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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 5, 1897)
M Der neue III-leitet VonJuliugStetten heim. Der Name Schlafrock ift bekanntlich eine Iakscbmeldkmg. Der wirkliche thmr des Ungethiims von Gast-erobe stück, das dein, der Wen verfallen, um schloi:ert. ist: Schlanfroct. Aber seit ijjrbuwderien ist Oder Schlafrock unter etnem falschen Namen- bekasnnt nnd treibt in der Biedermaske des Wohl thäiers fein verweichkächendes Gewer be. Jch will Höchstens zugeben, daß sein Aussehen einer gewissen Gemütbs lichten nicht entbehrt, aber das ist ge rate das Gefährliche an tiefer Init titnstrwiform M Philisterissz. Wer ihm trägt. gewohnt sich bald orn ihn und kommt nicht mehr aus ihm her aus. Der Schlafrock nimmt dem Mem-n die Wär-or usno die Gestalt, und wäh rend er diese verhüllt und verungiert, verhiist und Munziert er auch des Träger-s Geist Jsch glaube, im Stæni de zu sein in ter Gesellschaft von je dem Mann nach kurzer Unterhaktunn sage-n zu können, ob er zu hause einen Schlafrock trägt rlder nicht Das Dis turn des Ministers Mamenssel von dsn Revolutiosnären ins Schlafrock und Vanioffeln ist ein außerordentlich tref fen—des. Einem solchen Revolutionär fehlt Alles-, was einen Mann zum Re « , bohrt-Zonin macht: »der Mann, umz- site - Regierueg, welche die oppositionell an sqehsnckiten Mäuschen zahm zu macht-. sucht würde bessere Erfolge erzielen, wen-n sie ihnen außer Orden und Wir-first auch einen Schtafwd ver liebe In sehr vielen Fällen legt Irr Man-— dir-n Mann cis, wenn er den Zchzzfrod anlegt, unz- tvecrn »der Zchkafron Hm gar sich noch mit der Tanne-n Pfeife der Waer Leg Philister :E)1ms-3, verbündet rat-n ist der Mann zifo Fern besten Wege, ein htmoeiliqrr Topszuckeh Staub.1bwifck;csr, Rechtm bet nnd Wärmflaeschebold zu- werden« Dieser Weg wird hierturch bedenkkictx frommt-sc Ja) kamst-e in dieser Weise noch viel von dem verderblichen Einfluß desj Schlafeoas reden End noch welk-: Schirm-wes über seine mir bekannte rraurige Individualität veröffentli-; chem. Aber es lag dies gar nicht in dem Plan des vorliegenden Feuilletotns - und würde mich auch zu weit führen ca es mich leicht verleiten könnte, auch von ander-en üblm Einflüssen, welche belamnte nnd beliebte Gewohdnheiten," zu denen ich iden Schlafrock miser-, auf dm tklxtratter des Man-nie- haben zu sprechen Ich will aber nur noch sllich tig c is Den Unterschied zwischen dem Negljae der Frau nnd des Mannes uintrseisen Das ist der Unterschied zwischen der Schöntxeit und dem Ge Matt-til der Schönheit Die Frau tann remer im Neglige sein, eins- schöne erm: noch schöner eine minder schöne " schöns- r als im Ballstaiat. Der Mann im Ncql ge ist aber immer eine schreit · licht Erscheinung auch Ikser sogenannte « fchöc Mann Der Mann besitzt siir · sein Neglige die unglaublichste-n Til » eher, die er sich um denHalS pzclts fahrt in are unverantwortlich q- stalteien vaschtrhe und vernachlässigt sein: · Frism strässich Bedeckt er nuin diese qasr mit einer Koth so ist selbst ein Asdent S ei- e gelungene Karritatur dies selben Der Schlafrock voll-endet die asbschrcckende Erscheinung s - Jst der Schlafrock alt, so sann sich ein weichen-s Gemüth, als »das meine , qegeniiber dergleichen Dingen ist, mit ihm aussötmm ihmManches verzeihen und sich allmälig ganz srewndschaftlkch zu ihm stellen. Der alte Schlafrock tarm san-Ich die Patina, mit der ihn ein laaoger Dienst behaftet hat, ein gewisses respelternjlößendes Ausschl-n erhalte-m kamt durch sei-n verschossenes Wesen, - seine Phlenven Knöpse und seine Flicteskt fast ecsxwiirdig aussehen-l und wär-d immer das Leib für sich in An « sprach nehmen können, ungemein wahrt-lich zu sein. Mir imponiset das - Alles nicht, aber ich muß doch gerecht « fein und zugeben, daß das Alter auch irrt-Schlafrock zu achten isst und daß eg, « wie jedem Stück Gar-dewa auch itsm Eos-en Vorzug des Beqwemern deg - Mmschlichetn verleiht DEe Neuheit aereicht keinem Garterobestiicl zum Vertheil, man muß sich in solches wise in eine-n neu-on Freutnw erst Erim-einne labt toben Das Futchtbarste ist ohne Zwei-fest ein neuer Schlafrock Unter den Weilmachtsgeschenten ; spielt der mue Schlafrock eine große Rose Meist wird er von then Gattin nen MMUL Sie hoben den alten Schlafrock ihres Gatten- schon längst neusten-leert oder sur-Disposition der " Rumpellanmer stellen W, da, wo vix-alten Lumpen liegen, am dem-n die wundervollen Fenstetlappm gemacht werden. Der Gotte sash W M zu « es M abscheulich in dieser Weitem aus, sie schämt sich in seinem Namen schon längst vor sdem Dienstmädchen Der Gatte ahnt allerdng nicht, was ils-m bevorsteht, ja. wen-n er wüßte« baß er seinem alte-n Schlafrock entrissen- wer den soll, indem es srch so prächtig gähnte nnd auf den er gar keine Rück sicht zu nehmen hatte, so würd-: er hef tig gegen ji«-In Ersatz pwteftsirscn Aber der neue Schlafrock schreitet schsn«.-ll, wie jede-J Unglück. Am Be scheerungöabirm sielrt Ver Gatte, nichts Böses abnend plötzlich Die Leb-n irr-is Sesselg mit einem mächtigen Klei dunggftüct bedeckt, das gar snfcht zu ver kennen ist. Den-n eine lange Litze la sgert wie eine bunte Schlange auf ihm, kund diese verrätb den Schlafrock. Den Beschenlton überläwft’s, sei-n erster Ge danke ist: »J-n dieses Kleidungsstiict soll ich mich erst hinettrlsbenl Wie fmanche Stunde Gem-üthlichleit wird Evas tosten!« Man sieht, welch’ einen »bösen Einfluß ein Schlafrock aus-TM, er macht lin dem Augen-blick, wo et er scheint, seinen künftigen Eigenthümer engherzig rund undankbasr. Nun wird der Schlafrock aniprobiri. Er ist natürlich zu lang. Schlasfröcke frnid ins ilzsrer Jugend immer zu lang. Das wird geändert werden, sagt Die ihren Gatten wie einen ihr giainz unbe: kunnten Mann ansehen-de Dame des Hauses, denn ihr Gotte hat in dem al ten Schlafrock wie ein Strolch aus-ge setzen nnd gleicht jetzt ein-ern Sultan. Dann spricht sie die inhaltsschweren Worte: Du wirft ilm hoffentlich recht schon-en! Damii org-rinnt fiir den wiie ein Sul tun aussehenden qelkorsamesn Gast-ern ein: leidensvolle Zeit. Schon am andern Morgen wird ker neue Schlafrock in den Dienst gestellt Der Abschied vom alten war rührend Seins Eigenthümer haft-e ihn aus- aller Gewohnheit angezogen und sich eben wie gewöhnlich unter oem leise-n Ah! des Wohbbefknioens sehr behaglich da rin einige Mal heru·ingecvälzt, da wird iizlin der neue Schlafrock aus der Ga benstube in sein Schlafzimmer hinein: gelangt Richtig da ist ja Ins schreck liche Di-na, sagt der Besitz-näh andern er das glänzende Gewand anlegt und vernimmt zum Frühstück siolprrt. In einer längeren Ansprachc rlkeilj ihm nun die Gattin mit, wie er sich in dem neuen Schlafrocke zu denehmen habe. Vor Allem habe er mehr Acht auf ihn zsn geben, wie auf den alten, denn der neue sei aus viel besserem und ttxeueretn Stoffe und dürfe wein fleckig noch zerrissen werden« Der Gotte solle sich daher beim Kasse-eitlen ten mehr vorsehen-, denn jeder Tropfen minire das Ensemible, weis e: durch kein Fleckwasset herauszubringsen sei. Der arme Mann nimmt sich also isn Acht, und was »das heißt das kann nur sder begreifen, dem das erste Früle stücl die werthvollstr Mahlzeit des Tri aes ist. Untier der strengen Aufsicht der Gattin, die kein Art-ge von dein Schlaf rocke wende-i mild namentlich die Bewe gungen der an dieni Schnurrbart sdeg Gatten hängenblseibmden Aufbew pfen scharf kontrollirt, gehst Das Früh stück zu Gulde, worauf der Schlafrock wieder. den Stoff zu ein-er längeren Jnstruition liefert. Vor Allein sei er nicht, wie der alt-e, aufs irganlo einen Stuhl oder sonst wohin zu werfen. Dazu sei dass Stück Von-n doch zu werthvoll. Es sei also soogfältig an dsn Nagel zn hängen. Busch dürer die Taschen nicht wieder, wie die Eies alten, vollgepackt werden, die immer wie Kar iofselsäcke ausgesehmi hätten. Es wär-. dochiaimnetschadg wenn lver Mann sich schon nach einein Jahre möcht mehr »in dem neuen Schlafrock-e präseniiren E Bei Tisch - von-n der fanaiischc jSchlafrockttäger tkenm sich auch bei LTische nicht von dem köstlsiichen Klei dungsstücke ist vie llebetwachung seitens ver weiblich-en Angehörige-n ein-e doppelt sorgfälrige, Die Smietie jwikd dem Papa unter vom Kinn be IfestigL damit sie sbon Pserkiichen But-st theil Des Schmiede-; völlia bedecken dund vor Fett und anderen Fleck-m bei schützen könne, unso nach Tisch wird an dem ungkijttfeligcsn Kleidunqsstiicke von den praktisch-Im Händen Der Damen bmimpolin Damit aus-b nicht Hi klteinfte Makel aus f einer Neuheit riibe. Wir vmr ein-Im vtrloktnscsn Adam Diese träumt der Bäche-am im Nachtifchs schkmnmek von feinem heimgegangenen alten Schinfwckc Leu-www aber sicher, Mkd indess-H wie alles Neue, auch der sie-m Schluss rock ole Nun ertsi vetwächit er sich mii sein«-m Träg-eh bei ihn dass-! auch zu lisbens bea:·"smn«t. trdkse er den Asttvordkrm geliebt hat, und in den er man allmälig Wettkmversintt Soverfchkafwcli der Mmfch allmälig. der dem Winsel «eims Tages den- kleimn Wer reichte IDer Schlafrock gehör-i iw die erste Reihe Wer Dingk, vor denen sich Jeder »in Acht zu nehmen hat, der nicht frühzeitiq oder so spät wie irgensd mögslich ein Greis iwekden will Dem cis-n Mr nich, der Rotz des Schlafrock-es its-licht verpkiilis stert und einschrumpr gehört zu desn größten« Seliesnshebtm Jeder Andere aber ist verloren und selbst die Greuel eines nseum Schlafrock-Z vermöge-n ih nicht zu retten s» OOO im Feuer gcpkiift xtjpisode aus Den-n südlich-In Oa Zisc ni51i5, von Wv.Sch1-r[rcnbs. I. Kein Zweifel, Peter Deppe, das Fac totum des Majors, war zugleich der «einzige Mensch aus der gatnzien Ranch, ·r-er etwas von Obst- unldWieinbau ver-: stand. Und eigentlich verstand auch er der bE edere Westphabe, mächt viel davon ! zEs war nicht seine Special-Näh dont Hause aus toar er Forstnrann. Aber wie soas so geht, Peter hatte den gan-j zen Continent durchzog-en fin der Hofs innig, eine einträgtiche Stelle die sei nen Fähigkeiten unld seiner Erziehung entsprach, zu net-alten und da er sichj hierin getäuscht fand denn Niemaan wollte etwas von geregelter Baum-suchet « wissen, so hatte er den islxm von Majorl Angeles gemachten Antrag angenom Inen und toar zum Superintenkenteni seiner Ranch, die s elyr malerisch an den: Abhsängens des New-Thale- lag er-- I jnannt worden. Susperinien Vent-- dass « T klang so schön! Wie er seinen neuen Titel zum ersten Male in einem- Briese san Nie Lieben dahean erwähnt batte,« da war ihm das Herz geschwollen vor Stolz und Glück. Strperintenoentt ;J-n seiner Vaterstadt hatte eg auch et nen Suporintendenten gegeben —— aber der bebasute einen anderen Wein-berg, den Weinberg des Herrn-, denn er war ein bochgestellter Tier-lage und Peter erinnerte sich, wie er stets respektvoll seine Mütze vor ihm gezoe.gn, wenn er ihm in der Straße begegnet war Und nun war esr selbst Superintendent Freilich ain ganz anderer. Denn bei Lichte besehen trar sein neue-— Amt gar - nicht so etwas Hob-ei Im Gegentbeisl s-— in Deutschland hatte man s einfach Aufseher genannt, kenn er mußte diex chinesischen Arbeiter, die auf der RanchI beschäftigt wurszden beaufsichtigen und sehr häusst g mußte er auch selbst Hand anlegen, um den tscägen Kerlen mit gutem Beispiel bot-anzugeben lanl dann lam’S noch schlummer. Die Phns ; torera. diese-« schädliche Insect ·-;3er- " störte in einem Jabre Di: sätntrttlichen. Weinberge aus der Ranch unt der Zln « bau von Pfirsr dxen und Birnen und Feigen, den man ldarauf versucht tatieYk lobnte sich nicht Die ,3-racht unds Verpaaunaslosten nach dem Osten tiini traten zu be deutend, sodaß st ren arö , ßeren Theil des Vortaufiipreiseg ver E langten tlist-Je, sorgfältigc«1tsleae, und! mongolischen Horden entlassen, ut d Peter Deppe mit Hälse seines »Boß«, und einger irischer Knechte-, begann-» nun die Vlnpslanzung oon Olivenbiiu ’ mon, aus denen man allmählig reichen Gewinn ziu ziehen hoffte. Aber dass lag noch in weiter Ferne. Vorläufig präsentiirte sich die ,,-Qliven«Plantage« als ein Zworgtvald von kleinen, unan ’ sehnlichen, grauen Bäumchen die aus-L einiger Entfernung wie Unkraut aus - sahen Und dabei gab-Z doch viel zus thun daran, kenn diese Bäumchen ver f regelmäßige künstliche Bewässerungi sodaß Peter viel Noth hatt-e mit seinen Arbeitern, ebne doch auf mehrere Jahre hinaus greifbare Ergebnier seiner un i ermüdlichen Bestrebungen seh-en zu lEin « nen. Und das hatte ihn schon ost recht E ’ mlßmutttig gemacht, den-n es war und dlted vmläufig eine unsiuchtbare, un dankbare Mühewaltung, dsie er sich aufgeladen .)at.,te und m hrmals schcnj war er auf dem Sprunge gewesen, sei J nen »Joh« aufzugeben und sich anders wo nach lohnen-der Beschäftigung um . zuschauem Ader immer wieder hatte er sich besonnen und wart geblieben Und daran wair einzig und allein feine ·schöm, jung-e Herrin, Mes. Edith El ·littljoirpe, schuld-. Der konnte er nichts abschlagen r) Und kein Wunder. Edith war ein «liedkeize.ndes Geschöpf. Ihre Mutter : war eine Mexicanekin gewesen und m Vater gehörte zu jenen Wdalsigeii Rittern des neuen golden-en Bließeg, dienen man nicht mit Uns-echt den Na men Argonauten gegeben; er war nie mals nach seinem Heimatlystxaiate Maine zutitclgwlchrn und so wan- Edith ganz in Californsien ausgewachsen nnsd erzo gen worden« und aus ihren dunklen iAugen leuchtete und glühte die Sonne des Südens. Der Major hatte sie, als see mit Gmpfelxlungsschteiben frisch Tlvon England weg in San- Francisco landete, bei eine-m Balle kennen und lie ben gelernt, unsd balo dar-auf fand dlke Hochzeit statt und sein Bräutchen folgte ihm nach det- Ranch im Netto-Thal Sie war so schön-,- so duftig, so uns schuldig wie eine Blume — aber auch so gedankenlos-. Als sie Maser Etllit thorpe, den jüngeren Bruder eins-bri tisschen Lords, heirathete, da glaubte sie, in den Schooß des Luxus unid des Wohllebens zu fallen· Und nun stellte sich’s beraus, daß ihr Mann-gar nicht reich, nicht einmal woihlktsatbend war, daß er die Manch mit dem llsellsnen Erbiheil gehiqu das ihm als jünge reni Sohn allein zustel, und dann-n ma: nach dem Anlauf nur noch eben genug übrig geblieben, um ein einfach-es Wohnhaus und einge leichte Wirth schaftsgebäude zu errichten. Und sonst erhielt er von seinem Bruder dein Lord, nur noch eine kleine man-at licke ,,Allowance« von 20 Pfunsdx Wäre die Ranch nun einträgllich gewe sen, so hätte er ja mit seinem jun-gen Wesibe sehr nett, trenn auch nur aus bescheisdenem Fuße, leben lönnenx Ader diese dumme Rauch lxatte ja nicht allein nichts gebracht bisher, sondern auch noch den größten Theil seiner Neben einliirtfte verzehrt, sodaß also that sacht-ich Schmallzansz Kiichennieister nur auf Edith Rai-ich wie der Ma jor sie zu Ehren seiner Frau getauft und sogar das kleine Ecitonatssaläk des »Superintenit-enten« manchmal nicht bereit war am Fälligkeiistage Trotzdem gab Peter Deppe, wie ai sagt, seinen Posten nicht ani· ti: hatte den Major sehr gern dag- war ein großer, stattlicher Mann mit Dein Herz-en eines Kindes-, der Von Den prak tischen Dingen des Lebens tetkne Ah nung ljiatte und der eigentlich nur et was-T von der Jagd und sonstigem Sport verstand, weshalb Iee auch sei nein »Superintendenten« ldie Sorge fiir Alles überließ. Aber fiir Jie junge Frau, fa, für rie lxätre Peter, »der un geschlachtete Riese aus dein Teutoburi gek Wald, seine Haut gelassen llno wenn sie ihn jedesmal so bittend und riihresnd zugleich aus ihren großen, dunklen Augen anblictiez so hatte er nicht den Muth, iiyr Ihr-ei abzuschn gen. Leider aber langweilte sich Gotth. Das Wachs-ihrem der jugendlichen Olivenpslanzung zu Verfolgen, basi war nicht gerade aufregender Natur, sodaß Edith an das lebthafte Leben in San Francigco gewöhnt, oft nicht wußte, wie- sie die Zeit todtschlagen solle. Und aus-J Langeweile hat-te sie sich denn ans Malen gemacht. Alles hatte sie schon mit leuchtenden Farben auf die Leiirand gebracht - -- ten prächtigen Sonnenauf: und Unter: gang, die in fchillernden Blume-n pran genden Hügel rings umher, tie gerinn fiigigstescene in der Lands-chan ja so gar ihren Mann und Peter harte si häufig conterfeit, wie sie bii der LDlrveit waren oder aus die Jagd zogen, sodasz auch diese Beschäftigung die sie An fang-H interessirt hatte, ihrem Thätig leitetrange nicht mehr genügen wollte. Ta langte eines Nachmittags ganz unvermuthrt Arthur Sselsfridge an, ein Osfizier der britkischen Armee, der mit dem Major im selben Reginient ge dient hatte und um mehrere Jahre jiinger als dieser war-. Jetzt befand er sich aus einer langen Vergnügungss resise usm dise Welt, sodaß er feinem Freunde Ellithorpe sofort bereitwil lsigst einen langen Besuch- -in Aussicht stellte. Und der brachte Leben in die Monotonie auf Editi) Ranch Die junge, schöne, lebhafte Frau seines Freunde-s schien ihm ausnehmean zu gefallen. Das war ldeutslich zu merken, ais er ihr-das erste Mal Vol-gestellt wurde. Aber auch ihre Augen glänz ten- und ihre Wangen nahmen ein höheres Colorit ans, als sie ihn verstoh len betrachtete. Denn Art-nur Seif ridge war ein schöner Brann, viel distinguirter als der Maior ·in seinem Wes-en und seinen Man-irren, und mit fein-en schmachtenden Augen und wohl gepslegten, seidenireichen Schnurr hart, konnte er wohl irgend einerDmne gefallen Die Bei-den schlossen sich auch sofort an einander an sie wa ren ten ganze-n Tag bald unzsertrenn liche Gefährten, und für irre Malstsa dien hatte nun Edith ein neues, inte ressamstes Snj·et. Bald niuszte ser sich als Kreuzriiter veril-eiden, bald als norsniännischser Seeräuber, dann wieder als König Cyrus oder sonst eine hi storische Persönlichkeit, und in all-ein diesen Costiimen, in den verschiedensten Stellungen war und blieb er der schöne Artlyur Seltfriktge Wenn sie eine Skizze von ihm angefertigt hatte, dann » beugte er sich wol-il iiher sie und flä sterte ihr mit sanften lispeln-riet Stirn k«me allerhand Schmeicheleitens über ihre Kunstfertigkeit zu. Kurzusna das Ver hältniß zwischen Lden Beide-n machte Riesenfortschritte und nähert-e sich dem Punkte, wo ernste Gefahr drohte für den ehelichen Frieden des Majors, msit erschreckentoer Deutlichkeit - Der Major merkte vccn alle-dem nichts —- sein unsbefangenes, friesoglisches Gemüth gab offenbar »der stee gar keinen Raum, daß ihm von seinem eigenen Freunde irgsetnldwde Gefahr drobe. Editle mochte sich wohl manch mal darüber wundern, den-n sie sah ihn dann an mit einem sonderbaren Blick, in dem lxaib die alte Liebe, shaslb aber etwas wie Verachtung um Zorn schlummerte. Peter Deppe sglikngsegen durch-schaute die Jntoigue des besät-i schen Ofiziers sehr klar, usnd seine Stirn umwöltte sich gewöhnlich, wen-n er an den Beiden oorüsberschritt wie sie nur noch Augen und Ohren für ein ander hatten unkd sdesn Dritt-any den Ehemann·, schon als etwas Fremdez » als etwas Feindliches .m«ieden. Jn dessen Peter mußte schweigen, wen-n er auch bemüht war, auf unansällige Weise Iden Störenfriesd in soc-m »Tete a-.:Tet»e« der Beiden manchmal zu ma chen. Er hatte ja kein Recht sich ein-zu mkischen in Diese delikate Familienange legsensheit, aber mit tiefem Schmerz sah er die Zeit kommen, wo seine schöne, liebe Gebieterin straucheln und fallen würde, wo Tag Herz jenes gooßieng uns !i«-el«,olfenen Mannes ta, des Mannes mit Dem Kiniderasemijt«r, Zerbrectxen tviirsbe 4. Es war mehrere Wochen lang heiß gewesen, drückend ihr-iß Kein Tropfen Regen war gefallen vom ewig blauen, strahlende-n Hirn-mel, unid von früh bis . spät brannten die sengensdeni Sstrsahlen ; der Sonne aus die Schluchten undi melligem Wiesen, die Edith Ranch unn- » san-miten. Der Major war an jenem : schmalen Nachmittag in emsig-er Ene-! fernung Vom Hause damit beschäftigt, eine Wantd des Schafft-alles zju repari- i ren. Peter war mit Bemässerung »der I einen Olivenallee thätig und so war ; denn das Pärchen ganz ungestört dort : aus dem Rücken des Hügelg, din- ziem- I licher Entfernung von den andere-H Zwei. Das Skizzenlbuch lag aufge- l schlagen auf dein Schsosofze der jun-gen Frau, die auf eine-m Feldstuihl saß, während Arthur Sselfrildige vor ihr im verdorrten Grase sich hingestreckt hatte. Sie discutlirten ein Thema, das ishsre beiderseitige Aufmerksamkeit völlig in Anspruch zu nehmen schien, suxnsd acb nnd zu erröttzeie Edith unter den etwas kiihn bewunderten Blicken ihres Ga steg. Der Gegenstand des Gespräch-es war ein verfäiiglicher, und das junge Weib hatte sich eben etwa-H matt gegen die .(-;uinuit:unig dies Anderen gesträubt, daß ihre Gslze mit rein Majoe eine un-: glückliche, eine versehlte sei. »Sie wer den nicht ven ihm berste-mein then-erste ; Edirb Sie erlauben, daß ich Sie so ? nennen darf?-s—'« »die junge Frau sen-its das Haupt wie in halber Vesschäsmung und Reue, aber widersprach nicht -— »Sie bedürfen eines zartfiithlendenHers zensz eine-·- Herzengsz das jede Regung des Jnriigen zu würdigen und zu er gründen vermag, nicht eines Herzens, das inur fiir materiell-e Dinge, für Sport und für Rokkheitsens des Landw-v bens schlägt, ist«-I- nicht fo?« » an dies-ein Yliosmenie erhosb sich Ar- ’ tdur Selfridtge sehr plötzlich, zog die ; Luft iies ein und blickt-e ldiainn scharf um sich. Edith «hatte, doneiinem unbe stimmten Gefiitil der Angst ergriffen das Gleiche gethan. Der Anblick, der sich rein Auge der Beiden jetgt bot, war ganz darnach angettian, ihnen Beunru- J tjigung einzmloszem Vom Thal-e her wälzte sich eine bvesii te, dichte Rauchwolke, auf deren Kam-m liie und da rotstse Flammen schon- zün gelten, Und diese Mauer von Qualm und Feuer wuehg sichtbar an Höhe mild Ausdehnung Eis kannst-e jetzt mit der Schiiielligteit eine-J Rosseg direct aus die Lllskzäncge zu, auf Its-neu die Ranch lag. Zwar waren in Der Näh-: stieg Hause-H Und in dem Haufe selbst Vosrbsereitusns gen gegen solche Zufälle getroffen Und Doch Wär-De, bei dem Dünnen, mageren Fittich dass den Flammen hier auf der Rauch geboten war, auch lau-m ernstli che Gefahr files Lebens gewesen sein, sit-mal wenn ihr Mann und Peter dort gewesen wären-, um sie zu schützen Aber wie bisf zum Hause gelangen? Dazu war offenbar nicht mele Zeit, den-n selbst bei schnellem Laqu hätte »die immer näher lomsmenlde Wde von Rauch unsd Feuer sie schon aus dem Wege eingeholt. Also was thun? Und Edith sblgielte ver-zweifelnd um sich nach Rettung. Da bemerkte sie zu- ihrem sumchtbasren Schrecken, dsaß itFr Beglei ter, datsz Art-hat Selfridge, selbst schon Sicherheit in der Fluch-t- gsesucht hatte. Flucht ohne sie aufzufordern, sein Schicksal-mit tslym zu-« theils-m ohne ei W nen Versuch nur zu ihre-r Retmngs zu » machen-, ohne ihr nur ein Wort des Ab j schieds zu sagen — schm«äl:-lich! Und « vor Schreck untd Zorn stanscs Edith wie gelähmt und die bistttersen Thränen der Reue stürzten ihr aus den Augen »quter, W-alter! Hilfe!« schrie sie jetzt, in der Hoffnung, drin ijirem Gat » ten gethsörst zu werden ! Und da, mitten durch den dichten, Vbeißensden Qualm, den- »das sengmde Gras schon erzeugt-e, kam die mächtige Gestalt ihres Mann-es getan-few und neben ihm, wie ein Schil-dtraaer, leuch tete Peter-, mit mehreren- nassen Decken bedungen. Ohne ein Wort zu- verlieren, nahmen die Beiden dass junge-, vor Angst nahezu wahnsinisge Weib bei den Arm-en, und so schnell sie lausssen konn ten gitng’s wach eine-r Lichtung in der Plantage, wo der Boden frisch ausge ackert usnld noch ein wentia feucht war. Jn eine Furche, mitten in- Irem Acker-, warfen sich alle Drsei platt aufs Ge sicht, und Peter breitete schnell unsd Vorsavgikich die feuchten Decken über sie. Dann hörten sie-s erst dicht hinter sich san-sen und zisch-en uld prasseln, unsd sder Mit-Im asina ihn-en fast aus in dem brenzlich-en Rauch, der jetzt wel lenartig über sie dsah«inzoa. Dann hörte man das unheimlich-e Geräusch neben sich -—-- ganz dich-i. Und schilt-eß lich trug inne-n der Schall tdte scharfen, tniatternlden Laute von der anderen Seite zu. Sie wanens gerettet Giesriihrt unsd die Augen voll flehen-der Liebe auif ih-, ten Gatten gerichtet sank th Titl) in des sen Arme, während Peter schmunzelnsd dabei stand usnd sich fein Theil dachte. Der Mast-r bat nie erfal«,-ren, wie na t,-3 der Schiffbruch seinem Lilkealück ge wiesen. Ja, er machte sogar Hamps hafie Anstrengungeiy un: seinen-Freund Artbur Selsnidsge zu längs-erexit Verwei len auf Edith Rauch zu bestimmen. All-ein Herr Selfridge hielt seine etwas scheuen, schulsdbewußten Augen auf Dass Antlitz der jun-gen Frau gerichtet. Und darin mochte er weijlseixn Urtheil gelesen haben, denn c: reiste- n-och am « selben- lesend ab. -—--- ----—-s-·---- — Ule Pensionierung Von CCIUIUS Ul. Clas· Viele wer-den sich noch erinnern, wie viel Aufregung es «venu-rsach·te, als im Jxahne 1894 der 84jährige Cassius M. Cloh ein vierzsehnjährigses Mädchen heirathete und es nach seit-new Wohnsitze in- der Nähe von Wshiitekiasll, Ky» nah-m. Fama sagt, daß das wunderliche Paar sehr glücklich lebe, obgleier lder Versuch des alten Kriegsihseldem sdie Mängel isn zser geistigen Ausbildung seiner jugend lichen Gattin auszumserzem sich ale ein vollständiger Fehlsschslag erwiesen hast. Sie ist noch immer das einfältig-e ,,.s.l«ltädchen vom Lande«, daß sie vor ish rer Verheirathung war, doch ist sie mit ihrem Loose zuksriedem behandelt ihren Gatten msit der größten Liebe unld Aus - inerksamkeit unsd suchst sei-ne geheimsten Wünsche zu errathein unsd zu erfüllen-. Der eigen-artige Fall list neuerdings wieder dadurch in den Vordergrund ge treten, daß General Clsay jetzt endlich dmrch seinen Freund, den Senastor Qintdssah, um eine Pension estngekommen ist, und dein Congresse sein« Gesetze-ni wurf vorliegt, der ihm als Veteracn dies mexitansischen Krieges einePenssion von 3100 den Monat bewilltidgt Bisher hat-te General Clah es verschmäht, ldie Regierung uirn esinse Pension anzugehen, und thut es jetzt, wie ier faigt ,nur ini Interesse seiner Frau, lrssise bald ver wittwet sein« werde. General Clay hat seine sehr bewegte Vergangenheit. Er war ein stvammser Abollit«ion-ilst,— focht seiner Zeit mit Robert Wickliffse ein Duell aus, tödtete »Ch« Turner msit ei nein Womit-Messer und brachte »Will« Brown ebenfalls ein-e gefährliche Mes- » s erwsunde besi. Jm mexikanilschen Krie ge erswarb er sich verschiedene Auszeich nungen und während des Bürgserkriie ges wurde er von Präsident Liniroln als Gesandter niach Rutßland geschickt. Seine erste Frau erwisrskte bald nach sein-er Rückkehr von St. Vetergbusrg eine Scheidung Von ihm. -·· Zeugniß und Empfehlung. i »Seit zwei Monaten litt meine i Frau an großer Hieisserkcit und Be ’ fchwerden beim Sprechen. Seitdem sie lehr Mittel genommen «b,-at, kann sie Haft gar nicht mehr sprechen. Bitte, sendsen Sie umgebend noch ztrti Fla fchsen:. Ihr daniktjairer Alex-is Hinterbuber.« .—, -..» - Ding-non Häuschen, dessen Papa seinenf hefti gen, asufwallenden Charakter hat, läßt sich von Mama erzähhem daß ylder Mensch aus Stasusb gemacht sei. ,,Gelt, Mama.« sagt er darsan nach denklich »du ist Tier Paipa gewiß aus Brausepulver gemacht wer-den«