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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 27, 1900)
VO- Q sarschinr ,-«-,,—» « ten Jwanow war Bahnwärier. Iei- psuschen lag von der einen Sta ti« swölh von der anderen zehn Werst entfernt Etwa vier Werst abseits be fgs . eine große Spinnerei; außer des Meterhiinichen war sonst W menschliche Wohnung in der Nähe. Ssernion war tränklichx er hatte den M Feldzug als Ossizierzbursche mitseinacht. hunger, Frost und hitze e n und Tagemiirsche von vierzig bis ’nsztg Weist zurückgelegt Die Kugeln hatten ihn zwar verschont, dage gen litt er an Gliederreißen. Während des Zeldzuges war sein alter Vater und sein vierjähriges Söhnchen gestorben; er nnd sein Weib waren nun allein. Mit der Landwirthschast wollte es nicht mehr recht gehen; mit seinen schmerzen den Gliedern konnte er die schwere Ar beit nicht bewältigen. Beide ergriffen daher den Wanderstab, um ihr Gliick anderswo zu suchen. Sie konnten es lange nicht finden. Endlich nahm das Weib einen Dienst an, und Sseinjon sent-e seine Wanderschast allein fort. Einst kam er aus eine Eisenbahnstatiom und dort erkannte ihn der Simons chef. ein ehemaliger Ossizier seines Re gimenis. Dieser behielt ihn bei sich und versprach ihm das erste Wärterhäus chen, das frei werden würde. Schon nach vierzehn Tagen konnte er seine Frau kommen lassen und mit ihr ein - schmuckes, warmes Häuschen beziehen Auch ein Stückchen Gemiiselano und ei nen kleinen Acker erhielten fie. Ssemjon war glücklich. Man nnd ihm alle nothwendigen Werkzeuge, die er als Bahnwärter brauchte: eine grü ne und eine rothe Fahne, Laternen, ein Blasehorn, Hammer, Schraubenschliis fel, Brecheisen. Besen, Spaten, Bol zen und Hatennägel; auch zwei Büch lein mit den Bahnregeln und einen Fahrplan. Ssemjon ruhte nicht eher, ais bis er alles auswendig gelernt hat te. Zwei Stunden vor Ankunft eines jeden Zuges beschritt er seine Strecke; dann setzte er sich- aus seine Bank und erwartete den herannahenden Zug. Es dauerte ziemlich lange, bis er sich mit Allem vertraut gemacht hattet er konn te nur nsothdiirstig lesen. ( « t-:.ti ( Sommer war die Arbeit nicht« - es gab da keinen Schnee zu schaufeln, auch verkehrten nur wenige Züge auf dieser Linie. Zweimal täglich beging Ssernjon seine Strecke, sah überall nach. ob die Schrauben sestfaßen, ebnete den Damm, untersuchte die Abslußröbren und. ging dann heim, um seine Wirth schaft zu besorgen. Mit dieser aber wollte es nicht recht vorwärts gehen, denn er mußte wegen jeder Kleinigkeit beim Bahnmeister ansragen und dieser rapportirte an den Distanzchefx so verging viel Zeit, bis- eine Antwort ein traf. Nach zwei Monaten hatte Esenjon E dieBekanntschast seiner nächsten Nach barn. der Bahnwärter rechts- und links, gemacht. Der eine war ein gebrechlicher Greis, dessen Dienst von seinem Weibe verrichtet wurde ; der andere war noch ; jung, hager und sehnig. Als Ssernjon · das- erfte Mal begegnete, grüßte er i und zog die Mütze. Der Nachbar » aber blickte ihn- kaum an. brummte »gu- 9 ten Tag« und ging seiner Wege. Auch ; Pfunan Arina grüßte ihre Nachbarn l sann lich. fand aber gleichfalls kein kommen· Als Ssemjon der rin einst begegnete, fragte er sie: »Wie tornrnt es, daß Dein Mann so writarg ist?« « Das Weib erwiderte kurz: »Was soll ( er denn eigentlich mit Dir schroayens l Mag doch Jeder fiir sich sorgen; geh’ s Du nur Deiner Wege!« l Einen Monat später hatte man sich . dennoch etwas genähert Einst begeg- i steten sich Ssemjon und sein Nachbar ; auf dem Bahnoantnt; sie festen sich an i den Rand hin, tauchten ihre Pseifchen T nnd erzählten sich ihre Erlebnisse. Was- 3 silij sprach übrigens nur wenig. »Ja, Ia, Brüderchen Wassilii Etwa nytsch, ich bin zwar noch nicht alt, habe aber schon viel durchgemacht, oaH Glück hat mich nicht verwöhnt! Nun, Jeder . trägt, was ihm Gott auserlegt.« Waffilii Srepanytsch klopfte seine Pfeife aus, stand aus und sagte: »Die Menschen find es, die uns- das Leben verkümmern; sie sind an Allem schuld, nich-l das Schicksal· Ein ärgeres Raubthier als der Mensch giebt es gar 'teicht, nicht einmal die Wölfe fressen einander, nur der Mensch frißt seines gleichen bei lebendigem Leibe.« »Da irrst Du, Brüderchen, aus-) die Wölfe fressen einander·« M meine blos, daß von allen Thie ren der Wen das grausamfte ist. Wä . »te- dse We nicht so bösartig und " «"ei ließe sich schon Leben-. v " sacht den anderen an der em ," Stelle zu Wemmächte T" vspeise Stils arti dem Leibe reißen nnd ei berschki n.« X f « par nachdenklich »Du s- hasste ·" - techi,sruder,ichweiß es « . - meine aber, es wird das wohl «M fein.« ' , W Das Nun, dann lohnt es WM Dir bariiber zu reden. Wenn m chemeinheit Gott aufbiirdet — M TM e here läßt, dann « » m- kein M ch, endet-n ein Liebt " ohne-zu gessen Auch M W wozu Mit gluch s, !....« Der Rachdarna r weiter keine Rotiz von ils-IT Sseinjon bliate ihrn lanse nach. dann ng er nach hause nnd sagte zu feiner ran: .Unser Nachbar ist ein rechier iskopfk Zu einein Streit lakn es übrigens zwischen ihnen nicht. Sie trafen sich wieder, sprachen rnii einander, lehrten aber stets zum alten Thema zurück. ; »Man die Menschen anders. dann E brauchten wir nicht in diesen elenden Schilderhiiuschen zu hocken!« fprach Waffilij. ; »Nun, was ist denn dabei? Man ) kann hier ganz gut leben!« ! »Gut leben? Du hist ein Tropr s Haft viel erlebt, aber wenig erreicht, viel gefehen nnd doch wenig gelernt! « Was ist denn das fiir ein Leben? Diefe Schinder sangen uns ja das Blut ans; und wenn wir alt sind, werfen sie uns den Schweinen vor. Wieviel Lohn be komrnft Du denn Z« »Nicht viel, Waffilij Stepanytfch, nur zwölf RubelL« »Ich erhalte dreizehn und einen hal ben. Nnn frage ich Dich —- weshale Jeder von uns foll, außer Holz und Licht. fünfzehn Rubel monatlich trie gen. Weshalb giebt man uns nur zwölf und-dreizehn Rubel fünfzig KopeienZ Wer ifi daran schuld? frage ich Und davon foll man leben! Ich rede nicht von den paar Rubeln. die man uns ftiehli. Aber im vorigen Monat war ich auf der Station, ais gerade ver Direk tor ankam Der fährt in einem Er trawaaens Nein, ich bleib-e nicht hier, ich aelie fort.« »Aber wohin renn, StevanytjchZ Weils gut tut, soll riatt nach besserem verlangen! Hier haft Du Dein warmes Nest, Dein Stückchen Land, Und auch Dein Weib verdient etwas . . »Land? Das soll Land fein! Kein Halm wächst darauf. Jm Frühjahr wollte ich mir Kohl pflanzen, da kam der Bahnmeifter nnd fchnauzte mich an: »Was unterftehfi Du Dich ohne Erlaub niß! Gleich alles heraus, daß leine Spur davon übrig bleibt!« . . . . Er war betrunken, fonft hätte er kein Aufhebens davon gemacht Jch rnufzte drei Rahel Strafe bezahlen.« Wassilij zog an feiner Pfeife und fügte hinzu: »Ich hätte ihn todtschiaaen liinnenl« »Nicht so hihig Nachbar! " »Ich bin gar nicht hitzig, aber ich rede die Wahrheit und frage, weshalb es so und nichts anders sein muß. Diese toihe Fratze wird rnir schon noch in den Weg kornineni Dem Diftanzchef sage ich’s, der wird’s ihm eintriinten." Wafsilij brachte wirslich seine Klage an. Der Distanzches tani, um die Bann zu besichtigen. Es «wurben Revisoren aug Petersbur erwartet, und alles mußte in schönster årdnung sein. Zsernson hatte angestrengt gearbeitet, er hatte sogar sei nen Dienftrock gefleckt Auch Wassilij hatte tüchtig gearbeitet. Der Diitanzchos kam auf der Draisine an. Als er bei Esernjons Häuschen hielt, sprang dieser herbei und rapportirte militärisch Alles war in bester Ordnung. Der Distanzches erkundigte sich nach dein Namen des nächsten Babntviirterg. Der Bahnrneister, der mit ihm subt, nannte Wassilij Ztepanntsch »Ah, das ist der, ber im vorigen Jahre einen Verweis bekam ?" »Der nämlicke.·· »Nun, sehen wir uns diesen Wassilij Siepanytsch an; vorwärts!« Ssernjon blickte ihnen nach und dachte: »Amt« nur dort beim Nachbar rein Un heil giebt!" Drei Stunden später machte Sseinjon seine Runde. Da sah er in der Ferne Jemand den Damm herauskommen und sich den Schienen nähern. Ssenijon blickte schärfer hin und erkannte Wassilij. Die ser hatte einen Stock in der Hand und ein Bändel über der Schulter; seine Backe war verbunden. »Wohin, Nachb.ir!'« rief er ihn an. Wassilij kam näher; er war laurn zu erkennen; seine Augen glühten, und als er sprechen wollte, orrsagte ihm die Stim me; er war todtenbleich. ,,Jn die Stadt,« brachte er endlich her vor, »nach Moskau, in die Verwaltung« »Ja die Verwaltung? Zo, fo? also klagen willst Du? Laß das lieber, Wassilis Stepanmsch, es tomminichto dabei heraus-, vergif; es lieber!« »Nein. Bruder. das vergesse ich mein Lebtag nicht! Jniil Gesicht schlug er mich so, daß ich blutem Das laß ich mir nicht aefallen.« Sseinson ergriff feine Dann »Laß es gut sein, Sten:rnntirb., es führt doch zu nichtgl'« »Das weiß ich selbst; aber toenn ich » auch nichts für mich erlange, so habe ich » doch wenigstens meine Pflicht gethan, bin J für die Gerechtigkeit eingestanden.« »Aber sage mir nur« was gab es denn eigentlich?« »Er stieg von der Dtaisrne ab. besich tigte alles, guckte sogar ins Wärterhäuzs chen . . . . Ich wußte, baß er streng unter suchen würde, hatte daher nichts verab säsart Als er im Begriff war, roieder M, W ist-meine KW IM ?« schnauzte er mich an, »wir er warten hier eine Revision, nd Du des-rast Dich mit Deinem K hervort« Fch erwiderte etwas; es war nichts be fanderes, tEber T fühlte sichtzeleidigttihråitd nann. rii tem« ni; , acg ob das sozin beehbkpnung TDann fuhren sie weiter. Als ich zur entrang kam, wusch« mir das Blut ab, nnd nnn mache ich rni auf den Weg-« «Wet aber wird nun den Tiean ver sehn-P , « - » »Mein Weib bleibt ba. sie wird nichts · versäuan " · " inag « Hex Us- Wgsh . »: etij wandte sich zum Geben. .Leb" wobs. Jwanytsch. ob mir mein Iecht ; wird, weiß ich nicht« ; »Willst Du denn zu Fuße gean ,,Rur bis zur Station. Dort bitte ich den Konduiteutz daß er mich mitnirnmtz morgen bin ich in Most-in'· Die Nachbarn oerabschiedeten fich .Wassilij blieb lange fort. Sein Weib versah den Dienst; sie ruhte weder Tag noch Nacht und rieb sich gänzlich aus« Als E die Revisoren anlangten war Wassilij : noch nicht uriick. m folgenden Tage ? begegnete semjon dessen Wein ihre Augen waren roth, das Gesicht vorn Wei j nen ausgedunsen. ; Schon als Kind konnte Ssemjon aus Z Weidenruthen Preisen schinden Jetzt machte er in seinen Freisinnden solche x Pseisen und schickte sie durch einen Kon ? butteur in die Stadt, wo man ihm für ·— das Stück zwei Kopeten zahltr. Drei k Tage nach der Revision sagte er zu seiner Frau, sie solle beim Boriibersahren des ; Sechsubrzugez seinen Posten einnehmen; e dann ging er in den Wald, um Weiden · rathen zu schneiden. Als er am Ende seiner Strecke ankam, wo die Bahn eine zscharfe Biegung machte, ging er den Damm hinab, dem Walde zu. Dort, an einer sumpsigen Stelle, war ein prächti aes Weidengebiisch. Er schnitt sich einen « Arm voll Ruthen ab und g:ng dann wie ’ der heim. Die Sonne stand schon tief, alles war still, nur die Vögel zwitscherten noch, und die trockenen Zweige tnisterten — unter seinen Füßen. Plötzlich schien es ihm, als ob er ein sonderbares Geräusch höre, als ob Eisen argen Eisen klirre. Er S beschleunigte seine Schritte. Was konnte das bedeuten? Als er zum Bahndamm kam, sah er, wie sich ein Mann bei den Schienen etwas zu schaffen machte. Ssemjon schlich sich leise hinaus, er ; glaubte einen Dieb, der Schrauben steh « len wollte, abzusassen. Da erhob sich der . Mann, er steckte ein Brecheisen unter die Schiene und rückte sie aus ihrer Lage. Ssemjon wollte rufen, konnte aber vor Schreck keinen Ton hervorbringen. Er hatte Wassiiij erkannt und eilte hinaus; aber jener rannte schon mit Brecheisen und Schraubenschiiissel aus der andern ? Seite des Dammes hinab «Wassilij Stepanytsch! Bäterchen! Freund! kehre um! Gieb mir das Brech s eisen, lasz uns die Schiene wieder befesti 1 gen! Niemand soll etwas erfahren! Komm, erlbse Deine Seele von der Sünde.« Mastile aber kehrte neu an nichts und verschwand im Walde Da stand nun Sfemjon von der ge lockerten Schiene; seine Weidenruthen waren ihm entfallen. Ein Passagierzug mußte bald vorbeilonrmen, und teine Möglichkeit war vorhanden, ihn aufzu halten —-— Ssemjon hatte leine rothe Fahne bei sich- Mit den bloßen Händen - konnte er die Schiene nicht befestigen. Er mußte durchaus nach Hause laufen und » ein Werkzeug holen. Herrgott hilft ; Athemlos rannte er seinem Häuschen i zu; jetzt hatte er nur noch ein paar hun idert Meter zurückzulegen Da ertönte T plötztich die Dampspfeise in der Spinne z rei « eH war sechs Uhr, und der Zug J mußte in zwei Minuten da sein. Gott! ; errette die unschuldigen Seelen! Ssem jon steht schon im Geiste die Lolomotioe schmalen sich neigen, über die Schwellen hüpfen sie zersplitternz nun ist«sie bei f der Kurve, der Damm ist hier zwanzig s Meter hoch. Die dritte Wagentlasse ist I gewöhnlich dicht besetzt; es sind meist ar me Leute mit vielen kleinen Kindern! I Da srhen sie nun ahnungslos. Gott« was . soll ich thun! Laufe ich jetzt nach Hause, Ho tornme ichzu spät Ssemjon lehrte um, er eilte, was er konnte. Jetzt ist er wieder bei der gelo eterten Schiene, dort liegen seine Weiden . ruthen. Er ergreift eine derselben, ohne i, zu wissen weshalb. Jeht meint er den Z Zug schon zu hören -—— ein langer P iff ertönt, die Schienen zittern, die Kräfte - drohen ihn zu verlassen, er läuft dem Zug Ientgegen Plötzlich tomt ihm ein Ge E danke: er nimmt sein Taschentuch, greift " nach dein Messer und bekreuzt sich . . . ein s Schnitt in den Oberarnr; ein heißer Blut s ftrahl spriht empor, er tränkt damit sein ? Tuch und befestigt es an die Weidenruthe. T Jetzt hält er die rothe Fahne empor» « Der Zug ist in Sicht; noch bemerkt ihn 7 der Lokomotivführer nicht; der Zug lomrnt näher --—- wird er ihn noch recht- ; ,- zeitig aushalten können? I « Unterdessen strömt ihm dar- Blut aus j den Adern. Er driielt den Arm an seine s . Brust, aber die Wunde ist tief, das Blut » läßt sich nicht stillen; die Kritste verlassen s ihn, vor den Augen flimmert’s, in den Ohren dröhnt’g. Er sieht und hört nichts J mehr, nu ein einziger Gedanke erfüllt ihn: es i vergebens, ich sinke hin, lasse « die Fahne fallen, und der Zug geht über « mich hinweg. Hilf Du, Herr! Nun verliert er die Besinnung vie blu ti Fahne stillt ihm aus der handl . . . . a r sie stillt nicht zur Erde. eine andere band er eist sie und streckt sie dem na entgegen· Der Lokomotiv führer erblickt sie, er giebt Kontredanrpf Der hält. ssagiere stjirzen hinaus. Da liegt ein anscheinend leblosen blutiibkts ströntter Mann-auf den Schienen. Neben ihm steht ein anderer, mit einein blutigen Lappen an einem Stecke-L Es ist Was sctr Siena-tin , , aHUik blickt die Anwesenden an; dann sentt er den Kopf und spricht «sindet mich, ich tvar es, der die Schiene locke-ein« · .. · .».-..-...-. ..,...««.. . N u s pj i n ge n. Das Nehmt-sue bei Bauern Inder-Schnell brannte bis nsrs die Grundmauern nieder — «- - » «,.- »U» « Its-« ein Wintereis , sp il « « "1 Kiiminalgeschichie don Wilhelm That-J · — I »Dies. Collins - Cox ist im Persim neer und wünscht Sie fosort zu sprechen, Seh sagte einer der Beamten und trat in das Zimmer, in welchem ich mich mit dem Chef der Kriininaldolizei unterhielt. »Es-Eins - Cox, Collins - Cox«, wie derholte der-Chef. . st dasnicht der i grosse amerikanische Mi ioniir, der kürz- s lich in London abgestiegen ist ?« - . Hasen-eis- f « itheen Sie sie herein. Wisemarn ; bleiben Sie!« J Einige Minuten später trat Mrs. ; Cellins - Cox in das Zimmer, und die ( Thiir schloß sich hinter ihr. Sie war eine hiibfche Frau von 27 bis 28 Jahren und schien sich in großer Erregung zu befinden. - »Mein Herr«, tief sie, »ich habe mei- ! nen Mann verloren; er ist verschwun- l den. Und vor einer Stunde habe ich dies hier erhalten«, und sie nahm aus ; ihrem Pompadour ein kleines Kästchen das sie aus den Tisch stellte. Der Chef nahm das Kästchen, öffnete es und priiste seinen Inhalt: einen Brief und ein kleines Päckchen. Jch blickte über seine Schulter nnd las folgende Worte: ’ ,,Geehrte Frau! Seien Sie über zeugt, daß Jbr Mann beil und gesund ist, so lange Sie leinen Versuch machen, il;n zu finden. Wenn Sie das thun, : werden Sie es zu bereuen haben. Er wünscht. daß ich Ihnen den eingeschlos senen Check aus 1(),0()0 Lstr. sende, den Sie zu Geld umwechseln werden, um « danach nach unseren Jnstrutiionen zu ; verfahren. Sie werden zur Banl gehen, den Chect einlösen, das Geld in eine Handtasche legen und heute Abend, Punkt 8 Uhr, nach der Eron Sireet in Whitechapel ge hen, dort werden Sie die Tasche am Ge länder des Hauses No. 17 niederlegen, das mit einem weißen Kreuze bezeichnet sein wird. Sie werden alles allein und heimlich besorgen. Es ist Jhres Mannes , Wille, und vom guten Gelingen unseres . Planes hängt das Leben Jhres Gatten . ab. Wenn wir das Geld haben, wird Jhr Gatte zurückkehren Um Ihnen zu beweisen, daß wir es ernst meinen, « fchließen wie beifolgende Kleinigkeit ein. Charlie Kidnapper und Co» Limiied.« « -·--. «- « ---:»-t M EMI Usylll zullllchsl ou- unu Piickchen, machte das Papier ab und wich plötzlich zurück. Es war ein menschlicher Finger. der oon der hand abgeschnitten zu sein schien und einen goldenen Schlan genring trug. Jch nahm den Finger sorg sam vom Tische und betrachtete ihn aus mertsarn. «Ertennen Sie den Finger und den Ring als Jhrern Mann gehörig?" fragte ich. »Den Ring gewiß; aber bei dem Fin ger« bin ich meiner Sache nicht stehen« « m! erinnern Sie sich vielleicht, an s wel rn Finger Mr. Cox diesen Ring trug?'« »Stets am dritten Finger der linten . Hand.« »Dann beruhigen Sie sich, gnädige Frau, es ist nicht der Finger Jbreg Gat ten; denn es ist ein Zeigefinger der rech- : ten Hand« »Was-Ihm Sie. daß ich sie Augen- s genbeit in die Hand nehme?" sragte ich, mich zum Ches wendend. Er nickte Und ich sub-n u Mes. Cox :retend, fort: «Iabten ie zur Bank, erbeben Sie den Ebers und kehren Sie nach Hause zurück, wo Sie mich finden werden« Hyaben Sie den Cbeck bei sich, gnädige irau?« »Ja, hier in meiner Börse t« »Sind Sie überzeugt« daß die Unter- F ich-ist echt ist r« «So weit ich es beurtheilen tann. ja, T doch bestimmt lann ich es nicht behaup ten, denn ich schreibe die Abweichung von seiner gewöhnlichen Schrist dem nett-ö sen Zustande zu; in dem er sich besand.« »Gut, gnädige Frau. thun Sie jetzt bitte, was ich Ihnen sage. Gehen Sie zur Bant ; Sie tressen mich in Jbrem Hause. Gestatten Sie mit, Ihnen diese schwarze Handtasche zu leihen ; sie wird Ihnen dienlich sein.« Mit diesen Worten nahm ich meinen Hut, verließ das Zimmer nnd ging den Carlton Hause Bonlenaro bis zu Eos Hause hinunter. Jn kurzer Zeit lehrte Mess. Cot zu ; rück »Jch habe dtas Geld nach großen Schwierigteiten bekomme-U sagte sie, »doch haben Sie etwas entdeckt ?« »Hm," versetzte ich; ,,doch zunächst « gebrauche ich Folgendes-: ein Stück » Briespapier, eine Stahlseder, Tinte und · bres Mannes Unterschrift Sagen » Sie mir serner, wer wohnt in« dem Hause ?« - »Nun, mein Mann, ich, der Setretär, drei männliche nnd vier weibliche Dienst boten.« »Diese Personen leben alle hier ? « a, bis ans den Seitetär !« « st dieser Herr schon lange in Ihren Diensten S« »Seit drei Jahren t« Vielleicht können wir etwas oon ihm I erfahren doch winning wiu ich nie ! man-d sehen.« « I Mes. Cox verließ das Zimmer und ; kehrte nach turzer Zeit mit dem Verlang E ten zuriirt Jch lächelte, als ich das Pa E pie- ekbnaie. Odpr ei nicht diesen-c I Sorte war, sah es dem siir den 10,000 Wir-Che- gebrauchten sehr ähnlich. s Jch nahm« das Blatt mit der Unter « scheist ihres Gatten und betrachtete es ansareetsam Dann-nahm ichmei met --ner Tasche eins Blatt Var-We nnd « iis writ- -· .nr· ist-? « - Wiss-NR »n« - l due tschte. Dann nahm ich das Stint Orte pier und sitlschte des Millionäre Namen, indem ich bei dem Schwanz des «x« einen kleinen Schnsrtel machte, wie ichi ihn aufder Unterschrift des 10,000 L r.-Cheels gesehen. wie er aber ans der vor mir liegenden Unterschrift des Mr. Cervia-e zu entdean war. END cnx bedbachtete mich mit größ ter Bewunderung, alt ich das Stück Pa pier, das nur den Namen «C.'Collins Cox« trug, auf den Tisch legte und so zudeckte. das kein anderer Theil des Pa piers sichtbar war. »Seit-en Sie fest die Güte,« sagte ich, »alle Ihre Leute zusammen zu rufen und sie im ebenzimmer zu lassen, bis ich sie brauche « Sie verließ das Zimmer nnd iehrte eint Tugendliele später mit der Mit thei un zurück, alle ihre Leute wären im Nebenz mmer. »Seht gut! Lassen Sie jeyt gefäl ligst einen nach dem anderen eintreten. Be innen wir mit dem Setretiir.« r. Stainer erschien. Er war ein eleganter Herr von 30 Jahren, der eine goldene Brille trug. . »Natürlich,« sagte ich zu Mrs. Cox, in leisem Tone, aber doch laut genug, um verstanden zu werden« »miissen Sie ihn einlösen, wenn er echt ifi, und nach en Jnftruttionen handeln. Es wird Sie allerdings 10,000 Lfir. kosten, aber da gegen läßt sich nichts machen.« »Mr. Stainer.« fragte ich, ,,tönnen Sie mir sagen, oh dasj- Mr. Eos Unter schrift ist ?« »Ja, es ist seine Unterschrift !« »Wissen Sie es ganz aenau ? Ve trachten Sie es noch einmal !« Er betrachtete es einige Minuten und ich bemerkte, daß seine Hände zitterten und seine Lippen nervös zuckten. »Ja,« sagte er dann, »ich möchte es be schwören. Doch ich glaube, er war un wohl, als er es schrieb, denn die Hand schrift ist etwas fchwantend.« Alle anderen wurden nachein.:1·.:«k hereingefiihrt, doch teiner war imSt.:ndc, i die Unterschrift zu identifiziren. ; »Ich möchte um eine Droschte bitten,« sagte ich lächelnd. Man holte eine Droschte und ich ging hinaus und gab dem Kutscher einen Zet tel mit Jnstruitionen, den er nach der Ktiminalpolizei bringen sollte. Zehn Minuten später kehrte die Droschte zuriick und einer meiner Leute sprang heraus. Man führte ihn zu mir, und auf mein Verlangen wurden alle Dienstboten wieder herein geführt. Aiå » sie versammelt waren, wandte ich mich zu dem eben eingetroffenen Beamten und sagte : »Eharnbers, Sie werden bis neun lldr Abends in diesem Hause bleiben. So lange Sie hier sind, werben Sie Nieman dem als Mes. Cox gestatten. das Haus zu verlassen, auch werben Sie dasiir sor gen, daß nichts aus dem Hause geschafft wird, und daß teiner der Jnsassen mit der Auszentoelt in Verbindung tritt. Ha ben Sie verstanden ?« »Ja !'« Als ich diese Worte sprach, beriarbte sich das Gesicht Stainer"e. »Ich werde um 7 Uhr hier sein," jagte ich sliisternd zu MrH. Cor. ,.Geben Sie mir ein altes Kleid, Mantel und Hut vors sich und riiutnen Sie mir ein Zimmer ein.« Dann sagte ich zu Chambers in demselben Tone : «Geben Sie ganz be sonders aus Mr. Stainer acht. Er in teresstrt mich-« Mit diesen Worten ent fernte ich mich. Um ungefähr 28 Uhr Abends verließ eine große, einfach gekleidete Frau rnit dichtern Schleier, der ihr Gesicht vollstän dig bedeckte, das bis vor wenigen Minu ten noch ein duntlet Vollbart geziert hat«-s te, das Haue im Cariton hause Terrain, unt eine Droschte zu besteigen. Diese fuhr butchOvergate und hielt schließlich einige Meter von einer kleinen Kneipe in While chapel. Die Frau stieg aus« bezahlte dem Kutscher und ging nach der anderen Seite hinüber, tvo vier Arbeiter in eisriger Un terhaltung standen. Sie ging aus sie zu und sprach einige Minuten eifrig aus sie ein. Dann zerstreuten sich die vier Män ner nach verschiedenen Richtungen und lie ßen die Frau im Schatten eines Tit-unve aes allein stehen. Hier blieb sie, bis eine Uhr in ver Nachbarschaft 8 schlug, dann trat see aus dem Versteck nnd wandte sich einer Nebenstraße zu. Das Licht »der tleinen Laterne fiel ge· rade aus ein großes Itreliz, das sich an dern Hause No. 17 befand, an welchem sie cie Tasche niedergelegt halte. Eilig sie dies gethan, ging sie die Straße hinunter, entfernte ssieh aber nicht weit, sondern stellte sich vielmehr in den Schatten einer hoben Mauer. Sie beobachtete ausnrertsa.n das Haus No. 17, als sie ein tnirschendeli Ge räusch vernahm. Doch Niemand liest sich sehen, aber trotzdem mururelte sie: »Der Narr! Jch hätte data-es schmis ren mögen!« Schnell lies sie aus ihrem Versteck und lieh einen schritten Psiss er tönen. Plötzlich schien sich eine Keller thiir zu bssrten, denn eine d streelte sich, wie aus der Erde gewa n, heraus, und bie Tasche war verschwunden Schnell lies die Frau wieder aus das us zu und rilttelte unt-er Thür, doch te widerstand allen ihren Anstrengungen «Pls l· tarn einer »der Arbeiter aus sle : 3 U M· »Wir habe- ihn,« sagte er; «wir ha s ben ihn —- nttt ver Tasche. Er wollte ’ durch die MWI entwische-h lies uns M in sie Arme. Das baue ist leer. - s »Seid he auch sich-elf fragte bieFeat e - «;W«we«TT-W » ,« ständig leer·" « ’ warm irre guts Veso-gen Sie ani s eine Droschte uns bringen Sie den Va- » schen in einer anderen zur Wart-el«- « Zwei Wagen suhren vor. Jn den er kWII Mk Mkieideterr Mann vor-. nude spkschkn amerikanischem Typus zwi I lnen setzten wir unseren Gesangmrn —--- . schen zwei mer-m arg Akt-euer ringt-un- . tenseaintenund schickten ihn zur Prits zeistation Die zweite Droschte bestieg ich selbst und suhr nach Carlton Vor-te Ter race. Als ich in das Haus der Familie Cox l trat, bemerkte ich einen Diener. der eben ’ einen Droschtenlutscher bezahlte. .Mr. Cox ist also ztrriickgetehrt?« stag te ich. »Jawohl; er ist eben angetommen.« »Und wo ist Mr. Stainer?« »Er wollte sich entfernen, unt-— darum hat i u Jhr Untergebener vor einer hal ben Stunde mrhastet." Also doch.« murmelte icti. Schnell lies ich die Stufen hmnni und satw Herrn und Frau Cor, ose sich zärt lich umschlungen hielten. »Was hxrt das Alles zu beoeztten?« fragte Mr. Cor, sich zu mir wendend. »Ein Geheimnisz löst das andere nd. Wer sind Sie, Madame Z« «Deteitiv-E-ergennt Wisemgxi von Scotlnno and!« versetzte ich. mich vor stellend, ,,- r ietzt eins der nienli sten Komplotte entdeckt hat« Ihr Estretar ist ein nettek B;rrsche.'« »Ich verstehe :«..n«.:,« sagte er sah mich forschend .:1«., Hi glaubte rr. ich« wollte nrich xer ilssi lustig mass-L »Hei-sen Te rfxtt gestern e«" Tele gramm be:. ...:ne«.: fragte ich »Jam. ess: Telegramm, dac— mich zu einer 2".säldexk:enjagd nach Frankreich ein lud. Es muß sich Jemand einen Scherz mit mir erlaubt haben. Das Telegramm leim angeblich von einem Freunde auf ttaris. der mich aussorderle, unverzüglich zu ihm zu kommen. ohne erst zrrriicizutele nraphiren Da mir die Einladung nicht ungelegen tm, so reiste ich ab, doch in dem Hoteh in welchem ich seiner Adre e gemäß versprach, rvar sein Name ni t bekannt. Jsch tabelte nach New York, tvo mein Freund wohnt, und erhielt die Eint wori, daß er sich dort besinde. SoW ich dann wieder nach London zuriieh ohne bis jetzt die Lösung tes Räthsels zu sin den. Was bedeutet das Alles?« »Das bedeutet«, orrseyte ich- «dotzJ r Setretiir und zwei Männer —--— von der eine hinter Schloß und Riegel sitt, während sich der andere in Paris ems hiilt, -— den Plan gefaßt hatten, Sie um 10,000 Lstr. zu erleichtern· Ihr Selte tiir siilschtc Ihren Namen nus einem Blatt Briespnpier und stellte darüber ei nen auf ihn-It Pfund lautenben on Ihre Frau zahlbaren Cheri nueT.« -.-· ..,.- »..— » -»- .- . » feinen Dnni in Geftnlt eines Checks auf 1000 Lstr. sue-. Der Seitein wurde zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt, wäh rend iein Fiomplice, ein berüchtisgter Hoch ftapler, feiner gefährlichen Thijtizrlekt auf L fünf Jahre entrückt wurde « CO Acht Tage später sprach mir Mr. Cox Z( Unter falscher Flaggen wie Vor tnrzer seit starb zu Aruns-nun r - in Oberöfterreich ein Mann, der ficky o bert Simon nannte und sich als einen in den Ruh-stand getretenen Lehrer ouo I) s H Fiöln ais-gab Do der verstorbeneisi mon. feit dem Isi. Dezember 1894 in » Krernsrniinfter ivobnbaft, keinerlei Pa ; piere hinterließ. o wandte sich das bor« » tige Bezirtsger t rnit einer Besonnt H machung an bie Oeffentlichteit« urn et ; innige Erben ausfindig zu mache-. Die i Belanntmochnng we cher ein Bild des iVeritorbenen nach einer Photthe ; bei efiigt ir-.rr, ftnnb auch am Is. k . z d. - z. m den ..Fliegenden Blättern« nnd » erweckte in - Essen alte Erinnerungen on einen ungetreuen Postlassirer Robert : Graichen Dieser hatte der Position-cl tung zu Eisen 3(),000 Mart unterschied - » gen nnd war ern ti. Septernber 1894 von dort flüchtig geworden. Die Poftbe "tde H setzte sofort ans die Errnittelung rais - cheno eine Belohnung von 1260 Mart aus, doch gelang es damals nicht, feiner habhaft zn werden. Einige feiner frühe-» ren Kollegen wollen nun in benr Bilde des angeblichen Simon große Aehnlich-ff leit mit dein ungetreuen Graichen ent ; deckt haben nan es scheint, als ob sich die- » s fer auf seiner Flucht nach Kremsmiinster » gewendet hat« wo er bis zu feinem Tode als ehemaliger Ghrnnasiallehrer großes Ansehen genoß. Die Untersuchung in fsen Ist-« « tw vieser Angelegenheit wird jetzt von . aus geführt. « Vom Schnee verschüttet J .. Ein bebauernswerther Urigliiclsfoll bot ji j sich Lu Oberbiirenstein, früher Mahlberg ( in Sachsen erergnet. Dort wurden die beiden vier- und fünfjährigen Töchter des Schieferdeckerg Klaus durch Schnee, oer vom Dache des Hauses rabfieb ver- OE) schüttet. Während das iingere Kind gänzlich von oer Schneemosse bestoben war, erblickte man von dem älteren noch . ; bie Beine. Die Angebiiri en hatten, ols 1 sie zur Rettung herbe eilten« lei « ? i Ahnung davon, baß beide ngftern been Schneehaufen lagen. ie gleichen « bog noch sichtbar-e Mädchen , e sont « unb brachten es, obgleich es rn Eriti ckungstobe fchon nahe war, wieber zum Leben zurück. Nach einiger it wurde das jüngere Kind vermißt. ie Eltern glaubten es bei ben Großeltern zu finden und eilten horthirn Als es jedoch dort i, nicht angetromn wurde· eilte man zu dem Schneehanfen zuriiet und grub toeii z« ter noch. hier sond nrsn bqs Kind mit me Riieigrat todt rrnirr ber .. J« . . . es