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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 24, 1897)
— Born Jnlanbr. Un Blntvergiftung starb der Versicherungsagent John Renahan in Panier-G R. Y. Der Mann hatte die Unvorsichtigleit begangen, sich mit seinem Messer, das er zum Spitzen fei "mö Bleistiftes gebraucht hatte, ein — Hühnerauge zu beschneiden. Jn den Regierung-schu Ien des mexilanischen Staates Niter Leon soll ein Geschlecht, das die linle hand ebenso gut wie die rechte gebrau ·chen kann, herangezogen werden. Die Regierung hat die Ordre erlassen, daß alle Schultinder das Schreiben und salle anderen Verrichtungen auch mit der Linken erlernen sollen. « Zu 5 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde Samuel Gillam in Bellesonte, Pa. Der Mann, welcher von seiner Frau verlassen war, traf letztere zufällig auf der Straße und als sie seine Aufforderung, mit ihm wieder zusammenzulebem rundweg ablehnte, zog er feinen Revolver und schoß ihr die Nase ab. Wie er sagte, war es seine Absicht, die Frau zu verunstalten und ihr dadurch ihren Liebhaber zu entfremden . Gesangbücher als Brenn rnaterial benuyten Einbreeher in Jamestowm Pa» die zur Nachtstunde dem Laden von John D. Davis einen s esuch abgestattei und Waaren im rthe von 8200 gestohlen hatten. Mit ihrer Beute begaben sich die Dunkel rnänner in die Ver. Presbyterianer Kirche und bereiteten sich dort eine Mahlzeit, wobei sie die vorgefundenen , Gesangbiicher als Feuerungsmaterial verwendeten 140 Jahre zählt zusam men ein »junges« Ehepaar, Salomon; Meusel und Louise Hohn in Jerser City. N. J. Die Leutchen hatten dem T I- Friedensrichter Diehm Iine Einladung ! zum Diner gesandt mit dem Ersuchen, I -einen unausgesiiilten Trauschein mit-i zubringen. Der Richter lam der Ein ». ladung nach, und als das Dessert auf l den Tisch lam, vollzog er die Eheschlie- I » hung. · » I Seit zehn Jahren war Da-! - bis Cullen in Sticklersville, Del., von einem überaus hartnäckigen Husten s . imgesucht, gegen den alle Mittel er olglos blieben. Die Aerzte erklärten s Leiden fiir Lungenfchwindsucht, bis der Mann neulich bei einem hefti « en husienanfall einen Zahn aus-warf. ; mit war das Leiden gehoben. Eul- ! len hatte den Zahn seiner Zeit ver- ; fchluekt und war derselbe in die Lunge « « eratben, wo er den unaufhörlichen Zustenreiz verursachte. Ueber 600 Pfund wog die in Sau Francisco gestorbene Italiene tin Frau Therefa Cardoza. Man l hatte die größten Schwierigkeiten, diej Leiche durch die Thüren und über die J Treppen des Sterbehauses zu bringen, und da alle Leichenwagen zu llein wa ren, mußte die Leiche auf einein . Expreßwagen nach dem Friedhof ge , fahren werden. Frau Cardoza wur , zwei Mal verheiratbet und hinterlan fünf Kinder, wovon das jüngste 14 Monate alt ist. JnfolgedesDingley-Ta rifs hat sich eine weitere deutschländi fche·Firma, die bekannten Fabrikanten den Baumwoll - Sammet, Gebr. Ros "sie, veranlaßt gesehen, in den Vereinig ten Staaten eine Zweigfabrik zu errich ten und zwar in Mystic, Conn. Die irma hat bereits mit der dortigen ndelstammer einen Contralt unter zeichnet und die Handelstanrmer hat f auf Aktien der neuen Geiellfchaft zum Betrage von 830,000 iubftribirt. Die brik soll bereits arn l. Februar in Hieb gesetzt werden« Von seinem Hunde aufden Tod verwundet wurde der Former D. Dadis bei Nicholasville, Ky· Mit ei nem alten Doppelgewehr war der Mann auf die Jagd gegangen und hatte er mit einem Schuf; einen Hasen erlegt, als er das Schießeisen nieder setzte, um den abgefchosfenen Lauf zu » laden. Als er mit dem Ladestoet das , Schrot niederstieß, berührte sein Hund J dkn Hahn des zweiten Laufes-, der Schuß entlud sich und traf den Un sliicllichen in die Brust. Schwer ver wundet wurde Davio von seinen Ange I hörigen gefunden. Eine frisch sprudelnde iQuelle in einem Baumsturnpf dürfte su den Seltenheiten gehören. An der Landstraße von Richmond, Va» nach Lancaster ist eine solche seit einigen Tagen zu sehen. Dort fällten die Vriider h. W. und John M. Corneli ·-« son eine mächtige Ulme, und als der Stamm fiel, schoß ein starker Wasser rahl aus dem morschen Stumpfe in ie Höhe. Aller Wahrscheinlichkeit »- nach befindet sich eine Quelle unter demselben und das Wasser hat sich ei nen Weg durch den morschen Baum ) stumpf gebahnt, aus dem es wie eine kleine Fontaine emporsprtngt. Im Auftrage einer rapi tallriiftigen Actiengesellschaft werden tut Zeit die Vorarbeiten für eine Drahtseilbahn nach Klondile ausge führt. Die Bahn soll über den Paß nach dem Crater Laie führen. Von Dyea aus wird aus eine Strecke von 8 bis 9 Meilen eine Eisenbahn angelegt werden, dann soll den Dyea Cannon seitwärts eine an Drahtseilen schwe Zdende Bahn iiber den Chilloot - Paß Yoach Crater Lale führen. Die Bahn « soll schon tm Januar 1898 in Betrieb » - esedt werden und ist auf die« tagliche eförderung von 250 Passagieren und - 150 Tonnen Frucht eingerichtet. Die " Unternehmer rechnen auf einen An prang von 75,000 Goldsuchern tm . - kächsten Frühjahr. Mit einer Kugel in d e i Brust rauchte der Postbeamte Jahr i Jahne in New York in aller Ge müthsruhe eine Cigarettr. Von maß loser Eisersucht getrieben, feuerte der Mann in selbstmörderischer Absicht ei nen Nevolver aus sich ab, worauf er sich den »Sargnagel« anziindete. Jahne wurde in das Manhattan-Ho spital gebracht, wo er starb. DasAntiflirt -Gesetz in Tennessee, vom Volksmunde »Johnn17 Law« gennant, das Jeden strassällia macht, welcher mitSchulmädchen kniet tirt, Liebesbriefe an solche schreibt, un den Ecken steht und ihnen auslaicrt, oder sie anredet, wurde ein iunger Bursche, weil er mit einer 15jiihrigen »ho·heten Tochter« liebäugelte, von deren Mutter angezeigt und in den Kotter gesteckt, als erstes Opfer des «Johnny Law«. Mit blauen Bohnen hat der Neges Charles Allen in Fardoche, La» eine Rechnung bezahlt, die ihm der Arzt Dr. James Reguh von Pointe, Coupee Pariste, der von seinem Elert Wm. McBee begleitet war, präsentirte. Dem Neger schien die Rechnung zu hoch und darüber tam es zu einem Wort wechsel. Plötzlich zog der Schwarze seinen Revolver und seuerie zwei Schüsse ab. Durch den ersten Schuß wurde der Arzt auf der Stelle getöd tet und durch den zweiten sein Elerk, McBee, schwer, wenn nicht tödtlichH verletzt. Der Mörder entfloh. ! Eine Nichte Benjamin Franllin’s, Frau Leroh Ransom, ist im Hause ihres Sohnes in Homesieab im Alter von 98 Jahren gestorben. Jhr Mädchenname war Melinde F. Frank lin, und sie erblickte in Richmond, Va» das Licht der Welt. Jhre Mutter war eine gebotene Randolph, welche Familie in den ersten Tagen der ameritanischen Freiheit in Virginien eine große Rolle spielte· Jhrer Ehe mit Leroh Ransom, einem Sohne des Richters C ·R. Nan som von Batavia, O» entsprossen zehn Kinder. Vier ihrer Söhne fielen wäh-; rend des Bürgertrieges auf dem Felde der Ehre. i Das letzte Stündlein der cubanischen Jnsurgenten, schreibt das Wiener Extrablatt, hat nun wohl ne schlagen, denn der spanische Kriegsmks nistet hat soeben die Nation mit einem» im Namen Sr. Majestiit Alphonso’s! XUL und seiner Mutter, der Regentin’ des Königreiches, ausgesertigten Erlaß iiber — die Länge der Schweife beis Militärpferden und die Art, wie sie zu? schneiden sind, überrascht! Für KennerJ und Pferdeliebhaber sei bemerkt, daß der Schweif dieser interessanten Thiere die Form eines Pinsels haben soll. Nun mögen sich die Rebellen vorsehen! Bei Elizabethport, N. J., machten mehrere junge Burschen einen Versuch, einen Long Branch Passagier zng zum Entgleifen zu bringen, indem sie einen schweren Balken unmittelbar vor die Locomotive warfen. Ein schweres Unglück wurde nur durch die Geistesgegenwart des Lokomotivfüh rers M. Kennedy verhindert. Die Burschen enttamen, doch wurden später Jakob Girrbach, Jobn Decker, Wm. Dobson und Hugh O’Brien verhaftet und als die Uebetthäter identifizirt Wie Detectiv Dougberth von der New Jersey Central Bahn angibt, haben sie sich schon früher ähnlicher Versuche, Züge zumEntgleisen zu bringen, schul dig gemacht. Prof. Langley von Wash ington und Prof. Effreth Watting ron New York stellen gegenwärtig in Mount Hollh mit einem fliegenden Motor Versuche auf dem Medfvrdi zweig der Pennsylvania Bahn an. Die Maschine wird mit Gasoline in Bewe gung gesetzt, und ihre beiden vier Fuß langen Propeller machen 800 Umon hungen in der Minute. Einen ge wöhnlichen Eisenbahn - Wagen tann sie mit einer Geschwindigkeit von 6 Meilen die Stunde ziehen, jedoch sind die Erfinder der Ansicht, daß es mög lich sein wird, Maschinen zu conftrui ren. welche die Minimal - Schnellig teit der Cisenbahnzüge erreichen ton nen. .-. - « Der Staat Texas, bekannt lich der größte von allen Staaten der Union, wird in lurzer Zeit auch die größe Milchwirthschaft des Landes in Betrieb haben. here Hiram C. Whee ler, der jahrelang lljiilchioirthschaft im Staate Jowa in größerem Maßstabe betrieb, hat fiir das neue Unternehmen in der Nahe der Stadt Honston und des Golfeg von Mexito 8000 Acres Land angetauft und eingeziiumL Herr Wheeler wird wenigstens 100 junge milchende Kühe auf der Weide haben. Bis zum l. Januar 1898 soll die ) Milcherei in vollem Betriebe sein. Die Imodernsten und prattischsten Einrich tungen werden auf dieser riesigen Milcherei angewandt. mit Einschluss einer Fabrit fiir künstliches Eig. Ein alberner Wortwech sel, den er mit seiner Frau hatte, führte zu dem Selbstmorde des Far mers Perry Rushing, der unweit von Tron, Ala» ansässig war. Auf der heimlehr von einer Nachbarfarm kam das Paar an eine Stelle, von wo sich ein Fußpfad nach ihrer Besiyung ab zweigtr. Die Frau wollte links, der Mann dagegen rechts gehen, und es tam zu einem Wortweehsel, in dessen Verlauf Rushing erklärte, daß er eher sterben, als links gehen würde. »Und ich will eher sterben, als rechts gehen!« rief die Frau. Ohne weiter ein Wort zu verlier-m setzte der Mann den Kol ben seines Gewehres auf die Erde, hielt den Kopf über die Mündung, drückte ab und stürzte mit zerschmettek tetn Schädel alt Leiche zu Boden. — Offener Paireivevtietdeg Ihittpp sauetqmpter. fmvlshi II» h- the Nenn-n les-u «- Flut-i s o. Mein lieber Herr Redattionärl Die Linie-, was tmei Altie is, hot jin die letzte Zeit so peckjulier Noli schens, nit, daß ich am End denke deht, se war . . es- c· HEKI iwivcrgeschimppt, «(»st«;-HOU«Z odder, wie mer uff deitsch sagt, trehsig geworde, nossev, die Lizzie hot lattse kammen Sens, no sell is es nit, awwer se gleicht e wenig gern zu blohe un oss Kohrs die Eckspenzes hen ich aus mei Packet zu bezahle. Um Jhne nor een Eis-Em pel zu verzehle, do hot se e paar Woche zerick die Eidie kriegt en Piedro Klobb zu scheune. E paar von die Nehbersch belange aach derzu un die hen se ge tiest, wie alles, se sollt doch mit mache, es wär zu schön. Well, hen ich gesagt, wann du dann so gern dich den Fonn mache willst, ich geb nicks drum un for all was ich drum geb da kannst de tscheune Die Lizzie hot awwev gesagt, sie alleins tönni nit tscheune, ich müßt aach derbei gehn, bitahs es dehte nor zKoppels ectzepptet werde. »Ach, geb i mich e Res,« hen ich gesagt, »ich fiele gar nit derzu, biseids desz unnerstehn ich aach das Gehm nit un ich sin zu alt, sor mein Kvpp mit ebbes Neiem Zu battere.« Do sagt die Lizzie: »Well, es is nor gut, dasz du schon Bier drin te tannst.« »Warum?« hen ich gesagt. Do sagt die Lizzie, bitahs sie wär esrehd, ich dehts dann aach nit mehr lerne. Sehn Se, den Weg iictt se im mer. Well mirs hen noch e Weil ge feit un dann hen ich gesagt: »Well,« hen ich gesagt, »ich will dich emol ebbes sage, ich gleiche zwar nit, mei Owende ; in so en Weg zu wehste, awwer ich will idich das Fehwer duhn un noch emol ufs mei alte Diig das Gehm lerne.« sDo war die Lizzie froh. Se hot ge sagt, ich wär en arig guter Mann un se thät aach verdiene, daß ich se gut triete deht, bitahs, sie deht aach nit des Geringste sage, wann ich alle Owend bei den Wedesweiler ging. Well, die Sach war also gesettelt un ich hen noch deselwe Owend bei den Wedesweiler getreid e wenig Jnsovmehschen zu krie ge. ,,Piedro,« hot der Wedesweiler gesagt, ,,sell is iesig un ich wunner blos, daß du’s nit spiele kannst, Pie dko versteht doch einiger Schosstopp.« Er hot mich dann etsplehnt, daß es in das Gehm zwei Piedros hätt, en lin ter un en rechter, awwer alle beide wäre se ahlrecht. Dann hätt mer noch en Tuhspatt, den sollt ich immer ins Aage hen, bikahs mit den deht ich ei nige Zeit en Peunt mache. Der King un die Kwien, die wäre no gutt, aw wer der Tschäck, der wär widder abl kecht un aach das Ehs un der Tenn spatt, awwer in die erschte Lein mißt ich en in mei Händ hen. Wann ich die Ruhls alle bei Hahrt wisse deht, dann mißt ich unners alle Zirtumstenzeg das Gehm gewinne· Besor daß mer starte deht, mißt Jedes bitte, das wär nit so iesig, bitahs mer mißt zu viel mit sicte re, was die Partnersch in ihre Händ hen. Wann ich en Ehs, en King un en Fiwien und die zwei Piedros un de Tenspatt und de Tuhspatt un den Jäet hätt, dann tennt ich iestg riski zehn odder serzehn zu bitte Welt ich hen mich alles gut genohtist, bitahg ich hen doch in den Filobb tein Fahl aus mich mache gewollt. De nächste Owend hot der Klobb gemiet. Jch hen mich e wenig uffgesickst un so hot die Lizzie. Dann sin mer in die Missus Steilbein ihr Haus gange Do ware schon alle Membersch pressent, Lehdieg und ? Schentelmänner, un verdollt geri gudige Lehdieg tuh. Well, ich sm rasch mit alle Leit elwehnted geworde, hen awwet en Mißstehl gemacht, das; ich die Lehdie vons Haus mei Schnuff bacls hingehalte den, for sich e Pries zu täckele. Jch sage Ihne, die hat mich e paar Aage dohingeschmisse, dasz ich an mein ganzeBaddie geschiwwert heu. Well, in mei Eckseitement hen ich mich e Schnuss getäckelt, hen awwer soviel derson etwischt, daß ich wenigstens e vertel Pund in mei Draht kriegt heu. O, Mamme, was hen ich do tosse un spitte gemisztt Wei, ich hen puttinier wamiite gemißt. Die Lizzie hot sich arig schehme gemiszt un hol sich eas juhst dermit, das; mich der Dattek den Ettweis gewwe hätt, wann un dann emol en Schnuss zu nemme, bilahs sell wär gut sor mei Kalt. Die Leh dies un Schentelmiinuer ware domit sättisseit un mir hen uns hingesetzt, dann hot die Bell gerunge un mer l)en all gestart zu spiele. Was wetn Se denke, ich hen de Tuhspatt gehatt un hen die Kahrd in mei Aage stecke ge wollt, wie mich der Wedegweiler ge sagt hot, atvwer se hot nit in das Aage stecke gewollt un mei Partner hot mich gesagt, wann ich sell suhlisch Bismeß nit stappe dcht, dann dehte mir schuhrs das Gehm verliere. Die Rimart hol mich e wenig verdrosse. Awwer ich hen nicks gesagt. Jch hen gespielt, daß en bund jammeet un was wet’n Se denke, ich hen schuhr genug das Gehm verlore. Wie sell hot häppene könne, hen ich nit einsehn könne, ich hen doch alle gute Karl-s gehabt, iewen in alle Kollersch Mei erschte Jmpreschen war, daß ich getschiet sm worde. Jch hen aach nit hessitehtet un hen gesagt, es »was gar nit schön, wann mer en »Mann, wo noch nit viel Eckspierienz ’in das Gehm hätt, behumbucle deht. — Do hot mei Pahrtner die Kahrds hin geschmisse un hot mit die Fist uss den Tehbel geschmisse, daß alles erunner gefalle is. Jn e Seitend war alles obseitdaun. Alles is uffgetschumpt un ich hen sage könne, was- ich gewollt hen, sie hen geilehmt, daß ich die ganze Pahttie insolted hen. Es wär e Shehm, so ebbes zu duhn,un wann sell elaut wär, dann dehi der ganze Klobb ussbreche. Do hen ich gesagt: ,,Lehdies un Schentelmänner, ich fiele arig sat rie, daß Sie so iesig insolted fiele. Sehn Se mich könne Se mit e Mi nuhrfort ticlele un ich fiele noch nit in solted. Sie besser nemme emol Seid litz Pauder oder KattliwwereuL daß Se e wenig besser fichle. Jch deht for kein Preis nor noch een Stepp in Jhne Jhrn stockopp Klobb duhn, Jhr seit mich viller zu eesellig.« Un dann hen ich mei Schnusfbacls eraus geholt un hen mich en Schnufs genomme, daß mer iesig e halwes Dotzend draus hätt mache gekannt Bei Galle, ich hen so viel genomme, daß e arme Familie e ganze Woch derifon hätt lewe geformt Dann hen ich mei Lizzie getiickelt un hen en Bau gemacht un sagt: »Wann Se e wenig leichter in Jhne Jhrn Kopp Hele, dann kahle Se emol an mich, Se sin einige Zeit wellkomm.« Domit hen ich mich erumgedreht, aw wer in dieselwe Minnii hen ich en Kick sor mei Hinnersront irieht, dasz ich die Dohr enaus gefloge sin. Jch denke, es war die Ländlebdie, wo mich so mien getriet hot. Mich un die Lizzie gehn Zu keine Piedroh Klobbs nit mehr. Womit ich verbleiwe kae Jhrn liewer Phikipp Saueramvfer. --- Wie man Minister wird. Persönliche lfrinnerungen an den Fürsten Bismarck gab dieser Tage Re gierungs-Präsident v. Tiedemann lebe mals Chef der klieichslanzleU in de: Bromberger historischen Gesellschaft zum Besten. Neu war wohl folgender Beitrag zu dem Kapital: »Wie man Minister wird.« Als lsamphansen ge gangen war, wollte sich für ihn kein Nachfolger finden. Bismaret verfiel schon auf Stephan; er wollte ihn ’mal fragen. »Toch wazu«, so äußerte der Fürst zn Herrn v. Tiedemann halb im Scherz, halb im Ernst, ,,habe ich ei gentlich einen vortragenden Rath, wenn der mir nicht einmal einen Ministerver«: schaffen kanns «kerfit)r1ffen Sie mir einen Finanzminifter bis heute Abend.« Es war an einem Donnerstag Herr v. Tiedemann kam mit schwer-en Gedanken über seinen bösen Auftrag in seinen islnb, in dem anfier verfchiedenenlitera rifchen und politischen Großen damals auch die Brüder Hobrecht, darunter der Oberbürgermeister, anwesend waren ,,WaH haben Sies- Eie sehen ja so ver driesilich ous?« sagte Habt-echt zu Herrn v. Tiedemann. Dieser antwortete: »Ich suche Jener-indem den ich nicht fin den tann.« Gleichzeitig schofi Herrn v. Tiedemann der Gedanke durch den Kopf, Odbrecht sei vielleicht ein passender isoli didat. Jm selben Augenblick wurde v. Tiedenmnn mit dem ,,!)ieich-:-wagen« zu Biguiarck geholt. ists war l Uhr Nachts-, der Fürst war schon im Begriff, sich zu enttleiden, nnd alrfierte: »Sie phan hat auch abgelehnt. Was-·- machen wir nuns« Herr v. Tiedemann nahm die Gelegenheit wahr nnd schlug Ho brecht vor. Ter Fürst war dabei und beanstragte Herrn v. Tiedemann, so fort Hobrecht aufznsuchem ihn zn be fragen und dann Antwort zu bringen. »Herr v. Tiedemann machte sich auf den Weg zur Wohnung des Ministerlandi daten. Ter Herr Oberbürgermeister war nicht zn Hause. Herr v. Biede mann wartete also geduldig, nnd nach einiger Zeit lommt Hobrecht lreuzfidel und almunggloö zuriirt. Es gelingt mit vieler Mühe, Hobrecht zu überzeu gen, dasz es sich nni etwa-J Wichtige-: handele. Lb er nicht Finaniministek werden wolle. Hobrecht begreift, das. von vScherz nicht die Rede, und thut den ltassischen tllnizipruitk »Wenn ich mor gen »im liater« so deute, wie heute Nacht in der Be—«zeit)tl)eit (.s)obrecht ge brauchte hier einen derber-en Ansd111ck), dann sage ich Jal« Herr v. Liede mann eilt noch in der Nacht zn Vismaret und hinterbringt ihm wortgetreu Ho brechts Ausspruch »Zel;en Eie, ein praktischer Mann,« erwidert Vismaret lachend. Am Morgen erscheint Ho brecht bei dem Fürsten, am Abend sind Beide einig, nnd am uachsten Tage ist Hobrecht Finanzminister. Eine merkwürdige reichenredh Vor hundert Jahren, in disk Mittag-Hi stnnde des 1t5. November l7sl7, nun-den die Thore Berlin-J geschlossen, denn eben war König Friedrich Wilhelm ll. gestor ben und die Huldigunxl iiir den neuen Monarchen lollte ioioit stattfinden. Tze inerlwiirdigsle aller Lenhenredein wel che anf Friedrich Wilhelm ll. gehalten worden sind, hielt inol)l, wie Graf Hen: clel von Donnerginaril in feinen »Win nernngen« eizalilt, der Oberst eine-z KiirajiierJliegiinentsL Er sprach also zu den Soldaten: »Sei-w Majestnt Friedrich Wilhelm II. haben geruliet zu sterben. Wir werden also nun dein neuen König schwirren Wie er heißen wird, ob Friedrich Wilhelm oder Fried rich, das lann man so eigentlich nicht wissen; das thnt auch nichts zur Sache. Was ist da anders zu sagen, als; andere Regierung, anderesMontiruii·,1· Herr Gerichte-schreiben lesen Sie den Eid vorl« .-—— —- D e r N e i d macht oft erst etwas aus dir. Wein haversaMg Schreibebrief. Geöhrter Mister Cdithorl Der Christ ruht jetzt Specks wehte un ev guckt ecksäcktlie wie en Montie, wo Batwntasche wichst. Einiger Mensch, wo en sehn duht, muß lache, un ich hen ihn schon an mehrere Ok kehschens gesagt, er soll die Specks nor in sei Ofsis wehre, wann ihn Niemand sehn deht. Awwer all mein gute Ett weis is von kein Juhs gewese. Er klehmi, sell wär nor Tschellesie, bikahs ich tönnt kei Specks wehre, weil mei Nos zu krucied wär, un ich nit erfor dern könnt, die Specks in mei Fehs un ners zu bringe. Sell hot mich oss Kohrs e wenig verdrosse, awwer was war zu mache? Jn Fäckt is mei Ros e wenig e bis’che zu groß ausgefalle, krucked is se aach, awwer for was ich se juhse, do is se plentie gut, un wann ich satisfeid sin, dann hot doch enni weg der Christ keen Riesen zu kicke. Awwer den Weg sin die Mensche, in stett sei eige Bißnes zu meinde, find der Christ Fahlts mit mei Nos un die is doch schuhr genug nit in sein Weg. Well, ich sm en zu en guter Freund zu den Chr-ist, als das ich mich so iescg dissepeunte losse. Jch hen zu en ge sproche, wies prapper is, awwer der Christ hot gesagt, bei die Specks do hätte sei Cis arig impruhft un er deht jetzt so gut sehn, wie in sei ganzes Lewe noch nit. Wer die Specks nit gleiche deht, der braucht jo nit hinzu gucke un das wär all. Was die Im pruhfment von seine Cis ionzertnh do hen ich noch nicks genohtisi, er is noch ; ecksäcktlie so nierseitet wie biesor un in Fäckt glaab ich, daß das mit dieSpecis nicks wie Humbug is. Wisse Se, ich hen emol sei Specks uff sein Desk ge funne un do hen ich genohtist, daß die Gläser mitaus Daut nicks als wie kammenes Winderglas sin. Jch hen osf Kohrs nicks von meine Dißkowerie gesagt, bikahs der Christ wär sonst so mähd wie en Stier geworde. Die Selma, die is noch immer mäd an den Christ gewese un hot nit gegliche, daß der Christ so zu die Specks gestocke hot. Sie hot zu mich gesproche, daß se eini ges drum gewwe deht, wann der Christ mit den suhlische Stoff stappe« deht, bikahs die ganze Zittie hätt den Lähs an ihn. Well ich hen mein Meind aff gemacht, den Christ emol dorch sein ei gene Schade schmahrt werde ze losse. Jch hen sor den Riesen emol e paar Dag lang gar nicks mehr von die Specks- riemahrkt. E paar- Däg zerick hot mich der Christ verzehlt, daß ihn sei Frau e Sietret anvertraut hätt. Jch hen ihn kohngrättelehtet, awwer er hot sich kee Bitt gesreit, in de Kontreerie, er war arig bös driw-wer. Jch hen gesagt, er braucht nit driwwer zu wor rie, bilahs er hätt doch en gute Schapp un wo Vier esse, well, do könne aach Fünf esse. For den Christ in en gute Juhmer zu bringe, do hen ich gesagt: »Christ, du bist e KameeL heit Owend, do wolle mir ernol eens ufs die sreidige Nochvicht zusamme nemme,dann fiehlst du aach widder besser.« Sell hot ihn gut gesuht. Er hot geschmeilt un sagt, ich wär doch en feiner Feller. Mer sin denn aach wirklich den Owend e wenig stieher aus die Offis fort. Jch hen die Selma Wort geschickt, das-, mir nit sor Sopper heim käme, bilahs mir hätte e wenig Bißneg an Hand, wo mer noch der-zu tende misztr. Mir sin zu den Mehr gange, wo gleich e koppele Battelcher Wein aus den Keller geholt hot. Jch sag Ihne, der Mann holt e verdollt seines Dreppche, un mir yen uns ganz gehörig eneigetniet. Bei die Okehschen hen ich aach widder genoh tist, daf; den Christ sein Specks ihn nit viel gut duhn, bikahs er hot immer mei Gläß ausgedrunte. Er hot dorch den Mistehk aach bald en Duft kriegt un dann sin mer sor heim gestart. An die Stritt do sagt derChrist uss eemol: »Guck, Meis, in Front von uns do geht die Selma mit e annere Lehdie. Jch sin schuhr, se kommt auf den Stohv un hot en Teriie getauft. Jch denke, ich schtehr emol die Selma.« Er hot nit gewart bis ich en Rieplei ge macht hen, awwer er is reiteweg los geschowe. Jch sin ganz schloh hinne drein gange, bikahs ich hen doch mat sche gewollt, was die Selma zu den Tschoht sage deht. Der Christ hot sich den Kaller von sei waerkutt bis iw wer die Ohre gepullt, hot sein Hut ins Fehs gesetzt un is mit sein Dust do hin gestäckert, so daß er purtienier de ganze Seitwahk gejuhst hot. Jetzt war er ganz nier zu die Lel)dies, in eme elegante Boge is er um se erum ge fehlt, un schluppdich, hot er den Terkie am Neck getäckelt un hot en aus das Bäsket erausgepullt. Dann is er so schnell, wie er in die Kandischen, wo er drin war, gekonnt hot, ehett gange. Die Lehdies ben gehallert, wie alles. Eene hot getrische »Halt den Spitzbub, ketscht den Räskel!« Es hot nit langl genomme, do war e große Kraut bei-s samme un all sin se den Chr-ist nachgesi ronnt. Jn den Moment do is eener von die Kappetsch komme un hot den Christ errestet. Er hot oss Kohrs den Christ nit getennt und bot en einge ronnt. Die Lehdies sin osf Kohrs aach herbeikomme un der Christ hoi schon gestatt, die Selma auszulache, daß se sich den Weg hot suhle geloßt Awwer mehbie der Chvist war der Ge suhlte, bitahs es war gar nit die·Sel ma, es war e fremde Lehdie, wo er gar nit gekennt hot. Jch hen den Christ eckjuhse gewollt, awwer der Kapper hot en schon nach die Stelechen ge bracht. Dort hot sich off Kohrs alles aetliert un der Christ is heim gangr. M H Den Kapper hot et reiteweg dist- « schartscht, un er hot aach recht gehabt, dann wann en Kapper sein eigene Di rektor nit kennt, wie kann mer dann do eckspeclte, daß er en Dief odder en Burgler kenne duht. De annere Dag » hat dev Christ arig miehn gefiehlt, er s hott e Heiteht gehabt, awwer een gutes Ding warsch doch. Er hot nämlich den ganze Dag sei Speck-Z nit mehr ge wohre Un ich denke, er hot’s immer haapt ganz usfgewwe. Jch sin froh, daß der Christ von das fuhlische Biß nes lurirt is. waer sein Missteht I do fiehlt er awwer immer noch criJ l sohv. s Juhrs Meit Habersach Eskwciei, Scheriff Un so fort. Zur Vertilgung von Un g e z i e f e r inBlumentövfen empfiehlt ; sich eine ungefähr 70——80 Grad warme s Abkochung Von Quassia oder Wermutlx I und gestoßenen Rostlastanien, welche i auf die trockene Erde gegossen wird· Jn wenigen Minuten kriechen sämmt liche Würmer an die Oberfläche. Das Verfahren wurde immer mit Erfolg benützt. — Moderne Annonce.—-— Junge, tinderlose Wittwe, im Besitze eines wenig gefahrenen, fast neuen Tandems, wünscht behufs N8ubesetzung des freigewordenen Sattelg die Be kanntschaft eines radsahrenden Herrn. Nach Ablauf des Trauerjahres Heirath nicht ausgeschlossen. Adresse unter »Tandem« Exped. d. Bl. ——Höchste Priiderie. Herr: »Sie lesen wohl sehr viel, meine Gna dige? Jch bemerke da, daß Sie sogar zwei Bücherschranke haben.« —- Fräu lein: »Aber das ist doch unumgänglich nöthig! Jn dem einen sind nur Schriftsteller und im anderen nur Schriftstellerinnen vertreten. Man muß doch die Geschlechter getrenn halten« . , . .. - » ——-J:t den großen Par Modewaarenhandlungen wird viel ge-« stohlen, trotzdem zahlreich-e Aufseher angestellt sind, um über die Diebe ode: eigentlich Diebinnen zu wachen. Ein findtger Bursche hat nun ein Minel gefunden, sich die gestohlenen Sachen anzueignen, ohne sich irgend einer Un annehmlichkeit aus-zusetzen. Er mischt sich unter die in diesen Handlungen wogende Menge, Paßt scharf auf, ent deckt denn auch bald eine Diebin. Er folgt ihr bis in ihre Wohnung, wo er sich als-»Jnspector« vorstellt und sie mit Verhaftung bedroht, wenn sie nicht das : Gestohlene ihm auslicserr. Damit aber ist der Bursche nicht zufrieden, er gibt vielmehr zu verstehen, daß dies wohl nicht das erste Mal sei. Er nöthigt sic, ihm die Wohnung zu zeig-en, wo er al les- mitnimrnt, was aus der fraglichen Handlung herrühren könnte, Vorbe ksalttich der Rückgabe. Eine der so -:r leichterten Diebinnen ging vor kurzem in eine dieser S;tiod-ewaarenhandlungen, um Nachsicht zu erbitten: sie habe nu: eine Kleinigkeit genommen, während der »Jnspector« sie förmlich ausge pliindert hatte. Hierdurch ist dieser neueste Diebeskniff an’s- Licht gekom men. — Daß es mit der Ger in a n i s i r u n g in Elsaß-Lothringeu immer noch arg hapert und die amt lichen Berichte darüber stark gefärbt sind, beweist eine Verhandlung, die dies ser Tage vor der Strafkanirner Des Landgerichts zu Zabern stattfand. Es wurde ein Lehrer aus St· Quirin als Zeuge aufgerufe1:. Auf die deutsche Anrede des Vorsitzenden hin bat der Lehrer auf französisch, ihn doch lieb:r franzöfifch aussagen lassen zu wollen. Als der Vorsitzende seinem Befremden Ausdruck gab, das-, Zeuge als deutscher Lehrer nicht deutsch sprechen wolle, wiederholte dieser seine Bitte, franzö sisch aussagen zu dürfen. Es wurden dem Zeugen darauf Fragen in deut scher Sprache vorgelegt, die er dann unter fortwährender Zuhilfenahme französischer Ausdrücke nur auf's allernothdiirftigste in Deutsch beant wortete. Die Sache war um so trost loser, als sie in Gegenwart zahlreich-r anwesender Leute aus dem franzö sischen Sprachgebiei erfolgte. Jm wei tern Verlaufe der Verhandlung wurde der Pfarrer von St. Quirin vernom men Die Frage des Vorsitzenden ob er deutsch spreche, verneinend sagte er von A bis Z französisch aus. —- Der schöne Zahlkell ner hatte es ihr angethan, der jungen, sehr elegant geleideten Dame, die sich Ernestine v. Wagner, Hofrathstochter, nannte und sich in einem Wiener Hos tel einlogirte. Die Dame war aus Meran gekommen und erkundigte sich nach der Adresse eines Nervenarztes den sie consultiren wolle. Man gab ihr die gewünschte Auskunft, und die » Fremde verließ das Hotel, um angeb « lich den Besuch bei dem Arzte zu ma chen Spät Abends kam die junge , Dame wieder heim und evzählte dem Stubenmädchen, daß sie fiir den näch sten Tag abermals zum Professor be stellt sei. Inzwischen empfing die Fremde aber den Besuch einer älteren Dame, mit welcher sie ihr Logis ver lies; Das Paar fuhr nach einer län geren Unterhaltung nach welchen das Fräulein sehr geräthete Wangen hatte, davon, und kam nicht wieder. Sie hatte im Hotel eine Schuld von 1i7 Gulden unberichtigt gelassen. Dieser Betrag ist nunmehr von einem ihrer Verwandten bezahlt worden. Das junge Mädchen stammt aus Brünn, hatte sich dort sterblich in ein. n Zahl tellnev verJiebt und wollte sich mit die sem in Wien heimlich trauen lassen. Dile Mama hatte sie nach Hause ge ho t. -