Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 17, 1919)
r ' zzzizzya&zßc&iaiZBßi&siBMe ä ' " i i f ä UiW ilkilWIliiM rolcil llW . ; . ' H Lcrichts eines Augenzeugen der deutschen Revolution, ij Von eoweu Thomas. : fW)t:iJSti& 9 PrcK Jlluslratin, crdice.) 6CO09SeS CCCCCCOSSCOSC000009CCOSCSCCOCOd0CCO0O (Fortsetzung.) v . . ' ; v. . der Geburtsstadt der Nevslutwn. . Prinz 3JJa von Baden und andere v.'ttichcrtui mir, nur in Kiel könne ich erschien, wie eigentlich die Revolution Kgann, denn die berühmte Meuterei der deutschen Flotte habe die Revolution in Bewegung gesetzt. Damals wußte man im Auslande so gut wie nichts von die scr Meuterei, denn die Berichte waren wzdnfpreckend, und neue Depescbc wa rcn unooLftändig und gefärbt. Co ent , schloß ich mich denn. Kiel sofort zu be Zuchcn. Auf der Reise dorthin, die ich moqlicn beschleunigte, sah ich die beut si.ct; Truppen, entmutigt, bedruckt und eller Illusionen lcdig, über den Rhein zurückfluten. In Äiel ctinej alles drunter und drii der. Uekrall wehten rote Fahnen. Col datm und Matrosen, bule von ihnen be waffnet, zogen durch die Straßen. Ich fragte viele von gen aus, ohne unter fckicd von Rang und Waffengattung. Schließlich hatte ich das Glück, auf Ka pitän Fritz von Twardowsky zu stoßen, trnen fchneidiacn und tapfern Manne, efsizier, der die Verteidigung do Zee dMgge unter sich hatte, als die Briten jenen Hafeu mit der Vindictive vcr sperrten. Von Twardowsky lieferte mir eine Schilderung der Meuterei und der Urusachen, die dazu führten. Die Ein zelheiteg seiner Schilderungen wurden mir nachher von dielen Seiten bestätigt. Was ich hier darüber schreibe, ist meiner Ansicht nach der einzige authentische 3t richt, der soweit erschienen ist. - Wie mir von Tivardowsky erzählte. war die Meuterer die direkte Folge eines Planes, der auf einen Angriff gegen Englands Großflotte abzielte. Dieser P'an war bis in alle Einzelheiten aus" gearbeitet und feine Ausführung hatte dkits begonnen, als die Seeleute davon erfuhren. Sie hörten, man wolle lieber clle Schiffe im Kampfe untergehen las sen, als sie an den Feind ausliefern, und daraufhin weigerten sie sich auszukaufen. Ich war förmlich ebannt, wie mir von TwardowZ'y den Plan entwickelte. .Admiral Cspelle hatte Befehl gege l-en, daß alle Unreif und Torpedo boote vor dem Gros der deutschen Flotte usliufm und tZor der britischen Flotte Wimn ausstreuen sollten", sagte er. Dies sollte am 20. Oktoker geschehen. diesen Zweck waren 86 Unterseeboote und eine Menge kleiner Fahrzeuge in Bereitschaft gefetzt worden. Die Hälfte der Moskito-Floitille sollte vorausfahren und Minen legen und, die Großflotte sollte 50 Weilen hinterdrein folgen. Ad nrirak don Hipvcr sollte das Kommando fiiljnttjrnd es war ausgemacht, daß er jeher jedes Schiff zu Grunde gehen lassen 's die Flagge streichen solle. Wierzeh Linienschiffe, fünf der neuesten Schlacht kreuzer, 60 der größten Zerstörer, einige der leichten Kreuzer und acht Minenle ger sollten an , dem eigentlichen Angriff i'.ünehmen. Die Unterseeboote hatten sich schon auf ihre Standorte begeben. Einige la en versenkt vor 'Scapa Flow, wo die , britische Großflotte an ihnen vorbei wußte, andere lagen auf dem Grunde hr Themse, andere lauerten an der Mündung des Humber. Das Gros der Flotte sollte sich nahe dem Leuchtschiff an den Togger Banks sammeln, wäh send eine Flotille, aus Torpedobooten ud drei leichten Kreuzern bestehend, die Wündung der Themse und eine zweite stille das Leuchtschiff von Terschelling an der Küste von Holland als Ziel hatte. .Der Admiral kalkulierte, daß die dri tische Großflotte auslaufen und angrei st würde, sobald" sie erführe, daß un sne Flotte an den Dogger Banks er j ''iknen sei. Wir rechneten darauf, daß unsere Unterseeboote, die an drei Stellen uf der Lauer lagen, etwa die Hälfte der britischen Schiffe vernichten würden. An .dere Schiffe würden auf Minen laufe nib außer Gefecht gesetzt werden. Da? hii-ch würde die britische Flotte derart a'sck,irächt worden sein, daß wir ihr ge schs'n gewesen wären, und wir hofften s-: schlage zu können. Alle Offiziere waren begeistert für k-n Plan. Mit einem Schlage hofften sie Englands Seeherrschaft zu vernich ten, die Blockade zu brechen und den :cnkten Transport amerikanischer Trup I fm nmLZiicy zu macyen. Wenige Tage vor dem 23. Oktober irjrden 7g unserer Minenfcger. alle die , ü auftreibea konnten, ausgeschickt, t rrn Pfad für unsere Schlachtschiffe frei xrzi-.r.. Das sie Geschwader von .achitazer lief mit aus, um die '..aerJeger zu beschütze. Damals schon --,r t'e Unlust unter den Leuten so groß, f'4 VÄNLschsZie des ersten Geschwa m sii nsänglich weigerten, auszu . Ut. C'jt trursen erst anderen Sin - , als Zer fixier neben ihren Schisfen l- 1 n t-o sie zu versenken drohten. Z-3 t reite Lc schwader, das aus ver ''N C h ffen befand, erhielt Befehl. 5 l ! :; zu bleiben. Das dritte " -'x. d'k 2lclj der Manne, be -d cdi-yiafztel Großer Kursürfi. Vvern und König, befand ren und wortett auf .! Z! ISAauUn. Da! vierte -r, ves aus onig uijtn, f-r-n, Prinzregent Luitpold -. e h dr Große bestand, lief t r. 'Z'J.z'hirn der Minenftger : " skf.chxaber blieb bis ' r tu-'Til'i k-T,:l i !ic: i schon Anzeichk vör ::t ans eine twiterte Stirn l t c :niv hinwiese, aber der . .'il.-s hzüe sich noch nicht k r.e Iktne Emeute im 1 e -nrrsiex Zk So ' f i ZN? urlrt den n - : ' !' jetht cldt S un uic incgicrung yaiie eine Gegenagi tation entfaltet. Die besten Offizier? die ..Hw V!. n i . 1 1 . . vie nicyl zu alt waren, waren auf die Unterseeboote verteilt. DieS hatte zur Folge, daß sich auf den Schlachtschiffen und Kreuzern meistens nur alte oder ganz junge Ofsiziere befanden. Es scheint, daß einige dieser jungen Offi ziere unbedachte Worte fallen ließen, aus denen die Mannschaften schlössen, daß ein verzweifelter Anschlag geplant sei und daß man die Schisfc lieber zum Kampf ausschicken werde, als sie an den eind auszuliefern, ohne einen bedeuten den Schlag im Kriege geführt zu haben AIs die Schiffe des dritten Geschwa, derS den Befehl erhielten, sie", zur Aus, fahrt klar zu mackien, gingen die Heizer an Land und erklärten den Kapitänen, sie wurden nickt .auslausen. Natürlich, wenn diese Schifte geopfert werden soll ten. würden die Kerle rettungslos er loren gewesen sein. Wie i.ch später her ausstellte, waren die meisten Heizer So zialdemokratcn und sie waren zu der An sicht gekommen, daß der ganze Plan zwecklos wäre. .Die Offiziere versuchten, den Leuten gut zuzureden, aber sie hatten damit keinen Erfolg. Der Geist der Meuterei griff schnell um sich und nahm von Mi nute zu Minute eine drohendere Gestalt an. Hipper war schließlich gezwungen. die Unterseeboote, die schon an Ort und Stelle quf der Lauer lagen, drahtlos zu, rückzubeordern. .Das dritte Geschwader kehrte auf Berehl nach Kiel zurück, unter Kom mando don Admiral Meurer, der sich auf dem König befand. Etwa 300 der meuternden Heizer wurden verhaftet und am 1. November in einem der Forts un tergebracht. An diesem Nachmittag gin oen alle Mannschaften des dritten Ge, fchwaders an Land, obwohl es ihnen ausdruckNch verboten war. und hielieir dort eine große Straßcnversammlung ab. Am folgenden Tage hiekten 30,00 Seeleute. 7000 Matrosen und alle in Kiel liegenden Soldaten -eine weitere Massenversammlung auf dem Zllhelms, Platz ab. Die Versammlung nahm einen ruhigen Verlauf, doch beschlossen die Leute, nicht zu ihren Schiffen zuriich zukehren. .Innerhalb kurzer Zeit wurden indes sen die sozialistischen Agitatoren sehr tä, tig.' Sie überredeten die Meuterer, die Freilassung ihrer 300. in einer Festung rnyaniertkn Kameraden zu verlangen Eine weitere Versammlung wurde auf s- 1 - - Js. sll - i 5lli,iug iiuuii.iiuug lliwcrsuuik. um oir sen Beschluß zu fassen. Etwa 300 Man von den loyalen Mannschaften der Zer nörer wurden landet, um diese Wer sammlung auseinanderzutreiben, aber die Handvoll Leute dar der Aufgabe nicht gewachsen und zog es kluger Weise vor. untätig zu bleiben. .Biö zu diesem Zeitpunkt war meine eigene Mannschaft loyal geblieben. Am Montaa ab ick Befebl. das Scbisk kür eine Ausfahrt uf See klar zu machen. aber man wollte mir nicht gehorchen. Wir Offiziere gingen daher felbft an die Ar beit und setzten die Waschinen in Gang. ehe die Mannschaften an Land fpringen konnten. Nachdem wir unterwegs wantt. gehorchten die Leute wieder, nur stellten sie die Bedingung, daß sie auf kein Schiff schießen würden, das die rote Flaxar ge hißt habe. Rote Floggen Ware damals schon'iu Menge sichtbar. ,Wir fuhren n.ch Wlk. einer Torve doboot-S tation. Die dortige Garnison hatte aber gemeutert, und so mußte ich entweder wieder m See stecken oder das schiff den Meuterern ausliefern. Als wir aber an Fort Friedrichsort vorbei fahren wollten, wurde uns höflichst mit geteilt, daß man auf uns schießen würde, wenn wir weiterfuhren. So mußten wir denn umdrehen. Meine Leute gingen so on an Land. Mir blieb nichts andere? übrig, als nach Hause zu gehen. Als ich an Land ging, sah ich eine Armee von mindestens 50,000 Mann, in voller Ausrüstung und Bewaffnung. auf dem Marsche. Sie marschierten don Wik nach Kiel, um dort eine Reihe von außerordentlichen Forderungen geltend zu machen. Sie verlangte erstens, daß vie Gefangenen des dritten Geschwaders osort freigelassen wurden, zweitens, da niemand gezwungen werden dürfe, am Sonntag am Gottesdienst teilzunehmen. drittens, daß alle Mannschaften vom Nachmittag bis zum nächsten Morgen dienstfrei fein sollten, gerade als ob sie Arbeiter in einer Fabrik wären, und viertens, daß Offiziere und Mannkchaf ten. wenn nicht im Dienst, gleichbnech gk snn sollten, sodaß Mann chafte die Offiziere nicht mehr zu grüßen brauch ten. Der Gouverneur von Kiel, der übn aens bei Ausbrnch des Kriege! Kom mondeur der Goebea war, bewilligte alle diese Forderungen, aus dem einfache Grunde, weil ihm nichts anderes übrig duev. VI Die Aieler Revslte. Admiral Suchon'I erzwunsene Zu siändnisse an die meuternde Seeleute war die endgültige Kapitulation des alten deutsche Regimes an da Neue. Soldaten und Matrosen-Rate wurde überall gebildet und übernahmen sofort das Kommando. Die Berliner Regie, rung schickte Noske und Hausmann nach Kiel in der Hoffnung, die Rebellen zu beruhigen und Ordnung wiederherzustel len. ?toske war perfönlich in der Hafen, ftadt beliebt. Er ktie früher dort ge arbeitet. Als ein 3pftfod cm Bran denburg! hatte er einige Monate dem Reichsksg nachort. Hausmann war- Arbeitsminister unter dem Prinzen Mar. ms v:e vmtiVM von ihrem Eintret en sich durch die Stadt verbreitete. wurde ibnen z Ehren eine greße Te menstrat 'nfielttt. I einer Was stnserfamm."z cu dem r.flaj S ' "r 'L' 'V .lf(.rt - 7;rS- Lrj& -vr s?y Je iil T J-jTi ' f.- fÄ'P YAte- . ; 'S ' 1" ' ÜJF l--...- ' , :i . ' t' fv, i tZÄLJ&L- Sx'uUv Hase , ,- - hielte Noske und Hausmann packende Ansprachen,'; welchen sie ersuchten, daß die Ruhe wiederhergestellt werde und die Rückkehr der Meuterer auf ihre Posten forderten. Die Leute hörten die Send boten ehrerbietig on. Tann beschlossen sie, sofort aus allen Schiffen im Hafen die rote' Flagge zu hissen und den Gou verneur von Kiel in die Verbannung zu schicken. Und dann passierte etwas ganz Er staunliches. Ueberzeugt, daß die Revo lution in vollem Schwung war und nickt mehr ausgehalten werden könne, willigte Noske nach vielem Zureden ein, ihr Füh rer zu werden, anstatt sie seinem Auf trag gemäß zu unterdrücken. Seine Theorie war augenscheinlich die, daß er mit den Rebellen mehr ausrichte und sie leichter von Ausschreitungen zurück. halten könne, wenn er sie führte, als wenn er ihnen opponierte. Am 5. Oktober', fo erzählte mir Kapitän Twardowsli. machte ich den Versuch, auf mein Schiff zu kommen. Ich wurde durch Schüsse zum Halten ge zwungen. und 14 Mann kamen auf mich zu, nahmen mir Revolver und Dlch ab und gebrauchten insultierende Ausdrucke gegen mich. Ich wurde fünf verschiedene Male angehalten, ehe ich nach dem Dock kam. Dort sagte man mir. die Idee sei. ,die Revolution soll nicht durch Blut, sondern durch Blumen gemacht werden." .Es gelang mir, um 1 Uhr morgens auf mein Schiff zu kommen. Die Leute Miefen Alle, lo beschloß ich auch, mich etwas niederzulegen. Kurz nachher wurde ich durch Rufe geweckt: .Hoch die Freiheit! Ich ging auf Deck und fand, daß olle Tauchboote und Torpedo boote im Hafen die rote Flagge führten. DaL Banner der Revolte war'auf mei ncm eigenen Schiff gehißt. Ich ließ die Leute antrete und protestierte, daß die Piratenflagge gehißt worden war. ,Es sind Maschinengewehre auf dem Dock", antwortete mir ein Mann, und wir wurden gezwungen, entweder die Flagge zu hissen cdc-i erschossen zu werden." Eine halbe Stunde später kamen Mannschaften an Bord, um alle Offiziere wegzuhalen. Meine Leute waren gut genug, mir zum Abschied ein Loch nachzurufen. Ich wurde dann ge zwungen, -mit anderen Offizieren durch das Arbeiter-Bierk! zu marssieren, wo man uns die Epauletten abriß, unsere Orden und Ehrenzeichen wegnahm und uns insultierte. Als wir im Haupt quartier der Revolutionäre ankamen, fand ich Noske im Kommando und frug, was die Revolutionäre wollten. Ds weiß kein Mensch!" antwortete er. .Sie sind wie Kinder. Jetzt, wo it denken, sie haben, was sie wünschen, wol len sie sekr und schießen." Es war aber ein Schiff im Hafen, das sich zu der Zeit noch weigerte, die rote Flagge zu fuhren. Es war der ,Konig , das Flaggschiff deS Admirals Meurer. Kapitän Wehinger, der erste Offizier Heinke und der Adjutant sian den vor dem Mast, von dem die Kaiser ftandarte wehte und weigerten sich, sie herabzuholen. Revolutionäre begannen von allen Seiten des Docks auf sie zu schießen. Selbst Mitglieder der Mann schaft feuerten auf sie vom anderen Teil des Schiffes aus. Alle drei fielen; der erste Offizier war tot. die anderen bei den schwer vermundet. Nach allem, was ich erfahren konnte waren alle diese Ereignisse hauptsächlich die Arbeit weniger entschlossener Wäg ner. Die große Masse der Matrosen wurde durch Drohungen und Lügen be einflußt. Man erzählte ihnen und sie glaubten eZ wirklich, daß in den ameri kanische, britischen und französischen Flotten Meutereien siatigefunden hätte und daß olle amerikanischen, britische und französische Kriegsschiffe tatsäch lich die rote Flagge der Radikalen führ ten. Man erzählte ihnen auch, daß die Rebellm sich der Schiffe deZ dritten Ge, schwaderZ bemlichtigt hätten und mit ihnen olle kleineren Schiffe und die TockZ zerschmettern würden, wen sie sich nicht ergebe wollten. DaS dritte Geschwader war ia Wirklichkeit zwei Tage vorher mit den wenigen loyale Soldaten, die ' geblieben waren, nach Lübeck abgefahren. Das vierte Geschwader war die ganze Zeit über auf See gewesen. Der kom mandierende Admiral weigerte sich, seine Schiffe in eine Hafen za bringen, bii er durch Mangel g Lebensmitteln oder Vorräte dazu gezwungen wurde. , Er war gezwungen, LZilhelmthaven anzu laufen und seine Schiffe wurden sofort , von den Attolutionar übern,,,. Die Regierui-g in Lsrlia schick Skl , e0t'. f , ? .fW 4 . -- i . w ., . :-.-."-. . 'düa9äii"-"ii,at'äi '"'"' :J I - . ii,i-U m-- , Arr-':"' t1 1 ' ci - - , ..(". ... ,v :;-4.!,'..Kft".f -.'- jv .'?. V- v f , v " S mtW - .. , -. , - ' - - r .- ' ' . - - - , h ' ''Hl ' I i(! ' - ' ' - 's-"--" ''''". ''Ä - :ffll1' 7 ; - ? - , 7 1 itT ;,,t if- -"j ' . JÄkvyte sj -l-fe- irmsUv f-t-'v ai Af'' ,y -K iAKA': --f- U-A N',7 hfrSOii ri" .-rr f Hl- .f i r f l"M. - k ' f. j r i ff I - 1r.?1' V I k-!.- ' .-! V- - LTT :i flK'.U m itl . ;v " n i ' v i " i .. $ je? --yii " r ' t J , ' 'Sf ' - 'V ' Yx J " . A tWWhlU ' rv in ;c . . . f :y xyit v- . ; Idt'j- 1 . Wl . - :--t- - , - .... -rfyrrzz- r -. -' . 'iL vm . v j r,j ? lz . . . - ' . ' . ' ,lLAS-.. ftr mit feindlichen Kncgsschiffcn im Hintergrund. daten von Hamburg und deren Städten nach Kiel, um diz Ordnung wiederherzustellen. Die Revolutionäre trafen sie ctn den Bahnhöfen, zwangen sie, ihre Maschinengewehre und Gewehre abzuliefern und schickten sie dann nach ihren alten Garnisonen zurück. Einige der Revolutionäre kamen-eineS Tages zu der Ansicht, daß Offiziere auS dem Hanfa-Hotcl auf sie geschossen hat ten. Sie. bestiegen den Kreuzer .Frank fürt", brachten ihn nach dem Quay, der nur 20 Jards von dem Hotel entfernt ist und gaben e?ne Breitseite auf das Ge, bäude ab. Sie verstanden indessen nicht, mit den großen Geschützen des Kreuzers umzugehen und trafen infolgedessen das Hotel nicht.- .Der Hotelbesitzer lief hin aus und eS gelang ihm, der Schießerei ein Ende zu machen, ehe ernstlicher Schaden angerichtet war. 'Obwohl berichtet worden ist. daß Tausende von Soldaten und Hunderte von Offizieren in den ersten Kämpfen in Kiel getötet wurden, konnte ich nur einen authentischen Mordfall erfahren. Ein Kapitän Heine, der die 5t.ieler Garnison kommandierte, war l seiner Wohnung getötet worden. Kapitän von .Tmordowski erzählte mir von einer Unterredung, die er mit Noske hatte. ?ch wiederhole sie, weil sie ein merkwürdige! Licht wirft auf die Persönlichkeit dieses ManneS und auf den verworrenen Stand der Dinge, als er das Kommand der militärischen Seite der Revolution übernahm. . .Er pflegte mit mit nie länger als zwei oder dre? Minuten auf einmal zu reden", erzählte der Kapitän. Er pflegte eine oder zwei Fragen zu be, antworte gewöhnlich, indem er faIe. er könne die verlangte Auskunft nicht geben, da er sie nicht wisse, und dann pflegte er auf einen Untergebenen lo'zu stürzen. Sein Bureaustab bestand in der Hauptsache aus einem Heizer und einem Masckinenschreiber. Alle anderen Verwaltungsbeamten waren von den Revolutionären entlassen worden. Der Maschinensckreiber war tatsächlich die Spitze der Regierung. Ich schlug Noske vor. daß er die Matrosen so rasch als möglich entwasf neu sollte, weil sie nur aus Veranüaen zu scbieße pflegten und dieS für die Bevölkerung sehr gefährlich war. Er sagte, zur Zeit könne er nichts dagegen tun. Während wir mit inander redeten, sprach einer "der ersten Bankiers der Stadt vor. Ich hörte, wie er dem Hei zer begreiflich zu machen suchte, daß es unmöglich sein würde, ihn 3 Millionen Mark bei der ReichZbenk bebeben zu las sen. ohne Anweisung von Berlin. Der Heizer war ein breitschulteriger Bursch der nichts von finanziellen Finessen der stand. Er sagte, er könne nicht verstehen, weshalb daS Geld nicht sofort verfüg bar sein sollte, und fügte hinzu: ,W8h reud deö ganzen Krieges waren unsere Offiziere reich. Jcht müssen wir Kerle das ganze Geld haben." Geqen Mittwoch, den 6. November, sah Noske ein, daß er ohne die Hülfe von Offizieren nichts zu Wege bringen , v i - i h v 7 ZSS , S ? -J t ' 7 11 ' r ' !. - .. ' . . - V i ÜJ -t' v'"-' " k' j i : C- ' r- -i : t ' '-?-' - -r . rt 1; 'yU - ' 'Jl, . -ii 1 ' i- I t.. . "-f ' r p-i HiJ J 5 ,t t ZNS. P ' H 1 II i ?. ?. ? " ' - n r : k t ; l t ' A t S , ; . ? 1 ' k ''4' i - ' siSv' Ü-a j ßk t t r"; - f 4-"; - " - i . ' n t p 3 ' t ; Z .'3 . l ' Voljiftijirac i ilicl. " - "-' " " " :--). ' ,' TT.-'i k - ' - - v jt Z ' irv ..-.' V, 5 ' ' ;" - . konnte. Er erließ deshalb eW Prolla, mation, worin er sie alle anwies, in Kiel und in ihren früheren Bureaux zu blci ben, bestimmte aber, daß die Arbeit eines Jeden von seinem Maschinenschreibe! odr Elerk beaufsichtigt werden sollte." Um diese Zeit fingen Lebensmitiel aus allen Teile Deutschlands an. in Kiel einzutreffen. Die Nachricht von der Revolution war bekannt geworden, und man hoffte, daß die Ankunft der Lebensmitiel dazu beitragen würde, die Leute zu beruhigen. VII. Der Sturz des Z5n!sers. Ein' Journalist war der einzige von den vielen hundert Führern deL deutschen Geisteslebens, die ich interviewte, der mir die varsie, schärfste und in mancher Hinsicht überraschendste Erklärung für die deutsche Revolution von Anfang on gab. ISaS war Hans Lorenz vom ,Lo lal'Anzeig", der früher als Journalist an deutschen Zeitungen in New Nork i . i . i -1. .w . rt . laug wm, luiijiuiu vc jicicgc un Wolffsche Tclegraphenbureau arbeitete und jetzt am .Lokal.Anze!ger angestellt jt. Lorenz erzählte mir. der unvermeid, liche Sturz des Kaiser sei den aufmerb samen Beobachtern der Ereignisse zuerst im v-oa: ommer ouiaeiaucn. ais u dendorff ankündigte, daß die militärische (-ache fast ho nnungslos sei. Damals erwartete, wie er sagte, noch niemand erne Revolution von der Art. wie sie kam, aber man empfand allgemein, daß der Kaiser gehen mußte, da ein rascher Frieden notwendig war und er dabei, im Zege stand. Niemand liebte ihn", erklärte Lo renz. Nicht einmal die eigenen Anhän ger. Sogar die Alldeutschen waren feit einem Jahre gegen ihn, seit dem Tage, an dem die erste Friedensresolution im Reichstag eingebracht wurde. Sie glaub ten, er habe nicht genug Rückgrat. So gar leine engen Freunde erklärten heim, lich, er sei ein Feigling. Bon dem, waZ ich von ihm erlebt habe, glaube ich, daß p,cs wahr ist. Ich glaube nicht, daß der Kaiser wirklich den Krieg wollte. Der Krieg wurde dem Volke als ein Berteidlgungs, kämpf dargestellt und jeder glaubte, wir leien zxm Nampje für den Schutz un serer nationalen Existenz gezwungen worden. Wir sind keine politische Na tion. Mann kann uns irgend k,twas sagen. ' .Sobald bekannt wurde, iaß wir de Krieg verloren hatten, nahm die Revo lutionsströmung zu. In den großen Kämpfen von März bis Juli war olle Nie am Schnürchen gegangen. Mitte Juli kam die erste Niederlage, als wir zurückgeschlagen wurden. Wir hatten Nachrichten über die Ankunft do 2,000,000 amerikanischen Soldatea in Frankreich erhalten, durften sie aber nicht vcrösfentlichen. Einen Monat später konnten wir die Wahrheit nicht mehr verbergen. Tann kündigte die Re gierung an, daß die Amerikaner sür die Rückschläge verantwortlich seien. .Es war ungefähr am 15. Juli, als ..?.. . . - . K ' "Ä. .J.K-... $ : U f.rn. ' l ' II -l. : r- l 1 i l4 x ; f. . I l-'i- ' i i 1 die Nachricht durchdrang. daß irgend et waS schief gegangen war. Die erregte Bevölkerung besprach zahllose Gerüchte Um die Unruhe zu beschwichtigen, leite! die Regierung eine Propagandakampagne ein. die dem Bolke klar machen sollte, dak unser Rückzug an der Westfront be deutungsloS sei. Die Anwesenheit einer großen amerikanischen Streitmacht wurde eingestanden, aber es wurde ge sagt, wir 'könnten erst in zwei Jahre aus Frankreich vertrieben werden. Den Todesstoß bildete der Zusam menbruch von Bulgarien. Von dem Augenblick an war es unmöglich, das Volker länger zu täuschen. Ludendorsf kam nach Berlin mit der Meldung, daß daS Spiel verloren fei. Dies wurde langsam bekannt, und dann kam der Zu, sammenbruch des Kampfgeistes der, Na tion. Obgleich Ludendorffs Mitteilung Tagesgespräch war und jeder Zeitunas reparier davon wußte, hatten die Zei tungen ich eher davon etwa! erwähnt, bis sie eine Woche später ankündigten, daß um Waffenstillstand ersucht war. Von da an wurde allgemein ange nommen. daß der Kaiser abdanken müsse. - Bei der Regierung wurden dies bezügliche Vorstellungen gemacht, aber der Kaiser stellte sich auf den Stand, Punkt, daß es seine Pflicht sei, auszu halten. Er sagte, die Armee werde so, fort zusammenbrechen, wenn er ab, danke. .DaS war wieder ein gewaltiger Feh, ler. Ich bin fest überzeugt, daß keine Revolution ausgeirochen wäre, wenn Wilhelm am 3. Oktober abgedankt hätte. Unter der Leitung eines Prinzregenten hatte man, nachdem er und der Krön Prinz auS dem Wege geräumt waren, eine liberale, demokratische Regierung einfuhren können. Die wenigen Tage, die dadurch verloren gingen, erwiesen sich IS verhängnisvoll. .Die Revolution war tatsächlich schon in vollem Schwung, ehe dem Kaiser die Wahrheit begreiflich gemacht werden kennte. DaS Kabinett dcsPrinzcnMax von Baden mit den sozialistischen Mit gliedern tat sein BestcZ, die Situation zy retten, aber daS reichte nicht mehr auS. - Schließlich wurde dem Kaiser ge, sagt, er könne nicht mehr länger auf die Treue der Truppen rechnen. Eine? Nachts reiste er schleunigst von Berlin nach dem großen Hauptquartier. Am 7. Oktober erklärten die So, zialisten, sie würden soforr.uS der Re gieruna treten, saus der Kai er nicht in nerhald 24 Stunden abdanke. Die Ge, mäßigten verlängerten die Zeit auf we, lere 24 Stunden, aber als noch ein Aufschub gewünscht wurde, weigerten sich die Radikalen. Sie benachrichtigten Eben und Scheidemann, daß die Re, bolution am 9. ausbrechen werde. Das liniiere in onanni. Loren, erzählte, in ber Zeit zwischen dem Waffenstillstandsgesuch und der Einstellung d Feindseligkeiten sei im Volke hauptsächlich über die vierzehn Punkte des Präsidenten Wilson gespro chen worden. Aieie Leute hatten er klärt, die Punkte seien nicht klar genug. aber das sei, wie er sagte, hauptsächlich dem Umstände 'zuzuschreiben, daß die Leute sie nicht verstehen wollten. Die Revolution brach tatsachlich aus, ehe noch die zweite Frist von 24 Stun, etn zur Avsaniung us ,taiers aoge laufen war. Am morgen des Neunten gingen Ebert und Scheidemann zum Reichstag, um die Regierung zu über nehmen, he die Radikalen ihnen zuvor kommen konnten. Um elf Uhr hatten sie sich auf ein Programm geeinigt und eine Stunde spater hatte Ebert vom Prinzen Mar die Ernennung zum Reichskanzler erhalten. Auf dringendes Ersuchen würbe sofort eine Uicassenversammlung der Mehrheit sozialiften. Liberale und Zentrum!, leute abgehalten, um daS von Ebert und scheidcmann eingeleitete Werk fortzil setzen. An diesem Nachmittag kam es jedoch nicht zu definitiven Abmachungen, da die Mehrheitssozialisten Angst vor dem radikale Flügel ihrer Partei hat len.- ,e taste den unabhängigen Aufnahme in die Regierung versprochen, aver die Unabhängigen hatten sich ge, weigert, mit den Liberalen und Zcn trumsleuie zusammen zu arbeiten. Die Unabhängigen hatten mittler, weile auf den Straßen mobil gemacht Sie lehnten eine Ebert-Scheidemann vlegierung ab und singen an. Arbeiter und Soldatenräie zu organisieren. Le debour. Tittmann. Bartb und Richard MucLer auS Tanzig, die vier tüchtigste Manner der radikalen Bartei. leiteten diese Kundgebung, die unter ihrer Führung sofort imposant wurde. Die Radikalen marschierten nach den Käser nea und trugen Schild mit der Auf schrist: Schießt nicht auf Eure Brü der!" Sie luden die Ssldaten in. sich ihnen anzuschließen. Die Soldaten, die meist aus den Provinzen stammte und keinen . Frontdienst verrichtet hatten, warfen ihre Waffe nieder. Auch viele Offiziere schlössen sich der. Radikalen an. t Unabhängigen, im großen Gan zen ein gutwilliger olkshause, mar schierten dann inS Reichktagsgcbäude und schlugen dort Ihr Hauptquartier auf. Sie standen in dm Bersammlungszim mer und Korridoren herum, während die andere Fraktion ihre Pläke un Sitzungssaal behielt. Um 3 Uhr nachmittags hielt Scheide mann seine Rede vor dem Reichstagk gebäude und proklamierte die neue deut sche Republik. Kurze Zeit darauf ver kündete Haase don der gleichen Stelle eine neue sozialistische Republik. Um 4 Ubr stürmte ein Volksbaufe mit Mi schinengewehrcn in den Hauptsaal und schrie nach einer sozialistischen Re gierung. An der Spike dieser Partei stand Karl Liebknt,t, der erst vor we nige Tage auf ScheidemannZ Leran lossung aut dem Eefängnil befreit wor den war Die Liberalen und ZentrumZleute der ließen ia Verwirrung de Saal. Um 6 Uhr abends machte die Mehrheiizss ziaZiste gewisse Konzessionen, erklärten sich zur baldig? Sozialisierung vieler Industrie bereit und räumten den Un abhängigen dsi Recht der Teilnahme n der Regieriing ein. Ader such damit wsren die Unabhängige nickst zufrieden. Sie behaftete, sie i,ä:!en die Rkv!.i, tion gen-acht, ud krZanqtkn eine Mebr htttsveNkttung jg ist Regierung , ZU Versammlung löste sich schließlich aus. nachdem abgemacht war, am folgende Morgen eine Sitzung im Zirkus Bush gdzuhalten. In dieser Sitzung brach der Streit zwischen ben beiden Parteigruppen ausj neue auS und Anarchie drohte, als plötz. lich die Soldaten ein Machtmort hra chc. Sie überreichten beiden Parteien ein Ultimatum, worin !."C2 gesagt wurde, daß die Soldaten sich weder für Politik, noch für Politiker intcrcssrtcn. Sie seien es müde, sich zum Narren hal ten zu lassen. Falls beide Partei? sich nicht sofort einigten, würden die Krie ge, die Kontrolle übernehmen und eine j Militärdiktatur einführen. - -y Diese Drohung - wirkte im ersten. Augenblick. Die sozialistischen Parteien beschlossen vorläufig, eine Regierung aus sechs Mitgliedern und mit gleicher Vcr tretung der beiden Gruppen einzu sllhre. Ueber ihnen sollte der kZoll zugsrat deS' Arbeiter und Soldatenrats als höchste Gewalt stehen. Dieser Voll -zugsrat sollte sich aus vierzehn Soldaten und vierzehn Arbeitern zusammensetzen, und zwar je zur Hälfte aus Mehrheit? ' und aus Unabhängigen Sozialisten. Richard Mucller wurde zum ersten Prä sidentcn erwählt. , Daß dieser ganze Plan unsinnig und. unmöglich war, stellte sich nur zu bald heraus. Die beiden Gruppen konnten un. möglich zusammenarbeiten. Die Re ierungsmaschincrie wurde gelähmt. Verzweifelte Maßregeln wurden nötig. Schließlich trieben Ebert und Scheide mann zu einem Bruch mit der anderen , Partei, und dabei hatten sie die Unter ftützung , deS ganze übrigen Deutsch lands. dessen Bevölkerung sich mehr sür die schnelle Errichtung einer stabilen Re gierung interessierte als sür die SIrei iigkciten politischer Draufgänger. VIII. Unterredung mit Ebert und Scheidemann. Mein erstes Jntcrvicio mit Friedrich Ebert. dem ersten Präsidenten von Deutschland, fand an dem Tage statt, an dem ich Rosa Luxemburg nach ihrer Rede zusammentlappc sah. Man fahn dcte schon aus Liebknecht und die .Rote Rosa", wie auch auf Lcdebour und an dere radikale Führer. Um die Regierung war eS damals in der Tat besser bestellt als je vorher. Rades, Lenins Agent, hatte eS mit der Angst bekommen und hielt sich versteckt. Die republikanische Garde schien Herrin der Lage zu sein, und von außerhalb von Berlin kamen ermutigende Zusagen von Anhängern der ' Regierung. Ich wurde in das Zimmer geführt, in dem Bismarck die Fäden seiner Staats kunst gesponnen und der schlaue Zimmer mann auf die glänzende Idee gekommen war. Californicn, Texas und Arizona Mexiko zum Geschenk zu welchen. Zwei Männer traten ein. in einem von ihnen erkannte, ich Ebert. Der andere war eine Person, deren erstaunliche Funk iionen ich st später kennen lernen sollte. Der Kanzler begrüßte mich mit einem Händedruck. der demokratisch gewesen wäre, hätte er nicht die Wanne des Drucks vermissen lassen. Ich sah vor mir eine ziemlich stämmige Gestalt mii, r t einem sehr großen Kopf, dunklen, richt j losen Angen und kleinen, nrvosen Hän den. ' .Sie sind zu einer für Deutschland recht traurigen Zeit hier angekommen", sagte r. .Zu einer sehr traurigen Zeit, für mein armes Land. Was kann ich für Sie tun?" Ich sagtrihm. ich möchte die Verhält nisse in Deutschland grundlich studieren und würde in den Vereinigten Staaten über meine Erfahrungen sorgfältig und unvoreingenommen berichten. Er lä chelte düster, und schaute auf seinen Be- leiter. Dieser Herr war. wie ich spater ent deckte, einer der verschiedenen Ratgeber, mit denen Ebert sich umgeben hat. Wäh- rend des ganzen Interviews schaute er diesen Herrn. fortwährend an, als ob er' ihm vom Gesicht ablesen wollte, wie er antworten solle. Der Ratgeber sprach nicht ein einziges Wort, nickte iedo ver schiedcntlich zustimmend mit dem Kopse, nachdem sein Chef eiwaS gesagt hatte. DjcS Kopfnicken schien Ebert jedesmal große Genugtuung zu bereiten. Ich sagte ihm. ich möchte besonders gern wissen, welche Haltung die Regie rung den Spartakusleuten gegenüber ein genommen habe und ob die revublika nifche Garde tatsächlich Herrin der Loge sei. Auf Liebknecht und Ledebour wird gefahndet", erwiderte er, .und die Garde ist jedem Putschversuch gewachsen. Wenn wir die Svartakusführer erwischen, wer den wir ihnen wegen Gewalttätiakeit. Eigentumszerstöruna und Unterdrückung der Presse den Prozeß machen." Eine auf Hochverrat lautende Anllaae erwähnte er nicht, obwohl die roten Füh rer offen zum Sturz der Regierung auf gefordert hatten. Ich machte ihn darauf aufmerksam und bemerkte. hah Lieb. knecht und die Luxemburg öffentlich ei Bündnis mit den russischen Bolschewisten predigten. Er seufzte, schaute seinen Ratgeber an und erwiderte ausweichend: Wir haben viele von den Spartakus leute verhaftet. Ich selbst habemit ; ihnen gesprochen. Ihre Lage ist wirklich traurig. Sie sind hungrig. Man kann eS ihnen ansehen, daß sie unterernshrt sind. ms rann von hungrige Leuten übt immer verlangen, daß sie vernünftig fein sollen. Wenn die Hungersnot" ein Ende ' nimmt, wird auch der Bolschewismus verschwind;. Wenn die Alliierten die ' Blockade aufheben und wieder Nahrung ins and kommt. Hort S alle von selbst' auf. .Vorerst betrachte die Unter : driickung vo Unruhen als unsere Haupt, aufgäbe. Für un Sozialdemokratin i die Wiederherstellung der Ordnung do , größerer Bedkutung als für sonst je mand, da wir die Soziakisierung nur durchführen können, wenn Ruhe herrscht. Wir werden mit der Sozialisierung in den Grube und andern wesentlichen L trieben sofort begannen llZolllchun, fälst) Joseph wollte dielleicht nur die Welt klaube machen. Frau Potixhar hie et mt zu btinunttla. 115 , l k 1 i 6ti'tfl. F ytf? SZ' k - A