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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 6, 1911)
Die Tragödie von Sklvefier , Fordes. Z sKjveklette aus dein Eugkischku Von Judith Spreuer-. Eine Finanzlrise war hereingebrosg eben. Leute nannten sie eine »Mit lioniirssPanil". Ohne daran zu den ken, daß, was den reichen Mann auch noch so leicht berühren mag, den ar: inen nur um so schwerer in Mitleiden schaft ziehen muß. 1 Als »Union Consolidated« inner halb zwei Tagen um sechzig Punkte fielen, wurde mancher reiche Kapitalist; davon arg betroffen; fiir manchen ar-s Inen Mann und manches arme Weib-l bedeutete es vollendeten Rain. . Und doch war in Präsident Ost good’s Privat-Bureau scheinbar nur« wenig Aufregung, wiewohl die Sachs» lage dort zur Genüge bekannt wurde( —Mr. Osgood war eben als Massen- . verwaltet der banlerotten Gesellschaft eingesest worden. Beim Pult am; äußersten Fenster saß sein Setretär» Sylvester Fotbes, vor ihm ein Bergs von Briefen und Rechnungen. Eins schon älterer Mann, der als Mr. Os-l good’s rechte Hand vom schlanlen jun- s gen Burschen zu der gebeugten, grau-; paarigen Gestalt ausgewachsen war.j Sein langes, glattrasirtes Gesicht wari so ausdrnckslos, wie das eines Arno-» maten, und seine Hand war sest, wie-T wobl sein Herz in diesem Augenblicke unter dem Gefühle eines großen und unerträglichen Unrechts in Empörung wütbend tlovstr. Kaum zwölf Monate war's her, als Osgood ihm eines Tages sagte: »For des, Sie sind immer ein nüchterner. sorgsamer Mensch gewesen, und ob: wohl nnderheirathet, miifsen Sie doet in all’ diesen Jahren ein ganz hübsches Siirnmchen angelegt haben. Sagen Sie mal —- in was pflegen Sie Jhr Geld anzulegen?« Forbes hatte dann zugegeben, daf-, er, weil von Natur aus vorsichtig und auch nicht in der Lage, ein größere-· Risito zu übernehmen, alle seine Er sparnisse in dierprozentigen Bundes odligationen angelegt habe. Jn den dreißig Jahren seiner Be dienstung hatte er etwas mehr atgs ehensoviele tausend Tollars zurückge legt, fiir die Zeit, wo er bei Os: good'g Rücktritt, feinen Abschied er halten wurde. Dann, so hate er fett lange geplant, wiirde er einen wohl verdienten Urlaub genießen nnd in angenehmer Reise den Kontinent durchqueren. Seit Jahren hatte er davon geträumt, den Grand Canuon des Colorado zu besuchen und sich auch Alagia anzusehen, bevor er sich ruriict ziehen würde, um seine letzten Lebens fahre in stiller Annehrntichteit zu der bringen« Mr. Osgood hatte über seine Vor sicht getiicheli. Er drang in ihn. seine Bundesbonds zu verkaufen und den Erlös in diesen wunderbaren »ttnion Consotidated« anzulegen, welche ihren Atttonären regelmäßig acht Prozent bezahlte und manchmal noch eins Extradividende trug. Das wäre tei nerlei rigtante Spekulation. Die Ge sellschaft sei über jeden Zweifel hin: aus gut —- und Forbea hatte sich iioer « zeugen lassen und den Rath des- Pra sidenten befolgt· Und jetzt war die Gesellschaft zu sanirnengebrochen und die schwerver dienten Ersparnisse dreisrigjiihriges Arbeit waren wie fortgewischt! Und während er scheinbar ruhig an seinem Pulte schrieb, grinste ihm der Ruin in’g Gesicht. Langsam gingen die langen Etnn den des niiihieliaen Tages dahin Gewissenhaft verrichtete Forbecs seine Geschäfte, wiewohl ihn der Gedanke über das furchtbare Unrecht, das an ihm begangen worden war, teinen Auaenbtiet verließ· Die Nacht brach herein. Jn seinem einsamen Zimmer fas-, er da und be rechnete seinen Verlust, Dollar fiir Dollar. Cent fiir tkent und stöhnte in seiner Verzweiflung vor sich hin. Stunde um Stunde. bis in den grau enden Morgen hinein. Dann tam der neue Tag. Sein: zahlreichen Geschäfte waren beendet Und wie es wieder Nacht wurde und er wieder allein war. da sasz er ver stört iiber die Aufstellung seiner Ver iuste gebeugt und zermnrterte sein Ge hirn über die Lösung des Problem-, wie nus diesem Schiffbruch doch noch einige Trümmer zu retten. Ein flüchtiger Gedanke tauchte in ihm auf und lehrte immer wieder zu riick und verfolgte ihn wie ein Ge spenst: war er nicht durch diese grote: Gesellschaft beraubt worden, und zwar mit hilfe dieses tyerztofen Mannes-, der als Massenverwatter aus dein Ruin noch immer schwer Geld mitn zen würde, während er, der treue Diener, das tbörichte Opfer-, auf die Straße gesetzt werden würde, um zu betteln oder zu verhungern? Wie wenn er, statt sich diesem grau samen Geschicke fttavisch zu unterwer ern, in aller Stille sein Einen zuriias nehmen würdet Das mochte auf die verschiedenste Weise geschehen die iärnmeriichen paar Tausende waren doch so verschwindend wenig für die Gesellschaft oder für Mr. Osgood, während sie fiir ihn selbst, das- tfrqeb i niß der Arbeit eines ganzen Lebe-Ei ——-i:- --.;...-.x-da ---—«. - --..—.« i so unsagbar viel waren! Er würde nur genau das nehmen, was nach Recht und Gewissen sein war und was man ihm in gewissenlosem Be trug abgesehwindelt hatte. So sormte er Plan aus Plan. Seine Stellung war ein Amt rückhalt losesten Vertrauen-L Er mochte vor her mit all’ seinen Gelegenheiten ein Vermögen veruntreut haben, ohne auch nur einen Verdacht zu erwecken: aber ungezählte Millionen hätten ihn nicht in Versuchung führen lännen er wollte nur, was ihm gehörte. Es war-eine schlaflose Nacht gewe sen. Der Jiorgen fand ihn, wie ge wöhnlich, an seinem Post-en, vielleicht etwas bleicher, aber noch immer die Verlärperung unnahbarer Jntegrität. Mit mechanischer Regelmäßigleil voll zog er seine Geschäfte. während sein Gehirn unablässig der Tummelplatz seiner geheimen Pläne war. Selbst während Osgood ihm Aufträge er theilte, drittete er unter dem bewe gungslosen Gesichte. wie er diesen Räuber seines Vermögens am besten berauben lönnte. Die gesuchte Gelegenheit kam — und wurde ersasztt Farbe-z fühlte sich sicher. Selbst wenn der Verlust ent deckt werden sollte: auf ihn würde nicht ein Schatten des Verdachte-s sal len —- sein matelloser Ruf während all der vielen Jahre würde ihm jetzt zum Hort und Schild werden. Plötzlicher und leidenschaftlicher Jubel über die Vollziehung seines Planes durchzitterte seine Seele. Doch gleichzeitig empfand er eine selt same, ihm bisher fremd gewesene Un terströmung von Elend. Das Geld war wieder fein —- aber seine Ehr lichleit, seine Ehre waren dahin! All seine Ausfliichte und Beschönigungen oor sich selbst erschienen ihm ichal und doesenlos, jetzt, wo es zu spät war. Sie hatten ihm vorher so plnusibel qeschienen ietzt wendeten sie sich argen ihn mit vernichte-wer Kraft. »Schon fühlte er, daß der Friede sei ner Seele verschwunden sei, fiir im » mer! »Forber-!« Es war Mr. Osgoad Der schuld --«.-ewußte Mann sprang mit eine-n Schauer auf, der ihn bis ins Mart hinein schüttelte. Trotz seines Zither « sieitentrefiih105, glaubte er einen Augen blick lang, er sei entdeckt worden, und Jus allen Poren tröpselte esJ wie eisi » ng Schweiß. Zitternd fuhr er mit der Hand Tiber die feuchte Stirne und rang beraebens nach Fassung. i »Also hier leben Sie«, sagte Mr. sOHgooky der mit raschem Blick all’ ldie Detaila des lleinen, wohlgeord: ineten Zimmer-J erfaßt hatte, den iBiicherschrant. die nüchterne Ein richtung die Photographien west licher Seenerien, das im Rost glü hende Kohleuseuen »ein tosiger Platz, Ich wünschte, ich hätte meinen Wen hierher schon sriiher gesunden.« Mit mächtiaem Mühen aelana es -Forbes. seine Fassung zu finden er war eingeschlafen gewesen und :hatte nur einen schrecklichen Traum aetröunrt: die mit den Ziffern seiner Verluste bedeckten Pariere lagen noch vor ihm aus dem Tische erum aber die schuldbolle That war noch nicht vollbracht - sie bestand nur als-« »That in dem eigen-en oerstörten, irren Gehirn Er arisi nach den Papierern als tönnten sie ihn verrathen, und irr drückte sie lrampsbast in der Hand, während er dem unerwarteten Besucher mit einer Beweauna den einzigen Lehnstuhl im Zimmer anbot. »Da-ite, mein alter Junge«, sagte lHaar-ad, indem er sich bor’s Feuer »setzte: .,-Zie wundern sich augen Jscheinlich mich hier zu sehen? Jch jhabe aber Etwas mit Ihnen zu be ’ sprechen. wosiir ich im Vureau auaen scheinlich nicht Zeit oder Gelegenheit ssindr. Sie sind so ein verdammt ge lwissenhaiirr Mensch, dasi man mit « Ihnen in der Bureauzeit teine Minute Iiiir ein Gespräch über Privatsachen . übrig zu finden scheint!« Er intzr fort-. ,,Forbes, ich habe unser Gespräch vorn vorigen Jahre über die Venwenbnng Ihrer Erspar nisse nicht vergessen Jrn weis-» das-, Sie nur ans meine Veranlassung lsin Jbre Bunde-hornig gegen inein »1tnion Eonsolidateb« eingetauscht haben. Ich habe Ihnen den Noth in besten Treuen gegeben · ich konnte den Hereinbrnch dieser Reise nicht Hvorheesehen Jch dars Sie nun Jhre Jsetnververbienten Ersparnisse nicht iveclieren lassen. Jch werde Jhren sVeelust persönlich übernehmen . . . . ! Seht, lieber Freund - ich tun-« er strogein Sie aber nichts Seien Sie desdulb nuszer Sorge -— in wenigen sTagen werde ich Ihnen Jljre Regie runnsbonbg iviebeeerstatten . . . Sie haben Recht gehabt ein armer Mann bars solches istisito nicht über nelnnen!« Wie vorn elektrischen Schlage ges »trossen sprang Foebes in die Höhe. sJebeH Wort Denk-MS siel aus ihn sivie ein schmerzhaster Peitschenhieb ; nieder. »Herr....Sie....ichlnnn lnicht . . . stammelte er. . »Seht. schl, Mensch! Setzen Sie sich nieder und regen Sie sich nicht sonst« seigte Mr. Oögoob güligen . « ist-net »Den Teufel auch, Sie ha ,ben doch nicht gedacht, will ich hof ifen, daß ich Sie den Verlust tragen lassen würde, nachdem ich Sie in die Sache hineingelockt habe?! Well, wir ;tverden reorganisiren müssen und werden stärker sein« als wir s vorher igewesew Mittlerweile aber werde ich Jhre Aktien zu dem Preise zurückneh » imen den Sie dafiir bezahlt haben. i IJch müßte mich sonst schämen, Jhnens ins Gesicht zu se., en. Und Sie ver- i dienen es, mein lieber Mann. Man lann in dieser Zeit der Diebe nnd Ha lunten nicht jedermann trauen, wie ich Ihnen vertraut habe! Dreißigi iJalire in meinem Dienste --— das ist Jsiirwahr, ein Record! Und ich erkenne einen ehrlichen Menschen, wenn ich ihn sehe . . .Aber Formg, mein lieber ;Mann, was ist denn los mit Ihnen?! Du lieber Gott .!« J Forbes wankte hin nnd her; wild schlug er mit den Armen um sich, als i wollte er die Lobesworte seines Dienst ngbers znriictweisen. Die Schuld, die Siinde hatte sich in sein Herz gefres ; sen er wußte daß er nicht liinger ein ehrlicher Mensch sei Er versuchte zu sprechen, um das furchtbare Durstes des nnveriibten Berbreriiens zu geste ih· th: Ader die Worte erstorben auf feineni I Lippen in unverständlichen Lanten,1 mit entn: roten Händen griff er in derI Luft umher, er wantte wie im Rausche. i Mr. Osqovd sprang vorwärts und fing ihn in dem Momente ans, wo ee in Boden fallen follte I s — ) Die rasch zur Stelle gehalten Aerzte konnten keine Hoffnung geben. Zehn Tage lang, eine Ewigkeit siir den« Stett-enden, vermochte er kein Glied zu lsrrreaern kein Wort hervor zu bringen. Nur die Seele lebte noch in dem schon todten Körper ·-— in stummcr Agonie waren nur die Augen drredt in ihrem lautlosen Schmerz. Abend siir Abend kam Mr. Lenood an dnis Bett driss Sterbenden und sprach innan wieder von dessen Treue nnd strenger Ehrlichkeit in all den vielen Jahren· lind Forbes hörte dieses Loh nnd siihlte, dasz da rin eine Strafe liege, die ihn wie Hist lenseuer brannte. Doch endlich mass vollbracht Alle die ihn gekannt hatten, nnd der Prie ster an tser Bahre sprachen in tietge fühlten Worten von der Rechtschass scnheit nnd Treue des Todten gegen über seinen Dienstgebern Und Mr. Osaood stand um ossenen Grabe und hörte den herben Schall der Scholleu, die aus den Sarg sie!en nnd titisterte leise vor sich hin: »Wohl gethan, Du guter nnd treuer Diener!« — ——-—-—---— Ursache und Wirt-inq. »Mir scheint, Itzt Mann ist jetzt Lkncktnub?« »Ganz taub, Herr Dettor. Seit dem Mnlhenr mit dem Antontobit hört er gar nicht-I nicht« »Ja, wie ist denn das Unftirt"?« »Votige Woche ift ihm ein solcher Ztinttasten mit 7 Pferdekräfte-n Ists-eh sein Härtohr gefahren·« » tssin qktiititlicher Spät-. » Heu-: »Na, na, wenn ich Jhncnj nicht recht gebe. brauchen Sie mich dochj Licht gleich anzupacken!« » Ein anderer tbegiitigend): »Nennienj »Sie es ihm nicht übel: Sie schen ja; . er hat einen Spitz!« s » Hinz »Der aber ans den Minni Ldtsessirt zu fein scheint!« I W "’ " · »Höre» Eis denn nirle ich will keine »Hm-Irren habest Dap- Mnumcu iik mir I uc1«lvou-Isl«« I »Aber, mem .c.n«n-. iet- Milr. von dicht ! isui·z«cs;1liclitsst. tutlmm Sorte wird du« Frau Gemahl-u gewiß km thchm n L dumm-« · ---------« »sc- II V a t r r : »Was iche ich, Hedwig, du rund-il Figurenan Tomtc r; »Aber, Papa, du mikit mir doch nirin zumuten, daß ich Pfeife machen folll« Ver enge Rock. Eine Kassekiatschgeschichte mit einem Nachspiel von Eise Krasft. Frau Annchen Mädter ging zum Dameniaffee. Sie that das sehr gerne, weil es doch immerhin in dem klein Fädtischen und einförmigen Leben um te herum eine Abwechselung war. Heute gab Frau Apotheke-r Reich-: hardt den staffer. Dort war es liber haupt immer sehr gemüthlich und nett. Die moderne und junae Frau Dr. Graßmann würde da fein, Frau Postinspektor Gertneuthal natiirlich und Frau Fabrikant Kritan die je desmal ein anderes Kleid anhatte, wenn man sie fah. Vielleicht auch Frau Jngenieur Schmidt, falls ihre Kinder schon aus den Masern heraus waren. Frau Annckien hatte eine weiße Seidenbluse und einen fußfreien Fai tenraei dazu an· »Wie eine Achtzehniahrigr. SchatzA hatte ihr Mann beim Fortgehen ge sagt, ehe er in’s Bureau mußte Achtzehnjähria du lieber Him mel, das war schon zehn Jahre her! Dreimal Mutter war sie seitdem ge worden, so was veritinat den Menschen natürlich nicht! « Sie fühlte sich aber doch jung und elegant, als sie in die ante Stube der Frau Apotheter trat. Da saßen be reits die vier Damen « ganz wie sie vermuthet hatte: »Sagen Sie, meine liebe Obervost nraktikant«, sraate die Frau Itastinz spettor Gernienthal im Laufe her tin-i terhaltitng, »warum traaen Sie ei aentlish immer noch diese weiten Fal tcnröete? Alle-H wird doch jetzt dank eng getragen Da sehen Sie malt« Sie erhob sich ,und mit ihr die an deren Damen auch »Wahrhastia!« Frau Annchen wur de ganz buntelroth vor Staunen, ganz ena die Kleiderrijcke der vier Damen. Darum anrh vorhin die lnrzen. trip: nelnden Schritte der dicken Frau Avo theler! ,,.L)ahen Sie wirklich noch nicht ei-· Kleid mit diesem modernen kliock?« erlundiate sieh die Frau Doktor theil nehmend . »Nein", sliisterte Frau Vlnnchein wie nui Verzeihung bittend siir diese iln aeheuerkichteit »Man und Bluse sind eiaentlicb schon sehr basiee«, erklärte Frau Fa l-ritant Kriiaer eneraisch. »Man triiat nur noch aanze Kleider in dieieni Win ter. Und der titoet höchstens anderthalb bis zwei TlJieter weit .. . . ich lies3e rni an Ihrer Stelle sicher so ein inodernei Kleid machen, , ran Iliiidlerx rnijsrtr Jhnen patent stehen zu Ihrer schlau ten Iigur.« »Ich . . . . ich glaube anch«, itottertk Frau Hlnnehetn »Nur eiaentlirh habe ich noch arnua siir dies Jahr. Das Blauseidene, das Alpala . . .« ,,Finde ich aar nicht!« meinte die Frau Postinspeltor im rechten Vor aesehtenton »Wer triiat denn noch Alpatat Tuch ist seiner· Sie sind viel »in bescheiden, Kindehen Man mus dag anrh den anderen zeiaen daß snan sich das leisten kann, niit der Modi mit·ntaehen. Wir haben alle denselben Schnitt in unsern neuen Kleidern furchtbar einfach ist der· « «« a, furchtbar einsach«, echoten die anderen Danten »Und hilft-J» weil man io usenia Ztoss lsraixht Tas rnwacht Ihnen Ihre Eciineiderin i zwei Innen, so’n Klein. Dass lostet höchstens vie-Hin Mart mit allen Zu thaten Jst das-( denn schliman «Nein«. saate Frau Linnrhen Sie as, und trant tanin Vor tstusreanna Schick war ja so ein enaer Rod, ni eigentlich hatte sie noch aanz ani i ein modern-IS Kleid brauchen können Vier-tin Mart a. dasiir hatte fis wohl schon ein«-. Faun-Ja Mart hitts ihr die Mutter zum Geburt-Sinn fiir iraendeinen praktischen Zwei-l gest-hielt wenn stnrt da noch Manna Zuleati . .er that das sicher. soenn sie ils bat. tinrt war ja so ant nnd sreuts» sich ain aller-kreisten wenn seine Frans bewundert wurde 4 st- JOT Eis Frctu Anneheng Linden leuchtetes noch, als sie ain Abend heittiaina. Der Sturm fuhr talt nnd laut durch die dunklen Straßen und das- weltk- Laut raschelte unter den Ins-en der jungen Frau. Aber sie sror nicht Sie hatt heiße Wanaen vor Lilufreauna und Freude, und dachte nur an den enan nwderncn Rock, den sie betominer würde. Kurz vor der Haustliiir traf sie mi s Kurt zusammen, der aus dein lttintt lam. Er nahm sofort ihren ttlrin und fragte: »Wie war s denn « »Wie «’soll g denn aetnesen seiul Net! l wie immer. llnd eleaant waren die Damen! Denk mal an, Finrtchen, icl sah ordentlich unniodern daaeaen aus-? Die traan ietzt alle ganz enge. .. Hatwlac saate er. Das tiroße Pa » del das er im Arme lrua war arm ’ de, als er die Ihiir ausschließen tooll i te, ans seinem Arm aerutscht. »Was ist denn da drin?« iraate Frau Aunchcn verwundert »Meine Stirn-tm Schatz die ich ins Amt traae Die mußt tnal aus-flicht deßhalb hat«-e ich sie hent’ tnitaebracht.« »Heute noch-" sraate Frau Aar chen aedehnt Sie standen ietzt im Flntridon wr das Madcl ,en Licht aetnacht hatte, und smaten nach den Kindern Die selilir sen schon. ttlus den Zehenspitzcn schlich sub Frau Annehen an die kleinen Betten, und itnrt tnit... »Fan«.ose Vande«, strahlte cr, iibek die Flacheliipse geneigt. »Nun wird rasch aeacssea, Schatz, und dani flick mir gleich den ciaatsrocL ja?« »a. ja dochl« saate sprau Ann chen ärgerlich Sie hatte so schön an gefangen vorhin von dem engen Rock. und nun hatte er nur noch Interesse für seine dumme Litetvta. Während des Essens wartete grau Annchen nur auf eine günstige ele enheit, urn von dem neuen Kleid zu brechen, das sie unbedingt brauchte. Fürs erste schilderte sie den Koffer und die Eleganz der anderen Damen gründlich Jhr Mann hürte zu und aß dabei. Einmal schüttelte er den Kopf: »O Welt, wie ist dein Affenbaus »groß«, scherzte et. ’ Da wurde sie böse! »Das sind al les sebt gebildete, nette Frauen«, er eiferte sie sich. »Aber bei euch Män nern ist alles, wag sich nicht um enten i Beka und die Kneipe dreht, Affe ret.« Da lachte et noch mehr, stand auf und küßte sie. »Süßes Aeffchen, sei nicht böse nnd flicke jetzt bald deinem alten Brumms bär den Pelz. « »Gut, aber eine Belohnung rriege ieh nachher dafür, ja?« Er nickte eifrig. »Wenn du mir daz Dings wieder glatt zusammenbringst, kannst fordern, was du willst.« Da holte sich Frau Tlnnchen trium phirend Nabel, Zwirn, Finaerhut und ihren FlickenbeuteL Aus solche Dinge verstand sie sich nnd hinterher, wenn die Jacke wieder wie neu aus ihren Händen hervorge anaen war. mußte er die zwanzig kl. art heraus riicken, ihr viellieber Ehemann. Si nahm die Litewka hoch, untersuchte die Schaden und wurde blaß. War das die gute, theuere Litewla, die sieh Kurt in Berlin hatte machen lassen? Wann war es doch aewesen2 Lanae konnte das sicher nicht her fein. cpckg t und arau sah das dunkelblaue Tuch aug, das Futter beinahe ganz zerrissen, die Knijofe blind. - «Nette stiste was-Z« fragte der Mann tliiglieh »Ja, Annchen ..... fiinf Jahre hab’ ich sie wohl schon. tWeifzt noch, Hansel wurde damals ger.«.de geboren« » Fiini Jahre! Sie sagte norls immer nichts. Wo hier anfangen uno wo aufhören, Kurt konnte docl nicht mit tausend Flieken im Amt f herumlaufen! : Er stand wie ein aroßer Sünder »ueben seiner Frau. ! »Ich hab' mich eigentlich schon ae ichamt, Ttlnnchem aber was ist da z« machen-? Die Anderen sind auch leine Ströiisffr. dafi sie sich alle paar Mo nate eine neue Litewla leisten könnten4 Gehtspz denn gar nicht mehr?« »Nein«, tagte Frau Vlnnchen hart. »Wie ein Hangwurft kannst du nicht ’ramlaufen.« »Siehst!« Er seufzte schwer »Unt so wag kostet dreihia Mark minde fseng. llud ich hab’ leine zehne mehr» iibrig in diesem Monat Die Vielen Ausgaben, wenn der Winter kommt « stohlein Kartoffeln engros . . .. weißt, Vlunchen verfuchs noch mal. Ich lleibe auch bei dir finen. und wem du die ganze Nacht niihft. Jch li· dir den neuen Roman vor, den ich arftern aus der Leihbibliothek mitge lrracht habe. Du hist doch sonst so eine Tausendtiinftlerin im Aug-bes« trrn, kleine fleißiae Mama.« - Frau Aunchen blieb stumm. " Dreif;ia Mark hatte er qesaat. Undl zehn hätte er vielleicht iibrig in die i fein Monats Wenn sie dazu ihr «·,.aanzig Mark oon ktltutter gäbe, waren ec« aerade dreif:ig! Sollte Kurs ich vor den Kollegen schämen müssen, weil seine Frau das- Modernste trug ider lieben Eitelkeit halber und unl ifreinden, oberfliichlichen Frauen zu imponiren? Nein. Es wiirde Viel leicht auch ohne enge Röcke weiter aehen durchs Gliiek .... Der helle Kopf hob sieh lind die ,:;errisfenc Litewla fiel unter den Tisch und blieb da lieacn. »Du .... Kurtchen?« »Ja?« »Ich . Ich habe doch zwanzic Mark von der Llltutter zqu Geburt-; trsg bekommen, weiht doch. Dazu legft du noch etwas zu vielleicht macht dir der Schneider schon eine Litetrka fiir fiinfundzwanzig Mart Priiben der Lange soll furchtbar billia em.« Flutt war ganz erschrocken. »Die zwanzia Mart sind fiir dichl Nein, Schatz, siir das Geld sollst du dir eine Freude machen, hat Mutter geschrieben« Sie schüttelte den Kopf. Etwas schwer, es aina aber. »Ich freu mich doch. Schatz »Schatz«, saate er in demselben slii iternden Tone nach. Nur noch viel ireicher. Und dann liiszte er sie zum zweiten Male. i »Ich hab’ doch ein Prachtweibh steuan nun brauchst du heute Abend nicht mehr zu slicken Jn drei Tagen wird mir das Schneiderlein trohl so«n Dina zusammenaeschustert ba ben, nnd bis dahin versuche ich mit» Würde und Eleganz den Fetzen hier nach zu tragen. Komth Annchen,» »b(nt’ wird gefeiert ....« ilud elie su- recht n)usite, was mitt ihr aeschab, hatte er sie bochqenomst men und wirbelte rnit ilir durch die Zimmer Sie tanzte aliidlich mit und als sie endlich beif-. und miidi iraendwo in einem dunkeln Winle der auten Stube landete-I-, saate Knit auiatlnuend: »Gott sei Dant. das-, du nicht and solche iiirchterliche enae nnd aeschmaet lese Rede traast, wie manche perritelte Damen liier in der Stadt sont mark- direlt ans mit unserer Jan ·-,rrei, Anmben.« ils-d tm lachte sie auch: »Ja, tbot sei Danl!« —-·---.---.--s Kommentar lteifit man ein Buch, in dem man alles findet -—— nur nicht das, was man gerade braucht. Schneidctmeister Cznm Herrn dcr seinen Sohn in die Lehre tun lvillM »Hm der Junge auch Talent zu unsern Handwerks« « · H c r r : »Jeder Zoll ein SchnetdetF Bettler-. ’ An der sehr belebten Straßenecke steht ein armer Blinder, zitternd auf seinen Stock gestützt, und halt den Vorübergehenden mit wortloser Bitte den Hut entgegen. Aber nur selten nimmt sich einer von den haftenden, eilenden Menschen die Zeit zu einer Spende. Da wirst ihm ein mildthätiker Mann ein Geldstüct in den alten F li. Ehe jedoch der Bettler noch das Ge schenk an sich nehmen konnte, beu t sich blitzschnell ein halbgewachsener unge um die Ecke und hat lautlos mit einein gen-sandten Griff die Münze aus dein Hut genommen, so daß jetzt der Blinde mit seinen ungelenlen Fingern umsonst darin herumsncht. Verständniß oses Erstaunen eigt sich in seinen Mienen. Die Leute aber, denen der rasche Bor gnng aufgefallen, machen ihrer Ent riiftnng Lust iiber den lecken Dieb, der nicht einmal die hilflose Armuth ver schont. Er ist freilich längst entflohen, sc dasz an eine Verfolgung nnd Strafe nicht mehr gedacht werden kann. Da iiir wendet sich indessen das lebhaft entfachte Mitleid dem Beraubten zu. Die Menge sinnt sich. Einer sagks dem andern. Die Geltenden iiberrnits teln eg immer wieder den Kommenden - nnd stundenlang regnet es reiche Haben in den vergilbten Hut. Abend ist’"g. Am Vorstadtende ie hen zwei Vergniigte lachend des e ges. »Machen wir morgen in einem anderen Viertel toieder!« sn·t zum vJunaen der »Blinde«. ,,?«sarnosel· Trick!« Entschuldigt. Richter: »Sie haben dem Herrn Zeugen also die Uhr geraubt?« Zingetlagtert ,,Jawohl, Herr Rich ter« Richter: »Und warum gaben Sie ihm dann noch eine Ohrfeige?« Angellagter: »Aus Wuth, weiks eine Talmiuhr war!« Aus einer Frauenvcrsammlung. »Wer hat denn in der gestrigen Versammlung gesprochen?« »Alle nur die auf dem Pro gramm Anaetiindigten kamen nicht zum Wort.« Neuer- Titel. »Der Hnber ist ja kürzlich an die neu errichtete Nebenwnrte iiir Erdloc benbeobachtung versetzt worden! Wut de er da befördert?« »Ja freilich - der ist jetzt Erdbes trennebenwartewiirter.« Die Zeitunqshmänr. Tapeziererr »Gut, daß Sie heim lommen, Frau Professor! Wir lönnen nicht weitertapezieren der Herr Ge mahl sitzt schon seit einer Stunde auf der Leiter nnd studirt d’ Malnlatun Unbednkhtc Folge. Bauer tznr Bäuerin, die ihm ein nengefertiates tileid fiir ihre Tochter zeigt): »Was, Taschen hast Du da ’nein gemacht? Na, da setzt Du der· Liese schöne Raupen in den stopf, — am tinde Verlnngt sie gar noch Ta sit)entiicher!« Schöne Zeiten« ,,Ekell)aft, daß in Ihrem Orte im mer so eine niedrige Temperatur ist!« »Ach, hören S’ mir auf wie noch keine Fremden in unsern Ort komma san, da haben wir überhaupt warst Temv’rat11r und so dummes Zeug g’l)abt!« F- i m k c r l i n g : »Sie nennen meine »Weder nnd Geniisse eines Ve etacias uns« somier Woher leimen sie dis chn1«.-« E i n h c i m i fmc r : »Na, Sie ha lrcn ijc doch an unseren Metzger ver kauftl«