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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 17, 1897)
Wie Piraten. see-Roman von William Clakle RussclL (11 Fortsetzung.) »Ja ich bin 5,« lächelte diese ihm zu. « »ich hing, Margaret Mansel, leibhaf " M und lebendig « Jetzt schritt Matthews auf sie zu. »Also nicht Jhr Geistl« rief er, des Mädchens Hand ergreifend »Bei Gott, L. es geschehen doch noch Wunder! Sie hier an Bord dieser Brigg!« Und sich » an den Commander wendend, setzte er " hinzu: ,,Fast will mir nun alles, was hinter uns liegt, wie ein schlimmer T; Traum erscheinen!« »Ich habe herzliches Mitgefiihl für « Sie,« sagte Boldock. »Aus Ihrer An wesenheit hier schließe ich, daß die Pi raten im Besitz der Bart sind." » »Heute früh über-fielen sie uns, und 1 zwangen uns alle, in die Boote zu ge · Wie aber tamen Sie hierher, M Mansel?« Die junge Dame beantwortete die stage mit wenigen Worten. « »Was ist aus den andern gewor «den?« forschte die Dame. »Das weiß ich nicht. Wir waren gnsammen vier Boote Eine Weile lieben wir bei einander, dann segelte Poole auf einmal leewärts davon und sie andern folgten ihm. Sie mögen wohl ein Fahrzeug gesehen haben.« »Die Damen hat sicherlich Capitän «- Venson unter seineObhut genommen-« bemerkte Miß Mansel. »Capitän Benson ist todt,« entgeg nete Matthews VU Apf. « »O Gott! Haben sie ihn ermor det?« Das glaube ich nicht. Ehe ich ins Boot ging, fragte ich den langen Kerl, den Trollop, was aus dem Sdiff geworden wäre. »Der ist todt, « satte et. Jch sah ihm in die Augen. »Er yschossen « sagte ich, ,,nicht wahr?' «Nein, Mr Maithewå,« antwortete er; »als ich ihm eröffnete, daß das « Schiff nunmehr in unsrer Gewalt sei da traf ihn der Schlag, und er fiel todt nieder auf den Teppich seiner Ca jiitr. Das ist die Wahrheit, ich schwo It te es Jhnen bei dem allmächtigen Gott« Er rief dies in beinahe wil Dem Ernst, und ich glaube ihm· Bei Capitiin Benson konnte man sich eines Folchsen jähen Endes wohl versehen. « Der Commander nickte. »Habe ihn gelannt,'« sagte er. »He-Ue einen tur zen hals und Feuer in den Adern. War ein tüchtiger Seemann. Gott hab’ ihn selig.'« »Was denten die Zehn mit der «Queen« zu beginnen?« fragte Miß Maner nachdem sie dem Andenken des alten Benson einen Seufzer ge " weiht. »Wer mag das wissen?« versetzte -Matthews. »Was ich zuletzt von ihr sah, war, daß sie unter oollen Segeln nach Süd - Südwest dadoniief.« »Sie kann kaum aus Sieht sein,« meinte Boldock, unwillkürlich in der angegebenen Richtung auf-spähend. Matthews schüttelte trübsinnia den Kopf. »Sie ist ein Klippen ein-Schnell segler,« sagte er. »Diese Brigg holt sie nicht ein. Was in aller Welt aber veranlaßte die Schurken, Sie über Bord zu werfen, Miß P«tanfel"?« Sie erzählte ihm nun ausführlich die ganze Geschichte; er hörte ihr nie dergeschlagen zu. »Die Schuld trifft den Schiffer!" sries er dann, heftia ausbrechend. »Er hatte Grund genug, den Kerlen zu mißtrauem warum ließ er sie nicht in Eisen legen? Alle an Bord, Passa iete wie Matrosen, hätten zu ihm ge anden, wenn die Spitzbuben bei der Ankunft in London darüber Beschwer de geführt hätten! Jch bin um all mein Hab und Gut gekommen, ich habe verloren, was niemals, niemals wieder ersetzt werden kann!« »Auch mir geht es so,« sagte dieMIß traurig. Das Herz des armen Steuermannes war so voll, daß Voldock sich wunderte, ihn nicht in Thriinen ausbrechen zu se hen. Er hätte ihn deswegen nicht ge rinaer aefchiitit »Mr. Matthews,« nahm der Corn mander das Wort, »Sie sind erschöpft. Sie brauchen eine Erfrischung und dann Ruhe. Folgen Sie mir in die Eaxiite.««» sc — Er schritt voran, nachdem er Mr. Hardy noch beauftragt hatte, auf Mist Mansel zu achten. Unten angelangt, setzte Matthekvs sich nieder und stützte den Kopf in die Hände. Boldock reichte ihm ein Glas Wein, das er mit einem Dankeswort annahm. »Ich habe im Boot darüber nachge dacht,«« sagte der Steuermann, nach dem er getrunken hatte, »und meine Ansicht ist durch das, was Miß Man sel gehört hat, bestätigt worden« Die Banditen werden irgend ein Eiland in einer abgelegenen Gegend anlaufen, dort das Geld an Land schaffen und dann das Schiff vernichten. Die Bri gantine, von der sie redeten, wird sie entweder schon an Ort und Stelle cr warten, oder bald daselbst eintreffen, Um das Gold an Bord zu nehmen. Dabei wird es Argwohn, Mißgunst und Streit geben, und vielleicht schnei den sie einander die Hälse ab.« Der Confnander krollte die Augen Mz als iinne er ies nur sehnlichst W und wiinschen. »Ein ungeheure-: Schatz,« schloß der steuermanw »Zweimalhundertund : Wgtaufead Pfund Sterling in ge W, nnaemänztem Golde-—Nug Ud Stank Ich möchte ver zweifeln, wenn ich daran denke, wie die Verfchwörung sich unter unsern Au gen vollziehen konnte, und wir alle so blind — und Benson so blind!« Tief ausstöbnend schlug er sich mit der Faust vor die Stirn. 15. Capitei. D a s G o l d. . Die »Queen« rauschte unter vollen Segeln und leicht nach Lee übergeneigt - durch die von der Morgensonne be ; strahlte, frisch bewegte Fluch. Hinter ’ iyr m weiter Ferne, war ein might-n ; tender Puntt sichtbar —- eins der ; Boote. Fünf Glasenschläge waren fo ; eben verklungen; die Uhr war halb sie i ben. I Die Zehn hatten die lange vorher J festgesetzten Rollen nunmehr unter sich ! vertheilt. An des alten Benson Stelle ; marschirte der Hauptmann Trollop ; auf demAchterdeck, allerdings nicht wie . ein Seemann, sondern wie ein Soldat. » Mr. Walter Shannon stand in Hemd ; ärmeln am Ruder, und das schnurge ; rade Kielwasser bewies, daß er treff splich zu steuern verstand. Jn der Tbur J der Kombiise lehnte Mr. Peter Jodns « son; er plauderte mit Mr. Paul Han - ten und Mr. Alexander Burn. Er stand nur in Hernd und Beintleidern und hatte die Aerrnel aufgestreist; der Rauch aus dem Schornstein kräuselte lustig nach Lee hinaus über die See. Peter Johnson war der Koch dsr ,,Queen« und hatte sein Amt in aller Form angetreten, indem er Feuer an machte, die Kessel mit Wasser füllte und die Vorbereitungen zum Früh mabl traf. Zwei der Matrosen waren an Bord zurückbehalten worden, William und der Däne Harm. Sie hatten sich, wenn auch widerwillig, der Gewalt gefügt und drückten sich nun finster und mür risch beim Anterspill herum. Meisters-, Davenire und Weston har ten sich dem auf dem Achterdeck prom nirenden Trollop angeschlossen. »Ich bin mir noch immer nicht recht klar darüber, aus welchem Grunde jene beiden Matrosen an Bord bleiben mußten,'« sagte der Ersten, zu Trollop gewendet. »Hirnknel!« brummte Davenire· »Wie oft ist das schon besprochen wor deut« »Vielleicht in meiner Abwesenheit,« versetzte Masters »Ueberbaupt bat es Euch von Anfang an beliebt, mich über vieles im Ungewissen zu lassen, nxkckt und auch Burn. Jbr habt Grbeirnniiie vor uns, das ist nicht kameradschast: lich unsd wider die Verabredung.« »Seht richtig,« sagte Daoenire ta?:. »Aber um so besser für Sie, Masters.« »Hören Sie zu, Masters,« begann Trollop, den jungen Mann, dessen Antlitz von Unmuth geröthet war, von der Seite ansehend; »Sie wissen doch, daß wir ankern müssen, wenn der »Ri val«, die Brigantinc, bei unserem Ein treffen bei der Jnsel nicht zur Stelle ist. Da sind hundert Dinge möglich, die ihre Ankunft verzögern können. Ferner kann es sich ereignen, daß wir uleiebsarne Begegnungen haben, viel leicht mit einem Walfischfiinger, oder einem von seinem Fiurse verschlagenen Passagierschiffe. oder gar mit einem amerikanischen Kriegsfabrzeug Es sann uns aber unmöglich daran liegen, uns ausfragen zu lassen. Finden wir die Vrigantine nicht vor, dann rnusz das Gold sogleich an Land geschafft werden. Selbstverständlich wird Je der von uns dabei sein wollen, denn wir sind keine Busenfreunde und trauen einander nur so weit, als wir uns sehen.« »Habaha!« lachte Weston. »Hahaba!« lachte auch Davenire. »Wenn wir nun aber alle Mann an Land geben,« fuhr Trollop fort, »dann muß das Schiff inzwischen doch be wacht werden, und dazu haben wir die beiden Mate-osen zurückbehalten.« »Und hernach?« forschte Mafters. »Kein Mensch kann in die Zukunft blicken, Sam,« sagte Davenire. »Hernach geben wir wieder an Bord und halten uns in der Nachbarschaft der Insel, bis die Brigantine tommt,« antwortete Trollop. Dann blieb er stehen, als fiele ihm plötzlich etwas ein. »Bei George!« rief er. »Wir haben den alten Benson ganz vergessen!« »Mir keine Ceremonie,« brummte Davenirr. .,Er war ein braver Seemann," sag te Trollop. »Das Meer wird sein Grab und das Aufplätfchern des- Was sers sein Requiem sein.« ,,Geben wir ihm seinen Cylindet mit auf die Reise?« lachte Weston. Mafters wandte sich unwillig ab und ging nach hinten, wo er sich neben Shannon stellte und auf den Compafz schaute. » »Daß wir den Laffen mit in unser Unternehmen gezogen haben, war ein dummer Streich,« arollte Daoenire. »Der hat nämlich ein Herz. Jch glau be, er trauert um Miß ManfeL Wäre ein Berrnth möglich, er käme von sei ner Seite.« »Er soll nicht landen, wo ich lande,« versetzte Trsollop. »Nehmet! Sie die Angele enheit mit dem alten Benfon in die Zank-, Davenire, damit wir das noch vor dem Frühstück hinter uns ha den-« Capitän Benson lag noch so da, wie sie ihn verlassen hatten. Er schlief den Schlaf, den nichts mehr stören kann. Davenire, Wefton und hantey traten in die Kajüte. Sie standen und sahen hernieder auf das bleiche Antlitz das weiße haar und die regnn Blofe Ge stalt. Dantey erschauerte, faßte me chanisch in seinen schwarzen Bart und drehte sich um. »Ich wollte, Sie hätten mich damit verschont, Dadenire,« sagte er, und plötzlich eilte er hinaus. »Der hat seine Leber im auftralis schen Busch gelassen, « murmelte Davi nire achselzuckend. »Wir schaffen’s ! auch allein.« i Sie nahmen die Leiche aus dem Bett und legten sie aus ein zu diesem Zweck mitgebrachtes Stück Segeltuiti. T Zwanzig Minuten später erschienen sie mit ihrer Bürde an Deck. »Was gibt’s da? gröhlte Caldwell von der Back her. J »Ein Packet fiir Poseidon,« rief Da venire zurück. »Wollen Sie die Bestei « lung übernehmen?« l »Bei Sankt Peter!« sagte Harry der Däne zu seinem Gefährten William, der neben ihm an der Tbiir des Logis « lebnte. da brinaen sie den todten Cam ; tän! Und der große Spitzbube treibt « noch Spott mit seinem Leichnam! Jch könnte ihm mein Messer in den Wanst ; stoßen!« »Will uns Niemand helfen, dem Schiffer den letzten Dienst zu erwei serr?« rief Dasenire iiIer das Deck. ,·Gewifz,« antwortete Burn von der Galerie des Achterdecks herab. »Aber etwas mehr Ernst und Feierlichteit wäre doch wohl am Platze; wenigsten-J sollte man den Hut abnehmen und schweigen, wenn er bestattet wird. Der Verstorbene war Capitän dieses Schif fes und ein ganzer Mann.« »So kommen Sie her und überneh men Sie die Sache an meiner Stelle,« entgegnete Davenire mit einem basier fiillten Blick auf de: Sprecher. Damit stng e: die Backbordtreppe zum Achter deck hinauf. Burn sprang die Stufen aus der andern Seite hinab. Er warf feinen Hut zur Seite, Weston aber blieb be deckt. Von vorn ber kamen die beiden Mattosen berzstgeeilt. »Ist das der Capitän?« fragte Harm. »Ja,« antwortete Wesion, und er und Burn hoben die Leiche aus. Tcr Däne zog die Kappe ab und William folgte seinem Beispiel. ’ » »Ich glaub» Sie haben recht Burn," murmelte Weston und entblöss- H te nun auch den Kopf, ein gleiches tha ten verschiedene der umstehenden Zu-« schauer. Davenire und Caldwell be hielten trotzig die Hiite aus, ebenso Sbannon am Ruder. Sie reden dei. todten Schiffer uder die Reelingiund ließen ihn in dasMeer ,72,leiten, das ihn mit dumpfem Auskun ichen begrüßte. Capitän Benson’3 ; Stätte auf Erden war leer . . . . - Eine halbe Stunde später setzten die Zehn sich gleichmiithig und in bester Laune im Salon an die von Weston und Burn hergerichtete Frühstückstu fet. Schiffe wie die »Queen'« pflegen mit dem feineren Proviant fiir die Ca jiite stets auf das reichlichste aus-geru stet zu sein, um allen Anforderungen der Passagiere genügen zu können. Di. Vorrathstan«.mer dck Bart befand sich im hinternSchissåsraum im sogenann ten La,zarett; gegenwärtig aber la-« I noch keine Veranlassung vor, dieses-. « Raum aufzus uchen, da des Stewardv Pantrn mit Speisen und Getränt n noch oollaus versehen war. Trollop ! hatte Bensons "latz eingenommenf Peter Johnson saß in Mr. Mattderrc ; Stuhl Davenire, der Backbordwache s zugetheilt, war zur Aufsicht des Schif i fes an Deck aeblieben. Die beiden MI E trosen saßen i« der Kombiise und I schwelgten in Kaffee gebratenemSpeck und weißem Schiffsbrot aus der Ca jüte »Ist das nicht gut genugt« schmau zelte William. H »Ja," sagte Harry iauend. »Ich i i i I möchte zwar nicht für anderer Leute Spitzbubenstreiche an den Galgen som men, aber jeden Morgen gebratenen Speck zum Fr»iihstiick, das könnte mir schon gefallenf »Wir sind keine Seeräuber, wenn wir jetzt auch Seeräubern dienen müs sen,« meinte William. »Ich werde mir ; um das, was hernach kommt, nicht den I Kopf zerbrechen. Was geht es uns an wer das Commando an Bord hat? Bei Benfon gab’s keinen gebratenen Speck. E Bei diesen hier gibt’s Speck und gute . Bezahlung obendrein —- so ist's uns versprochen. Außerdem können wie nichts ändern, wenn wir auch woll i ten.« --«--.- . -.· -. -- Z Hat-eh beschäftigte sich mit feinem Speck und schwieg; man konnte ihm je doch ansehen, daß er mit Williacnsz Auffassung fo ,iemlich einverstanden war. Jm Salon tcfelte man inzwischen fürstlich, wobei manches Lob für den « Koch, Mk. Peter Johnfon, abfiel. »Hören Sie, Hankey,« tief Mafters vom unteren Ende der Tafel her, »Sie » sind ja wohl in diesen Meeresgegenden bekannt?'« »Nun, und wenns« entgegnete Han keh. »Meinen Sie, daß die Damen in den Booten Aussicht haben, bald von des Weges kommenden Schiffen aufge nommen zu werden?« »Das gehört nicht hierhee,« fiel Trollop barsch ein. »Sobald wit mit dem Frühstück fertig sind, dann wollen wir das Gold holen und hierher in die Cajiite schaffen.« »Btavo!« tief Shannon mit vollem Munde. - »Bei-stauen wir's wieder, nachdem wiss uns angesehen haben?« fragte West-on. »Ja, aber nicht wo es jetzt liegt« »Und wo liegt ei feitW »Im Raum beim Großmast.« »Angenommen also, es lage da,« T versetzte Westen, »soll es dann hernach nicht wieder dort verwahrt werden?" »Angenomrnen, es läge da —? wie derholte Trollop gedehnt und mit ei nem grimmigen Blick aus Weston. »Nun, angenommen, es läge nicht da, wenn Jhnen das besser gesällt,« entgegnete dieser ruhig. Trollop sah ihn noch einmal durch bohrend an und fuhr dann fort: »Ich schlage vor, wir verstauen das Gold in einer dieser Kammern.« ! »Tagean erhebe ich Einspruch!« s sagte Westorr. ! Weshatbe Was fürchten Siee «! fragte Hantey spöttisch. »Ich fürchte, das-, auf uns alle Zehn kein Verlaß ist. Soll ich etwa auch dafür noch verantwortlich sein?« Und Weston erhob die rechte Hand und machte damit Gebärden des Sägens, Bohrens u. s. w. »Was das anbelangt,« versetzte Trollop, »so ist das Gold an dem einen Ort ebenso unsicher aufgehoben, wie an dem andern, vorausgesetzt daß wir die Hallunten sind, für die Weston uns zu halten scheint.« »Es handelt sich hier nicht um eine Kleinigkeit. entgegnete Westen, »und e erscheint mir doch wünschenswert-H daß wir uns nach Beendigung der Reise unter gegenseitiger Hochachtung und Dankbarkeit zu trennen vermögen Jedenfalls hat Trollop ebrenhaft ge-I handelt, als er die Wagschale mit ans Bord brachte, so daß sich später Nie-« J mand siir übervnrtbeilt halten kann Wenn aber die Goldtisten in einer die ser Kammern unrergebracht werden. wer kann dasür einitehem daß ich nicht in einer stillen Nacht mich mit Laterne und Werkzeugen in diese selbige Kant mer einschließe und znir met-r von dem Gold zueigne, als Ttollcp mir zuzu wiegen get-entt?« »Sie besitzen unser bolleZVertraucrs, Patrick,« sagte Lita steer »Gentlernen« nnym Trollop da Wort, »für alles w as- ich thue, babe ic; meine Gründe« im Jnteresje von unser aller Wohl. Lassen Sie Feuer ar. Bord ausbrechen, lassen Sie uns eine der hundertGefahren zustoßen, die ein« Fahrt in diesen nur unvollkommen be l l rannten Getviissern mir sich bringen« kann, so dasz wir das- Schisf schnell verlassen inussen, dunn,West-on, ist das-: Gold hier —« er deutete mit dem Dau men über die Schulter nach den Kau mertbiiren —— »der der Hand und bald in’5 Boot geschafft. So schnell wi: uns selber retten, retten wir dann aud, das Gold und erreichen damit auch in: Falle höchster Notl; noch den Zweck, der allein uns hier an Bord sührte.« Weston schwieg. »Und wer bewokrt den Schlüssel zur Goldtarnmer fragte Peter Joha son. »Der Mann arti Ruder. Der Ab lösende erhält jedesmal den Schlüssel eingebändig1,« andeutete Trollop. »Seht gut,« nickte Slxannom Masterg erhob skch. ,,Zunächst, dachte ich, müssen tote uns überzeugen, ob Peole, der zweite Steuermann, unserm Freunde Hantey auch keinen Bären ausgebunden bat," sagte er, »und ob das Gold auch wirt lich an Bord ist.« Damit ging er binaus an Deck. Alle andern folgten ihm, Ttollop kühl und würdevoll. Mittschisss angelangt, ge bot er, die Deckel der Großlucie abzu nehmen. Alle drängten sich herzu und schauten in den geöffneten Raum hin ab. Die Wollballen reichten nicht bis unter das Deck, t,toischen ihnen und den Decksballen konnte ein Mann ge bückt stehen. Davenice, Hanley, Tros lop und einige andre sprangen hinab. Der Shast des Großmastesz war durch einen aus neuen, srarien Planken her . gestellten, iastenartigen Berschlag ver deckt. haniey stieß einen Jubeltuf aus. »Hurrahl« schrie er. »Genau so wiePoole es mir beschrieben hail Aexte her, wir müssen den Kasten ausbre cheg!« , - - - - · « Trollop kam herzu; es war duntet hier unten, da die Lutenöffnung gegen zwölf Fuß weit entfernt lag· Weston ; und Caldwell schafften Aexte, Beile, s einen schweren Hammer und andere Werkzeuge herbei, und Davenire und Hankey machten sich an die Arbeit. Mehr als zwei Mann konnten des be engten Platzes wegen dabei nicht ange stellt werden. Der zu sprengende Be hälter war außerordentlich scst; die s Bretter hatten die Stätte von Das planken, und das Ganze war mehrfach von eisernen Schienen umllamrnert. Während das Holzwerl unter den gewaltigen Axtschlägen trachte und splitterte, standen die unthätigen Ge nossen aus den Wollballen unter der Lulenöfsnung und warteten mit ge spanntester Aufmerksamkeit aus das Ergebniß. Sie warteten lange, lange. Endlich gab die vordere Wand des Vorschlages nach und der ganz er schöpfte Davenire ris, die letzten Plan ken weg. hanken steckte den Kopf in die gähnende Oeffnung. Er gewahrte eine Anzahl auf einander gepackter Ki sten; der ganze Stapel war mit Ketten verschnürt. Auf seinen Ruf kamen die übrigen herbei. Die Freude der Männer beim Anblick der Kisten war unbeschreiblich. Enthielten sie doch ein großes Vermö en sür jeden von ihnen. Jenes Gold, in Münze umgeseht sicherte allen ein behagliches Dasein; seht gab es siir sie reine Arbeit mehr, Ietzt brauchten sie nicht mehr zu graben und holz zu fäl len, nicht mehr auf elenden Winsel bithnen hinter qualmenden Lampen jämmerliche Rollen zu spielen, nicht mehr vor dem Mast zur See fahre-, . nicht mehr mit Karten und Würfeln zu betrügen, nicht mehr im Kampfe « ums Dasein zu jenen Mitteln zu grei fen, die gegen die Gesetze verstießen, das Gewissen belasteten und denSchlaf mit schrecklichen Träumen erfüllten — Erfahrungen, von denen jeder der zehn Gentlemen reichlich zu erzählen wußte. ; Sie betrachteten die Kisten und klopften mit den Knöcheln daran. »Hart wie Gold,'« sagte Trollop. »Die Ketten müssen durchgefeilt wer den.« Haniey sprang an Deck hinauf, rannte in dasMatrofenlogis, entnahm der Wertzeugliste des Zimmermanrs zwei große Feilen und kehrte damit in den Raum zurück. Gleich darauf wur- s de das quielende Knirschen des Eisenä « vernehmbar. Die Arbeit war mühse- ; lig und schritt nur langsam vorwärts. Alle lösten einander ab dabei. Trollnp s begab sich in den Salon und sah nach der Uhr. Es fehlten noch fiinf Minu ten an zwölf. Er holte den Sextanten des verstorbenen Capitiins und ging damit auf das Achterdect. wo der Ma trose William am Ruder stand. Der Hauptmann mußte Uebung in dergleichen Dingen haben, denn er handhabte das Jnstrumet mit der SI cherheit eines Navigators von Beruf. Als er dasBesteck ausgerechnet und da durch erfabren batte, wo das Schiff sich gegenwärtig befand, verfügte er sich wieder zur Großlulr. Hier hatte man inzwischen das Durchfeilen der Ketten beendet. Die Arbeit in dem beißen, dumpfiaen Schiffsraum war seor anstrengend gewefem wirs. Pra coct hätte in den verwilderten, erhitz ten, bef11delten, nur mit Hemd und Hosen bekleideten Gestalten die Genue men nicht wiederkrknnnt, die zu Ben sons Zeiten so titlzl und gesitiegelt und elegant mit ihr an derselben Tafel ge sessen. Jetzt sahen sie aus, als kämen sie unmittelbar aus«- dem australischcn Busch. » »Sollen wir die Kisten an Deck bringen?" fragte Davenite. ,,Wieviel sind’s?« entgegnete Trol lop. Achtzehn Stück, große nnd kleine; jeder von uns hat sie dreimal gezahlt« »Gut. Heran damit.« Die Kisten wurden aus dem Raum geschafft und nack) Trollops Anwei sung auf demAchterdeck neben dem hin teren Qberlichtfenster niedergeset;t. Hantey brachte Hammer und Summ eisen aus der Zimntermannsliste h-rbei und machte sich an das Oeffnen der er sten derselben. Seine neun Genossen standen um ihn herum. Auf ihren Gesichtern spiegelten sie'; jetzt alle niedrigen Empfindungen und Leidenschaften, deren die Menschenm tur fähig ist. Es war, als ob ein sa tanischer Zauber von diesen Goldtiiten aus-gehe und die in jedem der Männer schlummernde Vestie erweckt habe; al les, was auf diesem und jenem der Ge sichter bisher noch eine höhere Veranla gnng angedeutet hatte, war verschwun den, nichts war geblieben, als das Charakterzeichen thierischer Gier und Brutalitiit. Hantey führte feine Werkzeuge mit Meisterschqu Die eisernen Bänder fielen, der Deckel hob sich, und die Zu schauer brachen in ein Triumphgebriill aus. Es war mancher unter ihnen, der nicht erst lange hinzuschauen brauchte, um zu erkennen, wag ein Nugget sei. Keiner aber unterfing sich, den Jnhalt des gerüttelt vollen Rastens anzuriih ren; derselbe bestand aus Stücken uno Stückchen des kostbaren Erzes, stumpf bleichgelb von Farbe, eher abgetropftee, trockener Seife gleichend, als dem edlm Metall, das in den Goldmünzen blitzt und als Schmuck auf weißen Armen suntelt. «Sehen Sie jenen großen Klumpen, jCaldwell?« sagte Masters. »Wieviel ; Mord-thaten liefken sich damit wohl be ; zahlen?« F »Zum Teufel mit Ihnen und Jhrem z Moralisiren!« antwortete der schwarze ? Mann, die blutunterlaufenen Augen l langsam gegen den Frager rollend. ! ,,Wieviel laschen Feuerwasser ! könnte man da ür taufen, Sampson?" i sagte Weston lachend zu Muster-L »Das ist die Frage, die Sie doch wohl ; am meisten«inte-ressi«rt.«« ; »Zunageln, Vaniey," gebot Trak s lop. »Dann die folgende.« ; Eine Kiste nach der andern wurde J geöffnet, untersucht und sorgfältig wie 1 der verschlossen. Jede war bis zum « Rande mit Nuggets oder Goldstaub » angefüllt. Man mußte weit zurück ’ schauen in den Annalen der Seeräube » rei. um einen annähernd reichen Fang ; verzeichnet zu finden. Nur eine Be ideutlichteit hatte die Sache —- die . Beute befand sich noch auf einem zer ; brechlichen Schiffe, nur durch wenige s Planken von der unermeßlichen Tiefe ! geschieden; und der Ocean ist so un s zuverlässig: unwillkürlich hob Trot i lop die Augen und musterte loindwärks ! den Horizont. ! Als der letzte Kasten wieder zugesta I gelt war, iranöportirte man den Schatz i die Campanjetreppe hinunter und sta » pelte ihn in der Kammer auf, die ehe ? mais Mr. Storr mit seiner Gattin in negehabt hatte. Dann verschloß Trot- . lop die Thür. s »Nun, Gentlemen,« rief er, den ’ Schlüssel um den kleinen Finger schwingend, »was mein Rath nicht gut? Jm Moment der Gefahr ein Sprung —- und das Gold ist geborgen. Dage gen im Raum —- wie?« »Sie haben immer recht, Trollop,«s sagte Daniel-, die Wolle aus seinem Bart zupfend. »Wenn nun aber die Schlüssel der andern Kammern auch passen?« · Sogleich machten die andern sich an die Probe; die Schlüssel erwiesen sich als sämmtlich einander ungleich, und alles athmete auf Masters hatte sich an dem Experi ment nicht betheiligt. Er stand in sich versunken am Fuße der Treppe. »Wo weilen Jhre Gedanken?« fragte Burn, an ihn herantretend »Der Wind nimmt zu.« antwortete der junge Mann; »ich dachte soeben an die Damen in den Booten. Ob sie wohl von einem Schiffe gesehen und aufgenommen worden sindiim 16.Capitel. Der Zweikampf. Es war eine lustige Tafelrunde im Salon der ,,Queen«. Nur zwei von den Zehn verharrten an Decl —- Trot lop, um das Schiff nicht aus den Au gen zu lassen, und Caldwell, der am Nuder stand. Davenire nahm Trollops Stuhl ein. Caldwells Abwesenheit schien von tei nem schmerzlich empfunden zu werden« Masters allein schien aus irgend einem Grunde niedergedrückt zu sein. »Warum so melancholisch, Sams« rief Hantey dem jungen Manne zu, nachdem bereits mehrere Flaschcn Champagner die Runde gemacht hatten und die Unterhaltung allseitig laut und fröhlich geworden war. »Man sollte fast meinen, daß Sie ein gelieb tes Wesen im Busch zurückgelassen hät ten-« Masters zuckte stumm die Achseln. »Sam quält sich mit Sorgen über das Schicksal der Frauen in den Boo ten,« sagte Burn. »Er fürchtet für sie bei diesem zunehmenden Seegange.« »Was hat Lljiastch sich um die Wei ber zu Lämmer-ji« rief Davenire, def fen Gesicht vom Wein getöthet war. »Früher mag er ja ein ganz hübscher Mensch aewesen sein. die Flasche aber hat von seiner Schonheit nicht mehr viel übrig gelassen. Die Weibsleute fragen schon längst nichts mehr nach ihm, er braucht sich daher auch ihret wegen nicht mehr das Herz schwer zu machen.« Masters sah den Sprecher an und spielte schweigend mit seinem Glase. Dann stand er plötzlich auf und ging hinaus-. -. -·. · — Die Unterhaltung im Salon wurde . immer lärinender; Gläser llangen und . zertlirrten, die Chamagnerpfropsen » tnallten immer häufiger, und ab und J zu stimmte einer der Zecher ein Lied an. Caldwell wurde von dem Matrosen 3 William abgelöst; er höndigte diesem den Schlüssel der Schatztammer ein und stieg die Campanjetreppe hinab. Masters kam auf das Achterdeck, wo nach einiger Zeit auch Davenire er schien. Unten sang der ganze Chor ein Schifferlied. »Unser heutiger Goldsund scheint auf Jhre Stimmung teinen Einfluß zu üben, Masters," fing Davenire an. »Ich möchte Jhnen aber den freund schastlichen Rath geben, sich selber und auch uns andern nicht unnütz die Laune zu verderben. Jene Weiber können Jhnen doch so gleichgiltig sein, wie u:1å·-.« »Jeder hat seine eignen Auffassun gen, 'entgegnete der junge Mann, in dem er sich an die Reeling lehnte, »und was meine Stimmung anbelangt, lo gestehe ich Jhnen nicht das Recht zu. darüber Bemerkungen zu machen, um so weniger, als Sie und Caldwell und noch einige andre mir und auch Burn gegenüber gewisse Geheimnisse haben, die ich noch nicht ergründen konnte, de ren Vorhandensein mich aber tränken und beleidigen muß, da wir alle hier den gleichen Strang ziehen und daher auch das gleiche Vertrauen verdienen. Wollen Sie das- bestreiten?« ,,Beftreiten?'« lachte Davenire fin ster· »Meinen Sie, daß ich mich vor Jhnen fürchte?« »Sie weichen mir aus,« suhr Ma sterg gereizt fort. »Es besteht ein Ge heimniß, das inan mir verbirgt. Man hat, wenn ich mich näherte, vorher mit Eifer gesührte Geipräche plötzlich abge brochen. Dasselbe sagt Burn, der auch bei solcher Gelegenheit den Namen der Miß Mantel gehört haben will. Davenire, ich frage Sie als ein Mann den andern, was verbirgt man vor uns? Handelt es sich um die Art des Berschwindens jener armen jungen Daniel Wissen Sie darum?" »O - «M«-’«Nx- — - -N-—-- - s »Zum Venrer!" rces der Vune wno s ausbrausend. »Lassen Sie mich damit s in Ruhe! Gehen Sie hinunter und Zsragen Sie Caldwell nach der Ge schichte, dessen Gewissen ist nicht st: zart wie das andrer Leute — Tod und Teufel sage ich! Jch will nicht mehr daran erinnert sein!'« Masterg war bleich geworden. »Es war verabredet worden und jeder hatte Versprechen müssen, daß sein Blut vergossen, tein Mord begangen werden sollte,« sagte er sesi und schnei dend. »Aus Jhren Worten aber scheint hervorzugehen -—-—'« »Was-Z« ries Davenire, dunlelroth von Wein und Zorn, die gewaltigen Arme über der breiten Brust verschrän tend und sich wie ein schwankender Thurm dicht vor den andern hinstel lend. Fortsetzung solat.) -. —- Die Litcte, welche die Todten hinterlassen, ist ost viet größer Filå die, welche sie bei Lebzeiten ausse t. (