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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 10, 1910)
h » Jaxhkgll Nebraska Staats- Anzetger und J cerold 910. Zwei m- U Jiu ummer 41. Gkoymiiikekleins Garten. Großmütiekieins Gatten, Dich seh’ ich noch immer Im Blüthenfchimmet Der leuchten-den Rosen! Und fühle, wie linde, Bei tanzensdetn Winde, Mich Düfte umiosen. Da Iletteti in Ranken Jeliingetjeliebee tDie Mauer hinüber· Und Lilien —- die schlankem Gluiheoihe Gladiolen, Sie wispetn verstohlen, Sie niclen, —- und sehn-unken, Jni Bienbciutm dem alten, Von Eer umschlungen Da lugten wir Jungen Ins Finkenneiichenk Da lärmten die State, Die feiiWien im Jahre. Hoch droben im Kästchen Und du in der Ecke, Ttnuiheiniiiches Häuschen! Da regt sich siein Mäuschen, Im Weinlaubvekstecke. Nur Vogel-stimmen Und summende Jmmen An diühendee hecke. Oh, selige Träume, Oh, heimliches Leu-schen Bei-n Raunen und Rauschen Der fiiiiteenden Bäume! Lichtwellen entfliehen Dein Winde —- und ziehen Durch himmlische Räume. K. Egger-. « Af Jn der Vunkeltammer. Novelleiie von Dietrich Berndt. Die tiefe Dunkelheit im Zimmer wurde von dein matten Schimmer, den die rathe Lampe verbreitete. un irr-brachen. Drei fchwarze Silbe-net ten. die Köpfe eines Mannes und ei nes Mädchen, traten deutlich aus dein Dunkel hervor. Der rothgliihende Schimmer beleuchete iein mürrilches Antlitz und ihre runden Wangen, er traf auf feine Brillengläfer und auf oen Ring an ihrem Finger. Und der Ring leuchtete plöylich hell auf. als fie einen der Enttivicklungstifche zur Seite rückte. In dem tiefen Schweigen, das nur durch das Geräqu eines scharf tro pfenden Wasserhof-us gestört wurde, ließ sie plöslich eine leife Bemerkung kaltem »Es ift zu liebenswürdig von Dir, daß Du mir fo behilflich bift und Beinen freien Nachmittag dafiir bin aiebii.« . »Mein Leben würde ich hingeben, um Dir helfen zu lönnen", dachte er in der Tiefe seines Herzens. Doch tiefe Worte tamen nicht iiber seine Lippen. Laut gab er nur die folgende Antwort: »Den Gefallen thue ich Dir gern... Steht dort auf dem Brett nicht noch eine andere Schachtel mit geschnittenen Films, Mars-« Man war ein passender Name fiir das brauniiugige junge Geschöpf, das den Sonnenschein in den —- nein! nein! nicht den Dezember seines Le bens gebracht hatte. Ein achtundvier tigjähkiger Mann hat erst den Otto ber erreicht. Und Man stand erst im einundzlvanzigsten »Meinst Du nicht, daß es fiir heute genug ist?« fragte sie. »Oh, trir tönnen auch die übrigen Iilms entwickeln«, meinte er. »Heute gelingt’s gerade besonders gut.« Und damit streckte er feine Hand nach den Films aus. Er wußte es, draußen erwartete ihn eine ruheloie Untqelsung — May’s immer tichernde Cousstne, ihr Bruder, ein nie zufriedener Thunkchi aut, und ihre Mutter mit den ständig lächelnden Lippen und den talten grauen Augen. Draußen war es ihm nicht vergönnt. aber hier in der Dun teltammer wenigstens war er sicher, die Geliebte auf kurze Zeit allein zu baden. Er war ein wenig verschlossen. Sie diintte ihm das schönste Mädchen, das er je gesehen. Er fühlte ihre Nähe. er beobachtete das jugendliche Profit ihres frischen Gestchtchens, das unter dem röthlichen Licht wie von einem glitt-enden Schimmer angehaucht schien. Er blickte in ihre auf-braunen Augen und glaubte darin das Glliet seines Lebens widergespiegelt zu sehen. Sie hatte sich gegen seine Schulter aelsbnt und bielt das Köpfchen ge senkt. Sie sbliette in die Tut-witte lungssetkale und beobachtete, wie sichi auf den Films die ersten Linien zu: erkennen gaben. Da fuhr sie plötzlich» zurück: »Ach Gott, das wußte ich nicht, daß es gerade diefe Films wa- l ren!" rief sie aus. »Welche Films, Liebste? Was hat es damit fur eine Bewandtnif37« l »Nichts nichts « Sie hielt’ an um dann in ein unbehaglieh Hin-l gendeg Lachen auszubrechen »Es sind ling gemacht -hatte. Sie waren mir» ganz aus der Erinnerung gekommen s Ich glaubte immer, sie wären gar! nicht des Entwickelns swertb -— es war ein liber, duntler Tag« »Die "ume hier treten aber sehr gut hervor«, meinte er, während er die Schale ruhig hin und her bewegte. Die kleinen Wellen bewegten sich auf und nieder und brachen sich leise plöt schernd an den Stein. »Ist das nicht der Stadtwald hier?« »Ja«, murmelte sie, und nun schie nen die immer deutlicher hervortreten den Biloer ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Wie gebannt biickte sie auf die schwarzen Films, auf denen die Bäume weifz hervortraten, als wenn vom letzten Schneegestöber die Flocken an ihnen hängen geblieben wären. »Hier sehe ich eine Gruppe«, sagte der Geliebte in diesem Augenblick »Die Gestalten sind ziemlich deutlich zu unterscheiden." Seine Augen blick ten fest auf den Film, auf dem lang sam greifbare Formen annahm, was vvkyck noch voll Allem leimt-n Schleier til-erzogen schien. »Es-irr steht Deine Mutter —- hier Will —- und dort — bist Du das in dem schwarzen, nein in dem weißen Rock? Was trägst Du auf Deinem KrihW »Es ist ein — ein weißes Tuch«,» antwortete sie über seine Schulter hin weg. »Der Wind entführte meinen» Hut über die Klippen, und dafürs band ich das Tuch um. Meine Coustne " machte die Ausnahmen. Du tannft sie nus der nächsten Gruppe sehen-« » »Aus dicker-« fksgie May-s ais-l liebter, nachdem er einen anderen Filni in die hnnd genommen hatte. »Ja hier —- ichset,e. Wer ist denn der junge Mann in dem weißen An zug neben ihr?" Er —- er ist ein Mann den wir —- — dort unter getroffen hatten und der sich unserer Gesellschaft an tchlvß" »Geliebte, Deine Stimme klingt er inüdct.« »O nein, nein!« Sie trat ein wenig zurück. so daß ihre Gestalt mehr im Schatten stand. »Ich fühle mich ganz wohl wirklich-« Er goß aus einer Flasche die Schale voll. Ein turzes Schweigen l folgte Dann -- — »Wns ist das hier?« fragte er preis lich. Seine Artgenglöser fielen mit einem Klirren auf den Tisch, während Man ein leiser Ausruf des Ueberra .fchens entfuhr. Langsam- wie die Traumgestalten anwachsen. traten die Linien auf dem Film deutlicher zu Tage, zwei schwarze, auf dem Positiv sweiße Gestalten ragten in den Him mel. Es war der Mann mit dem weisen Anzug und May mit dem weißen ITuch um den Kopf. Jhr Haupt :oar, · krie in Verzweiflung, aus seine Schul ter gesunten und seine Arme hielten ihre jugendlich blühende Gestalt fest umschlossen. »Was -—— was stellt das ach« wie derholte der Geliebte Man’g. ,,Woll: tet Jhr ein hübsches Bild ein tableau vivant — siir Deine Consim stellen?« Aengsttich wartete er aus ihre Ant trort. Würde Sie diese Ausslucht an führen? Dann trat sie mit einem lan gen Schritt aus der Duntelheit her vor. Das rothe Licht glühte auf ihrem ver-zweifelten lieben Gesichtchen, als sie in den Rus ausbrach: »Nein! ..... Nein! Ich muß Dir die Wahrheit sagen ..... Ich hatte meiner Consine die Kamera überge hen. Sie muß sich irgendwo verborgen und von ihrem Schlupswinlel aus das Bild ausgenommen haben ...... Sie hat mir gegenüber nie ein Wort davon verlauten lassen ...... Wir wußten ja nicht, daß sie in unserer Nähe wart« »Ich verstehe.« Er entzog sich dem Lichttreis und trat an die Wand. »Du standest dem Mann —- dem Deine Liebe galt —- gegenü-ber?« »Ich sagte ihm die Ell-schieds worte.« Fiir einen Augenblick herrschte dumper Schweinen »Es swar nicht llnebrenhastes.« Verziiat bittend, wie ein Kind, sprach sie die Worte. »Ich wollte versuchen, Dir eine gute Gattin zu sein. Jch wollte est Jenen Tag im Walde sah ich ihn das letzte Mal. Du hattest mich noch nicht gefragt. Nur — —«-« »Nur?« »M«ama hatte mir bedeutet, das; Du Dich mit dieser Absicht trägst!« Sie weinte leise. »Ian weil Deine Mutter den Wunsch außerte«, tlanq eine feste Stimme aus der Dunkelheit heraus, »weil Dein Bruder bis über die Ohren in Schulden sasz und ich Ver mögen besitze, .hast Du eingewilligt. mich zu heirathen?" »Nein, nein, nicht nur aus diesem Grunde«, seufzte sie. »Ich wußte, daß Du lieb und gut zu mir sein würdest. Er ist arm und konnte mich nicht hei rathen. Jn meinem Unglück hätte ich Dich aber lieber genommen, als jeden Andern. Ziirne mir nicht. — Jch habe Dich wirklich gern-« »Ich bin Dir nicht böse, Kind. Nur eins möchte ich lwissen, hat er Dich wiriklich so lieb, das-, Du ihm ganz vertrauen kannst?" »Lieb? Oh! Du bist zu zu ernst und verständig, um das Alles verstehen zu können. Thsricht würdest Du ihn nennen, wenn Du mußtest wie er mich liebt." »Und -Du?« »Oh, ich ..... ich«, sie brach ab und sbedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen. »Ich tann es Dir nicht sa gen." Er nahm ihre Hände zärtlich in die seinen und sprach mit ruhiger Stimme: «LCtlgsst scholl hattest Bll mir Ingrn sollen, was mir hier aus diese Art nnd Weise erst zur Gewißheit wird« »Aber meine Mutter?« Jhre Stimme klang hart. »Was hätte sie machen sollen? Du hist alt genug, einundzwanzig Jahre.« Er seufzte. Er fuhr mit der Hand iiber seine gefurchte Stirn und sprach leise: »Noch ift’s nicht zu spät.« Der inne scharfe Kampf in seinem Innern war beendet. »Ich werde sehen, daß ihr beide durchtommt, liebe May.« »Was meinst Du damit?« »Ich meine, daß ich Dir helfen soill .... Euch beiden Willst Du mich jetzt nicht auf einen Augenblick d ..... allein lassen? Nein, liebe Man. nicht ... . lass mich.« ... . «Eimnal nur laß’ mich einen Kuß des Dantes«, flüsterte sie. »Nun will ich guhen." fEin Sonnenstrahl schoß in III Zimmer. als sie die Thiir öffnete Tie Thür schloß sich wieder. Wieder herrschte tiefe Dunkelheit. Nur vorn schien das glühendrottie Licht der Lampe auf den schwarzen Film. Er nahm ihn aus, riß ihn tur; und klein, war-f die Stücke auf den Tisch und legte sein graues haupt mit einein leisen Seufzer zwischen die; Scherben. » ...-—- --.-.. Wustkalisches. In Paris hat sich ein Orchester ae bildet, dig sich nnr aus vrattiicken Aerzten zusammensetzt Einer hear beitet mit Meisterschnst die Otirtrotn pete, ein zweiter das Becken, ein drst ter das Trommelfeli. Ein beriihniteri Nasenarzt hat das ehrwürdige Blag ! instrnrnent, den »Zinten«, wieder zu Ehren gebracht, während ein KolleacI fiir Mund und Hals die Maultronsniel spielt. Ein bekannter Spezialist fiir Her-kleiden bringt einigen jüngeren Die Flötentöne bei, wobei er vor allem auf aenanes Funttioniren der Klappen hätt. Auch ein Sänger befindet sich unter den Aestulnpsenx er Ist in der Tistelbehandlung ein Meister. Hin Zahnarzt ist Virtuos auf der Met) tarmoni!a, währendein Spezialist fiir Magen usw. Krankheiten die Bust neige. genannt Rumveltuh. bearbeitet Da die Herren Mediziner durchgängig Passionsmustker sind, werden sie nur ernste Stücke, wie Requiems, Trauer marsche usw. verführen. Ihre Kunst soll großen Eindruck machen. Es wird berichtet. daß man die Enget im himmet pfeisen shört, wenn sie am Werte sind. —----. »Was ist ein Chausseur. Hans-P —- »Ein Chausseur ist ein Mann, der ! schlau genug ist« ein Auto zu lenken, abier zu schlau, eins zu besihen.« f Königin der Tropenitiichte. i i i Zeit jeher gilt die Ananas als die Königin unter den tropiichen Früch » ten. Allerdings wird in neuerer Kett von Kennern behauptet, daf-. . sie der Mangostane und dem Zut s tetapfel im Geschmack nachstehe. Beide sind aber noch viel zu wenig bekannt, als daß dariiber ein allgemeines Ur teil aefällt werden lbnntr. Wohl wis sen die Forschungereisenden zu berich ten, daß die pomeranzenqrosze, wohlrie chende Manaostane die löstlichste Frucht deH tropischen Asien sei, und der faust aroße Zucker- oder Zimcnapfel, dessen Heimat Rolumbien und Peru ist, sei nes erquickend liihlen und lecleren Fruchtbreies halber in allen Tropen ländern als beliebtestes Obst gilt. Kei nesfalls wird es aber je den beiden Ri oalen gelingen, die Wichtigkeit der Llnanas für den Welthandel irgend wie zu beeinträchtiaen, und so wird sie auf unabsehbare Zeit die kcstbarste sTropenfrucht bleiben. ! Die Heimat der Ananas konnte bis J ber mit Sicherheit nicht festgestellt wer » den. Theils wird dafiir derNorden von »IZiidamerita gehalten, theilsOftindien, ’da der Strauch in beiden Gebieten wildwachsend angetroffen wird. Jene Annahme wird unterstützt durch den Namen der Frucht. Nanas wird sie nämlich von den Tupis in Brasilien genannt, woraus Ananas entstanden ist, das schon 1580 bei Hernandez vor tommt; auch wendet Christof Arosta in seinem 1578 erschienenen Buch über die Drogen und Medilamente Ostindiens diesen Namen an. Nach ihm soll die Pflanze von Brasilien zuerst nachWest indien überqefiibrt worden und von da nach Ostindien gekommen sein. Jn Europa erhielt man die erste ausführ liche Nachricht über sie durch Oviedo, der sie in seiner Naturgeschichte Jn UIIUD Allsllykh Occcllb lll Ukc Willlc des fechzehnten Jahrhunderts unter nahm man in Treihhäusern die ersten Kulturversuche, die lange Zeit fehl .-schlugen, bis endlich englische Gärtner ein umständliches Verfahren entdeckten, das zum Ziel führte. Die Ananag gehört zu den Brenne liaceen, Prachtvolle Schmarotzer der Tropenwelt, die vorzugsweise jene so oft erwähnte Ileppigkeit, jenes Ueber maß der Pflanzenbelleidung das so bezeichnend fiir die echt tropische Bege tation ist, hervorgerufen. Aus derMitte eines blnuariinen, sta cheliqen Blattbusches, dessen aloeartige Blätter 13 Fuß und länaer werden« erhebt sich der FruchtstengeL der in ei ner aus violetten Blüten gebildeten, ei runden nnd zapfenariigen Aehre ens i digt. Die anfangs grünen-Früchte sind einem Tannenzapfen ähnlich zusam niengedriinat. Mit fortschreitender Reife werden sie gelb und fleischig nnd verwachsen mit der fleischiaen Blüten standsachse wie mit den ebenfalls flei schig werdenden Derlblättern zu einer Sommelfrurlit. Tie Atlas-as ist also nicht eine Frucht im Sinne der Kirsche, des Apfels oder der Joharniiglspeere,« sondern hat ihre Analoge in der tfrdi « beere. Himmbeere. Brombrerr. Mit’ demApfel hat sie allerdings wieder das » aenieinsani, das-, sie eine ScheinsruchtT ist. Darunter versteht der Botaniters ein fruchtähnliches Gebilde. das nicht mir aus dein Frnchtlnoten, sondern( auch noch aus anderen Organen der i Blüte Melch, Fruchttnotein manchmall sogar den die Bliite tragenden Aestchen nnd Stieleni entstanden ist. Während der Entwickelung des Fruchtstandes wächst die Achse weiter nnd krönt schließlich di- Furcht mit cwm Breit-! terschopf- i Wenn die Annnag heute auch in fast allen Tennenliindern lultiviett wird,so können doch nur die Europa und Nord amerika vZuniichftqelenenen Produk tionsqediete eine Augsnnr vornehmen. An ihrer Spitie stehen dieBnhama-Jn seln. deren Absangebiet Nordamerika ist. Fällt die Ernte qui aus-, so ervor tiert die Jnselaruppe HRUDOO Dutzend Ananias, die einen Wert von ungefähr Z Million Tollan repräsentieren Zu ..tneisk gehen die Franc nach New York, das mehr und me r bestrebt ist, den Anannshandel zu monopclisieren, wie es auch den Erport der westindischen Inseln an steh aezoaen hat. Die Früch te der Sandwichinseln werden in re-» saelinäßiqer Dampserverbindung San »Ftancisro zugeführt- Die leoren un ter denen namentlich San Miauel die sAnanasknltur mit gutem Erfolg be treibt, senden ihre Produkte nach Lon tdon. Auch Deutschland bezieht von I dieser Ansfnhr vonJahr quahr mehr. Aus anderen Kulturgebieten, wie aus Indien. von den malayischen Inseln und Philipvinen findet eine Aussuhr nicht statt da der Markt fehlt. Der Konsum beschränkt sich also aus die heimath. So konnte es kommen, dan mtn beispielsweise auf der Philippi neninsel Panay im Jahre 1890 32 Ananas fiir 20 Cents, einschließlich ei nes Transports von sieben englischen Meilen, kaufte. Auch in den deutschen Kolonien wird dieAnanas angepflanzt, bis jetzt aber nur von den Eingebore nen, so in Usambiri nnd an der Küste Ostafrilas. Das weite Kulturgebiet der Ananas sowie die Jahrhunderte alte Pflege der Pflanze haben naturgemäß eine Reihe von Spielarten erzeugt. Man kennt deren etwa hundert, die sich bald durch stachellose Blätter. bald durch dana schierte Blätter lweiß oder gelb ge fleckt), bald durch einen pyramidensörs migen Frnchtstand kennzeichnen. Eben so sind die Früchte der einzelnen Va rietäten inFarbe und Gewicht sehr ver schieden. Jede wechselt in den verschie: densten Zchattirnngen von Pupnrrotl), Scharlachroth, Schivarzroth, Gelb, Grün n. Weiß, während die Schwere zwischen 4 und 24 Psd. schwankt. Die Spielart Kew auf Ceylon zeitigt 20 schwere Früchte von hervorragendem Geschmack. Die Riesin aller Ananas arten wurde auf den Höhen von Ma J ranon, einer Küstenprovinz Brasilieng I entdeckt. Sie erlangt ein Gewicht von 30 Pfund· Je nach Boden, Klima und Pflege lann nach einem bis anderthalb Jahr die erste Ernte vorgenommen werden »Man schlägt den Strauch über der ; Erde ab, denn als Fruchterzeuger ist er J ; wertlos geworden und die im Boden Izuriickbleibendeanrzeln entwickeln ja sneue Schößlingr. Um die Früchte lnicht zu verderben, trägt man sie nach idem Magazin, wo sie mit einigen der f obersten Blätter, die ihnen zum Schutz aus der Reise dienen, von den Sträu- « chern geschnitten werden. Auf einem Stapel stehend oder frei in der Lust schwebend, läßt man sie vor dein Ver packen einen Tag trocknen, damit sich die Feuchtigleit, die an ihrer Oberflä ehe haftet, verliert. Bei der Verpackung muß man trotz ihrer Einfachheit sehr vorsichtig sein. Von den Bahamas findet die Verschiffung nach den nord anierilanischen Häsen häufig in Scho nern statt, die ungefähr 50,000 Ana nas an Bord nehmen können. Nach dem entfernteren New York nnd nach London bedient man sich der Dampfer. Jm Laderaum der Schiffe werden Regale errichtet, aus denen die mit den Blättern gepfliickten Ananas vierschichtig aufgestapelt werden. Sol len die Früchte fiir eine weite Reise versrachtet werden, so bedient man sich i der Lattenlisten, hoch genug, um eine auf die Stümpse gestellte Schicht Ana : nas aufnehmen zu können. Die Ana nas werden in die Kiste gestellt und die Schuhblätter beim Einsetzen gegen die Spitzen hin zusammengedrückt Da Quetschungen sorgfältig verhütet wer den müssen, werden die Früchte auch wohl in starkes Strohpapier gehüllt. Eine besondere Verpactunggmethode wendet man auf den Azoren an. Hier wird nämlich die Frucht so ties vom Strauch abgeschnitten, daß ihr ein Stengel von mehreren Zoll Länge ver bleibt. Mit diesem Stengelende wird sie in einen mit sandiger Erde gefüll ten Blumentopf gesetzt, und da man ihr einige Blätter belassen hat, macht sie den Eindruck, als ob sie in dem Topse gewachsen wäre. Vor der Ver-— schifsung wird sie mit Hanfpapier um trsictelt und in einLattentistchen gesetzt. Erscheint die Geschichte auch kostspie lig, so hat sie doch viel Vortheilhafteg für sich: die Frucht kann in dem Blu nientops nachreifen, es verbessert sich also ihre Qualität; es wird ihr das schöne Aussehen erhalten, und endlich leiden die Früchte durch diese Art der Verpaclung so gut wie nicht, ein Scha den tann also nicht zu beklagen sein. Die so verpactten Ananas werden in England ihrer Güte und des schönen Aussehens wegen sehr geschätzt und dementsprechend oeznyir. zrog oer hohen Transportoerluste haben die Produktionglänrer ihre Hinlturen nicht nur weiter gepflegt, sondern auch alt-, gedelmL Und die Bedeutung dieser Frucht wird zunehmen, je weiter das Vertehrgnetz der Erde wird und je schneller die Dampser die Ozeane durchtreuzen. Wie start die Nachfrage Das-Angebot iidertrisst, zeigt dieThat. J sache, daß die europäischen Gärtner j bemüht sind, in ihren Treibhiiusern «die Frucht iii Mengen fiir den Handel zu lultivieren. Wenn schon dieses Unternehmen einmal recht lohnend war, hat es doch jetzt an Einträglich teit eingebüßt, da sich immer mehr Dampfer an dem Transport von tro rischen Früchten beteiligen. Jn vielen Produktionsländern, wo an einen Erport der Früchte nicht ge dacht werden kann, werden sie präsers virt. Das geschieht, indem nian sie schält, in Stiicke schneidet, diese in Blechbiichsen bringt und mit einem Sirup aus Wasser und Zucker über gießt. Nachdem den Büchsen die Dek i lel aufgelöthet sind, werden sie in sosz genannten Dampföfen fünfzehn bis zwanzig Minuten lang heißen Damp fen ausgesetzt und nach erfolgter Ab Lühlung in heißes Sodawasser ges racht, um sie zu reinigen; dann er folgt die Etilettierung. Aus dem Saft der Ananas ge winnt man durch Gärung ein wein .artiges Getränk, Ananaswein oder « Chica; auch dient er zurBereitung ver schiedener Litöre, so des beliebten Na naja. Jn Brasilien und auf den Phi lippinen weiß man aus den, durch Mazeration aus den Blättern gewon nenen Fasern dieser und anderer Bro mcliaceen ein äußerst feines und stark durchscheinendes Gewebe herzustellen, das, wenn es aus reiner Ananasfaser hergestellt ist, Pina, und wenn Hanf mit verwebt worden ist, Husi genannt wird. Die Ananassnser wird auch Ananasseide und Sillgras genannt und die Verfertigung desGewebes, des Ananasbattistes, verschafft in der Nä he von Maniln ganzen Dorfschaften ihren Unterhalt. C. S ch e n k i n g. Die Füße der Japaner-. Professor Lannelongue. der bekannte französische Chirurg-, machte jüngst in der Atademie für Medizin zu Paris interessante Mitteilungen über die Er gebnisse seiner gründlichen Beobachtun gen der . . . Füße der Japaner. Er ist auf Grund eingehender Forschungen zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Unterthanen des Mannes, den man in Europa Mitado nennt, von rechts wegen unter die Bierhiinder eingereiht werden müßten. Da die Japaner fast immer barfuß gehen oder günstigen Falles geschmeidige, biegsame Pantof feln tragen, sind die Zehen ihrer Füße so fein ausgebildet, daß sie greifen nnd packen können; fie können eine Stangc halten, sich an einem Mauervorsprung festhalten, irgend einen Gegenstand mit bewundernswerther Geschicklichkeit von der Erde aufheben und . . .. lebendige TMäuse fangen. Auch die Chinesen besitzen einen so brauchbaren ffan ihre zu Schiffe sah rendcn Briefträaer, die die Briefpost in die an den Flüssen gelegenen Ortschaf ten bringen, führen, während die Hand dag Steuer lenlt, mit den Füßen träf tig das-« Ruder, das von den Zehen sehr aesdiictt gehalten wird. Professor Lan nelongue kommt zu dem Schluß, daß der Jus-, der Japaner ein Greiforgan ist, wie der Rüssel des Elefanten oder der Schwanz gewisser Affen, nur dase, er nicht ganz so ausgebildet ist« wie diese Organe. Ob die Japaner und die Chinesen ans diesen Vergleich mit Elefanten und Affen besonders stolz sein werden. ist eine andere Frage. i-—-— Die Gefahren des übertriebenm Sport-. Eine recht bemerkenswert-the War-— nung über die Gefahren übertrie bener Sport «- Bethätigung bringt der ,,Fainiln Doctor«. Das an gesehene ärztliche Organ silhrt aug, daß die ungünstigen Folgen für den Organismus, wenn der athleiische Sport bis zum äußersten getrieben wird, hauptsächlich folgende sind: erstens, die ungleiche Entwicklung der Glieder und Organe infolge der ganz unverhältnismäßig starken Anwen dung aus die eine oder andere Art von körperlicher Bewegung. Besonders ge fährlich ist dies siir noch imWachgthum liegrissene Körper. Zweitens werden die Nerven iiberanstrengt und der Ber brauch am Gewebe geht zu schnell vor sich. Drittens-, und dies ist vielleicht die ernsthafteste Gefahr, ergibt sich alls gemeine Vergiftung deg Körpers aus der Ansammlung der Gewebeveri biauchgvrodutte im Körper, die sich so schnell ansammeln, daß sie nicht durch natürliche Mittel ausgeschieden werden können. Endlich hat die übermäßige physische Kultur einen schlechten Ein fluß aus das geistige Leben, denn je vollkommener ein Mann in physischer Beziehung ausgebildet werde, desto mehr nähere er sich dem Zustand eines Automaten —— er werde eine wunder voll balancierte und regulierte Ma l schine, schwache aber seine höheren gei stigen Fähigkeiten Die Lebenskraft könne auf diesemWege nicht vergrößert werden, sie tönne nur spezialisiert wer den, und was in der einen Richtung gewonnen werde, gehe in der anderen wieder verloren. Ob gerade die Töchter der Revolu tion dazu berufen waren, Trauerbei schliisse zuEhren des Königs von Eng land anzunehmen? sk- sks sk Einmal im Leben klopft das Glück an iede Tür, aber die Menschen sind meistens so mit ihrem kleinen Unge mach beschäftigt, daß sie keine Zeit sin den, auszumachen