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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Jan. 3, 1895)
Ä in JMc'5 Vormunö. 81tmaTi cu der ruglischen ttesellschaji. yi Q. v. QclMnmßnu 1. a p i t k l. .Miß Jessie !' .Bist fu säwn wieder da, i'uirli? Was willst Tu fdion wieder?' .Mi :CUe. Ci-ifl füft jrfiit Uhr " p .Mein Otott, ich kann ce doch nicht i ändern, willst Tu denn damit (1AM Ol .Und Mr. Jesserson ist noch nicht urinf! Tie junge Tarne ließ ihr Buch, in den, sie fielilättert hatte, fallen und richtete sich von der laiselongue aus. Wrojj und fragend ruhten ihre Äugen auf den Öligen der Tienerin, die vor ihr stand. Ter Blick hatte etwas Starre?, etwas (int stetes und Erschreck te?. Gleich darauf milderte sich aber der Ausdruck wieder und, wie uin sich und auch die Tienerin zu beruhigen, sagte sie lächelnd: .Ter Bater wird schon kommen, Matt), beruhige Tich nur, er wird stewiß kommen.'' Tie irou beruhigte sich aber nicht. Mit dem .'luodiuck lebhafter Angst und ' Besorgnis; in den gutmüthigen Zügen fuhr sie aufgeregt fort: ,cit zwei undzwaiizig fahren, die ich nnn hier im ,ause bin, ist es nicht vorgckom inen, daß Mr. Iefferson auch nur zwei Minuten nach sieben llhr nach Hause gckomnien wiirc. Und jc(t ist es gleich Zeh. Miß Jefs'f wenn ihm ein Unglück zugeflos;cn wäre?" i Taö verhüte der Hiinmcl !" O .Wollen Sie nicht befehlen, daß sich John, Edward und Harry aufmachen uno ocn gnädigen .errn iiiajen innen.'' Kann er nicht in der Finsterniß in der ?i'ähe der uchizlöcher abgestürzt sein? O, lassen Sie die Diener nufiitjcn, Miß Jessie. Sie sollen ihn suchen!" Wieder richteten sich die wunderbar sprechenden, großen Augen der jungen Dame auf das Besicht der ängstlichen Tienerin, diesmal wollte aber der starre Schrecken, der in dem Blick lag, nicht wieder loeichen. Tie sonst an wüthigen, überaus zarten und jugend frischen Züge schienen zu erstarren, zittenid fuhr die schmale, feingeglie' derte Hand über das aschblonde, etwas wellige Haar. .Tu meinst wirklich, Mary, mein Bater sei in Gefahr?" stieß sie heftig hervor. .Ach, Tu mein Wott, Miß Jcssic, möglich ist ja Alles. Befehlen Sie doch nur, M) sie veute nach ihm suchen." Sofort sollen sie aussiten, Mary. Alle miteinander; horst Tu, Mary? Schnell, schicke sie fort. Eile Tich, Mary!" Mary ging, so rasch sie die Füße tragen tonnten, und Miß Jessie Jcf fersvn blieb allein zurück. Zunächst stand sie wie erstarrt, wie ein Stein bild still und ruhig da. Ter Gedanke, m ihren Bater verlieren zu können oder P ihn auch nur in Gefahr zu wissen, latte sie gleichsam gelähmt. Ihr Bater! Er war ihre Welt, ihr t am tr. ts c j.. 2iiit'. vi r ivui i iir -tHiioir uiio äuui'c fter nnd Mutter zugleich. Sie hatte Niemand sonst ans der Welt, Niemand, dem sie vertrauen dürfte, Niemand, der sie schichte, der ihre Interessen wahrnahm. Niemand, der sie liebte und den sie liebte. Tann hörte sie, wie im Schloß Bewegung entstand, wie ein eifriges und eiliges Hin- und Herlaufen begann und wie endlich die Tiener über den Schloßhvf hinweg jagten in die Nacht hinaus. Taö junge, noch nicht einmal achtzehnjährige Mädchen preßte die schmalen aristokratischen Hände ans das Herz, als ob sie damit da? wilde Toben ihres Blutes hätte beruhigen können. Hilflos und ängstlich flogen die Blicke durch den luxuriös auSgesiat teten Raum, in dem sie sich befand, und endlich, wie um sich von einer unerträglichen Sorge und Angst zu be- freien, murmelte sie für sich : .0, Papa wnd kommen ! Er wird sicher kommen!" Und eö schien in der Thal, als ob sie sich mit diesem eigenen Zuspruch beruhigen könne. So furchtbar ein Unglück, da ihrem Pater widerfahren wäre, sie betroffen hätte, so groß war auch die Hoffnung aus seine glückliche Heimkehr. WnS hätte denn auch wer den sollen, wenn ihr Bater Plötzlich von ihr geschieden wäre? Sie, ein Äind noch, ohne jede Kenntniß von Welt und Menschen, ohne Erfahrung, wäre ja mit all' dem ungeheuren $et mögen, das ihr Bater in einem lan gen, arbeitsreichen eben zusammen gebracht hatte, ein Spielbai! der znenschlichen Leidenschaften und das Ziel von Intriguen aller Art gewor den! Wie hätte sie, ein Kind in der Welt, den wüthenden Stürme des Gebens widerstehen können? Tas war ja unmöglich ! Bon Zeit zu Zeit rief sich Jessie Iefferfon daher immer wieder tröstend und beruhigend zu: ,Papa irii'd kommen ! Er wird sicher rttlin!lTi !" Kurz nach Mitternacht brachte man die Reiche ihres BaterS in'S Schloß. Vcise und heimlich stellte man die Bahre in das Erdgeschoß, damit die Tochter, die nunmehrige Erbin und Herrin von Schloß und Herrschaft Weslhampton Eourt, nichts dämm hören sollte. rie w iener imnocn eyeu uno rmi den Gängen und Ecken herum, Mrs. Mary Wimplcton lag im Hausflur vcr der Bahre und weinte, daß es einen Stein hätte erbarmen können. Was nun? Wer hatte Muth genug, der jungen Herrin den Zlnglückofall mitzu theilen? Man hatte die ?cick,c Mr. Jener sens in den Steinbrüchen gefunden, die etwa drei englische Meilen vom Schloß sich befanden und gewöhnlich die Fucholöchcr genannt wurden. War dort ein Unglücksfall oder war ein Bcrbrechcn geschehen? War Mr. Ief- fersen in die ucholrer gefallen IM ejeiiejien rouden? Mail uus'ie niäis daibcr. daß er lest war, nur stu'cr. Tie junge Zefc der Miß Jessie kein, ,1'irs. Wüiii'Irtcn," sagte sie ;u der ehemaligen Amme ihrer Herrin. Miß Jessie rerlangr nach Jtineit!' Marn schreck bei dieser Meldung heftig zusammen. Nun kam der schreck liche Augenblick. Was sollte sie thun? Ihrer jungen, schonen, süßen Herrin ein solches Unglück mittheilen? Hieß das nicht noch einen Mord begehen? ,Äch, Tu himmlischer Bater!" seufzte sie und flieg langsam die Treppe hinauf. 2ie mußte gehorchen, mochte fern men, was da wollte. Zögernd trat sie bei Miß Jessie ein. TaS junge Mädchen sah bleich und aufgeregt aus, die hübschen, großen Augen waren noch großer als gewöhn lich und hatten etwas unbeschreiblich Zerfahrenes, sie sahen zugleich süß und leidend aus. Tie gewaltsamen Beruhigungen hatten einen unheim lich irren Ausdruck hervorgebracht, der Gedanke, daß es so fein müsse nnd doch nicht so war, sprach rührend hilf los, kiclfchön und doch zugleich uncnd lich traurig aus ihnen. Ist mein Bater gekommen?" fragte sie tonloS. .Ach, Tu großer Gott," jammerte Mary, ja, er ist da." Miß jessie zuckte zusammen und sah ihre Ticncrin forschend an. Tann reckte sie sich plötzlich kerzengerade in die Hohe. Steif und still stand sie fast eine Minute lang so da. Mary wurde eö unheimlich und furchtsam zu Muth, als sie ihre Herrin so sah. Was sollte sie thun? Was sagen? Es schien, alö ob Miß Jessie etwas fragen wollte, aber sich vor der Antwort selbst gefürchtet hätte. Erst nach einer langen Pause fragte sie leise und in einem kalten, fast glcichgiltigcn Ton: Ist er todt?" Tie Tienerin lief eö bei diesem Ton eiskalt über den Ruckcn. .yicrr meines Vebcns, Miß Jessie, waS ist Ihnen? Sind Sie krank? Soll ich den Arzt rufen? Sofort soll das ge schehen, nur einen Augenblick ewiger Schöpfer, Miß Jessie, waö ist Ihnen?" Mary weinte ihre bittersten Thrä- neu. VJliK Icine aber sticn einen er schlitternden Schrei aus und stürzte ohnmachtig zn Boden. 2. Kapitel. In der Bestürzung und Verwirrung, die der plötzliche und unerwartete Tod ir Bcrnard JcffcrsonS in Westhamp ton Eourt hervorbrachte, war es über sehen worden, die gebräuchlichen Anzei gen an die näheren und weiteren Bcr- lvandtcn des Bcrstorbcncn zu machen. Aber auch ohne dies verbreitete sich die Nachricht blitzschnell, so daß sie schon am nächsten Morgen ,n der Eity von London, in der eigentlichen Von doncr GcschäftSstadt, wo Sir Bernard Jcffcrson eine bekannte Persönlichkeit war, das allgemeine Tagesgespräch bildete. Ter Bcrstorbcne war Direktor und zugleich Hauptaktionär einer gro ßen Nhcderei in Bonden, in welcher Eigenschaft er nicht nur mit den ersten Import- und Erporthüuscrn in Bcr bindnng getreten war, sondern auch seinen persönlichen Bekanntenkreis in der londoner Handclswclt immer wei ter ausgedehnt hatte. Sir Bcrnard Jcfferson kannte dort Alle nnd wurde von All? gekannt. Sein plötzliches Ableben mußte also eine gewisse Aufregung hervorbringen. Da aber vom Handel, und lsonders vom londoner Großhandel das gilt, was man im Ucbrigcu von der Poli tik sagt, nämlich daß dadurch der Eha raktcr verdorben würde, so war diese Aufregung über den Tod JcffcrsonS mehr ein ungeheurer Interesscnwctt lauf, als ein allgemein menschliches Bedauern. Jedermann dachte Mei zunächst an sich, und der Gedankengang der Meisten war: Jcffcrson ist todt. Ein Sohu ist nicht da. Mit feinem Bruder war er uneinig. Seine Aktien werden fallen, also kaun ich auf Baisse spckuliren." Sir Bcrnard Jefferson war in seinem i'cbcn nie sentimental gewesen. Es hatte ihn nie sonderlich gekümmert, was die Veute nach seinem Tode von ihm dächten und fühlten. Er hatte als echter Grvßkaufmann der Maxinie ge huldigt: Ich kann nichts gewinnen, wenn der Andere nichts verliert," und war nllmälig mit diesem Grundsatz in moralischer Hinsicht auf eine schiefe Ebene gelangt, was namentlich in der Art und Weise zum Ausdruck kam, in der er an der Börse mit seinen eigenen Aktien spielte. Als Direktor einer großen Gesellschaft konnte er das Pa picr flau" mache, sobald ihm das erwünscht war. Er kaufte dann. Wenn aber ein günstiger Jahresabschluß er zielt war, und das Papier dementspre rhend gcslicgcn war, so schob er feinen Borrath wicdcr ab und heimste bie Differenz ein. Bei allcdcm war Sir Bcrnard Jcfferson nicht schlechter von Gemüth, alö viele Andere an der l'ca doncr Börse, aber er war ebenso selbst süchtig und rücksichtslos, dcnn sonst wäre er vermuthlich nicht das geworden, was er geworden war. In einem yvl chcn Vcbeii, in einem solchen unermüd lichen Ringen und Kämpfen um das Mein und Dein gab es natürlich auch viele feinde, viel Haß und Rache, dagegen keine Vitbc, und die meisten Geschäftsleute in der Eity waren daher zu der Annahme gencigt, daß Sir Bcrnard Icsfcrson das 'Opfer eines N'acheaktcs geworden fei. Weslhampton Eourt war von London mit der Eisenbahn in etwa fünfund zwanzig bis dreißig Minuten zu crrci chcn. tfein Wunder also, daß bald nach dc:n Bekanntwerden der Ur '." Nachricht eine Menge Mensch.., liuch Wcsihamptmi Eourt kamen, die weniger das Mitgefühl nnd die Menschenfreund lichkcit, alö vielmehr ihr cigc.cs Interesse hinausführte. Ta waren Agenten von Bcgräbnißanstalic, welche d!e Hintcrblicbcncn ihrcs auf richtigen Schmerzes versichern uv nebenbei fragen wollten, in welche. lasse t Bej',r.il,"üjz gen.ünsä t uT:rde, da waren Adixtaleii. denen der jabe Ung!!lckef.lll da Her; aldnltte, und die aus purer Menschenliebe ibre Ge sei-ekenniniß zur Bcrfuqung stellten, um die Reckte der Hinterbliebenen zu vertheidigen: da waren ferner Ber wandle, die der Bersierbene nie in sei nein 'eben geseben halte, und die sich nun über den enisevlichen Berlml. den sie erlitten, durchaus nicht trösten lassen wellten, bis sie endlich hörten, daß ihr theurer Beller überhaupt kein Testa ment hinkerlassen habe, und somit Alles der Hauxterbin, seiner Tochter, ;u fiele. Es waren etwa zwanzig Personen, die in dem großen Empfangesalon von Weslhampton Eourt versammelt waren und die Alle Miß Jessie Jcfferson sprechen wollten. Nein, nein!" erklärte Mary Wimpleton mit eigensinniger Energie, Niemand kann sie sprechen. Miß Jessie ist krank. Tabei bleibe ich und wenn man mich in Stücke sägt." Manche der Anwesenden zuckten ver öchtlich die Achseln über die alberne Person," die nicht wisse, waö sich ge höre. Andere thaten beleidigt und ge kränkt, weil sie dadurch in ihrer Men schcnlicbc behindert feien, wieder Andere versuchten die Zvrau zu bestechen, durch Schmeicheleien und auch durch Geld, aber es war Alles umsonst. Mary Wimpleton bcarrte dabei, daß sie eher in Stücke gesägt werden, als Jemand zu ihrer Herrin führen wolle. Mit dem MittagSzug kam ein Herr in Weslhampton Eourt an, der eine gewisse Unruhe in diese Bcrsammlung brachte. Er war ein Mann von einigen vierzig Jahren, mit tadelloser Eleganz gekleidet, aber, einem besonderen Ge schmack zufolge, waren seine iilcider alle sehr weit und bequem. Er zeigte im Acußcrcn eine gewisse gedrungene Korpulenz, so daß man hätte auf die Idee kommen können, er trüge sich in seiner 5ileidung so auffallend weit, weil er Angst vor einem Herzschlag habe. TaS war aber nicht der Fall. ES war feine Geschmackssache. Sein Gesicht war sehr markig und kräftig, ctwaö feist, mit dunkeln, buschigen Augenbrauen und schwarzem itotclet tenbart, nach englischer Manier ver schnitten. Er trat sehr selbstbewußt auf, fein ganzes Wescn hatte cftraö Salbungsvolles, etwas Würdiges, das aber zu den scharfen, durchdringenden und verschlagenen Avgen nicht paßte und gemacht erschien. Sie kennen mich?" fragte er Mary Wimpleton. Ja, Sir. Sie sind der Bruder unseres gnädigen Herrn," antwortete Mary. Gut. Melden Sie mich meiner Nichte " sagte Mr. Simon Jcffcrson lässig, aber doch bestimmt und jeden. Einwand auSschlicszcnd. Mary Wimple ton nbcrlcgtc einen Augenblick. Simon Jcffcrson war der nächste Bcrwandte ihrer Herrschaft, den abzuweisen sie weder befugt war, noch den Muth hatte. Sie ging also schließlich lang sam hinauf in den ersten Stock, wo sich die Zimmer von Miß Jessie befanden. Miß Jessie, Ihr Onkel Simon ist da und will mit Ihnen sprechen," sagte sie zu der jungen Tame. Tiefe lag bleich und theilnahinloö in einem chnstuhl und schaute, wie in sich verloren, hinaus aus die grünen Wiesen und die rauschenden Laubwal düngen des Parkes von Wcskhampton Eourt, offenbar ohne etwas von der sommerlichen Pracht der Anlagen zu be merken. Ausdruckslos schweiften ihre Augen hierhin und dorthin. Mary Wimpleton wiederholte ihre Meldung noch einmal, weil sie keine Antwort erhielt, und endlich sagte Miß Jessie eintönig und fast erstaunt: Onkel Simon?" Ja, er ist da nnd will mit Ihnen sprechen. " So mag er kommen." Sie wollen ihn also empfangen?" Warum sollte ich nicht? Ist er doch mein Onkel." Mary seufzte leicht und ging wieder hinunter, um den Bescheid ihrer Herrin zu überbringen. Als sie den Salon im Erdgeschoß betrat, hörte sie, wie Simon Jeffcrson mit Würde und Wichtigkeit sagte: Meine Hemn, ich würde Ihnen rathen, sich mit Ihren Anliegen an meinen Rechtsanwalt, Herrn James Finding in Lincolnsinn zu wcndcn. Ich werde dafür sorgen, daß er bis heute Abend in der Lage ist, das Nöthige zu arrangircn." Die Bersammeltcn beeilten sich, ihre Hochachtung vor Simon Jcffcr son, dcn sie allgemein für die hier allein ausschlaggebende Persönlichkeit hielten, auszudrücken. Einige von Ihnen, die mit dcn Verhältnissen näher vertraut waren und, wie man zu sagen pslcnt. das Gras wachsen hörten, erkundigtet'' sich sogr in ziemlich familiärer Bertraul ichkcit nach dem Sohne Mr. Simons, dem lustigcn Hugh Jcffcrson, und blinzelten dabei mehr oder weniger schlau mit dcn Augen, als ob sie noch viel mehr wüß ten und sagen könnten, wenn sie nur Zeit und Ort für angemessener gehal ten hätten. Sie möchten hinaufkommen, Sir; Miß Jessie will Sie empfangen," sagte endlich Mary Wimplcton geradezu und fast grob, als wäre cs ihr nur darum zu thun gewesen, dieser koma dienhaftcn Unterhaltung ciu Ende zu machen. Simon Jcffcrson sah sie ziemlich vornchm an. Ihre Art und Weise gefiel ihm offenbar nicht. Er sagte aber nichts, sondern ging an ihr vorüber und die Treppe hinauf. Miß Jessie lag noch geunu so apa thisch und leidend in ihrem csscl, wie vorher und wie schon die ganze vorher gehende Nacht. Das so rasch und fürch terlich über sie hercingebrochene Un glück hatte offenbar ihre ohnehin sehr zarte und wohl auch ctioas schwächliche Konstitution bedentlich erschüttert und Zwar nicht nur ihre torpcrlichcn, son dcrn auch ihre geistigen Kräfte momen tan gelähmt. Tas starre Auge, die matte und müde Theilnahmlojigkeit gegen Alles, was um sie herum vor aina. der Mangel an jedem eigenen NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln. Neb, Impuls, an jeder 'niritüt, an jeder gelingen uu) terperlichen Regsamkeit, ließ auf eine hochgradige :',ervenver fiiiiimu.ig schließen. Eine sanfte, liebe rolle Pflege, Rabe und lresireicher Zuspruch hallen vielleicht die Gefahr beschworen ; gegenüber den aufregenden Ansprüchen aber, die Welk und Men scheu an das plexlich zu einer sleinrei chen Erbin gewordene, weltfremde, junge Madchen stellten, gegenüber die fen unendlichen Intriguen, Vügcn, Täuschungen, die Jessie von dcn srclu lationswulhigen und habgierigen Men schenbiüder zu erwarten hakte, konnte ihr jel-iger Zustand leicht der AuSgang dauernder Geilessterung, tiefer Melan cholie oder anderer Erscheinungsformen des stillen Wahnsinns werden. Jessie, die Hand des Schicksals hat uns schwer getroffen." sagte ihr Onkel Simon salbungsvoll. Seine Stimme zitterte sogar ein wenig. Jessie antwortete nichts. Sie schluchzte nur leise. Du hast Deinen Bater, ich habe meinen Bruder verloren," suhr Simon fort. Gegenüber einem so erschüttern den Unglück treten alle die vorüber gehenden flüchtigen Berstimmungcn des täglichen Lebens zurück. Im her den Schmerz halten die Zurückgcblie' denen zusammen, um mit vereinten Kräften dcn harten Schlag zu überwin den, Einer dem Anderen eine Stütze, ein Trost, eine Hilfe zu sein! So soll es auch bei mir sein, Jessie. Gib mir Deine Hand, Nichte." Die junge Dame sah ihrem Onkel flüchtig in das Gesicht. Er weinte auch. Sie reichte ihm langsam und zitternd die kleine, zarte Hand, aber vermochte auch jetzt noch nicht zu sprechen. Liebe Jessie," sagte Simon wieder mit zitternder Stimme, als wenn er nur mit Mühe das Schluchzen unker drücken könne, was mir der Berstor bene war, kannst Tu ermessen, wenn Tu bedenkst, was er Tir war." Bater, Bater!" murmelte Jessie schlicht und einfach. Ja, ein Bater!" betonte Simon schwer und windig. In diesem Wort liegt eine ganze Welt von Herz und Gemüth, seine beste Leichenrede wird sein: Bcrnard Jeffcrson war Tein Batcr! In diesem Wort liegt ein Leben voll Arbeit und Sorge, voll Kampf und Mühe und das Alles war für Tich, Jessie, für sein Kind." Sie sollen Alles nehmen. Ich will nichts. Ich will nur meinen Batcr!" stöhnte Jessie halb unbewußt und noch immer mit starren Augen stumpf vor sich hinblickend. Ein rascher, durchdrin gcnder Blick Simons fuhr über das unglückliche Kind hin. Sah ihr Onkel, in welcher Gefahr daö arme, schwäch liche Geschöpf schwebte? Nach" dn'Cr' Pause fuhr er in seinem gewöhnlichen salbungsvollen Ton fort: Und gerade diese Zärtlichkeit, die Tein Baker Tag und Nacht für Tich an den Tag gelegt, mit der er Tich vor jeder rauhen Berührung mit Welt und Menschen behütet und bewahrt hat, die Tich in Unkenntniß aller Gefahren des Lebens ließ, sie fordert gebieterisch, daß Tir auch ferner ein Ersatz sür Deinen Baker, für Deines Bakers Zärtlichkeit geboten werde. Sie macht es mir zur eisernen Pflicht, bei Tir und in Deinem Hauic nach dem Rech ten zu sehen, Dir, so gut ich es kann, den Bcrluit zu ersetzen." Miß Jcssic begriff, daß in ihrem Hause Jcniand da sein müsse, um, wie eö ihr Onkel nannte, nach dem Rechten zu sehen. S gab da Manches zu sagen, zu befehlen, zu ordnen, zu besprechen, wovon sie selbst keine Ahnung hatte, und so sehr eö der jungen Tame wider strebte, jetzt an irgend etwas Anderes zu denken, als an ihren Bater, so war eö ihr doch lieb, daß ihr Onkel S über nehmen wollte nach dem Rechten zu sehen. Sie wußte sehe wohl, daß ihr Batcr bci seinen Lebzeiten nie sonderlich mit Onkel imon harmouirr hatte Sie erinnerte sich sogar dunkel sie war damals noch ein Kind gewesen daß Beide einmal eine.i Prozeß gegen einander geführt hatten, bei dem eS sich um eine ffülschung handelte, die Onkel Simon begangen haben sollte. Der Prozeß war aber dann von ihrem Bater aufgegeben worden, und Onkel Simon hatte an seinen Bruder viel Geld bezahlen müssen. Aber Jessie hatte nie erfahren, um was es sich eigentlich bci dem Prozeß gehandelt habe. Zur damaligen Zeit war Jessie wohl kaum zehn Jahre gewesen, cs Halle alfa keinen Zweck gehabt, mit ihr davon zu sprechen. Später war wicdcr Gras über die Geschichte gcwach sen, und Jeder hütete sich, sie wieder von Neuem aufzurühren. Am aller wenigsten war Miß Jessie jetzt in der Stimmung, solchen Erinnerungen nach zuhängen. Sie sagte also zu Simon: Es wird mir lieb fein, Onkel, wenn Tu das Alles besorgen würdest." Miß Jessie dachte bci diesen Worten wohl nur an daö Bcgräbniß und was etwa damit zusammenhängt. Sie achtete nicht darauf, daß ihr Ausdruck das Alles" in höchst bedenklicher Weise dehnbar fei. Das versteht sich wohl von selbst, Jcssic, daß ich das Alles besorge. Dazu bin ich da. Sollten trotzdem Leute sich an Dich herandrängen, unter irgend welchem Borwand, so brauchst Du sie nur an mich oder an meinen Rechtsanwalt, Mr. JameS mnding in Linevlnsinn, zu verweisen. Finding ist ein sehr chrenwerthcr Mann, Jessie, und ich würde Dich bitten, Dir seinei, Ranien zu merken." Ich werde ihn mir merken, Onkel." Ich danke Tir dafür, Jessie. Tu wirst R'echt daran thun. Sollte Tir Mr. Finding gelegentlich ein Toku ment, eine Rechnung oder ein Allen stück zur Unterschrift vorlegen, so kannst Tu ihm vollständig dabei vertrauen, denn cr ist in Wahrheit ein sehr ehrcn wcrthcr Mann. ES werden sich ver niukhlich in Zukunft gerichtliche Schrille nicht umgehen lassen. Tu weißt, Jessie, daß Tu noch nicht acht zehn Jahre alt bist und deshalb ein Bernmnd für Tich nöthig ist. Taö find nun einmal gesetzliche Borschrif tcn. an denen' ,'ick leider nichts ändern lai-k. Tu kannst mir glauben, mein liebe,' Kind, daß ich Tick, mit selchen Geschickten ,'enis: nicht behelligen wurde, wenigstens beule nicht, denn das ist so eilig durchaus nicht, aber meine Geschafke gestaklen mir, wie Tu weist, nicht, alle Tage nach West Hamplon Eourt zu fahren, und da ich jeyt einmal hier bin, so mochte ich Tich wenigstens auf diese Punkte auf merksam machen." Es ist liier so schrecklich einsam. Es wird mich immer sreuen, Onkel, Tich Hier ?u sehen," sagte Miß Jessie. Ziinon "Jefferson zog die Brauen gewichtig in die Hohe, machte ein be denkliches Gesicht und erwiderte end lich mit sicherer Stimme: Ich habe daran wohl gedacht, mein liebes Kind, und verstehe es vollständig, wenn Tu Tich jetzt in dem weitläufigen großen Weslhampton Eonrt mit seinen end losen Zimmerreihen und hallenden Sälen und Korridoren einsam und ver lassen suhlst. Ich habe deshalb schon heute früh, gleich nachdem ich den Tod meines armen Bruders erfuhr es war schon fast Mittag, und ich befand mich auf der Börse, da Tu mir keine Nach richt hattest zukommen lassen" Lieber Onkel, eS ist übersehen wor den" Ich begreife AlleS. Icffie; Tu haft nicht nöthig, Tich deshalb zu cut schuldigen. Ich wollte nur betonen, daß ich eS sehr spät erfahren habe, damit Tu verstehst, warum Tein Bet ter Hugh, mein Sohn, noch nicht hier ist, um Tir seinen Beileidsbesuch zu machen. Er war nicht zu Hanse, als ich die traurige Nachricht erhielt, ich habe ihm aber sofort geschrieben, daß er sich nach Weslhampton Eourt bege ben solle, um sich Tir zur Berfiigung zu stellen. Er hat mehr Zeit wie ich und kann leichter abkommen. Er wird also die nächste Zeit mit Teiner Er laubniß in Weslhampton Eourt oder in seiner Nähe bleiben, damit Tu nicht immer allein bist. Ist Tir daö so ! recht, mein liebes Kind?" Es war Miß Jessie offenbar nicht recht. Aber sie hatte auch nichts Be fondcres dagegen, wenigstens konnte sie sich in ihrer augenblicklichen Stimmung nicht dazu aufraffen, der Ansicht ihres Onkels zu widersprechen. Sie kannte ihren Better Hugh nur sehr flüchtig. Sie war vor längerer Zeit in Brighton mit ihm zusammengetroffen. Ob es nun daö Lurusbnd und seine etwas leichtfertige Gesellschaft war, oder ihr Better Hugh selbst daö wußte sie nicht ; aber er war ihr dort so unvvr theilhaft als möglich erschienen. Seit dem war der Berkchr zwischen den Bei den erkaltet und wenigstens von Seiten JessieS vollständig eingestellt worden. Wenn Hugh so freundlich sein will" sagkc Jcssie lcise. Tavon ist gar keine Rcdc, Jessie. Hugh kennt seine Pflicht so gut wie ich. Bon Wollen oder Nichtwollcn kann also nicht die Rede sein. Ich erwarte ihn jede Stunde. Mich wundert, daß er noch nicht hier ist. Späterhin, nach einigen Tagen oder Wochen, kannst Tu ja, nm die traurigen Erinnerungen an Weslhampton Eourt leichter zu iibcrwin den, nach London übcrsicdeln. Mein Haus sieht Tir natürlich vollständig zur Bcrsügung." Ich danke Tir, Onkel." Und nun, Jcssie," fuhr Simon Jeffcrson fort, lndcm cr aufstand und nach seinem Hut griff, will ich Dich nicht mehr belästigen. Weine Dich nuö, mein Kind, vergiß aber auch nicht, daß noch andere Menschen auf der Welt sind, die ihre Lebensaufgabe darin sehen, Dich Deinen Schmerz vergessen zu lassen. Und somit auf Wiedersehen, Jessie." Miß Jcssie stand nun auch auf und gab ihrem Onkel die Hand znm Ab schied. Und waö Hugh anbelangt" be gann Simon wieder, unterbrach sich ab:r und schloß: Nun, er wird ja bald selbst hier sein. Dann wirst Du ja sehen." Damit ging Simon fort nnd ließ seine Nichte allein. Als er aus dem Portal von Westhampton Eourt heraus trat, sah er nach der Uhr. Es war zehn Minuten nach ein Uhr, noch zwanzig Minuten bis zur Ankunft des nächsten Londoner , Zuges, mit dem fein Sohn eintreffen konnte. Es war ihm sehr darum zu thun, Hugh noch persönlich zu sprechen, bevor dieser seiner schönen Base seinen Beileidsbesuch machte, und Simon beschloß, die zwanzig Minuten zu einem kleinen Spazicrgang durch den Park von Wcsthampton Eourt zu benutzen. Er war feit langen Jahren nicht mehr hier gewesen. Sein Bruder hatte cs ihm verboten. Heute zum ersten Male ging er in dein Schatten der uralten Steineichen und Buchen, auf den sauber gepflegten Kieswegen, die, in zierlichen Bogen an jeder Lichtung vorüberführend, so wunderbare Aus sichtSplätze auf die weitläufigen Anla gen boten. Rehe sprangen in flüchtigen Sätzen über die Lichtungen hinweg und verschwanden im Dunkel des Waldes, der sich endlos bis hinunter nach den Steinbrüchen von Weslhampton Eourt erstreckte. Sein Bruder Bern: d hatte ihm einmal, zur Zeit, als er noch nicht mit ihm entzweit gewesen war. gesagt, daß er von dem Ertrag der Steinbrüche feine ganze Wirthschaft bestrcitc. Simon rechnete. Was konnte Wcsk hampton Eourt mit dcm Herrschaft lichen Park, dcr Jagd, dcm Schloß, dcn Steinbrüchen werth sein? Dreißig tausend Pfund unter Brüdern. Dazu mindestens das Trei fache dieser Summe in Aktien der Rhedereikompagnie, deren Tirektor Bernard gewesen war, sein Haus am Strand in London, sein Gut in Wales Simon Jefferfon vertiefte sich immer mehr in sein Rechenerempel. Er addirkc schon in die Millionen. Seine Augen bekamen einen schillern den Glanz, sein Athem ging stoßweise, fein Schritt wurde langsamer, sein Gang schwerer, nachdenklicher. Ta er sich unbeobachtet wußie, verschwand das Salbungsvolle und Würdige ans fei ncn Zügen, und statt dessen warfen Neid und absucht ihre Lichter und schatten d,'.naet' bin. Wai.:ni war es ihm nickt io aeMckl im Leben, wie seinem Bruder? fragte er sich, wo waren seine Millionen? Tu lieber Gott, Millionen! Er hatte immer mit Schulden zu kämpfen, bald mit seinen, bald mit denen seines Sohnes, der ein lockerer Bursche war. Wie kam es, daß die blinde iollin ihn fo ganz vergej l'en, wahrend sie auf seinen Bruder :veichlhu:ner über Reichthümer gehaust häkle? Geduld, nur Geduld," murmelte Simon für sich hin, man muß das Glück im Leben zu korrigiren wissen. Nur Klugheit, und seine Millionen sind" Plötzlich störte ihn in seinem Nach denken ein junger Mann, der ihn schon von Weitem anrief: Baker! Was zum Henker ist denn mit Tir? Tu gehst ja so tieffinnig einher, wie wei land König Zaul !" Ter junge Maim kam rasch näher. Er war ein echter Londoner Tandy, ein Stutzerchen von höchster Eleganz, etwa? bleichen, blasirten Zügen, und von einem müden, in'ö Graue spielenden, wie verbrauchtem Teint. Nur seine Augen waren, ganz im Gegensatz zu denen seines BaterS, der sie kalt und slahlgran hakte, von einer lustigen Gutmüthigkcit, von einer sympakhi schcn Blaue. Ter etwas sehr spärliche schwarze Schuurrbart war in Spitzen gedreht. Tie einzelnen Haare schienen wie auf dcr Haut aufgeklebt zu sein. Hübsch war also Hugh Jcffcrson nicht bcsonders, abcr um seiner Augen wil len vergab man ihm BieleS. .Hugh! Bist Tu es?" fragte sein Batcr zurück und reichte ihm die Hand zum Gruß. Tu willst zu Deiner hüb schcn Base Jcssie, Hugh?" Ich gche zu meiner Base Jessie, Baker, und damit gut." Sie ist sehr, sehr hübsch, Hugh. Berstanden?" sate Simon wieder mit eigenthümlicher Betonung. 2ic ist bleichsüchtig, Bater; sie muß eisenhaltiges Wasser trinken." Tu bist ein Esel, Hugh," fuhr sein Bater zornig aus, der nicht englisch versteht. Ich sage Tir, c hat ein Ende mit Deinen dummen Streichen, eö ist hohe Zeit, daß Tu einmal einen klugen machst. Bei Gott, Bursche," fuhr sein Bater immer hitziger und säst drohend fort, ich weiß keinen Rath mehr. Wenn Tu mir auch jetzt noch auf Teinem tollen Kovf bestehst, so kannst Tu nach Westen gehen (Uo to West!" Geli nach Westen! daö heißt nach Amerika) ist eine englische Rcdenö art, mit der man sagen will: Wan dere ans, nimm Hacke nnd Spaten und nähre Tich von TeinerArbeit !"). Ber standen?" Hugh war durchaus kein Esel. Mit dem kleinen zierlichen Spazierslocke, dcn er in dcr Hand hatte, bohrte er kleine Löcher in den Kiesweg und sagte endlich ruhig und überlegt: Gut, Bater. Ich gehe zu meiner hübschen Base Jessie. Meinethalben mag sie so hübsch sein, wie die Engel in der Paulskirche. Wenn sie abcr nun nicht so hübsch sein will?" Auch sein Bater war wieder ruhiger geworden. Geh' Tn nur zu Tcincr hübschen Base Jcssie," erwiderte er, das Ucbrige wird sich finden. Du wirst einige Wochen in Wcskhampton Eourt blcibcn. Nütze sie aus, Hugh, tröste Dcinc hübsche Base, vertreibe ihr die Einsamkeit, die Melancholie, und wenn Ihr dann nach London kommt Geh', sageich, geh' zu Deiner hübschen Aase Jessie." Damit wandte sich sein Batcr ab und schritt nach der Eisenbahnstation zu. Hugh ging auch weiter. Wenige Minuten spater trat er durch das große Portal in Weslhampton Eonrt ein. 3. Kapitel. Was Linevlnsinn ist, daö weiß in London jedes Kind. In Lineolnöinn wohnen fast lauter Advokaten! Es liegt gleich hinter dem Juskizpalastuiii, ist also eine Ocrtlichkcit, wo Vorzugs wciscGcrcchtigkcit gemacht wird. Seiner Zeit, als och dcr ehren werthe Mr. James Finding seine Advokatur in Linevlnsinn betrieb, war von dcn Prachtbauten der Neuzeit dort noch nichts zu sehen. Die Häuser von Linevlnsinn waren fast lauter alte, ge müthlichc, winkelige, baufällige,alters schwache Gebäude. In den Bureau stubcn lag der Staub fingerdick auf den Aktenstücken, gerade als ob in den Akten nur von Leichen die Rede gewesen wäre nnd nicht von lebendigen Menschen von Fleisch und Blut, die das Warten mit der Zeit satt bekommen, besonders das Warten aus Gerechtigkeit. Selbst an den Fensterscheiben des Bureaus von James Finding, die seit Menschen gedenken nicht in Berührung mit einem Waschlappen gckommcn waren, hatten sich Stnubthcilchen zu einer idyllischen Kruste vereinigt, so daß die Sonne, wenn sie einmal die Tunstwolke durch drang, in dcr sich London jahraus jahrein befindet, nur lächerlich bleiche, schwindsüchtige Strahlen in das Bureau hincinsandte. Einer der Schreiber des Advokaten Finding. ein gcwisscr Tapperday, ein ,anguini,a,cr gesell, dcr bald über mükhig lustig, bald wieder elend trau rig und griesgrämig in die Welt sah, so daß man nie wußte, ob man über ihn lachen oder weinen sollte, machte sich öfler den Spaß, in die staubige, trockene Atmosphäre des Bureaus von James Finding eine Blume mitzu bringen. Er beging diese 'rausamteit lediglich um zn sehen, wie lauge sie eö aushalten würde. Bis jetzt hakte er aber noch keine gefunden, die es über zwei Stunden ausgehalten hätte, ohne zu verdorreil und zu verwelken. Nach diesen Bersuchen schlug dann Tapperday gewöhnlich mit großer Energie auf den Tisch und sagte 'prah lerisch: lind ich habe es nun schon drei Jahre ausgehalten!" Er ia!i aber auch darnach aus! (Fortsetzung folgt.) Kaiser Wilhelm seil dem Cigarrelleiigeiius! sehr irgeben, sein. . r nyXsd pi yt S jfl. T yf'ii - 'mir? 7L V 1 H. jf r 1 Sr . ,. Chronische Ilcrvösltät. Zlervöse Kopfschttterzrn. Aottttte nicht schlafen. Mgwoob, IX,. 17. lX Srtt H'rr : Ich ad r cft.xali cr, tollt luibrcn 6er lf trn rrt IHimnt unft sonn mich ichl lotwnk arnufl butubci ,pnchr. Ich Ina utict. (u4t datz ti um Uns teilen gerettet hat. ixnn Ich hatte bmill im kwffnimg nulurbtn. iraaU tmrtwr fltlun u Iwrtttn. t litt an chri Nilcher Akivknlchivach unt fiiitntt bei jluitil uidjt litjumn. !Zch litt ach kl a rn!( fiot'ilttmirtjru. Sie Inmte. btnen ich mit) aittwmaute. f minien mit nicht krlffn. 3tr 9irrtn( flclltt mich brr. Jhne tH bclc Erfolg wchknk r,i,li,ft Fr ü. Woid. Ar. $' Jlenriiie W! Ir. ,' Htfflorattfcr mtnint Ist d all Apoldilkr nltt voUstndir ftutantu a hadr obrt lann grara iutrnbana btt mir bunt von tttr Xt Milk Wkbuat to.. tintari ftnb., dkzogk nxtbrn. I Jlaiche luftrt $1.(10: irch Flaschk IS.UU, fretthtut. Ci tnttyUl locbet CpiuU vch sMyriichk etufli. k S , T nur uic ' n'C' mt j Orl Schweizer Pillen. "MzM' Blutreinigend. Befördern ttt Verdauung. Bettet Mittel gegen i Leber- a Gallen lodert. j La haben in allen Apotheken. u. . Herz- und Nerven Krankheiten können wie jede andere Krankheit geheilt werden, wenn die Behandlung eine rich tige ist. Eine prächtige Abhavdlunz wird gratis überreicht. Dr. Loonliarili Lincoln,.Nkb. Office: 1427 O Straße. Sprechstunden von 2 bis 5 Uhr täglich. atrrl? Schwindsucht' rbs Haus-Kuren jluch Sttre-MINel für $luimmgung, iuirn, tu!,l, erftopwn I . 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