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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 25, 1917)
) i WM l! beim 'I'ebcr den Wert von Jugend - lü. fifirtm bie $ermu B'unB Frau zur Farmarbcit für die Volks ernährung ginge die Meinungen ziem, lich weit auseina.ider. Als zu Anfang dieses JahreZ die Bewegung einsetzte, alle brachliegenden Gelände zur An Pflanzung von Gemüse und Kartoffeln zu bcnutzen, um die Nahrungsmittel Versorgung während der Zeit kommen der Teuerung zu unterstüben, waren die Ansichten darüber, ob man die Jugend zu diese: Arbeit heranziehen sollte, ge teilt. Wohl gab man zu. dah zu un tetgeordneten Arbeiten die Kraft und der gute Wille von Kindern zu vcrwer tcn wären, obgleich gerade diese an die körperlichen Leistungen besonders hohe Änfordcruiigcn stellen und in der eigent lichen Anpflanzung und Bebauung von Schulgärten eine gewisse Gefahr liege, da durch ungcschulte Kräfte eine Wer geudung an Saat und Dungstoffen zu befürchten sei. In gerechter Würdigung solcher Bedenken hat die New Z)ort State School of Agriculture in Farm ingdale, L. I., ihre Cchulklassen er wettert und die Ausbildung von Frauen zu Gärtnerinnen und Landbebauerinncn auf eine hohe Stufe erhoben. Unsere Bilder zeigen die Schülerinnen und künftigen Lehrerinnen bei der Arbeit, bei der Verpflanzung von jungem Ge mllse, der Hühnerzucht und beim Betrieb eines Dampfpflugs. Hieraus läßt sich . ersehen, wie vielseitig die Ausbildung zur Landwirtschaft ist. Der Andrang zu den Kursen war in diesem Jahre ein besonders ftarkcr, denn die Frauen, in richtiger Erkenntnis, daß sie vielleicht in kurzer Zeit berufen sind, die Plätze der Männer, die zum Militär eingezogen werden, auszufüllen, wollen sich auf ihre künftige Tätigkeit auch Wissenschaft lich vorbereiten. An Kopfarbeitcrinnen wird eS kaum fehlen, denn ihr Heer war bereits jn Fricdcnszcitcn zu starker Zahl angewachsen, aber auf landwirtschaft lichem Gebiete hat sich die Frau bisher nur selten bctätigt, höchstens als Ama tcurin, nicht aber als Verufsarbeiterin. Nun kommt die Stunde, da auch der Wert dieser lukrativen und gesunden Beschäftigung anerkannt wird. Jn Sanatorien und Krankenhäusern, in Herrenhäusern und auf Landgütern, aber auch in eigenen Nutzgärten und in Mabarber von A. Hunderimark. Wenn die Orangen auf unseren Wo chcnmärktcn oder iii den Hallen zu im j mer höheren Bergen anwachsen, und auch Spinat wieder in Menge da ist, kommen olö reellere kulinarische Frühlingsboten starke, anfangs hellrosige Blättersiicle in den Handel, die, mit der vorschreitenden Jahreszeit dunkelrot werdend, schließlich ein sattes Grün annehmen. Sie sind die Stengel der Rhabarbcrpflanze. Eine Abart der viclgattigen. Pflanze, Rheum Rhapontkcum, liefert den Küchenrhabar der. Erst feit ein Paar Jahrzehnten hier bekannt, wird er jetzt viel und gern ge kaust. Importiert wnrde er uns aus England, wo er schon lange für Küchen zwecke eine wichtige Rolle spielt und man sogar einen moussierenden Wein daraus herstellt. Auch als Torten und Paste tenfllllung begegnet man ihm häufig drü den. Bei unZ zulande, wo mit zunehmender Bevorzugung deS Vegetarismus Obst suppen oft in die McnllS eingereiht wer den, reichen wir gern Rhabarberfuppen. Dem ersten Rhabarber braucht man dazu die rosa Haut nicht abzuziehen, gut ge waschen, werden die Stiele (für sechs Personen mag man Pfund rechnen) mit wenig Wasser und Zitronenschale weich geschmort, wozu nur kurze Zeit er forderlich ist. Inzwischen läßt man vier Eßlöffel voll weißen Pcrlsago mit mög liehst wenig Wasser dick ausquellcn. Bei des wird t,un durch die zur Suppe ge brauchte Qualität Wasser entsprechend verlängert, untermischt, und die Haus frau muß dann mit ihrer größten Kelle in die Zuckeröorräte langen. Rhabar ' der benötigt mehr Süßigkeit als jcde andere Obstsorte, die unreifen Stachel beeren auögenommen. Aber die schein bare Verschwendung lohnt. Erst durch starkes Süßen wird neben der herben Saure jenes eigenartig feine Aroma ent wickelt, daS dein Rhabarber seinen vollen Wohlgeschmack verleiht und ein ganz wc nig an den Geruch frisch ausgeworfener Schollen erinnert. Zu Kompott auS den Stielen man kann bei sehr großen Blättern auch die Rispen mitbenutzen bereitet die sorg liche Köchin am besten einen recht steifen Zuckersirup, in dem sie auf schwachem Feun die Stückchen hin und her schwenkt. Sie sondern auS sich eine Menge Saft ab, von dem man daS Zu viel einfach abschöpft; durch Anebnen mit Kartoffelmehl, verliert die sonst hübsch sarbiae Schüssel, aber man kann ihr ne den dem Wohlgeschmack auch Nahrhas tigkeit verleihen mittels einiger onge quirltet Eidotter. Wie aus jedem aromatischen Obst läßt auch auS Rhabarber sich eine steife so genannte .Grütze" (kalte Speise) hcrstel len. Dazu spare man nickt mit dem meistens wohlfeilen Material. Soll's kräftig und gut sein, sind zu einer Form, die ein und einen balben Quart hält. 1 Pfund Rhsiarberschnittchen nötig. Wie bei der Suppe zerkocht man sie vollends in irdem Geschirr, passiert durch, süllt & Slädöiei attettbau. der heimischen Wirtschaft der väterlichen Farm finden wir heute junge Garten und Gutsverwalterinnen, deren Kennt nisse und ernste Berufsauffassung sie in den Stand setzen, auch über männliche gelernte Arbeitskräfte als Betriebsleite rinnen zu befehlen, Buchführung und Verwaltung, Ankauf und Verkauf von Pflanzen und Samen selbständig zu bc sorgen. Jn unserer heutigen Zeit gibt es le! der viele junge Menschenkinder, die schon frühzeitig nervös überreizt und ohne Lebensfreude sind, und trotzdem in einen Beruf gedrängt werden, dem ihre zarte Konstitution nicht gewachsen ist. Alle diejenigen sollten sich wenigstens eine Zeit lang in den gesunden Dienst der Gärtnerei und dessen heilbringende Tä tigkcit stellen. Bei solcher Arbeit in GotteS schöner Natur rcÄrden sie gcfun den, hier hätten sie Zeit, ihre Gedanken, abzulenken und wieder frisch und lebcns mutig zu werden. Der Frauenberuf der Gärtnerin ist eigentlich uralt, denn von Alters her war es der Beruf der Frau, in der eigenen kleinen Wirtschaft über Haus, Hof und f- -v tvV y JtWmKK V- f . ' y r' -y s . S' . ... : . .s' S . ; . S ' f-- J J . ' : r ! ? - - --'.v' i ' -"-v S ' , , f v, " i . . - - ' . ' ' ' - , s f - .. t . 's"'- .'S- ? , f ' ' ! I,V " 1 , t4' --t f' 4 Pi:7"v- -v:;1- - - . PvVtV A'-. '"" y" ' ' l- ' U-;: ' c; f?ilA. 'lilv u v . t ' 'V- :v ' y k ' ' pP'M . V i, t.i.tTf - ö J v - 1 1 'fl. - ?-v t-1, 4 J f ' 4 ; f ' 1 , v ; r - f . vl . - l , , v j 5 v vi ' yp -' h' - ) - L- , - v - 5 f i ffin j v Ä t (. , 1 '' ' 11 i . r X in der Mche. mit genau gemffenem Wasser, also ein und einen halben Quart, auf und macht konsistent durch Stärke, zu dem Anrllh ren von der Flüssigkeit zurückbleibt. Die Speise darf weder zu fest, noch zu weich werden. Mit 3 gestrichenen Eßlöffeln voll Stärke trifft man da! Rechte; Zucker gehört auf die Masse zu einem und einem halben Quart 1 Pfund. AllcZ ist zehn Minuten lang unter vorsichtigem Rüh ren zu kochen, aus bekannte Weise in aus gespülte Formen zu füllen und mit Va nillcnsauce, kalter Milch, Sahne, oder Schlagsahne zu Tisch zu bringen. Nach einem anderen Rezept muß ein 2 Pfund geschnittener roher Rhabarber mit 1 Pfund Streuzucker durchmengt eine Nacht ftchcnbleiben. Dann werden die Stückchen ohne Masser zu Mus ge kocht und mit für 10 Cents roter Ge latine, die man in einer Tasse Wasser auflöste, vermengt. Bei der sten Art kann man daS helle Rosa der Speise durch Alkermessast verdunkeln. Rhabarberreis ist eine gute Kinder schüssel. Die Hausfrau bereitet dazu ein reichliches, echt süßes Kompott, dem sie abgeriebene Zitronenschale zusetzt, quillt Reis mit Wasser und Butter zu weichen aber ganzen Körnern aus (steif!) und vermischt beides. Für sehr Magenleidende läßt sich auch auf dem Wege wie das traditionelle ApfelmuS ein Rhabarbermus zurecht machen, doch bleibt dieS sicts suppig ohne Zuhilfenahme eines mehligen Bindemit tels. Endlich eignet sich süß eingeschmor ter saucenloser Rhabarber, wie die mei sten andere Kompotte, zum Belegen der beliebten Mürbeteigtarteletten. Jedenfalls sind die Rhabarberstcngel in allen Formen außerordentlich gesund und blutreinigend. Ihr umfängliches Blatt gereicht dem Garten zum Schmuck; wenn man sie hcrunterschneidet, schießen sie bald von neuem hoch, und auch die Vlütentricbe lassen sich verwenden. Kurz, ehe die Kolben sich entfalten, werden sie abgebrochen, in Salzwasser gar gewellt und in einer holländischen Sau als Gemüseschlisscl serviert; an einigen Or ten benutzt man sogar auch die Blatt zu einem Spinat. Hausfrauen, die einen Garten besitzen, wo die vielseitig auszunützende Rhabar berstaude ihnen überreichlich zuwächst, mögen ihren etwaigen Ucbersluh in ge wohnter Weise sllrsorgend dem Einmach pparat anvertrauen, oder ober, sie schnitzeln die Stiele und starken BläMr rispen fein, stecken sie in ausgeschwefelte Flaschen, verkorken diese und lasse sie im Wasserbade sieden, bis reichlich eigener Saft sich absetzt. Verlockt und erkaltet müsse sie in frvst freiem Keller einge graben werden. Der krankhafte Ehrgeiz wähnt, alle Welt Sei feindlich ihm gegenübergestellt, Und wie nur ein Änd'rcr was besser kann. Sieht u'i alfi persönlichen Angriff an. wwi " ,..... . ..i , , . -1 ' ' 1 i'-' ' '-vys ;, 3" S !' r-Mi'- ' ' i - i 4 , FZ 7, . ' ' " -"I ;, ; "t , i - - rr"""' ' ,, - fr- ' 1 $ , ' " ' Ih 4 , . ' l- 'J''J'' v W-V" ?4fH i jt , ? . L. .nf,'"S - 'A ' 4 i ' v -'-A'.V.y . k " ' 'V V , 1 "W" ? i , 1 ' ft I - . ' ! , f 1 -v f I - 1 ( ' ' S 1 $ i - ' :: : ' . - ' ? " ' "" yr r i ' 1 o", . , (' . : 1 " ; ? r f M ' ' 1 I rillHlNÜlin'rtir--"n nfi - v ..--j ......v-v ;;o-.::,x- -:.,..;::-;, 1 vmKfsmmißKmmf ! ' y s Ss'S.' ' 1 r" , S . Ji,' , - i fusf" " s X DieFusbildimg unsrer ie war die Berufsfrage ein säuvcrer -zu lösendes Prob lein als in der heutigen wirren 'Zeit. Das Recht der freien Bestimmung einer 'besonderen 2a rigkeit zum Zwecke des Broterwerbs er fuhr zwar schon immer in der v'äterli chen oder vormundschaftlichcn Gewalt über Minderjährige eine gewisse Be fchränkung, und bei einzelnen Völkern herrscht sogar jetzt noch der ducch das Kastenwesen bedingte Berufszwang, doch gegenwärtig sprechen bei einer Wahl vornehmlich auch die kritischen weltge sichtlichen Vorgänge ein gewichtiges Wörtlcin mit. Sie haben zur Folge, das; einem großen Teil unserer Jugend der Weg zu einer ihren Anlagen und Fähigkeiten gemäßen Beschäftigung viel leicht für alle Zeiten verschlossen bleibt, wodurch der schone, langgehegte Traum manches hoffnungsvollen Menschenkin des von einer künftigen bevorzugten Lebensstellung jäh und grausam zerstört wird. Viele Leserinnen meldeten mir in den letzten tragischen Wochen mit schwerem Herzen, daß ihre strebsamen Sohne und Töchter, die sich bisher auf eine höhere Berufskarriere vorbereitet, angesichts der bestehenden Teuerung und sonstiger mißlicher Umstände ihre geisti gen Studien abbrechen mußten.um nun auch ibrerseits zum Familienunterhalt das Möglichste beizusteuern. Andere Schreibrnnncn, deren Kinder die übli chen Schuljahre noch nicht hinter sich haben, wünschen mit Sehnsucht die Stunde herbei, in der diese zarten, un fertigen Geschöpfe ihnen den ersten hart verdienten Dollar in die Hand, drücken roerden. Wohl denkt auch manche jener Mütter voll Sorgen der schlechten, dampf und flauberfulltcn Luft der Werkstätten, die ihre Lieblinge bald um fangen wird, doch die brennende Angst um das tägliche Brot läßt sie ihre Skrupel bald vergessen. Wüßte nur jede, wieviele errstiick Gefahren deispiels weise eine Fabrik für die in der stnt 1 Wicklung begriffenen Menschlein in sich schließt! Strenge der Vorgesetzten, Jn iriguen älterer Kollegen, schwere Arbeit, Überstunden, greller Tcmperaturwech, fel. Mangelhafte Ventilation und stö rende Geräusche, dazu eine mehr hockende als sitzende Stellung können Gcmütsver stimmungcn, Atmungs oder Verdau ungsbeschwerden und selbst organische Leiden von so bedrohlichem Charakter herbeiführen, daß die Gcsckäftsleitcr diese gequälten Kinder oft schon nach wenigen Wochen als unbrauch bar zurückweisen. Welche i5nttäu fchllng für die kursichtiqen Eltern, die so fest auf die laiglicfie Mithilfe der ar nun, nicht einmal mit ausgiebiger Kost versorgten Kleinen gerechnet hatten! Und wie, frage ich nun, will man die kucken ausfüllen, wenn befähigte Kin der ohne Weiteres in einen ganz alltäg lichen Beruf gespannt werden sollen? Kann die Arbeit auf den mannigfack'n Gebieten der' Wissenschaft gleichmäßig und ungestört fortschreiten, ohne daß jrdss derselben von der nötigen Anzahl tüchtiger Kräfte bcstU vt' und muß A - -T X 1 ' -" " 1 ' ' I ; i1 . - i ' 4 r ; ' ' " - ' !- X 1 4 ' 1 t ' . ' ; - -' :i. - ' ':x '.. . . a'j , ?, .(. .,.,.... w,, ..v,w . I ' t , ' " UV, ' f 1 , . " aw li)iinF(?wrirtr "UNDERWOOO. X nicht vielleicht unsere Kultur dadurch zum Stillstand gelangen? Es wäre doch ein jdealer Gedanke, den zu einem Aufstieg wirklich Berechtigten diesen unter alle Verhältnissen zu gewäh ren. Sind die Eltern nicht in der Lage, die Fortsetzung ihrer Studium den Kindern zu gestatten, fo sollten durch Stipendien von behördlicher oder privater Seite ihnen dennoch die Möglichkeit zur Voll endung ihres Lehrgangs geboten wer den. Die immer steigende Volksentwick lung verlangt die regste Teilnahme der ganzen bürgerlichen Gesellschaft und zielt darauf hin, daß jeder sich für seinen fpä tern Beruf möglichst vielseitig aus bilde. Denn nicht nur der Gelehrte und Künstler, auch der Kaufmann-, Bcam ten und Handwerkerstand beansprucht heute die Verfügung über einen Schatz gediegenen Wissens und reicher Kennt nisse, der weit über ihr eigentliches Fach hinausgeht. 2üo aber schöne Talente und Neigungen ungenährt und verborgen schlummern, wird die Erhebung des Ein zelnen auS niederen Graden zu höheren Würden zu einer Ehrenpflicht, und jedem, der solche Gaben in sich trägt, sollte man es freistellen, auf dieser Leiter emporzuklimmen. Nicht den Vornehm sten, sondern den F ä h i g st e n müßten die Wege so geebnet werden, daß sie ohne allzugroße Hindernisse sich durchsetzen und zu leitenden Stellungen auf schwingen können. Denn wir brauchen für die Zukunft siarkgeistige Persönlich leiten, die in das WeltrnchaoS, wieder Ordnung bringen und die ins Wanken geratene Kultur von neuem aufbauen helfen. Wiederum wäre es auch verwerflich, den Lerneifer selbst der hervorragend Bc gabten übermäßig anzuspornen und ihren Ehrgeiz so auf die Spitze zu treiben, daß sie dabei ollen kindlichen Frohsinn ver lieren. Da, wo das Gehirn unnatürlich angestrengt wird, können Nervenrcizun oen schlimmster Art die schönsten Hoff nungen vernichten. Ist aber jemand für die Ergreifung eines geistigen Berufes völlig unqualifizicrt, bestehe man fest darauf, daß er, wer er auch sei, sich einer praktischen Tätigkeit zuwende. Es kann nicht jeder ein Professor werden, wohl ober ein nützliches Individuum der menschlichen Gesellschaft, das sich .als dienendes Glied willig dem Ganzen an schließt'. Wer es nur irgend noch vermag, gebe seinem Kinde eine gute Erziehung; sie ist eines der wichtigsten Vorrechte, die wir besitzen und tausendmal mehr wert als alles Gold. Dieses kann uns vcr lorcn gehen, aber der Seele Schätze sind solchedie bleiben! Wohl haben wir beute an anderes noch als an das eigne Vor tvärtskommen zu denken, doch dürfen die bequemen Scblagwortc .Schivere Zeiten" und Opfer, bringen" die geistige Heran bildung usercr Jugend nicht gänzlich hemmen. Jene Million Kinder, welche demnächst oilks Land geschickt werden soll, um den Boden fruchtbar machen zu belfen. wag diesem Rufe freudig solmn, ob sie aber mit ein paar Monat Hr4 schule sich und indirekt dem Staat nicht ' : ? ? - - i "'S. .1 , 1 4Ü ' ' , jÄ"'- , - -w.. A r ' i - Kmoer. Garten zu walten. Diese schönt Ver bindung von Pflege und Herstellung bei größten Teiles der eigenen Nahrung und der Aufsicht über die Verarbeitung in der Küche mußte der Frau mit der Ent Wicklung des Wirtschaftslebens verloren gehen, und so ist, abgesehen vom sla chen Lande, wohl selten mehr die Frau, und insbesondere die Frau gebildeter Stände, in der Lage, im eigenen Gar ten arbeiten zu können, sich' bei der Pfleg der Blumen und Sträucher und der Zucht eigener Gemüse diejenige Liebe zur Natur stets und immer wieder er neut zu erhalten, die ihrem Gemüt und ihrem Seelenleben so sehr liegt. Die gebildete Frau unserer Tage wird in die licht und lustlosen Großstädte gedrängt, an den Schreibtisch und auf den Bureau stuhl, die Erwerbsnotwendigkeit macht sie zur Maschine und trennt sie immer mehr von der Natur und damit von ihrem ureigensten inneren Wesen. Wie naturfremd unsere Großstadt Jugend geworden ist, braucht nicht erst belegt zu werden. Wir wissen aber auch, welche Sehnsucht nach der Natur gerade den Großstadtmcnschcn erfüllt. Der Krieg, der so viele Tugenden, die bereits zum alten Eisen geworfen wa- p I -4 ty-W w -V W , " y .A-. ,r 'fiVtt-s.-yys& ;: '- y.i.-yJj('Jv.-. y j -y.. ,. V ' v 41 f, . . , w,, , Z - i4t jfl v Ä. 'uasc.- - i:r . , ' i ' " ,i L , ' U.V r ;,l - ' . ' ' w, . . A. ! I , , , 'a .V- 'Jrft i- f . ' ! , - & , . fjt&" - A J, V , ' s l r 1' . i - ' ' K f.- ('Tv ' :' v.-;- -i.f -. 7W ( f ' ' Yffc SJ? '.'in . ff 1 t ( " J "'' ( ', v J, I 1 i . fiV'W ' , . " ,-,v'"'";"' ' ! ,. " ' t . -v - -x- i ' ' ' v, V! ' 'v-' ' ' - ' i J- r- ' ' . """w.-v . ' K ' t ..- , . -.. . Trist, ils f .;: ren, auf's neue glänzend poliert hat, wird auch in dieser Richtung fördernd Wirken und uns bereit finden, unser Scherflein dazu beizutragen, daß kein Mangel an Lebensrnitteln eintritt. Wer in der Lage ist, Gartenarbeit zu verrich tcn, wird dies mit Freude, gutem Willen und Ausdauer tun. Letztere ist beson dcrs nötig, soll das Werk zu einem ge segneten sich auswachsen. mehr nützen könnte, bleibe dahin gestellt. Alles fiirS Vaterland, gewiß, und Arbeit für jeden, doch der Intelligenz angemessen, damit wertvolle Kräfte sich nicht unnötig zersplittern! Ehre jedem, der dein großen Liebeswerk helfend die Hände entgegenstreckt, aber auch dem ist zu danken, der mit geistigen Waffen für daS Glück seiner Heimat kämpft. Unsere belkebtesten Amxelxflanzell. Es gibt kaum einen schöneren, leben digen Schmuck für Zimmer, Loggia, oder Veranda als eine in einer Ampel oder auf einer Konsole üppig grünende und blühende Pflanze, und es sollte daher kein Blumenfreund auf diese Aus fchmllckung seiner Räume verzichten, die nicht viel Mül?e und Arbeit verursacht. Es sind nur einige Regeln zu beachten, von denen die erste lautet, daß nur gute, nahrhafte Erde in die Ampel gefüllt wer den darf und daß die Pflanze immer in einen einfachen, mit Wasserabzug ver sehenen Tontopf gepflanzt werden muß, der dann erst in die oft sehr elegant ge formte und mannigfach verzierte Ampel eingesetzt wird. Ferner müssen die Am pclpflanzcn reichlich begossen und bespritzt werden, da die Topferde an den meist luftigen Standorten leicht austrocknet; e! empfiehlt sich daher, die Ampel so anzubringen, daß sie zum Bcgicßen herabgelassen werden kann. Zum Besetzen der Ampel im Zimmer und im Freien wählt man naturgemäß solche Pflanzen, nach abwärts wach sen, d. h. ihre Stengel. Blätter und Blüten von oben herabhängen lassen. Besonders zu empfehlen sind der wu chernde Steinbrech mit rötlichen, weiß geäderten Blättern und herabhängenden, mit Sprößlingen besetzten Wurzclaus löufern; die indische Erdbeere mit gelben Blüten und schönen, roten Beeren, die ober ungenießbar sind, dann einige Stoichschnabclarten mit fleischigen, dun iclgrüncn Blättern und roten Blüten, ferner die Lichtblume, die Kanarische Winde mit blaßrotcn Blumen und der buntblattcrige Escu. Eine schöne Winde entwickelt sich als Ampelpflanze sehr gut, ebenso daö Zimbelkraut. Sehr beliebt' für die Ampel ist die unter dem Namen Frauenhaar bekannte Grasart, sie ge deiht auf etwas schattigem Standort gut und ist durch Zuteilung leicht zu der mehren. Sehr dankbare Ampelpflanzen, die auch an schattigen Orten ganz vor züglich gedeihen, sind die Sinngriinarten, das große nd kleine Immergrün mit seinen vielfachen Spielarten, von denen die buntblättrigen wegen ihrer Schön heit hervorzuheben sinh. Sie lieben nahrhafte, mit Sand gemischte Erde und eine mäßige Feuchtigkeit. Für im Freien hängende Ampeln der wendet man das Goldnetzblatt, die Ka puzincrkresse, die Eispflanen, die Lo belien. Hainschönchen und Petunien. Zur Ausschmückung von Nischen und Konso leu sind außer dem Efeu verschiedene Kakiusarten, besonders die buntblatte riaen. zu empfehlen, ebenso einige Farne. Ais Kcmsolpslanzcn werden vielfach der wendet die Palmlilie. daS öchicsblatt. Soldalenmttiler. von zans Gftwald. Die erste Soldaicnmuttcr, die mir in Deutschland merkenswert schien, war eine Offizierkmutter. ES war in der Vorortbahn nach Bcrlin-Lichterfclde, wo die Kadettenanstalt die zukünftigen Sol datenführer erzieht, und wo so viele hö hcre Militär? z. D. und a. D, wohnen. Die alte Dame, die noch gar nicht weiß haarig war, die noch recht munter und lebhaft in die Welt hinaus blickte, hatte ihren Sohn wohl aus einem Lazarett abgeholt. Den linken Arm in der schwarzen Binde, saß er stumm, in der Ecke, scheinbar nicht allzu fröhlich, heim zu kommen in die nütterlichc Pflege. Wenn seine Mutter ihn mit ihren Blicken liebkoste, wenn sie ihm die Hand leise und saust auf den gesunden Arm legte, lächelte er kaum erkennbar. Da tröstete sie ihn: Laß nur, ich pflege dich gesund, und dann kannst du bald wieder hinaus." t g V J ft. sV '' h' TV - Ä&tx ! t t y R -"v ? ffÄ. 1.1; vi i ..SXfr .--VX..y- ' f;' 4 v - ' i s ti '4 , ,' " T L t ' - 'i . ' . lt?(vA( i , ' II . ' ''f! - ' k , - ' ' ',A"v ' w j?f p'Vi' . r- l " ,i , v:? - , X '.VVfi r r;1 t(r ::rfHirV I - , - v 7" Iyv ' ' i v" W - ?r ' 1 ff , " t . , H - - 7',',. ' - - . , . - , , , ,, t, ,i i , in i sffllWti ii uf J Sein bis dahin so blasses, fast grün lichcS Gesicht rötete sich und wurde froh und heiter. Und sie nahm feine Hand und drückte sie zuversichtlich. Am Bahnhof. Eine Ersatzkompagnic vielleicht auch ein Bataillon steht davor und rückt langsam in die große Halle ein. Verwandte und Freunde, Schwestern und Bräute, Brüder und Mütter und auch Fremde umdrängen die jungen Krieger. Viele Freiwillige schci ncn unter ihnen zu sein. Mütter ans besseren Kreisen drängen sich in die Reihen hinein und versuchen, ihren Sohn noch einmal zu umarmen. Sie tun es ohne Tränen, ohne Gejammer. Komm' wieder!" Ja. Mutter!' .Leb' wohl!" .Leb' wohl! Ein letzter Händedruck. Eine Mutter drängt sich durch die Zu schauer: Karl! Karl!" ruft sie. Karl aber meldet sich nicht. Einer auS der letzten Reihe, die schon dicht am Bahnhofseingang' ist, fragt teilnahmsvoll: Meinen Sie den blonden Karl? Der immer mit einer Brille geht? Ja hier habe ich noch eine Brille für ihn, wenn die eine verloren geht " Geben Sie her ich nehme sie ihm mit!" Und die Soldaten verschwinden im Bahnhof. Die Mutter aber, die ihren Sohn nicht mehr umarmen konnte, steht da, lächelnd und froh darüber, daß er noch seine Brille bekommt. Und sie winkt den Soldaten nach wie die anderen Bräute und Mütter um sie herum und geht stolz davon. Es gibt allerdings auch andere. Der Aelteste einer nicht sehr glücklich lebenden Frau, ein Siebzehnjähriger, war als Helfer in ein Lazarett eingetreten. Nach drei Monaten sollte er hinaus zur Etappc. Das gab ihr zu all dem, was sie sonst zu ertragen hatte, den Nest. Sie legte sich und wollte weder essen noch trinken. Ihr Mann sagte zu ihr: Dann hat lest du ihn eben nicht fortlassen sollen!" DaS ging ihr nahe. Sie hatte ihm ja seinen Willen getan. Und sie raffte sich ein wenig zusammen. Dies war aber die einzige. .die es nicht ertragen konnte, daß ihr Sohn nicht daheim blci , bcn wollte. Der Gegensatz zu ihr ist wohl jene Of siziersmuttrr, von der mir meine Frau erzählte. Jn die Kricgsnachmittage, wo für die Fdgraucn gestrickt wird, und wo zugunsten der notleidenden Künstler auch gesungen und gegeigt und Klavier gespi.lt wird, kommen auch manche Df fiziersfrauen, Frauen von Cchiffskom Mandanten und viele Frauen und Wüt ter von Reserveoffizieren. Als neulich nachmittags die Nachricht kam vom Un tergang eine? sehr geliebten Schiffes, stand eine Frau auf und ging stumm hinaus. vorzüglich das scharlachrot blühende, und die Raulilie, die sehr hart und kräftig ist. jcde Temperatur verträgt und eine mit Sand und Steine gemischte Heide erde bevorzugt. Zur Bekleidung von Nischen und Felspartien finden wir hau fig die amerikanische Aloe und die ver schiedenen Fetthennen .und (Sedum-) Arten, von denen besonders Sedum Sie boldii wegen seiner graugrünen, Wirbel ständigen Blätter und schönen rosenroten Blüten beliebt ist. außerdem ist die Pflanze von seltener Genügsamkeit, denn sie gedeiht selbst n sehr ungünstigen Orten. Ihr Sohn ist auch darauf gewesen!" sagten einige Frauen scheu und liebevoll. Die Frau kam am nächsten Nachmit tag wieder. Nur dunkler gekleidet. Die Beileidsworte hörte sie still und gefaßt an und sagte: Es war ja sein Los! Darum darf das Leben nicht aushören." Wie viele Mütter sind durch den Krieg anders geworden. Wir kannten sie alle; wir trafen sie jeden Tae; im Warenhaus, in den Konzerten, Ausstellungen, in den Kaufstraßcn, in den Kaffeehäusern, die immer noch junge" Mutter. Sie hatte schon SFhne, die längst im Wander. vogel eine Führcrrolle übernommen hat ten. oder die auf der Universität hörten. Allzu oft sah man Mutter und Söhn nicht. beisammen. Und irgend eine Nah arbeit, eine Handarbeit wurde nicht für die Kinder in die Hand genommen. ' " - f W ' Ä - , Man hatte doch durchaus keine Zeit. Es gab ja auch alles so billig fertig zu ' kaufen. Sa gut tonnte man es gar nicht zu Hause herstellen. Heute strickt diese Mutter: Zu ihrer eigenen Wohnung, bei Bekannten, wenn . sie Besuche macht und auch an den Nach mittagcn, an denen sie sich mit ihren ' Freundinnen im Kaffeehause trifft. . Das hält doch noch 'mal so warm, was die eigene Mutter gestrickt hat!" behauptet sie. Und niemand streitet ihr . das ab. Auch die jüngere Frau ist gar nichts selten, die bisher nie einen Pfennig für den Haushalt hinzu verdiente und die nun arbeitsam wurde, um. recht viel Geld für Liebesgaben in die Hand zu bekommen, um über recht viel' Geld selbst verfügen zu können. Manche bessere Beamtenfrau hat sich eine Tätigkeit ge fucht, die sich lohnt. Vor allem aber haben die Frauen der gut bezahlten, der gehobenen" Arbeiter, die es sonst für unter ihrer Ehre gehalten hätten, auf Arbeit zu gehen", kmn eine andere An ficht von der Arbeit bekommen. Und weil sie nicht erst lange lernen wollien, gingen sie als das, was sie eben gelernt hatten? als Hilfe in der Wirtschaft, als Aufwartefrau, als Zugeherin. Vielleicht vormittags zwei, drei Stunden. Der . Mann, der sonst so stolz war, der das sonst nie geduldet hätte, hatte auch nichts dagegen. Mutter meinte eben: Ich muß doch auch für meinen Jun gen sorgen. Der liegt da draußen, im Schützengraben. Da muß ich auch was für ihn iun!" tzaus und Aüche. Nun ist die schwerste Zeit sür die Küche überstanden. Wir haben wieder Gelegenheit, frisches Gemüse zu vcrwen den und legen uns dabei keinen Zivang mehr auf, wenn es auch anfangs noch etwas teuer ist. Lieber sollen wir aber, im Interesse unserer Gesundheit, etwas am Jleiscke sparen und namentlich den Kindern jetzt im Frühjahr, wo sich die Safte erneuern, recht viel mit frischem Grün bereitete Speisen bieten. Seit dem März gibt es schon zarte Hopfen keinichen, Brunncnkressc, Löwenzahn, Sauerampfer, Cichorie und Kopfsalat. Zart und delikat, dabei appetitanregend sind auch Radieschen, junge Rettiche, Rapunzchen, junger Weißkohl, Spinat und die köstliches Kompott geknden, zartrosa Rhabarbcipangcn. Als Lecker bissen stellt sich der erste Spargel ein. An Fischen bieten 'die Markthallen große Auswahl? es gibt Krabben, Hum mein und Austern als Leckerbissen sür Feinschmecker. Unter den Flcischsoricn der Schlack,! ticre ist das zarte Lammfleisch, der thpi sckze Frühlingsbraten vieler Gegenden, besonders hervorzuheben, auch Kalb fleisch ist jetzt besonders gut im Ge fchmack. An Geflügel gibt eS wenig Auswahl. Junge Tauben,. Huhn und Truthahn ist alles, was der Hausfrau jetzt zur Verfügung steht, aber alles recht teuer. Obst zum Nachtisch ist rar an Quantität. Grapefruits und Apfel sinen beginnen nun ihren köstlichen Caft zu verlieren und Aepfcl sind für die Durchschniltskasse eine geradezu uner schwingliche Delikatesse. Ebenso die frischen Erdbeeren. Doch die tüchtige Hausfrau weiß sich stets zu helfen, fie schafft statt ihrer irgend einen trefflichen Ersatz in Form süßer Gelees, Crem's, Flammcrics, Puddings. Törtchen mit Fülle von gedörrtem Obst u. a,, sodzß das Fehlen des frischen ObsteS garnicht von ihren Lieben bemerkt wird. ' X