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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 22, 1910)
Ver Weg seines Vaters-. Rwelle von Alire Gerland Steelr. Uebersth von Wal terJarobi. l. Der alte Doktor saß in seiner Halb tutische mit einein Gesicht, als ob er an einem Pferderennen theilnahm, ob schon er noch eine halt-Stunde übrig hatte, um den Vieruhrzug zu erreichen und die Station nur zehn Minuten weit war. Magag trottete sriedlich durch die Dorsstraße und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. —- Der Dotter überlegte in großen Zügen alle Augenblicke des Lebens seines Soh nes. Dieser Sohn, der seine Studien vollendet hatte, wollte nämlich nach Hause lomnten, um immer daheim zu bleiben! Sein Vater sah ihn im Geiste wie drr als lleinen Jungen um das alte weite haus spielen; er sah ihn mit den medizinischen Büchern Bau-werte errichten und aus seinen lindlichen Entdeetungsreiien den Staub von den Dachsparren mitnehmen. Bently war sehr rege und aufaewecit gewesen. Sein späteres Leben hatte ihn bald hierhin, bald dorthin geführt und erschien dem Doktor, der niemals iiber Lang Hol loev Form. swo sein Distrilt endete. hinausfahr, wunderbar. Bentley war anders als der Vater gewesen. Dieser aber wußte, daß die Leidenschast der Jugend sich legen und er sich einst in den schönen, qriinen Ge filden niederlassen würde, wo der Va ter so lange Jahre artrirlt hatte. Er wußte, daß die Wanderlust ihn end lich nach dem sichern Port der Hei math slihren würde. So hatten die Eltern, wenn er als Kind nach dem Mond schrie, ihr Bestee gethan und ihm auch nachher. als er iort zum Studium wollte, alles gewährt. Es waren einsame Jahre gewelen Aber nun waren sie vorüber, und er lehrte zurück, um den Weg seines Va ters zu gehen. Er hatte Medizin stu dirt und sollte hinfort an der Seite seines Vaters arbeiten und den Leu ten briftehen und Glück um sich ver breiten. Magog trottete zur Station heraus, und mit einem Ruck hielt der Doltar an. Er stieg aus und ging newöo aus der Plattfarm aus und ab, indem er aus den schrillen Pfisf des Zuges wartete. Der Billettschafsner tam vertraulich näher. .Sie warten aus den Zug, Dos tor? Er hat etwas Verspät«ung.« Der Dritt-r niste ,.Jan)ohl, ich erwarte meinen Sohn heute.« »Das ist schön. Jedoch wird er wohl bald wieder fortfahren, nicht wahrs« »Weder fortfahren? Ich dente nicht. Er bleibt jetzt für immer, Pertins, — siir immer!" Der Drltor sprach mit lirregunky denn er haßte dieses Warten und Aus fragen. Der Beamte, überzeugt da von, das-, er einen Fehler aerracht hat te, nahm seinen Hut ab und beweh tete das abgetraaene Futter darin. Dann Dichte er seine Nase mit einem rothen Taschentuch und begann wiede rum. «Tak ist aut siir Sie und die gnä diae Frau· Was :r:ill er anfangen — ein Geschäft eröffnen? Jch hörte, daß Sam Waller verkaufen will und ver muthe wohl recht, daß Ihr Sohn Bentln ——« »Nein, nein!« unterbrach ihn der Dritte-L »Ich will meinen Sohn in lkeinem Geschäft fehen.« Er räufperte fich. »Er triro mir beistehen in mei nem Beruf, —- jn, ja, in meinem Be-j ttlf!« s Der Beamte erröthetr. z »Ja, es ist schön, in einen Beruf zul lkmmen« wo alles schon so wohl vor bereitet ist. nicht waer Aber er wirds nie trie Sie selbst sein." ! »Er wird mich iiberra,ieci, Tierlini;.i Es ist junges Blut, nie wir esJ heut zutage brauchen. Dort tommt der Zugl« Er trat etwas zurück, als der Zug einfuhr; seine Augen suchten eis ria die rnuchaeschtviirzten Fenster ab. Als er Bentlh erblickte. trnt er vor. »Lieber Sohns« ! »Ach, Vaterl« Bentlen gab ihm diei Hand. «Froli, Dich zu sehen. Dachte nicht, daß Du hier am Bahnhos seini würdest. Glaubte, irgend ein alter« hausirer würde um 4 Uhr gerade ein Pslaster oder eine Pille nöthig hat-en. und dieö·tviirde siir Dich iwichtig gest nug sein, mich nicht aber-holen« Der Doktor siihrte ihn lächelnd zumi Wagen. s »Ach, ich lonnte crbtommen Jetth besindet sich ziemlich alles wohl, mit Ausnahme der alten Frau Hall« Er seuszte ein wenig. »So ist’s recht, stelle Deine handtasche hinten aus den Wagen. Was soll niit dem Koffer tret den?« Die elegante Gestalt im blauen Anzug hielt einen Augenblick an. »Ach, ich brachte iilserhauspt teinen.« »He-achten teineni" »Nein. Die handtnische reichte. Ich habe noch einen Anzug darin und zu hause sind auch noch einige Meidungss Rücke, falls ich etwas brauche. Aber-, wie geht es der kleinen, lieben Ma mas« Der Doltor ergriff langsam die Zügel »Sie ist nicht ganz wohl, Bently. Sie fühlt sich einsam, oermuthe ich. Doch fest bist Du zurück, dann wird es wieder besser werden« Der junge Mann maß mit kriti schen Blicken die Gegend, durch die sie fuhren. »Die arme Mama! Ich habe ihr viel zu wenig geschrieben. Sage, Va ter, die Stadt ist noch unverändert; warum läßt Jim Squires auf seiner Scheune lein neues Dach einbringean »Es war ein schweres Jahr, und die Ernte war schlecht.« · Bently gähntr. .Die alte Geschichte. Selbst wenn ein Bauer nicht in den Himmel käme, würde er der Ernte schuld geben!« Der Doktor schüttelte den Kopf. »Mnnchrnal ist es schwer-, ein Fort tomrnen zu finden, mein Sohn." Er dachte an das Loch, welches die Rech nungen seines Sohnes in seinen klei nen Schatz gefressen hatten. Aber er sdachte plötzlich, daß er es ja so gern gethan hatte; er war so stolz aus ihn. »Magog wird nlt«, saqte Bently. Kannst Du nicht ein wenig mit der Peitsche nachhelfen?« Der Doktor würde Mago ebensowe nig wie Bentln geschlagen haben. Er zog nur die Zügel etwas an, und nun verfiel Magog in schnellem Trab. Zehn Minuten später befand sich Bently mit seiner Mutter in der Bibliothet »Bist » Du müde, Gebilan Vierhundert Meilen, folch’ lange Fahrt! Ach, Bentlh, es ist so gut, daß Du wieder zu Haufe bist!« »Ja«, sagte er, »es ist sehr schön, Mama.« Er dachte daran, daß ihm noch nie aufgefallen war, wie einfach und ab genutzt alles hier im Zimmer aussah. Durch all dies aber sah er die Freude seiner Mutter, und diese Liebe schien ihm zu überschwänglich und zu weit hergeholt Er hatte auf der Univer fitöt die Kunst der Selbstbeherrsctwng gelernt; und daher swar ihm die Rüh rung der Mutter zu lebhaft und zu offen. Dann begann er von seinem Leben außerhalb und von den Damen, die er in der letzten Gesellschaft getroffen hatte. zu erzählen. Die Mutter list-te andächtig zu. »Es wird Dir bei uns anfangs ru« hig vorkommen, Liebling. Doch hier gibt ei auch einige Wicht Mädchen« Sie nahm ein Bündel Stiefmiitterchen vom PulthDorothh hardin brachte sie fiir Dich aus ihrem Garten.« Er stand aiuf und trat ans Fenster. ,.Warum bringt Vater das Pferd selbst in den Stall? Wo ist Jones Junge?« Seine Mutter zögerte. »Ach, er Verließ uns letzten Winter, —- deg Geldes wegen, Bently. Auf-»er dem sollte er lernen. Dein Vater macht sich nichts daraus, gerade ietzt -·1vo sckönes Wetter ist. Aber er ist nicht mebr jung, und die Anstrengung im Beruf --— er war ganz lrant im Dezember« Bentln warf den Kopf zurück. »Ach. Vater ift ganz gesund.« Er beobachtete den zurückkehrenden Vater. Sein Gesicht swar gerothet und das graue Haar war an den Schläer bereits ivie Silber. Bentln schaute fert. Es war i!;m, als ob seine ruhe losen Finger hie zarten Stellen in sei nem Innern suchten. Alles dies gab ihm ein Gefühl der Ungeduld. Diese beiden letzten traulichen Stunden er schienen ihm zu viel für die inneres Ruhe eines Mannes; sie brschten dast Leben aus dein gewöhnlichen erichJ aewicht. ! »Der Vater hatte einen stolzen Glanzs in den Augen, als er Mutter und Sohn zusammen sah. ,,Ben:ln, Junge, ich sreue mich, daß Du daheim bist! Ich tras Bekannte heute, — sie planen allerlei Vergnü aen nächste Worts-e und —-« Bentln unterbrach ihn. ,.Nächste Woche werde ich nicht hier sein« Der junge Mann lächelte verlegen. »Warum, Bently2« Seine Mutterl erblnkte· »Du sprichst gerade, als wenn Du hier nur zu Besuch wärs !« »Ja, ich muß dann wieder sort von hier. Ein Freund geht nach dem We sten; sein Onkel hat Da eine Farnt, und ich habe beschlossen mitzugehen und dort zu arbeiten« »Pen«y!« Der Dotter suchte die Augen seiner Frau. Der Glanz sder Freude war darin erloschen. Der Dottor siihlte sich hist-lich alt und hilflos. ,,Bentlet;, wir dachten, Du würdest mir hinfort zur Seite stehen!« Der junge Mann wandte sich hitzig zu ihm hin. s »Da hast Du etsgvsas gethan, tnozut Du tein Recht hattest, —- niimlich an-? : derer Leute Zukunft gebaut. Jch habeJ Jahre verschwendet, um Formeln und Regeln zu erlernen. Was hnst Du aus Dir selbst gemach-it Du bist ein Sita-» ve jeder alten Frau. die an Abram-« tistnuj leidet! Jch bin vernünftig ge worden. Ich erhielt ein gutes Auge-» bot und werde ei onnehrnen!« i Einige Minuten blieb es todtenstill. Dann sprach seine Mutter. »Bentlly«,. schielte diese Aussprache bitte bis enor-l gen aus. Dein Vater ist heute Abend« zu miide und überangestrengt.« s I Ohne ein Wort zu sagen. wandte r sich zur Thür. Er war froh ütber über die Schwachen. »Mutter, es thut mir leid«, sagte er zögernd. »Wenn Du alles nur in Ruhe überlegen würdest -—" Die Mutter erhob absoehrend die Hand. »Wir wollen es versuchen, Lieb ling." Das war alles, was sie erwi derte. »Ich möchte hinausgehen«, sagte er. »Ist mein Zimmer fertig. Ich muß Briese schreiben.« · »Es ist alles fertig. Bentlnx Du wirst alles so sinden«. ihre Stimme zitterte etwas, ,,:vie es immer war.'« ll, Beim Thee wurden nur wenige «Worte gewechselt. Die Stimmung war gedrückt. Ueberall serh Bently das Walten der Mutterhiirm —- den selbstgebackenen Kuchen, die Erdbeeren aus dem kleinen Garten und sonstige Ausmertscimteitem Jedes Geräth, jede Speise waren Beweise der Freude über seine Heimlehr. Als sie nachher alle drei schweigend in der Vorhalle beisammen saßen, siihlte «er. daß er alles eher ertragen könnte wie diese stille Atmosphäre ih rer Liebe und —· Enttiiuschuna. Ab untd zu richtete seine Mutter wohl eine Frage an ihn. Das herzliche aber fehlte· Um 10 Uhr erhob sie sich und sagte( ·zu seinem Vater-: diesen Sieg, —- den Sieg des Starten . l l »Du hast einen langen Tag ge habt.« Mit einem letsen »Gute Nacht« ver ließen sie Beide den Sohn. Lange noch s saß er da und lauschte in die Nachts hinaus, in tiefes Sinnen versunken. Um Mitternacht begab er sich bin auf in sein Zimmer und schrieb einen langen Brief an einen Freund. Er( schilderte, wie sich sein Leben im ser-i nen Westen gestalten würde. und nach- l dem er in glänzenden eFarben alles ausgemalt hatte, fühlte er sich erleich-1 tert und frei von Gewissensbissen, die ihn Idoch verfolgt hatten. Dann gingt er zu Bett und verfiel bald in einen tiefen Schlaf. Er träumte, daß er weit fort reiste, weit fort von der alten Heimath — durch wunderbare Städte· Er ließ sie alle hinter sich; seine Augen waren nur auf ein weitentserntes Land gerichtet, weiches durch den Nebel gleich einekl Perle leuchtete. Er träumte, daß er,» als er es endlich erreichte, von oieleni Leuten erwartet wurde, die ihn zu ihrem Führer machten; nnd nun be gann er, eine Mauer aus Marmor zu bauen. Höher und höher wurde sie: » aber als sie vollendet war, sah er, das; idie Leute schweigend darum standen Tibig ein Fremder erschien und sagte, Yder Erbauer habe unter der Mauer seine eigene Seele begraben. Danni hörte er seine Mutter rufen und well i ste sie tiissen. Er war aber zu weit ! fort, und seine Arme konnten sie nich« erreichen. Aber wiederum hörte er sie aus weiter Ferne rufen: »Bentin« lomm schnell. Drin Vater ist lrant!« « Er erwachte und sah die Mutter im Mondenschein vor seinem Bette stehen. »Er ist sel:r lranl«, murmelte sie »Es ist ein SchlaganfalL denle ich: er lann nicht Zu inir sprechen. Fleis» Bently!« Er richtete sich auf und sah die Angst in ihrem Gesicht. »Komm schnell. Gott sei Dial, daß Du hi-r bist: Du roirst wissen, stvas wir thun müssen!« Die Mutter tvar wieder sortaeeilt, und er zog lieb schnell an nnd liei in der Eltern Zimmer. Hier sah er die gebeuate Gestalt des Vater-Z aus dein Ruhebett nnd die Mutter darüber leb nen. Sein Herz stand bei diesem Lin blict einen Moment still: dann ging es wieder in sicheren Schlägen »Gleich bin ich wieder du«-, ries er. Er eilte zuriiet und lies blindlinass in des Vaters Zimmer an den Medi zinalichr.1nt. Einen Auaenbliet später toar er wieder oben mit der Flasmr. die seinem Vater das Leben retten sollte »Noch niemale krnr sein Geist io klar und überlegend gewesen Trotz der Angst hatte er eine ungewöhnliche Sel-bstbeherrschung, die Mtirleln und Augen leitete. Er sagte der Mutter, was sie thun sollte; und sie geborchte seinen Anordnungen schnell und ohne Fragen. Es handelte sich um einen Schlan ansall; darüber hegte er nicht den ge ringsten Zweifel. Die Gefahr uberi ließ seinen Muth wachsen und übte Kontrolle über seinen Willen aus« »Mutter«, sagte er, »ziehe Dich schnell an, Du mußt Maaoa anspan nen und schnell zu Dosltor Vater sah ren. Jch trill alles thun, bis er ein ttisst.« Sie geherchte ihm Hinblin Rie rnalI-.tvieder konnte er ihr Vertrauen und ihren unerschittterlichen Glauben an sein Können vergessen. Er tätnpste die hervorquellenden Thriinen zuriich als er sie fortgehen hörte und dann vorn Fenster aus zusah, wie sie alles zur Absnhrt vorbereitete. Wenige Minuten später rollte der Wagen da von und verschwand in der Daniel lreit Nun war er dankbar, daß das Pferd alt, treu und erprobt war. Dann war er allein in der Nocht mit einem Brennen im Kopfe und ei nem Gebet, daß das Schlimmste ab gewendet werden möge. So verging die Zeit. Er hörte nur das schwere Athmen des Kranken. Al les erschien ihm so verändert und so schrecklich; und doch zitterte seine Hand nicht, wenn er die Meditamente wh mnsz, unv er verlor auch nicht die Ur theilgtmst Jn jenen Stunden lernte er sich selbst tennen wie nie zuvor. Es schien, als ob in dieser geheimniszvollen Ge genwart des Todes die Hülle von isaoigmus und Selbstvertrauen von ihm abgefallen wäre, und er nun nackt und beschämt dastiinde. Sein Herz tvurve weich, und er beugte sich vor der stillen Kraft, die von seinem guten Vater ausging. Er sah nun ein, wa ruxn die Leute den alten Doktor ge liebt hatten und ihm ihr Leben an Vertr.uiten: weil sie nämlich wußten, dag er fiir sie tämrste nnd lebte, bis er krie ein Soldat aus dem Schlacht setde sallen würde. Jn dem Verlangen, sein Unrecht gut in machen und dem Vater seine veränderte Gesinnung iniizutheilen, neigte sich Bently über den Kranken nnd ries: »Vater, Vatert« Dann wandte cr sich mit Verzireis lung wieder seiner schwierigen Auf gale zu. Wenige Minuten später öff neten sich die schweren Lilngen des Kranken. »Bently«, lispelte er. »Mein Sohn!« Ill. Als der Morgen dämmerte, lnm seine Mutter mit dem Freunde des Vaters. Bently hielt des Kranken Hand trockenen Auges und mit leiser Hoffnung in dem übernächtigten Ge siclkt Dottor Vater raubte sie ihm nicht, denn er sagte: »Bently, dsante Gott, daß Du hier narstt Jch dente, Dein Vater ioird am Leben bleiben.« Da verbarg die Mutter ihr Gesicht an des Sohnes Schulter. Am Nachmittag desselben Tages slain Doktor Baker wieder. »Er ersird sicher leben«, sagte er freudig erregt. »Dir, mein Junge, ist es zu danken. Wenn Du nicht hier gewesen wärest —«. Seine Stimme mirde ernst. »Bently, Du wirst nun assber an Deines Vaters Stelle treten müssen. Er nsird nicht mehr wie bis her arbeiten tönnen.« Bently erhob die Augen zu dem aiitigen Gesicht in seiner Nähe. Ein neues Licht alänzte in ihnen. »Ich werde niemals das vollbrin gen, wag er aetban b.it«, Doktor Bri ter. Seine Stimme zitterte ein we nig. »Aber ich werde versuchen, mein Beftes zu thun!« --....-,-.....— Bin Dabei als Künstler-. Aug London wird gemeldet: Die Royal Draxvina Society eröffnete die set Tage in der Fishmeitger«5 Hall eine eiaenirtiae Ausstelluna. Diese Gesellschaft, deren Ebrenpräsident der König und deren Priisidetitin die Prinzesfin Lonise ist, will die maleri: sche Beobachtungsgcibe in jugendlichen Personen entwickeln und das Zeich nen aus dein Gedächtniß fördern. Die Ausftellung bringt Versuche von künft lerifchen Arbeiten, die von Kindern im Alter von L bis 19 Jahren herrüh ren. Sie umfassen Architektur-, me chanische, dekorative, finiirliche und selbst imprefiioniftistfche Zeichnungen, die freilich recht oft einen entsprechend ftilechten, kindlichen Charakter auf weisen. Der Stolz der Jüngsten im Reiche der Kunst in Scott Siolomon, ganze zaoei Jahre alt und stolzer Be fihee des Goldsterns der Gesellschaft. Seine Zeichnunaen sind selbstverständ lich impressionistisch und mit, freilich sehr nothrrendiaen Randbenteeknngen seiner Mutter versehen. Seine erfte Zeichnung verfertigte er im Alte von 17 Monaten und wie die Randbemers tung besagt, foll sie einen impressioni ftifch aesehenen Baum darstellen. Viel leicht hat aber die ganze Phantasie ei ner liebenden Mutter dazu gehört« den Charakter dieser Arbeit zu enträtliseln Der ertte Locomoetvenpmh Von dem Ursprung des ersten Lo tomotivenpfiff aibt Mon Dimanche eine interessante Schihernng. Jm Jahre 1823 stieß die Lotomotive Sam fon der von Leicefter nach Stvsanninq ten führenren Bahn bei der Kreuzung der Landstraße von Thornfon auf ei nen Karten, der von einem Pferde ac zoaen wurde-. Der Masrtrinist setzte sofort das Horn an, das eintige Sig nal, über das er verfijate, aber der Lärm des Zuges übertönte den War nungsruf, der Wagensührer fand nicht mehr Zeit, auszutweichem und der Karten mitsammä feinem Inhalt wur de svon der Maschine urnsgetvorfen. Der Unfall machte damals großes Ausse-! ·hen; noch am selben Tage eilte der Direktor der Bahnlinie zu George Steplpensotn der ein Hauptattionär des Unternehmens war und hielt ein Vortrag über das Ereigniß. Dabei machte er den Vorschlag, man möael doch die Lotomotive mit einer Pfeife? ausriistem die gleich durch den Dampfj der Maschine in Thätigleit gesetzt wer den tönnte. »Die Jtdee ist guc«, meinte Stephenson, ,,man muß eine Prosbes machen.« Von einem Instrumenten-s händler wurde die erste Pfeife geliefert und ihr Erfolg war so günstig, daß die Bahngefellschaft beschloß, alle ihre Lolomotiioen mit solchen Dampfpsfeifen nuszuriiften. Die Gesellschaft bezahlte-» den Ibeschädigten Wagen, ersetzte 50. Pfund Butter und 80 Dutzend Eier, die bei dem Unfall vernichtet worden waren: die vielen Eier waren eigent lich der Anlaß, aus dem indirekt die Lolomotivenpfeife her-vorging Sie war zuerst eine Art Trompete, die durch Dampfe zum Tönen gebracht wurde, aber bereits im folgenden Joh re ging man zu regelrechten Pfeifen iitser, wie mir sie noch heute an den modernen Listomotiven finden. W— Das Ewig-Weiblich« Ein ainiisantes kleines Erlebniß bei einer türzlich in eiaer Chemnitzer Mädchenfchule abgehaltenen Prüfung erzählt die Chenmitzer Allgemeine Zei tung. Bei der Prüfung wurde uber die Gewinnung und Verwendung des Eifens gesprochen. Der Lehrer rich tete an eine der tleinen Evastöchter die Frage: »Kannst Du mir einen Ge brauchsgegenstand aus Eisen nennen?« Prompt erwidert das illeine Spottg -inädel, froh der schnell gefundenen Antwort: »Die Rollschuhe, Herr Leh rer!« ,,Nein«, meinte der Lehrer, sol che Gegenstände meine ich nicht. Nen ne mir doch mal den Gegenstand, der in jeder Hauswirthschaft unbedingt lvorhanden sein muß und der sehr oft« ja fast den ganzen Tag gebraucht wird·« Der Lehrer meinte den eiser n« Küchenofen Die Kleine aber; sinnt einige Augenblicke nach: ein Ge-l genstand, der in jeder HauswirthschafH unbedingt vorhansden sein muß, ders den ganzen Tag über unsgezählte Male ’ gebraucht wird? ..... »Ich hab’s, Herr Lehrer«, ruft die aufgewecktes Kleine aus, und leuchtenden Auges-s verkündet sie: »Die Brennscheere, Herr Lehrer, die Brennscheere!« b Das Uhtandhsmi tu Athen-ein Das den Ersten des- verstorbenen Prosfessors der Philosophie v. Sig rrart gehörende U«t,landsihaus in Tü bingen, in dem Ushrland von seinem fünfzigsten Lebensjahre bis zu seinem Tode gewohnt hat, und das bisher pietätvoll in feinem alten Zustande er halten «ivurde, steht in Gefahr, durch Verkauf in andere Hände überzugehen und vielleicht zu geschäftlichen Zwecken ausgebaut zu werden. Es wäre in hohem Maße bedauerlich, irrenn das an der Neckarbriicle aelegene Hang mit seinem terrassenförznig aufsteigenden augsichtevollen Garten profanen Zwe cken dienstbar gemacht würde-. Es hat edoch den ’!lnschein, als ob diese Ge fahr noch rechtzeitig abaexoandt wer den könnte· Die Tübinger Ztadtvers swaltung erwägt den Gedanken dag Haug zu erwerben und später ein find: tifcheS Museum daran-J zu machen. Auch der Schmäbische Schiller-Verein und der Bund fiir Heimathschntz ha ben Schritte gethan im Sinne der Er haltung der denlsrviirdiaen Stätte. Zerfall der Weftmtnftewbtet. IBeunruhigende Mittheilungen hat kürzlich« wie aus London geschrieben -wir«d, der Delan von Westminfter in der Jahresversammlung zur Be lämpfnug des Kohlenrauches in Lon don gemacht. Aus seinen Mittheiluns gen geht nämlich l,ervor, das-, die ebr würdige und schiine Westminsteraktei, bekanntlich Englands größtes Na tionalbeiligthuin, infolge der zersetzen den Einfliisse der im Kohlenrauche enthaltenen Säuren in der Gefahr ei nes ununterbrochenen imo ziemum schnell fortschreitenden Zerfnllg steht. Der Detiin erklärte, das-, der Einfluß des Koshlenraucheg auf das der Abtei benachbarte Parlamentggebäude schon unmittelbar nach dessen Vollendung ltrsahrnehmsbar gewesen sei, auch die Abtei zeigt an fast jedem ihrer Steine Zeichen des Verfalles infolge des Koh lendiimpfes. Seit fünfzehn Jahren hat sbie Var-verwaltung beqonnen, sich! gean diese Zerstörung der Hilfe der’ Wassenschast zu —-—-— -.——-» Vorschlag zur Güte. . Annoncenslsxpeditor szur junqu Dame, die ein Heiraths Gefuch ein rücken lassen wills: «Jn dieser Großes würde die Anzeige 4 Mart 50 Pfen- ! nige kosten!« Junge Dame (erfchtoclen): »Wie so theuer ift das?« s Annoncen- Expeditor: »Wisfen Sie» was, Fräulein, nehmen Sie gleich mich, da können Sie das Geld spa ren!« s Jus streut-It Erster Gast: »Warum schauen Sie denn den ganzen Abend immerzu nach der Wand hins« Zweiter Gast: »Ich schaue nach meinem Ueberzieher.·« Erster Gast: »Der wird schon nicht fortlaufen.« Zweiter Gast: »Darum gerade schaue ich hin; denn Jhr Ueberzieher ist schon sortgelausen.« Der Vorsichtige. Herr (an der Straße zu einem Schultnaben) »S—sage m—mal, Kl ——.Kleiner, its-wo ist hier d—die P Post?« . Schuljunge grinst und schweigt. Herr (ärgerlich ab): ,,Sch—Scha— Schasgkopf!« Ein Schusterjunge (h:nzutom mend): »Na, warum sagst et ihm denn nich?« Schuljunge: »Das-damit h-—er d—dentt i—ict w—tvill ihm u—uh—— iizen , und h-—r ha—haut m—mit eene?« Das gute Kind! Fritzchen erfährt zu Beginn der Fe rien in der Sommerfrische, daß sein daheim weilender sehr strenger Wpa eknen Unfall erlittten hat, der ihn vor aus-sichtlich aus vier Wochen im Kran kenhaus festhalten wird, und strömt nun über von Thränen und Heulen! »Der gute Junge!« meint, ihn zärt lich streichelnd, eine gerade bei seiner Mama weflende Dame, »so sehr nimmst Du Dir das Mißgeschick Dei nes Vaters zu Herzen?« ,,Och nee,« erwidert Fritz, noch im mer schluchzend, mit schöner Aufrich tigkeit, »es is man bloß, daß es Papa’n gerade jetzt passiren muß, wo er mich doch sotvieso nicht hauen tann!« Passe-nd. »Wie können Sie nsur Jhre Sachen so im Zimmer herumliegen lassen, durcheinander wie Kraut und Rübenf »Erlauben Sie, das thue ich mit Absicht, ich bin Vegetarianer.« Gelungcnc Bestätigung «Der Kiebitz ist wohl ein unange nehmer Mensch?« »Jawohl, nicht einmal mischen kann man die Karten, ohne daß er sich hin einmischt.« Gute Austern-. Sie: »Aber Fritz, Du hast ja gani vergessen, daß heute mein Geburtstag ist!« Er: »Ja, mein Schatz, das kommt aber daher, daß man Dir’s gar nicht awsieht, daß Du wieder ein Jahr älter geworden bis .« Galant. »Mein Papa hat mir zum Geburts tag einen Flügel geschenkt« »Aber, gnädigeg Fräulein, ein En gel wie Sie, braucht doch keine Flü gel mehr!« Parallele. Ehemann swälyrend eine- Vot tragg : ,,«furcht«bnr langweiliger Kerl; mag der in zwei Stunden «)orbringt, erzählt meine Frau in siini Minuten!« Schlau. Freund: »Bei Dir ist doch vorhin eine ganze Menge junger Burschen lerauggetommen . . . wac- madrten denn die da?« Komponist: »Nun, ich habe mit ih nen die Melodien meiner neuen Ope rette einstudirt, damit sie gleich nach der Ausführung aus allen Gassen ge issfiffen werden« - A Følqrn dri- Bier-steuer «Mmtusc» nicht mrhr niiln«i1.lcn, LM ksniz Bier m nun-r xusmnrdcn!« Hei-nicht vom Bock. Frau: «Mnnn, tun-:- tust du denn nur in der Wicht-W Mann tfcinm nrncn Cvlindkrlntf un tcr die Wasserleitunq haltend« »Gehst — tm - Gottlicly ich habe cø dir ja — gefagt, —- das -—— das Achtcl ist —- noch .langc nicht lcct!«