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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 15, 1909)
Die falsehe Schwester-. Eine Geschichte eins dem Witten We sie-! von W. Charlotre Meyer-Trödel An einein ipsiten Angrifrshend im Jahre ! .P., ino eg draußen fei,r n« rrn war, saßen Zwei Gentlemnn in der Schente »Zum weißen Raben« und iviirfelten um ein seidene-; Hat-strich. das eben ein dritter Gentlemnn eisser Dorne irgendwo genommen hatte Da bei tranten iie nun oerhiilinißmåmiq viel »Alten« und huren Tabak, den sie auch nicht beishlt hatten. »Das ist keä den Herren von Quatlnhorst am Salziee so Sitte.« Ler eine der zwei Männer nur ein Inn-ach hanerer Boden, ein rotbhnari ner Sire, der andere ein lilonder Tent scher, mit so kalt-Insekte- ehrlickenr Ge sicht, wenn mnn die olattqedrkidte zer borte Naie abrechnete Drei Gänae wurden arm-ritt nnd jeder Gang to stete ein Gleis Rum; der Profit der! ganzen Transattion laq somit auf Wer Seite Les Schneide-mindes, eines gar! entsetzlich bieten gleich: näßin schmntzi i gen Franzosen, der eine Glatze .:itte ! wie sie am Salzsee nicht glänzenden ! brauner nufoetrieben werden tonnte.’ Er iaß hinter seiner »Ihr-C wie er den wackeligen, nnqehobelten, rohen Tisch stolz nannte, schmauchte eine tut-» Je Matrosenpfeifse, die vor wenigen Tagen mertwiirdiaerireise irqendivoj gesunden und dann hier ver-trunken worden war, und las sich selbst rechti laut aus einer alten, iertnitterten Nummer des ,,Fiano« eine Geichi chte; von irqend einer RHIonnniIrtsetznnqk vor. Außer oen zwei spielten undi den-. Wirthe nur niemand in dem nie deinen dumpfen Heller. Endlich tprnnn der Deutsche aus« rettte und streckte sei « ne germanische Gestalt, daß die Kno clæn knackten, näbnte laut und nnchbal ’ tia und wars mit milden verstixlqiener Miene einen Doppeldellar dem ver schlosenen Franzosen ,;u. »Verloren«, ries er einige Male. »Mir icheint, der Bade-to hat mich doch ariledderL Die ser nahm mit verschnintexn Lächeln iei nes durch eine Borvartie :.1l1nlo—: ne toordenen Mundes die Summe, sowie das Seidentuch. Einentlich arbörte der Doppelt-paar dem Wirthe, da dieser aber die Münze nicht sogleich beohach tete. sondern ruhig im »«’fiq.«.ro« ioei terlas, entichloß sich dieser rothkinariqe Poddn sie siir sich einstweilen in Ver wadrung zu nehmen. Kann. war sie int Schott seines hoben unnlsnblicls großen Stiefelg verschwunden, als-; er auch schrn vie Thiir non außen zu wari. Der Deutsche qähnte nocki ein mal recht laut. schob ten Filz. der ei nen but vorstellen sollte. nnd verlies ebensatls trachenden Schrittes die die lenlose Bude. Jetzt erst erinnerte sich der Wirth seines Geldes. kliatiirlich fand er keines mehr aus seiner Var vor, da fina er an tu ilncken iiher das net-maledeite Gesinkei. über diese ne Ineinen Diebe. Nisus-er und io weiter, zerriß vor lauter Zorn den «,Fi,1aro« und trant tkvei Berulnannai Zion noli-. wie er dreieg Ruinacioii Oe wöbnlich nannte. tslsen meinte er sitls noch ein drittes aönnein Ili- sich die riedrige Thiir öffnete und ein noch völlia unbekannter Ggit eintrat. tsine Gestalt, die hier noch nie tieiekien :onr, die überhaupt in der annzen Iliiederlns sung bis heute noch iei·ite: eine Tame Der Frantose nur nani starr vor Staunen. Satori cilser s.tfs,te er sitti und mit der seiner Nation eitenen Lie benswiirdinteit eilte er dem Ankömm ling entgegen· Seine ituuiden, tleiners Wosseriiualein ertinnten in Der an oee Jbiir schüchtern Ziehens-leitenden. eine Dorne von aor augJeicitmeter Zckern deit und zarte-n Alter. Ihre ttlei onna Verrieth, dot; iits nnd dein Liten tomine, denn das Gewand war neu. nett nnd sauber. «Nehmen Sie bitte Platz, mein Fräulein«« rief er ilir tu. ,,nel!rnen Sie Platz und ruhen Sie sitt aus.« Stumm nidte sie mit dem Kopfe, alk- sollte Dies ihr »dante'« heißen nnd lief-, sich aui der Holzlsant nieder, die am Ofen stand. Der Wirth betrach tete sie recht genau nno auitnerksarm Sie mochte taurn die zwanzig über schritten bar-en. Der Teint ihre- Ge sichtes nsor nnoesnein blaß, krantliast und anoearisien, dasiir aber wiren die aroßen dunklen Auaen voll lebhaft-n Feuers und voller Schönheit, wenn eo auch drinnen settchtcslön,1.·end»iel)inrmer te nsie von vertkiitenen Lorauen Vas irtrvorie Haar bar-i sich unter einem steifen hohen Hut mit qernden Kräm lien. An den Händen trua sie band schuke. Sie streckte die Fiifke vor und der Franz-vie sah einen lWar stark be schmutzteih aber ausfalleud lleinen Schuh Spur der Mantel. der ihre zierliche cis-statt einhüllle, hatte einen Theil von dem Schmutz abbelonimen. »Ich suche meinen Bruder«, hob si enit schmucker Stimme ein« »er ist uns dynvongelausen der duinni.. Juriae Unser Vater mänit sich so um ihn dast er vor Kummer sterben ivird wenn der Bursche nicht bald zurück-— kommt. Besser, die Schwester suchl ihn. denn der Sherifs.« Mit diesen Worten zog sie eine Pho tocsravhie heraus und zeigte sie »dem Franzosen. Dieser blickte lange sin nend das Bild an. aer es ihr mit ei nei- vercseinenden Kopfbewegung zurück nnd meinte: »Nein, mein Fräulein, solchen Bur sitten eibt es hier im Orte überhaupt tritt-l. Der auf desu Bilde tu hat seine leiden Augen nnd Ohren noch, und auch eine schöne :liaie... solche Bur ielxen iribt es hier nicht!« »Ich war bei den Wassersällenl" suEtr sie fort, »dort erkannte man das Biid feint, man sagte mir, er habe sieh Tier her gewendet, um beim Eisen ...ibnt:u:e Arbeit zu finden. Dich fuhr mit cinern Gentlernan Von hier in der Bosttutsche, der bestätigte dies mir auch, wofür er zum Zeichen meine-: Dankes mein seidene-H Tuch nahm." s »So, so? Ihnen gehörte also das rothfeidene Tuch, um welches die zwei« Cowbotxg hier toetteten nnd mich dazu; betrogen haben? Ei, ei, tver hätte das« geahnt! Bitte, sagen Sie mir den Hin-l men Ihrr-H Bruders, wenn Sie ihn noch wissen-" »Gewiß weiß ich ihn. Charles Nerrh heißt et." »Charleg Nerry?« wiederholte ers wie geiftesabwesend, was bei ihm to viel wie nachdenllich heißen solltesp »Charle5 Nerth Den Namen lennc ich nicht. Auch nützt Ihnen solch ein Name nicht! Was nützt jener Name, mit dem tnan sie hier ruft, etwa Freo oder Harm, Jitn oder Joe, was tveifz ich? Andere Namen kennen wir hier nicht! Höchstens, wenn zwei ein nnd denselben Namen haben, dann unter fcheiden wir Penn der Einiiuaiae oder Penn rnit der rothen Nase! Das ist hier die Hauptsache! Bitte folgen Sie mir und warten hier ein tlein wenig, bis der Kapt’n tommtx der tennt alle diese Burschen besser als ich; wenn Jhr Bruder noch lebt nnd hier ist . »t« »Noch lebt!« »Za, ich denke, es tommt öfters vor, oafz man ans sehr verschiedene Art sterben kann, nnd auf sehr verschiedene Art hier bei nn5,« setzte er mit stolzem Selbstbewußtsein hinzu »wenn er aber noch da ist und noch lebt, der Mian schafft ihn herbei, nnd miif;t« er ihn vom Galgen abschneiden.« »Ich werde Ioarten,« entschied sie sich. Der Franzose hats ihr nun beim LlJtantelablegem welchen er sorgfältig ausbreitete und iiber die Bant legte, dann bot er ihr an. sie möchte ihre Schuhe ablegen, wac- ste dantend ab lehnte. Wirklich dauerte es auch nicht lange, kamen schon einige Gäste in die Schenke: wilde, verzweifelte Gestalten mit fast unheimlichen Blicken. Daim horst ivar in der ganzen Umgegend als Diebsnest berühmt. Die Burschen von hier bildeten den Schrecken aller be nachbarten Niederlassungen an den Ufern des Salzsees. In den ganzen Vereinigten Staaten gab es nicht so viele verwegene Straßenräuber und Pferdediebe wie gerade hier« Und das lauter Männer, die angeblich an dein1 "Babnbaue thötig sein wollten. Die-i ser sranrösische Schnapsioirtb tvar der detannteste Hehler der Diebsgenossem leider aber konnte man ihm nie etwas recht nachweisen Lange Zeit litt notbs gedrungen die Regierung alles-, da die Gentlemen selbst unter sich das Un recht richteten, bei denen der Misset » Lynch lein seltener Gast war. Wennj seg nämlich bei der Theilung irgend: s eines Ranbes schief zuging, wurde der Kraivallmacher nämlich dein ersten be I sten Baum in Obhut gegeben, nnd daß er da nicht davonlause, wurde beson ; ders durch einen guten Strick gesorgt sGanz neu war es aber, daf; in der Ileszten Zeit ein ganz unglaublich sres cher Ueberfall der Posttutsche vorge kommen war, bei dem einige tlieisende ; in’-J bessere Jenseits erpedirt wurden; idas durfte nicht nngealuidet bleiben. Endlich« endlich raffte sich dir Regie rung aus, um die Schuldigen Zu stra sen. Alls solcher wurde ibr der Ita »pit·cin der Niederlassung betaunt Die siijiisle betrachteten mit sehr erstaunten s Blicken die Dame. Als sie vom Wir ttir erfuhren, unt wag es sich handle, i machten sich sofort einige auf, den Ka ditan berbeiinbolen Es war ein klei ner, unterseszter« vierschrötigcr zierl, mit schielenden Angen, die seinem ma geren, rothen Gesicht besonders ant standen. An der einen tHand hatte er nur drei Finger-, an der anderen vier; auch war sein Kinn nicht in besonders gutem Zustande. Ein derber Faust schlag hatte es ein wenig zerschmet tert. Er war ein häßlicher Kerl, dem die Brutalität singerdia aus seiner « niederen Stirn geschrieben stand. - »Wiiß,« näherte er sich der Dann-; jetzt, den settinen, ichsniernien Filz» zwischen den Händen drehend, »ich habe vernommen, Sie dedijrfen inei ner. ich denke, Sie können sich ans mich, den Käpfn Adrahant· fest ver - lassen. Befehlen Sie iiber micnk Qualmt nicht so, Jhr Jitnqrn5,« schrie er iich die Tische hinüber. «mehr Respekt vor einer Dame« dik mich aussucht!« Alle rissen ihre Mäuler aus nnd die kurzen Pseisen verschwanden sofort. Einige machten sogar verstohlen einen schüchternen Versuch, ihren zottigen Köpsen eine menschliche Frisnr zu ge ben. Die Dame trug dem Kapitän ihr Anliegen vor. »Es ist aber schon spät,« beschloß sie ihre Bitten, ,,sonst komme» ich nicht mehr nach Pickball hinüber.s Jch erwarte die Positutsche, die doch bald tonnnen muß; wenn es Jhnen recht ist, Gentleman,« erwarte ich Sie morgen in Pickball!« »Allright! Mein Wort daraus!« »Ich denke, der Kapitiin hält sein Worts« »Da lommshmch schon der Wagen!« Die Dame empfahl sich, und trati hinaus, bestieg die Postkutsche und fndr die breite Straße dahin die sich in zahlloien Windungen bergaufwärts wand. Der Kapiiiin wußte, daß sie Niemand andern suchte als den Deut schen; es war doch tein anderer in der Niederlassung Er wußte auch sehr gut, daß er denselben nnr durch List werde bewegen tönnen, ihm nach Piet ball zu folgen. Danach enttvarf er sei nen Plan. der itnn über alles glückte. Nod-« in der Nacht mochten sie sich auf den Weg, da es hieß, man habe in der Fenz eines Ansiedlerö dort zwei präch tige Pferde bemerkt. Bald nach seiner Ankunft in Vickball datte der Kapi tän das von der Dame bezeichnete Hans gefunden. Er ließ den Kamera den noch draußen nnd näherte sich selbst der Thür. Bescheiden llodfte er Jn. »Wer dJs Z« tönte es sofort -urüct. »Ist-, der KavitiiM Jdt Bruder ist draußen Zoll ich ibn rnien?« »(ttleicks. trrnrne ich!« tönte die weiche, ..1rt:, iirttöne Damenstimrne zurück Sie öffnet e die Instr· ,.Steett nurEure band kc hinein - Ihr töisnt nicht te. heben areift nur an die Wink-W Er ariii an diese, aber in demsel ben tlnienlslid iiittlte er ein kaltes Ei ien am Gelenk, dic- sich soiort zusam ;nenioa. trie eine Daurnentchraubr. anlcick Jber filblte er den eiiigenLaui einer Pistole an keiner Schläft »Mein Wort! Qd er ich schieße Euch über den Haufen!« Zwei träftiae Arme legten sich um feine Zittnltern und so war er gefes selt, doft er nun in ohmnächkiaerWutb und in r.7sende:ii, blindem Grimme stöhnte. Er schrie nicht. Tie junge Inne, Isinter der zwei Sheriifs item den. breit unermüdlich die Pistole auf iim ins-eitlen »Jetzt ruft laut nach meinem Bru der - Ixier lsei diesem Fenster oder ick fänießeP Wac- Tslikis ikssn iibriaZ lcr mußte rufen im in wenigen Minuten waren die Zwei sröseten Verbrectter tiefes ielt ne Reihen der Dame» die seine Ednreiter wohl nictxå wahr-, aber dafür ein weit-tiefer Teteltiv. Fiinfzehn Mi nuten spiiter n-.1ren die zwei unter sehr starker Beinartnnm auf dem Wege nach den lItiederlJssungen des Michigan, wo sn ilsr Wes-tritt ereilte. - ff Jn der Sommerfrische. Hinnorecste von Helene Lang Anton. .—:- Etnott mater in Y hatte seine Pforten aeschlossen, die Kiinstlerschiaot sich zerstreut Nur Jsolde Bräuer, die beliebte ,,snaendlich Drnmatische«, wußte noch nicht« wo sie ihre Som merserien zubringen würde. Sie hatte in der letzten Zeit viel gesungen nnd sank-, daß sie absolute Ruhe gebrauche Große Reisen, eleqante Bädcr tamen Falter nicht in Betracht. Sie wollte sich im Walde in tiefster Einsamkeit Dei-arti en nnd dachte es sich selir kommt-ich nnd idnllisch, einen Zorn mer in töitlichek Unnenirtäeit bei ein sichert Leuten nur der Pflege ihre-S Körpers in leben Gn e Freunde, die von den Unbe one-m. idzteiten solch-er Sonnnersrischen sprachen, Lichte sie aus. Man miisse sich nur anzupassen verstehen, meinte sie· nnd seine Ansprüche gerechter weise auf Zusnniersrischen lzerabstiin lllctl Eu- stii.irte ei rin die Annoncen in der «-’.eiinn,i, nnd bald txiatte sie ne inwen, mais sich mit itzren Wind-ten Decktez Wir-e Förstereh still und ein «.!:n, nn: tiinqxnn des Wnloess sie leien, in der Nähe einer Bibnstntien nnlnn Ev:i:-nern?iste ans. Eie schlich sofort dnkin, Das-« sie selbst to:nn«en nnd titles ansehen issiir sinnt Schluß rat sie ntn Ilncklnnft iiber die ilieiseneleaenheit. tiiniae Tane später lam Die Ant n«ort: der Lri wire am schnellsten in ungefähr drei Stunden durcsi einer-. D.11npser, der jeden Dienstm nn« Frei raq von oerAdalbertiBriide abgehe ,«,n erreichen. Das war nanz nach ilireni Einn. Dn konnte man doch einmal sich selbst leben. Ncch ctn Demselben LAFIE ckklliidtdkc sie sich nack- deni Danipfer nnd erfuhr su ihrer Ueberr.’fchnnn« daf: es ein Fridxrdaknpier fei. Ader auch dass schreckte fie nicht zurück, nnd so fuhr fie nnr niixtsften Dienstag in Beglei iunq einer Freundin ab. Der Anan war nicht sehr erquick lich. Dreiviertei Stunde wurde ver iaden suöfztentdeilg Eisen; das gab ein mächtiqu Getöfe, das den ver: irödnten Dornen auf die Nerven fiel. Außerdem hItte sich eine Menae iliiaittfrnnen eingefunden« die nicht nur durch den Lärm das Obr, son dern auch durch die Düfte, die idre sirsrbe und Tonnen ausströmten die Netuchsnerven arg beleidigten. Jfolde ließ sich darum doch nicht oerftimmen und tröstete ihre Freun dic, die den Aufenthalt auf dem primitiven Darnpfer einfach himmel fchreiend fand. Aur- drei Stunden Fahrt wurden fünf. Jsoldens Troftzufpriiche wurden immer kleilauter. Und als die Freundin aufgebracht die ganze Fihri als eine »Verrücktk7eit« erklärte, Wir sie ihr fast recht gegeben. Endlich ftieqen die Freundinnen ans L;Iid· Sie waren fo glücklich darüber. daß sie »in fragen herein-ren, um welche Zeit der Dampfer zunic gehe. Als die Freundin daran dacht-e und umkehren wollte, da sie feine Luft habe, auf dieser feudalen Sommer frische zu bleiben, ieigte ihr Jsolde triumphirend die Annonce und las:. »Ja der Nähe einer Bahnstation.« »Ja, um Himmelswillem ivarnni heben wir Dann dieie Wasseriahrt ac macht?« Nachdem Jsolde ihr dies erklärt oäsne die Freundin recht zu überzeu aen, schritten beide Die holpriae, stau bige Straße weiter. »Ein kleines bloßfäßiaeg Iliiidelcben niit unaepfleaten Haaren wurde ae fragt, wo die Försterei sei. Sie schaute mit treierunden Augen blödsinnia die eleaanten Damen an und iaate: »Förfterei? -« Weiß nich.« Da tani ein Milchfaksrer vorbei. Jsolde fragte ihn nach Ver Förfterei. iznd er zeiate mit dem Peitichenitiel nich rechts-. »Gehst Se man hier durche- Mi. nat letzte Hiis uin de Liel sehn Sek .1ll.« Sie iolaten dem PeitschenstieL ho ben die Kleider hori) nnd svanderten um das artnfeliae Dorf. Eis bestand aus einer Straße nnd einian kleinen mit Stroh beredten Baraclen Die Fiiße fchmeriten sie von den spitzen Steinen, iiter die sie balanci rei: mußten, nnd Jssotde mußte inge stebrn, daß dieses schniutziae Dorf überall standen Tiimpel - teine an aenetjinie Ziiaabe iur Sommerfriiche :«.-.r. sttls sie bei dein letzten Hans anaes lanat waren nnd nsn die Ecke bogen. lau der ald vor ihnen, nnd am Ein »san« des Walde-J ein Gebäude, das einein Stall glich. Wiederum fraaten iie eine Fran, die im Garten arbeitete-, nxcti der För iterei. «Ti iteilzt se j1.« Was-s Dieses-s rnhae,;iiiiiiierte Ge ; tande. der prallen Sonne pas-gesetzt "i:llte das Ziel ihrer Wilnth tem? Jfolde seufzte. Doch nur IUlnthsztEg konnte in der Nähe sich ander- preisen tiren. Icn der Wabe tat) das Dangcnen atirr noch fchxniicklofer ans. Sie gin den durch den oerwahrlosten Vorgar ten, Dochten an die Thur, an die her metisch geschlossenen Fenster-. Nie suand meldete fich. Nnn schritten sie ums Haus herum, iiber den Hof nach der offenen Tisiir zu. die anscheinend in die Küche führte. Als sie schon nahe der Thür, Tief ein dickcs Schwein an ilinen vorbei nnd verfchwanhf in der Thiire. Die beiden Damen hatten entsetzt auiaefchrien· folgten dann aber errö thend den Spuren des Vierfiisiler5. »Sie fanden das Thier friedlich in der Küche neben einem großen Milch-s tiibel lagern, und die Frau, die an dem Herd berumhantirte, schien nichts dabei zu finden. Es war die Besitze rin. Bald wußten die Damen, daf; das Grundstück friiher die Förfterei ge-; eivfen und deshalb als Försterei im» Volksmunde treitrrlebte. j Nun war ja manches erliärlich.4 Vor allein Die Naioität der Frau, die ihnen Dass fiir die Sommersrisch ler bestimmte Isfiinmer mit den Wor ten zeigte: »Was fehlt. miifieu Ee mitbrin gen.« » Jfolde und itire Freundin icherN fich in dein Zimmer mu. Ein Bett mit hoclnethiiriiiterr Federbetten drei Volkstätle ein ivcisigeziinnserter da bei, der den Wafchtisch vertrat, und ein Tifch bildeten das annze Mobi liar« « aber, aute Fra1.1«, begann Jsolde, »wi) soll ictx denn meine zilei der hinhiinaen?«' »Da«, faate die Frau, und Zeiate auf einiae aroße Nagel in Der Wand-. »Schön Aber wo bleibe ich mit uteiuer Wäfrfe uud den anderen Za chen?« »Die lassen Ee in der ttistc drin.« »Das einfaetiite von der Welt«, meinte die Freundin lielustiat. »Je den Ian, nseun du irae brauchst, pactft du aus und eiu.« ,.Scheint Die Zonne immer so derein? Haben Eir teine Vor I liänae?« ? ,,Jawol)t«, saate Die Fran, ftiea auf einen Zucht, dann anfllz Fen fterbrett und beseitigte eine altei Decke, die an der ein-en Seite des-! Fensterg hina, mit einer Haarnadeli ans der anderen Zeite. i Nun -r1ar ei- saaui Dunkel im Zim mer, und die dumpfiae Lust, die Via rin herrschte siel noch mehr auf. l Machen Sie tilosi das Ding herunter-, Das ist ja schrecklich um ständlich. Ich tann doch nicht jeden Morgen und Abend da Heraus-. und heruntertlettern Z« ) »Warum denn nichts Zu ein bis chen Turnen auf nüchternen Meinen toll seht nefnnd sein", spottete die Freundin, welche die Geschichte im mer mehr belustigte »Aber Jsolde war Ivenin aufnelegt für Scherze. Sie ließ sich auf einen der hatten Stiihle nieder und dachte fchaudernd daran, daß diese in den nächsten Wochen Die Stelle ibter be quemen Fauteuilg vertreten sollten. Dann fragte sie: »Haben Sie nichts zu essen« qute Franck« »Steine nuscht nich.« »Brot- und Butter werden Sie » doch haben.« »Butter is man ein mian tleines sileetschen da.« »Dann holen Sie in Gottes Na men Brod und das Kleelgchen But ter. Wir wollen es uns theilen. Ha ben Sie nichts zn trinten Z« »Jatvohl, Milch, draußen in der Itiiche.« z Entsetzt mehrten die Damen ab· Sie erinnerten sich des Kiibels. der neben dem Schwein stand. «-—.- v-» ---«- — T. -- .. — »Nein, bitt-t. ein Glas Weiser « Als die Man hinausginn um das Verlanqte Fu hol-: n fah-)- iolde. Ihre Freundin trniilos »in. »Nein Sonrmerirische«, meinte die-— se, ,,hier werden iich deine Nerven ent schieden erholen.« Aergerlicls schwieg anldix Gleich darauf trat die Frau wieder herein und präsentirie auf einem Brett von ungeheuren Dimensionen zwei But terbrote von unqefiihr fiini Centisne ter Diele. diinn mit Butter beflrichen, nnd zwei Himmen Wasser-. Gläser lonnte rnren dieie nnförmiaen Kut« irlierieidel nicht nennen· Die Damen begannen zu essen, tbatiiichlich im Schweiße ilires Ange sichts Denn rsie Vlnstrenqrsng, die ie- steinharte Brod mit den Zähneni zu durcl,-iiiaen, war teine aeringe. »Dr, Plain-u wird sich freuen« nteinte die Freundin nnd kaute tsvfer weiter. »Wer iit Dr. Pl;to-v?" »Nun, nseiis «-;-.11)nar;t. Ter be kommt frische Arbeit, Ille Ploniben fliegen ·rnn-:«.« Die Frau san verirrnndert von ei ner zur Inderen und niseinte dann nan.sct1iic!stern, sie liiitte oben noch zwei s;«-.1!ner Die Areundinnen wollten sie im merdin ansehen Zie iiliertrnien alle Erwartungen Den dem einen roch eg nach Rauch ivaaren und in dein anderen nach Wäsche Nun hatte Jiolde genug Zie vcsripraclx der Fran, von sich hören in lassen, nnd fragte-, nsie Eveit die Baltnitation sei. »Ein-Ei tsics drittbnlb Stunden »in ialiren.« «anZ« ichrie Jsolde, »das find in drei Meilen! Aber .«lei-Ilwiel, Enden Sie einen Waaen?« »Nein« »Oder :it ein Waqu i.n Dorf W betornntenc" »Nein« »Aber, du lieber Gott« ich mus; doch an rie Vasnitatiom Wann fährt denn der Darnvser zurückk« .,Mor,ten sriitj." »Was-, mcrqeu? Gnng hier ein Gasthattes. wo irir iikernactten lön nen?« »Nein.« »Ja, wo sollen loir denn Die Nacht über bleiben?« Die Frau überlegte »va loerd’ mal den August Gehlhaar trnaen Vielleicht laßt der feinen Leitertva gen anspannen« Nach vielem Hin und Herreden Bitten und Versprechunqen von sei ten Jsolden’g lief-, August Gelslktaar wirklich anspannen und nachdem er Wei lsjante Thaler in Empiann ac nomnien, qina die Fahrt log. anlte hatte dem Kutscher ein nu teil Trinkgeld versprochen wenn er keck-i schnell fahre, damit sie nicht den Zug versäumten Des Wagen flog rreltts und link-» syst ioellentör mia herum. Fast nerädert kamen sie c1u’c, Ziel eine Minute oor Elb qang des letzten Huaeix Schnell herunter vorn Warten dac- itlbfteis den hatte Iucli noch seine Schwierig keiten und im Trade nach dens Zuae aerannt Der snenseliensreund lieh-e »Er-Latinen der ihnen hinterher noch die Billettik besorat, setzte sie in’5 lsolivee und lrtxlua die Tisiire zu So endete Jioide Brauers aenlante Jdnlle von der Entnniersriiele Ein Metlmsnlem unter den Bäumen. Jm Torfe liolitead in der euali irren lssiraiinnit Eufiolt irektt eine weitlseriilsnite liiklm die, zrsie rer Dorf psarrer lfld auf Grund eiiiae«end» Untersuchunan Tier im Lizritiisi1 Jltn sequ verwahrt-In Urkunden unmi deriealixli feststellte« niast weniaer als gut-tu Jahre alt ist. Sie hat einen llntsaua non Is« eualisdxen Jus-, nnd ist seit Alters unter dein Namen der Emnneliuntöeicbe bekannt, auslitrund der Tbatsastse, das-« unter ihr oor lthlitl Jahren die ersten itsrisklirlten Missioncire den lxeidnisäsen Sachsen das lioannelium vertiindet haben. Zur Erinneruun an diese ersten lsltristenprediaten wird unter dem lJi ltoriselteu Baum alljährlich ein feier licher Zonderaotteoienst aliqeknltem zu dem die Leute aus-.- der Umgegend nieilentreit kterlieistrdknen Die besti aeu titetenfiillh die den Aufenthalt akn Freien unmöulich machten, haben Dieses Jahr zum ersten Male die Veranitaltuna dieser Gedäitttnifkfeier vereitelt. ..—-— -— Rittetig. »Wodurch unterscheidet man junge und alte Hühner?« »An den Zähnen!« »Na, Hühner haben doch keine Zähne!« «Neiu, aber diejenigen, die sie es sen!« Vetechtigter Zweifel. Student (der von seinem Onkel ei ne Postanweisuna iiber einen größe ren Betrag erhält, liest auf dem Ab schnitt: Auf Wiederseben!): »Hm, meint er nun mich damit, oder das Geld!« Runde Zahl. Madame Cdag Mädchen mit den Kindern in den Part schickeud): »Der Fritz bleibt aber heute zu Hause!« »Lassen Sie ihn doch lieber mitge ben, Madame, dann sind’g gerade ein halbes Dutzend . . . das behalte ich bessert« Roms-jem- Bestätigt-up Tciirist: »Sind die Eier auch frisch, Herr Wirth?« Wirli thei dem ein Notar aus der Stadt als Sonnnersrischler wohnt): »Das inödit’ ich meinen! Der Herr Notar war persönlich ·:,ugegen, als sie gelegt wurden-« Wirth-send Jn einer niitteldeutschen Stadt bes sindet sich ein Bantgeschäft mit zwei Zitgängem einem von der Straße nnd einem zweiten von der Promenade durch den Garten. Dieser Zugang tvar nicht ofsizielL Ein Schild an der Thiir besagte vielmehr: »Kein Durchgang.« Alc- dag Schild nicht beachtet wurde, lief-, die Bank ein zweites, größeres einbringen mit sol aender Inschrift: »Das Durchgehen ist nur den Mit kiliedern der Direktion gestattet.« Weltweisheit-· »Mitt) wundert eg, vFräulein, das-, Sie noch keinen Bräutigam haben.« »Ich tann mich schwer einein Men schen anschließen.« »Das imindert mich erst recht. Sie sind doch Teleplsonistin.« Mann sein. »Als »Wir wollen in das Restaurant hier gehen nnd eine Kleinigkeit essen.« B·: »Aber ich bin aar nicht hung« rig.« Ll.: »Tai- tlmt nicht-T ehe Du hier etwas triegst, wirst Du schon hung ALL« Fein ausgeredet Er: »So glaube mir doch, daß ich ohne Dich nicht leben tann!« Sie: »Lüge! Zu meiner Freundin hast Du gesagt, ieh wäre fiir Dich überhaupt nur noch Lusti« Er: »Ganz recht, aber ohne Lust tann man doch auch nicht leben!« Gute Partie. Mutter tznr Tochter): »Dente nicht weiter an diesen Windbeutel, der ist nicht werth, dasi Du ihn nimmst. Je den Cent, den er verdient, vertrinlt er gleich« Tochter: »Aber Mama, da brauchst Du Dich nicht zu sorgen, er verdient ja so wenig.« ist-kannt Chef tplötzlith das Burecm betre tend): »Ah, sieh da, Meier, endlich habe ich Sie mal ertappt.« Meier: »Aber Herr Prinzipal, ich arbeite doch!« Chest »Na ja, dass ist ja eben daa Merttniirdiae, dass man Sie dabei trifft« Zeitlan. Beinchen »Sie haben sc. lauter Herren im Geschäft, die Mai-It l)eis1,e::; ist denn das ltltisiitn oder ZufallW ’sirin.-3ipal: ,,«.)lbsiclit natiiriizlik Wenn ich ruse, TUiaier seien Sie niht so faul, da arbeiten sie alle wie be sessen.« Atti so! ’Ll.: »He-Lebens hat mir vorhin ae saat, sein hölieriteii Bein hätte ihm aestern sehr weh aethan.« B.: »Wie ist denn daLs möalich?« A.: »Seine Fran hat ihn damit ae hanen.« Versen-tappt Wirthinr »Die Herrschaft niilt sriseh aeleate Eier haben . . . PenerL schau ’nial im Stall nach, ob die Hühner ac leat haben, nnd bring’ dann sechs Eier . . . Nun, warnm gehst Du denn nicht«-« Peperlt » . . . Aber illiuttep Dn hast mir ja tein Geld initaegebeni« stomisth R Ast-us An der Pforte der Jrrenanfk « pocht eines Abends ein klskssnm »Aus wollen Sie-» herrscht ihrs der Pfdkt. net an »Nun hier herein!« Da schreit der Pförtner zornig: »Sie sind wohl verrückt!« und wirst das Fenster wieder zu