Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Dec. 27, 1894)
Cut 'litt s - : ., ""' SCy (j' A' ÄwlÄ' Itate WMgW. Jahrgang 15. HddIellows.ylhias rilter und Hempe renezjöhne im Sann. VrzbifchofJrelattdsLleb. Itngsplan durch den Papst vernichtet. (sapitän Treyfutz zn lebens länglicher Teportatto verurthetlt. Yokohama. Die sie japanisch Ar mee, welche jetzt, ach teern wegen Krank heit erfolgten Rücktritt des verdienstvollen Feldmai ichallS Zjamagata, von geldmar schall Rodzu besehligt wird, operirt von 5hicn Leu Ehang in der Richtung auf New (!hwang und Mulden. Ta das Dmain ein höchst oupirtcS ist und der Feind sich oft zur Gegenwehr aufrafft, flebt der Vormarsch langsam von statte. Möglicher Weife liegt es überhaupt nicht in der bsichi der Oberleitung, die erste Armee nach 'Htm Chwang oder Schang hai wang zu bringen, bevor die ande ren Sreilkrafte bereit find, den Haupt schlag gegen Zienlfin zu führen. Die angeblichen Gi'eucllhalen von Port Ar thür werden streng untersucht. Washington. Wie der päpstliche Ab legal, Monsignore Salolli. sagt, muß jede weitere Mittheilung über das kürz liche Schreibe a den B'schos McDon neU betreffs oer geheimen Gesclllchaflen vom Bischof kommen. Der Ablrgal sagt, er habe mit dem Schreiben weiter ichi-s zu thun gehabt, als dasselbe genau so, wie 4 von Rom gekommen sei. zu übermitteln und daß er persönlich nichts in der Angelegenheit zu thun habe. Die Frage, b daü kirchliche Verbot auch aus endere geheime Gesellschasten, wie die P,)IhiSr,tter, Odd Felloms und Sons of Temperance ausgedehnt werde würde, ferner welche Strafe vie einzelnen Mitglieder treffen würde, wenn sie fort führen, Mitglieder der Orden zu biet be, weigerte sich der Ablegat zu bcant warten. Ein hoher Geistlicher, der von SaioUi nicht direkt abhängig ist, sagte, o wie er erstünde, gehe die Kirche mehr im AUgemeine gegen geheime Gesell schufte,, vor, als bloß gegen die oben angeführt? Gcheimorden. Bon Sa toll! war übrigens über diesen Punkt nichts Bestimmtes zu erfahren. jEr blieb dabei, daß er nichts als der Bcför derer des rö,ichen Schreibens gewesen sei und daß nur der Bischof, a den das Schreiben gerichtet war, darüber zu ur theile hätte, in wiefern dasselbe der Oeffenklichlcit übergeben werden f,'lle. Erzbischof Corrigan war für alle Be richlerstattcr, welche ihn wegen seiner Alnsicht über die Belegung gewisser ge heimer Gesellschaften mit dem Kirche' bann, der vom Bischof McDon"ell von Brooklyn einer Confcrenz von Priestern feiner Diözese mitgetheilt worden war, befragen wollten, nicht zu sprechen. Generalvikar garlcy räumte die Wahr heil der Nachricht ein, daß eine derar'lge Beifügung bekannt gemacht worden sei. .D Odd Fellows, die Temperenzföhne und die Pythiasrittcr find mildem Ban, n belegt worden," sagte er. Das De kret der Verwerfung der genannten 0r den wird sofort in der ganzen Kirche von der Kanzel herab und durch die Presse bekannt gemacht werden. Es ist eine heikle Sache, über die Gründe dieser Verfügung zu spiechen, und es genügt, zu sagen, daß die Orden mit dem Banne belegt wurden, weil die Erzbischöfe au geiischcinlich der Ansicht waren, daß diese Orden der Kirche feindlich gesinnt sind. Wie es heißt, wurde die Frage be treffs der geheimen Gesellschaften auf dem im September 1893 in Chicago abgehaltenen Conzil der Erzbischöfe der römisch-katholischen Kirche berathen. Besagtes Conzil machte gewisse Empsch lungcn betreffs der Orden, welche dem Papst überfandt wurden, der sie feiner feits wieder einer Conferenz von Cardi nälcn vorlegte, welch' Letztere die Em xfehlungen guthießen. Der Papst er theilte den Letzteren darauf seine endgül tige Gntheißung. Das päpstliche Te kret ist in der Form eines Schreibens an die Erzbischöse und Bischöse der Ver. Staaten gehalten und es wurde durch E'Zbischof Satolli denselben zugestellt. Bischoj McDonnell ist der erste Bischof, der das Dekret bekannt machte, und die übrigen Prälaten werden bald seinem Beispiele folgen. Paris. CapitSn Albert Dreyfus vom 14. Artillerie - Regiment, welcher dem Generalstabe attachirt war und unter der Anklage vor einem Kriegsgerichte stand, Dokumente des KriegsministeriumS auswärtigen Regierungen verkauft zu haben, ist zur Deportation auf Lebens, zeit und zur Jnternirung in einer Festung verurtheilt worden. Die Otoe Loge. No. 13, A. O. U, W., hat die folgenden Beamten er wählt: Er-Meister-Arbeitcr F. A. Dmann Meister-Arbeitcr H. Shapers, Vormann W. Kuwit)ky, Ausseher W. Lenck, Sekretär I. Bcutler. Finanzsekretär H. Schwake, Schahmeistcr G. Oelke, Führer W. Kennedy, Innere Wache W. Himan, Aeußere Wacte-J. Zcrbs. Vcrwaltungsrath F. Oelke, Logenarzt Dr. C. Watson. John Martin ist wegen Plündc rung eines Ladens zu Norfolk zu 0 Iah ren Zuchthaus verurtheilt worden. Im ganze nordwestlichen Ncbrai ka und in den Black Hills herrschte am! verflossenen Tonnerttag ein furchtbarer Schnee und Regenfturm. Die telegra phisch Verbindung mit den Black Hills war vollständig abgebrochen und in Re braka waren westlich von Chadron ebenfalls keine Drähte zu benutzen. Am Freitag Nachmittag wurde die Wohnung des Henry Tenno, welche un gefshr fünf Meilen nordwestlich von Tilden belegen war, vom Feuer vollstän diz zerstört. Es w'irde ein Verlud) ge macht, die haushaltungSutknsilikn zu reiten, von w.lchem Vorhaben man aber sofort Abstand nahm, als man die Enl deckung machte, daß da jüngste Kind verschwunden war. Das Kleine wurde aber balö hinler der Kücheuthür entdeckt, wo es sich verbolzen gehalten Halle. Die A. 0. U. W. Logen unseres Staates marfchiren an der Spille aller Vereinigungen bezüglich der Unterstiitz iiiig der von der Dürre Heimgesuchten. Die Loge in Tobias hat 40.50 in Baar ke Bedrängten überinitlcll. An Waa ren hat dieselbe entgegengenommen: 40OO Pfund Mehl. 5 Barrels leider waaren, über 75 Pfund Fleisch und eine Kiste Schuhe. Zwei Waggonladungen haben die Bürger von Milligan zu tit. fern versprochen und wird das Ktadtchen Tobias und Umgegend reichlich beisteu ern. In Beatrice hat Frau Mary Mech ling einen Ehefcheidunqs-Prozeß gegen ihr,n Gatten H. G. Mechling ange strengt. Es mag ja wohl für die Gallen zuweilen ine Erlösung sei, geschoben zu werd ; für die aus der Ehe hervor gegangenen Kind bleibt es aber ein Fluch für'S ganze Leben. Ellern. welche sich scheiden lassen, liefern dadurch den Beweis, daß sie kein Gefühl für ihre Kinder haben, und können sich geschie dene Männer oder Weiber nicht beklagen, wenn sie in ihre alten Tagen von ihren hindern nicht geachtet werden. In Cass County machen mehrere gcfühledusclige Leute, dene der Begriff von Recht und Gesetz abhanden gekom men, Versuche, durch Cirkulation einer Petition den Mörder Harrt) Hill vom Galgen zu befreien. Da aber viele Bewohner des Counly's gegen diese unzeitgemäße Bewegung Front machen, so wird ans der Umwandlung der Todes' i lebenslängliche Gefängnitzstrase, der dann sehr wahrscheinlich im Lause der Zeit ine Begnadigung durch de vu verneur folgen würde, w?hl nichts wer den. Jeder, der nach reiflicher Ueber lcgung feine Mitmenschen obmuikst, sollte ohne Gnade und Barmherzigkeit über die Klinge springen. In jedem anderen Culturlande wird mit solchen Subjekten, wie bekannt, auch kurzen Prozeß gemacht. John Schmidt hat den Anton Kra mer zu Nebraska City durch vier Schüsse schwer vernaindet. Schmidt ist unzwei felhaft geisteskrank. Vor etwa drei Jahren wurde Schmidt in die Irren anstall nach Lincoln überführt und wurde nach einjähriger Behandlung als glheilt entlassen. Der verrückte Härinq ist ein früherer Schwiegersohn seines Ovfers. Seit Schmidt's Rückkehr ven der Irren anstatt hat er sich stets zuvorkommend gegen Kramer benommen. Am Samstag Abend traf er mit dem alten Herrn an der Ecke der' 16. und Fourlh Corfo zu fammen. Schmidt sagte dem p. Kramer .Guten Abend," zoz gleichzeitig einen Revolver und eröffnete Feuer auf Letz teren. Kramer wurde am Kinn, an der Stirn, am Ohr und im Rücken vermun det. Kramer, ein Mann von 75 Iah ren, wird ohne Zweifel seinen Wunden erliegen. Schmidt befindet sich hinter Schloß und Riegel. Die W o h l g e r ü ch e , welche ein zclnen Blumen ausströmen, haben mch reren Physiologen zu Folge einen ver dcrblichcn Einfluß auf die (csundhcit im Allgemeinen und auf die Stimme im Besonderen. Verschiedene franzö fische Aerzte, und vor Allen der Dr. Joal haben sich viel mit diesem Ge entstand beschäftigt und Beispiele ge sammelt. So konnte der Maler Bin cent nie eine Rose riechen, ohne daß ihm übel wurde, Mademoiselle Eontat wurde beim Geruch von Moschus ohn mächtig. Viele Personen können nicht Flieder riechen, ohne daß sie Er fkickungsanfälle bekommen. Auch hat man oft festgestellt, daß Personen, welche gewisse Wohlgeriiche einathmcn, stimmlos werden. So befand sich die französische Sängerin Marie Saß eines Tages in der absoluten Unmöglichkeit zu singen, weil sie den Duft eines prächtigen Pcilchcnboukcts eingesogcn. Die Sängerin Richard verbietet ihren Schülerinnen ausdrücklich, Veilchen zu den Unterrichtsstunden mitzubringen, die Sängerin Frau Jsaac kann alle Blumen, mit Ausnahme der ilkose vcr tragen. Diese Stimmlosigkcit ist nicht mir nervös, sondern offenbart sich auch bei Untersuchung der Anisen- und der Schlundschlcinihaut durch Störungen, welche mittelst des Lerlingoskopcö ficht bar' sind. Immer ist dies jedoch nicht der Fall, wie ?r. Mackenzie in Balti more berichtet. Eine junge Frau hatte diesem Arzt darüber geklagt, daß sie eine Rose nicht riechen könne, ohne sofort niesen und husten zn müssen. Eines Tages brachte ihr Mackenzie eine prächtige Rose; sofort sing die Dame an zu niesen die Rose aber war eine künstliche. Acht Mädchen stürzten von dem einbrechenden Balkon eines ; fcö in Turin, Italien, in den "Hof , hinab. Die meisten der Mädchen tru gen schwere Berleungen davon. AS dcm Arijona Kicker." Wieder eine Ente. Der auf gebauschte Sensakionsschwan, den ein hiesiger Lokalbcnchtodrähtling über die kleine beschichte von vergangenem Montag nach dem Osten zu losgelassen hat, ist wieder einmal eine ganz jäm nicrliche Ente. Die Geschichte verhält sich nämlich so: Oberst Hobson von hier handelt mit Mauithieren. Dann und wann be kommt er, in Folge einer alten Wunde aus dem Bürgerkrieg, eine Art von Gchirnerapxel. So rappelte es auch bei ihm letzten Montag, als er in der a)t der Poflvffice war; er stieg auf eine 5iif:e und hielt an die Menge eine zehn Minuten lange Ansprache, die sich von A bis Z um uns drehte. Kaum eine Stunde zuvor hatte cr uns um L!0 angepumpt und ein Paar Hosenträger von uns entliehen und trotzdem brandmarkte cr uns in seiner Quasselei als Acmtcrjägcr, politisches Ehaniälcon, Justizflüchtling, Heim tiickcr und Lügner. Er fragte pathc tisch, ob cS denn lein Pigilanzkomite in dieser Stadt siebe und. wenn so, warum unö dasselbe nicht schon lange beim Kragen genomnien habe. Erst eine Stunde später hörten wir von der Geschichte. Sofort machten wir unö fertig und eilten nach dem Schau platz, um von dcm Oberst eine Erklä rung zu verlangen. Der Entcnziich ter" behauptet, wir hätten Mr. Hob son in einem Laden angetroffen und zwei Schüsse auf ihn abgegeben. Das ist erlogen. Irgend Jemand hatte dem Oberst gesagt, daß wir hinter ihm b'rcin waren, und in Folge dessen rctirirte cr in das Gäßchcn bei der Post und vcrbarrikadirte sich mit einem Wall von Kisten. Da cr schielt und außerdem kurzsichtig ist, so ließen uns seine Schießeisen kalt. Renn Schüsse gab cr auf uns ab, während wir die Kisten wegnahmen, um ihn auö seinem Versteck herauszulassen, und vir hör ten nicht eine einzige Kugel pfeifen. AIS wir mit unserer Arbeit fertig waren und den Olicrst auf der Avcnne hatten, verschwand auch sein Rappel, und cr nannte uns feinen wieder gefundenen Bruder und andere Kose nnmcn und lud uns ein, mit ihm eins zu trinken. Von Schießeisen unserer feits oder sonstigen Gewaltthaten war nicht die ,cdc, und doch hat der uns leider unbekannte, aber jedenfalls per sönlich befeindete Berichterstatter die seö unbedeutende Vorkommniß zu einer Sensation von einer halben Spalte aufgearbeitet. A b b i t t c. Wir veröffentlichen den Kicker" von Woche zu Woche und fürchten ns vor keinem Menschen auf der Erde, aber wenn wir die Ueber zeugung gewinnen, daß wir irgend Jemandem Unrecht gethan haben, so sind wir mit Freuden bereit, Abbitte zu leisten und den Betreffenden in der öffentlichen Meinung wieder zu rcha dilitiren. Vor einigen Wochen brach ten wir eine Lokalnachricht des In Halts, Kapitän Eroß, der Unternehmer der Postkutschenlinie zwischen hier und Prcscott, sei ein aus einem Mis souricr Käfig entflogener Galgenvogel. Vor zwei oder drei Tagen kam nun der Kapitän nach unserem Sanktum und legte uns dokumentarische Be weise vor, daß wir ihm schweres Un recht gethan hatten. Nicht nur war er niemals in seinem Leben in Missouri, sondern er war auch noch nie einge sperrt. Vor etwa acht Jahren als cr, ein .zartbesohlter Oestling und unbe kannt mit den Gebräuchen des Westens, hier ankam, bestieg cr arglos ein auf der Landstraße in :i'cu-Mcz,-iko umher rennendes Maulthicr und wurde von einem Vigilanzkomite, welches die Sache falsch auffaßte, an einem Baumasl aufgeknüpft. Das Seil brach, der Kapitän kam wieder zum Leben und machte sich aus dem Staube. Er hat jetzt ein von dem Präsidenten desVigilanzko niitesausgcslclltesDokument in feinem Besitz, worin der Irrthum von damals voll und ganz anerkannt und 5!apitttn Eroß dem Publikum als ein ehren haster und vertrauenswürdiger Mann empfohlen wird. Wir haben das Dokn ment persönlich geprüft und leisten hiermit ergebenste Abbitte. Noch nicht! Letzte Woche befand sich das Gerücht im Umlauf, daß wir die Ernennung zum Postmeister in die fem Town erhalten hätten. Diese Nachricht war verfrüht. Seit der Zeit, in welcher die gegenwärtige Administra tian zur Macht gelangte, haben wir alle möglichen Anstrengungen gemacht, uns in den Besitz des Amtes zu setzen, unsere Bemühungen waren aber bis jetzt erfolglos. Mehrere unserer ge schätzten Kollegen in diesem Tcrrito rium haben unser Streben nach öffent lichcn Stellungen kritisirt. Wir haben darauf nur zu erwidern, daß wir eben in dieser Weise veranlagt sind und nicht umhin können. Wir find immer der Ueberzeugung gewesen und werden der Meinung auch immer sein, daß es für einen Redakteur nichts gibt, das z-u gut für ihn wäre. Es ist uns bekannt, daß sich viele Redakteure mit ihrer Würde brüsten und Anerbieten aus Annahme öffentlicher Aemter vor nehm ablehnen. Wir zählen nicht zu diesen Leuten. Wenn jemals die Ocf fcntlichkcit daS Bedürfniß fühlt, uns zu ehren, so befinden wir uns auf dem Plane. Abgesehen von den vcr schicdcncn Posten, die wir zur Zeit ruhmvoll und zu voller Befriedigung verwalten, tragen wir noch das Vertan gen, Vcr. Staaten-Dcputy-Marshall, Postmeister dieser Stadt und Kongreß Telegat zu werdcn,und wir werden, was noch mehr besagen will, unser Bestes zur Erlangung dieser Aemter versuchen. Lincoln, Ncb., Donnerstag, Sie BaumwoUsabrikatio dcö 3ii drnS. Zu den Industriezweigen, welche in den Ver. Staaten in terhältnißmäßig kurzer Zeit einen enormen Aufschwung genommen haben, zählt dieBaumwoll Fabrikation. Mehr wie jcdcr andere Landeslheil partizipirt oder an dieser Entwickelung der Süden. Während im Jahre in der Bauruvoll-Fabrikation der Union insgesammt ein Kapi tal von K'.'L,00,i) inmslirt war, hatte sich dasselbe bis zum Jahre 1S!)0 auf $3."i4, ()iio, 000 erhöht, und zwar wiesen die Mittclstaaten eine Zunahme von S! Prozent, die Neu-England Staaten von 55 Prozent, die wcst lichen Staaten von 71 Prozent und die Südslaaten eine solck'e von nicht wem ger als '200 Prozent auf, indem inner halb der genannten Jahre das in der dortigen Baumwoll Industrie ange legte Kapital sich von $17,307,81)7 auf S53,i27,3O0 steigerte. Im Jahre 18S0 gewährte die Industrie 171,000 Arbcitcrn Beschäftigung ; im Jahre 1800 hatte sich die Zahl auf 1,000 erhöht, und betrug die Zunahme in Ncu-Englnnd 10.05 Prozent, in den Mittcl-Staatcn 14.05 Prozent, im Westen 4'.i:i Prozent, im Suden hin gegen 122 Prozent. Die (esammt summe der an die Arbeiter zurAuszah lung gelangten Löhne bclief sich in 1880 auf 812.000,000, in 1800 be rcitS auf tz,!!,000,000, und zeigt sich dabei eine Zunahme von 55.14 Pro zent für die Neu-England -, von 02.75 Prozent in den mittleren, 97.81 Pro zent in den westlichen und von 182.20 Prozent für die südlichen Staaten. begcn 750,000.000 Pfund Baum wolle in 1880 wurden in 1800 ins gestimmt in der heimischen Industrie 1,117,000.000 Pfund Baumwolle ver arbeitet, und zwar in Nen-England mehr um 32 Prozent, in den Mittel stauten um 17.30 Prozent, den West ftaatcn um 00.25 Prozent, während die Südsiaaten das enorme Mehr von 007.50 Prozent ausweisen. Der Werth des Produktes dcrBnumwoll-Industrie der Vcr. Staaten, der sich in 1880 ans KI 02,000,000 bezifferte, stellte sich in 18!0 aus S2!,000.000. Für die hohe Entwickelung der Industrie in ccn Reu England-, wie in den Süösiantcn spricht die That sache, daß der Produktionswerth pro Kops der Bevölkerung in 1800 sich im erstgenannten FabnkationS Distrikt auf $1217.82, gegcn $1110.92 im Süden stellt. In Georgia und Süd Earolina gelangten in 1800 Löhne im Gcsanimtvctrage von L5. 00,000 zur ,' Auszahlung, gegen nur sl. 000.000 in 1880. Der gewaltige Aufschwung der Baumwoll - Fabrikation des Südens wie er sich in obigen Ziffern darstellt, ist während der letzten vier Jahre nicht nur aufrecht erhalten worden, son dern er hat weitere bemcrkcnswerthc Fortschritte gemacht. In der That läßt sich mit ziemlicher Bestimmtheit vor aussehen, daß in den nächsten Jahren die Zunahme in der Zahl der Baum-woll-Spindcln des Landes hauptsäch lich im Siidcn stattfinden wird. Die Spinnereien des Nordens werden sich immer mehr aus die Herstellung nur feinerer Waare beschränken und in ge ringen Waaren dcm Süden das Feld überlassen müssen, da diese hier viel billiger hergestellt werden können. Auch dürfte es nicht überraschen, wenn es dem Süden gelingen sollte, die Herstellung von Baumwoll-Truckzeu-gen, wie sie gegenwärtig in den Spin nercicn des Nordens erzeugt werden, immer mehr an sich zu reißen. Nicht nur, daß der Süden den Vor theil billigerer Baumwolle und niedri gcrer Arbeitslöhne hat, die neuesten Spinnereien daselbst sind auch fämmt lich mit den neuesten und vollkommen stcn Maschinen ausgestattet. Ganz abgesehen von billigerer Baumwolle und Arbeit können die Fabrikanten des Nordens, trotz besserer und ersah rencr Arbeitskräfte, nur dann bezüglich der Fabrikationskosten erfolgreich mit dein Süden konkurriren, wenn sie in der Vollkommenheit und Lcislungs fähigkcit ihrer Maschinen nicht hinter demselben zurückbleiben. Einen klassischen Austern Scherz verdankt die Welt dem eng lischcn Dichter Bulwcr. Dieser wurde auf einem Spazierritte von einem Unwetter überrascht und suchte in einem Vasthofe an der Heerstraße Zuslucht.' Als cr völlig durchnäßt in die Schänk stubc trat, fand er den Platz um den Ofen schon von Gästen belagert, die keine Miene rnnchtcn. zusammen zu rücken. . Aber der Dichter wußte sich zu helfen. Gebt meinem Pferde sofort zwei Dutzend Austern!' befahl cr dcm Wirth. Der Wirth machte ein vcrdutz teS Gesicht. Zwei Dutzend Austern meinem Pferde !" wiederholte Bul wer. Beeilt Euch!" Der Mann stürzte hinaus, um dcm Befehle nach zukoinnien; sämmtliche Gäste folgten ihm, um das austcrnfresscndc Pferd zu sehen. Als sie mit langen Gcsich tcrn wieder herein kamen, halte Bul wer den besten Platz an der Ofcnbeink eingenommen. Herr," stotterte der verblüffte Wirth Ihr Pferd will keine Austern fressen!" Tann gebt sie mir!" erwiderte Bulwcr ruhig, dcm Gaul abcr ein Bund ,cu !" An seinem 80. G e b u r t S tage Hochzeit feierte Old Tom" Tudor von Mount Olivct, ey. Be rcits scchö Mal zuvor hatte sich Tom in die bekannten Rosenfcsscln schlagen lassen. 27. December 1894 Auf abschüssiger Bahn. Vor Kurzem lief durch die Zeilun gen die Notiz, ein Arbeitsbäusler von altem Adel sei als Greis in der Ber liner Eharite gestorben. Der Berliner Fcuillelonift der Hamb. Nachr." er zählt nun den Roman dieses Mannes, den cr, um jede Andeutung auf den wirklichen Namen zu vermeiden, Ba ron i". nennt, da seine Verwandten sich zum Theil in hohen Staatsficllun gen befinden. Baron X. gehörte in der That dcm ältesten märkischen Adel an. Er studirte Jurisprudenz, trat aber nach dcm ersten Staatsexainen zur Armee über und wnrde in einem Kaval-lerie-Rcgiment Offizier. Sein Leicht sinn war unbeschreiblich, und von seinen tollen Streichen wußte man nach Iahren nach seiner Verabschiedung Wunderdiuge zu erzählen. So sollte er einst seinem Wachtmeister, der ihm ein störrisches Pferd zugeritten, eine Tasche mit Eigarren geschenkt haben, in der jede Eigarre mit einem loo Thaler-Zchein umwickelt war. Wenn er aus feiner Garnison nach Berlin fuhr, benutzte er gewöhnlich einen Exlrazug, und wenn er in das Theater ging, nahm er sich eine Loge allein. Baron X. war ein Mann von kolossaler Körperkraft. Ein kleiner Kaufmann in seiner Garnison hatte ihn einmal ge ärgert; Baron X. ging in den Laden des Krämers, packte den Mann und schob ihn kopfüber in die offene Häringstonne, so daß der arme Teufel bei einem Haare erstickt wäre. - er hielt daraufhin feinen Abschied und widmete sich nunmehr ganz dem Sport; cr war ein perfekter Reiter, hatte aber das Unglück, sich bei einer Schnitzel jagd einen komplizirtcn Oberschenkel bnich zuzuziehen, der ihn für alle Zci ten daran verhinderte, noch einmal einen Gaul zu besteigen. Seine Sport Passion wandte sich von da ab leider nichr den Auswüchsen der Rennplätze, dem Totalisator nnd den Buchmachern zu; er kam in schlechte Gesellschaft und in Spielcrhände und verlor eines Abends den Rest seines Vermögens, gegen 50,000 Thaler, auf einen Schlag. Reiche Verwandte halfen ihm nach Amerika hinüber; Baron wurde hier Bicrkiifer, Hausknecht, Elerk, Ausruferund noch viele Andere, aber nichts Rechtes. Eines Tages cr schien er von Neuem, verlumpt und verkommen, in der alten Welt. Wieder halfen die Verwandten, doch weit bereits auf einer Stufe moralischen Niederganges angelangt, von der au ihm kein Empörungen mehr gelang. Er war zmn Trunkenbold geworden. In Folge einer Gcfängnißstrnsc. die er sich durch einen in höchster Noth began genen Diebstahl zugezogen, sagte sich seine Familie vollends von ihm las. Er sank tiefer und tiefer und wurde schließlich im Arbeitshaus aufgenom men, wo er über 40 Jahre hindurch verblieb. Kurz vor seinem Tode ent wich er eines Tages; man fand ihn Nachts total betrunken, die leere Schnapsflasche in der Hand, im Fried richshain. Man schaffte ihn nach der Eharite, wo der Elende einige Stunden spüler in einem Anfall von Delirium starb. . Feine Zungen. In Nischnei Nowgorod besichtigt General Fürst Aprarin zum ersten Mal daö Regiment. Nach der Besichtigung besucht er das Offizicrkafiuo. Hier fällt ihm auf dcm Bnffct eine Reihe von Flaschen auf, wclche stakt des üblichen Etikettes nur einen Buchstaben haben, jede Flasche immer einen anderen. Was ist denn das?" fragte der General. Das? daö ist unser Näthscl-ABE," ist die Antwort des Adjutanten. Rnthscl-ABE? Was soll das hei ßcn?" Ein unschuldig Spiel, Excel lenz. Jede der Flaschen enthält einen anderen Schnaps. Einer von uns mischt nun aus diesen nach irgend einem Namen einen Trank. Wer den Namen beim Kosten des Schnapses erräth, den hält die Korona frei." Teufel! Und werden die Namen manchmal errathen?" Immer, Excellenz." Daö möchte ich sehen." Und feine Excellenz geht hin, mischt eigenhändig einen Schnaps, der erste Offizier nippt, prüft mit der Zunge, und das ist nVAX, Excellenz," sagt cr. Kolossal," äußert der Fürst ganz erstaunt, der Lieutenant abcr wchrt bcfchcidcn jedes Lob ab, das ist nichts, Excellenz. Hauptmann Solti kow erräth jede andere Mischung, selbst AI.b'XAXDfcU AVLADIMIli APIIAXIX." Ein werth voller Teppich befindet sich in der Amtsstube des Gouverneurs von Pcnnsylvanicn in Harrisburg. Er ist auö einem Stück so gewebt, daß alle Nischen und die halbkreisförmigen Enden des Zimmers genau ausgefüllt werkn. Der Teppich wurde in der Fabrik von MeEallum u. McEallum in Philadelphia hergestellt, für S2000 versichert, ist 41 Fußlang. 3l Fuß breit, wiegt nahezu eine Tonne, sieht einem türkischen Teppich nicht unähnlich, ist sehr stark und ein Meisterstück der Teppiiliweberci. Seine Farbe bildet ein rciclies, warmes, leucliteudes Rett), in welches ein Muster aus hellerem Roth eingewebt ist. Eine reiche breite Kante mit Ära besten und Fcstons in neutralen Tönen umgibt den Teppich, welche wieder durch schmälere anten in roth und blau umgeben sind. Das Kolorit macht cincu harmonischcn, überaus reichen und gefälligen Eindruck. Dieser Tcp pich ist der größte, welcher in Amerika ie gewebt wurde. Armenische Zustände. Die Nachrichten, welche in letzter Zeit über die Zustände im türkischen Armenien einliefen, widersprechen sich vielfach, so daß cs dem Fcrncrslchcndcn schwer wird, sich ein klares Bild über die dortigen Verhältnisse zu vcrschaf. fcn. Ein Leser der Kölnischen Zci tung" übersendet derselben nun eine Zuschrift, deren Glaubwürdigkeit, da der Gewährsmann nach dcm Blatte Land und Leute in Armenien wohl kennt, zwar eine erhöhte ist, für die wir der auS Gründen, welche aus der Schilderung selbst erhellen, d,e Verantwortung dcm Verfasser nichts desloweniger überlassen müssen. Letz tcrer schreibt: Die türkischen Armenier sind weder ihrer Habe, noch ihres Lebens, noch ihrer Ehre einen Augenblick sicher. Die türkischen Kerker sind überfüllt mit unschuldigen armenischen Frauen und Männern, sowohl Laien als Geist lichcn. Wenn ein Gefängniß vollge stopft und für die neuen Opfer kein Platz mehr vorhanden ist, so lassen die türkischen Beamten die alten Gefan genen auf irgend cinc Weise vcr schwinden, um an den Neulingen ihre inquisitorischen Folterqualen zu bcgin ncn. Man entkleidet sie, wirst sie auf Eis, legt ihnen glühende Kohlen auf die Hand oder brennt ihre Körper mit glühendem Eisen. Und dies geschieht angeblich, um von den Unglücklichen das Geständnis politischer Verbrechen zu erpressen, von denen sie keine Ahnung besitzen. Die türkischen Baschivvznkö irreguläre Truppen) und die Kurden dringen in die armenischen Hänscr ein und rauben den Leuten ihr Gut, ihre Schwester, Töchter, Mütter und Frauen und zwingen sie, sich zum Islam zn bekennen. Sie brennen ihre Schulen nieder und entweihen ihre Kirchen. Im vorigen Jahre ließ in Mnrsowan der dortige Pascha die arme nische protestantische Schule in Brand stecken, und cö wurde die Schuld wie gewöhnlich auf die Armenier gewälzt. Älö jedoch der englische Gesandte auf der Bestrafung des verbrecherischen Paschas bestand, wurde dieser nach Koustantinopcl berufen und für seine ruhmwürdige That mit 1000 Lire be lohnt. Man könnte fragen, warum die Armenier sich nicht selbst vertheidigen. Die Türken und halbwilden Kurden haben das Recht, die neuesten Gewehre zu tragen; die Armenier hingegen dür fcn nicht einmal zn lange Messer bei sich führen, sonst werden sie verhaftet. Gerechtigkeit ist abcr in der Türkei ein seltenes Ding. Der berüchtigte Mussa Bey hatte seiner Zeit viele armenische Dörfer niedergebrannt, Armenier bei lebendigem Leibe gebraten, armenische Frauen mißhandelt und protestantischen Missionären Nasen und Ohren abgc schnitten. Aus das Verlangen der europäischen Gesandten wurde er nach Kostantinopel vor Gericht geladen. Jedoch anstatt vcrurthcilt und bestraft zu werden, wurde cr am türkischen Hof mit fiirsilichcn iZhrcn empfangen und mit hohen Würden beschenkt. Es herrscht augenblicklich in Arme nicn die größte Hungersnot!), die in den letzten Jahren immer wieder erschien. Sie rührt abcr nicht etwa von der Unfruchtbarkeit des Bodens her, sondern wird durch die Vcrbren nung der Ernte durch die Kurden und die Vernachlässigung der Felder kirnst lich hervorgerufen. Die Presse ist streng überwacht. Alles wird vor dein Druck der Censur unterzogen. Es ist verboten, für Ehristus den Ausdruck allmächtig" zu gebrauchen, denn all mächtig ist nur Mohammed. Einchc mischeö Buch wurde verboten, weil der gelehrte Censor scharfsinnig genug war, herauszufinden, daß die Bezeichnung für Wasser, 112 0, den Sinn habe : Hamid II. ist gleich Null. Die Be hauptungcn der türkischen Regierung, daß die Armenier ein aufrührerisches rid unruhiges Volk seien, sind ins ei sern unrichtig, als das friedliche Leben der in Pcrsisch-Armenicn wohnenden Armenier, wo sie von der mvhamme-danisch-persischcn Regierung geachtet sind und gleiche Rechte mit den Mo hammcdancrn besitzen, genug Beweise für ihre friedfertige Gesinnung liefert. Sie sind dort die trcucslcn Unter thauen des mohammedanischen Herr schcrs und genießen auf Grund ihrer Treue und ihrer Neigung zur Kultur das Vertrauen und die Sympathie des Schah. Die Pforte hat sich offenbar das Ziel gesetzt, durch die Vernichtung der Armenier der armenischen Frage ein Ende zu machen. Dies wirb ihr abcr schwerlich gclingcn, da die Ausrottung eineö ganzen Volkes keine leichte Sache ist. Eine Nation, die. ganz abweichend von den ihr benachbarten Völkern, heiße Sehnsucht nach der europäischen Civilisation in sich trägt und jährlich eine große Anzahl ihrer Jünglinge aussendet, um auf den Universitäten der europäischen Kulturstaatcn zu sludircn und neue Gedanken in die Heimat!) zurückzubringen zur Ver edelung der Lebensweise ihrer Lands leute, ist nicht einfach zu vernichten. Ablehnen gibt'S nicht!" Wie Berliner Blätter melden, soll die Berufung deS Fürsten Hvhenlohc Langcnburg zum Statthalter von Elsaß Lothringen durch den Kaiser durch sol gende originelle Depesche erfolgt sein: Ich habe Onkel Chlodwig zum Reichskanzler gemacht. Dich ernenne Ich zum Statthalter von Elsaß-Lothriu-gen. Ablehnen gibt'ö nicht. Wilhelm." Yo. Ü' Mavagassischc Träger. Den interessanten Beschreibungen. Welche der berühmte Reisende Eugen Wolf von Zeit zu Zeit über Madagas kar veröffentlicht, läßt derselbe' in einer der letzten Nummern des Ber lincr Tageblattes' libcr die madagas fischen Träger eine Schilderung fvl gen, wclche angesichts der neuesten Meldung, die Kriegserklärung Frank rcichs an den Hvvasiamm betrnfend, besondere Beachtung verdienen diirfle. Die Tläger in Antananarivo, der Hauptstadt 'Madagaskars, sind Leib eigene der Königin, des Premier Ministers uud des Adels, denen sie bei Reisen das Gepäck zu schleppen haben. Befinden sich diese Herrschaften zu Hause, so sind in Antananarivo stets ktne große Menge Träger vvihanden. Nichtsdestoweniger hält cö außerordent lich schwer, Hovaö zu finden, die bereit sind, weiter südlich als ach Fiana rantfoa zu gehen, denn sie haben eine Heidenangst vor allen Stämmen Ma dagaskarS, die von den HovaS nicht unterjocht sind. ES wäre zwecklos, die Träger zn bewaffnen, denn beim ersten Schuß von feindlicher Seite winden sie Gepäck, Gewehr uud Muuitie'U wegwerfen und sich ans Nimmerwicdcr sehen in die Büsche schlagen. Der sran zösische Forschungsicisende Mueller ist vor kaum einem Jahre von Eingebo rcncn ermordet worden, nachdem er sich im Kampfe gegen dieselben Helden miithig vertheidigt hatte. Seine Trä gcr waren bewaffnet, doch als es zum Klappen kam, blieb kein einziger bei seinem Herrn. AIS ich, so berichtet Wolf des Wei tcrcn, das Land von Nord nach Süd durchquerte, hatte ich meine Trüger nur mit Spccrcn versehen, während ich mit einer erprobten Winchester Expreßbüchse und einer gutn Doppel flinte ausgerüstet war. Wären meine Träger mit Gewehren bewaffnet gcwe scn, so hatte ich sicher öiricg mit den Eingeborenen zu erwarten gehabt, denn die Eingeborenen hassen alles, was Hova heißt, wie die Sünde und be fürchten von einer mit Schußwaffen versehenen Hovaknrawane einen vcr räthcrischen Uebcrfall und Besetzung deS Landes. Prinz Heinrich von Orleans bcab sichtigte 'vor einiger Zeit, von der Ostküste nach dcr Westküste Madagas kars zu reisen, um sich von dort nach Asien einzuschiffen. Mitten im Urwalde verließen ihn indeß seine Träger aus Furcht vor Räubern und liefen davon. Der Prinz mußte in Folge dessen ohne Decken, ohne Bett, und ohne Nahrungsmittel im feuchten Urwalde kampircn, um sich am folgen den Tage mit Jagdmesser und Beil einen Weg zu bahnen. Dem madagassischen Träger geht auch das geringste Interesse für seinen Brodherrn ab. Er denkt an nichts als an Essen, Trinken und Schlafen. Sobald die Madagassen von Weitem eine Rauchwolke sehen uud ein Haus vermuthen, ruft Alle: SakaiV &i kafu (Essen, Essen), selbst wenn jcdcr eine Stunde vorher erst einen Kilo Reis verzehrt hat. Es ist schwer, sie durch ein Torf zu führen, in welchem die Weiber eben mit dcr Zubereitung der Mahlzeit beschäftigt sind; sie wol lcn ihre Lasten niederlegen, um zu essen. Ucberschrcitet man 30 Wasser läufe odcr Büchlein an einem Tage, so wollen sie ihre Lasten 30 Mal absetzen, um zu trinken und dadurch eine Viertelstunde Zeit zum Plaudern zu gewinnen. In bewohnten Gegenden sind sie in der Frühe nicht auö den Häusern heraus zu bekommen. Sie seien krank, odcr sie könnten nicht gehen, cs sei noch zu früh, cö regne, cs fei neblig, e? fei zn kalt, sie würden nntcrwcgs alle krank werden, sie niöch ten erst essen, und so geht cS in diesem Lamento weiter, bis sie sich endlich entschließen, ihre Lasten zu schnüren. Der Reis, die Nahrung dcr Träger, ist in 20 Minuten gar gekocht; sie abcr sitzen eine Stunde vor dcm Topfe, bis daö letzte Körnchen verschwunden, die Rciskruste auö dem Topfe ausgekratzt und verzehrt ist. Dann bewegen sie sich gemächlich zum Wasser uud vcr duften, um Siesta zu halten; aus diese Weise gehen während des Mittnghal tcus meist zwei für den Reisenden werthvolle Stunden verloren. Sicht der Träger die Sonne sinken, und die Karawane befindet sich in der Nähe eines Dorfes, so setzt er, und wenn es auch erst 3 Uhr Nachmittags ist, seine Last ab, behauptet mit der größten Unverfrorenheit, zum nächsten Dorfe seien eS noch sechs Stunden Marsch, dcr Weg fei schlecht, unterwegs gebe cs wcdcr Sakafu, noch Wasser, noch Brennholz, die Karawane müsse Hier bleiben, denn hier sei das Essen fertig. Und dies wiederholt sich beim Reifen im Innern Madagaskars von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. E m p f c l l e n s v c r t h c Vor. f i ch t s in a ß r c g e l. Zur Erlcntlung beziehungsweise Vermeidung von Ver wcchsclungcn von Flaschen, welche Gifte enthalten, sind schon die vcrschic dcnsten Vorschläge gemacht worden; ein einfacher und sicherer gebt dahin, am Verschlüsse der Giniteische eine Schelle ( Schlittenstiülle) aufbringen, welche durch ihr Ertönen unter allen Umständen auf einen Mißgriff auf mcrksam macht. I va Alter von 10 3 I a h r c n die Maseru bekam neulich William Green unweit Marion, Ind. Cr ist jetzt aber nfeicr gesund und munter uud versichert, daß er sich wohler fühle, wie seit 20 Jahren.