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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 19, 1913)
« Meibnarbjs- Ausgabe des Z Nebraska I Staats-s -Anzciger und Herold IIabrgkmg 34. Sk: Grund Ijslcmd Nebraska Wreitag den Ig Dezember Ig 13 sk: Nummer II. , Mechnukth D Auf den ersten Augenblick erscheint es) seltsam, daß in unserer pietötlosen und skeptischen Zeit die Freude ntn Weih E nachtsfest nicht auch, wie so vieles An-« , dete, untergegangen ist in der Hast und im Drang der Geschäfte Doch mit Genugthuung können wir in allen Län dern eher das Gegentheil wahrnehmen; es ist, als ob die chkisttiche Menschheit sich diesen einen Tag des Friedens-H von der harten Nothwendiskeit des Le:» Z dens nicht rauben lassen wolle. Friede« und Versöhnung süe immer ist dac- hohe Jdeni. das die Begründer desxslmftem » thumd ausstellten, und es bildet nnd I« heute noch dag, leidet noch so enterntc i Ziel unserer Kirchen. Ader man lernt sieh mit Wenigeni bescheiden nnd so due-i sen wir sroh sein, daß uns wenigstens» ein Tag in jedem Jahre beschieden, l nio die Waisen in dem grausamen Kampf . links Dasein ruhen itrid wohl auch iinl Herzen des rauher Beanlagteii ein Be dürfnis sich rührt, den Mitmenschen Gutes zu thun Arn Weihnachtstage soll ia das herr liche Wort, daß ,Geden seliger ist denn Nehmen-, seine besondere Ersiillnng studen, und dies war glücklicherweise ) schon vor Jahxhunderten so, ehe die , Wohlthätigkeitsdestcebungen der Gesell I schast eine systematische Forni annah l nie-. Wennini alten Rein das Fest S der Saturnalien erschien, wurden silr I kurze Tage wenigstens- die Ketten der chlaven gelöst und der Gehn-idem III-befreien kurze-Frist rang m heu liihe Gefühl von Freiheit und Herren l thiiin genießen· Ader ersi daii Christen thiini hat diesem Grundgedanken, der schließlich nichts Anderes ist als die An erkennung des Jedem aiigedaienen Rech tes aus die geistigen und materiellen Güter des Ledetig, noch die Liebe beigefügt, welche den Inhalt dei thust-« lichen Weihnacht bedeutet. Lange Jahrhunderte des Mittelalieis waren nichts als ein unablassigci bluti ger Kampf gegen innere und a..s;«-ic Feinde -» adei wenn die lihiistzcii inni, wuide doch der Wattessriede znr Wahr - heit und der Burgherr, dei kurz vorhin , dem Handelsmann den Pieia seinei Ar L britgeraiibt, ließ das Schwert ruhen; . ja selbst der teil-eigene Bauer konnte in z zeitweiliger Erlösung von hattet ziohne JÄ V-« van Neuem glauben, dasz auch sur ryn ( das Evangelium dee Liebe verkündet sei sn unserer Zeit haben eS sich alle E gesitteten christlichen Jkationcn litngst lzum Grundsay gemacht, daß in den .Wetbnachtstagen Alles schweige, was den Frieden start nnd die trennenden Gegensätze verbannt seien. Und mit 4 Befriedigung dürsen wir daraus hin weisen, daß von Jahr zu Jahr sich das E Erkennen steigert, auch dem Aerrnsten « müsse an diesem einen Tage sein Maß k- der Freude werd(ii, und daß deshalb i, die Wohlthätigkeit einen immer größeren Umfang annimmt Gewiß wäre es ein besserer nnd schönerer zustand, wenn fast keiner der Menschen mehr des W hi thnns bedürfte; so lange es aber noth wendig ist, wird es vor Allem daraus ankamenea, der Wohllhätigteit dar Demiithigende, das so häufig den Ern psilnger drückt, nach Möglichkeit zn neh men. Und es dünkt uns, als seien in dieser Hinsicht merkbar-e Fortschritte ge macht worden; überall und besonders xelntb in unserem Lande, Ida die-Privat ntildthiltigkeit stärker entwickelt ist als » anderswo, das menschliche Elend zu lindern. Leider kann das Alles nur in begrenz HT ter Weise geschehen. Es giebt zahl Der Gleristbeeum (Unferen Lesern und Freunden gewidmet von W. H.) I l HJQL LPL see fkdhs I e» liche » k L du jelige « « gnuleenbrieegencegM H « Weihnachtszritl — « usismoououio sLlELIVLIIÆLLW HEXE-» «- gelchäyten « Leserennen « eoelnscht « L »Der Änaiget Be Herold« »k. » L von Herzen recht glückliche und vergnügte « . WeilenachtssFeeertage Mögejsuch Allen das « « beste und ungetrilleteste Glück beschieden fern nnd « « möchten doch Alle ——- Groß und Klein, Arm nnd Reich « « « sich so recht von Herzen freuen nnd mit tlerene Loos zufrieden « sMJLXEULOEUåWM IMME- Apix leidet tm « LMMYJET LELE!.39.».sejns, ALLE-Je Unp-bjxtexe«f?1LT-YLLÆ-2 . Einlaß vegehrend erleekHTlegy dergunger nnpfpspieleqcektelskntbehrung . «— lasjen die rechte Feftfrerze nicht aufkommen Möchten sich doch « . menschen erleerene nno durch ilere miloe Hand bel- »O « tragen; dajz euch die Armen ijnefreuen können p· MELLDLEYEchjtxdzjieeegjgde Lief-sites Theil wer-- « k den. . III Ehre set Gott in der Höhe! Friede auf tsrocn utJd den Menschen ein Wohlgefallen! reiche llnglückliche, verbitteri vain Leben, denen auch liedeuallfte Aufmerksamkeit keine Werhnachtsfreude zu schaffen ver mag· Ader dann find doch Viele, in deren dunkles Leben ain Weihnachtsiage durch Wahlthun ein Sonnenstrahl fällt, und zahlæiche Gefellfchaften itn ganzen Lande, und Grand Island macht keine Ausnahme, find am Werke-, uin auch den Aetmeren Init einem Strahl des Glücks in die dunkle Tiefe der cui-sinnr vallen Seele zu leuchten. Vor Allen sind es die Kleinen, denen, noch unbe rührt part der Rauheeit des Lebens-, die reinste Freude bereitet werden kann und iln deren Herzen die Gaben, von lieben Ider Band gereicht, einen fruchtbaren Samen des Guten zu pflanzen vermä gen. Und alle Diexetiigen, welche fich an den Werken nilldthiltiger Liebe de theiligen, finden gesade hierdurch ihre eigene schönste Festfreude, indem dte Andern erwiesene Liebe sie für die Freu den, welche ihre Nächsten ihnen erwei sen, doppelt empfänglich macht. Ja diesem Sinne und dein Herzens wunsche, daß an diesim Tage Friede und Freude jedes Herz erfüllt, wünschen wir Allen, nnd hauptsächlich den Ursein des »Anzeiger äHeield«, eine fröhliche-, glückliche Weihnacht! —- Ter am neuen Brauereigebaude beschäftigte Arbeiter Hean Houchin trug dieser Tage durch einen herabfal lendeu Eimer eine schwere Verletzung im Gesicht davon— Er war, untenste hend, mit dem Auszug eines gefüllten »Eimertt beschäftigt, als das Gerüst lbrach und der Eimer l)erabstttrzte, nnd fzwar solcherweise, daß die untere Kante desselben die Nase traf, legte-e fast ab trennend. Da dieselbe aber noch mit einem Streifen Fleisch des Gesichte in Verbindung steht, hofft man den Ge sichtsekter wieder herstellen zu können. Am Strome des Lebens. ) l W. H· ; , ists-W tm ein Mliick ool«iil)e1gcl)’n, T as nie lich niiedcmudel, Jslksi gut, in einen lStrom zu iksls n, Wo Alles wogt nnd schwindet llnd wenn schon der Strom der Was ffer deinem erregten Herzen die Fluth lnnd Flucht der Tage zeichnet, muß die-z Ider Stron des Lebens nicht tausendmal linehr thun? Es gilt nur, hineinzu Ifehety wee unser Lenau singt, mit kla rem und freiem Auge. Es gilt, das »Schickfal der Menschen, das Schicksal ldes Einzelnen zu verfolgen. Auf froher-, buntbewitnpelter Barke zieht der Eme ans, singend-, spielend, das Auge zum wolkenlosen Himmel ge wendet, dessen strahlende-Z Blau sorg lose Fahrt verheißt Doch plötzlich — ein Stoß, ein Wilh-L das Fahrzeug ist auf eine heimtückische Klippe gestoßen, es schwankt, kippt um, versinkt in bo denloser Tiefe — und darüber leuchtet « der Himmel ebenso schön, ebenso hell "'· und klar, wie vor der Katastrophe . . . Solche Bilder stolzer Zuversicht nnd « tläglichen Ender« aber auch Bilder küh nen Wagemnthes und Erfüllens muß - man beobachtet haben, um zu erkenne n, wie wundersam und unbegreiflich der Strom des Lebens treibt. Man muß es beobachtet haben, und ? immer wieder beobachten! Das heißt: man dats nicht den Blick selbstischjznur 4 aus sein eigenes kleines Ich besten; man man soll nicht nur die kleinen Schicksale · aus dem Lebensstrome verfolgen, fonds dem man muß auch den Blick für frem deI Leben, für fremdes Hoffen und Er- « füllen haben. H Blicke hinaus auf den Strom des ’·"«« Lebens! Dichtgedriingt siehst du die Fahrzenge treiben. Heute wie morgen, morgen wie heute, dasselbe Leben und Treiben, so daß du anfangs inieinst, es nie und nirgends ein Unterschied. V Sieh aber, wie» die einzelnen Boote uin den Vorrang haften, wie mancher heimtiickische Stoß den Vordern-kann trifft, denn es gtlt den Kampf um's Dasein; aber siehe auch, wie manche hülsreiche, starke Hand sich ausstreckt, « dein Erniatteten über die gesährlichsten Stunden hinwegzuhelfen, denn dick Barmherzigkeit ist aus Erden noch nicht gestorben. Hier blickt ein Bootsinsasse mit esse- K nein Mund in den blauen Himmel denn er träumt von den gebratenen Tauben des Schlarassenlandesx die ihm » hineinftiegen sollen; oort starrt ein An- ? derer schwerinuthsooll in die Tiefe, nach .»" dein versunkenen Vineta seines Glückes E suchend. Hier arbeitet einer mit yama-H Hand oni Ruder, dem widerstreitenden Geschick Zoll uni Zoll die Siegesbahn abiingend; dort spannt der Andere die Ä weißen Segel, liossnungssioh den gün stigen Wind erwartend, der ihn mit ei siieni Tagesivaltcn weiteiliringen soll, inte- die Mühe dei« eigenen Arbeit eines tx lganzen Jahre-J. Hier Gesang nnd Lic der, dort Schelten nnd Schinipscn, hier jubelnd-es Hoffen, dort giiiniliche Angst IIitleEy Lille-) kannst du sehen, wenn du , deine- Aagen aiistl)iist, und wenn du Jn:V teiesse un dein Treiben ans dem Strome L beH Ob »Es hast. « lind wenn du das Alle-z siehst, wie im Knleidoskop an dir lioisiiberkiehen läßt, dann iveitet dein Hei-z sich man-i bei-inni, nnd ein tiefes Verstehen geht du« nnfz Zu nimmst die Menscheni nicht flüchtig, wie du sie in flüchtiger Stunde teasslz rechnest ihre Sonderhe keiien nicht ihren Launen nnd llnlie benswürdigkeiten zu. Ein lebhaftes’ Interesse drängt sich dir aus« Die-« stumpfe Gleichgültigkeit dem Nächsten. gegenüber weicht nnd du gestehst dir: »Da geht nian an dein Anderen gleich giiltig vorüber, ohne nachzudenken, ivelchecs wohl sein Schicksal weit —— und s doch hat ei· dasselbe Hei«;, dieselben( Sinne wie ich, hat vielleicht dieselben Freuden nnd Leiden gleich mir erfahren, dasselbe Glück, denselben Todesschinei·z!«· Tenkst du das, und verstehst du es, so . erscheint dir dei· Andere mit einem Mal als Bruder, du fühlst und weißt, daß wir Alle einein Schooß entsprangen, und deine Barke gleitet ans dein Le bensstrome sanft nnd sicher dahin, das wilde Spiel der Seele weicht milder Ruhe! ——— Walter Goehring und Fel. Ger- - trude Quigle, Beide von Oastings, wurden Mittwoch Morgen durch Rich ter Mullin ehelich verbunden. «