Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (May 24, 1900)
G -CY hf sY -V JS7 A fi Irtrasto M MV 4 Jahrgang 21. AuSland-gcpkjchcn. Laden . Powells Bericht über Glofil Eturm auf Mafcking. Ztttit und Strcikunruh in Tkutschland. XU Burrn bksk,iirn Johannesburg. Deutschland. ; Berlin. 22. Mai. ' In Beantwortung einer Jnterpella tion im preuhischen Landtage sagte der Minister des Innern. Freiherr v. Rheinbaben. daß in Fällen von Lohn Streitigkeiten die LZegicrung eine Schlichtung derselben den betheiligten Parteien überlasse, aber von den Strs ßenbahn - Angestellten müsse gesagt werden, daß sie einen gefährlichen KurZ 4 einschlagen. Sie hätten sich unter die : t Führerschaft der sozialdcmokratischen Gewerkschaften gestellt und seien ver ' anlaßt worden. Forderungen zu stellen, die mit der Disciplin und der Aufrecht Haltung der Ordnung unvereinbar seien. Zum Schlüsse sagte er. die Po lizei habe ihre Pflicht vortrefflich er füllt. Es sei zwar zu b:dauern. daß sie gezwungen wurde, die Leute, welche sich zusammenrotteten, anzugreifen, aber es habe eben geschehen müssen. Er fügte ferner hinzu, wenn die Polizei nicht ausgereicht hätte, so wären Truppen aufgeboten worden. Die Ausführungen des Ministers wurden mit großem Beifall aufgenom men. Während der Debatte über die Fleischbeschau . Vorlage im Reichstage sagte der Baron von Wangenheim, . Präsident des Bauern Bundes, daß auf die Fleisch - Controlle im Auslande kein Verlaß sei. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um ausländischen Förde rungen zu begegnen. Der Staats - Secretar des Innern, Graf Posadowsky Wehner. hob her vor. daß der Hauptpunkt, der in Be- tracht gezogen werden müsse, der Fleischverbrauch der deutschen Nation sei. Es sei nicht richtig, wenn gesagt werde, daß das Ausland fein bestes Fleisch für den eigenen Gebrauch be- halte und sein minderwerthiges nach Deutschland sende. Das Ausland habe auch ganz und gar nichts gegen ein Einfuhrverbot gegen Wurste sinnt wenden. Der streitige Punkt sei die Frage, ob die Einfuhr alles Fleisches verboten werden soll. - - --- Herrn Aichbühler's Amendement. so klärte der Minister weiter, sei das Aeußerste. was die Regierung an Con Zessionen zugestehen könne. Die General Debatte wurde dann geschlossen. Das Aichbühler'sche Amendement verfugt abgesehen von dem Einfuhr Verbot gegen Lüchfenfleisch und Wiir ste daß bis zum 31. Dezember 1903 die Einfuhr von frischem Fleisch nur in ganzen, oder in gewissen Fällen in halben Kadavern, gestattet ast, und die - Einfuhr von zugerichtetem Fleisch ist nur dann erlaubt, wenn es sich als nicht angesteckt erweist, welcher. Beweis nur dann nachgeführt werden kann, penn da Fleisch aus stucken von nicht we- Niger als 8 Pfund besteht, sodciß die Einfuhr von Salzfleisch in Stücken vvu wemqer als 8 Pfund verboten ist Ferner verfügt das Amendement, daß vacy 191 die ffleischeinfuhr neu gere eelt werden muß. oder die jetzigen Be- jtlmmungen bleiben in Kraft. Später erklärte Graf Posadowsky Wehn, daß betreffs der Vorlage sei nnlei offizielle Verhandlungen atoi schen der deutschen und der amerikani- sehen Regierung stattgefunden haben Betreffs der vom ..Berliner Tageblatt' - gebrachten Erklärung, die amerikani sche Regierung habe zu einem Compro miß nichts zu sagen, erklärte der Mi nister, daß die Person, von welcher diese Erklärung herrührt, sicherlich nicht der amerikanische Staats-Sekre- tar tei. Es erfolgte dann Vertagung bis morgen. Am 2. Juli wird der Kaiser von Travemllnde aus. wo er der Regatta beiwohnt, seine diesjährige Nordland -Reise antreten. Prinz Heinrich wird ihn dem Vernehmen nach auf derselben begleiten.' Vorher soll auf der Spa renburg bei Bielefeld die Enthüllung oes zenimais für ven Großen Kurfür sten im Beisein des Kaisers stattfinden Die Statue ist eine Nachbildung der für die Sieges . Allee in Berlin von Professor Scharfer geschaffenen. Als Erinnerung an seinen Besuch im Juni ivni oai oer m,er Zie der Stadt Jöit lefeld geschenkt. Berlin. 22. Mai. Die Obstruktions Taktik der So zialisiert, sowie d?r Mitglieder t lin ten im Reichstag gegen die lej" Heinze wird von beinah: a2en liberalen ?ei jungen gebilligt. Die .Berliner Neue sten Nachrichten' sagm. die Centrums leute hätten durch ihre Behandlung dieser Angelegenheir .ind ihr Gered; über .Komödie" und .Narrenspossen" einen großen Fchln gemacht. Ja die Taktik der Sozial'sien in diesem Fall werde von allen Gebildeten und zum Theil auch von den Hofkreisen gebilligt; daß die Sozialisier sich icfei als Heroen vor dem Publikum ausspielen könnten, sei einzig und allein die Schuld der Centrumöleute.- Die Droschkenkuischer und die noch im Betriebe besindüchen Omnidui,!' nien machten heuie ein Bombeng: schäft"; Gefährte jeglicher möglichen Art wurden in den Dienst gepreßt. Hundefuhrwerke cia'oppirkcn mit leben der Menschenfracht durch die Straßen und altersmude Klepper, welche längst für den Wurstkessel reif sind, schleppten abgetakelte Droschken, oenen sich anzu vertrauen wirkllcucr Muth erforderte Tausende und Abcrufende mußten zur Erreichung ihres Zieles die eigenen Pedale zu Hülfe ncbnien; die Stadt bahnen maxien zwar verzweifelte An ftrengungen. die Verlehrsbedürsnisse zu bewältigen. Die Kontrolleure und die Schreiber t den Bahnbureaus mußten wohl oder vb:l als Rutscher und on dukteur fun-.iuu, cvet sie spielten als solche eine jämii'.crl'.che Figur und die liebe Gasscnjugenv machte ihnen nach Kräften das Leben sauer. In vielen Fällen wu'den die Pferde von den Straßenbahn Waaen abgespannt, und schließlich ja:, sich die Betriebslei tung veranlaßt, auf jcden Versuch, den Verkehr aufi-ech: zu halten, zu ver zichten. Mietsache Ruhrstörungen wa ren zu verzeichnen, doch war die Polizei der Situation g:wack,sen. Berlin. 22. Mai. Der Straßenbahn Ausstand ist heute Abend durch Vermittelung des Oberbürgermeisters bergelegt worden, Die Anaestellten nahmen das Aner bieten der Direktion an. häufigen Lohnerhöhungen zu gewähren, bis der Maximal-Lohn. 13U Mari pro 2,co nat, erreicht ist. Berlin. 22. Mai. Barnum's großer Circus und das Eröffnungs-Concert der Sousakapelle waren in Folge des ?lraenoaynii Streiks nur halb besetzt. Kolvnial-Auöstelluna der Thu- ringen'schen geographischen Gesellschaft wurde gestern in Jena eröffnet. Der Professor Ernst Häckel von der Univer s,tät kielt die Eröffnunas - Ansprach?. Das kaiserlich Marine - Bureau, die 5-ambura-Aierikanische Vampf cyif - fahrt-Gesellfchaft und der Norddeutsche Lloyd sind unter den hervorragendsten Ausstellern. König Harlekin", Bothar's neues Stück, welches im Deutschen Theater vom Wiener Ensemble aufgeführt wurde, hat nur wenig Anklang gefun- den. Der Unternehmer Fritzsche wird im Monat September das Friedrich Wil Helm städtische Theater mit Roth's Tugendrin.". eröffnen. licrn totret: mann ist eniaairt. Der Kapitän V. D. Groben, der Commanda.:t des neuen Kreuzers .Vineta". ist einem Schlagflusse erle gen. Die ..Lineta" sollte nach Süd- Amerika abfahren. Durch diesenTodes fall war jedoch die Abfahrt verzögert. Die gestrigen Streikunruhen waren gr'ößtentheils auf den Stadttheil am Rosenthaler Thor beschrankt. Ander- wärts kamen nur unbedeutende Unru hen vor. Um Mitternacht war die Ruhe wieder hergestellt. Zwei Polizi sten wurden schwer verwundet, zwi Arbeiter sind den im Kampfe mit den Polizisten erhaltenen Säbelwunden er legen. 50 Arbeiter wurden verwundet und 103 verkästet. Heute legten die Motorleute und Conducteure der elektrischen Eisenbahn in Karlsruhe ihre Arbeit nieder. Sie verlangen ebenfalls höheren Lohn und verkürzte Arbeitszeit. Der erleyr bat theilweie aufgehört. Aus der letztenSitzung des deutschen Reichstages ist noch zu bemerken, daß der Pole Dr. v. Jazdzewskl die Erlia rung abgab, seine Fraktion sei gegen jede 'Beschränkung der Redefreiheu. (Bravo links und Staunen im Cen trum). Bevor heute die lex-Heinze" wieder auf's Tapet kommt, wird die von dem Sozialdemokraten Albrecht eingebrachte Interpellation zur Debatte kommen, ob es dem Reichskanzler bekannt ist, daß im Herzogthum Anhalt, im Fürsten thum Reuß und im Staate Lübeck Gesetze angenommen wurden, welche im Widerspruch mit den Reichsgesetzen das Koalitionsrecht beschränken. Die Berliner Akademie der Künste hat den Geheimen Regierungs- und Baurath Prof. Hermann Ende zum Präsidenten wiedererwählt. Zum Vice Präsidenten wurde der berühmte Vio linvirtuose Joseph Joachim erwählt. In Dresden hat der vollständig ver armte Tischlermeister Goldammer ge meinsam mit Frau und Tochter aus Nahrungssorgen Selbstmord began gen. Die Frankfurter Zeitung" erinnert daran, daß im Jahre 1895 die Schweif es ablehnte, den katholischen Pfarrer Fridolin Knittel an die württember gische Regierung auszuliefern, nachdem dieser dem Schweizer Bundesrath ein von dem jej'igen Centrumsabgeordnc ten und Hauptkämpcn für die ,lex Heinze" Eroeber, der damals Richter in-Heilbronn war, verfaßtes Rechts gutachten unterbreitet hatte, in welchem dargelegt war, daß in dem zwischen der Schweiz und Württemberg abgeschlos senen Auslieferungsvertrage unzüchtige Handlungen mit Mädchen unter vier zehnJahren dieses Verbrechens hatte sich Pfarrer Knittel schuldig gemacht nicht erwähnt seien, sondern nur von Nothzucht die Rede sei. Durch diese sophistische Interpretation habe Herr Groeber seinen Freund vor der Aus lieferung und vor dem Zuchthaus be wahrt. Auf die Beschwerde Württem bergs habe dann d Schweiz künftig hin die Aus'ieferung auch in ähnlichen Fällen wie Nothzucht zugesagt. In Berlin herrschte gestern richtiges Aprilwetter. Hagel und Sonnenschein wechselten. In Hagen in Westfalen ist der Dop pelmörder Kreitler hingerichtet wor den. Das Berliner Tageblatt" veröf fcntlicht einen Brief aus Kor.stantino pel, in welchem erzählt wird, die sog. amerikanische Kolonie in Jerusalem, welche auch Skandinavier. Deutsche Lincoln. vnd Engländer umfasse, sei flta den Verlust ihres Friedhofs. welcher ein Eckchen des Friedhcf der Presbylerla- ner bildete, entrüstet. Der Vastor der Kolonie. Rev. Eddve, habe die Fried- Hofs-Ecke an die Franziskaner ver kauft, nachdem er die Todtengebeine habe ausaraben, zerkleinern, in Holz- listen vecr men und anderswo ver scharren lassen. Die amerikanische G fandtschaft in Konstantinopel habe den dortigen amerikanischen General Konsul Dickinson beauftragt, die Sa che zu untersuchen, zögere aber, den Bericht nach Washiraton übermit teln, weil sie die Rache der allmächti gen Orthodoxen fürchte. ' Hierzu wird aus amtlicher Quell: Folgendes gemeldet: die unter franzö sischem Schutze stehenden Franciskaner wollten die an das vom Kaiser er wordene und dem Deutschen Vereine vom Heiligen Lande" geschenkteGrund stück La docmition de la SainteVier ge" angrenzende Friedhofsccke an Deutschland weiter verkaufen, letzteres lehnte aber den Ankauf ab. weil es den Franziskanern unmöglich war, denBe Mittel vorzuweisen und weil es der deutschen Regierung ferner bekannt ist. daß eine Veräußerung von FriedhofZ Grundstücken ohne besonderen Jrade des Sultans ungesetzlich ist. In letzter Zeit kamen viele Fälle vor, wo ausländische Fischer beim F'. schen in deutschen Gewässern abgcfafzt wurden. Er betraf dies holländische, belgische und englische Fischer. John Abel, der Besitzer des englischen Fi scherdampfers Isis", der kürzlich von einem Torpedoboot nach Wilhelmsha ven aufgebracht wurde, ist jetzt wegen Fischerei in deutschen Gewässern ?n zwei Monat -n Gefängniß verurtheilt worden. An Bord der Isis" befan den sich 2lX Körbe Fische, vorwiegend Butt, die wie auch das Fanggeräthe konfiscirt und öffentlich versteigert wurden. Das ,Mi!itär-Wockenblatt" veröf fcntlicht die Verabschiedung folgende: Generallieutnants: ' von Graberg. Commandant der 15. Division (Köln), von Mützschefahl, Kommandeur der 13. Division (Münster), von Oertzen, Kommandeur der 28. Division(Karls ruhe) und Freiherr von Schleinitz. Kommandeur von Altona. Letzterer hatte, wie erinnerlich, die Arrange- ments für den plokllchen Besuch des Kaisers in Altona zur Begrüßung des Prinzen von Wales so schlecht getros fen, daß seine Verabschiedung sofort signalisirt wurde. Großbritannien. London. 22. Mai. Im Kriegsministerium wird die Meldung v"m Entsalze Mafeting'ö bestätigt. Der britische General-Gou verneur der Capkolonie, Sir Alfr:d Mllner. hat nämlich dem Kolomal Minister h'ute Nachmittag 1:30 Uhr telegraphir': Barton telegraphirt von Taüngs. d"ß Mafeking äm 17. Mai entsetzt wurde." (Taungs liegt 85 eng- Iifche Meilen nördlich von Kimbene' und 125 englische Meilen südlich von Ma ekinq.) Die Meldung der Reuter'schen Deve schen-Agentur, daß Präsident Krüg'r in demuthigen Ausdrucken um.Fneden gebeten hab:. ,st vollständig erloqen Man erwartet von Krüger im auswär. tigen Amte keine ähnliche Mittheilung in der nach .en Zukunft. Lord Roberts hat dem Kriegsmini- sterium aus Kroonstad unter dem 21 d. folgende Depesche gesandt: Bullcr meldet, daß sein Vormarsch einigeTage verzögert werden wird, weil die Wie derherstellui.g der zerstörten Eisenbahn längere Zeit inAnspruch nehmen werde. Rundle meldet, daß Ladybrand besetz! wurde. Hunter schafft an der Eisen bahnlinie entlang Lebensmittel nach Mafeking und stellt einen Lazarethzug zusammen, um die Kranken und Ver mundeten von Mafeking nach Kimber ley zu führen. Methuen hat Hoopstad verlassen, um mit dieser Abtheilung zusammen zu operiren." In amtlichen Kreisen hält man die Aussichten für einen baldigen Friede für keineswegs günstig.' Einen sonderbaren Eindruck haben auf viele die Depeschen vom Entsatze Mafeking's gemacht. Eine absolut zu verlässige Depesche liegt auch jetzt noch nicht vor, sodaß nicht wenige Zweifler glauben, daß die Entsatzkolonne nun mit der alten Garnison von den Buren eingeschlosser .ist. Die großc Masse fährt allerdings fort den Entsatz Mafeking's als eme unzweifelhafte Thatsache' zu feiern. Baden-Powell soll zum Generalmajor avanciren. Der Führer der Entsatz kolonne ist Oberst B. T. Mahon, wel cher unter Kitchener an dem Feldzuge nach Dongola und dem oberen Nil theilnahm. Eine Depesche aus Kroonstad vom 20. Mai meldet, daß eine britische Pro-viant-Kolonne. die sich auf dem Wege nach Lindlev befand, von den Buren angegriffen wurde. Ueber den Aus gang des Kampfes wird nichts aemel det. ' . Lord Roberts hat folgende Depesche gesandt:' Kroonstad. 21. Mai. Mahon mel det, daß er sich am 15. Mai bei Ja maisda mit Plumer vereinigte. Er wurde von eincrBuren-Abtheilung von Maritzani Siding (30 Meilen südlich von Mafeking) verfolgt und wandt sich nach Westen, um ihr zu entgehen. Am 13. Mai wurde r im dichtenBusch von den Buren angerissen und verlor 5 Todk, 2 Vermißte und 24 Verwun dete, unter ihnen den Correspondentcn der Daily Mail". Hands, der gefähr lich verwundet würd. Die Buren hat ien größere Verluste (Jh natürlich!). Ein BeriÄ Baden-Powells vom 13. Mai besagt: Am 13. Mai durch- Neb., Donnerstag, brach eine von Eloff (dem Enkel Krü gers) persönlich angeführte Sturm truppe di Vorpostenketl und gelangt von Westen her entlang dem Thal des Maloppo in die Stadt und das Lager der Protektoratspolizei. Ein heftiges Gtttxhrfw vom Osten Unterstufe diese BenxgN'g. Unsere, im Westen stehenden Vorposten sclitjen drn Rück Zug Elosss ab und zu gleich? Zeit hal ten di VerthtidigungZlinien der Stadt den Ansturm der Buren auf. Die Ab theilung Eloffs kam in der Dunkelheit auseinander und eine starke Abthei lung, die wir zwischen sie schoben, um ringte sie. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. Bald nach Sonnenunter gang ergaben sich zli Abtheilungen, die andern wurden unter heftigem Feuer aus der Stadt getrieben. Der Find ließ 10 Todte und 19 Verwun dete fowie 108 Gefangene zurück, unter ihnen Eloff selbst und 9 Offiziere. Un ter den Gefangenen waren 17 Franzo fen und viele Deutsche. Wir txrlorrn 6 Todte (unter ihnen 2 Offiziere) und 9 Verwundete. Die Entlatzkolonne Mahons bestand aus 2300 Mann. London. 22. Mai. Im Unterhaus wurde heute dii australische Föderations-Vorlage in zweiter Lesung angenommen. Es ist der Befehl gegeben worden, in Aldershot 6 Belagerungszllge für den Versanot nach Südafrika berei! zu stellen. Das Kriegsamt hat vom Lord Ro berts folgettde Depesche erhalten: Kroonstad. 21. Mai. Folgendes ist von Hunger gesandt: Mafeking ist entsetzt. Mrhon zog am 18. Mai in die Stadt ein." Rußland. St. Petersburg. 22. Mai. Der Zar hat alle Artikel ratifizirt. auf deren Annahme die Friedens-Con ferenz im Haag sich einigte. Frankreich. Paris. 22. Mai. Großes Aufsehen hat die Enthüllung erregt, daß der amerikanische Pavillon auf der Weltausstellung als unsicher erachtet und dessen Schließung von der Commission offiziell angeordnet wurde. Schon bei den Eröffnungsfeierlich leiten ertönten die Warnungsrufe der Prüfungs - Architekten. Diese theil ten der ämer. Commission mit, daß der Pavillon bei einer Belastung des unte ren Stockwerkes und der Gallerien in sich selbst zusammenbrechen werde. Derselbe ist von leichten Hölzern g baut, die r.M einer dünnen 'Putzschicht überdeckt su,d. Das Gebäude hat Z200, gekostet. Südafrika. Lourenco Marques, 21. Mai. Die Vertheidigungswerte werden in aller Eile vollends, ß Geschütze, welche von der Front bracht wurden, sind in einem Fort aufgestellt. In der Näbe von Katzerand in der Nähe des Klipri verbergs hinter der N.'nnbahn sind Schanzen angelegt. Chile. Santiago, 22. Mai. Seit 3 Tagen wehen hier heftige Stürme. Dieselben haben viele Br!i cken Zerstört und den Verkehr zumStill stand gebracht. Der Kongreß tritt am 1. Juni zu sammen. i Schadefürden Stoff". Washington. D. C.. 22. Mai. Eine gan,e Schiffsladung Flaschen hier ist auf dem Transport vonManila nach Malolos verschwunden, und zwei fellos von Filipino -Piraten abgefan gen worden. Das Bier war für die Kantinen in Malolos. Hyngua und Baliaug bestimmt, und hatte auf den Philippinen einen Werth von $23(X). Schon wderholt sind solche Segel boote mit Fracht von Manila nach an deren Küstenplätzen auf den Philipp: nen bestimmt, den Seeräubern - 1i die Hände gefallen, welche entweder Boot und Ladung wegnehmen, oder einen hohen Tribut dafür erpressen, daß sie die Fahrzeuge Passiren lassen. Die Fi lipinos sind immer sehr genau von dem Abgang solcher Transporte von Ma Nilä informirt, und Schiffe, welc5 ohne Bedeckungsmannschaft von Ma mla nach dem Archipel abfahren, wer den von ihnen regelmähiz tributpflich tig gemacht. ? Empörend. San Francisco. 22. Mai. Hier eingctroffenen Mittheilungen zufolge ist John Farrell vom 14. Frei willigen - Infanterie - Regiment irr sinnig geworden, weil er wegen eine Vergehens zu Manila an einen Pfahl gebunden wurde, wo er acht Stunden ohne Wasser der Sonnengluth ausgc setzt war. Der Soldat befindet sich zur Zeit im Ho'pitale zu Manila. Rathbone abgesetzt. Washington. D. C.. 22. Mai. Der General-Postmeister hat den General-Direktor des Postwesens aus Cuba, Rathbone. abgesetzt und den 4. Hlllfs-Generalpostmeister Bristow als seinen Nachfolger ernannt. Quay ist wieder Candidat. Philadelphia. Pa.. 22. Mai. Der Ez-Senator Quay hat ange kündigt, daß er wieder ein Candidat für die Vertretung seines Staates im Senat ist. Der Clark-Fall. Washington. D. C.. 22. Mai. Im Senc.t wurde die Verhandlung über den Ciark-Fall bis Donnerstag Lbergelegt. Clark überreichte sein Ei nennungsdekret noch nicht. 21. Mai 1900 AnSland-zkkpcschcn. Eine Schlappe der Engländer. Einzelheiten über den Vntsatz Mafekiugs. Tie chinesische Regierung sendet Truppen gegen die Bizer. Deutschland. ' Berlin. 23. Mai. Der Reichstag beschloß heute ein stimmig, die Lex Heinze" aus der Ta gesordnung herauszunehmen, unz nachher nahm er ein vomGrafen AlfreZ von Hompesch-Rurich eingereichtes analoges Sudstitut in allen 3 Lefun gen an. welches Substitut das Straf buch amcndirt und ergänzt. Die So zialdemokraten und Freisinnigen stimmten gegen die Annahme. Der Reichstag nahm mit 158 gegen 123 Stimmen Herr Aichbühlers Amendement zur Flcischbeschauvorlage an, ebenso die noch nicht angenomme nen Klauseln. Die Abstimmung über die ganze Vorlage findet morgen statt. Die dem Kaiser Wilhelm gehörende Jacht Samoa", welche nach Hamburg unterwegs war, um an der norddeut schen Regatta auf der Elbe theilzuneh men, ist während eines Sturms durch einen Zusammenstoß mit dem Schuner Anne Marie" erheblich beschädigt wor den. Der Unfall ereignete sich, weil der Kapitän des Schuners sich geweigert hatte, der Dacht des Kaisers a'uszuwei chen. Die Besitzer von Tabaks- und Ci garrenläden in Hamburg und Altona haben ihre Berufsgenossen in ganz Deutschland zu einem Congreß eingela den, welcher am 27. Mai in Hamburg tagen soll. Auf dem selben sollen die Beschrän kungen besprochen werden, welche das Verbot des Offenhaltens der Läden an Sonntagen und der, von der Regierung gemachte Vorschlag, die Läden an. Wo chentagen nickt länger als 9 UhrAbends offen zu halten, dem Gewerbe bereiten. Berlin. 23. Mai. Ueber die Beilegung des großen Straßenbahn - Streiks dahier ist noch zu melden: Es wurde unter Vermittlung des Oberbürgermeisters ein Compromiß mit den Streikern erzielt, welcher den letzteren einen 9stündigenArbeitstag ge währt und den Lohn in solcher Weise regelt, daß die Tramwagen-Kutscher anfangs 85 Mark per Monat erhalten, und dann allmählig ihr Lohn steigt, bis zu 12 Mark. Gestern während des Tages war der Streik noch sehr fühlbar. Nur wenige Waggons liefen, und die Zahl ihre? Passagiere war noch geringer, als am Sonntag; denn '.nan hatte sich die Vor fälle von Sonntagabend zur Warnung dienen lassen. Das Streiker - Comite war sehr geschäftig, und an allen Stra ßen - Ecken der Stadt, und noch mehr im Vorstadtgebiet wurden von denAus ständigen Zettel vertheilt, auf denen die Worte standen: Arbeiter, benutzt die Tramwagen nicht!" Die Mitglieder des Berliner Elektriker - Verbandes wei gerten sich, die Rolle von Streikbrechern zu spielen, und beschlossen einen Sym pathiestrett. Daher drohte auch Lahm legung des Verkehrs auf den elektri schen Straßenbahn -Linien. - Unter den Personen, die von der Polizei während der Krawalle in der Rosenthalerstraße oder" am Rosentha lerthor verhaftet wurden waren gar keine Streiker. Zwei der dort Verwun deten find inzwischen gestorben, näm lich: Karl Stippe (Beschäftigung un bekannt) und der Kaufmann Rühre ber'. Einer der Straßenbahn-Ange-stellten, der Tramwagen - Kutscher Karl Müller, wurde von einem 15jäh rigen Jungen verwundet, und die Schutzmänner Hannische und Stusse trugen garstige Messerwunden davon. Die meisten Ladenbesitzer öffneten ihre Thüren, um den Streikerfreunden, wel che von der Polizei verfolgt wurden, eine Zufluchtsstätte zu gewähren. Berlin. 23. Mai. Wie zuversichtlich die Ausständigen derStraßenbahngesellschaft einem gün stigen Abschlüsse des Ausftandes ent gegensahen, geht daraus hervor, daß sie gestern trotz des wenig einladenden Wetters es war kühl und stür misch mit ihren Familien eineLand parthie nach Schlachtensee machten und so thaten, als ob sie der Streik gar nichts anginge. An den bisherigen Excessen waren Streikn nicht bethei ligt. In Folge der streikerfreundlichen Stimmung des Publikums und der Ermüdung der zur Aushülfe angestell ten Kutscher mußten fast alle Cars zu rückgezogen werden. Die Feuerwehr hatte auch die zur Entgleisung gebrach ten Wagen entfernt, wobei Brandin spektor Witte, der die Arbeiten leitete, von der erregten Volksmenge beinahe in den Kanal geworfen worden wäre. In dem Vorort Rixdorf wurden au einen Straßenbahn - Wagen mehrere Schüsse abgefeuert und die Wagenfen ster wurden mit Mauersteinen einge worfen. Ueber die Vorgänge am Rosenthalc: Thor wird noch gemeldet: Eine vielleicht Zehntausend zählende Menschenmenge stand dort und sah dem Treiben der Excedenten zu, welche die wenigen vorbeipassirendcn Cars mit Steinen bombardirten. die Ruhestörer mit aufmunternden Worten zu immer neuen Thaten anspornend. Die Polizei hztte sich bis dahin nur abwartend verhalten,, aber plötzlich kam oer Befehl, die i.?rcconlen uno den f:e ermunternden Mob zu zerstreuen. 7 Schutzleute und 20 berittene Polizisten drangen auf den nach Tausenden zäh lenden Menschenhaufen ein und bin nen wenigen Minuten waren die Stra ßen gesäubert. Aber mit welchen Opfern! 25 Per sonen. darunter auch mehrere Frauen und Kinder, hatten in dem Gedränc Verätzungen erlitten. Einem Kaf mann Namens Buseberg wurde der Schädel gespalten. Um 8 Uhr Abends kam aus dem Ministerium des Innern der Befehl an die Tramway Co.. für den Abend den Verkehr einzustellen, um damit den Grund für weitere Excesse zu entfer nen. Die Mitglieder des New Yorker Kriegerbundes fuhren vorgestern Vor mittag mit ihren Damen und begleitet von zahlreichen Hamburgern nach Friedrichsruh. um das Mausoleum, in welchem Fürst Bismarck seine letzteRu hestätte gefunden, zu besuchen. Nach einer kurzen, aber erhebenden Gedenk feier wurden am Sarg des Altreichs kanzlers prachtvolle Kränze niederge leat. worauf die Rückkehr nach Ham bürg erfolgte. . Dort fand am Nachmittag im fest lich geschmückten Rathhaus die Bewill kommnung der Gäste durch den Ham burger Senat statt. Der Präsident des Senats und erste Bürgermeister Dr. I. G. Mönckeberq hielt, wie schon kurz gemeldet, in den herzlichsten Aus drücken die Begrüßungsansprache, in deren Verlauf er auch auf die freund schaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Ver.Staaten hin wies. Zum Schluß überreichte er Na mens der Stadt Hamburg dem Prä sidenten Rich. Müller ein prachtvolles amerikanisches Banner als Dedikation für den New ForkerKriegerbund. Nach dem Herr Müller in zu'Herzen gehen den Worten geantwortet, wurde ein Imbiß eingenommen, worauf ein Zug mit den amerikanischenGästen und dem dedizirten Banner an der Spitze, for mirt wurde, der sich nach dem Krieger denkmal bewegte, unterwegs von der Volksmenge überall enthusiastisch be grüßt. Am Kriegerdenkmal angekom men, legte Präsident Richard Müller am Fuße desselben einen Lorbeerkranz nieder und Pastor Strasosky vollzog die Weihe des Banners. Die Bänder des Lorbeerkranzes trugen die In schrift: Kriegerbund. New York. In deutscher Treue." Gegen Abend wurde dem zoologischen Garten ein Besuch abgestattet. Äm fol genden Tage wurde dieWeiterreise nach Berlin angetreten. Nachzutragen ist noch, daß die An Zunft der Batavia" sich wegen, hefti ger Stürme um einen Tag verzögerte und daß während der Fahrt Her'z H. Nissen von New Aork an Gelenkrheu matismus starb. Die Leiche wurde in Hamburg gelandet. Ferner ist noch ergänzend hinzuzu fügen, daß am Grabe Bürgermeister Versmann's auch Kamerad Steinberg aus Hamburg, Ehrenmitglied der 7. Kompagnie, und Reisema'rschall, eine wirkungsvolle Rede hielt. , Großbritannien. London 23. Mai. Der Daily News" wird unter dem 15. Mai aus Janmadibis gemeldet: Die Engländer verließen Salagal am Sonntag bei Sonnenaufgangs Um Kudus Rand zu vermeiden, wo eine starke Burenabtheilung stand, machten sie eins weite Ausbiegung nach Westen. Dies war erfolgreich, doch stieß man auf eine starke Burenabiheilung, welche den Train zu flankiren suchte. Dies: wurde durch eine Abtheilung leichter Reiterei und durch Artillerie vertrieben. Die Kimberley Reiterei fiel den Flie henden in die Flanke. Die Buren ließen 30 Todte zurück. Die Abthei lung kam am 15. Mai in Janmadibis an und traf dort mit Plumer's Abthei lung zusammen. Demselben Blatte wird von Maja namabili unter dem 11. Mai gemel det: Lieutenant Moorsome vom Pro-tektorat-Regiment aus Mafeking traf mit uns zusammen. Sie gingen zu erst zu Oberst Plumer, indem sie einen weiten Umweg nach Westen machten, auf dem sie manchmal den Buren nur mit genauer Noth entrannen. Nach einem gefährlichen Ritt von 300 Mei len kamen sie nach Vryburg, wo kaum ein Haus ohne Kranke war und Hun derte am Fieber gestorben waren, das viele Aehnlichkeit mit der Jnflucnzr hatte. Die englischen Truppen blieben fieberfrei. Man sand viele verborgene Waffen, deren Besitzer sofort verhaftet wurden. Sie zeigen sich selbst in die len Fällen an. Auch die Eingeborenen leisten gute Hilfe. Der Mail" wird aus Mafeking unter dem 13. Mai gemeldet: Unter den mit dem Commandanten Sarel Eloff Gefangenen befinden sich dr französische Graf de Bremont und der Deutsche von Weiß. Man fand, daß die Buren von 2 Deserteuren, Hay und Bolton. geführt waren. Auf Ansu chen der Buren wurden fcrnn Todt: ausgeliefert. Heute wurde einer unsc rer Leute, der sich zu ergeben weigerte, von den Buren sofort erschossen." Lord Roberts meldet dem Kriegs. Ministerium aus Kroonstad. 21. Mali Mahon meldet, daß die fliegen z.' Colonne in Mafeking am 18, Mai. 4 Uhr Morgens, einzog. Die Buren Ir steten am 17. Mai 9 Meilen cnn Mafeking mit 1500 Mann hartnäck--gen Widerstand, sie lourden aber and ihren starken Stellungen nach f in; stündigem Kampfe infolge der ausgc zeichneten Haltung der britische!??rup pen vertrieben. Am Morgen des Rar, pfes stieß ,u Mahon nach ferciri:: Märschen eine Abtheilung kanifi- ! No. 1. Artillerie, die lumu.Cia-n Bestand lei stete. Mabon verlor etwa 30 Man.i. Tie Verluste der 'uren sind schwer." Von Pikkerinaritzburg wird q.'mel d daß die Buren Natal vollstänoii aufgegeben und selbst .'alngs Net ge räumt hätten (?. Wenn die wii'r ist, stände dem Vormärsche Auller' nach Transvaal tein Hinderniß enr--gegen. Lord Roberts befindet sich noch in Kroonstad und ist eifrig mit der Orga nisirunq des Vormarsches beschäftigt. General Rundle's Division rastet bei Trommel. (Trommel liegt an der Straßenkreuzung Ladybrand-Scnekal und Winburg Ficködurg). Vier Mei--len von Trommel wurde eine englische Patrouille von Buren überfallen. Ein Engländer wurde verwundet und meh rere Pferde oetödtet. 4:37 Nrn. Es wird amtlich mitge theilt, daß ObersIBethune meldete, daß eine seinerSchwadronen gestern 6 Mei len westlich von Bryheid in Transvaal (nordöstlich von Ladysmith). als sie gegen Newcasüe in Natal marschirte. überraschend angegriffen wurde, und daß von den Engländern nur sehr we nige entrannen. Ihr Verlust beläuft sich auf W Mann. An der Pariser Börse fielen heute die Randaktien rapide und große Po sten wurden angeöoien. weil gemeldet wurde, daß Buller bei Laings Nek von den Buren geschlagen sein soll. Die Haltung der Pariser Börse hatte auch auf die Londoner einen sehr deprimi renden Einfluß. In London ist von einer solchen Niederlage nichts bekannt. Frankreich. Paris. 23. Mai. Nach einer Pause von l Wochen trat heute das Parlament wieder inSitzung. Im Senat ereignete sich nichts Wich tiges. Die Präsidenten der beiden Häuser erwähnten in ihren Reden di: Eröffnung der Ausstellung. Im Haus ging es gleich stürmisch zu. Der radi kaie Sozialist Paul Gouzy interpellirte die Regierung über ihre allgemeine Po litik. Er hob'hervor, daß er die Jnter pellation gestellt habe um dadurch die allgemeine Lage zu klären. Er sprach über die überwaliigende Mehrheit, welche die Regierung in den letzten Wahlen im ganzen Lande mit Aus nähme von Paris, erhielt, und fügte hinzu, dies sei eine passende Gelegenheit ur die Kammer, die gezeigte Unter tützunq des Ministeriums zu indos- lirey, welches dann der Kammer mit- theilen solle, was sie in Erwiederung dieser republ. Demonstration thun wolle. Der Consnvative Paul deCassagnac hielt eine heftige Rede gegen die Regie rung, meinte aber, er wolle den Sturz des Ministeriums nicht, denn dessen Politik hah? zu.z Folge daß das Land die Republik satt bekomme. Et schloß seine Rede mit der Versicherung, die Bewegung gegen die Regierung breite sich aus und es fehle nur der Mann", der sich aber noch finden werde. Des Premier Waldeck - Rousseau's Erwiederungsrede wurde oster unter brochen. Der Minister sagte, das Re-, sultat der Wahlen in Paris sei sicher ' lich eine. Zurückweisung der republ. Idee, aber'die Republikaner hätten sich dafür in den Provinzen für die Repu blik erklärt.Wo immer dieRepublikaner unterlegen seien, sei dies die Folge einer . Verbindung einer gewissen Sektion der Republikaner mit der Opposition gewe sen. Auf den Fall Drcyfus zu sprechen kommend jagte Waldeck - Rousseau, daß die Begnadigung Dreyfus' ein Akt der Humanktät war. Die Nationalisten würden nur eine gewisse Zeit eristiren und die Regierung sei entschlossen, der jetzigen Aera der Verläumdung, unter der Frankreich so sehr leide, ein Ende zu machen. Dreyfus' Begnadigung babe auch den Zweck gehabt, der Agita tion endlich ein Ende zu machen. Er schloß seine Rede mit der Ankündigung, daß die Regierung die Kammer ersü chen werde, ein Gesetz anzunehmen, welches Schutz gegen die Verläumder des Staatsoberhauptes gewährt, ferner ein Gesetz betreffend die religiösen Or den. Das stetige Anwachsen ,der lie genden Güter dieser Orden könne nicht länger mehr stattet werden, damit sie den Gegnern der Republik die Kriegs Mittel liefern können. Das .Programm der Regierung, kündigte er ferner an, fchließe Gesetze für Erziehung, direkte Besteuerung und Arbeiterpensionirung ein. Er fügte hinzu, wenn dieses Pro gramm keine Mehrheit für sich habe, fo werde er es seinem Nachfolger über lassen, dessen Verwirklichung zu errei chen suchen. Diese Erklärung hatte von Seiten der Sozialisten, Radikalen und einem Theil der gemäßigten Republikaner einen Beifallssturm zur Folge. Der Republikaner und frühere Pre mier Ribot sagte, die Wahlen seien allerdings e'n Sieg der Republikaner aber keiner für die Regierung. Er stellce dann den Antrag, daß man zur Tages Ordnung üb?rgche. Waldeck-Rousseau oppvnirte und die Kammer lehnte den Annag mit 298 gegen 249 Stimmen ab. Der Premier erklärte sich dann be reit, zur Tagesordnung überzugehen, wenn vorher folgende Resolution aus genommen werde: Die Kammer ist entschlossen, eine energische Rekormpo litik und die Vertheidigung der Repu blik und der Laienschaft zu verfolgen, und heißt die Erklärungen der Regie rung gut." Der erste Theil, bis zu verfolgen", wurde mit 439 gegen 56 Stimmen an genommen, der zweite Theil mit 271 gegen 226. - .. r ,-r,-n . 1