischen ihnen geben würde und daß sie untrennbar zu einander gehörten biö an den Tod. Drei Tage fpiiter fand unter außer ordentlicher Theilnahme der weitesten Bevölkerungslreife das feierliche Pse gräbniß des verftorbenen Rendanten fiatt. Die Seltion hatte unzweifelhaft ergeben, daß er in ver That on einem Herzschlag oerfiorben wor, und feder, der ihm heute feine handvoll Erde nachwarf auf den Sarg, bat ihn-. wohl zugleich in der Stille des herzenö das schwere Unrecht ab, das er dem red lichen, mitten in feiner rastloer Ar beit dahi erafften Manne miiWors ten oder Fedanten angethan. Die Gattin «deL-Berjto-rbenen For wegen ihres iekoexioen Hunnnoes vie seni Leichenbegängnisse ebenso fern He btieben, wie jener anderen usgieich stilleren Beerdiguna, die fast urn die selbe Zeit Von der Leichenhalle des Allerheiligenhospitrts aus stattsand und die eine-n armen Sünder zu sei ner letzten, ewigen Lttnhe verhals.Aber dieser teidende Zustand hinderte sit nicht, Breslan schon am nächsten Tage aus Nimmerwieveriehen zu verlassen. Die Glüdaufgesellschast hatte ißt »in besonderer Anerkennung der treuen Dienste ihres Mannes« eine sehr nnsehntiche Witwenpension be willigt. und überdies war ihr diesbe schlagnnhmte Privatvermögen des Nendanten snst vollständig ausgesolgt worden, da Martha Winter sich unter Zustimmung ihres Verlobten, des Rechtsnnwatts Herinann Seinva ausdrücklich gen-eigen hatte, von dem Nachlaise ihres Bruders mehr o u nehmen als einige tleine persönin Andenken und als die Summe, die , ihm zu seinen Lebzeiten zur Au " . - wohrung unt- Verwattung über « - » Eine nochmalige Begegnung Keu den beiden Frauen hatte nth - efnndem und ein in herzlichetrh Ur öhnlickkern Tone nehaltener Brief, den« · Marthe ihr-er Schwägerin scuM wurde niemals beantwortet ——--« « Aus dein Grabe des Bucht-blies Joseph Dattel in der- Selbst-IRRL ecke des Gefangenentirchhoses odee giebt etn einfacher Denkstein, den zweie Vonssrist her-traun Schrot-er ans Hugel des Unglücklieheu »- tesen ließ, durch eine tnrze Jus «· »Ian vorrdern Mitleid, mit dem Esels sitt-Riege t gesuchte Anwalt und isetne Gattin des armen , tseuuees n »in-:- rsnsss »n un » ino ner e« ten müssen« Wes-« met-Miene vix . Dei-Buonagiunqu« »so-es