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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 21, 1912)
TSgllAe Omaa TrlbSe. 0tt FMUen AuS dem Reich der Mode ' und Gesellschaft. New Bort. 11. Okt. Eine Menge Fragen bezüglich der Herbstmoden sind nun endgiitig ent schieden worden. Zum Beispiel: Ter Kragen dS eleganten Jacket Kostüm? spielt ine bedeutendere Rolle den je zuvor im Reiche korrekter JUei fcirnfl. wti ,, 9f!(vf die nickt nur im Material kontrastiren, sondern auch in Farbe, sind modern. Die Idee erfordert jedoch überaus geschickte Handhabung. n " - -- t f r 5 . r srunrr ciniiit'i um iivu.jv. Schnurstickerei wird außerordentlich viel zu eleganten Paletots verarbeitet. Solche Jaclets können mit Röcken von schwarzem oder grünem Broadeloth oder schwerer gerippter Seide getragen werden. n::.. W.'.T.. .!,. Ctff. stnh uiiyc uiqti iii0iuvi.u iivv .i fast unerschwinglich im Preise. Das heißt was vor Jahren für die Durch fchnittsfrau unerschwinglich gewesen wäre, erschreckt unsere Frauen von Heute nicht mehr allzu sehr. Sammet ftoffe. die-von zehn bis zu fünfund. zwanzig Dollar pro Bard kosten, sind zahlreich vorhanden, natürlich wird aber nur selten ein Kleid von solchem Materia! gemacht, und es sind nur fcxnig Iards erforderlich. Eine andere der bestimmt einqe führten Moden auf dem Gebiet der Nöcke ist die Verwendung einer vollen Seitcnbahn von durchsichtig feinem Stoff in einem Rock von schwererem Material. Oft sind die Seiten de? NockeS von Chiffon, wog auch in der Taille eine Wiederholung findet, wäh rend der eigentliche Rock von plissirte.n Chiffon :. Scbmarze Kragen, die vor einigen Jahren so allgemein getragen wurden, sind wieder in ihre Rechte eingesetzt worden. Es ist keine bestimmte Form vorgeschrieben. Man findet sie in groß. in 'Abwechselung und sehr verschieden artig. Viele der hübschesten verdanken ihre Entstehung ohne Frage der eigenen ditt Corduroy KostiÄJ nach - derneuestenMode. Idee der Trägerin des betreffenden öcleides, wenn sie nicht gar von ihr selbst angefertigt sind. Seide wird in Verbindung nicht nur wit Sammet und Plüscb sondern auch mit Tuch oder andersartiger Seide für legante Kostüme verwandt. Die ae . ripten Gewebe in Seide sind besonders beliebt für Jacket und Kostüm . Zwecke. dann giebt es aber auch wundowolle Atlas. Crepe, Moire und Chameleon Seiie, die alle zu aus zwei oder auch drei Stücken bestehenden Kostümen verarbeitet werden. Die Pflaumen Farben, dunkelblau, Toupe, schwarz und gewisse Schatt: - rungen Braun sind die am häufigsten in Jacket Anzügen. Mänteln und anderen Kleibern gesehenen, bis jetzt, mit gelegentlich einem wundervoll weichen Roth für ganze Kostüme. Auch kimge interessante Dmge ,n Grun, fctnf Äonen und weichem heu ecru, Liege, . Chamois und Sand . Tönen. Vendarm Blau erfreuen sich eng; iner Gunst. V Frauen, die ei sich nicht leisten Unnen, die koflfpttllgen. glatten Sm, y V y " it i 'tl J JngestreiftemSammet. metarten für Tailor Kostüm zu kaufen, tragen überaus wirkungsvolle Anzüge aus den weniger kostspieligen Corduroys. Die Röcke sind in der Regel alatt. ein klein wenia weiter als die Modelle der letzten Saison. Die Packeis, in vielen fallen ton en, ,m unteren Theil den Versuch eineZ phan tastischen Effekts auf. besonders um die Hüften herum. Sie sind garnirt nilt den vorzüglich ten horten von Borte, hauptsächlich flacher, oder mit schwerem mit Seid oder Atlas über zoqenem Kabelschnur. Ein Kostüm dieser Art ist das in der ersten Abbildung vorgeführte Modell. Der modische, glatte Rock hat als ein zige Ausschmückung ein paar Knöpfe mit Oesen von Borte, an der . linken Seite vorn. Er ist um ein Geringes weiter, als die letztjährigen Modelle. Das Jacket ist über weißem Atlas futter gearbeitet und passepouirt mit Heller Seidenschnur. Die Knöpfe sind von Seide derselben chattirung. Kleine Volants von feiner Spitze um randen den Schluß des Jackeis. Die Acrmel sind lana und eng und garnirt mit Knöpfen und kleinen Spitzen Kraufen. Die kleine Spitzen - Krause, die den vorderen Jacketrand einfaßt nhl dem Kleid erntn unbeschreiblichen Reiz, es muß jedoch vor Uebertreibung gewarnt werden. Gestreifter Sammet ist nicht minder modern, wie gestreifte 2 '.den- oder Wollstoffe. Man trifft Ire in allen Farben, und zwar meist mit breiteren, dunklen Streifen durchzogen von seinen Linien in Heller Farbe. Hier und da ist es auch umgekehrt, wie zum Beispiel in dem in unserer zweiten Abbildung gezeigten Modell. Das Material zu diesem liefert grau und fchwarz au streifter Sammet. Dem Rock sind an den Seiten unten Falten eingesetzt Vorder- und Hintertheil bilden P necle, die über die Seitentheile hinweg aehen und so einen Kopf für die Plisseefalten bilden. Das Jacket ist mit einem besonderen Sckook aemvht. der bis unter die Biistenlinie A')t, wo er mit dom obe ren Theil zusammengefügt ist. Hier durch wird der kurze Taillen Effekt besonders betont. Der Kragen ist ein fach, und mit' einem abnehmbaren Spitzenkragen bedeckt. Die Aermel haben sieben achtel Länge und sind ausgestattet mit Manschetten vom eige nen Material. Die Tailor Kostüme von Tuch sind der Ausdruck des höchsten Grades von Eleganz, uitf' waren nie so chic wie in diesem Jahre. Die Versuchung, diese weichen, geschmeidigen Stoffe zu drapiren, ist u groß, als daß man ihr widerstehen könnte, daher findet man viele der neuesten Tailor Anzüge von drüben mit draplrten Rocken oder Pa neeel , Effekt, arrangirt in irgend einer originellen Weise, hauptsächlich zu dem . t . .'! s. y . (" i I ' l . r. Vweae, o oorzugiiqr suuauiai ve Stosses 1,0 rech: zur Geltung zu bnngen. Unsere dritte Illustration zeigt ein elegantes Tailor . Kostüm in Atlas. Tuch in einer der Sandfarben, die dieses Jahr fo populär sind. Die Dra- plrung des ocres ist überaus wir kungSvoll und wird in der Knielinie festgehalten vermittelst Seidenborte und Knöpfen derselben Schattirung. Das Jacket bat einen Gürtel von s.indkarbiaem Sammet, bestevvt mit vier Reihen der schmalsten Soutafch' borte. Dieser Gürtel ist nicht mehr ais zwei Zoll breit. tTrnnii ist ninh linS mit Borte umrandet. Von der Borte, doppelt ge nommen, ist die übrige Garnitur ves IackctS. dein An,)i,g gi'bört eine Blouse von ecrusarblaem Neb mit M.'oaillons von spanischer und Cluny- Spitze eingesetzt, und über ecrusarvl. gem Atlas gearbeitet. Die meisten Jackets haben kurzen Taillen . Effekt. Viele derselben sind beinahe normal, die eleganteren, für bessere Tracht bestimmten jedoch sind nlle 2 I'M oder mehr, vielleicht, ober halb der Taillenlinie. Sie sind fast nie ganz anschließend, wenn auch manch: der Tuch- und Sammet - Jackets so aussehen, als wenn sie den Linien de: Figur genau entsprächen. Separate Blousen von Chiffon in dunklen Farben mit grober Seiden stickerei im selben Farbenton zahlen mit zu den feststehenden Moden. Die dunk- len Farben sind stark in Begehr, denn die Blouse, die heutzutage de rigeur ist. ist diejenige, die einen Theil des Kostüms bildet, und die besten Kostüme sind in dunklen Tonen gehalten. Der Total . -Eindruck der Blouse ist jedoch der von kellerer ??arbe. da alle diese Blousen über einem Fondu von wei- chem. weißen Netz oder über fettd ge arbeitet sind. Die Aermel waren nie so verschie- dcnartig. wie aerade jetzt. Vielleicht wäre es nicyi ganz imng, zu uycn, daß der Status derselben definitiv ent sckieden ist. Kleine Krausen, schmal: Volants. Rüschen. Plissee- und allerlei Mittel Fülle zu erzielen, imd an satt alle,- Aermeln für bessere Tracht anzu treffen, und obgleich flache Effekte an den langen Modellen angestrebt wer den, ist doch genug Garnitur vorhan den, um dieselben bemerkenswerth zu machen. Wenngleich Perlen-, Gold und Sil ber' und Krystall - Garnitur in dieser Saison überaus en vogue für Abend kleider ist. aiebt es doch eine Menge eleganter Modelle, die keine Spur einer derartigen Auschmuckung aufweisen. Ein in's Auae fallender Effekt ist eine Kombination von Lila und Roth, so überaus beliebt bei gewissen Pariser E i n m o d i f ch e r d r a p i r t e r Effekt in Atlas Tuch. Kleidermachern. Der Effekt ist wun dervoll, wenn das Roth gerade daö rich t,ae Roth, und das Lila gerade das richtige Lila ist. Dann wird das Lila auch gemildert, indem es von durchsich tigem Tüll über weißem Atlas dra- pirt ist. Um einen vollkommenen Ei fola zu erzielen, muß daS Ananas ment jedoch ein überaus geschicktes und geschmackvolles fein. W a n d a. Der Agtnt. Wollen Sit Ihr Vieh gegen Seuchen versichern lass? Ich habe ja gar kein Vieh." Aber wenn Sie einmal Himmeldonnerwetter, nun werfe ich Sie aber bald die Treppe hinunter!" Möchten Sie sich nicht vorher gegen Haftpflicht versichern lassen." Kaussrauknpkaudkrei. Bier chemische Hilfsmittel für .üche nd Haushalt. Von L uif'e Holle. Mancherlei Chemikalien gibt eS. welche der Hausfrau vielseitigen Nutzen in der Küche und im Haushalt bringen können, wenn sie nur die rich- tige Anwendung b'eser Stoffe kennt. Vor allen anderen sind doppeltkohlen saures Natrium, llbermangansaures Kali. Salmiakgeist und Benzin ausge zeichnete und wohlfeile chemische Hilfst Nlllikl. Das doppeltkohlensaure Natrium. welches sowohl in Trogenhandlungen und in Apotheken billig zu kaufen ist, ist in weißes Pulver von leicht salzi gem, alkalilem Geschmack, das sich in Waiser lost und zwei be,onders charak, teristische Eigenschaften besitzt, die auch seinen Nutzen für die 5auswirthschaft bedeuten. Natron neutralisiert, das heißt verzehrt Säuren und erweicht faserige Pkanzentheile und kalkhaltige Hülfen. Der Zusatz einer Messerspitze Natron verhindert daher das Gerinnen ron Milch und Sahne sowohl vor. wie während des Kochens da es ihre Säure verzehrt, ohne nachtheiligen Einfluß aus Auseven und Gechmack der Milch. Nur Vorsicht vor dem Zuviel ist anzurathen. damit kein alkalischer Nebengeschmack seifig sagt der Volksmund hervortritt. Ebenso entsäuert die Beigabe von etwas Ng tron leicht säuerliche, nicht aber etwa sauer gewordene Fleischbrühe? leichte Säure wird, zumal in swülen Som Niertagen, meist durch die Suppenein laen bewirkt, man soll daher Fleisch brühe, die man in warmer Jahreszeit aufheben will, stets, sanz klar, ohne Wurzelmerk oder Klößchen verwahren; wirklich sauer schmeckende Fleischbrühe ist verdorben und darf aus Gesund heitsrücksichten nicht mehr verwandt werden. Ar.ch für Butter, die durch Entstehung der Milchsäure streng im Mschmack geworden ist, gibt das gründliche Auswaschen mit einer schwachen Natronlösung ein Mittel, den guten reinen Geschmack wieder her- zustellen, zugleich ist solch Auswaschen auch ein gutes Vorbeugungsmittel. den strengen Geschmack zu verhindern für alle Butter, die man für den Winter einschlagen will, solche Butter hält sich an einem kühlen trockenen Ort mit frischer Luftzufuhr lanae .eit vonüa- lich. Eine praktische Hausfrau macht sich die Eigenschaft des Entauerns des Natriums aber auch noch bei der Bereitung von Obstsuppen und Obst- lompott nutzbar, bei denen die Zugabe von etwas Natron eine Ersparmn an Zucker bedeutet, ohne daß Farbe und lzxichmaci der Fruchte leiden. Im Haushalt ist ein Spülen mit Natron lösung für alle Gefäße, Flaschen, Gla- er und Topfe zu empfehlen, die vrr auert sind, da jegliche Spur des auren Geruches damit aufs Leichteste und Einfachste vertrieben wird. Aber auch die erweichenden Eigenschaf- ten txS doppeltkohlensauren Natriums sind von nicht geringem Nutzen. Ge mllse mit harten, zähen Fasern wie manche Kohlarten, Kohlrüben. Bohnen und deral. kochen sich nur nach länge rer Kochzeit weich, sie werden aber in viel kürzerem Zeitraum zart, wenn ihrem Kochwasser etwas Natron zuge setzt wird; die, gleiche günst'ge Wirkung zielt man bei dem Fleisch alter Tbiere, das nur durch Natrottbeigabe beim Kochen zum Braten und Schmoren ist solches Fleisch ungeeignet weich und zart wird, weil das Natron die Fckfcrn erweicht. Diese Eigenschaft macht das Natron auch unentbehrlich beim Kochen von allen Hlllsenfrüchten, die dann bedeutend kürzere Kockizeit beanspruchen und be sonders wohlschmeckend werden, da das Natrium sie günstig im Geschmacke be einflußt. Ein hilfreicher Freund der Haus frau kann bei richtigem Gebrauch auch das übermangansaure Kali werden. daS ein Mangan- oder Braunsteinsalz ist und als Desinfizierungs- und Säu. berungsmittel dient, da es alle üblen und fchlechten Gerüche entfernt. Am besten ist es. sich stets eine Lösung da von bereit zu halten; man kauft 10 Gramm des Lbermangansauren Kalis in den Drogengeschäften und löst es in z Liter Wasser, fo daß man eine dunkelrothe Lösung, die starke Lösung erhalt, die man weiter mit 4z Liter Wasser zu hellrother schwacher Lösung verdünnen kann. Die schwache Lösung gebraucht man, um Fleisch. Wild. Fisch und Geflügel, welche inen dumpfen Geruch haben, wieder tadellos in Geruch und Ge schmack zu machen, doch hüte man sich, verdorbenes oder stark angegangenes Fleisch auf diese Weise oberflächlich vom Föulnisgeruch zu befreien, e bleibt verdorben und kann beim Genuß schwere Gesundheitsschädigungen her vorrufen. Alles dumpfig riechende Fleisch legt man so lange in hellrothe übermangansaure Kalilösunz. bis sich die eventuell wiederholt überzugießende Flüssigkeit nicht mehr entfärbt. Den Grad des Verderbens des Fleisches kann die Hausfrau bei Anwendung dieses Mittels an dem mehr oder min der lebhaft gelben Niederschlag der Losung erkennen, aus der sich der Braunstein als weicher, zarter Nieder- schlag ausscheidet. Ist öftere Behand lun mit der Flüssigkeit nöthig, wobei sich am Fleisch ein lebhaft gelber Nie verschlag zeigt, so ist dringend vom Verbrauch abzurathen. Unbedenklich ist dieser, wenn die Flüssigkeit sich nur einmal entfärbt. Natürlich werden dem Fleisch durch daö Wssern wichtige Nährsalze entzogen, man muß diese bei der Vereitung dem Fleische mög lichst wie' er zusctzcn, man thut daher gut, die Sauce des Fleisches nicht mit Wasser, fondern mit Fleischbrühe zu bereiten, zu deren guter preiswerther Herstellung man Bouillonwürfel ie nutzt. Sehr zweckmäßig ist es. Geflü gel oder Wild, das man einige Zeit aufheben will, mit schwacher Lösung des Lbermangansauren Kalis einzu reiben. , Eine stärkere Lösung von über mangansaurem Kali ist zum Aus waschen von Küchen-, und Speise und Eisschränken anzurathen, man löst dazu das Kali in heißem Wasser, wäscht die Schränke damit gründlich aus und svült sie mit klarem, heißem Wasser sorgfältig nach, um das An setzen des gelben Niederschlags, der Hypermangansäure. zu vermeiden. Beim Eisschrank soll besonders auch der Behälter, in welchem das Eis liegt, auf diese Weise gereinigt werden, da die schmutzigen Theile des Eiswassers sich leicht zersetzen und in Fäulniß übergehen. Auch der Ausguß in, der Küche wird auf keine Weise besser und gründlicher desinfiziert, als durch tägliche Spülung mit einer leichten Lösung des ubermangansauren Kalis mit Nachspülen mit klarem Wasser, empfehlensmerth ist auch das Aus spülen der Behälter für Küchenabfälle, besonders in warmer Jahreszeit, mit übermangansaurer Kalilösung. Die letztere gibt auch ein ausgezeichnetes Mundwasser, zu dem nur einige Körn chen in einem Glase zu blaßrosa Fär kung aufgelöst werden, empfehlens werth ist bei Gebrauch dieses Mund Wassers aber ein Nachspülen mit kaltem, schwachem Salzwasser, damit die Zähne nicht gelblich werden. Für Schwämme, Zahn- und Nagelbürsten ist das kurze Einlegen einmal wöchent lich in eine ganz schwache Lbermangan saure Lösung das beste Desinfizie rungsmitiel, man darf aber nicht ver säumen, mit klarem Wasser gut nach- zuspülen und die Gegenstände dann zu trocknen. Sehr zu empfehlen ist es auch, in die Nachtgeschirre täglich nach der Reinigung eine blaßrothe Lösung des Lbermangansauren Kalis zu geben, das jeglichen Geruch fernhält. Ein ebenfalls wichtiges Hilfsmittel sÜ7 den Haushalt ist die wasserklare. vollständig farblose Flüssigkeit, die man Salmiakgeist benennt. Sie rst vor allem von großem Nutzen zur Entfer nung verschiedener Flecken. Alle Säure flecken, ganz gleich, ob sie nun durch Obst- oder Mineralsäuren entstanden sind, sowie auch Fettflecke aller Art entfernt man am leichtesten mit Sal- miakgeist. Man feuchtet die betreffen den Flecke mit Wasser an, tröpfelt Sal miakgeist darauf und wäscht nach ganz kurzer Zeit mit klarem Wasser nach, da eine zu lange Einwirkung des Salmiakgeistes auf den Stoff sonst dessen Farben angreifen könnte. Bei dickeren Wollstoffen ist es gut. den auf den Fleck geträufelten Salmiakgeist da rauf mit einem Läppchen zu verreiben und dann mit reinem Wasser nachzu spülen. Bei Fettflecken, die eine fest: Schicht Fett zeigen, muß diese zuerst mit heißem Wasser oder einem heißen Bügeleisen entfernt werden, bevor man sie mit Salmiakgeist behandelt. Trefflich entfernt Salmiakgeij auch die beim Nähen mit der Nähmaschine cft entstehenden Oelflecken. Stockflecke au3 Wäsche weichen völlig dem Sal miakgeist in Verbindung mit gewöhn lichem Kochfalz. Man löst einen Eß löffel Kochsalz in drei Eßlöffel Wasser, gibt einen Eßlöffel Salmiak geist hinzu und streicht diese Flüssig keit auf die Stockflecke, die dann einige Stunden damit an die Luft gehängt, danach gut ausgewaschen und nachge spült werden müssen. Kragen an Herrenröcken und Herren Überziehern, auch das schmutzig gewor. den Lederfutter der Hüte, reinigt man am besten mit Salmiakgeist. Die Kra gen werden erst mit kaltem Regen Wasser angefeuchtet und dann tropfen weise mit Salmiakgeist beträufelt, worauf sich der Schmutz sofort derart löst, daß man ihn mit einem alten Messer bequem abnehmen kann. Man muß immer nur eine kleine Stelle des Kragens so vornehmen, und diese so fort nachwaschen. Für die Futterreini gung nimmt man zehn Theil Wasser fnd einen Theil Salmiak und reibt damit mittelst SchwammeS daS Leder futter gründlich ab. Auch für andere HauöhaltungS Gegenstände bewährt Salmiak glänzend feine Reinigungi kraft. Verstaubte Oelgemälde werden farbenklar, wenn man sie mit Korn branntwein. dem man eine geringe Menge Salmiakgeist zumischte, ab wäscht; Goldrahmen solch Bilder, wie auch Spiegelrahmen und Gold leisten reinigt man am besten durch Abreiben mit einer in Salmiak ge tauchten Zwiebel und sofortiges Nach reiben mit weichem Tuch. Kämme und Bürsten taucht man wiederholt in Sal. miakwasser. spult sie nach und trocknet sie gut. sie werden dann tadellos fau' ber. Vorzüglich reinigt Salmiakwasser (1 Theil Salmiakgeist. 40 Theile Wasser) alle zartfarbig gefirnißten Thüren und Fensterbekleidungen, auch Cilberfachen werden wie neu. wenn sie mit weicher Bürste mit Seifenwasser, mit Zusatz von 20 Tropfen Salmiak geist. auf 1 Zehntel Litel davon ge rechnet, abbürstet, in weich Tücher , wickelt, 24 Stunden darin läßt und dann nachspült und trocken reibt. Für alle polierten Möbel geben 10 Tropfen Salmiakgeist. 4 Löffel Provenceröl und etwas kaltes Wasser eine treffliche Politur, mit der man die Möbeln mittelst LeinenlappchenS abreibt und mit weichem Tuche nachpoliert. Woll Wäsche wäscht man am besten ganz ohne Seife, nur mit Salmkakgeist, man rechnet dann auf 10 Liter Wasser $ Liter Salmiakgeist .Die Sachen muß man rst inige Zeit n der Lösung wei chen lassen, dann gut darin durch, drücken, wiederholt spülen und nach dem Ausdrücken trocknen, fo behandelte Wollwäfche läuft niemals ein. Sal miakgeist ist ein flüchtiger Geist flüchtiger Spiritus heißt,, er darum auch im Volksmund der leicht ent weicht, indem fein Geruch und damit auch seine Wirkung verloren geht, wenn er nicht sorgfältig verschlossen gehalten wird. Korkverschluß zerstört er, man muß ihn stets in Flaschen mit einge fchliffenem Glasstöpsel aufheben. Flüchtig ist auch ein anderes treff liches Reinigungsmittel,' das Benzin, welches eine gleich Aufbewahrung ver langt, dazu noch an dunklem Ort und an einer Stelle, wo es keinerlei Gefahr läuft, in Brand zu rathen, jedeHaus frar. weiß es, daß Benzin sehr feuerge fährlich ist und nur bei Tageslicht, und dann nicht in der Nähe offenen Feuers benutzt werden darf. Man muß stets die beste Sorte Benzin kaufen, mindere Sorten hinterlassen meist, die mit Recht gefllrchteten Ränder auf den mit ihnen behandelten Stoffen. Diese entstehen aber auch bei bestem Benzin, wenn man diefes direkt auf den Stoff gießt. Will man damit randlos reinigen, fo müssen 1 Theil Aether und 2 Theile Benzin mit Kartoffelmehl zu einem dickflllssi gen Brei verrührt werden, mit dem man die blecke bedeckt. Wenn die Flüssigkeit verdunstet ist, stäubt man das Mehl ab. und der Fleck ist ver schwuden. Benzin ist ein ausgezeichne. tes Reinigungsmittel für Seidenstoffe, Seidenbänder, Handschuhe u. dergl., die man in einer Schale ganz mit Benzin bedeckt, darin tüchtig durchdrückt und dies Benzinbad einmal erneuert. Man hängt die Sachen möglichst glatt zum Trocknen in der Luft auf. Auch für Kämm und Bürsten, die man in Ben zin legt die Bürsten nur bis zum Holztheil , ist Benzin ein rasches Reinigungsmittel, man kann sie nach einigen Minuten dem Benzinbad sau ber entnehmen. Stellen des Körpers, auf denen Pflaster gelegen haben. reinigt am besten Benzin von allen anhaftenden Resten, auch die Haut in der Umgebung jedes Verbandes, der nicht mit Wasser in Berührung kom men soll, wird mit Benzin am besten gefäudert. Alle dese chemischen Hilfsmittel sind wohlfeil und jedermann zugänglich, er, sparen teuerere Reinigungsmittel und vermögen auch in der Küche Erspar nisse zu erzielen, sie sollten daher in keinem Haushalte fehlen. Gemeinnütziges. Kletten wurzlOl. Die Klettenwurzel wird im Herbste ausge graben, gewaschen, getrocknet, ,er schnitten, und in eine Flasche gegeben. Dann schüttet man Spiritus darauf und läßt dies 23 Tag lang ziehen. Nun wird gutes, reines Olivenöl dazu geschüttet, durcheinander geschüttelt, und mit Papier zugebunden (oder mit dünnem Läppchen). In das Papier werden Löcher gestochen, damit der Spiritus verflüchtet, so daß nur das Oel übrig ist. An warmem Orte geht das schnell. Nachher seiht man daS Oel durch. Pomade. Man wässert Schweine- fett 2 Tage lang, erneuert das Wasser dabei; dann kocht und zerläßt man Rindermark, verrührt dieses gut nit dem ausgelassenen Schmalz und giebt unter fortwährendem Rühren Tannin, Chinin. Muskatöl und KlcUcnwur. zelöl dazi.HDaz Verhältnis der Zu thaten: 1 Theil Tannin. 1 ' Theil Chinin. 2 Theile Klettenwurzelöl. 4 Theile Muskatöl. 23 Theile Rinder, mark, 40 Theile Schweineschmalz. EtneBandwurmkur sollte nicht eher vorgenommen werden, bis man Bandwurmqlieder in den Ertre menten findet. Die Kur besteht darin. daß der daran Leidendc einige Tage vor Verabreichung des Mittels mäßiz lebt. 2 bis 3 Eßlöffel RicinuS.Oel nimmt und während dieser Zeit nur Häringe. Schinken. Zwiebeln und Preißelbeeren genießt. Nach dieser Vor bereitungskur wird daS Mittel einge nommen. 3 Unzen Granakvurzelrind übergießt man mit 24 Un,n Wasser und läßt 24 Stunden ziehen. Dies Auflösung nimmt der Patient nüchtern in drei Portionen. Geht nach 1 biS2 Stunden der Bandwurm nicht ab, sc muß der Patient einen Eßlöffel Rici nus . Oel nehmen. Die Kur ist nur dann als gelungen anzusehen, wen der Kopf des Bandwurm? abgegangen ist. Die häufigste Entstehungsurfache de Bandwurms ist der Genuß von rohem Fleisch, speziell von finnigem Schwer, nefleisch. Im Allgemeinen verursacht der Bandwurm nur gering Beschwr den, oft aber zeigen sich Symptome in Abmagerung und Blutarnruth. ' Die Patienten leiden an krankhasten Em pfindungen rm Unterleib, bei sehr zar ten Individuen gesellen sich Schwindel, Ohnmachten, allgemeine MuSkelschwa, che und Krämpfe hinzu. Ein, sicheres Anzeichen ist äbtt nur der Abgang ein zelner Glieder. . , Eine Unze Kurdiskerne (Purnpkin Seed) werden zu Brei zerquetscht und mit einer Unze Wasser angerükrt. DkeZ wird als eine, Dosis , sfrüh Morgen nüchtern genommen. Zwei Stunden später nimmt man 2 bis, 4 Eßlöffel Rizinus Oel (Castor Lei). Es wird bis dahin nichts gegessen. Handschweiß. Dieses höchst lästige, bei feinen Handarbeiten, beim Klavierfpielen, Zeichnen und Hän bedruck höchst unangenehme Uebel muß theils örtlich, theils durch allgemeine die Haut stärkende Mittel behandelt werden. Zu den ersteren Mitteln ge hören: Täglich mehrmalige Waschun ' gen der Hände mit Eichenrinden Ab kochung oder Alaunlösung. Vor dem Schlafengehen' starkes Bestreuen de? Hände mit folgendem Pulver: Salichl saure 3.0, Starkemehl und Zinkweiß je 10.0, Präparates Talcium 90.0, wo raus die Hände mit Binden umwickelt werden. Stärkung der Haut wird durch allmorgendliche Abreibungen deS Körpers mit kaltem Wasser vom Kopk bis zum Fuß erzielt. Gegen Schwitzen derHans d e. Nach dem Waschen der Hände bad man dieselben in Wasser, dem ein Lös fel Ammonia zugesetzt ist. Und hg man Handschuhe anzieht, verreiht man folgende Lösung in den inneren Hand flächen: Unze pulverisirter Alaun, 1 Pint kochendes Wasser. 1 Theelöffel Salmiakgeist (Spirits of Ammonia). Dann überstäubt man die Händ mit Hafergrütze (in ein Säckchen gebuni den.) Brennessel - Haarwasstt. Man bereitet dasselbe, indem man ze schnitten Blätter der Brennessel mit weichem Wasser (Regenwasser) in der Sonne destillirt. Zur ParfÜmirung kann man 'der fodann filtrirten Flüs, sigkeit etwas Rosenwasser beimischen. Das Mittel befreit auch den Kopf vo den so lästigen Schuppen. Hutfedern zu reinigen. I lauwarmem Wasser lost man etwa? Seife zu einer schäumenden Laug auf und wäscht die Feder darin, rndtni man sie hin- und herschwenkt, bis s rein ist, spült sie mehrmals in weichem! Wasser aus und blaut sie zuletzt ein wenig. Nun drückt man das Waffe aus, hängt die Feder in die Som ode an den warmen Ofen, damit sie twaö trocknet, nimmt sie, noch feucht schwenkt und klopft sie in der Hand, bis sie ganz trocken ist. danach kräuselt man die Feder mittelst einS stumpfen Messers, über welches man die einzel nen Theile immer in der Richtung nach dem Kiel zu zieht; auch kann man Federn kräuseln, indem man sie Wer glühende Kohlen, in die man Salz ge streut hat, hält, jedoch nicht zu nahe, da sie leicht sengen. Mais getrocknet ufzube wahren. Man spül die Kornkolben gut ab, schneide dann die Körner her unter und schabe alles gut ab. Alles, selbst die ausquellende Milch fängt man auf und stellt es auf Tellern in die Sonne, um es trocknen zu lassen. Man kann sie auch im Ofen trocknen lassen, doch darf er nicht heiß sein. Ist es trocken, so thut man eö in ein Sack chen und hängt es an kinem trockene, luftjgen Ort auf. Will man es ge brauchen, fo lasse man eS über Nacht in etwas Wasser aufweichen und bereit S dann mit Butter, Salz. Pfeffer und etwas Milch. ES schmeckt sthr gut.