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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 7, 1912)
pie cEnte Eise .wahre« Crittw t. von Vill Gretel-reichem - Oir waren bei unserm Onkel Ju fizrat zu Tische geladen. Das war kein ringen-ähnliches Ereignis. Denn Ia alte joviale Onkel und die gute ge nischliche Tante sahen gern am Sonn tag eine Reihe jugendfrischer und sto Qer Gesichter um sich. Dann ging es Irr-ähnlich lustig her und namentlich verstand es Kustne Henni durch ihr sil serhelles Lachen« das durch den gering Pen Anstoß geweckt wurde, die Fröh Zichleit der Gesellschaft wachzuruseth So ging es auch heute. Die liebe ’ rbstsonne schickte ihren wärmenden trahl durch das Fenster des dunkl getäfelten Eszimmers und neckisch spielte der helle Schein in dem golde- j sen Blondhaar des lieben Mädchens-. Ein Kobold neckte den andern, und wenn der Sonnenstrahl das lecke sSiumpfnäschen des kleinen Raclers traf, dann wars dieser den Kon zurück s Und die blauen Augen blitzten unt die Wette mit dem Sendboten der Sonne, : als wollten sie in ihrem Ueberrnut sa- I gen: Wer ist schöner und dringt tiefer in die Herzen unserer Vettern, du für Oihige Sonne oder wir?« Die tleine Dexe war ihrer Macht über uns nur zu hohl bewußt und der Glanz ihrer Au gen drang tiefer und bezaubernder in unser Jnneres ein, als der laue Strahl l der Rachntittagssonnr. Wo blieb de-« ten Kraft. wenn Kusine henni in un- ’ serem Kreise war und besonders mir armein Burschen schienen dann leine anderenSonnen, als die zwei blihenden Schallaugen heunis. Ein fröhliches Gespräch, Scherzrvort und Witz würz ten das Mahl. Die Tanie hatte einen saftigen Entenbraten aus den Tisch ge sest und jeder zollte ihrer Kochlunst eifrigen Tribut. Goldener Wein periie ist Glase, denn der Onkel hielt es mit der alten Wahrheit, daß zu einem gu ten hattpen auch ein guter alter Trop fen gehöre. Nachdem die Mahlzeit be endet, erzählte und der alte Herr, daß er heute vor vierzig Jahren die Tante zum ersten Male gesehen. f Aus einer flüchtigen Reisedekanntschast have sichs dann ein Menschenleben voll srohen I Glückes und seliger Zufriedenheit ent wickelt. Aus zwei unersahrenen ; jungen Leuten sei ein behäbiges . altesEhepaar geworden, zu dessen voll-. ! nandigem Giiicke nichts weit-: fkhcth als eine Reihe lieber Kinder. Dieses s Geschenk sei ihnen leider versagt geblie- s ben. Natürlich hieß es jeßt: »Eeziih len«, denn jeder wollte wissen, wie On- « kel und Tante sich kennen und lieben gelernt und ein Paar geworden waren. Nach kurzem Drangen verstand sich der alte herr auch dazu· Er lehnte sich bequem in seinen Stuhl zurück, und nachdem er eine hadana angezündet, deren aromatischer Dust bald das gan ze Zimmer erfüllte, begann er: »Deine vor vierzig Jahren, an einem hellen klaren Herbstmorgen, stieg ich in Clausthal im Harz in die Postkutsche, um hinunter nach Goslar zu fahren. Ich war damals ein junger Reserendar in hildesheim und hatte im Austrage meinerRegierung Alten nach demBerg amte überbracht, die zur Schlichtung eines Streits dienen sollten, der zwi schen dem Bergamte und der Steiger schule iiber gewisse Vorrechte der letzte ren ausgebrochen war. Doch das ist ia nebensächlich. Also ich suhr mit der Postlutsche in den hellen Morgen hin ein. Jhr jungen Leute habt den rich tigen Reiz des Reisens nicht mehr ken nen gelernt. Euch fährt das brausende Dampsroß mit Windeseile durch die Gegend. Städte, Dörser, Wald und Wiesen sliegen an euren Augen vor über und ihr könnt nicht genießen und tu euch ausnehmen, was die Gegend, die ihr durcheilt, euch bietet. Damals spat es anders. Da saß man mit dem Schwager aus dem Bocke und subr in den dustenden nrorgensrischen Tag hinein. Ueber Berg und Tal, durch den grünen Wald nnd an blumigen Wiesen vorbei ging die Fahrt. Und aus seinem Korn blies der Schwager alte halbverge ene Volksweisen und wenn er auch nicht immer den richtigen Ton tras, sein Spiel wirkte ansteckend und drängte m Mitsingen. War doch die Brust o voll srommer Gedanken und das z jauchzte vor Freuden über die Ost-e Natur und ·ubelte um die Wette satt Frau Lerche, e an i ren Liedern Ader uns empor stieg zum onnigblauen Himmel Wahrlich, damals in der guten alten seit. da war dagReisen noch ein wes-e valles Beginnen. Oder man laß, wie ich an jenem Morgen, von dem ich breche, weil es ein wenig kühl war, in wackligen kleinen Kalesche, gemüt lieh in die Ecke gedrückt und tief in den . chon abgelessenen. aber weichen alten lülchpolstern und träumte vor sich in. Vetloren fchweifte das Auge dann durch das Fenster über die Um gend und fast unbewußt nahm es alle e Bilder auf, die in langsamem Wechsel vorüber ogen. Und dann un "letzo man b Mitfahrenden einer »Es-»den Musik-ung, bildete sich n Urteil ilber ihr Woher und Wohin, bee ihre Persönlichkeit ihre Vorzüge Und Nachteile und weckte bei sich selber - — R let, ob mem wohl recht gera ann versuchte man ein Ge snzulniipfem wenn das Schwei » zu lange wurde, um liessdurch Js- teni certede Kurzweil zu oerfchaffen und die Zeit hinzubrtns gen An jenem Morgen nun freilich oon Idein ich spreche, fah ich nicht lange durch das Fenster, sondern schaute niir mein Gegenüber an. Das war näm lieb ein hübsches blühendes Mädchen, das vielleicht 16 Jahre alt fein konnte lclnter einem großen breitrandigen citohhut der mit Mobnblnmen gar niert war blickten zwei große blaue Augen mit einein Staunen in die Welt iind ein niedliches Stumpfniischen gab dein frifchen Gesichtchen ein teckes Aus sehen· Auf ihrem Schoße trug sie ein offenes Körbchen. das mit eineinStiicl chen Zeitung zugedeckt war, neben ihr stand eine buntgeftickte Reifetafche. Die Positutfche tiittelte und schüttelte auf rein holperigen Chausseepflaiter und ängstlich, faft tranipfhaft hielt die Kleine ihr Körbchen fest, unter dessen losem Deckel sich etwas bewegte, als Hätte sie etwas Lebendigrs darunter. Ich zerbrach mir den Kopf, was es wohl fein mochte, riet hin und her bei mir, bald auf ein Hündchen, bald auf ein Kätzchen Aber ineine Neugier follte auf leine zu lange Probe gestellt werden. Der Poftoinnibus hielt an vor einein Waldlrua, wo kurze Station gemacht tout-des Wir beiden Passa aiere lletterten aus, uin eine Tasse hei ßen Kaffee zii trinken. den die Frau Poftbalterin für die Fahrgäsie ftets be reit hatte. Höflich wandte ich mich um, uin meiner fchweiafanien Gesell fchafterin aus deni Wagen zu helfen. Aber sie beobachtete meine Bereitwillig teit nicht, sondern mit ihrem Körbchen iin Arme wollte sie leichten Fußes aus der Kutfche springen. Da verwickelte sich ilir Kleid an der Tür und sie wäre gefallen, wenn ich nicht schnell hinzu gefvrungenxund sie in meinen Armen aiifaefanqen hätte. Aber das Körb chen entfiel ihren händen und kugelte aui die Erde. Der leichte Papierdeclel flog fort und aus dem Korb flatterte laut fchnatternd ein reizendes kleines Entcbem das sich gleich davon machte. »Meine Ente. ach meine Entei« rief die Kleine laut und ängstlich, während — ich schon eifrra hinter dem ichnanerw T den und ängstlich sortflatternden Tier chen an war, um es wieder einzufaw gren. Nach länqerem Bemühen gelang mir das auch und stolz brachte ich den Fliichtlina zurück, urn ihn seiner rei zenden Besitzerin wieder zu übergeben. die ihn mit freudigem »Dann schön« wieder in Empfang nahm. Nun war das Cis gebrochen. Wir setzten uns an den Kafseetisch nachdem das Ent lein wieder in dem Körbchen unterge bracht war, das ich diesmal mit einem Leinwanddeckel versehen und verniiht »hatte. den ich mir von der Wirtin ge ben ließ. Nach kurzer Vorstellung ka lmen wir eifrig ins Plaudern, die Klei ne war auf der Heimreise nach Goslar. Sie hatte Bekannte in Clausthal be sucht und sich aus deren Geflügelhof »ein Entlein mitgenommen, das sie lieb ieretvonnen hatte. Wir hatten gemein Jschaftliche Bekannte, fanden viele An kniivfungspuntste und nachdem wir wieder in der Postkutsche saßen und schließlich nach langer Tagesfahrt abends in Goölar ankamen, da waren wir beide gute Bekannte geworden. Was soll ich noch viel erzählen. Von dem Tage an machte ich häufig einen Abstecher von Hildesheim nach Goslar und nach einem halben Jahre war mei ne herzige Reisegenossin meine liebe Frau und ist heute Eure Tante. Un lere Bekanntschaft und unser Glück verdanken ir also einer unbedeuten den kleine Ente. Die Ente ist des weqen auch ein gar geachteter Vogel hei uns geblieben. Bei allen festlichen Gelegenheiten, wie Jhr wohl schon he mertt habt, gibt es bei uns Entenbras ten!« Lachend schloß Onkel Justizrat seine Entengeschichte. hob sein Glas und sprach: »Prosit Altchen, die Ente soll leben!'« und« ,,Hoch die Entei« rie fen wir, die Richten und Neffen, indem wir mit der Cntentante anstieszen. Auf meinem Teller lag ein Wunschknochen von dem gerade verzehrten Entenbras ten. Jch hielt ihn Cousine Henni hin nnd bat sie, ihn mit mir zu brechen. Mir blieb das größte Stück in den Fingern und als man mich fragte, was ich mir gewünscht hätte, sagte ich: »Auch so ein herziges kleines Blond töpschen mit blauen Augen und einem lecken Stumpsnäschen zur Frau, wie Onkel Justizrai es in der Ententante gefunden hat.« Dabei sah ich bedeutsam aus mein holdes Gegenüber, das tief errötete, » dessen blaue Sterne mich aber garnicht « its-weisend Monsieur Des Rest über-; gehe ich mit Stillschweigen, denn diese " Geschichte ist eine wahre Geschichte und « teine Ente und meine intimsten Fami lienangelegenheiten gehen andere Leute ; nichts anr THE-« v f Arzt: »Liebe rau Schulze, Sie dürer die ans-male owulenz Jhres Mannes nicht auf die leichte Schulter Wi« cLin cshednnna dumoreste von Ilsktd I. disk-sittsa Eine harmonischere Ehe all die des Jebsenschen Ehepaarez konnte man sich kaum denken. Er war rotblond, sie hellhlond. Er hatte fünfzigtausend mit in die Ehe gebracht, sie siinsunds dreißigtausend, sie hatte jedoch noch zwanzigtausend zu erwarten. Er war dreißig Jahre alt, satte eine Warze aus der Nase-. und liebte seine Frau grenzenlos. Sie hatte sich an ihrem vierundzwanzigsten GeburtstagI I heiratet und hatte ein unbedeu e d Muttermal am Halse, das sie veran laßte, niemals ausgeschnittene Taillen zu tragen« auch hatte sie, bevor sie Zeh sen heiratete, niemals eine ern ere Neigung siir einen ihr nicht verwand ten jüngeren Mann empfunden. Sie lebten, wie schon erwähnt, in ei ner ungewöhnlich harmonischen Ehe. Beide fanden, daß die Lust etwas drückendes hatte, wenn sie sie nicht ge meinsam einatmen durften, und wenn sie einmal ein paar Stunden getrennt gewesen waren, begrüßten sie einander-· als oh er nach fünfjährigen unschuldig verbüßter Zuchthausstra·e freigelassen worden wäre, oder als oh sie von einer Weltumsegelung zurückgekehrt sei. Aber ver Mensch ist ja nun mal so veranlagt, daß, wenn es ihm gut geht, ihm doch noch immer etwas zu wün schen iihrig bleibt, und Frau Jebsen sing an, von tleinen weißen Foxter riern zu schwärmen, obwohl sie zwei Bluthunde besaßen, die imstande ge wesen wären. zwei Einbrecher aus ein mal totzubeißen. Auch siir Kanariens vögel schwärmte sie, obwohl Pakt und Hof ihre-«- Guteö von gesliigeltem Ge tier wimmelte, und schließlich begei sterte sie sich auch fiir Zwergponies. ob wohl sie den Stall voller Vollblub pserde hatten, die ven Kilometer in ein paar Minuten zurücklegten. Aber sie versäumte nicht« jedes Mal ängstlich hinzuzufügen: »Man aber nicht, daß ich sie deshalb haben möchte, nein, nein, ich hätte«nur .Last davont« So lebte denn das junge Paar. mit Ausnahme von drei Tagen im März, wo die junge Frau an einer leichten Erkältung litt, in ungetrübier Glück seligkeit von Weihnachten bis zum Sommer, wo das Grün aus den Flu ren zu sprießen begann. llm diese Zeit begann Herr Jebsen eine geheimnisvolle Reise vorzuberei ten, die er auch wirklich aussiihrte. Außerdem tat er so merkwürdig ver schlossen und geheimnisvoll. daß seine Gattin richt umhin konnte, sich ge tränkt zu fühlen. Freilich währte jene Reise nur vom Morgen bis zum Abend, aber Frau Kebsen durfte nicht mitteisen. Freilich war es nur ein ge ringer Teil des Tages, wo here Ieb sen nicht an Frau Jebsens Hals hing, dabei mit den Armer nicht ohne Erfolgs eine Boa Konsttiitor nachahmend, aber in diesen wenigen ledigen Minuten lonnte er in so sonderbarer Weise sei nen Gedanken nachhiingen, und wenn sie ihn aus seinen Ausgangen begleiten wollte, kam es immer häufiger vor, daß er sie sansi abwehrte. Ehe die Sonne zur Rüste gegangen war, wußte sie nicht nur, daß er zu dem Förster des Nachbargutes gegan gen war, sondern auch, daß der Förster tagsiiber nie zu Hause- war und daß er eine Tochter hatte, die der rohe Bau erngeschmael hübsch nannte. Und das konnte er nur ein paar Tage vor dem 27. Juni tun, der der Namenstag seiner Gattin war! Als er zurückkehrte, drängte ihn sein schlech tes Gewissen. doppelt zärtlich mit sei ner betrogenen Frau zu sein. Selma Febsen war nicht nur eine liebevolle, onbern auch eine kluge Frau, sie brachte es fertig, zu scherzen und zu la chen und voller hingabe den Lieblings salat ihres Mannes zu bereiten. Aber als here «Jebsen am vierten Tage in derselben Richtung davonging, beschloß sie,das Drama zu einer Krisis u bringen und folgte ihm nach dem zärsierhaush sest entschlossen, im ge eigneten Augenblick dazwischen zu tre ten. Sie ging in einiger Entfernung hinter ihm her und hörte den Mann, den sie so hoch geliebt hatte, eine schwungvolle Melodie aus einer Ope rette pseisen. Wie iies mußte die Seele eines Mannes besudelt sein, der im Junimonat mitten in der herrli chen Natur mit leichtseriigen Erinne rhiånsen an die Großsiadt zu kiimpsen t . q Jetzt trat et in das Föriterhäuschen ein. Es begrüßte ihn freudiges Hun degrbelL das darauf schließen ließ, daß er ein gern gesehener, häufig wiederkeh- » render Gast in dieseni Haufe war. Er i Iwari die Tür mit lautern Knall hinter I Ysickl ZU- ; ’ Mit blutendern herzen und glühen den Wangen ftand Frau Jebsen vor dem Förfterhause und legte ihr Ohr an die Türrißr. Was sie da zu hören be kam, war so abscheulich und schamloö, wie sie nie zuvor etwas gehört hatte. Zunächst erscholl das laute, freche Lachen eines jungen Weibes. Dann hörte sie deutlich, wie ein paar Klapse fielen. Aber nicht schüchtern und zö gernd, alI wenn ein unger Mann hei einer Schlittensahrt ie Erlorene sei nes he ns unter dem Schuh der Mn attlich und respektvall aufs Knie klopft, andern wie man sich einen Sultan vor llt, der umhergeht und seine Odalisten liappii. Dann hörte die arme kleine Frau ihren treuloer Gatten ausrufen: »Wie hist Du doch einmal hübsch u. niedlich, meinSchnOP Wahnsinnig vor Zorn und Eifer sucht wollte die sngliickliche. hetr ene Frau mit einem Jammerfrhrei die iir anfreißrn aber die Kehle war ihr wie zugeschniirt. Sie wankte an das Fen ster des Hönschent um mit einem ein zigen Blick die ganze Treulosigleit th res Gatten zu ermessen. Am Herd stand die Försteritoschter und lnetete im Schweiße ihres Ange sichts einen mächtigen Brotteig. Und auf der hölzernen Sofahanl faß, dem Fenster den Rücken zutehrend, Herr Jebsen und hielt einen nllerliehsten Forterrier auf seinen Knien. »Adieu, Du kleiner Schelm, wie wird Selma sich freuen wenn sie Dich zu sehen belomrnt,'« sagte Herr Jebsen, in dem er sich langsam erhob. Jn wonnigem Schreck sprang Frau Jcbsen in ein nahes Gebüsch, um sich zu verbergen. Aber sobald sich der Schlag ihres Herzens ein wenig beru higt hatte, und ihr Antlitz den gewohn ten Ausdruck stillen Glückes wieder er halten hatte, stürzte sie nach Haufe und nackte sich jubelnd und singend an die Bereitung von herrn Jebfens Lieb lingsgericht. . l IDte Use-altem- au Den-tm Ein äußerst interessante und wich tige Konstruktions-Jde wird gegen wärtig in einer mitteldeutschen Prä zisionssWertstatt bearbeitet. Es han delt sich, wie das »Verl. Tgbl.« mit teilt, um eine von dem Techniter Sborowitz in Berlin gemachte.Erfin dung, wonach in das Getriebe der ös sentlichen Normaluhren, wie fie in al len Städten aus den Straßen und Plätzen zu finden sind, ein tinemato graphischer Ausnahmeapparat einge baut werden soll und zwar derart« dasz er von außen absolut nicht zu bemer ten ist. Der Apparat tann entweder fortgesetzt laufen, oder er kann von ir gend einer oder mehreren beliebigen Stellen aus vermittelst drahtloser Te legraphie in Tätigkeit «eseht werden. Die Erfindung bezweckt, das Stra ßengetriebe irgend einer bestimmten Gegend zeitweise oder fortlaufend tinematographisch auszunehmen. Mit telst dieser Uhr wird es also z. B. möglich sein, feststellen und trontrol lieren zu tönnen, ob eine Stadt irgend eine bestimmte Person beherbergt, welche Straße diefe Person passiert hat, wohin ihr Weg führte. und zwar unter ständiger, genauester Angabe der Zeit. »Diese Detettiv-Uhren« sol len aus allen größeren Bahnhösen und in den größeren Städten in den ver schiedensten Stadtteilen angebracht werden« um jederzeit das Straßenge triebe linematoaraphisch aufnehmen zu tönnen. Es ist leicht einzusehen, daß solche Uhren als ein sehr wertvolles ilfsrnittel zur Erleichterung des Auf deckens von Verbrechen. wie zur Er mitteluna von Verbrechern dienen und «ur Festhaltuna plötzlich eintretender reignifse im Bilde führen können. Unter geliebtes Deutsch. i Der Adiutant einer deutschen Ma trosendivision verössentlich aus der Sammelmappe der ihm zugegangenen Schriftstiicte in der Marinezeitschrist «Ueberall« einige .Bliiten« deutscher Stiltunft, von denen folgende hier im Auszuge wiedergegeben seien: Gesuch des Schlossermeisters N. um Entlas sung seines Sobne5. «Verzeiben Eure Mnjestiit. wenn ich wage, siir einen Augenblick Jbren Tron zu be steigen, indem, indem ich usw.« — An das verehrliche Negimentstommans do in Kiell »Da bei den jetzigen Zeit verbältnissen, viele junge Leute Stel-« lenlos und Brotlos geworden sind, welches zwar bei mir die verböltnisse nicht sind, aber ich im Handelösach keine lust habe, und ich mich daher sesi entschlossen, mich von dieser Bahn zu wenden und mich den Seemiichten zu widmen bochachtungsvvll N. N. lBavern).« « Ein Tagesbesebl »Das Uns-biegen der Retruten der Seeartil lerie findet morgen vor- und nachmit tag statt. Y» Oberst.« —- Ztoeite Ab teilung: 1. Matrosendivision. »Na tionale: von Müller ist militärisch ausgebildet Ruderiibungen sind mit demselben vorgenommen worden. v. XI -— Erste Abteilung: 1. Watte-sen division. «Dem Kaiserlichen Statt-ons gericht teilt die Abteilung ergebenst mit, daß der Matrose V. infolge ei nes Schreian S. M. S. .Gazelle« derstorben ist. N» Kavitänleutnant.« Ein höchst selisamer Todh seisusuåfm Jst-s n bringt die »Answers« in Zusammen hang indem sie erzählen: Bis-mar pflegte zu sagen, daß sein Leben ganz von der Dreizahl beeinflußt werde. ,,Urteilen Sie selbstl« sprach er zu sei nen Freunden. »Ich habe drei her ren gedient, habe drei Namen, in mei nem Familknwappen sind drei Eichen blätter, ich habe drei Kriege herbeige führt U und habe drei Friedensder-» ;triige unterzeichnet, ich ritt im deutsch « französischen Kriege drei Pferde, diei eines nach dein anderen getötet tout-s den, nachdem ich dreimal aus dem» Sattel geworfen war; ich habe die Zufammentunft der drei Kaiser vorbe- s reitet, habe den Dreibund in’ö Leben. gerufen, babe drei Kinder, habe als Wahrspruch meines Hauses die Wor te: »Ja Trinitate Robur!« und habe, fwenn ich den Wißblättern und Kar ritaturen ·chnern glauben darf, auf meinem "del nur drei waret« Yag Reich der Frauen. Its schen sit-In Stvßvstassi Großmutter höteli still fii’i Enteitinv, i Da trägt wie Seinen iciibat, feltnen . · chcs Ein Walzetlied der müde Abendwind. Ein Walzet tlingt -—- Großvater nickt! und sinnt 1 Großmuttetö Band sacht auf die Ar- « but sinkt, I Ein siiß Etinnetn lockt und lacht und spinnt Lichts-eile Träume:s—hotch! Ein Wal zet tlingi Voll tosa Blüten leuchtet rings ein Land, Die Sonne bliyt, der Frühling jauchzt und singt, Die beiden Aiten tauschen band in Hand Und lächeln. »Weißt du’8 noch?« — Ein Wolzetilingt. shans hetbeki Ulrich. pssu Dankes Dankbarkeit ist ein Gefühl, welches eigentlich angeboren sein müßte, und das ist es tatsächlich auch bei sehr die len Menschen. Jn diesem Falle wird es stets Bedürfnis sein, siir eine, em psangene Freundlichkeit oder sür eine genossene Wohltat aus innerstem Her zen heraus dem Dankbarkeitsgefiihl Ausdruck zu verleihen. Jst dies Ge fühl jedoch nicht angeboren, so muß es unerzogen werden. und man be ginnt am besten damit, bei den Kin dern irn zartesten Alter. Die Händ chen zusammenlegen und zu bitten, ist fast immer das erste, was die liebende Mutter dem Kinde lehrt, aber selte ner schon wird das Kind zum jedes maligen Danken durch händchengeben angehalten. Wenn es auch ansangs nichts weiter ist als öußerliche Form, so wird die Form doch nach und nach zur Ge wohnheit und aus der Gewohnheit folgt schließlich bei reiserem Ver ständnis das Bedürsnis. Wie ost hört man die Aeuszerung: »Ich freue mich sehr iiber dieses Ge schenk, über die Aufmerksamkeit, aber ich kann es nicht zeigen.« Das ist ja nicht richtig! Es ist sa kein großer Wortschwall nötig, im Gegenteil, ein einsacher, inniaer Druck der hand, ein herzlicher Blick und die Worte: »Ich danke herzlich -- oder meinen besten Dank', sagen ost mehr als lange Re den. Die echte, aus dem setzen strö mende Dankbarkeit sindet übrigens zu jeder Zeit das rechte Wort. dort aber, wo ein schüchternes Gemüt, ein stolzer Sinn nicht so recht Worte sin den, da eben tut die Gewöhnung von klein aus das ihrige. Es giebt auch sehr viel Menschen, die ohne sich siir undankbar zu halten« dennoch das Danten Unter-lassen Diese würden sehr erstanut sein« wollte man sie unter die »Taktlosen" zählen, wohin sie doch eigentlich ge hören. — — Vor einiger Zeit feierte eine mir bekannte Dame ihren ersten hochzeits tag. Jch war gerade zugegen, als ihr von ihrem Gatten ein schöner und wertvoller Schmuck überreicht wurde. Die Augen des jungen Ehemannes strahlten vor Freude, sein Gesicht drückte die höchste Befriedigung aus, daß es ihm möglich gewesen, einen schon lange gehegten Wunsch seiner geliebten Anna zu erfüllen. Wochen vorher hatte er sich daraus gefreut, was wohl sein Weibchen zu dieser Ueberraschung sagen würde. Und was sagte sie: »Ja, ganz -hiihsch!« Das kam so tühl heraus, als lohnte es nicht weiter darüber zu sprechen; die junge Frau sah oder beachtete nicht die ent tüuschte und betrübke Miene ihres Mannes, sie schien es für ganz selbst verständlich zu halten, daß ihr Wunsch erfüllt wurde. Wie häufig kommt es vor, daß man zu einem Geburtstage schriftlich gra tuliert, auch gleichzeitig einen Blu menstrauß sendet, und wie selten wird davon Notiz genommen, wahrschein lich hükt man es für überflüssig, für einen Glückwunsch zu danken. Jst die Sache auch nicht des Dantes tvertJ so doch des Dankens. I Dank ist ein Gefühl des herzens,? Danken eine Form. aber eine Form, die man nicht verlegen soll, weil man sonst die hüflichteit leicht verlegt. Er weise ich irgend jemand eine noch so kleine Aufmerksamleit, «so beabsichtige ich doch in erster Linie, eine Freude zu bereiten, und es ist nur natürlich, daß ich auch gern erfahren möchte, ob diese Absicht gegliiekt ist. set-e Linsensystems III use Frühjahr einzusehen-I Bei Zimmerpslanzen ist vor allem ein Unterschied zu machen zwischen lrnutigen und hvlzigen die Be griffe sind zwar etwas dehnbar, aber für Laien die einsachsten die er steren müssen unbedingt jedes Früh jahr un slanzt werden« hingegen T können so che, die harte, holzige Trie be entwickeln, unbeschadet längere Zeit in dem gleichen Gefäß sieben. Alle Sommerbliiher, Fuchsien, Gerauien, Begonien, heliolrop und dergl. müs sen jedes Frühjahr aus den Ueber winierungiräumen heraus nnd in Fische nahrhaste Erde verpflant werden« Sobald sieh im Felihjasr die ersten Zeichen der beginnenden Vegetation zeigen, treten auch in den Wut ln Reubildungen auf; um diese sogle ch in die frische kräftige Erde zu leiten und der Pflanze sofort eine reiche Nahrungsquelle zu erschließen. ist das Frühjahr. der geeignetefte Zeitpunkt zum Verpflanzen. Zu die ser Zeit verträgt auch die Pflanze am leichtesten und ohne schädigende Fol gen alle Kürungen der Wurzeln, denn trockene urzelenden oder fiv rkige, faulende Stellen müssen ausge schnitten werden; später erleidet das Wachstum der Pflanze durch solche Operationen immer eine Stockung. Den allergrößten Einfluß aus das spätere Gedeihen der Pflanze übt na türlich die Erde aus, und die nicht ge nü nde Berücksichtigung der Erd mi chung ist eine der hauptsächlichften Unterlassungssünden, die bei der Zimmertultur vorkommen. E·ne leich te, nahrhafte Muttererde mit - andzu saß wird für die Sommerbliiher als geeignetste Erdmischung zu bezeichnen fein. Die zum Umpflanzen zu be nußenden Töpfe dürfen die Größe des alten Topses nicht zu viel überschrei ten; es empfiehlt sich, sie zu waschen, um sie von allen anhaftenden weißen oder grünen Ausschlägen zu saubern und sie porös zu erhalten. Durch Auflegen eines Scherbens auf das Abzugsloch, der durch eine dünne Sandschicht zu bedecken ist, sorgt man für guten Wasserabsiuß. Gleichmä ßige Verteilung der frischen Erde zwi schen alle gelockerten Wurzeln ist die Hauptsache; auch dürfen die Pflanzen nicht tiefer geseßt werden. als sie frü her gestanden sind. Einen genügenden Gießrand zur Wasseraufnahme muß man gleichfalls in Betracht ziehen. Die Pflanzen, die nicht sedes Jahr verpflanzt zu werden brauchen, sind meistens die wertvollsten: Myrthem Azaleen, Kameliiem Araularien, Kal teen, also alle, die irri- Winter ihre Belaubung behalten. Azaleen und Kamelieu werden verpflanzt, wenn sie mit ihrem Blithen zu Ende sind. Ein Ausfchütteln der Erde aus dem filzi aen Wurzelballen dieser Pflanze wür de unbedingt ibren Tod herbeiführen; bei diesen genügt es vielmehr, wenn der Ballen mittelst eines spitzen hölz chens geloekert wird. Jedoch stellen alle diese Pflanzen höhere Ansprüche an die Erdmischung, sie erfordern zu gie· Teilen Laub-, beide- uwd ftbeeterde und kommen unbedingt nur in diesen Erdarten vorwärts. Bei Azaleen und Erilen muß sogar die Deideerde vorherrschen: ein Mangel daran wird vielfach die Ursache fein daß die Azaleen nicht wieder blühen. Besonders müssen die in Heideerde ge dslanzen wöchse sehr fest einge drückt rden, so daß man den Topf an der Pflanze hochheben kann, ohne sie herauszuziehen. Vorteilhaft ift es, diese Wurzelballen erst gut von Wasser durchziehen zu lassen. um ei ner späteren Ballentrockenheit vorzu beugen. Große Kübelpflanzem wie Lorbeerbiiume, Oleander, Palmen, pflanzt man nur um, wenn der Kü bel schadhafi oder die Dank-wurze lung zu sinkt geworden isiz sonst hat man in öfteren Düngungem beson ders solchen aus aufaeliisiem Kuh dung, ein Mittei, der Pflanze neuen Nähtstoif zuzuführen Das Verfah ren iii genau das gleiche wie bei klei nen Pflanzen, und besondere Maß nahmen sind nicht erforderlich stät bei schwache-i Lager-. Frühstück Gekochte Zwetfchen, gebratener Apfel, Hafergriitze lAbends antochen, über Nacht in doppeltem Ton in den warmen Bactofen stellen, Morgens nochmals aufkochen), gekoste tes Brot (Toaft), Butter-. «Apfeln1us, Cereal-Kaffee. —- Mittags: wenige, aber gute Supoez Fleisch mäßig, ge kocht oder broiled, auch im Ofen ge braten, weniger in der Pfanne. Alle Sorten, nur von Schweinefleifch blos mageren Schinken oder gut durchgebra tene Speckfcheiben Gemüfe, gut durchgekocht, Spinat und Kohl ge hackt, Rüben durchgefchlagen, Sellerie durch die Fleifchmafchinex gekochte Zwiebeln, Hülfefriichte durchgefchia gen. Kartoffeln im Ofen gebacken oder zerstampft. Desserts: Früchte ie der Art tnur nicht Brandy- oder Ef figfriichte), fondern gekocht wo es möglich ift. An rohen: Orangen, Aepfel und Niter ibeides gemahlen) Datteln, Feigen; Cuftard, Junket, Gelatine, Puddina, die nicht viel Stätte enthalten, Reis nicht in Mir nern, nur als Errmr. Kuchen: kein Pie, k«ein Blätterteig, aber fonft ein fache Kuchen mit hefe oder Backpuii Ioer: Spange Cate, Forrntuchen etc. ie — einfacher. je besser, auch kleines Ge biick. —- Abends: am besten gar nichts. Wenn das nicht -geht: Tbee, Cereal Hkaffe, leichter Kakao, Crackers oder IToafh diinne Scheibe Pumpernickel, weißen Sauermiichkiife, geriebenen Schwetzerkiife, ein Nitbrei ohne But ter (das Ei in ein Glas geschlagen, tn kaltes Wasser gestellt, dies langfan zum Kochen gebracht, dabei geriihrt bis das Ei hakbfeft ift), gekochtes Obst. —- in der Magen blos schwach, fo verfuchen Sie dies: ift er aber trank oder Sie find anderweitig lei dend, fo muß der Arzt Ihnen eine .Dttit auf Jken VI W