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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 8, 1913)
J t M ""'f " & C 7 l'i '0& ftlfrUiiL a p s aa ! K. .v.'M? rtTmrt . A . Mr unsere Zugend 'K'''o. fc. "...t Wgcl vor der Scheuer. .Im Felds draulzcn da gibt's nicht) . mecht, Ter Schnee deckt alles weit mu tier. Da t)5rcn wir euren Drescher schlag Und ziehen dem lieben Klänge nach. - Manch Körnlein springt wohl auZ der Tennen, JTas konnt ihr unö urmcit Vöglein gönnen." Krötensage. 5Dc3 Berge? alte Wangen sind Von Maiensonne beschienen: Sie lächclil unter Onellenglanz, Tie Schilfe, die Farren ergriinen. Tie Kröte springt 'ans dem Kiesel' stein, Ein Hirt hat ihn zerschlagen: kie, schaut verorosien die chcrven . an kV .-t- t-:. i ... f . i.A .UW ,X!ÜKlWl-bH fliyfll . : W ' tei taiiieno ayre vm Ich all ftjsarnt diesem Futterale! sCS (sinli inm finfimi C?nTcTnfiir,r l v wni yv.jki ()ntlk..-.tj Allmabiich mit mir zu ale. Snize im Kätzchen,, waö liebft du die Pfotchen auf. Siehst gar so ängstlich daraus. Sinkst in den Schr.ee bis zum Halse bald: Nicht wahr, da geht sich'Z gar zu kalt? Besser war' es wohl getan, Hättest du gute Stiefel an." Zwei gnnde. .Der kleine Hund: 2ac mir einmal, was du verstehst: : du auch auf zwei Beinen gehst. ' Kannst hübsch aufwarten, tanzen, . springen, Ami Herrn leine Pantoffeln brin C- gen?" Der gr o ß Hund: Nein, nichts von dem allen; doch , - , geb ii acht, Dasz .niemand einbricht in der - ' Nacht." Ich denke, sie sind t.'ohl beide gut. Wem. jeder nur recht das Seine tut. Der kleine kann euch viel Freude '? . ' machen Mit seinen Künsten, dasz ihr miisjt lacken; T'öch sollt ich wählen von den bei den, möcht ich noch lieber den großen " leiden. Die gerettete Mutter. ; Eine arme Mutter ging mit ihren zwei Kindern, einem Knaben und ei nen Mädchen, auf einen Berg, der nickt weit von ibrem Torte laa und eine Burgruine trug, um dort Kräuter für die Avotbefe nu mm. weln. Seht," sagte sie zu. den iUnöern, als sie ooeil waren, hier an diesem Felsen herum ist's ganz rot von - Erdbeeren. Pflücket und eßt nach Herzenslust! Ich will in- oes zwiichen umen alten Mauern Krciuter suchen." Sie atna. Allein kaum kiatt kie Einige Kräuter abgepflückt, sa fing o is, Tochterchen taut an zu schreien Tie Mnttn lief erschrocken hin das Mädchen stand mit Augen voll Tranen da und sagte: O Mutter! .Ein böses, giftiges Tier wollte mich beifzcn." Allein der Knabe lackt? 'V Cs war nichts als eine M' VS'VRI!' Die Trcschcr drin schlugen nach dem Takt, Ranch Scheffel !orn ward ausgc sackt: ins gab wohl il'ror rnug fürs HauS. Manch Kontiern sprang auf den Hos hinaus, Taö liefen die Vögel auch nicht lie ge". ic holten cS schnell mit Hüpfen lind Fliegen. Toch maiichnial in der Wasser Sturz Sind wir gewaltig gesprungen: Tann hat'S nm meine dunkle Klau sur Gesungen und geklungen. Und wie mir ist ich weis; es nicht, ?!och. was ich getrieben indessen: J'ckj hab im mindesten nichts gelernt Und hatte nicht viel zu vergessen. Ein warmer Regen, ein griinc?Kraut Nur konnten mir behagen? Sie liegen mir fort und fort im Sinn Ans fernen Iugendtagen. Schnee. Freilich, an Stiefeln war sie nicht r 'ch. Half sich doch, wie fie'S konnte, gleich, Lief durch den Schnee in die Scheuer hinein, Schüttelt, leckte die Pfotchen rein. Hatte dann nieder gar frohen Lauf, ?tieg zu den höchsten Balken hinauf. Suchen und Krot. K u ch e ti : Komm, liebes Kind, ich bin der Kuchen, Ich schmecke gar gut: mich muht du versuchen, las schwarze dort, das ist nur Brot. Das iszt man kaum in großer Not." Brot: Geh. nimm ikn nur! ich bin ohne orgcn: Tr. kommst wohl zu mir noch heut oder morgen," TaZ Kind war lange hernmgelau sei ; hatte kein Eeld, sich Kuchen zu kaufen; ?or Hunger litt es große Not: Ta kam es nach Hans, nahm schnell das 33nt. (?i, wie schmeckt einem daZ so gut. Wenn man erst weift, wie der Hun ger tut. Eidechse!" Nun", sprach die Mutter, da hättest du nicht erschrek ken sollen: das schöne goldgrüne Tierchen ist nicht giftig und tut keinen! Menschen rtwaS zuleide." Als die Mutter noch so redete, entstand plötzlich ein furchtbare? Ge töse, als donnerte cS, und der Berg ward so erschüttert wie bei einem Erdbeben. Alle blickten erschrocken umher. Tie dicke, hohe Mauer, an welcher die Mutter Kräuter gesam mclt hatte, war eingefallen. O Kinder." sprach die Mutter., ..labt uns GotteS gütige Vorsehung anbe ten. Durch eine Eidechse wer sollte es glauben! rettete mir Gott das Leben. Hätte die. Eidechse nicht eben Ji den: rechten Augen blicke dich, 'mein Kind, so erschreckt, daß du laut aufschriest, so loge ich jetzt unter jenen Steinen begraben." Sri bescheiden. Zur Zeit der Teuerung, lies; ein reicher Mann die zwanu'g ärmsten Kinder der Stadt in sein Hau? foiii men und sagte zu ihnen: Jn die scm Korbe ist für jedes von euch ein Brot. Nehmt es und kommt alle Tage zu derselben Stunde wieder, biöGott bessere Zeiten scbickt!" Tie Kinder sielen iil'er den Korb her, stritten ,id Linkten um daZ Brot, weil jedes das schönste und größte baben wollte, und gingen fort ohne auch mir zu danken. Nur oraiHk-fiT, ein ärmlich, aber reinlich gekleidetes Mädchen, blieb bescheiden an der Tiir stehen, nahm da kleinste Brätle, da? im Korbe war. küsste dem Minne dankbar die Hand und ging dann still und sitt sam nach Hause. Am anderen Tage waren die Kilt ätfcl- und Nätskl i. Vj richte ttill lind sorgctiluZ it silier schvncii i'liiinc abcS;; Tt xaubU mich ein Keiner Tiod Und baut ans mir fein kleines Schloß. ToS) ei verkappter Zauber hat XU'3 SrtilÜHclifi auch r'wrt, llns sännet und Iauievl mich so lang, i'i3 mich die wlut verzehrt. Hinter bem Menschen alle Tast ian still im finstern nch ich her. Zuweilen mich der Nase nach, Tann schnaubt sie gleich als wie ein Vür. Tie Arbeit, der ich mich muft fiiqen, Macht zeilig r,zlich mich l,d alt: "7och wenn ich in ein gestiegen, Erschein ich glatt und jung alsbald. ?in weiszer Boael kainint geflogen, lileflusien über Mcc" tnid Land; Bei Tag und ?,'acht it er nezogett. Xsl greif ich ihit n meiner Hand : Nun heb mir an de... Lied zti singen I barrte lange schon daraus." Er schweigt; da brech ich, ihn zu ztvin gen. hin seinen roten Schnabel auf. ' bin sin zierlich Tier, Wrrr furchisain. klein und schlvach, Und dennoch stellst du mir !Nit Gift und Eisen ach; Hältst einen Wiitrich gar. ?lnf day er mich ferschlinge, Der weit inrbr fri stt i,n Ja kr, AIS ich bir Schaden bringe, 6. Sin Ting ist'S mit fünf Beinen, Regt zwei davon gar schnell, Und dennoch will mirs scheinen. Kommt cS nicht von der Stell'. Noch bängt ihm an dein Leibe TaS (li. ans denis entstand; L nimmt znni Zeitvertreibe TaS Mädchen cS zur Hand. fl. ;id) flaue viel fincker, doch feine von Bein, Tie beiden gar wacker jn die 5! -lochen binei. Tie Knochen die wachsen sin finsteren Wald In Schivaben und Sachsen nun rate mich halt! Rost als Eisciiblihn-Feind. Jn der Haushaltung oder in klei- nen Geschäften wird der Verlust durch Rost gewöhnlich wenig beachtet, ob wohl es in vielen Fällen gut wäre, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schcn- ken, aus dem Lande und in der Stadt! Eine unserer großen Eisenbahn- Gesellschaften aber hat festgestellt, daß sie täglich über 18 Tonnen Me tall einzig und allein durch Rost ver- liert! Sie hat das natürlich auf Grund des leicht ermittelten Verlustes pro Jahr ausgerechnet. Bis ufer vat man nur e l n Mittel hiergegen: nämlich die metallische Oberfläche stets mit einer geeigneten Farbe überzogen zu halten. Aber es geht mit diesem Metall wie m,t der angeblichen Verhütung von Krieg durch, Knegsrustungen. es kommt selber sehr teuer. Die Kosten des Anstreichen? einer einzigen großen Eijenoayn-Brucke sind aus ' etwa der ebenso ungezogen und die arme Zranzicka bekam dieses mal ein Brötchen. daS kaum balb so grofz war als die übrigen Brote. Als sie aber nach Hause kam und ihre krern ke Mutter daS Brot anschnitt, da fiel eine Menge neuer Goldstücke heraus. Tie Mutter erschrak und sagte: Trage daS Geld den Augenblick wieder zurück! b'S ist gewisz nuS Ver sehen iil daS Brot gekommen." FranziSka trug es zurück. Allein der wohltätige Mann sprach: ..Nein. nein, eö ivar kein Versehen. Jch habe das Geld in das kleinste Brot hineinbacken lassen, um dich, du gutes Kind, zu belohnen, weil du so bescheiden, genüg'am und dank bar bist. Bleibe immer so, mein Kind, dann ivird dir GotieZ Segen niemals fehlen!" SpieleckeTI (lin ttilockchen ist mir Ivoblbckannr. LZ schimmert bell im ganzen Üanb; ?lu? Silber scheint eZ dir gegossen. Xoch iü es an der Erd entsprossen. il'Cit einem Hlövvel ist's verscbn. 2och borte niemand fein Getön; Auch in ans keinem Turm gehangen, LZ kann nur in der Tiefe prangen. "ä EZ sibt ans bober Stange Ein kleines rnndeS Hans; Hinein führt keine Türe. Kein Fenster fchant heruiS. Toch ivobnen in den Stübchen, Tie eng und dunkel find.' !j!iel kleine braune Bübchen Nun raiet e? geschwind! 9. ialb läufst dn auf mir, als wär ich von Stein, Bald lauf ich selber, als wär ich ganz Bein: Bald ruh ich gar friedlich und dehne mich breit. Bald tob ich. als wie mit mir selber im . Streit; Bald flieg ich Im auf in daZ luftige Blau. Ärld fall ich herab auf die blumige Au; Bald seh ich au wie der niedlichste Ball. Bald schein ich ein Bild vom unendli chen All. 10. vlcfi schwimme stets im Wasser frisch. Ilnd bin doch weder drosch noch isch; Ich bin kein Vogel, und doch geschwind ehn ich die Aliigel im flatternden !'8ind; Sin Bote bin ich zit jeder Stund lind lauf mir doch keine ?viis;e wund; Und willst du alles wissen auch: Hab Mucker und Äaffee im Bauch. Lösungen der ätsel in voriger Kummer. 1. ?'a?horn, Es waren GrosMicr, Vater und ?oln. Ü, Tie Windmühle, 1. Ter Tor. is Tor. f. Mensch. Treistuhl, Hund, Ii. Tie iveder, 7. Tie linke Hand. .'. Tie ungc der Wage. $9000 pro Jcihr beziffert worden. Das Wetter macht es bei den größten Bauten dieser Art notwendig, ein Ende frisch anzustreichen, ehe die Ar beiter das andere Ende erreicht ha ben. Das Beste würde die Herstellung von rostlosem Stahl und Eisen sein, aber das ist ein Geheimnis, hinter welches man noch nicht gekommen ist. trotzdem Experimente mit reinem Ei sen die alte Annahme, daß dieses durch den Sauerstoff der Luft rostig werde, hinfällig gemacht haben. Jn dem ganzen Bergbau distrikt um Twin Bridges. Mont.. herrscht lebhafte Tätigkeit und den gegenwärtigen Anzeichen nach wird für den Bergbau dieses Jahr das bcste feit zehn Jahren sein. So sind zum , Beispiel Verhandlungen .im Äange zur Eröffnung des Betriebes von drei neuen Minen' und es sind auch mehrere neue Minen entdeckt worde ' " ,v' Im, FraTgepjfeyQlsQ. Zloch einmal Ich sprach kürzlich über Kinder arbeit und Kindcrschuh. und meine Ansichten haben den Äeifall vieler Le tertnnen gelunven. Es kamen mir freundliche Briefe zu. und ich glaube, es lohnt sich, noch tinmal auf im Thema zurück zu kommen. Eine Mutter, die erst seit einigen Jahren im Lande ist. brachte ihren damals zwölfjährigen Jungen mit. J,n Anfange war dem ltinde das Leben in Amerika neu, es gab so viel zu sehe und zu hören, uno wenn es auch der Commerferien wegen nicht 'ur schule gehen konnte, so empfand der gesunde und kräftige Knabe doch leine Langeweile. Tann kam die Schulzeit heran. Tcr grosze Junge muhte, der eng tischen Sprache wegen, die er erler nen sollte, beim A. B. C. anfangen, iickte aber, wie dies bei einem gei stig so weit vorgeschrittenen Kinde vorauszusehen war, rasch in ein paar höhere Grade auf. Das machte ihm Spaß, zumal seine Lehrerinnen freundlich zu ihm waren. Dann später ging es langsamer. Jn der nächsten 5tlasse erlosch sein Eifer, denn er hatte inzwischen englisch er lernt, und er begann es als eine De mütigung zu empfinden, daß er, der starke, arbeitswillige Knabe, mitten unter den kleinen Kindern sitzen soll, te, untätig, als ob er eben auch noch ein unbeholfenes Mädchen wäre. Und er hatte doch so tüchtige Schul kcnntnisse mitgebracht und fühlte das heiße Verlangen, endlich sein Teil zum Lebensunterhalte beitragen zu dürfen, nachdem die Mutier so lange für ihn hatte sorgen müssen. Nach einigen mißlungenen Bersu chen gelang ihm der Wurf. Er ftnd als Laufjunge Stellung. Seine Jn telligenz. seine gute Schulbildung und seine Sprachkenntnisse verhalfen ihm dazu. Der Mutter, die selbst mit den Schwierigkeiten des Einge wöhnens zu kämpfen hat. fiel ein Stein vom Herzen. Und nicht des Geldes wegen, sondern weil sie nun ruhig ihrem Berufe nachgehen kann, in der Ueberzeugung, daß ihr Kind in guter Obhut ist. und weil sie nicht mehr die quälende Angst zu nähren braucht vor den Gefahren, welche im Müßiggang lauern. Und wie diese Mutter, so schreibt auch eine andere: Um sie spielen die Lieblinge in allen Altersstufen, und den jüngsten Sprößling hält sie im Schoße, während sie an mich schreibt. Ä1- Bengel. Schlingel. Gassenjunge! Das sind so ziemlich überall die lie bevollen Benennungen für 5lnaben im Alter von 101,? Jahren, und auch zumeist wohlverdiente. Es ist ein schwieriges Alter, und dies nicht nur für die Eltern und Erzieher, sondern auch für die Inhaber der happy-tens". wie die Engländer diese Altersstufe bezeichnen. Der Kinderstube entwachsen und unter den Großen sich unbehaglich fühlend, schweben die armen Jungen sozusagen zwischen zwei Welten! Ihrer überschäumenden Lebenslust steht noch keine oder sehr wenig Selbstbeherrschung und Erfahrung gegenüber, und so geraten sie nur allzuleicht auf allerlei Dummheiten und Streiche. Wieviel wird da ge redet, gemahnt, gestraft von der einen, gesündigt, bereut und ver gessen von der andern Seite! Man che Mutter fragt sich oft in gelinder Verzweiflung: Was soll ich tun, wie halte ich den Jungen im Zügel? Er muß doch seine Freiheit haben neben der Schule, er muß sich mit den Ka mcradcn tummeln können nach Her zenslust und darf kein Duckmäuser werden. Aber wie stelle ich es an, daß es nicht zu viel wird des Herum tollcns, wie kann ich den Gefahren, die die Freiheit, das Gasscnleben mit sich bringt, entgegenarbeiten? Ich traue mir nicht zu, eine er schöpfende Antwort auf diese Fragen zu nennen, aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Müttern solcher lieber Schlingel einen Rat geben, und der heißt: Mütter, habt Zeit für eure Buben! Nun wird wohl Manche den Kopf schütteln und sagen: woher nehmen und nicht stehlen? Gewiß wird es oft schwer halten oder gar unmöglich sein, jede Woche wenigstens 2 Stiin den, wie ich es vorschlagen möchte, für den Jungen ganz allein zu erübri gen,, aber oft braucht es auch nur eine kleine Ueberwindung, und gewiß läßt sich mit festem Willen und dem Bewußtsein der Notwendigkeit vieles erreichen. Man teile seine Zeit etwas besser ein. verschiebe etwas nicht durchaus Notwendiges, unterlasse einen Besuch oder Ausgang, und reichlich wird man sich für das Opfer belohnt sehen. Was ich den verehrl. Müttern vor schlage, ist von mir mit den ersten Frühlingstagen begonnen und seither mit wenigen Unterbrechungen durch-. ritt p:t!tr Ulorte itkrr Auch ihre Kinder sind stark und gesund, und die größeren sind stolz darauf, daß sie. zum Teil wenigstens, mit helfen dürfen an der Last zu tra gen. die eine vielköpfige Familie den Eltern auferlegt. Freudig und im Bewußtsein red !!ch erfüllter Pflicht lenken sie am Feierabend die Schritte dn Bater hause zu. draußen aber, an den Straßenecken, vor den PoolroomS", den Picture Shows", den Saloonö" lungert eine Horde derber, aufge schosscncr Bengel. roh, voll lölpel baster Ungezogenheit und bübischer Spottlust und lärmt und johlt, sa daß es den weiblichen Passanten zur Qual wird, an dieser Rotte vor über zu gehen. Im Sinne des projektierten Km derschuhes" sind diese 12 16,'ährigen Nangen ..arme schwache Kinder", ihnen ist die Arbeit ein unbekannter Begriff, und sie würden lieber steh len und mogeln, als die zacien" Kinderhände den Gefahren der Ar beit auszusetzen. Ob nicht die Fürsorge für das Wohl des Kindes sich notwendiger darauf richten müßte, die unrei fe Jugend des Abends von den Wan delbilder-Theatern, Spielhallen und Tanzlokalen fern zu halten und ih nen das späte Herumstreifen in den Straßen zu untersagen? freilich, nützen würden allr Maßregeln wenig, denn wenn diese Kinder auch angeblich zur Arbeit noch nicht reif sind, zur Spitz büberei sind sie's gar wohl und sie wurden die Schlupfwinkel finden, die wohl noch, schlimmer wären, als die gegenwärtige Ungebundenheit. Und ähnlich sprachen sich andere Frauen aus. Nun, wie immer man über die Frage denken mag. die Erfahrungen bestätigen, daß in der Kindererzie hiing etwas faul ist. Bei uns in der alten Heimat komm das Kind mit 1214 Iah ren aus der Schule, der Knabe wird zu einem Handwerker in die Lehre eetan, das Mädchen lernt nähen, stik ten, Kleidermachen und absolviert wenn es irgend angeht, einen Haus baltungskurfus. oder es hilft der Mutter im Hause und dringt unter deren erfahrener Leitung in die Ge Heimnisse der Kochkunst ein. Nun ist das junge Mädchen prak tisch ausgestattet und findet leicht lohnende Stelle als tüchtiges Haus mädchen, Köchin oder Stütze der Schlingeljnhre. geführt worden. Der Erfolg war ganz überraschend. Und nicht nur mein Junge hat davon profitiert für Leib und Seele, auch für mich selber wa ren diese 23 Stunden wöchentlich ein Gewinn in gar mancher Bezie hung und ein Genuß, aus den ich nur schwer verzichte. Wie horchte mein Junge auf. als ich das erste Mal zu ihm sagte: Heute machen wir zusammen einen Aus marsch, mein Bub! Du bist der Führer, und wir gehen wohin es Dich freut. Es braucht auch nicht der Straße nach zu gehen, sondern wir wollen einmal lustig, wie zwei Käme raden. durch Feld u.Wald wandern: das wird schön sein, gelt? Und so haben wir's seither oft und oft getan. In gutem Schuhwerk und Toilette zweiter Garnitur ziehen wir aus. Mein Junge frisch voran, stolz auf seine Führerschaft und gehoben durch die Verantwortung, mich heil wieder zurückzubringen. Wir ziehen sofort bergwärts und bald gehts durch Dick und Dünn nach rechter Jungenart. Er stellt tüchtige Anforderungen an mich, der Schlin gel, schaut dabei aber doch alle Augen blicke zurück, ob ich auch nachkomme, und mehr als nötig leitet und stützt er mich. Ich freue mich auch insge heim über feine Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Tugenden, die erst durch sein Gefühl, der Stärkere zu fein, zur Entwicklung zu kommen scheinen. Herrlich sind solche Streifzüge und Wanderungen auf versteckten Fußwe gen, die sich oft verlieren, durch stille Tälchen an einsamen Gehöften vorbei. Jetzt einen Hügel hinauf, wo wir eine herrliche Aussicht genießen, dann in eine kühle, schattige Schlucht hin unter. Wieder über'sonncnglänzende Wiesen oder unter dunklen, hochra gendcn Tannen, manchmal auch über Geröll und Felsblöcke. Das Herz geht uns beiden auf ob dem fröhli chen Wandern und mein Junge, der sonst eher verschlossen und etwas reiz barer Natur ist, wird dabei frisch und fröhlich, voll Ucbermut und strahlenden , Frohsinns. Ich habe längst vergessen, daß ich eine mehr fache Familicnmutter und dem Schwabenalter bedenklich nahe bin! Wir singen und scherzen und erleben die köstlichsten Abenteuer, und dabei gibt es Tausenderlei zu beobachten. Wir treiben Naturgeschiö)te. ohne es zu merken: Geographie und Geschichte kommen wie von selber in unser Bej Kindxrnrbkit. Hausfrau". Ter Junge aber wird ein braver, geschickter Geselle, wie je der Bube, aber sie sind so harmlos im Nahmen der Gesittung, weil hin ter ihnen die Backpfeife aus Meisters erhobener Hand droht. Und die Mädchen, die haben nie gelernt, sri vol zu fein. Auch sie gehen, wenn eS nötig ist. in Fabriken, aber zunächst sind eS doch mehr Frauen, die sich der me chanischen Fabrikarbeit unterziehen, weil , sie nebenher ihr Heim versorgen können, die meisten Mädchen ziehen es vor, Hausarbeit zu tun, sie wis sen. daß sie auf gute Behandlung in den Familien, denen sie dienen, rech nen dürfen, allerdings nur d a n n, wenn sie ihrerseits rechtschaffen sind und gute Dienste leisten. Unwillkürlich sieigen vergleichende Betrachtungen auf. Wie, wenn unsere Mädchen auch von der Schule ins HauS wanderten, wenn sie zu gutwilligen, anständigen, arbeitsfrohen und fleißigen Hilfs kräften erzogen würden, wenn sie nicht mit abstoßenden, selbstbewußten Forderungen, sondern mit freund licher. sympathischer Hingabe ihrer Arbeit obliegen wollten, ob nicht da mit die in Amerika so schwierige Dicnstbotenfrage kurz gelöst und mit einem Schlage dem angeblichen Elen de der weißen Sklaverei" gesteuert würde? Wie viele Tausende von guten Hausfrauen, die heute vor dem Ge danken, ein modernes Mädchen" ins .yuu zu neymrn. zllrlllliqreaen, rour den ein braves, fleißiges und ar tiges Hausmädchen freudig aufneh men. die Zahl der Fabrikarbeiterin nen würde vielleicht geringer, aber ge rade darum deren Erwerb ein bes. serer werden, und um wie viel zu sichtlicher würde ein junger Mann an die Gründung eines eigenen HauS standes denken, wenn er gewiß wäre, eine tüchtige, wohlgeschulte Hausfrau als Lebensgefährtin heimführen zu ' können. Soll schon das Kind vor Fabrik arbeit behütet werden, so müßte ihm dafür aber als Aequivalent die Mög lichkeit offen stehen, sich für einen tüchtigen Berf als Lehrling , vorzu bereiten, ohne daß die Kinder darum den l?liern kZ mii&m . ..IMQ.V 0lVlkjU!l(t Zur Last fallen und. wie dies sa ck geschieht, aus Müßiggang, ins Wer derben rennen. . ü iuu .V u i v i i ii c. ' reich, und stolz ist mein Bub, n.enn einmal die Mutter sich von ihm beleh ren läßt. Ich aber wundere mich manchmal, wie viel solch ein Schul junge schon weiß, und wie lebendig eZ ist in ihm. Gelcgentliich halten wir Rast an einem rauschenden Waldbache, den mein Junge sofort zu einem Bade benutzt, ein andermal liegen wir un ter einem Baume im hohen Grase und plaudern ruhig. Ich erzähle ihm aus meiner eigenen glücklichen Kind heit. von Groß- und Urgroßeltern allerlei Lustiges und Trauriges. Auch von der Zukunft sprechen wir manch mal und ich strecke heimlich die FUH lcr aus und finde so manches, das mir einmal zur Wegleitung dienen kann, wenn die Frage der Berufs wähl näher rückt. In solch traulicher Einsamkeit bie tet sich der Mutter die beste Gelegen heit, das Vertrauen des heranwach senden Kindes zu gewinnen und ein ernsthaftes Wort findet hier diel leich ter Eingang in fein Gemüt, als da heim die längste Predigt. Eines Tages teilte mir mein Jun ge vertraulich mit, daß ihn die Mit schüler zuerst ausgelacht hätten, weil er noch mit der Mutter spazieren müsse. Ich habe ihnen dann aber gesagt. Du seiest gar nicht wie eine Frau", wenn wir zusammen aus ziehen, fondern nur" wie ein Freund, und man könne mit Dir reden, wie mit einem Kameraden, und Du trauest Dich überall durch. Wenns noch so gefährlich oder schmutzig sei!" Ist ein solches Zeugnis nicht mehr wert, als die Komplimente, die uns eine feine Handarbeit usw. einbringt, und sind die Stunden, die wir unse rem Schlingel" gewidmet, nicht un endlich viel besser angewendet, als diejenigen, die wir ebendieser mühe vollen Stickerei geopfert haben? Ich selber möchte unsere herrlichen Streifzüge in Wald und Feld um keinen Preis mehr missen, fühle ich mich doch jedesmal, trotz einiger Er mlldung, wie verjüngt. Wir lassen uns deshalb auch von etwaS trüber Witterung nicht abhalten, und ein gelegentlicher Regenguß wird immer mit Humor ertragen, "' - : Macht's nach, ihr fchlingelgesegne ten" Mütter, habt Zeit für eure Au ben! - . " v. ' 2f. M. 61. ' j i .