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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 26, 1917)
as Hlebungslager der Wew AorKer Warsjünger. 2 stiller LandelnsamleZt von Japhank wird durch rastlose Arbeit eine hölzerne Riesenstadt erbaut. Tie ersten Rckrnten kommen. Auf dem Hauptquartier .Hügel. . , m 5 ist eist wem Monat Set. fca träumte das Gebiet zwi schcn Rivcrhead und Pz!chcgue auf Lona Island in Killer. frieolichcr Landeinsamkcit. Düsteres, schwermütiges Tannengehölz war zan schen weiten trecken Bon undurchdring lichem. Eichengestrüpp versprengt, und über dem sandigen Boden flimmert und jitttttt die sonnendurchzlühte Sommer luft Grillen und Heupfcrdchen sangen ihr zirpendes Lied, und graue Nebel schwärme von surrenden Moskitos tanz ten In der Luft. Nichts störte den Frie. den der Weiten, jungfräulichen Land Zchaft. Plötzlich brachen Hn von Arbitern In das still Land. Endlose Wagenzüze Mahnten sich polternd einen Weg durch die Wildnis und schleppten Berge hellen, duftenden Holzes und Pyramilen von Baumaterial kxran. Es wimmelte und kribbelte von arbeitenden Menschen zwi scheu Sand und Gestrüpp, und ein Brau Jen und Tose wie fernes Donncrgrol K erfüllte tie Lust. Das war ein Un flkmitter von tausend Rufen und Befeh Itn in einem Dutzend verschiedener Sprachen, von wuchtigen Axtschlägen, vom Stöhnen und Knirschen des bre Senden HolzeS, das war ein Prasseln von Hammerschlägen. daZ Kreischen der Sägen, das Rattern von Hunderten SJfa schinen, der dumpfe Schlag von Pickeln . und aufgeworfener Erde. Es war das brausende Sturmgetöse rastloser Arbeit, dat ducken und Stöhnen von zwölf tausend Männern, die hier eine Stadt - bauen, die an die zur Zeit des Gold fberS in Kalifornien und Alaska in rasender Eile errichteten .Mining Samfci erinnert. Die Stadt ist das unter dem populären Mmea .Camp Japhank" bekannte Vusbildungslager für die zum Militärdienst auZgchobenen jungen Männer New Forks und der Nachbarschaft. Onkel Sam hat dem ; Wlf-Wir"! ! 1 . .- Lager den offiziellen Name .Camp Upton' gegeben. Von der Riesengroße der Anlage kann man sich Such durch Zahlen kaum einen Begriff machen. Mitten in griiner Landschaft wird eine Lichtung gebrochen, die acht Meilen lang und sechs Meilen breit ist. Im Innern dieses weiten Fel des wird in der Form eines gewaltigen ,11" eine hölzerne Stadt erbaut, die nach ihrer Bollcnöung 1200 Gebäude enthal ten und 43,00) Personen aufnehmen wird. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine regelrechte Stadt, mit plan mäßig ausgelegten Straßen, deren Zahl bis an die hundert reicht, mit Avenues, für deren Benennung das Alphabet nicht genug Buchstaben haben wird, mit Was serleiiunz und Abzugskanälen von je 25 Meilen Länge, mit Post, Feuerwehr, Sicherheitsdienst, Kirchen, Kinos, Hospi, tälein, Eisenbahn, Telephon, Tclegra phen, Schulen, Speisehäusern, Klei-dungs-Etablissements, Läden, Bcrwal tungsgebäuden, Lagerhäusern, elektri schem Licht, Spiel und Ezerzierplätzen, mit allein und jedem, was zu einer gro ßen Stadt gehört, nur ohne mehr oder minder holoe Weiblichkeit, ohne Verlockung und Verführung, und ohne Alkohol! Für das Schnapstcufclchen und seine leichteren Brüder ist um den äußersten Rand der Lichtung ein fünf Meilen breiter Bannkreis gezogen. Die durch die verschiedenen Namen .Camp Faphan!" und Camp Up!on" hervorgerufene Verwirrung wird von der Eisenbahn noch vergrößert; denn die Bahn hat die Station bei Camp Upton einfach Camp Long Island' genannt. Das Zugelein schlangelt sich in gemüi licher Fahrt dort hinaus und vergißt über die schöne Aussicht auf die idylli schen Long Island Städtchen und wohl bestellten Felder ganz seinen Fahrplan, so daß es auf der 60 Meilen langen Fahrt rund 30 Minuten seiner borge m?&S8mv9&& . " -i i ,y. ' ät , , CK ZiUC 's: i V sjfjf L- X --w - -n äs .""W . i ?,fB' ' I - ; 3 ras? '- ' t f, - r- 's 4 . , t : J . ' i u ' ,y: ' " , . . ', i " '-j' -1 : . . a ? ! r ' i V 4 rC- : ; V- t, , '4 , V 0' '' - f . ; i.-' .::':. ' J " , - vnj Ji v i , i Wfc. ' tJi n"' ' ' ä' ,' i. Z. T W " V t .' , - . ":Ä.I,;, -, ---i3r- r-. 4 . -. , v,--- . . j - ' " " - ' 1 ' " ,' - A 7 - " t K ' ti. S äM1'" ' , ; -..s:-",. .f-rw ' ' ' ' -äA , -rj's.. V l"l . s , . '. . if , ' r 5 .. Wfejijst.' ";--' äs.- V Geuerslmajor I. Franklin !?ell, 5iommandeur des Feldlagers, be grüßt Brigade-General Crowdcr, Provost Marshall General. Aus der Mifaljrl. Von A. v. z)arfeval. ' Iegsiche Tätigkeit, die dem Weltkrieg dient, ist ins Außerordentliche czefleiaert. alle M-,:!el werden im weitesten Maße angewendet, um den Sieg zu erringen, und so hat auch die Luftfahrt im Wett krieq Ine Entwicklung erfahren, die im Friede nur in Jabizehnten denkbar ge wese wäre. Erst in Jahren wird man oll die Einzelheiten und neuen Erfin SungtU kennen lernen, aber schon jetzt Zkisji f,Ä dem Beobachter in großen Um rissen der Fortschritt. Zjn'if'i fällt bei allen Luf'fahrze. S'g. Luftschiff? sgwodl wie F'uszeuge d:e Slnoerung der Leistungen auf. Ge k5?.i-5k-t Tragkraft, Steigfähigkeit sms IN ungeahntem Unifang gestiegen, eiurlsaen werden Lberwunden, bei s.'!' s.her niemand einen Flug ge vacA lalk; nicht nur die Maschinen, sonnn auch deren Führer hakn sich t-.-rssIIL.mi'.n'i, und die Rekordleistun gen von frur sind Normalleistunzen L' l !rden. unz w'r zunächst bei dm Lutt sn,snn. Hier dat der Kr-eq eine Art - e '-.-rm rMmäüi, der sich s": Tq ! im h.'heg Grade rädern. Tcr Uriz':tt&:i.'mn adgerund!. hinkn spitz zulaufende Ballon ist am Heck mit gen?ultigkn Spurflächen verseken und wird durch große Höhen uno Seiten sieuer gelenkt. Mehrere ?!otorgondeln sind hinter und wohl auch nebeneinan, der angeordnet. Der Antrieb erfolgt durch große Holzpropeller. Für die Führung des Schiffes ist eine besondere Gondel vorgesehen. Ein Laufgang stellt zwischen den Ein?elgondeln die Bcrbin dunz her. Somit kommt die Verschie ienhkit der Systeme Zeppc'in, Parsevak, Sehüite-Lanz im Aeußern nur wenig zum Ausdruck. Tie Größe der Schiffe hzt ge.waltig zugenommen, da ihre Nutz lait und ihr Steigvermögen wesentlich erhöht werden mußie. Bei der Erhö hung der Geschwindigkeit hat man die angenehme Erfahrung gemacht, daß die ZZkwtonsche Formel nicht zutrifft, nach welcher der Luftwiderstand dem Qua brat der Gesckmindigkeit proportional ist. so daß z. B. einer doppelten Ge schwindigkeit der vierfacke Widerstand entspräche. Tie Widerstände sind diel mehr kleiner, weil bei großen Geschmin bigZeiten de Luft durch Reibung wen! L?r m Ballon haftet, wodurch das ganze Strömung-bild Lunstiger wird. schrieben Zeit verliert. An der Sia tion .Camp Long Island' hat ameri kanischer Geschäftssinn über Nacht eine Ortschaft hervorgeMubert, wo man seine sauer verdienten Ouarters ii Zigarren, heißen Würsten, Eiscream, Postkarten und Souvenirs anlegen, beim Pool oder Billard verlieren und in Quick Limch.'Buden verzehren kann. Große und kleine Schilder preisen .mertvollc" Grundstücke für die Errichtung von La den zu Kriegsprofitpreisen an, aber wenn man erhäscht, was sich die Einze borenen mit öerständnisinnigcr Mien: zuflüstern, dann erfährt man, daß eine Kapitalsanlage für die Katz sein mir, weil die Station um eine Biertel-Meil: Verlegt werden soll. Jenseits der Bahn ist verbotenes Land? denn auf der anderen Seite des Schiencnstranges tut sich die Pforte auf, die zum Lager führt. Riesige Reger halten wie Höllenhunve Wacht. Sie ge hören zu .Bill" Haywards 15. Reger Regiment. Aber die martialisch drein schauenden Keile siiio 'gutmütig wi.c Hin fc:r und nehmen die Paßrevision mit freundlichem Grinsen höflich vor. Autos vermitteln den Verkehr nach dem Lager. Ein solches Sammelsurium von Gasolinkarren ist auf der weiten Welt noch nickt zusammen gen?esen. Ta stehen große graubraune Armcemasch! nen neben den protzigen Tourcnwagen der ZZontra'toren, und damischen samt liche Sorten Autos, die in den letzten 20 Jahren fabriziert worden sind, Tie meisten haben ihr Auferstehen vom Hau- fen alten Eisens erlebt. Für Militär Personen jeden Ranges, für Kontraklo ren und für den niedrigiten Arbeiter, dessen Lohn eine noch nie dagewesene Höhe erreicht, werden gute Autos bereit gehalten. Aber der ganz gewöhnliche Zivilist kann dankbar die Götter prei fen. wenn es ihm gelingt, auf einer vorsintflutlichen Satansdroschke einen Siehplatz zu erobern und mit H?pola send Arbeiter unter bak schätzende LI nendach. Daneben In scheinbarel Wirr warr von Holzhütten, Baracken, großen und kleinen Buden, runden Tanks und hölzernen Bureaus. Hier ist die Feuer wehr untergebracht. Hier befindet sich die Telephonzentralt mit 16 Mädel, den einzigen Vertreterinnen deS zarten Gefchlechts In der Nachbarschaft d,l eigentlichen Camps, daS noch drei Mei len entfernt ist. Die Telephondrähte sind in Mannshöhe an Bäumen ange bracht, deren Kronen man abgeschlagen hat. Die Polizei hat hier eine Station eingeriebtet, die Christliche Jungmänner Vereinigung ein Quartier aufgeschlagen, wo man lesen, schreiben, sich unterhalten oder seine schmutzige Wäsche waschen lassen kann. Rechts liegen große, niedrige Lager Häuser und Speicher. Weiter hinaus steht eine Erfrischungsstation beim Wege. Vor der Tür ist ein Berg von Kisten ausgkstapelt, die Flaschcnbicrki stcn so ahnlich sehen, wie ein Ei dem an deren. Aber sie enthalten das alkohol freie Produkt einer großen Brauerei in der Stadt des heiligen Ludwig, das hier willige Abnehmer findet. Vorüber geht es an den Kantinen No. 1 und 2, wo andauernd Hunderte und aber hnnderle Arbeiter algkfij!tcrt werden. Tie Zelte und Baracken sind proppenvoll. Es summt und surrt von Stimmengewirr ; . i s j . ., ... , ... , ::: i . , !. ''tut! 4? ; . . t. i i rr r f r cv rwv-C: . . -j ' s;t V3 --Cvr Hv-- :V:-:i A ' ' , HTt:T fv?'T"a'- jVvU I f rJpvy tti t,-;- I I 'ffrt ' f i . -1? . -t ', c . !, '" ' r ii - i . i .' v ;? ;'T l v c-, WJV''t v ' i--r h Vn, !c k iir .rri v rf Arr4 . 9 Jf : : K v' 1' ,F f ' ' , , ,ac'.. '! i s . . ,Wi .. . , V ' . , . ' ' - ".-'.48, -4 y. f V ' X lL i .? ... , ... .. . .."? i , - ' l , , v - . t--i . T '.'.. fi, -Jarmt ... , , ' jr 5 .'? " ;L k.v - V . ' vv- ' ' . w 5h;- t z ' . - . , ' , ,, .. ' . , " -"-k , , . " ' , j. , . ... - i , -'m- -m . , , : - . i . ; i ir'-' x - i: ' ' " '"C!! 5 hf - . , f' " , f v . .. . . v ,-.(. ' ..'.-V.... , rf . . ' . '. . '. . , '. i . ... " -. v . v - . V,,l,. "s"- trV "v - , ' . . , -. . .... '.''K. -.' )fs'-. :- V-. " ' - ; - - tteschirrwaschen nach dem ersten Mittagessen. P'PF .-Mvf ! ,.v.;l,'risv;":, ' - '5c. . L" äi.. . -Cr - - V'f" 4it' K ' - f v . -.f-fci . - - 4a ' I l Kf'V ' . - .'iviA iv "m f-sr-jf , 5' . - tz V k.'" ' '..tt- ;s RfA.-aJtn. I L - - . vV; :;vr'-5 . r' r. r ".' ;v -?l&. f; i'-'itv .icv . avv-, '47s- ,.viv,ii!4-.;r;; - ;-.'." ' Vtz , . ' ' 'Ztt'itz. -'.-r. 'VT, . ' ! ' 'V-4 tHV-L . - -Js:.:-X lk 1 v. it vVitil " VtV : v ,-Vr T ' . . . " 7" Vli- K . - V r V- ' "m) lf S t v'J'H . -- . , g ' t xrjrz. jz n"r1 . . , f . ' - 'v 1 -S . .3 ' . nr- i;: ; ''V.--: 4 Vrn'w . ;1 v;-v'v -t'" .crAZj . ,,-r h imm' ' IWfciwiiii."T.J ' - " 4t " t . i 5gk ' . .:: V 'S . i "1 . S - . '- f. ' i . 1 .." .v ' VwMiMK;' fc Uis . Mi ml. 14 ' , v ;.:s;-r .V -H ""rr !, S . . - 2 r. 4. . t.' u . . ' " aL- 3K i . " ' J - ...7V.. v i j" IS " T" ' - . ; ä- - ? v ' - xa, .' ' . . i . ftV'.' ' ...i $: s.. . ".ft, f A . . . "Ä-7,' ' ''.''LD. . .M.. - h; .5 : v: 1-, . ' .'.T" A t " . - - . ."vwi.;- . Svu ü..: Vr., T Aiiliinst einer neuen Abteilillig von Nekruten. r tr-, -wm.' . . ' '. "',, .i. "7, V-yS'-'-r -r-.t. V.' . r-r-"-.wi'-A i' -- L - .' 'Vi ; - Tr ? ? 1 , a . f ft? 5, , "W-,. Ü " 1 ' ' L t Ttorvamm-. K i i feteiif? '4'7-,-?? r .zt-rS - ..r m - . T - !T -TL " r- fci I f !T . x t '--.v. . , , ' V - "t ! I U lf7 - - - V" " - - - - . . .1 I li, . . . : --.'-.i: .-"-". ' .. V. . y... w m . ,, i 5 , - ' - "S.,. 1 Wut 'r " V - . - - - ' :Z .',r. ? ' - 5!N44. .. . . . .........j,., V . . ' r wj r -'- - -".. . - t . . ' . - --r-r . ' ti - -W.. iT r i.r4 -"lfv' i v- 4 . lt. " -, i - ' l4 . I i7?iiirr ?ffz k. ! IM5i .?m 't ,.1, J,yJf WTrif; VvV). Pm c Vro.v. vjurf? rrSVH 1 f.'-, -r. ' .j,-.''v. r ? - -5 i I ' . V I Li? " iml . i r -n-n Kiig 'UWWK.-. . . v (. . -'f-? 1 ' ' . " , . , i-' ' - -t... '. :. ....i... if ' . . " ' . - M . . , ". ' "... . ?y ..." .,' . . . . ' . , . , - , " ' " ' ' ' ' , vZ K Jt und Autsch in rasselnder Fzhr! über Stock und Siein, Schienen und Löcher geschleudert zu werden. Der Äutoöer kehr ist zeitDeilig so lebhaft wie der Betrieb auf der 5. Aoenue, nur daß hier olles mascuüni generis und Arbeit ist. Uniformen und Overalls bilden die Herrenmode. Mit der Zahl der hin uno her schwirrenden Passagierauios wett eifert die Menge schiverfälliger Kraft wagen, deren Ladung unter gebauschten Zeltdächern, wie man sie früher bei den .Prairie-Schooners' fand, verborgen ist. Solch ein Riesenverkehr fordert Opfer, und das weithin vernehmliche Rasteln der Ambnlanz-Gongs überrascht hier ebenso wenig wie auf den belebtesten Straßen der Metropole. Eine große Zeltstadt liegt links vom W:ze. Tort kriechen allabendlich tau .Bronr Kontingent im Feldlager. und Geschirrklappern. Die Kerle lan gen mit neiden-ertcm Appetit zu und während sie unglau blicke Mengen der darben ober gesunden Kost zwischen ihre Rippen verstauen, scheren sie sich nicht viel um das Kapitel des .guten Tons', das den Anstand bvi Tisch behandelt. Achtung. dis Bundesgebäude! Bun desmarschall Power vom südlichen Dt stritt führt das Regiment. Hier wird sirenge Justiz grübt. Wehe dem, der ein kleines Jläschchen Schnaps ein schmuggeln wollte. Er fliegt unbarm herzig auf dreißig Tage ins Loch. Und dreimal weh? den Hyänen, die immer dort beuiesuchend herumschleichen, wo guten Lohn beziehende Männer in gro ßer Zahl konzentriert sind. Run kommt das eigentliche Lager. Hunderte Gebäude sind schon errichtet und stündlich nimmt ihre Zahl zu. Der staunende Laie kann die Fizizlcit der Arbeiter kaum begreifen. "Schwere Pfähle werden als Eckpfosten einge rammt. Dutzende Arbeiter hocken auf den Knieen und nageln eine riesige Bret terwand zusammen, die flach an der Erde liegt. Dann packen Hunderte schwielige Fäuste zu. Ein Schreien, Keuchen und Heben: die Wand wird aufgerichtet, an die Eckpfähle genagelt, und .während man wartet' ist eine Seite der langen, zweistöckigen Baracke fix und fertig! Im Lager gibt es Kan tinen mit langen hölzernen Tischen und Bänken. Die Quartiermeister haben ihre Bureaus eingerichtet. Drinnen herrscht noch ein unfertiges Tohuwa bohu. und leere Kisten oder Offiziers koffer sind als Ersatzschreibtische in Dienst gestellt. Alte halbierte Zigarren listen, die an Pfähle genagelt sind, die nen als Briefkästen. In der Post, die dicht belagert wird, ist der erste .Aap Hank-Mann', der Briefträger Joseph Rcichmann, angestellt. Tie Kommissa riais-Läden machen flotte Geschäfte. Tort verkauft Onkel Sam seinen .Kha kijungens' alles, was sie sich wünschen können, und da der gute Onkel es nick? auf Kriegsprofiie obgefhen hat und zum Selbstkostenpreis verkauft, kann 'man an den Preisen interessante Stu dien über die Geldgier der New Aorker Ladcnbesitzer machen. Im Lager wimmelt es von neuge backenen Offizieren, von denen etwa 1200 die höhere Marzfchule in Platts bürg absolviert haben und jetzt ihre Künste den ersten Abteilungen der Ar mee der Demokratie' einpauken. Teil dieser neuen Armee sind in den Baracken untergebracht, die ursprünglich für eine Kompagnie gedacht waren, aber jetzt zu klein sind, nachdem durch die Neueintei lung jede Kompagnie um rund 100 Mann vergrößert wurde. Unten auf der Straße setzt eine Be wegung ein. Hüte werden geschwenkt. Hurrahrufe erschallen. Man pfeift und johlt. Ein neuer Trupp froher Rckru ten zieht ein. Im holperigen Schritt und Tritt marschieren sie vorüber. Die meisten tragen klein Bündel von Hab fcligkeitcn. Es sind viele stramme, spott geschulte Kerle darunter. Das Gros ist mittelmäßig, aber doch vorzügliches Ma terial. Manche gehen mit eingeknickten Knieen, vorstehenden Bäuchen, eingefal lener Brust, vorhängenden Schultern und lang baumelnden Pavianarmen. Die Drill-Sergeanten und Offiziere prüfen die Einrückenden mit Kenner blick. Sie lächeln verständnisinnig. Warie, nur balde! Tann werden auch Kerls die Knochen strammgezogen untz durch straffe Zucht wird an! dem unge lenken Tappes ein forscher Kerl gemacht, wie es die .Regulären' sind, die in gcra der Haltung, mit schlanker Taille, hoch gehobenem Kopf und der fclbftbewuß ten Männergrazie dahinschieden, die vo Kraft, Gesundheit, härten Muskeln, woltrainicrtcn Gelenken und gaiek Dis ziplin stammt. Das junge Menschen matcr!'! ist vielversprechend und Gemi ral Crowdcr, der Provostmarschall der Bundesarmee und leitende Geist des Aushebung, sprach sich bei der Besicht! gung der Ausgkhobcnen sehr lobend aus. Die Kommandantur krönt das grof zügige, geschickt aufgelegte Lager. i( liegt aus einem leichlgemclltcn Hügel, dem höchsten Punkte des weiten Feldes, der den Narien Headquarter Hill trägt. Auf dieser Höhe im Mittelpunkt des Camps, von wo sie weithiL alle? Überschauen können, hat Generalmajor Bell nd sein Stab das Haupiqüaitikll aufgeschlagen. Hoch in der klaren Herbst luft knattert das Sternenbanner in fri scher Brise. Tie Einrichtung der zum Hauptquartier gehörenden Gebäude ist! von spartanischer Einfachheit, macht abeg doch den Eindruck einer gewissen vor nehmen Eleganz und Ruhe. Hier obeit gibt eS Leben und Arbeit. Uniformierlel Boten hasten hin und her, das Tele Phon klingelt andauernd, und taufende Einzelheiten wollen erledigt sein. Die Ctabsosfiziere, deren Arbeitstag beim ersten Sonnenstrahl beginnt, beugen sich noch um Mitternacht über die mit Pa vieren beladenen Schreibtische. Bork diesem Hügel ziehen sich lausende unsicht bare Fäden durch das Lager und weit über den Horizont hinaus in daS Land, hinein. Hier ist das Ncrvenzentrum der großen Kriegsmaschine, die Tag und Nacht arbeitet und auS 41.000 junge Männern brauchbare Soldaten zu ma chen hat. Trotz der drängenden Riefen arbeit herrscht auf dem Hügel eine wilr devolle Ruhe, die erkennen läßt, daß olles In ruhiger, fachgemäßer Ueber legung bedacht und ausgeführt wird. , Zum Abschluß noch einen Gesamtem druck, ein ganzes Panorama des riesi gen Lagers. Da höchste Bauwerk auk dem Haupiquartier.'Hügel ist der Was scrturm, mit einem Wachtposten darauf, der sein geladenes Gewehr bereit hält, um sofort einen Alarmschnß zu feuern, wenn irgendwo ein Brand ausbrechen oder sonst etwas vorfallen sollte. Boa hier oben übersteht man die ganze Landschaft gewissermaßen aus der Bo gelpcrspeklive. Weit draußen ein grüner Kranz dort Laub und Hügel. Darinnen das breit, Feld, das teilweise gelichtet ist und t braune Erdstellcn und sandige Fleck? ' zeigt. Tort werden die Schießplatz für Infanterie und leichte Artillerie an gelegt. Tann der gewaltige Exerzier platz, der größte im Osten des Landes. In der Mitte das ungeheure U" voir Lagerbautcn. und überall, wohin das! Auge schweift, kleine, arbeitende Men schen in hcllleuchienden Arbeitskleiderrl oder kaum erkenntlichen Uniformen, die überall wie Ameisen herumkribbeln, fnijj dahinrollendcn Spielzeug Aulos hocken immer neue Gebäude errichten, immek mehr Siraßen bauen, immer mehr Ma tcrial hcranschleppen und das Riesen: werk von Tag zu Tag größer und grö ßer gestalten. Dagegen bat man bei Vergrößerung der Schisse die Schmierigkeit, daß das Ge wicht der Gerippe in rascherem Tempo wächst als die Tragkraft des Schisses, eine vom Brückenbau her längst bekannte Tatsache, die der Vergrößerung schließ lich Grenzen setzen muß. obwohl es bis der gelungen ist, dieses Hindernis zu überwinden. Tie Hauptaufgabe der deutschen Luft schiffe ist die Aufklärung über der Roro sce. Hierin können Fluguge sie nich! ersetzen, weil letztere, namentlich See flugzeuge mit ihren schweren Schwim mein, eine zu kurze Flugdauer haben und die Flotte nicht selbständig begleiten können wie Luftschiffe, sondern eigene Flugzeug Mutterschiffe brauchen. In diesem Punkte ist die deutsche Flotte zur, zeit den Gegnern überlegen. Nicht weniger erstaunlich als die Ent Wicklung der Luftschiffe war diejenige der Flugzeuge. So recht kommt das zum Bewußtsein, wenn man an den Be ginn des Krieges zurückdenkt, wo Top xeldecker mit etwa 120 Kilometer Höchst geschwindigkeit und di guten alten Tau den, große und schwerfällige Eindecker, die deutfche Flugrllstung bildeten. Ter Eindecker ist ganz verschwunden: die Doppeldecker haben an Geschwindigkeit, Steigkraft und Wendigkeit so sehr ge Wonnen, daß die alten Apparate nur mehr in den Fliegerschulen ein beschau liches Dasein fristen. Tie neuen Top peldecker sind kleiner, mit weit stärkeren Motoren verschen und in den Einzelhei ten weit besser aus geringsten Luftwider stand duribgedildet. Für vermiedene Zwecke haben sich auch v'rschiedenc Typen herausgebildet: Kampüluaieuze. Beobachtungsflugzeuge und Großflugzeuge. Unter diesen ist das wichtigste das Beobachtungsslug zeug, das feindliche Stellungen. Trup pen und Truppenbewegungen zu erkun den hat. Mit vbotographischcn Appara, ten, Cignaloorrichlungen und Funken stationen auszeräslet. vermag es die Be obachtuns'n sestzubalten und sie in kür zester Frist zu übermitteln. Es sind ZDeisitzer, mit einem oder zwei Maschi r.engewehren bewaffnet, die gelegentlich auch zum Bombenwerfen gebraucht wer den. Tie Kampfflugzeuge sind kleinere, mit Maschinengewehren ausgerüstete Einsitzer. Tie Maschinengewehre sind (manchmal doppelt, zur Reserve) in den Apparat scst eingebaut. Durch einen sehr starke Motor besitzen diese Flug, zeuge höchste Geschwindigkeit, Steigkrafi und Wendigkeit. Ihre Aufgabe ist, die Beobachtungsflugzeuge vor dem Angriff feindlicher Kampfflieger zu schützen und feindliche Beobachter von den Linien fern zu halten. Die Großflugzeuge baben mehr als einen Motor. Sie sind für größere Bombenlasten qebaut, bieten der Besatzung besseren Schutz gegen Wind und Wetter und erleichtern durch idren stabileren Flug di Bedienung der BombenwurfApparate. Wie die Luft schiffe sind .auch sie mit besonderen Vi sier-Apparatra ausgerüstet, um den Mo ment zu bestimmen, in welchem unt,: Berücksichtigung der Höhe und Geschwin diakeit des Flugzeugs die Bombe lo!ge lassen werden muß. um ein lstimniies Ziel zu treffen; '.eine sehr schwierige Aufgabe sowohl für den Bombenwer'er als auch für den Flieger, der das Ziel genau ansteuern muß. Tie Falldauer der Bomben ist ziemlich bedeutend sauf L000 Meter etwa 20 Se künden, bei kleinen Bomben noch mehr), und kleinere Schiffe können noch gen; gut aufweichen, wenn das Loslassen rechtzeitig beobachtet wird. Der lliampf der Flugzeuge ist außer ordentlich mannigfaltig und spannend: er wird nicht mit Mcnschenmassen aus ssochten, sondern von cuizelnen tapfern MLnern, und hier kann man sagen: .In der Luft, da ist der ÄÜonn noch woZ wert.' Tas Feuer vom Boden her kani. dem in großer Höh schnell daherbrau ftnden Flieger meist nur wenig anhaben. Für Maschinengewehre und Herndfeuer Waffen ist die Höhe meistens zu groß, und die Adwchracfchütze haben Mühe, dem flinken Gesellen zu folgen. Auch kann der Flieger, wenn er daZ Miin dungsfeuer beobachte:, den einzelnen Ge schützlagen rechtzeitig ausweichen. Da bei leidet allerdings die Sicherheit der Beobachtung und des BombenwerfenZ, so daß oft der Zweck der Abwehrkanoiika erreicht ist, auch ohne daß der Flieger ge, troffen ird. Den .Höhepunkt der Spannung aker rericht das Gefecht dex Karnsflleaer. I Diese versuchen den Gegner zu übersiei gen, um von oben mit überlegener Ge schwindigkeit, wie ein Habicht herab stoßend, ihm zu nahen und ihn mit dem Maschinengewehr zu vernichten. So Wird der Kampf big in 5000 Meter Höhe hinaufgetragen, in Regionen, wo hin sonst kein lebendes Wesen gelangt, ein wundervolles Ringen von technischer Kunst, von persönlich)! Todesverachtung und Gewandtheit. Und darum blüht such auf diesem einsamen Gebiet die Blume der in diesem Weltkrieg so selte nen Ritterlichkeit, und die Namen der großen Flieger sind in aller Mund. Weisen wir einen Blick auf die ganze Entwicklung, so sehen wir einen kaleido skopartigen Wechsel; was gestern gut war, wandert heute in die Rumpelkam mer, und niemand vermag zu sagen, waS morgen gilt. Wenn aber einst wieder Friede sein wird, dann werden die Ge lehrten eisrig studieren und schreiben und in wichtigen Büchern interessante Folge rungen ziehen; die Ungelehrten aber werden von dem großen Flieger Voelcke erzählen, der 40 Gegner überwand, bis r unbesiegt einem tückischen Schicksal erlag. Luther-Anckdsten. Dr. Adolf Saagcr hat kürzlich eine Sammlung dcm Luther-Anekdoten heraukgegeben. Darin lesen wir auch von Luthers Humor einige hübsche Proben. So stammt von dem großeu Reformator der köstlich Ausspruch: .Wenn unser Hergoik keine Spak erstünde, so Möchte ich nicht ta den Himmel'. Er empfiehlt die froh Laune, die ihm sein Temperament ge währte, auch anderen in einer Stell über Psalm li, wo er sagt: Weil wiö das Leben nicht können zubringen, dafz wir nicht mit anderen umgehen, essen und trinken müßten, so mußt du gewik glauben, daß auch dieses Gott wohlge falle, wenn du deinen Bruder mit einem fröhlichen Gesichte anredest, mit einer angenehmen lächelnden Miene zu dir la best, auch bisweilen mit einer rügen und scharssinnigen Cchcrzrede dich be lustigst.' Wenn ihm jemand in die Rede fiel, sagte er: .Zwei können wohl mit einander singen, aber nicht reden.". Martin Luther erteilte einem jungen Prediger den Rat: .Steig auf. tu 's ' Maul auf. hör bald wieder ans! Tenn man kann den Leuten in einer Vierte!' stunde mehr predigen, als sie in zehn Jahren tun werden. Wenn du der nimmst, daß die Leute am liebsten und emsigsten zuhören, so beschließe deine Predigt, so hast du auf eine andere Zeii wieder Zuhörer." Einen annmßenden. Studenien ließ er gründlich abfahren, wie der Dichter Sandrub 1318 in feiner Kurzweil' erzählt. Der wollle zu der . Predigt und dem Tertlcsen nicht eine Bibel mit auf die Kanzel nehmen, weis er alles auswendig gelernt. Er fängt dreimal an: .Ich bin ein guter Hirte" und bleibt stecken. Da ruft Lutber hin. ans: .Ach was, du bist ein gutes Schif!" Und geht selbst auf die Kanzel,, um n predigen, 1