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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 11, 1915)
ligllHt Cmolia txMnt. ?Iia, km 11. Januar 191.1. "rTjjgl' Die Geschichte mcrFml Roman ton - -,f tijmäi (10. Fortsetzung.) Auch sie genau lv!k die Saro nin. dkn bleichen 'Jlond herausziehen, fa& die Äarke mit den lwfcen Siegeln, die langsam auf dem Fluß eniiang glitt, t) das Gestein, die weite Canofwi, und die üppige fljnjrn rrcht am Rande derselben mit o(l den wechselnden, zusammensluienden 2.ö;ien und Halbtönen. Allein sie nnhm da! nit nach ?lrt ton Rclss Frau alZ etiKil 2a;f ÜchlicheJ, mi man anstaunt und Cair.it gut!... Für sie wuchs ouä dem Gewirr von färben und Vegensätzen eine neue, ihr fremde und unrerständliche Welt hervor. Siel zu mächtig und gewaltig für ihr unzeschultcö Einxfindunzsleden, aber . . . berauschend fchön. üi nahm sie völlig ycfangen mit jeder Faser ihres Leins. Er stand dem Zauber gereifter, ge festigte? gegenüber, mit scharfem und desto aufnahmesreudigerem Lerstchen. erschüttert im tiefsten Herzen! Zci Gefühl, die grosze Frage der Unend lichkeii zu streifen, packte ihn machlig. Rolf fühlte sich geläutert und den menschlichen Schwächen mit ihrem Bangen. Wägen und einschätzen tnt rückt. Völlig gedemütigt uno über wältigt wurde er von der unvergänz lichen Allmacht vor ihm. Ja, das war die unöezlenzte Ewigkeit, die ihm greifbar entgegen trat, an der gemessen, nichts stand, hielt, ein jedes Ting klein und un scheinbar erschien am kleinsten sei ne Zweifel. Was war er mehr denn ein Sandkorn in dieser Wüste, über die das Mondlicht hinweghuschte? WaS hatte sein Schicksal für eine Le deutunz?! Eine kurze Zeit, und al ' lern Ringen wurde Einhalt geboten. Wozu sich und andere quälen?.... Diesen beiden wurde es bitterschwer, den Märchentraum abzuschütteln und zur Wirklichkeit zurückzukehren. Doch Rolf ging wenigstens nicht chne Errungenschaft heimwärts, er wußte nun, was er zu tun hatte: zwei Menschen konnte er gücklich machen, still glücklich. 'und er konnte f.e von schweren Sorgen befreien . . .was war da zu überlc gen?! Versonnen schritten it Arm in Arm weiter, ein jedes den eigenen Einxfindungen nachhängend. Nach einer Weile blieb Hanne sie ha, sah ihn grosz und leuchtend an ua2 jagte, indem sie ihm die Hand entgegenstreckte: Rolf, ich danke dir!" Das löste ihm gleichfalls die ' Zunge: . .Hanne", begann er, :cr) habe mit dir etwas zu besprechen, und ich bitte dich, reiflich zu erwägen, ehe du mn deine Ansicht darüber Mittelst. Willst du?" . Sie schrak zusammen; sie hoffte, daß im nächsten Moment das heißer sehnte Wort, auf das sie längst nicht mehr, zu warten gewagt, fallen müßte, und ' Zitterte gleichzeitig innerlich vor Furcht, daß sie sich täuschen könnte, daß er etwas anderes denn gerade dieses, dieses eine ihr zu sagen habe. Vor Erregung und Bangen konnte sie Zaum sprechen. .Du weißt, Kind", leitet er ein wenig dozierend ein, daß in mein Leben manches hineingespielt hat, daß ich herbe Schicksals schlöge erlitten habe. Ebenso dürfte dir bekannt fein, daß ich bis jetzt noch nicht geschieden bin. In kurzem wird auch das ge schchen sein, und ich werde vielleicht daran denken, mir ein neues eigenes Heim zu bauen, in dem ich vergessen lernen will, wieviel Böses ich in dem alten erlitten. Die Frau, kleine Hanne, die ich litten möchte, mein ferneres Los mit mir zu teilen, müßte mich lieb genug haben, um sich zu beschnden. Sie dürfte von mir nicht verlangen, daß die Vergangenheit gleich , ausge löscht sei, .daß ich ihr ein jugendfri sches Herz entgegenbringe. Das kann ich nicht! Vorerst müßte sie sich begnügen, wenn ich sie achte, für sie sorge und ihr ein guter, verläßlicher Ge jährte bin. Gewiß werde ich sie all mählich lieben lernen und dann sicher mit aller Kraft, die mir geblieben. Verstehst du, Kleines, wie ich - daZ meine?" Ja. Rolf!" . ' . Sieh mal, ich hätte am liebsten torläufig gewartet und zu dir noch nicht darüber , gesprochen, biZ die Scheidung erfolgt ist ich glaube jtdoch, dem Bgter würde leichter wer den, wenn er fein Äöchterchen ver sorgt-wüßte, und er nimmt, wie ich weiß, an, daß sein Kind bei mir ge borgen ist. Darum denke ich, wir würden ihm eine Freude machen, wenn du mit dem, was ich dir zu bieten vermag, zufrieden sein willst, wenn du Vertrauen zu mir hast und mich nehmen willst. So möchte ich dich denn fragen: ' Ist's dir genug, willst du mich haben, wie ich durch Leid und Kummer geworden bin, m Alfred Lorek. I i .jjti willst du wich lehren, wkder frch zu werden?" Rolf hatte nicht daraus gerechnet, laß es ihm verhältnis.iiäßig leicht fallen würde, mit ihr zu sprechen, und daß es, obwohl er jede Redewen rung wohlweislich sehr vorsichtig wähtlk, sogar zu einer r?zerechien Erklärung kommen tfcnnre. Er freute sich, daß es besser gegangen war, als er erwartet hatte, und fühlte sich nun, da er um sie angehal. ten. ganz zufrieden. Er bezweifelte euch nicht, daß sie seine Äerbnng cn nehmen würde. Dem Mädchen schlug oal Herz vor Jubel und Elüc!se!ig!ei! zum Zer springen. Die Sorge ti:n den Vater und die Beschwerden der letzten Mo nate,' alles, alles war vollständig ver. gessen und brach sich an der beseligen, cen Gewißheit: .Er liebt mich, ich darf sein werden, sein Weib!" Hanne glaubte ihn ;,u verstehen, jede seiner Regungen zu erraten und hörte dabei aus seinen gefundenen Tatzen nicht im entsemiejicn heraus, was in ihm vorging, ehrte gar nicht, daß Dankbarkeit oder Aiilcid und lein Funke von wahrer triebe in fei neu Worten lag. Mit der ganzen Kurzsichtigkeit ihrer übergroßen, jungen Neigung hatte sie lediglich öaö Äesireben, ihn glücklich zu machen, und das kleidete sie in ein treuherzi gks: .Ich -will dich wieder froh machen, Nolf!" Da nahm er sie, völlig vergessend, laß Leute vor und hinter ihnen gin gen, impulsiv in die Arme und küßte sie innig. Er hatte sie nämlich eben so falsch verstanden, deutete den Sinn ihrer Antwort ganz onerS, meinte ernstlich, das junge Llut, das er fest umschlungen hielt, 'welle sich wirklich damit zufriedengeben, des vergötterten Mannes Herz nach und nach zu er obern, wenn nicht anders, dann durch die Macht der Gewohnheit. Als sie sich gerade aus den Armen ließen, kam ein Herr und eine Dame an ihnen vorüber. Der Herr schenkte öen beiden keine sonderliche Beachtung; ein Ehepaar auf der Hochzeitsreise, das seine ab geschmackten, deplacierten Zärtlich teitsausbrüche nicht beherrschen konn ie. Derlei kannte er zur Genüge und er war stets darüber chokiert in seiner momentanen Gcmütsverfas sung natürlich, besonders stark. .Daß die guten Leutchen das nie zu Hause abmachen können!" Nicht so die Dame! Mit dem In teresse, das Frauen ausnahmslos Verliebten entgegenzubringen Pflegen, hatte sie die beiden gemustert flüch tig zunächst! Da stockte ihr Fuß. jähe Röte stieg ihr ins Gesicht, die ein ihr selbst un erklärlicher Zorn und Haß gegen das Mädchen, plötzlich emportrieb. Das Blut pulsierte ruckweise, und vor die Augen legte sich ihr ein Schleier. Marga vom Thal hatte ihren ;iann erkannt. Mit dem Feingefühl bx welterfah renen Frau wußte sie sofort, daß seine Begleiterin keine andere war als Rolfs Cousine, die Bressen in seinem Brief, erwähnt hatte. Sekunden währte daS Ganze; dann wandte sie sich ab, und mit einem ge zwungenen Lachen, das unnatürlich klang, weil es überlaut war, eilte sie hastig weiter. Sie fühlte, daß sie ihre Selbstbeherrschung verlassen hatte, was bisher nie vorgekommen war, und sie schönste sich dessen. Mehr noch olterierte sie jedoch, daß sie die Szene überhaupt erregt hatte. Dazu suchte sie sich einzureden lag nicht die mindeste Veranlassung vor. Der Freiherr vom Thal ging sie absolut r,ichts mehr cm. Der Assessor war jetzt aufs höchste indigniert. Was hatte die Frau nur auf die sem Ausflug? Was fiel ihr ein, sich derart eigentümlich zu beneh men? Wenn schon die beiden Herr fchaften keinen Maßstab für das, was sich schickt, hatten, so war es entschie den noch weit ungehöriger, sie auf of jener Straße in der Form, in der die Baronin es zu tun beliebte, zu korrigieren. Vollends irre wurde er aber an seiner Gefährtin, als sie ihm auf dem Bahnhof erklärte, sie beabsichtige, in Heluan zu bleiben, und bäte ihn, ihr durch ihre Zofe das Notwendigste von ihrem Gepäck herüberschicken zu lassen. Marga mochte auch einsehen, daß sie ihm eine Erklärung schuldig sei, und ließ gesprächsweise fallen: .Uebrigens, der Herr vorhin war mein Mann!" Nun verstand er: das Lachen, den Grund, weshalb sie nicht mit nach Kairo zurückfahren wollte, und man ches sonst, waS in ihr schlummerte und ihr selbst vorläufig kaum zur Er kenntnis gekommen sein dürfte. .Selbstbetrug von ihr", sagte er sich, .wenn sie denkt, ihr Mann sei ihr gleichgültig, sei es ihr stets ge Wesen. Ein ttiteiö von dem Schlag der Baronin wird nicht t!slks.ichti,z, kenn sie nicht luU und Marga war eifersüchtig! ZU bedeutete für Ihn allerdings gleichzeitig: Sie ist für. dich verlo un." Diese Entdeckung ginz Ihm furcht dar nah obwohl die verletzte Eitel Uit anfangt überwog und jede an der Regung betäubte! Beinah haßerfüllt mal schiebest er sich von ihr. und mit in nach 'ten cJ;isf rerlicsz er, ohne sie wieterze lichen zu haoen, das .ouiienl.md. klljicrlich schien er gefaßt, und er IfUtte sich ein, die Enttäuschung riiiij.ich UiiuUiiia zu huleit. In Wirklichkeit kam er lange nicht ir'ü'at fort! Sein schwer gelränk tu Ehrgefühl hatte sich zwar bald Nieder uufgcrichte!, dagegen mußte er ebenso balg fest stellen, fcjfj vieles sich ereignen müsse, ehe er dahin gelan gen würde, die schöne Frau zu der gcsscn. . Marga glaubte an'angs, der Sturm, der sie durch.'odte. wurde sich schnell legen. Das war ein groher Irrtum. Sie begriff sich nicht, wußte sich nicht zu erklären, warum sie blieb, was sie mit eisernen lauen in Heluan zurückhielt. Zwingend hatte sich ihr der Entschluß usgedränzt, hierzu lleioen, und sie konnte diesen Zwang nicht loswerden. In dem kleinen Hotel, in dem, die Baronin Ausnahme gefunden, siand sie nun vor dem Spiegel und forschte eifrig in ihrem eigenen Spiegelbild wie in den Zügen einer Älldsremden. Ihre gcnzt Hand lungsweise kam ihr unsagbar töricht, biese Gefühlremotion, die gar nicht zu ihr paßte, direkt kindisch vor, Und eigentlich blickte ihr auch eine andere entgegen, eine, die sie nie gekannt, die sie nicht ergründen konnte. Rolf und Hanne waren durch die Begegnung vollends aus dem feeli scheu Gleichgewicht gerissen worden. Wie ein Schulmäochci, das auf einem Unrecht ertappt ward, war Hanne blutüvergcssen stehengebiieben. Rauhreif hatte sich auf den jungen Frühling ihrer Liebe gelegt, und ver wirrt und verletzt, ein großes Leid .n der Brust, schlich sie neben dein Geliebten heim und oabei wußte sie gar nicht, was das alles zu be oeuten hatte, da sie Marga nicht kannte. Rolf seinerseits starrt? zuerst zu der Dame, die so ungezogen aufgclacht hatte, hinüber und dachte an eine Sinnestäuschung seines erregten Blu tes. Marga in Heluan!' Zu dieser Stunde in dem Augenblick, in dem a im Begriff stand, neue Bande zu knüpfen, die letzten Zwisten ihr und sich zu zerreißen! War das nicht bei nah' undenkbar? Tann, nachdem er sich überzeugt hatte, daß sie talsächlich wenige Schritte von :hm entfernt vorüberging, war er geneigt, dies Zu ammentreffcn für eine chicksalsfü aung zu halten. Nichtsdestoweniger war er empört über die Kränkung, die dem armen Kinde neben ihm widersahren, und er litt mit Hanne. Er suchte nach einer .Entschuldigung, die ihr den Vor- sau erklaren und ,ie beruhigen sollte und fand sie nicht. Zu Hause angelangt, wollte er sie wenigstens nochmals in die Arme chließen und ihr mit einem Kuß abbitten, was ihr jene andere zugc fügt. Doch mit einem zagen: .Morgen,' Rolf, wenn die Sonne scheint. . . heute nicht mehr, nicht heute!" entwand sie sich ihm und schlupfte in, ihr Zimmer. Bis tief in die Nacht hinein wälzte sie sich schlaflos und in Tränen auf aelöft auf ihrem Lager und suchte vergeblich dem Kommenden entgegen zuhoffen. Der neue Tag betrog die Aennste jedoch abermals um das rhoffte son nijge Glück. Schon am Vormittag hatte sich der Zustand des Vaters verschlimmert, man hatte den Arzt holen müssen, und der, hatte ein bedenkliches ernstes Gesicht gemacht. Dem schwerzeprüf ten Mädchen war das entgangen; Rolf hingegen verstand, wie es um Heinz Hermann stand, und fragte den Dok tor, als er ihn hinausge',eitete, direkt danach. .Seien Sie auf ' alles . gefaßt!" mutete der wenig tröstliche Bescheid. Auf alles gefaßt! Eine furcht, bare Mahnung, die ihm den Weg, der ihm vorgezeichnet war, wies. Die Begegnung mit seiner Flau hatte ihn fast von seinen Vorsätzen abgedrängt. Dessen war er sich bewußt geworden, nachdem Hanne ihn allein gelassen hatte. Nun riß ihn des Arztes War nung wieder auf die freiwillig betre tene Bahn. Nicht daö plötzliche Auf tauchen seiner Frau, hier, fern von der Heimat, war ein Schickfalszeichen . . . gestern in der Ueberraschung hat te er das nur fälschlich so gedeutet. Wohl aber schien es ein Fingerzeig des Geschickes ftin zu wollen, daß gerade jetzt die Lebensstunden des armen Vetters zu zählen begannen! LFsrtfetzung folgt.Z In tir Nll'eiicke. Ck!Z?.e do Lnieloiik fchiifda. .Wal jibt ei denn beute?" 51a.. Ist Tomjcn schob hie '4' seife, von der er sich selbst beim Eijeilholen nicht trennte, in den linken Mundwinkel und machte einen langcn Hals. Man konnte durch die blanken Scheiben in die .Kriegt'üche" der "!i!la sehen. Graupen mit Würfien." lachte die dicke Fcniken. ihre '.'iafe schnuppernd in die Lust helfend. .Na. Fensken. bei Ihn' sieht man wenigstens, wo dt Eisen bleibt!" neck le die liunc Nachbaut Ut tücn Freu. .Darum brauchen Se mir aberst nick zu dr.iigeln," ub die Ticke zu. rück. Ran kommt .e doch nich. Mit Ihre Nr. 121 " sie tippte her. auesordernd auf die 'appmarke in der Hand der Mageren .könn' Se keine Bilder tau4):cucn .Natürlich. Fenckcn, Sie sind im. mer Nr. 1!" schrie es aus der Reihe der Wartenden. .Kinder, feid bloß ruhig!" ermähn I, die Ticke. .Jteick wird da in de Villa de Türe usf.emacht. Ick stehe mir schonst die Beerte in'n Leid." -Sie sah sich plöich verdutzt um. Die da durch die Gitterlür der Villa kam, war doch keiie andere als die Schwoopen! WaZ wollte die denn hier? .Sowat ähnlichct." knurrte die Ticke. Sie warf die Oberlippe auf und antwortete von nun an auf keine der an sie gerichtcicn Fragen mehr. .Tie arme Schwoopen!" flüsterte es hinter ihr. .Wie elend sie ist! Keen Wunder! Erst stürzt ihr de lleene Jrete aus't Fenster, un nu kriegt se de Nachricht, dct ihr Mann in Frankreich jesallcn is." Vorsichtig schielte die Fenskcn nach dem Gesicht der Frau, mit der sie seit Jahren erbitterten Krieg" führte. Wahrhastig, ganz .vermisert" sah die Schwoopen aus, die es früher an Rundlichkeii mit ihr, der diaen Fens ten, aufnehmen konnte. Tie sonst so blanken itiugen blank wie die Glas kugeln, mit" denen die Schwoopen auf dem Markt handelte schauten um. flort. Das schwarze Kleid ließ sie unheimlich blaß erscheinen. Etwas Warmes stieg in Frau Fenskes Brust auf. Mitleid mit iarer geschworenen Feindin? Mit jähem Ruck wandte sich die Ticke ab. Ten Kiesweg entlang, der um das Haus herum in den großen Garten führte, rollte, gleißend im Sonnen schein, ein roter Ball. Eine Kleine in weißem Mäntelchen rannte hinter drein, daß ihre lancii Locken nur so slogen. Bor der stillen, blassen Schwoopen, die als Letzte ein wenig oußer der Reihe stand, machte der Ball Halt und legte sich wie ein ge horfamer Hund zur Rübe. Die Frau hob ihn auf und reichte ihn mit einem müden Lächeln der Kleinen. Die sah aus großen, freund lichen Augen in das verhärmte Frau-. enzesicht. .Hast Tu nicht ein kleines Mädchen, das mit mir spielen kann?" Da legte die Frau die Hand über die Augen und fing an zu weinen. Im Nu entwickelte sich die Reihe der Wartenden zu einem Knäuel, der die Schwoopen umringte. Jeder spendete in seiner Weise Trost. Dat is nu all nich and.ers," sagte Vater Tomsen. .Lassen Se 't jut sin. Een Kind hat Ihn' der liebe Jott ja noch jelassen. Un Ihr Mann is doch als Held jesallen." .Immer!" sekundierte ihm die ma gcre Nachbarin der dicken Fensten. Beinahe hätt' er 't .Eiserne" weg jehatt. Un wejen det Kleene, Schwoopen " .Is 'n janz leichter Dot, son Raun fallen," meinte eine andere. .Ja, wenn's nich von ne Jranate in", fiel eine Dritte ein. Sie hatte nur Brocken des Gesprächs erhascht und ihre Phantasie weilte auf dem Schlachtfelde. Das weiße, kleine Mädchen uii den langen Locken, daS für eine Weile verschwunden gewesen, tauchte am Ende des Kiesweges auf. So schnell ging diesmal ihr Laufen nicht, denn beide Aermchen hatte die Kleine voll rotbäckiger Aepsel. Sie drängte sich durch den Knäuel der Wartenden. Willig öffnete sich ihr eine Gasse. .Da !" rief die Kleine, reichte l : Schwoopen die Aepfel hin .damit , du nicht mehr weinst l" Die umstehenden Frauen suchten nach ihrem Taschentuch. .Ne, is die aber jut !" Frau Fensken hatte mit scheelen Augen dem großen Trösten zugeschaut. Sie kam sich so ausgestoßen vor. Alle durften der armen Schwoopen ein qu tes Wort sagen. Sie allein mußt? abseits stehen. Warum? weil oie alte, dumme Feindschaft sie trennte Seltsame Gedanken kamen der Frau. 'Sonst hatte sie Stein und Bein darauf geschworen, daß weiter leiner als die Schwoopen an dem .Klamauk" schuld war. So einen lo fen Mund, wie die hatte! Jetzt mit einem Male fiel ihr ein, daß sie auch etwas Anständiges im Schimpfen leisten konnte. Und überhaupt ' es. war! doch Krieg! Ihr Mann stand ja auch im Felde. Er hatte zwar gestern erst geschrieben. Aber wer weig, ät " a; ei ihn nicht noch ebenso stehen Dilrde, wie der Schwoopen, Gestern such ouf stolzen Rossen, heute durch lie Brust geschchen ' Tie Kücheniür im Ereschoß der Villa knarrte. Eine freundliche Hei scrin in weißer Aermelfchürze erschien auf der Schwelle. .Nun sind ; t fertig! Nummer Ein !' Frau Fenöke drängle sich vor. Ztr große Eßkessel dampfte und brodelte. Tie Gesichter der Damen, die hier fitr die Armen sorgten, strahlten vor Siser und Befriedigung. Tiefsinnig sah die Ticke zu, wie man ihren riesigen Topf füllte. Du Üöpskclle mußte viclnwlö hin ud herwandern. Trei hungrige MäI chen waren daheim zu sion ie Fensken paßte auf. ES gab iriklich Graupen mit Würsten. Nummer Zwei !" DaS war Vater Tomsen. .Nummer Tret !" Daö war die Schwoopen. Frau Feneken wartete am Gitter tor. Ach Vater Tomsen, könn' Se mer nich mal Ihr Messer borjen?" Der Alte krabbelte das riesige Mes. Cer aus feiner Hosentasche Hera ,ö. Weit woll'n Se damit?" Tie Dicke antwortete nicht. Mit dem langen Dolch angelte e ein Würstchen aus ihrem Topfe. Gerade, als sie damit fertig war, langte die Schwoopen am Tore an. .Schwoopen" die .geschworene" Feindin, verstellte ihr den Weg. .Wie is et denn mit die Wurjl Meine Jören ham doch jenug." Dem Bater Tomsen fiel vor Er staunen die Pseife auS dem Munde ein noch nie dagewesener Fall! Frau Schwrop stand und starrte ihre Feindin an. .Et is man von wejen den Krieg. fuhr die Dicke eifrig fort. .Wo unsre Männer für't Baterland sterben, wct wollen wir uns da zanken? Komm'n Se, Schwoopen, woll'n uns verdragen!" Und ehe sich die Schwoopen oui ihrer Versteinerung gelöst hatte, plumpste die Wurst, die Friedens- wurst, rn ihren Topf. ie Graupe, suppe spritzte hoch auf. Tie war heiß uns brannte auf den Fingern. Das brachte die Schwoopen zu sich. Haben roch recht, Fensten, tagte sie in so sanstem Ton, wie ihn nie mand der berüchtigt scharfen Stirn me der Frau zuge.raut hätte. So'n streit paßt nich m unsre Zeit. .Un wenn Se utf'n Murcht jeh'n" die Fensken g!ühte vor Verföh- nunqcfreude .ick nehme Ihr Je- orchen recht fern. Wo dreie sin, is ooch Platz vor en viertel. Wär'n wa bloß frieyr. vanusttch zewor n, denn lebte die Jrete noch. Friedlich nebeneinand.'r trollen die beiden oersöhnten Frauen mit den braunen Eßtöxun die Vororts straße hinauf. Vater Tomsen nahm seine Pfeife auf und folgte ihnen köpf. schüttelnd. In der K riegsküche hatte man durch die Scheiben gesehen, wie das Kriegsbeil zwischen den Parteien begraben wurde, und man freute sich inmitten Dampfes und Eßtöpfen herz- lich über die .Friedenswur t , oie den Vermittler zwischen den beiden Frauen aus dem Volke, die ein bra- ves, wenn auch unter stacheln ver stecktes Herz in der Brust trugen, da gespielt hatte. Der Ctt in Japan. Gut Tee zubereiten zu können, wird in Japan als eine Kunst ge schätzt, und eine Person, die sich dar auf versteht, erhält den ehrenden Beinamen Cha-jin, d. h. Teemann. Tie vornehmste, aber ihrer Kostspie ligkeit wegen nur selten verwendete Teesorte ist der Giyoku-ro-cha, der Tauperlentee. Sonst nimmt man allgemein grünen Blättertee. Anders als bei uns wird er nicht durch Auf gießen siedenden Wassers bereitet, sondern das gekochte Wasser wilderst sorgfältig in einem anderen Gesäß zu 80 Grad Celsius abgekühlt. Zu jedem Ausguß wird frischer 'Tee genommen, bereits gebrühte Blätter werden nicht wieder, benutzt. Tee nach japanischer Art ist blaßgelb wie Rheinwein und sehr erfrischend und anregend. Man trinkt ihn ohne Milch und Zucker, doch :aten die Japaner selbst dem Aus lander, die geringeren Sorten des chi nesischen Ts, weil sie sehr herb sind, mit Milch und Zucker zu versetzen. Ein richtige: Teemann" zieht zur Bereitung d.' Getränks ein besonde res Geschirr, Raku-yaki, eine Art Fayence, vor, weil sie die -Eigen-schaft hat. den Tee sehr lange warm zu halten und nach der Ansicht der Japaner bei der Berührung mit dem Munde eine besonders angeneh me Empfindung zu erregen. Tee wird zu jeder Mahlzeit getrunken, und das nö'iqe Gerät Cha-dogu steht in der Wohnstube jedes Hauses stets bereit, nämlich ein Becken mit glü kenden Kohlen, ein Kessel zum Was ferkochcn, ein Teebrett, eine ' Tee kanne, dre Teebuchse und die Scha lcn. Im vergangenen Jahre er vertierte Shanghai 23.000,000 Pfund Pflanzentalg, meistens nach Teutsch land, wo er zur Kerzenfabrikation verwandt wurde. Die crUnta'.lfAe fmttk. tiiie flUiifmffn d'fitnchliina vo In inil;fi Ül. Echmnnchkr. In den Gebräuchen des orienkall kchen Famil!?ülebenS ist ein sehr al irrtümlicher Teil der menschlichen Kultur erhilten geblieben. Ich denke t.ier besonders an den Islam. Wa dieser lehrt und anempfiehlt, war schon Jahrtaiisende vor dem Schöp ier des Islam, dem Propheten Mo. hammed, da; dieser hat jene Lehren lüid Sitten g'wisseriiiaßen wieder ge sammelt und ouss neue empfohlen. So ist den auch die onss.illcndste Erscheinung oes Jölam, die Bcr. schlcicrung vk Frau, nichts auöge lprochen Islamitisches, sondern ur iltcr Gebrauch, wofür Sagen, Vil Ui und Geschichten des ältesten Ori ents Zeugnis geben. In der Ver lchleierung Iv, und liegt deutlich der Sinn, das Eigentum zu verhüllen, eS dem Begehre,: und Blick anderer zu entziehen, w'e ja auch die Bezeich. nung .arem nichts anderes be beutet, als iien sicheren Ort, jc ,m engeren Sinn ein Heiligtum. Der Jilam ist nun eine Bewahrung ur. alter orientalischer Jamilienbräuche. loch gibt es auch noch viele christliche, d. h. koptische und syrische Familien im Orient, in denen das islamitische Haremslcben in gemilderter Form waltet, und wo die Frau sich ver schleicrt. nicht weil es ihr, wie im slam, geboten ist, sondern aus ur- alter Nciguna und Gewohnheit. Die christlichen Kl'ptinnen haben in ihrer Scheit, ,hr Besicht der Menge zu zei gen, viele äußere Ähnlichkeit mit der mohammedanischen Aegypterin. In der orientalischen Familie sin den sich noch diele Züge von aus ezeichneter Gesinnung und edler Denkart. Alles ist auf den Schutz '.'vn Frau ,nd Kindern eingerichtet. Dieser Schutz der Schwächeren nach außen Hin' mag in älteren Zeiten lehr notwendig gewesen sein, wah. rend er heute in dtt Genauigkeit seiner Durchführung manchem Eu--.lpäer ein Lächeln entlocken will. Ter Orientale empfindet es bereits als einen Raub am Seinigen, wenn ron seiner Familie geredet wird, und ;h ist, als läge hierin noch jene, Mißtrauen ocr dem Frager, so als wolle dieser nur .die Stelle des Turchschlupfcs erkunden", wie es in einem altarabischen Liede beißt, wor- in ein Zelt.'abcr den Scheich lie benswürdig teilnehmend nach der Einrichtung seiner Zelte ausfragt. Man würde dem orientalischen Familienvater und Gatten Unrecht tun, wenn man an seiner treuen Ge smnung zweiseUe. Seine eigene, pa triarchalische Bedürfnislosigkeit kommt zielmehr den Seinen, zugute, auf de :cn Behagen er gerne sinnt. Ter Harem wird an der sichersten. Stelle H'i Hauses eingerichtet es sind oie inneren Zimmer", zu denen ge Heime, nur dem Hausherrn und ver trauten Tienerinnen bekannte Zu gange führen. Daß sich die Orien talin, besoniers die Mohammedane rin, beim Nahen Fremder verbirgt, geschieht aus Sicherheitsgründen, die vor Zeiten sicherlich unentbehrlich wa ren. Tes Hausherrn Räume aber smd der Vrraum, das Empfangs zimmer, das Selamlik; der Harem hat ie nach Hof und Garten liegen den Gemächer, wo Frauen, Kinder und Mägde ihr ungestörtes, sehr mun teres Wesen treiben, im sicheren Ge fühl, nie von fremden Blicken belä siigt zu werden." Alle Dienstboten, die Vertrauen genießen und damit auch zur Familie zählen, vermitteln oft diplomatisch des Harems Wün sche an den Hausherrn, der sich hü ten würde, Flechte und Wünsche der Seinen zu verkürzen. Nirgends gilt die Macht des .Pantoffels" mehr als im Orient. Die Frau, oder seltener die Frauen sind sehr zungenfertig und wissen ihren Willen zu erlan gen, fei es auf Umwegen und unter Ränken. Ter Orientale liebt fein häusliches Behagen, die Ruhe daheim, über alles und erfüllt seiner rosen roten Rose" gern jeden Wunsch,' um si: froh und friedlich zu erhallen. Er weiß, wie viel im Leben vom häuslichen Frieden abhängt. Er er. blickt die Welt und ihr Ziel m seiner Familie, in seinen Kindern, und ein Tafein ohne solche ist für ihn .eine taube Blüte" .ein Gefäß voll Schaum" eine kornlose Aehre". Wie immer man über die uralte, praktisch erklärbare Sitte der Viel weibern im Orient denken möge des Orientalen Fühlen und Han teln seinen Kindern gegenüber hat etwas Versöhnliches, Rührendes. Er liebt und verwöhnt seine Frau als die Mutter seiner Kinder, in deren Augen sein 'ganzes irdisches Glück ruht: .Alles, was ich ihr zugute tue, wird .mir selbst aus dem Herzen der Kinder zurückstrahlen." Die guten Seilen des orientali schcn Vaters und, Gatten, die llreue zu den Seinen, habe ich hier hervor gehoben, weil andere, vielleicht weni o,er sympathisch scheinende Züge bis bcr genugsi.m besprochen worden sind. Vieles, was im orientali schen Familienleben' heute zwecklos, unverständlich erscheint, stammt aus Zeiten, in denen alle diese 'Seltsam leiten sinnvoll und unentbehrlich ge wisen sein mögen. , .ttnsere Schiiilliiiiijlkr.GIlkrlk vlegnie (rsellschaslötollette. . II 2-11!. ffllr GcslschastStollelt'N schreibt Psrltz immer noch dcn enflfn lltock vor, den meh rcre tibcr kii'.indkk s!cignde Volants dr pircn. lies Norm ist Mond! !llt juiifnbtie ?iin!ltidkk ttisinkt oder sllr hcäzesl,loss:stk kleine G!sclljchzslstilciten, wie 'es die Abbildung hier zeigt. Cch' ? vA föc;;'iv tl f- .v.j. " Al TV (? teXV i ' mtfru ß SiM MM "' t irjai.t i,; f ; v'i ' 4 -A ItfipMitfCM . pJp&$j&s8 eli r i k iiphük fliiJ l:t lV MmmmüM f i i -7 ri.t -i V-L . . mx is! bleues kos i5a7, tai von der f)ii!tir a'j riif:rartä bis zur Gürtel liiiie füllt. .ie licpcä erben ouS fcuf tiaern Mate'.'al hergestellt, wie die ganje 2'oilette hier ine Combination bon Spitze und l'tcp de ,'!?, re war. L ine led'e Neu l:it ist auch l. Vindclsc. deren schul artige Vord?r1.-!!e riidiriitlä in einer ptoßen Schlei? er.fcen oder mit einet Tchncille aufiiir.nrifncjthnlfen werden. Nach t:m C:!,,'jl!m:,stce Hier kann da unter dem Hochstellenden K reizen befestigte Cape separat gearbeitet oder auch aeinjlich fort lassen werden. ? Mod.ll ist für jee. Art schniicqsamin losseZ, wie Crep? Mleor. Charmeuse. Ceidenchiskon rnd cvlin. geeiqnet, iind erfordert zum N?.t icli!sitt"Lolc,nt 5 ?aruS Material, f.i -') Zoll Br'ile. zur Wliise tnilfarnnit dem iflpe 4 Laib, 'cd flciis.et Breite. Ter Slufenf.niU iff in (iiivn von 34-42 Shuftmiitc, der 'ibJnUftt von. 23 50 Zoll Taillenweite erhältlich. EestelluttgZZNweisung. Diese Muster werden an irgenk .eine Adresse gegen Einsendung Cci Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adr:,t' deutlich geschrieben an und schicke den Eoupon nebst 10 Cent! für jede! bestellte Muster an Ut Omaha TribiinePattern Dept 1311 Howard (st. B g C3 j 'S i o C U V Q C t S a 3 f 'C tx O K c 3 tta a u S a 5 U t B) 3 ? co t-. vo- a : ö S c o ß F ,o u V o a in Hi,ttins,at. In Schwabhofen war lchten Früh ling der Storch ohne Weibchen' ein qetrofsen und zeigt darum wenig Lust, das alte Nest auf dem Kirch dach wieder einzunehmen. Eine mit leidige Seele veröffentlicht deshalb folgendes Inserat im Schwabhofener Lokalblatt: , ; Junger Mann, in höherer Stel lung, stattliche Figur guter Deutscher (schwarz, weiß rot!) sucht Lebensge fährtin. Sorgenfreies Auskommen und jährliche Ferienreise gesichert. Vermögen nicht notwendig. Offcr ten unter Verlassen bin i" an die Ezxed. d. VI." . .... Anzüglich. Was, Erna, du bringst einen Liebesbriessteller mit in die Schul? Den werde ich gleich mal an mich nehmen! t Ach Fräulein, Ihnen wird er wohl nichts mehr helfen! Rarer Artikel.' Herr (zum Hausierer, der in einem Wirtshaus feine Waren feilbietet): Haben Sie englisches Pflaster? Hausierer: Nee, det brauchen dt Engländer jetzt felba! Die Kistenmacher der Wer. Staaten verbrauchen übe: 4 Bil libnea Bretterfuß Holz im Jahre odr über ein Zehntel von sämtlichem Nudholz, das in diesem Lande ge schnitten wird.