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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 6, 1911)
Die Gksmimte eines kntfthwundknenGedächtnilleg · EUnter einer Wolkes Von. H. Russel - - --v"vv"f( Mfffvfffsffff v v v vvvvvvvv sti. Fortsetzung) Was hast Du. Kind. sraate die Retter ängstlich, und der Vater Zieß seinen apgesangenen Satz unvollendet. nLiej dies. Mutter«. sagte sie bei se: und deutete aus die Zeitung, ,.er muß es sein« «Lies es laut. Jane", sagte Mr. Wundert. « Durch das Gebahren iårer sonst so ruhigen und besonnenen ochter auf geregt, setzte Mes. Larnbert mit zit ternden Händen ihre Brille auf nnd las den Bericht von Ansana bis zu Ende disrch, ohne auch nur einmal in ne V halten. » as ist sehr sonderbar«, saate Mr. Lombert langsam, und sah Frau nnd Tochter bestürzt an. »Seht sonder bar? Es ist mit Sicherheit anzuneh men. daß dieser Mr. C. R. niemand anders als Cecii ist, obgleich es eben so möglich ist, daß aus der »Lady Go diva" zwei Personen die gleichen Ini tiaten gehabt haben. Und wenn man nun bedenkt, dasz ek zu dieser Zeit in Svdnen oder vielmehr in Darlinip est ist Dumbar Hause sagtest «u' sauivoht -—- und daß er sein Ge dachrmn verloren nar, keoenrnusz ourm den Schiffbruch und die daraus sol ende schreckliche Zeit in dem offenen good so tann ich nur wiederholen dasz es wirklich sehr sonderbar ist.« »Sein Erinnerungsvermögen hat durch die furchtbaren Qualen, die er weiseloohne ansgehalten hat, so voll-: ständig gelitten, daß er nicht im Stande war, seinen Namen zu nen nen oder irgend welche Angaben über seine Persönlichkeit zu machen«, sagte Mrs. Lambert, die Worte des Arti tels noch einmal mechanisch durchge hend. »Die Jnitiirlen sind die l.se«:il Rawdons, und ich glaube sicher. das: er es ist, denn ich hatte heute eine Ah nung, daß mir von ihm hören iviiri den.« »Es ist schade, das-, sie nicht eine genaue Beschreibung der Persöntich teit des jungen Mannes eingesetzt lia ben«, sagte Mr. anbert, nachdent lich sein Kinn reibeud. »Die Auffin dung dieses Bootes-« ist immerhin noch kein Beweis, daß die ,,Ladn Godiva'« mit Ceril an Bord nicht irgendwo in SiYheit is « o willst Du hin, Klara?« frag te Mes. Lambert, als das junge Mäd chen sich rasch erhob und der Tbür zu schritt. »Ich will nach Dumbar house und mich davon überzeugen, ob der Herr wirklich Ceril ig« »Ich werde ich begleiten«, sagte Mr. Lambert· »O, nein, ich will lieber allein ge hen, außerdem mußt Du Dich von Deiner Fahrt heute friih ausruhen.« Sie verlie das Pimmer so eilig, dass sie der uttet Fins, doch ert ’noch mit ihnen zu friihstiieten, anr nicht mehr hörte. Der kleine Chinese war gerade dabei, das Bonn abzu schirren, als sie den Hos betrat. »Spanne sogleich wieder an,« ries sie ihm schon von weitem zu. »Polln hat sieh schon genügend ausgeruht und kann mich sicher noch nach Darling horst bringen.« Der pergarnentsarbene Jüngling säumte sogleich wieder aus, wobei er sortroiihrend in seiner Muttersprache schwatzte. Während das junge Mäd chen ausstieg und die Zügel ergriff, triintte er das Thier, und dann rollte das kleine Gefährt in schnellem Trade ans der staubigen Landstraße nach Darlinghorst davon. —.-— 8. Kapitel EndlichLicht. Der Held unserer Erzählung hatte um diese Zeit Marian Mathon mit der er den ganzen Vormittag zusam men gewesen war, nach Hause beglei tet und schlenderte nun mit aus dem Rücken geirengten Armen und ge beugiem Haupte, tief in Gedanten versunken seinem eigenen Heim wie der zu. sEstoar etwas nach ein Uhr; die Sonne stand mit versengender Gluih am Zenit, und wenn der Weg nicht durch die weiiverzweigten präch tigen Buchen einem geschlossenen Lau bengange gleich gewesen wäre, würde das Passieren desselben zu dieser Zeit dezu unmöglich gewesen sein« Seit Ankunft des .,Strathnairn« war kam ein Tag vergangen, an dem Nawlings nicht mit Marian zusam men gewesen war. Die beiden Häu ser lagen nur einen Katzenspruna Von einander entfernt, und außerdem hatte Mes. Murray eine große Vor tiebe siir Rawlings gefaßt. Sein an «senedmes Aeußere und liebenswürdi: : gez Wesen, dar allem aber seine be danernjmerthe Lage hatten ihr Herz » is Sinken erst-ert, und da sie merkte, J Its das Zusammensein mit dein jun Un Manne ihrer Nichte das Einleben in der neuen heimath sehr erleichtert-, legte sie beiden kein Dinderniß in des Weg. Rawlings hielt es dagegen für seine Schuldigteit, seine liebenswürdi digen Wirthe soviel wie möglich von den Verbindlichkeiten gegen den Gast Hör-M sich heute ganz besonders W, ais er Maria an - Oe- sen Thore-es m gnren fInst-s Wen hatte E ten n est-u ice- Isss i- siivawk »Es-L Geschichte war allgemein bekannt ge worden, obgleich sie erst heute Mor gen in den Zeitungen erschienen war.l und noch hatte sich niemand gemeldet. der im Stande war, ihm Aufklärung zu geben. Er hatte allerdings in ei ner langen Unterredung mit den Her ren Brtzant und Wood erfahren, daß die »Lady Godiva« von einer Firma in Liverpool für Ladung und Passa igiere nach Sydney gechartert.sei, und sda er in einem ihrer Rettungsboote sgefunden wurde, war anzunehmen, Fdasz Sydney sein Reiseziei gewesen war. Sie hatten ihm versprochen, un verzüglich eine Namenliite der »Lady Godiva" schicken zu lassen und hatten außerdem eine Beschreibung seiner Persönlichkeit und Geschichte an ihrem Bureaufenster befestigt· Das war aber alles nach dem Tage geschehen, an dem Klara Lambert sich bei ihnen nach der »Lady Godiva« er kundigt hatte, und daher kam die erste Kunde von Rawlings erst durch den »Sydney Morning Herold« zu ihr. Als er den Part von Dumbar House betrat, hielt ein kleiner Ponys wagen vor der Ihiir des Hauses-, aber er gönnte dem niedlichen Gefährt taum einen Blick, während er die Stu fen hinausstieg und den Haugslnr be trat. Mr. Hartree tam ihm mit der Feder in der Hand aus der Bibliothet entgegen. Es hat eine Dame nach Ihnen ge fragt, Rawlings, meine Frau ist mit ihr im Salon,« begann er, »vielleicht tann sie Jhnen wichtige Eröffnungen machen. Jch bin augenblicklich noch beschäftigt, aber ich tomme bald zu Jhnen." »Ich werde gleich hineingehen'«, rief der junge Mann; mit fieberndkr Eile warf er seinen Hut bei Seite und öss nete die Salonthiir. Die Fremde saß bei seinem Eintre ten mit dem Rücken nach der Thür, aber durch das Geräusch aufmerksam gemacht, wandte sie sich ihm zu; ihre Blicke begegneten sich ——— sie stand ei nen Augenblick unschliiisig, dann eilte sie ihm mit ausgebreiteten Armen ent gegen und rief: »O Cecil, Cecil!« Der junge Mann stand bewe gungslos vor ihr und sah sie mit dem Ausdruck höchstens Erstaunen-Es an. Wenige Schritte von ihm blieb sie plötzlich stehen, aber immer noch mit ausgebreiteten Armen, während sich aus ihrem Gesicht grenzenlose Bestät zung zeigte. »Aber, Cecil!« ries sie. »Kennsi du mich denn nicht mehr?« Er stand mit zusammengezogenen Brauen und gesenkten Augen da — ein Bild tiefsten Nachdenkens. Dann strich er sich mit einer ungeduldigen Geberde das Haar aus der Stirn und sagte langsam: »Ich habe Sie sriiher schon gese hen. Jch kenne Jhr Gesicht, Sie sind ;- Sie sind —- ja, wer sind Sie?« »Wer ich bin?« fragte iie ver .tvirri. »Cecil, iann es denn mög lich sein, daß du dich meiner nicht mehr erinnerst? Kann dich dein Ge dächtnisz so vollständig verlassen ha ben, daß du mich, Klara Lambert· rergessen hast, deine Klam, Cecil, die » dich schon lange erwartet?« »Man Lambert.«' murmelte er leise, dann fügte er hinzu: »Ich habe Iden Namen früher oft gehört, und Jwenn ich michJhrer seht auch nicht erinnern kann, so weiß ich doch, daß ich Sie früher gekannt haben muß. » Sie nennen mich Cecil und sagen, daß Sie mich erwartet haben, dann kön l neu Sie mir gewiß auch sagen, wer ich jeigentlich bin.« »Wer ou or I. Jhte Bestiirzung wuchs von Minute zu Minute, und sie fah Mrs. Hartree rathlos und hilfefuchend an. »Ich glaube, Sie haben die eigen thücnliche Lage Mr. Rawlings noch «nicht ganz verftanden Miß Lam Ibert,« fagte diefse freundlich. »Er hat « durch den Schiffbruch fein Gedächtnifz sfv vollftändig verloren, daß er feinen Namen vergessen hat und keine Er innerung an feine Vergangenheit, alfo auch nicht an feine früheren Bekann ten hat« Das müssen Sie sich immer vergegentvärtigen, wenn Sie mit Mr. Rawlings fprechen.« »Er heißt Cecii Nawdon und nicht Rawtings,« entgegnete das Mädchem »O Cecil, Cecil, du kannft mich doch nicht ganz vergessen haben!" rief fie plötzlich mit zitternder Stimme und fank mit krampfhaft zufammengepkefz ten Händen in einen Stuhl. Jn die fem Augenblicke betrat Mr· Hartree mit erwartungsvoller Miene das Zim mer. »Miß Lambert hat in Mr. Rain lings —- Rawdon wollte ich fagen — einen alten Bekannten entdeckt,« er tkärte feine Fran. »Und haben Sie Mifz Lambert ebenfalls eekannt2' fragte Mr. hart ae den jungen Mann. »Ich kenne ihr Gesicht fo genau ipie mein SWMV, each klingt mir ihr Name bekannt und doch,« er brach ah, als er sah, daß Klata Laniherts Au gen sich init Thriinen gesiillt hatten, die langsam über ihre bleichen Wan gen rannen. »Gediilden Sie sich noch ein we nig," sagte Mr. Hartree freundlich und setzte sich neben das junge Mäd chen. »Sehen Sie, andon, von jetzt ab müssen wir Sie so nennen, bei je dein Menschen, der, wie Sie, in diesen letzten Wochen unter geistiger Blind heit gelitten hat, ist dieser Zustand der Verwirrung und Bestiirzung, in dein Sie sich seht befinden, unper tneidlich, wenn er seine alten Freunde wieder sieht und von Dingen sprechen hört, die sich vor seinem Unsalle zu getragen haben. Das ist derselbe Zu stand, als wenn Sie nach dem tiesen Schlaf der Nacht Jhre Augen össnen und in den hellen Sonnenschein se hen wollten; die Augen sind durch das geelle Licht so geblendet, daß Sie die Gegenstände um sich herum nicht eher unterscheiden tönnen, bis Sie sich an das helle Licht gewöhnt habenÅ So ist es mit Jhrein Geiste: Sie niutten daraus vorbereitet tem, daß die ersten Regung-en Jhres neu beleb ten Grdächtnisses Jhr Gehirn noch mehr verwirren, bis der Strahl der wiederkehrenden Intelligenz allmäh lich die Wolken zertheilt." Mr. Hartree war ein herzensguter Mann, aber er hatte einen großen Fehler, und das war seine Beter-sam keit und vor allen Dingen das Selbst bewußtsein, mit dem er ihr sreien Laus ließ. Er konnte selbst die ge ringste Sache stundenlang hinterein ander verhandeln, und zwar bediente er sich dabei einer so bildet-reichen Sprache, obgleich seine Gleichnisse ge wöhnlich hinlten, da der Hörer nur bei großer Aufmerksamkeit den Kern der Sache im Auge behalten konnte. Aber seine Freunde hatten den edel rniithigen und liebenswürdigen Mann dieser einen Schwäche wegen nicht sal !en lassen, sondern hatten sich daran gewöhnt, ihn sprechen zu lassen und mit ausmerksamen Gesichtern dabei zu siyen und zuzuhören »Vielleicht wäre es gut, wenn Miß Larnbert Mr. Rawdvn Näheres über seine Verhältnisse mittheilte,« schlug Mrs· hartree vor. Erzählen Sie ihrn von seiner Heimath, von seiner Familie und dergleichen Dingen. Es wird natürlich vorläufig noch keinen Eindruck aus ihn machen, ebbet daran dürfen Sie sich nicht kehren.« Sie schien sich allmählig in Naiv dons Lage hineinvrrsesen zu können, und nachdem sie ihn ein Weilchen nachdenklich angesehen hatte, sagte sie plöhlich mit leichtem Erröthem «Vielleicht könnte ich dir helfen, wenn ich dir die Geschichte von unserer Verlobung erzähle.« Er subr bei diesen Worten zusam men, dann saßte er sich und sagte langsam: »Ich würde Jhnen siir alles dankbar sein, was Sie mir·iiber meine Person mittheilen können.« «Vielleicht wäre es Jhnen lieber, wenn wir Sie beide allein ließen,« be merkte Mrs· hartrer. »O, nein, bitte, gehen Sie nicht meinetwegen. Jch will Mr. Rawdvn zunächst einige Fragen vorlegen, die sein Gedächtniß aus die Probe stellen sollen.« Das Antliß des jungen Mannes trug einen erwartungsvollen und ängstlichen Ausdruck, als er sich neben sie sente. «Kannst du dich aus Winchrombe besinnen?" Er sah sie nachdenklich an, dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Es geht mir mit diesem wie mit allen anderen Namen; sie klingen mir bekannt, haben aber teine Bedeutung iiir mich.« »Es ist der Name einer kleinen Stadt in Gloucestershire, wo meine Eltern wohnen, und wo tvir uns zum ersten Male gesehen haben.« Sie sah ihn bei den letzten Worten erwartungsvoll an, aber er schüttelte abermals den Kopf. »Don weiter Vor ungefähr drei Jahren verließ mein Vater, der Pre diger John Lambert seine Gemeinde in Yorkshire und nahm die besser do zierte Stelle zu Wincheombe in Glou cestershire an, die ihm angeboten worden war. Wir kamen natürlich ganz stemd dort hin, aber mein Vater wurde sehr bald mit seinen Psarrtin dern bekannt. Als wir neun Monate in Wincheombe waren, waren meine .Mutter und ich eines Tages zu einem «Gartensest bei einer beseeundeten Fa Imilie geladen. Da haben wir uns szuerst gesehen, Cecil; sast unglaublich erscheint es mir, daß ich die dies spi einem ganz Fremden erzählen muß Du wurdest mir von einem alten Be kannten meiner Mutter dargestellt und erzähltest mir daß du ersi vor kurzer Zeit nach Wimxombe gekommen seiest dass dein Ba der Disiiier ans-er Dienst gewesen war, kürzlich gestorben! sei und dir so viel Ver-missen hinter lassen habe, daß du Theilbaber Eines großen Geschäfts, in welcher Branche, habe ich vergessen, habest werden kön nen. Als wir uns trennten, batest du um die Erlaubniß. uns—besuchen zu dürsen. Du kamst einmal, dann re gelmäßig, und der Schluß war.« schloß sie zu Mr. Hartree gewandt, »daß Cecil und ich uns miteinander verlobten." Sie schwieg, und es solgte eine kleine Pause, bis, Mr. Hartree be merkte: «Was Sie uns mitgetheilt baden, ist von großer Bedeutung. Jhre Jdentität ist nun festgestellt; Sie hei ßen Ceeil Ratvdon, Ihr Vater war Ossizier nnd Sie selbst Theilhaber eines großen Geschästs in England. Ferner sind Sie noch under-heirathen ich glaube, die Ungewißheit in diesem Punlte bat Ihnen besonders viele schwere Stunden bereitet. obgleich,« er sah Misz Lambert lächelnd an. »Viel leicht vervollständigen Sie Ihren Be richt noch ein wenig, Miß Las-wett glauben Sie mir, daß es nicht Neu-; gierde ist, die mich veranlaßt, Sie zu? bitten, uns so viel tvie möglich von! Mr. Rawdon zu erzählen." ! Davon bin ich überzeugt,« entgeg-! nete sie einfach. »Als wir drei Mo-« nate veriobt waren, sing mein Vater! an zu tränteln. Ein fchrccklicher Hu-! ften quiiite ihn, und seine Kräfte nah-; men in wenigen Wochen fo sichtlich ab, ’ daß er einen Londoner Arzt tonsul tirte; dieser rieth ihm England fo— fort zu verlassen, daß sich andernfalls» galoppirende Schmindsucht einstellen würde. Er gab feine Stellung sofort auf, verkaufte feine kleine Besitzung im Norden Englands und innerhalb eier Wochen waren toir auf dem Wege nach Australien. Jch begleitete meine Eltern, da Cecils geschäftliche Lage unserer Heirath zu jener Zeit unmöglich machte. Sobald es seine Verhältnisse erlaubten, sollte Ceril uns nachtommen und mich dann als feine Frau nach England zurückbew gen. Jrn vergangenen Mai, als wirl ungefähr acht Monate hier waren schrieb er mir, daß er in zwei Wochen die Reife nach Shdnen mit der »Ladv Gadiva« antreten und daß er selbst nicht fern fein würde, wenn der Brief» in meine Hände kam. Jch erhielti diesen Bei-i im August Die Zeitf verging-aber es tam keine Nachricht von der »Ladn Godiva«. Jch ertunil digte mich mehrmals aus dem Bureau! der Agenten, und zulegt gaben fre« mir zu verstehen, dasz sie um die Si cherheit des Schifer sehr besorgt feien. ? heute Morgen, als ich den Sydneh; Morning Herald durchsah, fand ichs einen Bericht über die Auffindung! eines kleinen Bootes auf hoher See—«z »Was ist mit Mr. Rawdon?«' rief Mrs. Hartree Möglich. » Und tn dem Gesichte des jungenf Mannes ging thatfiichlich eine ganz; außerordentliche und ausfallendr Veränderung dor; jede Muskel warl im Krampfe zusammengezogen undf seine Augen, deren Papillen sich un natiiriich vergrößert hatten, glänzten unheimlich. Er stand von seineml Stuhle auf, fchlug die Hände vorsf Gesicht und rief mit sonderbar fchril-s ler Stimme: »Ich weiß alles - al ( les!« Dann fiel er ohnmächtig zu Bo den· f f 9. Kapitel. Welche soll es sein? i Marian Margton stand an der; kleinen Gartenpforte von Bungareei Cottage. Sie trug ein loses, weißes Wolltleid mit einem Matrosentragen und einen leicht angeschlagenen Stroh hut auf ihrem gelockten haar, der sie allerliebst kleidete. Sie summte leise vor sich hin, während ihre zarten Fin ger den Tatt auf dem Gitteewerte des Thorweges dazu schlugen und ihr Fuß unruhig den Kies bearbeitete in ihrer ganzen haltung sprach sich die höchste Ungeduld aus. Von Zeit zu seit lehnte sie sich über das Gitter, um einen Blick auf die Landstraße thun zu können; endlich zog sie kopf schüttelnd ihre Uhr. «Charlie bleibt heute ungewöhnlich lange auö,'« rief fre, ihre Uhr wieder im Gürtel befestigend. »Er versprach » um zwei Uhr hier zu sein, und jeytx ift es schon nach drei. Was mag ihrJ zurückgehalten haben?« « Sie öffnete endlich die Thür und schlenderte langsam den Weg nach Durnbar hause zu; da Mrö. Murray für den ganzen Tag nach Shdneh ge fahren war, war das junge Mädchen ganz auf sich angewiesen. Der Weg war wenig besucht, da er in eine sast ungebaute Ebene hinter Darlingöhprst führte. Sie war ungefähr noch hun dert Meter von Mr. hartreei Hause entfernt, als das Geräusch von Rit dern an ihr Ohr drang. nnd gleich darauf bog ein Wagen, dessen Jnsasfs und zug’eich Lenker ein Mädchen ih res Alters war, aus dem Thore von Dumlsar haufe. Die Dame stand aufrecht irn Wagen und sah sich un ruhig nach rechts und links um, als wenn sie über ihren Weg nicht Be scheid wüßte. Dann bemerkte sie Marian und wartete, bis diese in Hörweite gekommen war. .,Wiirden Sie die Güte haben, mir zu sagen. welcher Weg nach Sydneh führt?" bemertte sie, »ich weiß nicht genau. ob ich rechts oder tints herum fahren muß.« . Marian betrachtete sie einen Mo ment schweigend Sie hatte das Ge siihl, daß dieses junge, schöne Ge schöpf vor ihr in irgend einer Weise ihr fernereo Leben beeinflussen oder doch wenigstens in engem Zusam menhange damit stehen würde; es war eine jene unbestimmten Ahnungen Idie in jedem Menschenleben eine Rolle spielen. Die Blicke der beiden Mäd chen trasen sich, und Klar-a Lgmberts biaue Augen brachen den Bann, irr dem ihre Persönlichkeit Mgrign un wissenttich gehalten hatte. »Den Weg nach Sndnen?« entgeg nete Marion. »O ja, gern; verfolgen Sie diesen Weg bis zu Ende und bie gen Sie dann rechts ein.« »Ich danke Jhnen vielmals.« Dann zog sie den Zügel gn, um ihr Gefährt in die angegebene Richtung zu bringen. und fuhr rasselnd von dan nen, wobei Marians Augen ihr folg en. bis sie an der Biegung des Weges verschwand. (Forisetzung solgt.) Eine deutsche Heidestadt. Unter einer Heidestadt denkt man sich ein ioeltabgelegenes Nest, dessen Männer verträumte Jmier nnd Heid scbnuclenzüchter sind, deren Frauen blonde Zöpfe und weiße Schürzen tra gen und iiiäechenbaste blaue Augen haben; wohin man von Hannover inlt der lstieinbahn und von dort i:n Wagen auf stundknlangen We aen durch den Flugsand der Heide fährt: ioo in gleichmäßiger Arbeit ein Tag wie der andere vergeht, und man sich vorn Barbier, der auch Nachtwäch ter ist, erzählen lassen kann. was tags nnd in der Dunkelheit dort geschehen ists ein Städtchen, das ein Hahnen schrei übertönt und in dem Erzählun gen von dem brausenden Getriebe der Großstadt tvpfschiittelnd und ungläu bia als etwas Unmögliches angestaunt werden. Solche Heidestadt war Telle, von dem hier die Rede sein soll, nie. Celle hat eine geschichtliche Vergangenheit. Es ist eine Aristottatin der beide, des sen Mittelpunkt fie bildet. Ein Wel tenherz « hat bei ihrer Gründung Pate,ge, anden und sich ein Schloß ge baut, in dem seine Nachfolger 500 Jahre prächtig Haus gehalten haben Das Schlos; überragt heute noch mit seinen gewaltigen Mauern und Tür-— meb die Stadt. Dentwiirdige Ereig nisse spielten sich in ihm ab. hier wohnte Ernst der Beienner, der die Stadt Celte als erste Stadt Deutsch-« lands der Resormation zusiihrtr. Die Cellenser rühmen sich dessen heute noch Znseimal begeisterten Töchter der Heide Herzöge so, das-, sie sie als Her rinnen aus ihr Schloß führten. So heiratete Herzog August Wiss bis 1636s die schöne Grete Schmidchen aus Erbstors, und herzt-g Friedrich eine l.t'«lisabeth Stendichen. Des Schlosses und der Stadt Glanzzeiten waren aber unter Georg Wilhelm (1665 bis 1705). Georg Wilhelm war ein welt niinnisch gebildeter, viel gereister Fürst, der im Geschmack seiner Zeit eine reiche Hoshattung hielt. Viele europaische Herrscher ließen« sich an seinem Hofe durch Gesandte vertreten, er berief viele Auslönder mich Cellr. Man hörte Französisch und Jtalieaifch parlieren, und Cetle bekam den Anstrich einer kleinen Welt stadt. Jn dem töstlichen kleinen Thea ter, dirs der Herzog irn Schlosse er bauen ließ, traten die damals berühm testen Schauspieler auf. Mit welchem Verständnifr der Fürst italienische Re ssaissance und Barock geschaut hatte, davon legt die Restaurierung der Stadtkirche und der herrlichen Schloß tapelle Zeuqnis ab, die schon seit 156kt mit töttlichen Bikdern des Niederlan ders Marthen de Vos geschmückt war. Unter den Ausland-ern die sich am Hofe in Celle näherten, befand sich auch ner übliche italienische Ahenteurer. Stecchinelli hieß er und stammte aus sVenedig. Georg Wilhelm hatte ihn, der arn Canale Grande bettelte, mitge nommen, und da Sterchinelli. wie die imeisten Jtalienee, sehr geschickt die IVerhiiltnisse zu benutzen wußte, so brachte er es im Laufe der Zeit soaar zum Landdrosken und Generalerbdoft meister. Diese Karriere scheint ihm aber mitunter so zu Kopfe gestiegen zu sein, dafr er hochfalirend wurde. Dann ließ der Fiiest den Jtaliener zu sich ru fen, zeigte ihm dessen Lazzaroniluw ren, die er sorgfältig aufgehoben hatte« und machte ihn wieder gefügig. Daß Celte ein kleines Versailles wurde, dasiir sorgte auch Eleonore d'Olbreuse, die viel genannte Gattini Georg Wilhelrns, die durch ihren has- I gärtner Dacht-tm den französischen Garten mit-—- Springbrunnen und Atleen anlegen ließ. Nach dem Tode Georg Will-einrä des letzten Herzogs von Telle, qing es mit der französischen Herrlichkeit wie der bergen-. 1722 starb Eleonare d’Olbrense und wurde in einem zin nernen Sorge ohne Namensunter ichrift in der Itirstengrust der Stadt kirche beigesedt· Fünf Jahre später wurde ihr zur Seite, ebensalis sang-, klang- und namenlos, ihre Tochter Sophie Dort-they die unglückliche Ge mahlin des Königs Georq l. von England-Lannooer bestattet, deren Tochter Sophie Dorothee als Gemah iin Friedrich Wilhelms i. die Mutter Friedrich des Großen wurde. So weist aus Celle ein bedeutsames Stück der Familiengeschichte der Hohenzoli iern hin, und das Interesse, das der Kaiser durch wiederholte Besuche der Stadt erwiesen hat, wird auch hier durch ertliirlich. Freilich hat der Kaiser außer den historischen und tünstlerischen Erinne rungen des Schlosses und der Stadt lirche auch das Vaterlandische Mu teuni, dein er ein Aalossalgemiilde Röchlinag Die Schlacht an der Göhrde geschentt bat, immer interessiert· Das Museum, dessen verdienstvoller Be gründer ein tunstsinniger Fabrikant der Stadt Celle ist, enthält alle kultur arschichtlichen Dentmöler der Heide nnd der · Heidestadt und bringt alle werthvollen Erinnerunaen des nieder sschsischen Bciuernlebens. wie es sich nn Wahrzeichen der heiligen Pserde tödse nbgespielt hat. Das schönste Stück ist ein vollständig erhaltene-J Heidebanernbaus aus dem Jahre 157l. Wie die Bürgerbäuser der Atti-orde ren in cselle aus-sahen, dasür bietet die heutige Stadt noch zahlreiche Beispiele. In manchen Straßen haben die Jahr hunderte das Aussehen tannt verän deri. Die bunt bemalten, mit Holz schnitzereien versehenen Fachwertsaie bel blicken stolz und unentwegt, Rennen dzs seinen sinnstsinnes der Biirger aus tern 1:«-.und16. Jahrhundert, ans mo derne Menschen hernieder. Goldene Sprüche an den Gesimlen leaen Zeug nig von der Srömniigteit, Biederteit, aber auch dem Schiltsinn der Alten ab. Der Besitzer des hauleg Poststraße Nr. 8 scheint es besonders aus die Weiber abgesehen zu haben, denen er in derber Art gleichzeitig zürnt und hold gesinnt ist, wenn er im Jahre 1532 an der ei nen Giebeln-and die ariesgriirnige Le bensweisheit verkündet: »Ein Weib, einen Eset und eine Htuizg Tie drei man tlapirn music und an die andere sidel schreibt: »Alle Taler, innre Weiber Sind die beiten . eiwertrciber« Die deutsche Renaissance ist auch an Eelle nicht. vorübergegangen, ohne schöne Spuren zu hinterlassen. Das Rathaus ist ein typisches Beispiel da iür. Seine Architettur hat aus die Gestaltung des Museunibaues und ei ner Anzahl moderner Villen Einslusz gehabt. Den Schönheitssinn der Atti-orde ren hat auch der moderne Cellenser ge erbl. Es steckt in diesem Städtchen eben ein großes Stück alter Kultur, das zeigt sich in der Bauart der Häu ser, die eigentlich nirgends pratschig ist und aus dem Bilde der Stadt heraus lritt, das zeigt sich an der Sauberteit ter Straßen, den vielen und den blan ten Fensterscheiben, und dass die Cel lenser auch sonst aus sich halten« sieht man an ihrer guten Kleidung. Es gibt deutsche Städte. denen man dieses Lob nicht nachsagen tann, turz, Celle ist heute noch ein tleines Paris und bildet teine Leute. Soll ich nun noch das Lob der Heide singen. die Celle im Spätherbst mit rotem Blütengewand umkleidet? Endlog wandert man im Kiefern :alde, endlos durch die fummende Heide. Unter uralten trosigen Eichen dann wieder ein breiter, behäbiqer Sachlenhof mit den qelreuzten Pferde löpfen auf dem Giebel, im Stalle glänzendes Vieh und im Hause Mäd chen mit strohgelbem haar, unver lälfchles, herrliches Germanenblul. dann grüne Wiesen und murmelnde Bäche, die Mühle-i treiben. Rudolf Müller. Wie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute Sachen to wenig belümmerte, als um seine eigenen! If VI II Die Brootlnn Ediion Company will ihre Profite mit ihren Angestell ten teilen. Das wäre einmal eine Clettrifchlicht-Gefellfchaft« der einLichi aufgegangen ist« I i i Jn Alaska werdens die Hunde ieht mit 8100 das Stück bezahlt. Titus werden da wohl im Restaurant ein Paar Franlfurter kosten? s se s Große Leidenschaften sind wie Na turkräfte; ob sie nlihen oder schaden, hängt bloß von der Richtung ab, die fie nehmen. ·- - « i Die Art des Grases ist die Blu mensprache der Achtung.