Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Dec. 1, 1916)
D ZZgllche Omaha TrlbSne m WzvönnSSl?vsö5e öe Fnnsn. xnfö w Sie sieiYn doch nah' bcilam mcn. Autganq und Untergang Zwölf Uhr mittags. in Himmel lacht in feinern schönsten Blau, bis warme Herbstsonne scheint auf das Häuscrmecr und die unerschöpflich scheinende Menfchenflut am Broadm.'y. Auwi und Lastmagen, elektrische Bah nen und Fußgänger drängen sich ancin ander vorbei. Zeitungsjungen preisen mit lauter Stimme die letzten Ausgaben an und über allem liegt es zitternd in , der Luft, das Gcfühl des HastiNs und der Unruhe. Ich stehe an der Eck. Dcy Str. und Broadway, lasse die Keile von Wagen und Autos an mir vorbeiziehen und wage mich erst über die Straße, als der Polizist mit der behandschuhten Rechten das Signal gibt. Wie oft Heu u die St. Paul's Kapelle an der E... schon passiert. Und trotzdem ist mir niemals vorher aufgefallen, daß Leute auf dem Kirchhof sitzen und sich dort erg,n, auf . den Banken im Sonnenschein ruhen, ' zeitungslesend. und junge Mädchen, welche ihre Mittagszeit in der 'tischen Luft beibringen, Handarbeiten machen. Langsam steige ich die Stufen hinan auf de Kirchhof, betr, )k die verwit terten alten Grabsteine uns versuche, einige der Inschriften auf den mehr als hundert Jahre alten täten zu ent Ziffern. Auf der Bank neben eine:., ho hen Steinsockel, den eine anie krönt, sitzt ein grauhaariger Mann mit langem Bart. Ein blondes kleines Mädel spielt neben ihm auf der Bank mit einer Zei tung. Sie versucht eine Mütze daraus zu falten. Lächelnd sieht der Alte dem Kinde zu. Ich bleibe sieben, das hübsche Bild bezaubert mich. Endlich hat das Mädelchen die Mutze zustande gebracht. Stolz ruft es und zwar mit entzücken dem Sümmchen und zu meinem ffrsiau nen in deutscher Sprache: Großpapa, sieh mal, !ch hab eine Mütze gemacht." Der Alte, die Hände auf feinem Spa zierstock gestützt, lächelt der Kleinen zu. die eilends von der Bank rutscht und da von springt. Sie wirft fröhlich die Beinchen und macht plötzlich an einem ziemlich niedrigen Grabstein Halt. Tcr Wind spielt in den Löckchen des Kindes, welche die helle Mittagssonne wie in eitel Gold taucht. Das Mützchen aus Zeitungspapier in den Händen, ruft es zum Großvater hinüber: .Ich häng die Mutz' hier auf. Granny, ich glaub, hier ist ei:i Kind begraben, der Stein ist so klein." Der reise Mann winkt dem Kind und lächelt wieder vor sich hin. Die Kleink-tzt dem Grabstein ihre Papist mutze au und kommt dann wieder zur Ban! zuruZauf der ich eben neben dem Großvater Platz genommen habe. Es sitzt sich wirklich gut hier. Gegenüber lachen und scherzen einige jung: Mäd chen, mit Sticken und Häkeln beschäftigt, auf einer langen Bank. Die Sonne meints gut, man fühlt sich : behag lich. Und draußen am Gitter bei Kirch hofs sausen die Autos und Wagen vor bei, drängen sich f.. Menschen oneinan der vorüber da dreht ein Straßen babnschaffner die Orgel, Geld zu sam mein für die Sireiker. Und inmitten dieses Weltgeiriebes vo7 Hast und Un ruh' der tiefe Frieden des ewigen Schla fcs. Bor über hundert Jahren sind hier Menschen zu Grabe getragen worden. An allen Seiten ihres Ruheplatzes flutet das geräuschvolle Leben vorbei und kei ner der vielen Geschäfisleute. die hier, ihren Weg abzukürzn, den Kirchhof viele Male am Tage passieren, machen einmal Halt an den alten Gräbern mit ',en alt modischen Jnschr-ftcp nicht lange ge nug, um einen Augenblick lang daran zu denken, daß sie, die da drunken liegen, auch einmal im Sonnenschein gewandelt haben. Meine Betrachtungen werden jäh un terbrochen durch die Berührurg einer kleinen, weichen Hand. Das blende Mädchen hat sich vor mich gestellt und meine Hand erfaßt. Die großen, klaren Kinderaugen sehen fragend zu mir auf, und mit feinem Sümmchen bebt es an: Ich habe Sie hie; to nie mals gesehen, Fräulein, Großvater kommt jeden mittag 'mit mir hierher. Ist es nicht schön hier? Ich glaubt, da hmten ist ein kleines Mädche-, begraben, ' der Stein ist nicht groß genug für einen sehr großen Menschen, nicht, Großvati?' Das Wündchen plaudert so ' sprudelnd und niedlich, die großen, unschuldigen Augen blicken so zutraulich und treuher zig. Der alte Wann sendet sich mir zu und meint: Dieser kleine Spring - insfeld da macht es mit jedermann so, zu allen hier herum redet sie. Tu klei ner Racker, warte nur!" Und scherzend schüttelt er feinen Handstock n:cf dem Kind, das mit silberhellem Auflachen fortspringt, zwischen den uralten, der witterten Gräbern hindurch, wie ein Fe derchen. Es wirft die Beinchen wie ein 'Füllen, trällert fröhlich vor sich hin. schlürft, mit den winzigen Ciiefelchen durch das bunte welke Laub und nickt hier und da den Paffanten zu, die dc.S muntere kleine iug ".t zu kennen schei nen. . Mit einem Blick über die Gräber sagte der Alte, seinen grauen Bart streichelnd: Haben Sie schon einmal so krasse Ge ki.sätze gesehen wie diese: :r der Kirchhof, oll von hundertjährigen Grä bcrn, nur durch ein Eisengitter getrennt von der lauten, lärmenden - Verkehrs straße. Umgeben von WolkenZrai.ein allen Erfindungen der Neuzeit, dieser still: Fleck, in dem manches Manschen Freud und Leid für immer zur,, Ruhe fftqsLge ist- Wir kommt es immer wie der '. f ben Sinn: Alles, waS'da draußen j.tzt so ffiotz und herrlich prangt, der pznzr Lärm und daö ewige Hasten und ?idc. es geht doch -alles einem Ende 1 ii ' n-" mH4. v ' "?"-,'0f 1 ? . 7 11 V '-W' ZßU I. -A 1 55.1 Y hC3k fitä . X& . . I ;L &Uit UjA ; r MV 1?-Vi ! Krs : Müzfi ;p JlPj, , : ' j;M; - ' "? 'j ;- .j. 'U,-..',- ? 'V- ' n ,ZL;f::l v .. '-xtrrZ-. s oAMxP;?) : V; , VW :V , fMfrM& lM ' ; m -v t 'Mt tzT'-' L' li fi.-l - - l . --si -jc J X h -: Vh h L 'nr . -v-Ärf-v V'Vt - 'v -A ycr-' VA s V'- W eil , d--'-e f uiv; ' : ' Jrt$$fr 7s V'm t-'iM ' f-x?Ä-n ! ' yp J Vv-'Ki-vÄ , - ';&yiC. Ov ji: rfftt-,J -i . j ' " ,;VC4' '--'"'"'''' .,"-,- o 'WWJPWf.1 U-' - , k -. ' . Beim -pick. Kindergarten sür unlcre , Alcinrn oder nicht? Wie oft wird die Frage aufgeworfen und wie selten wird sie definitiv bean! wartet. Die einen sagen, Kindergärten wären nur dazu da, damit die Mütter die Kleinen auf einige Stunden am Tage los würden. Ueberbaupt fei der Kindergarten nur ein Platz, wo Kinder schon sehr jung Unarten von anderen lernten und andere Gründe mehr. Eine Dame behauptete kürzlich, daß nur vernachlässigte Kinder, denen nicht genug Aufmerksamkeit von ihren Müttern gewidmet würde und das sind ihrer Meinung nach die sehr armen Kinder in die Kindergarten gehörten. Diese unglücklichen Kleinen seien nur zu bedauern, fügte die Tome hinzu. Sie müßten sich den größten Teil des Mor gens im Kindergarten aufhalten, wären ihrer Freiheit beraubt und was derglei chen Tingc mehr sind. AIs ob ein Mensch nicht schon lange genug in die Schule gehen müßte, als diese Zeit noch durch die Kindcrgartenjahre zu verlängern. Andere wieder behaupten, daß das Kind im Kindergarten vorbereitet wird auf die Schule, nicht ganz ahnungslos in die ersten Schulstunden hineingeht. Disziplin schon kennt und folglich nicht so schwer zu regieren ist wie ein Kind, das immer zuhause war. In einer interessanten Abhandlung über Das Kind" heißt es folgender maßen: Im Alter von 3 bis 7 Jahren wird es bestimmt, ob ein Kind ein tüchtiger, brauchbarer Mensch oder das Gegenteil wird. In diesen Jahren muß des Kin des geistige wie körperliche Entwicklung zu, es wird doch auch alles einmal eine große Ruhe werden." Ich erhebe mich, gek lane.'am, nach denllich dem Ausgang zu. an dem das kleine Blondinchen steht und in den Strudel des Broeidwayver:,!"' blickt, mit ganz ernstem Gesicht, als v:r -'nde es alles ganz ynax. Das ein Händ chen auf einen Grabstein gestüt, winkt es mir mit dem anderen nach, als ich nach der Post zu über die Straße gchc . . Der Kopf der Lame. Künstlerisch stets sei die Hand, die den Haarschmuck dir ordnet. Prüfe den freundlichen Spiegel. Richt Mode allein, eigene Wahl lasse walten", singt Ovid in feiner Liebeskunst. Tiefer Worte sollte man stets eingedenk sein, wenn man der Jrisurenfrage" näher tritt. Die Her stellung der modernen Frisuren verlangt eine besonders große Gefchicklichkeit, denn die neue Haartracht muß der Kopfform entsprechend abgerundet sein. Um diese einfach aussehende Frisur gut zu gestal ten, bedarf es einer neuen Art der On dulation. Der Fall der Welle geht nicht mehr schräg wie bisher, Zo'.dern sie paßt sich ganz der angestrebten Rundung on. Die Tendenz der neuen Frisur gipfelt darin, möglichst kunstlos auszusehen, möglichst so, , daß man den Eindruck empsängt, man habe nur mit einem ein zigen Griff diese lässige Haartracht auf gebaut. Aber gerade in dieser fcheinba ren Lässigkeit liegt große Kunstanwen dung. Zuerst wird die Einlgung der Welle anders gehandhabt. Man macht sie nicht mehr, schmal. -Je breiter sie heraus kommt, desto mehr nähert sie sich der natürlichen Welle, ihrem Borbild. Diese Welle muß über die Schläfe fallen, fast das Obr berühren, trotzdem die Linie der sslisur nach oben strebt. Der Haupt Punkt der Frisur, also die Stelle, die zum Befestigen des Knotens bestimmt ist, bleibt der Hinterkopf. Unter Knoten versteht man natürlich nicht eine dicht zusammengedrehte Haarsträhne, die Haarteile werden übereinander geschla gen und das letzte Teil mit einer großen Nadel oder einem breiten Kamm be festigt. Diese Garnitur darf nicht um fangreich sein, weil der moderne Hut di rett aus der Frisur sitzen muß. Darum sind such die Haare des Hinterkopfes fest angezogen. Zo daß d? Kopf selbst klein . 1 W18SJf; ZS . ...... M-.SIl,,. Arm ffAw r Äf sJf' : - vkrt-. n l - , " ' ; i ' . ..- ' -'j " l - J i. ... i & : . -r.-Cl; ILJ' . P;:;: - I ' r0ir:: z f .k i,' v am schärfsten beobachtet werden, Tas Heim allein kann diese schwere Aufgabe erfüllen. Dem Kindergarten oder der Schule dies allein zu überlassen, ind'm die Mutter diese Pflicht von sich abwälzt, ist eine der größten Gefahren der Zivi lisation. In keinem Lande der Welt gib! es so viele Kindergarten wie gerade in den Bereiniciten Staaten. Als Fröbel im Jakre 1839 den ersten Kindergarten in Thüringen einrichtete, dachte er an die auf Erwerb angewicfe nen Mütter der nicht allzu reickzen Ge gend Teutschland-, dachte, die Kleinen auf diese Weise in sichere Obhut zu brin und wenig belastet aussieht. Man frisiert die Haare straff aus dem Gesicht. Um dennoch weichere Konturen zu erzie, len, ist eine einzige Stirn'ocke gestattet, deren Platz von der Kleidsamkeit be stimmt wird. Sie schwebt entweder in der Mitte der Stirn oder an einer Seite. Um in diesem Fall einen vorteilhasten Ausgleich zu schaffen, muß die Welle des Kopfhaares on der anderen Seite ge schickt in die Stirn gezogen werden. Die seitlichen, rund gebrannten Locken direkt an den Ohren geben dem Gesicht einen lieblichen Abimluß. Es ist recht empfehlenswert, bei der modernen Fri sur diese Locken zuzuziehen, da nicht jedes Gesicht regelmäßig genug ist, das straffe Zurückhalten der Frisur zu ver tragen, das gar leicht einen ernsten, strengen Ausdruck gibt. Die Trichter frisur" ist immer noch auf der Höhe", in des Wortes umfassender Bedeutung. Bon der Stirn straff ausgehend, wird das Haar spitz nach dem Wirbel geführt. Tieser Frisur verdankt man die neue Art der Garnituren in chinesischer M, nier, die in guter Ausführung in Schild platt recht fesch ausseben können. Um diese außerordentlich schlicht wirkenden Frisuren in eine gelungene Form zu bringen, müssen geübte Hände zugezogen werden. Hier bestätiat sich die o,lte Wahrheit, daß, je einfacher etwas aus sieht, desto mehr Müh: seine Ausführung verursacht Zu den modernen Hüten gehören außerordentlich geschickt frisierte Köpft, die erst dem Hut die volle Wir kung geben. Wiener Kuchk. Es gibt Menschen, die' nach Wien fahren, bloß, um einmal wieder ein Backhänd!" an bet Quelle zu essen. Uns wenn auch nickt jeder Besucher de? Kaiserstadt an der Donau so materiell ranlagt ist, daß die kulinarischen Ge nüsse. die ihn in Wien erwarten, d:e Hauptsache bilden, so freut sich doch jeder, der nach Wien kommt, auf die Dinge, die de Wiener Küche ihm zu spenden hat. Aber weit über die Grenzen Wiens und Oesterreichs hinau-Z ist die Wiener Küche längst in der ganzen Welt ein feststehender Begriff cervorden, und selbst die F:c.nzosen. die sich doch gewiß auf ihre eigene Kochkunst etwas zugute taten, kben von je den Wiener Speisen eine Art schwärmerischer Perehru.ig entZegenzciracht. Ob jegt such d Lack jj2ii'hH-z -M ri 'vmmaekmmM ' t w. jip V- s. ' f i . ' ; M t n ,4lr i. r- xil' T'tt 4 1 'HA it 'i- w ' ? A. ' r "... 7 ' j r . U - w N- - J fL-t0F . Xic Mlcinc im .Äiiidcrgattcn beim Unterricht. gen und den Müttern die Sorge für sie auf einige Stunden am Tage abzuneh men. Deshalb ist aber nicht gesagt, do,ß amerikanische Mutter ihre Kinder in den Kindergarten schicken sollen, damit sie sich nicht mit den Kleinen zu beschäftigen brauchen und ungestört shopping" gehen können. Tas Heim ist die einzig tiefe tige Umgebung für ein Kind, das sich normal entwickeln' soll und keine Mutter, dir irgend in der Lage ist. sich ihren Kleinen selbst genügend widmen zu kön nen. sollte sie in den Kindergarten schicken." Man. kann, wenn man gerecht sein bändl, die Schnitzel und die Strudel in Paris für barbarisch" gelten, wissen wir nicht, Mcgllch ist es schon... Die Wiener Küche" ist viel mehr, als auf eine bestimmteiuvd besondere Art M kochen. Man kann Vielleicht sagen, daß sie eine Weltanschaung, eine typisch wie nerische. typisch österreichische Aeltan schauung ist. In einem Schnigel, wie man es in Wien vorgesetzt erhält, liegt so viel vom österreichischen Charakter. Eeine knusperige Schale,, sehr hübsch an zusehen, hüllt einen Kern von wunder barer Zartheit e,n. Und doch ist in dieser Zartheit ein gutes Stück unverfalfthter Kraft. In seiner Einfachheit und Schlichtheit kann das Schnitzel, wenn es ist, wie es sein soll, zum auserlesenen Genuß werdrn, und gerade diese Kunst, aus dem Einfachen, Schlichten etwas Kostbares zu machen, ist das wesentlich Wienerische an diesen Stücken zartesten Kalbfleisches in der prächtigen, braunen Panierung. Schnitzel gibt es ja am Ende anderwärts auch, und sie segeln auch unter der Bezeichnung Wiener" Schnitzel. Allein, wirkliche Wiener Schnitzel zu bekommen, glückt außerhalb der schwarz-gelben Grenzpfähle nur in vereinzelten Fälleg- und meistens dann, wenn die Wiege de Kochkünftlers an der schonen, blauen Donau gestanden hat. Aber die Schnitzel sind nur eiuer der Gipfelpunkte der Wiener Küche. Ein anderer ist das schon erwähnte Back handl Und wie vom Schnitzel, so gilt auch von ihm. daß eZ eine durchaus wie nerische Angelegenheit ist. Die Art. wie man in Wien das Backhändl bereitet, ist charakteristisch für die ganze Kunst. Ge fliigel herzurichten. Es wäre ganz der kehrt, wollte man etwa in den Zutaten, in der Art der Anrichtung oder des Backens selbst die Lösung des Geheim nisses suchen, das dem Backhändl seinen Reiz verleiht. Es ist das gewisse Etwas" und lediglich dieses, mit dem der Wiener Kochkünstler sein HLndl" anzufassen weih und ei sind die Ansprüche, die der Gast an daS ..Händl" stellt. Die Wiener haben sich ihre Koche und Köchinnen erzogen. Sie haben ein paar hundert Jahre zu dieser Erziehung ge braucht. Aber das Ergebnis ist dafür auch glänzend. Die Wiener Küche ist vor ollem die reinste der Welt. üaum irgendwo anders kann man mit solcher, Sicherheit darauf rechnen, über all und immer ein wirtlich gutes, reines, tadelloses und vortrcfsltch zubereiteks T-rrrr t 'I , ' i r ! - i -ii u ' p iVv'i; - b j. : t, I "AW rc r. l'rUf UJ4.J l ' , . l ? ' JlfM-i" i'' . ' " A t.. ,j . , " M.- ' st-'" k 'I ) " ' ; , s i? i ' -u. ; m ? . r, 'V. '".' !.'.; ' will, diese Aussührung nicht bestreiken, wenn sich auch 'manches, sogar sehr vie les, dagegen sagen läßt. Bor öllenDin gen hat es noch nie Kindern gescha d e t, daß sie den Kindergarten besucht haben. Im Gegenteil. Ich habe vor garnicht Zanger Zeit eine Mutter gelpro chen, die mir sagte: Mein Gretel ist nie so nianierlich und folgsam gewesen, wie seit sie den Kindergarten besucht. Sie ist ganz begeistert, daß sie alle möglichen Lieder, kleine Arbeiten und neue Spiele lernt. Sie liebt ihre Kindkrgartcnlch renn mit wahrer Verehrung und freut sich schon immer auf den nächsten Mor- Stück Fleisch zu erhalten wie in Wien. Und das gilt, ob es sich nun um Schnitzel . handelt oder um Rindstücke oder um einen wunderbaren Gulasch. Im Gulasch reicht sich Oesterreichs und Ungarns Kucke die Hand. Aber Gulasch und Schnitzel. Back händl Und Rindsstllck nebst den schönen Gemüsebeilagen, sie alle würden doch nur ein sehr unvollkoiziinenes Bild der Wie ner Küche geben, wenn man die Krönung des ganzen Werkes vergäße: die Wiener Bäckerei. Um die Wiener Mehlspeisen ins rechte Licht zu rücken, genügt eS. daß man ein einziges Wort ausspricht: Strudel"! Zlüssige Handschuhe. Wenn schon in Friedenszeilen die Gummichandschuhe reckt kostspielig wa ren, dann ist es um so begreiflicher, daß man in Kriegszeitrn an einen Ersatz denken muß.' Der Ersatz besteht in einer Flüssigkeit, die man über beide Hände verreibt, wobei das Lösungsmittel der dunstet und die Hände mit einer Schicht, welche die Gummi-Handschuhe' ersetzt, überzogen werden. Die Grundsubstanz dieser Sierilin" benannten Flüssigkeit bildet eine Säureester der Cellulose. Es lassen sich dann auch Deckschichten auf Stoffen aller Art, also auch auf Hand schuhen erzeugen. Friedlich Klang. Einst war mein Herz ein Gartengrund, Drin falterte das Leben bunt. Und über Träume leicht gebaut Hat weit der Himmel hin geblaut. Da hat der Krieg die Saat zerstampft. Wie , die zerborstne Erde dampft! Nun ist daS Herz geworden leer. Darüber zog ein Seufzerheer. Die Gräber alle dieser Welt Sind tief in mich hineingestellt. Die Tränen, die 'die Welt gemeint, Sind tief, ein See, in mir geeint. Kein Vogelruf. Kein Lied erschallt. Die Nebe! ziehen stumm und kalt. Da . . . ward ein Wunder über Nacht? Ein blaues Blühen ist erwacht. , Dort wagt ein Zweiglein weiß sich vor, Fern schwingt ein Friedensglockmchor., Und um den See der Tränen spinnt Sich zartes Grün im Maienwind. Und aus der Scholle, blutgediingt, Sich heimlich eine Lerche schwwgt... gen. daß sie wieder in den Kindergarten trippeln kann." So hat jedes Ding seine zwei Seiten. Eines schickt sich nicht für alle. Es gibt viele Mutter, die überhaupt nicht fähig sein würden, ihren Kindern den Unter richt zu geben, den sie im Kindergarten erhalten, weil sie selbst nur eine Mangel hafte Schulbildung genossen haben. Also, da wäre nicht einmal das Argument we gen des Wohlstandes und Sichlcistenkön mns, daß das Kind unter der Obhut der Mutter bleiben kann, weil diese sich ein Mädchen hält, angebracht. Nicht wenigen Müttern fehlt absolut die Geduld, die damit verbunden ist, einem Kinde etwas beizubringen. Andere wieder haben nicht das Interesse daran, weil sie sich sagen, daß Lehren die Ar beit der Schule sei. So gibt es tau senderlei Gründe, die sich für den Be such des Kindergartens angeben ließen. Es bleibt da schließlich doch immer der individuelle Charakter des Kindes sowohl wie des ganzen Hauses ausschlaggebend. Es wird die Kleinen im Kindergarten Dinge gelehrt, die sie nie im Hause von der Mutter lernen würden, weil die Vor richtungen und Mittel dazu fehlen, welche es in den Schulen dazu gibt. Man nehme alle Ansichten, dafür so wohl wie dagegen, mit Vorbehalt ent gegen. Kinder sind keine Rippsigurcn, ' , p i' i i. i : : fc .... --.r' ? f' k S f K H. Lr .1 n i "C'Y'-- '". urtlA ? - v sie lassen sich nicht alle gleich behandeln. Für das Eine ist der Kindergarten das einzig Richtige und für das Andere ist er garnicht notwendig. Das müssen El tern wohl überlegen und die Kleinen ganz nach Anlagen und Fähigkeit beurteilen. Eine Mutter, die eine gute Mutter ist. wird sich so viel wie möglich selbst mit den Kleinen beschäftigen. Trotz alledem kann es nicht schaden, wenn sie sie dennoch in den Kindergarten schickt. Es gibt den kleinen Geistern doch so manche Anre gung, die eben nur der Kindergarten ihnen bieten kann. Also gibt es wohl tbensoviele Dasür" wie Dawider". Tas ist die Frage. Von dem schlagfertigen Berliner Hu mor. der auch den augenblicklichen Situ ationen gewachsen ist, gibt der Roland von Berlin" ein hübsches Pröbchen. Auf einen Berliner, als der Kriegs ausbruch bevorstand, friedlich Un ter den Linden seines WegeS ging, stürzte sich plötzlich aus einem Gasthof heraus ein Fremder, dejn die Ereignisse offenbar den Kopf etwas verwirrt hat ten, und richtete an ihn mit unverkenn barer russischer Aussprache die Frage: Wie kommt man jetzt am schnellsten nach St. Petersburg?" Ja, mein lieber Herr, daS überlegen wir uns auch gerade", antwortete der Berliner gemütlich und ließ den Un glücksmonn verdutzt stehen. AuS einem lZhefrieg. Männchen! Heut ist unser fünfund zwanzigster Hochzeitstag. Ich glaube, wir sollten uns zusammen Photographie ren lassen Na, meinetwegen! Ein? jedoch kann ich dir nicht versprechen, daß ich dabei eine freundliche Miene machen werde." HinauSgegeben. Er: Ich würde nur eine Frau hei raten, die daS Gegenteil von mir ist." Sie: So eine vollkommene Frau werden Sie wohl nicht finden." Ter war der Klüger. , Drei Holzkmchte saßen zu Traun kirchen am Gmunden See in der Wirts ftube und warteten auf das Dampf schiff. Da ihnen die Zeit lang wurde, so fingen sie an, ihre Wäsche auSzukra men. Michel schaute zum Fenster hin aus und sagte: .Ich wollt' der Traun stein war' ein einziger Goldklumpen und tät' mir gehören." Der Hank blickte auf den glitzernden See und sprach: Ich wünsch' mir. daß der ganze See voll von Diamanten wär' und die muß ten natürlich mir gehören." Der Sepp rauchte verschmitzt seine Pfeife weiter und sagte vor sich hin: Und ich möcht' nur noch ein einziges Krügel Bier.' Da lachten die beiden anderen und schrien: So ein Dummkopf, sogar zum Wün schen ist er zu dumm!" Aber ein srem der Herr vom Nachbartisch rief der Kell, nenn zu: Rest, bringen Sie dem Scppl auf meine Rechnung zwei Krugcl Bin!" Frau Meyer und Frau Mutter. Zwei Frauen stehen' vor der Ha" liir. Sie sind soeben von einer Einkaufs' tour heimgekehrt. Frau Meher hol ihren Sohn. Willie. bei sich und Nu Müller ihr kleine Mädel, Ella. Die beiden Kinder stehen mitten auf der Straße und zeigen sich gegenseitig ihre Epielsachen. Frau Meyer dreht sich um: .Willie. komm. Mama geht ins Haus." Sie spricht wieder eine Weile mit Fmü Müller, auf Willie wartend. Der steh' noch immer auf der Straße, nimmt Ella an den Arm und nun schlürfen die bei ten Kinter im wellen Laub in der Stra ßenrinnc, mächtig Staub aufwirbelnd und sich selbst nicht gerade lieblicher machend. Wieder rust Frau Meiier: Willie. Willie. kommst Tu gleich her. warte man, wenn Dein Papa heim kommt, gibts aber waS. Oh. Frau Müller, ich kann mit dem Jungen auch garnichtS ansangen, der Bcngel wächst mir wirklich über den Kopf. Ach, es ist ein Kreuz mit Kindern." Sie spricht angeregt weiter mit Frau Müller, trili siert die neuen furchtbar" teuren Gar dinen der Frau im gegenüberliegenden Hause. Darüber gehen wieder etwa 13 Minuten hin. Jetzt rust Frau Müller: Ellz. Ella, kommst Tu augenblicklich hierher! Wie sehen deine Schuhe und Strümpfe aus!" Läuft an den Eaumsicin und packt Ellj beim Arm. Willie springt schnell die Straße hinunter, schneidet seiner Mutter eine Grimasse und dreht sich um, ! hzde ihm überhaupt niemand gerufcu. Er stülpt seinen schwarzen Sammethut auf und pscist sich eins. Das fortmäh rende Willierufen seiner Mutter pöct ihn weiter nicht. Ella sieht, sich scheu nach Willie um fehend. der sich der ungebundendsten Freiheit freut, bei ihrer Mutter, die si: an der Hand hält. Frau Meyer un) Frau Müller reden jetzt über den neue fien Familienklatsch i,n . Nachbarhause. .Nein, was Sie nicht sagen! Tas hatte ich aber nicht von dem Mann gedacht. Natürlich, was soll man anders erwar ten von so einem Gänschen, das nie ws gelernt h,it. Ich hatte mir gleich gedacht, als sie vorigen Tommer hier nebenan einzogen, daß es da noch n,al einen ge hörigen Krach nfcen würde." (U. f. w.) Iran Meyer h.it Willic ganz verges sen. Er turnt jetzt auf einer rostigen Gartenhecke herum und macht Ella Zei chen, herzukommen. Sie macht sich heim lich los von der Mutter, uns läuft die Straße hinab z Willie. Jetzt ging die Turnerei erst los. Ella hat sich mit Mühe und Not auf die Hecke gezogen und hält sich krampf haft an d.n verrosteten Eifeusiäben fest, die an diesem feuchten Nachmittage ganz besonders klebrig und haßlich sind. Da gibt ihr Willie einen Schups und Ella rutscht an den Stäben entlang, ihr Kleid bleibt an einer Ecke hängen und der Kleiderrock wird ihr fast vom Leibe ge rissen. Sie achtet dessen aber nicht, son dern sinnt nun ur darauf, wie sie sich wohl an Willic rächen kann. Der lacht laut auf. als er Ella's zer rissenes Kleid sieht. Das war die echte Freude, die reine Schadenfreude. Ella schmollt und geht immer an der Hecke auf und ab, als habe sie garkein Jnter esse mehr an der Turnerei auf den rvsti gen Stangen. Willie ist emsig damit beschäsiigt. einen neuen Schwung aus zuprobieren, wie er ihn wahrscheinlich einmal von einem Akrobaten im ZirkuS gesehen hat. als Ella ihm ganz unver mutet einen Stoß gibt und Willie auf der anderen Seite der Hecke, glücklicher weise auf dem Rasen, liegen bleibt. Er erhebt sich und beginnt ganz jämmerlich zu heulen, als habe man ihm mindestens ein Glied gebrochen. Frau Meyer kommt jetzt ganz ener gifch des Weges, packt Willie beim Kra gen und zieht ihn wieder über die Hecke, schilt dabei weidlich über den unartigen Bengel". der mit feinem neuen Sammet anzug auf Hecken herumturnt. Frau Müller nimmt Ella nicht gerade sanft in Empfang und droht ihr an. sie bekäme dafür kein Abendbrot. Weshalb bist Du nicht gekommen, wie ich Dich gerufen habe?" schreit, ihre Worte mit einer schallenden Ohrfeige be gleitend, Frau Meyer. Willie heult und gibt diese logisch vollkommen richtige Antwort: Weil Du uns immer rufst und sagst, wir gehen jetzt in'S Haus" und dabei gehst Tu doch nie. und es ist zu lang weilig. dabei zu stehen und zuhören, was Ihr über Frau Schulz sagt. Tas ist doch alles nicht wahr. Bu huh." Frau Meyer sieht Frau Müller an. sprachlos. Nun hör mal einer den un gezogenen Bengel an. Warte man. ich sag's aber Deinem Papa. Tu sollst mal sehen, wa Dir passiert." Willie trotzig: Das sagst Tu immer, aber Du tust eS ja doch nicht." Macht eine eigensinnige Bewegung, als ihn Frau Meyer in den Hausslur schiebt. Schließlich tritt er nach ihr. Ella geht, den Kopf gesenkt, an daö klaffende Loch in ihrem Kleidchen denkend. Auf der Treppe begegnet Frau Schulz ihnen. .Guten abend. Frau Schulz", klii.gi es sehr freundlich von beiden Frauen. Meyer sowie Müller. Guten abend." sagt Frau Schulz zurück und geht eilig die Treppe hina. Frau Meyer beugt sich noch einmal über das Geländer und flüstert Frau Müller zu: Haben Sie gesehen, sie hat schon wieder einen neuen Hut auf. Der Him, mel mag wissen, wie' die Leute machen. Wo sie nur das Geld hernehmen? Es ist mir ein Rätsel." Tadellose Mütter wie Frau ?.y-r und Frau Müller haben immer die ar' iigsten und am besten erzogenen Kinder, atürlick. J 1 j i A '. u ! j lU r- i i