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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (May 31, 1900)
G WMÜzN, l I J ( M99u tl't y vtjjiiQj Jsp, V ÄSE jzzzf UoVX1 Jahrgang Sl. Lincoln, meb., Donnerstag, 31. Mai 1000 Na. 2. i Ml ffl) it im sM i AVfui n; pyw ÜXAV 'vcJ Auslaad-Acpcjchku. Tie Bozer marschirru Akgen geling. B, schuldigt ihr, Otte dc Maffknmord,,. K3ie tzkullcht aijkr für die 5lUri S!prlaf wirbt. Deutschland. Berlin. 29. Mai. In politischen preisen derrscht Ru je. Der Reichstag hat Ferien gemacht. Ei herrscht die Ansicht vor. daß der selbe nach seinem Zusammentritt d,e fflottenvermehrungs Vorlage ebenso schnell annehmen wird, wie er dies mit den anderen Vorlagen vor Ferien gethan hat. In ftmitz, Westpreußen, wurde ge stern die Leiche des jungen Winter un 4 ter ruhiger Bctheiligunz der Bevö.le 7 rung begraben. Der Jüngling wurde, wie schon eingehend berichtet, ermoroet und zerstückelt. Tie einzelnen ßin mr theile wurden nach wochenlangem Euchen an verschiedenen Platzen ge funden. Ein Theil der Bevölkerung ist der Ansicht, dasz Winter das Opfer u nes jüdischen Ritualmordes geworden ist. AuS diesem Grunde war euch, um eventuellen Ausschreitungen ozr zubeugen. eine starke Polieimacht aus geboten worden. Aus allen Theilen Ui Reiches waren Blumen eingetros fei einige derselben hatten Bänocr mtl judeiifeindlichen Inschriften. Die sich zur Zeit in Deutschland be kindlichen Mitglieder des New Yvrler riegerbundes sind vom Kaiser W'l Helm zu der großen Frühjahrsparade auf deM'Tempelhofer Felde am SO. Mai eingeladen worden. Da die Her ren schon für denselben Tag von dem Prinz-Regenten Luitpold von Baiern eingeladen worden sind, so wurde be . schloffen, die eine Hälfte der Krieger zur Parade nachBerlin und die andere nach München zu senden. Der Besuch auf dem Kysfhauser war eine großar tige Affaire. Viele Häuser in Dort mund hatten Festschmuck angelegt. D'.e alten Krieger wurden am Bahnhof von den städtischen Behörden und einer Musikkapelle empfangen. Die .Weser-Zeitung" brachte einen längeren Artikel über den Nikaragua Kanal. Der Verfasser des Artikels, welcher längere Zeit in Nikaragua ge , lebt hat. behauptet, daß die Vereinig . . ten Staaten an die Regierungen von Mcaragua und Costa Rica für einen Streifen Landes entlang des Canals L mehrere Millionen Dollars bezahlt und einen geheimen Vertrag abge schlossen haben, der ihnen die oolleCon trolle über den Canal sichere. In Schönhausen, welches zum Be sitze der Bismarck'schen Familie ge hört, haben Waldbrände groszen Scha den angerichtet. Im Deutschen Theater ist Alfonse Daudet's Stück Die Lügnerin", wel ' ches vom Wiener Ensemble tufgefiilnt wurde, durchgefallen. James Kroest, ein hervorragenoer Musiker, welcher zur Zeit a's Profe' sor am Frankfurter Conseroatoriim thätig ist, hat einen Ruf an das .Clji cago Konservator of Mufic" abge lehnt. Eduard Straufj. der zur Zeit mit feinem berühmten Orchester in Berlin concertirt, hat riesige Erfo.ge zu ver zeichnen. Portier und Hendel, zwei 'Äitgli: der einer Jan'firma in Ruhror!, Rheinpreufzen, firca nach Unterschla gung riesiger Summen flüchtig gewor den. In, Hannover verlangen die Stra-szenbahn-Angestellten eine V'chnaöö hung und drohen, wenn ibre Forderun gen nicht erfüllt werden, mit einem Ausstande. Der Kölnische Gesangverein Sän cer-Kreis wird nächsten Monat eine Cänger-Fahrt n.ich Paris unierneh nun. Ein gewaltiger Waldbrand hat die Gemarkung des Dorfes Mallmitz bei Sprottau in Schlesien heimgesucht Der durch den Brand angerichtete . Schaden wird auf vier Millionen Mk. - ' veranschlagt. Auch in Hannover verlangen jetzt di: Angestellten der Straszenbahnlinien eine Lohnerhöhung. Die Gemahlin des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen, Viktoria. Prinzessin von Sachsen-Coburg und Gotha, ist von einem todten Kinde ent bunden worden. In Berlin ist der plattdeutsche Dia lekldichter Wilhelm Bade. Vorsitzer des .Allgemeinen Plattdeutschen Ver eins" und Redakteur von .Uns' Ee! boom", im Alter von 45 Jahren gestor ben. Wie der Wiesbadener Generalan zeizer" meldet, hat der Kaiser bei sei nem Aufenthalt in Mainz einer städti schen Deputation gegenüber sein Ent gkgenkommen in der Frage der Entfe jkigung der Stadt zugesagt, aber mit Nachdruck hinzugefügt: Treten Sie aber auch für meine Wünsche betreffs Verstärkung der Flotte ein." Die Meldung des .Manchester Guardian", der deutsche Kronprinz werde Indien besuchen, um die dorti gen englischen Regierungsgrundsätze zu studieren, ist natürlich eine fette Ente". . Prinz-Regent Luitpold von Bayern ii das vom General-Intendanten i , Frhr. v. Perfall vorgeschlagene Enga 1 mcnt des Komponisten Hermann Zumpe als Operndirigent am Münche . ner Hoftheater nicht bestätigt. Herzog Alfred von Sachscn-Eoburz und Go:ha hat gestattet, dafj Kammer fänger Max Büttner in Coburz sein oortigcs Engagement löse und in die stelle des diich Sturz auf der Bühne so tragisch um'S Leben gekommenen kiamniersänzers Fritz Plant inKarls rude eintretk. Ttt Kaiser hat den Tenoristen Paul ktalisch und die Schauspielerin Clara Ziegler dadurch geehrt, daß er ersterem ?ine Busennade! und letzterer ein Bri! lantarmband zum Geschenk gemacht bat. Wie erinnerlich hat die Budgetkom Mission des Reichstages zur Deckung der Kosten für die Flottenverstärkung auch eine Erhöbung des Einfuhrzolles aus j8iei beschlossen" Hiergegen hat die österreichische Regierung im Hinblick auf den bevorstehenden Abschluß der neuen Handelsverträge vertrauliche Vorstellungen gemacht, weil durch die Zollerhöhung derExport der inDeutsch land so beliebten Wiener Biere schwer geschädigt werden würde. Nunmehr findet in der Angelegenheit ein freund schaftlicher Meinungsaustausch zwi schen dem hiesigen österreichischen Bot schafler von Szogyeny-Marich und dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Bülow statt. Ungeheure Aufregung hat -hier die amtlich bestätigte Nachricht hervorgeru fen, dasz die Ehefrau des Sattlers Schubert der Polizei angezeigt hat, ihr Ehemann lxbe gemeinsam mit dem Schlosser Langenberg zehn Morde ver übt. darunter den Mord an der Leh renn Medcnwaldt, und sämmtliche Lustmorde, die in den letzten Jahren in Berlin und Umgegend vorgekommen wären. Frau Schubert theilte der Po lizei ferner mit, Langenberg fei zu im mer neuen Mordthaten durchAberglau ben getrieben worden, dah eine Ent deckung unmöglich sei, sobald er ein Dutzend Menschen ermordet habe. Die Polizei schenkt den Angaben der Frau Schubert jedoch noch teinenGlau ben, da dieselben mit dem klarenErgeö nisz der polizeilichen Ermittelungen vielfach im Widerspruch stehen, und es ist zunächst angeordnet worden, daß die Frau auf ihren Geisteszustand hin un tersucht werden soll. Gestern waren es gerade zweihundert Jahre seit dem Tage, da in Dresden Nikolaus Ludwig, Graf v. Zinzendorf und Pettendorf, der Gründer der Mäh rischen Brüdergemeinde (Herrnhuter) geboren wurde. Ueberall im Reiche, wo Herrnhuter wohnen, wurde das Ge dächtniß des frommen Grafen festlich begangen. Oesterreich - Ungarn. Wien. 29. Mai.""' Die Wiener Musik-KritiZer haben eine Beleidigungs-Klage a?gen den Unternehmer Kugel anhängig gemacht. Kugel soll von einer berühmten Con certsängerin die Summe vo:i $400 verlangt haben, damit er damit die Mitglieder der Presse beeinflussen könne. Maz Jändinger. ein besann' !t W'e ner Ingenieur, hat. da e: s:t !n finanziellen Schwieriakeileu jisano, Selbstmord begang'i. Bei den Gemeindewahlen, welche am Samstag abgehalten würd:. - nniroen Z7 Christlich-Soziae und Anii-Semi-ten und 9 Liberale gewählt. In Brunn hat der Theaterdirektor Lackner Selbstmord begangen. Großbritannien. London. 29. Mai. Hier wird behauptet, dan über Lcu renco Marques noch fortwährend Le bcnsmittel und fremde Kriezsfi'eiwil lige zu den Buren gelangn." Aus Auckland wird Gemeldet, das; der König derTongainseln der Bcstim mung des SamoavertrgcZ initX' spricht, daß die Inselgruppe unter bri tische Schutzherrschaft gestellt werde. Der König besteht darauf, dasz feine kgl. Gewalt ihm und seinen Nachtom men ungeschmälert bleibe. i:i brauche nur Schutz gegen auswärtige Mächte. Der britische Commissar 'Ihii-srr. weigerte sich indessen, iraend welche Zugeständnisse zu machen, doch hofft man, das? s gelingen wiro. den Wi verstand des Kcnigs zu überwinden. Die Meldung aus Capstadt. daß General French in Johannesburg ein marschirt sti, ist natürlich ein Pro dukt der bekannten Capstädtischen De pesckenfabrik. Mark Lane Erpreß läßt sich über den Saatenstand folgendermaßen aus: Di Aussichten für eine gute Weizen ernte haben sich gebessert aber 5zafer und Gerste stehen schlechter als seit vielen Jahren. Der französische Saa tenstand ist 3 Wochen zurück. In Oe-sterreich-Ungarn, dem füdlicl)en Ruß land. Persicn. in Griechenland und der Türkei stehen Weizen und Gerste befriedigend. In Italien kann man kaum eine Durchschnittsernte war ten, dagegen erwartet Spanien eine gute Weizenernte. Obgleich behauptet wird, daß die Buren am Klipflusse Lord Roberts energischen Widerstand leisten werden, wird andererseits bezweifelt, daß nach den fortgesctztenErfolgen der englischen Waffen sie hierzu den Muth 'finden werden. Allerdings würde alsdann Lord Roberts nichts hindern können, d Eisenbahnlinie Johannesburg Laingsnek zu nehmen. Wahrscheinlich sind über den Vaal fluß nur di, Berittenen Lord Roberts gegangen, die große Masse wird hal ten müssen, bis die zerstörte Eisen bahnbrücke wieder hergestellt ist. Von Mafekinq wird gemeldet, daß der gesammie Verlust der Engländer seit dem Beginne der Belagerung si ! auf 803 Menschen belauft. 22 Offi- ziere von 44 wurden getöotet. verwun det oder sin vermißt. London. 29. Mai. Lord Roberts hat dem Kriegsamt gemeldet, daß er bei Krip Rioer. 1Z Meilen von Johannesburg, anzekom men ist. In den Wandelgängen des Parla ments war heute das Gerücht verdrei- tet, daß der Marquis von Sa'.isburl, bei der nächsten großenWahl sich aus dem politischen Leben zurückziehen wird. Lord Roberts' Depesche. lautet: .Klip River. Transvaal. 28. Mai. 5.25 Nachm. Wir marschirten heute 20 Meilen und sind nun noch 18 Mei len von Johannesburg. DerFeind hatte mebrere Stellungen befestigt wo er uns Widerstand zu leisten beabsichtigte, aber als wir uns näherten, gab er eine nach der andern auf. .Wir bedrängten die Buren so hart, daß sie gerade noch Zeit fanden, ihre 5 Geschütze auf einen Zug zu bringen und abzudampfen. .French's und Jan Hamilton's Truppen kämpfen anscheinend etwa 10 Meilen zu unserer Linken da seit Mit tag Schießen gehört wird. Die Bauern nahe unserer Vormarschlinie ergeben sich mit ihren Pferden und Waffen. Rundle besetzte am 24. Mai Sene kal. Ein Bericht darüber ist noch nicht eingetroffen." Southampton. 29. Mai. Heute Nachmittag fiel das in der Nähe der Docks gebaute Eishaus zu sammen. 50 Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. Mehrere sind todt. Andere sind tödtlich verletzt, viele werden noch vermißt. Southampton. 29. Mai. Die ersten Berichte über den Unfall an den hiesigen Docks waren übertrie ben. Es kam nur eine Person um's Leben und die Zahl der Schwerverletz ten ist gering. Schweden. Stockholm. 29. Mai. Ein allgemeiner Ausstand aller or ganisirten Arbeiter droht .Heute Mor gen wurden 20.000 Bauhandwerker entlassen, und die Organisationen wol len deren Sache zu der ihrigen machen. Rußland. St. Petersburg. 29. Mai. ' Der Metropolitan Antonius vonSt. Petersburg hat den Klerus der grie chischen Kirche angewiesen, demSchrift steller Grafen Leon Tolstoi die Aner kennung als Mitglied der orthodoxen griechische Kirche zu verweigern. In dem Erlasse wird dek Graf als in Kcere zeichnet "der-Hanunyen der Kirche in feindseliger Weise kriti sirt habe. Italien. Rom. 29. Mai. Die Meldung, daß die Türkei auf der Ansaldo-Werft in Genua neun Kriegsschiff bauen lasse, scheint eine Uebertreibung zu sein. Allem An scheine nach handelt es sich lediglich um eine Modernisiruna von acht alten Kriegsschiffen. Für den Bau neuer Schiffe hat die Türkei kein Geld. Uebrigens will, wie verlautet, die ita lienische Werft auch diesen Auftrag nur dann übernehmen, wenn ein Dritte! der Rcnovirungskosten vorausbezahlt wird. Die Türkei bat der Firma Krupp erst kürzlich einen aroken Auftrag für Lieferung neuer Geschütze zukommen lassen. Frankreich. Paris. 29. Mai. Von der marokkanischen Grenze kommen sehr bedenklich lautende Nach richten. 8000 Mann französischerTrup pen werden deshalb in Oran, Algerien, konzentrirt. Eine andere Abiheilung, aus Infanterie, Kavallerie und Artille rie zusammengefetzt, wurde in südlicher Richtung ausgesandt. Man schätzt, daß 25,000 Mann nöthig sein werden, um die französische Grenze zu schützen. Paris. 29. Mai. Die Abgeordnetenkammer war heute in Erwartung lebhafter Scenen ge drängt voll. Wie vorausgesagt, inter pellirte der Graf Boni de Eastellane die Regierung wegen ihrer Beziehun gen zu Reinach. Die Kammer be schloß eine sofortige Erörterung ' der Angelegenheit. )er Kriegsminister Marquis von Gallifet erhob' sich dann und wiederholte die am letzten Freitag gegebene Erklärung betreffs desHaupi manns Frilsch. Er sagte, er hoffe, die Armee werde nicht auf Tie horchen, welche Insubordination predigen und werde sich nicht von Abenteurern hin ter's Licht führen lassen, wie es vor 15 Jahren geschah. Diese Anspielung auf Boulanger hatte Beifallsrufe von Seiten der So zialisten und energische Proteste von Seiten der Nationalisten zur Folge. Die Scenen wurden so lärmend, daß der Präsident Teshanel die Satzung unterbrechen mußte. Der Sozialist Poulin-Mery rief: .Es ist feige, den Todten so zu belei vigen." Er wurde dafür vom Präsidenten zur Ordnung gerufen, wiederholte aber seine Bemerkung nur noch lauter. General Gallifet rief in seiner üb!' chen herausfordernden Weise: .Ich al lein bin für Das verantwortlich, was im Kriegsn.inisterium vorging. Wenn Ihr Jemand treffen wollt, so schlagt nach mir." De Castellane frug den Premier Waldeck-Rousseau. welche Schritte er gegen Reinach zu ergreifen gedenke, weil er die Verdächtigung aussprach, die Regierung habe versprochen., den Dreyfusfall nach Ende der Ausstellung wieder aufzurollen, wenn die Drey fusarden verfpreeten. i?ähreuö derAus stellung Frieden zu halten. Castellane deutete an. daß die Hand lungsweise deS Detcktivj Tomps ein Theil dieses Abtommenk sei. denn Tomps habe nicht wohl.in's Ausland gehen und Spionen Geldonerdietunzen lachen können ohne daß Waldeck Stousseau darum wußte.i Ter Premier beftritt. daß irgend welche Abmachungen mit Rcinach be standen, dessen Aeußerungen gänzlich der Stimmung im Kabinett entgegen gesetzt seien. Fortfahrenv sagte er. der Hauptmann Fritsch habe die Tomps Briefe veröffentlicht um den Nation listen eine Gelegenheit z einem Coup d'Etat zu geben, und daß seine Hand lungsweise eine verbrechsische war. Diesen Worten folgte, in großer Lärm. Die Sozialiften' riefen aus Kräften Beifall während die Conserva tiven und Nationalisten laut protestir ten. ! Die Kammer nahm schließlich mit 288 gegen 247 Stimmen ein Ver traiiensZotum für di: Regierung an. worauf unter großem Tumult Verta gung erfolgte. Chinu.! Shanghai, 29. Mai. Die mit dem kühnen Zl'is'reten der Boxer in Verdinduni stekenscn Un ruhen haben sich jetzt auö nach Juhan ausgedehnt, wo die Arbeiten an den Eisenbahnen plötzlich, unterbrochen werden mußten. In bei französischen Kathedrale in Peking daben sänfhun dert Flüchtlinge Zuflucht gesucht. Tientsin. 29. Mai. Die Boxer haben den Bahnhof von Liulino an der Luhanbahn. 29 Mei len von Peking, in der vergangenen Nacht niedergebrannt. Sie zerstörten den Eisenbahnkörper und eine Anzahl Eisenbahnwagen und ermordeten meh rere chinesische Beamte. Die belgischen Ingenieure, welche den Bau der Bahn leiten, befinden sich in Finglai in Si cherheit. Die Boxer marschiren gegen Peking. Hongkong. 29. Mai. Das amerikanische Transportschiff Hancock ist hier mit der für die Phi lippinen bestimmten Commission auf dem Wege nach : Manila angekom men. ! Südafrika. Senekal, 27. Mai. General Rundle hat mit Artil rie, der Z)eomanr und den Regimen lern Wiltshire. Middlesex und Leice ster unter Major Dalbiac Senetal (50 Meilen südöstlich von Kroonstad) besetzt. Ein Feldkornett uno e'n.ae andere Buren wurden getödtel. Die Verluste der Engländer' beli'fen sich auf 11 Mann. . Die Buren sollen sich angeblich in der Nähe von Betblebem '5) Weilen südöstlich von Kroonstadt) konzentri ren. AusderBundeshauptstadt. Washington. D. C.. 29. Mai. Das Flottenamt hat per Kabel die Nachricht erhalten, daß der Kreuzer Newark" am Samstag von Nagasc.'i nach Taku abgefahren und gestern vor den dortigen Forts angelangt ist. Nä her an Peking heran als bis Taku kön nen größere Schiffe nicht gelangen. Die Nachricht hat Interesse erregt, da die Newart" allem Anscheine nach an ei ner Flottendemonstration der Mächte vor Taku theilnehmen will. Der verfügbare Baar-Bestand des Bundes - Schatzamtes beträgt dem heute veröffentlichten Ausweise zufolge $146,354.528. wovon $69,019.786 Gold ist. Das schließt die Gold - Re serve von $150,000,000 nicht ein. Skandale und kein Ende. Havana. 29. Mai. Ein weiterer Skandal, der ebenfalls durch die Mißverwaltung des hiesigen Postamtes zusage getreten ist, macht großes Aufsehen. Spanier und Cuba ner ersuchen um Auskunft über den Verbleib und das Schicksal von Loosen der Madrider. Mexikanischen und der San Domingo Lotterie. Hunderte von Briefen mit Lotterielosen wurden, nachdem Postdirektor Rathbone erlärt hatte, daß die Versendung von solchen durch die Post nicht gestattet sei. im Postamte zu Havana erbrochen und die Lotterielose aus denselben entfernt. Die Loose wurden indeß nicht, wie borge schrieben, öffentlich verbrannt. Trotz dem können sie nicht mehr gefunden werden. Ein Zinhaltsbefkhl. San Francisco. Cal.. 29. Mai. Der Bundesrichter Morrow hat den von den Chinesen San Francisco's nachgesuchten Einhaltsbefehl gegen die städtische Gesundheitsbehörde bewil ligt. Dies bedeutet, daß die Chinesen, nicht gezwungen werden dürfen, sich gegen die Pest impfen zu lassen uno daß ihnen durch die Bundes-Ouaran-tänebeamten das Betreten oder Ver lassen der Stadt nicht verwehrt wer den darf. FürBryan. New Aork. 29. Mai. John F. Carroll. der Leiter Tam many's ip Abwesenheit Croker's, er klärte, daß Tammany Hall nachdrück lich dahin wirken werde, die Delegaten des Staates New ?)ork für Bryan als Präsidentschafts - Candidaten zu in siruiren. Es gebe darüber keine M:i; nungscerschiedenheiten. Nun mfger Heirathe n. Frankfort. Ky.. 29. Mai. Gouv. Beckham wird sich in Kürze mit Frl Jean Fuqua. der Tochter ei nes reichen Tabakhändlers in Owens boro, vermählen. Illlaild-zlkpkschcn. Erfolgreiche Beobachtung onnkttfinstcrnik. der verwegener Badnräuberplün , derte Passagiere aus. , . i Tas VoiigikSPrrainm. Di:Sonnenfinftkrnifi. Aiiiata. Ga.. 29. Mai. Für die Beobachtung der für den Süden totalenSonncnfinsterniß wa'en seit Monaten umfangreiche und kost spielige Vorbereitungen getroffen wor den unter Leitung des' Prof. S. I. Brown. Direktor der Bundesstern warte, mit dem Hauptquartier in arnesvillc. Ga. Eine andere Sta tion wurde in Griffin. Ga., errichtet unter Prof. G. A. Hill. eine dritte in Pinchurst. N. C.. unter Prof. A. N. i-kinner. Die Professoren des Jenes Observatoriums der Chicago'er Uni versität hatten in Wadesboro, N. C.. unter Prof. Edw. E. Barnard eine Station errichtet und mit den besten Apparaten ausgestattet. Andere Un'' verspäten hatten gleichweise Vorberei tungen getroffen. Das Weiler war günstig, da keine Wolke am Himmel stand. Die Ver finsterung der Sonne bot einen inie ressanten Anblick auch für den Laien, Eine Menge Photographien wurden auf allen Stationen genommen in be stimmten Zwischenräumen. Besonder: Aufmerksamkeit richtete sich auf die Entdeckung von Satelliten zwischen Sonne und Mercur. Die Verfinste rung ging um 9:45 zu Ende. Washington. D. C.. 29. Mai. Die erfolgreiche Beobachtung der Sonnenfinsterniß unter Leitung des Prof. Alfred E. Burton von Massa chusctts erregte allgemeine Befried! gung. Die totale Verfinsterung bau erte 1 Minute und 25 Sekunden und wurde auf photographische Platten qe bannt. Der Erfolg wurde dann per direkten Draht nach London gekabelt und die Botschaft brauchte zur Ueber Mittelung gerade eine Minute. Fort Monroe. Va.. 29. Mai. Der Präsident und seine Begleite: beobachteten die Sonnenfinsterniß vom .Dolphin" aus nahe Lambert's Point und Secretär Gage vom Leuchthaus schiffe Holly" aus. Die totale Ver finsterung machte einen gewaltigenEin druck auf die Beobachter. Ausgeraubt. Kansa5 Ci!y."Mö7. 29. Mai. Von Falls City. Neb., wird gemel det, daß die Passagiere des Schlafwa gens vom Zug No. 1 der Missouris Pacific früh Morgens zwischen dort und Stella von einem Räuber ausge plündert wurden, der den Porter mit vorgehaltenem Revolver zwang, ihm voranzugehen und zu helfen. Tie ganze Sache dauerte kaum fünfzehn Minuten; dann sprang der Räuber ab und verschwand. Viel nahm er nicht mit. da nur wenige Passagiere im Schlafwagen waren, darunter der Au ditor S. G. Sprague und der Anwalt I. W. Orr von der Missouri Pacific. Der Räuber wird als ein anscheinend wohl erzogener juna:r Mann geschil dert, der offenbar seine erste Helden that" verübte. Er wird eifrig gesucht. Aus dem wilden Westen. - Salt Lake, Utah. 29. Mai. Von Thompson, Utah, wird gemel det: Der Sheriff Tyler von Grand County und der Viehzüchter SamJen kins wurden am Samstag am Hill Creek von Strolchen erschossen. Sie waren auf der Jagd nach Viehdieben gewesen. Der Hülfssheriff Day ent kam und ist nun mit Mannschaften auf der Verfolgung der Mörder begriffen. Gouv.Wclls hat Anordnungen zu ener gischen Maßregeln getroffen und ivei tere Aufgebote durchstreifen die Gegend. Es dürfte zu einem heißen Kampfe kommen, wenn die Strolche gefunden werden, denn widerstandslos" ergeben werden sie sich nicht. Die beiden Ge tödteten sind weit bekannt und dieThat erregt allgemeines Aufsehen. Schiffgesunken. Manitowoc. Wis.. 29. Mai. Der Schuner Silver Lake" vonRa cin, mit Ahornholz beladen, wurde durch einen Zusammenstoß mit dem Ferryboot Pere Marquette" während dichten Nebels zum Sinken gebracht. Drei Mann ertranken? Capt. Sam. Martin und Ole Williamson wurden gerettet. Verlust ca. $2000. Von den Philippinen. Washington. D. C.. 29. Mai. Das Kriegsamt erhielt die folgende Depesche von General MacArthur: .Manila. 28. Mai. 56 Mann mit 46 Flinten ergaben sich bei Guayapo frei willig; ebenso drei Offiziere und 46 Mann mit 55 Flinten bei Tarlac. Diese freiwlligenErgebunqen sind sehr ermuthigend." Grubenbrand. Houghton. Mich., 29. Mai. Im Schacht No. 2 der Hecla Abthei lunq der Calumet & btda Mine brach Feuer aus. Die Arbeiter entkamen unverletzt und Mannschatten wurden in Schacht No. 3 gesandt, um die Ver- bindunqsthren zu schließen. Eine Abtheilung der Leute gerieth in Gas- luft und ente sich zu retten; nur Will McRae siel von einer Leiter zurück u.:d starb, kurz nachdem es gelang ihn ?u holen; fünf Andere liegen schwer krank im Hospital. Das Gas verbreitete sich in anderen Theilen der Mine und mußte de? Betrieb eingestellt werden. Der 5 tf. v o n g r e fz. Washington. D. C.. 29. Mai. Tie Führer im Repräientantenhau! rechnen darauf, daß der Senat sich mit dem Besäiluß öes Hauses, am Mittwoch, den ti. Juni. Vertagung eintreten zu lassen, einverstanden er klären werde und deshalb sollen in die ser Woche im Haus viele Geschüfle er ledigt werden. Mitglieder mit ixrspä tcten Vorlagen dringen auf die Erwä gung derselben uno es wird der Ver such gemacht werden, ihnen entgegen zukommen. Eonferenberichte über Bewilligungsvorlaaen werden dasVor recht haben. Ein halbes DutzendMab nahmen von allgemeinemJnteresse sind zu erledigen, die Oleomargarin-, die Anti-Canteen-. die St. Louiser Welt-ausstellungs-, die Philadelphiaer Mu seumsvorlage und die Anti-Trustmaß-nahmen. , Der Senat wird in dieser Woch: seine Aufmerksamkeit vornehmlich der Philippinenfrage, den Bewilligungs vorlagen und dem Clark-Fall widmen. Senator Wellington wird heute über die Buren-Resolution sprechen und am Dienstag folgt Senator Teller mit ei ner Rede über die Philivvinen-Frage. Auch Pettigrew und Turner und viel' leicht mehrere Andere werden Reden halten. Die Philippinenvorlage wiro anscheinend nicht angenommen werden können, die Gegner wünschen aber vor Schluß der Sitzung Senator Spooner zu erwidern. Der Senat wird den Versuch ma chen, in Uebereinstimmung mit den Plänen des Repräsentantenhauses am 6. Juni Vertagung eintreten zu lassen, die Senatoren scheinen aber all gemein derAnsicht zu sein, dah dieVer tagung bis zum 9. oder 11. Juni ver schoben werden muk. Senat. Hale (Me.) berichtete einen theilwei sen Conferenz - Bericht über die Flot tenbewilligung - Vorlage ein. Ueber die Panzerplatten - Klausel und etliche attdere Bestimmungen der Vorlage tonnte die Conferenz sich nicht einigen. Hale's Antrag, daß der Bericht' gutge heißen werde, wurde mit 35 gegen 11 Stimmen angenommen. Nach Erledigung der Routine - Ge schäfte rief Wellington die Tellcr'sche Buren Sympathie - Resolution auf. Wellington hielt eine Rede zu Gunsten der Vorlage, in der er sagte, daß der Congref? seine Pflicht nicht thue, wenn er diese Resolution nicht noch vor fei ner Vertagung annehme. Unsere Re gierung stehe unglücklicherweise gänz lich unter dem Einfluss: Großbnian nien. Jenes Land i -erde es nie wagen, Gewalt gegen uns anzuwenden, was es auch nicht nöthig habe, denn es be komme alles was es von uns wolle durch seine überlegeneDivlomatie. Daß zwischen den beiden Regierungen eine geheime Verständigung bestehen, daran könne man nicht zweifeln. Diese Ver ständigung habe auch schon Früchte ge tragen' unsere Interessen werden England dienstbar gemacht. Trotzdem die große Masse des ameri kanischen Volkes wünsche, daß wir sen Buren unsere Sympathieen entgegen bringen und unsere guten Dienst: ihrer Sache zur Verfügung stellen, sei es bisher der britischen Diplomatie ge lungen, dies zu vereiteln. Wenn es auf ihn ankäme, so würde er nicht nur die Teller'sche Resolution annehmen, sondern auch die Unabhängigkeit der Buren anerkennen. Als Wellington geendet hatte, wollte Lodge Beweise für seine (Wellington's) Behauptung, daß zwischen den Ver. Staaten und Großbritannien eine ge Heime Verständigung bestehe. Wellins. ton erwiderte, derartige Beweise könne nur das Staatsamt liefern, aber bis dasselbe die Dokumente betreffs des Modus vivendi vorlege, glaube er, daß eine geheime Verständigung bestehe. Lodge's Antwort war, daß er glaube. Wellington habe keinerlei Beweise, er habe sich einfach in die Idee verrannt und sei nicht davon abzubringen. Das Bestehen einer geheimen Verständigung sei öffentlich in Abrede gestellt worden. Er glaub: an die Wahrheitsliebe und Ehre des Staats - Secretärs und nehme dessen Erklärung in gutem Glauben auf. Die Resolution wurde dann überge legt. ,B i e r j u n g e !" verpönt. New Aork. 29. Mai. In Temperenzkreisen herrscht ge waltige Aufregung darüber, daß auf deriProgramm einer Unterhaltung der Seniorenklasse des Columbia College ein Bier-Duell" angekündigt , wurde. Frau Ella L. Boole. die Präsidentin der W. C. T. U.. hat an den College Präsidenten Seth Low einen entrüste ten Brief geschrieben und auch in der Calvary Kirche kam di Sache zur Sprache. Der Wettstreit im Trinken wird für etwas geradezu Entsetzliches erklärt und die Leitung verdammt, daß so etwas passteren kann. Feuer. Cincinnati. O.. 29. Mai. Die große Tribüne des Cincinn.iti Baseball Clubs an Western Aoe. urd Findlay Str. wurde früh Morgens fast gänzlich durch Feuer ze:stört. Ter Verlust betragt ca. $15,000. Der W!e. deraufbau wird so rasch wie möglich vollendet werden, während der hiesige Club sich an Spielen in anderen Stäl- ten betheiligt. Fort Worth, Ter.. 29. Mi. Die Gebäude der Nask Hardwar: Co.. der Goldstein Co. und Edwa:v's Bäckerei brannten nieder. Vel:isl ca. $100.000. , i Jr ostindische Hungersnot!,. Der .Manchester Guardian" hat ei nen Spezialtorrespondenten zur Be richterstaitung über die Hungersnot!, nach Ostindien geschickt. Derselbe de richtet in einem vom 6. April datirten Briefe aus Nandurbar in Khandes!) (Präsidentschaft Bombay) Folgendes: .Die dringendste Angelegenheit ist gegenwärtig der Ausbruch der Cholera, welche jetzt ein Hungersnoth-Lager nach dem anderen in West Khandesh ergreift. Tie Katastrophe wird dadurch noch ern ster. daß die Bhils, welche einen großen Theil der Bewohner der von der Cho lera heimgesuchten Lager bilden, seit dem Ausliruche der Hungersnoth schon so schreckliche Leiden durchgemacht ha ben. Hunderte und nochmals Hunderte von Todesfällen durch Verhungern ha ben stattgefunden, und ebe kürzlich hier und in dem 16 englische Meilen von hier entfernten Taloda die Armenhäuser er öffnet wurden, fand man jeden Tag auf den Landstraßen die Leichen ver hungerter Bhils. Tie Sterblichkeit im Armenhause hier ist eiwas geringer, aber die Lage der armen Geschöpfe, welche in demselben leben, ist nicht zu beschreiben. Sie sind nur Reste und Fetzen von menschlichen Wesen, und auch hier, wie in einem halben Dutzend Hungersnoth-Unterkunfisstätten, ist die Cholera ausgebrochen. Ich kam von Dhulia hierher herauf mit Dr. Farrar. dem Sanitätsbeamten kür die Hungers-noth-Bezirke von West-Khandesh, und dieser erzählte mir die Einzcheiten vom Ausbruch der Cholera im Lager von Devala. nicht weit von Taloda. Er hatte das Lager besucht und es wieder erlassen, als eine dringende Mitthei lung ihn zurückrief. Dieselbe lautete dahin, daß 40 Todesfälle an Cholera stattgefunden hätten und daß von 4000 Leuten, welche an den aus Anlaß der Hungersnoth dort eröffneten Arbeits Plätzen arbeiten, 3000 in die Dschungeln geflohen seien. Dr. Farrar begab sich dahin und fand, daß die noch zurückge bliebenen Leute ihre Löhne forderten und auch eiligst davongehen wollten. Allenthalben fand man im Lager Todte und Sterbende. In einem ausgetrock neten Wasserlaufe fand man ein Dutzend Sterbender, während ein Hau fen Leichen schon zum Verbrennen zu sammengetragen war. Dr. Barve und der Civilbeamte, Herr Balaji Hari, hiel ten auf ihren Posten aus, und Dr. Far rar half ihnen, Leute zu engagiren, wel che die Leichen sammelten und ver brannten. Außerdem wurde bestimmt, daß Jemand engagirt würde, der sich der im Lager zurückgelassenen Patien ten und Kinder anzunehmen hätte. Die erschreckten Bhils scheinen zunächst in ihre Dörfer oder in die Städte der Um gegend geflüchtet zu sein, und die Lei chen vieler derselben fand man auf den Landstraßen und sogar auch auf dem Marktplatze von Taloda. Unter diesen Umständen mußte die Cholera sich nothwendiger Weise weiter ausbreiten. Sie wurde nach Serai übertragen, wohin 2000 Leute geflohen waren, und ferner nach den Arbeiis Plätzen von Talwada, welche 12 engli sche Meilen von hier entfernt -zwischen den Ausläufern der westlichen Ghats liegen, sie vertrieb hier weitere 2000., Menschen von den Arbeitsplätzen, und in noch anderen Lagern, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe, ist die Cho lera aufgetreten. Ich ging mit Dr. Farrar zum Lager bei Talwada hinauf, es ist eine ausgezeichnet geleistete, Ein richtnng. aber in den letzten Tagen ist es arg heimgesucht worden. Um die Sache noch schlimmer zu machen, hatte eben erst eine Pocken-Epidemie im La ger geherrscht. 600 Personen waren da bei erkrankt und 100 gestorben. Dann erkrankten am 29. März zwei Kinder an der Cholera, am 30. März 53 Kin der und eine Frau, am 31. erkrankten 55 Kinder, 6 Frauen und 3 Männer, am 1. April 37 Kinder. 16 Frauen und 10 Männer, und am 2. April, welches der letzte Tag ist. von dem ich die Zah len notirt habe, erkrankten 39 Kinder. 22 Frauen und 17 Männer. Ich habe kaum den Muth, zu beschreiben, was ich in den Cholera-Hüttcn sah und rings herum auf der Erde an den Stellen, wohin die erkrankten Geschöpfe gekrochen waren. In einer Hütte lag eine ganze Familie, Vaier, Mutter und zwei oder drei Kinder, zusammen gebrochen bei einander. In einer anderen Hütie la gen Bruder und Schwester neben einan der, und der Vater war todt. In einer anderen Hütie lagen drei Kinder mit ihrer Mutter krank da. Wie konnte die sen Leuten ordentliche Aufmerksamkeit zu Theil werden? Es war unmöglich. Hin und wieder ging der Apotheker mit Arzneimitteln herum, und Nahrung wurde ausgetheilt, aber sonst ließ man die Leute leiden und auf die bestmög liche Weise sterben. In den Hungers-noth-Lagern in Indien gibt es nichts, was man eine Krankenpflegerin nennen könnte. Die eingeborenen Frauen thun wenig oder nichis, und der Arzt kann nur zweimal wöchentlich aus der Stadt kommen und sehen, wie die Dinge stehen. Dieselben Szenen wird man wahr scheinlich bald in Dutzenden von Hun-gersnoih-Lagern antreffen. Verschiedene Wirkungen. Schriftsteller: .Ich sage Dir. ich habe manche schlaflose Nacht über mei. nem neuen Buche zugebracht." Freund: Auf mich hat es gegenlheiliz gewirkt."