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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 18, 1907)
I — vi- neidenizsfeiares « Erzählung von Luise Westtirch Sie tonnten sich nicht ausstehen. Zattenau war zu klein siir die beiden. un trasen sie einander aus dem en gn Psiidchen til-er der Lohn, just wo an der einen Seite der Berg steil ab siel ins Wasser, während er aus der andern etenso steil anstieg zum Him « mel. Da beiden die Glieder zum Klet tern schon ein wenig steis waren, er aben ste stch in die Begegnun . Friy Franke. der Kaufmann und iberale «linlsester Ohservanz«, erlaubte sich eine stumme Grimasse. Hieronymus Hain-atmen der ultratonservative Gymnasialdiretton zog den Hut mit jener Jranie. die ihn bei seinen Schli lern gesiirchtet und in den Rede schlachten im »Rothen Ochsen« be rühmt gemacht hatte. »Ein milder Abend, Herr Stadt verordneter,« sagte hainmiiller, vie Munsvwintel herabziehend. »Der Reiz desselben wird nach bedeutend erhöht durch eine derartige erfreuliche Begegg nung.' Er dachte daran, daß die Ratten, die aus Frantes Waarenschuppen in den Nettoratsgurten hinüberwcchsek ten. ihm sein schönstes Ranuntelbeet ,k-ierstört hatten, ingrimmig überzeugt, daß sein hoghafter Nachbar ihm zum Verdruß diefse Nager züchte. Der Kau mann« der durch Hain tniillers Anblick daran erinnert wurde, daß er var acht Tagen auf des Ret tors Anzeige hin drei Mart Strafe sitt nächtliches Heuer seiner Wach dogge hatte bezahlen müssen, antwor tete lebhaft: »Sei-! vzrbunden Auch mich freut es, das- ich Sie hier treffe. So taan ich Ihnen doch durch den Augenschein beweisen, Ivix unverzeihlich nachlässia in wichtigen Dingen die hohe Obrig leit sich erweist, die in Kleinigkeit-m sich in Rigorosität nicht genug thun kann· Daß an Diesem steilen Abhana tein Geländxr angebracht ist, ist ein Stank-alt Ich faae ein St.1ndal,.L)err Retter Hainmiiller lächette überaus-freund lich· »Ganz Ihrer Ansicht, Bekehrte fter. Nur mache ich den Vorwurf der Stadt." »Erlaul:en Sie, die Anlage von Schutzvorrichtungen geht die Stadt gar nichts an, ist Sach: der Polizei.« .Sie überraichen mich. Die Herren Liberalen sind doch sonst fiir Selbst remaining-« »Ach tot Die Anlage eines Gelän vers aus unserer Tasche wollten Sie suns gütigft etka nach gestatten?« »Es wird sich leid-T nicht machen lassen, daß Seine Exzellen3, der Mi nister des Innern, Jhnen Geländer zimtnert, damit Ihre Bürger nicht ins Wasser fallen." »Wenn der Herr Minister, Erret tenz. sich herabliißt, heutenden Kötern das Maul zu verbieten, tann er sich auch für den Schutz aefährdeter Stel len interessiren. Das ist feine ver fluchte Schuldigtkit.« »Seht wohi. Jch werde mich hüten, oebnen zu widersprechen Sie hegen Ihre Vorurtheite ja wie die Ratten in Ihrem Keller, aus Passion, mein Bester.« »Was? Was-? Jch hege Ratten! Vorurtsheitet Das sagen Sie, dessen Partei nur aus Vor-urtheilen, nur durch Vorurtlxile... Uff,—ich will mich nicht erhiken Der Arzt hatmit diesen Absmdspaziergang zu meiner Gesundheit anernpfohlem Zu meiner Gelundhett——veritehen Sie, Verehr teftert Bitt-e deshalb höflichst, Jhre geschähte Gestatt ein tlein wenig an die Wand heranzudriickem damit ich auf diesem Engpaß an Ihnen vor übertommen tann.« «Hainm.iiller verneigte sich. »Es gibt nichts, das ich lieber fürSie thäte, Herr Stadtverordnete-r.« »Gutes Abends« polterte Franke. l »Ehe-( dasselbe!« flötete hatnmiik er. Aoer noch sn veruyrung mit dem Bäuchlein des Reltors, blieb Franlr stehen- beugte sich aufgeregt über die gesänberlofe Tiefe. «Nun«ja, da, da haben wir’s! Da sehen Sie fal« «Was denn7« »Der Bengel da! Auf halber "l;e; angetlebt wie eine Fliege! Der« ng lern ihr Jüngster! Und wippt und tippt auch noch am Rand, und zerrt sich mit seiner Ziege! Jch frage Sie. Herr Reiter, ob es vor Gott erlaubt ist, ein sechsjähriges Bübchen an olch einer gefährlichen Stelle herum leitern zu lassen?« »Ja, mein Verehrtefterl ßt will ich anen ein Exempel vorfii ren, wie ich Selbstverwatrnng verfiebe.« Der etwas beleibte Herr trat an den Rand, unt- rnit derAutoritiit des herrschers über alle Buben in hat tenau schrie er hinunter: Miian Wengletz komm herauft« Das Bürschchen auf seiner schmalen Konsole stand gerade hoch« auf den Zehen ausgereckt. Da erscholl die Stimme aus der höhe. Das Bübchen erfchrat, machte eine ungeschickteWen rang, und das Unglück geschah, dem die eifernden Männer auf dem Weg troben vorbeugen wollten: ei stürzte lopfiiber hinunter in die Labn, vie hier, zum seiten der Mblräder aufgestaut, n engem Bett tief und reißend binflaß. Als irr würdige Herr das Unheil sah, das feine Padagogit angerichtet hatte, wußten sich im Schreck nichts Besseres, als Faß er, wie er war. ichurrend, gleitend den Abhang bin — unter dein Bübchen nach ins Wasser planschtr. . » Frante stand zwei Sselnnden starr bei dein blödsinnigen Verschwindm der beiden. Dann riß er sich eilig den Rock vorn L«..ib, ’d3e Hatbschuhe von den Füßen, nnd gewandter als sein ktehäviger Gegner, kletterte er, den sspärlictzen Qtlanzenrouchs als Stütze « kenußemy seinerseits den Abhang hinuter. Er plump"ste nicht mit sol cher Wucht ins Wasser wie sein Vor gänger. und als er rasch austanchtsZ erspahte er sie bald eine kleine Streite vor ihm im Wasser treibend. Hain tnüllcr hatte richtig das Bübchen am Hosenqneder erwischt und hielt’s mit eiserne-n Griff. Aber da er in Rock nnd Stiefeln war. auch der edlen sinnst de Schwimmen-i seit seiner Studentenzeit nicht obgeiegen hats-, tonnte er sich nicht zum User heran arbeitm Er ließ doch nicht los, so trenig er moralisch einen seiner Schü ler hätte fallen lassen. Der aeschmeiidigere Kaufmann, der in raschen Stößen nachschwamm, saks mit Staunen diese trotzige Tapferkeit. »Ein bornirter Kerl, aber ein ga n zer Kerl,« dachte er. s---- »Herrgott, da sinkt er jetzt!« Und den Kopf hebend, schrie er über tsaü Wasser: »Heiho! Aushalteni Hilse lommt!« Keine Antwort erfolgte· Als er he-v ran-karn. war der Rettor nur nochein hilfloser Klumpen. Mit letzter Kraft stieß er seinem Gegner den Buben zu. Er selbst ließ los, so erschöpft, daß er init einer Art von Wohlgefühl sich sinken lief-« I Ater Franke, der lein Feigling war nnd sich von einem Blauen nicht lum Pen lassen wollte, herrschte ibn wü theno an: »Halt-d auf mein-: Schulter! sklufpassenl Donner-miterl« Der Rettok grhorfamte Aber nun mußte Franle sogleich ert nnen daß er mit dem Gewicht des hilflosen Mannes auf feiner linlen Schulter und dem Bübchen in der recht-In Hand ebenfalls nicht gegen die immer rei ßener werdende Strömung aufkom men konnte. Dazu tri:b dar- Bübchen cl,neBetr-egung, schlaff wie eine Was serpflanze vor ihm, hatte die Augen geschlossen und .eick,nete eine blutige Furche ins Wasser. Es mußte beim Sturz mit dem Kon auf einen Stein aufgeschlagen sein. Vielleicht wars fchon todt. Sollte er’s fallen lassen? Den Retter allein brachte er sicher ans Land. Franle biß trotzig die Zähne zufammen: »Nein! Alle drei »der keinerl« Umnichts unversucht zu lassen, schrieer laut um Hilft-. Die Mühle war nicht mehr weit. Aber das Brausen des Weer, das Klappern der Räder iibertönte feinen Ruf. »Alfo ist’v ausl« dachte er und sant. Aber sogleich fchnellte er mit verzehnfachter Kraft empor. Seine langen Bein: hatten Grund berührt, festen, fteinigen Grund. irgend eine Felsrippe oder ein f-:ftg-:t:iltes Geröst, Das quer über das Flußbett sich er streckte. Er ftemmte sich darauf mit vller Macht, tlatnmerte seine Zehen in die Fugen und vriielte gleichzeitig mit letzter Kraft den Rettor seitwärts dem Ufer zu. Eine evotn Wasser frei gfpitlte Baumwurzel stand hervor. te bafchte der Retter mit dem Griff der Todesangst Zu rechter sit war’s. Schon riß die Strömung Frante über die Felsrippe weg. Aber die Wurzel hielt. Anihr zogen sie sich an di-. Böfchung heran, halfen einander das steile Ufer hi.naufilettern Naß, atbemlott tauerten sie iniGraH neben dem bewußtlosen Kinde, sahen unsicher einander an, ganz benommen von der Erfahrung daß in der tunde ver Noth auf d:n andern solch guter Verlaß gewesen war. Nil s nicht gedacht von dem hoch niutbsnarren!« »Den wacker zugefaßt, der ils-braer tslrefcher« Der Rettor, der dem Bübchen zu nächst saß es behorchte und klopfte. sprach das erste Wort: »Wenigftens ebt's.« Da rasste auch Frante sich aus sei ner Stummheitc »Das Geländer am Niühlenberg bezahl’ ich aus meiner Tasche und die Warnunastafel dazu.'« Dann stand er aus« Die Mühle war nicht weit. Viel weiter weiss aber auch nicht zu der Wenglern Haus. Sie tamen überein, den Knaben ab wechselnd zu tragen. Geredet wurde aus dem Wege nichts. Die gewohn ten Grobheiten und Anziiglichteiten wollten beiden nicht über die Lippen. Als sie das Häuschen der Wittwe Wengler erreichten, ging der Rettor vor, um die Mutter vorzubereiten, brauchte aber tein Wort zu lagen. Kaum sah iie ihn über ihre Schwelle steigen mit angellebtem Rock, triefen dem Haar und jener gequält trostrei chen Miene aller Unglücke-boten als sie schon schreiend an ihm vorüber Ironie entqegenstiirzte, der mit dem Kind auf dem Arm ohne Umstände aus ihr Bett zuschritt. «Es ist noch gut gegangen, Meng lern. Rufen Sie den Arzt. Was die Kur tostet, bezahl’ ich.« DieFrau hatte sich schluchzend über ihr stilles, leise athmendes Kind ge wor en. Jent hob sie den Kopf. « er hat mir 'n denn ·’rausgebolt aus dem Wasser, meinen Bastian?« »Das hat Rettor hainmüller ge than,« antwortete Franke. Und gleichzeitig sagte Hainmüller: »Das war der HerrdStadtverordnete Franke.« Dann iam von beiden Seiten der Protest »Wenn Sie den Jungen snicht sosort gepnclt hätten« Bekehrte ster wär er gesunken, und ich hä:t’ ihn nicht gesunden. « »Wenn Sie uns nicht beide an Land gesch eppt hätten, mein Bester, iiißen wir jetzt in den Mühlrädern.« DieFrau starrte mit dummen Au gen die zwei nasschänner an, die die ältesten Hattenakier nc«ch nicht fried lich miteinander ge s- hen hatten und die jetzt einträchtig ihren Jungen und einer den andern aus dem Wasser ze zogen haben wollten. Die beiden Feinde sahen einander in die Augen. Plötzlich mußten beide lachen. Dann gingen sie heim, jeder in seine Wohnung, kalt und frostig aus der Haut von ihrem plötzlichen Bad, aber mit einem merkwürdia warmen Wohl- « gesiihl im Herzen. »’"s ist einerlei! Nicht um’ vieles möcht« ich die Schwimmparthie mi: tem Rettor aus meinem Leben gestri chen sehens« dachte Franke, während let trockene-J Zeua anzoa »So was Imacht um zehn Jahre jünger. « s Und im gleichen Augenblick beru ;bigte Hainmiiller seine geängstigtk ?Gattin: ; »Ein Unglück? Behiite, Liebe. Jch Imöchte es eher ein Glück nennen. Eins sitt noth, spricht der Herr. Gott sei Dant! Trotz allen Haders -—- wo es gilt, sehlt’ s noch immer nicht an die sem einen-in den Welt. Das ist eine fköstliche "Erfahrung.« -.-..—--.---C---— I . .oie gestohlene wildem. Von Una Hudfon Mrs. Richard Burton öffnete das in braunes Papier eingepackte Packet, welches der Botenjunge des Wild händlerö gebracht hatte, mit einem Na pfenriimpfen und einem tribbelnden Gefühl in den Fingerspitzen Sie war ein Neuling als Hausfrau, und es fiel ihr nicht leicht, ihre zarten Hände da ran zu gewöhnen, kaltes, rohes Fleisch kanzufassew , ,,t-!!ine Ente!« rief sie aug. »Wie kann Richard nur so verfchwenderifch Efeinl Und ein Brief« fuhr tie fort und inahm ein zufammengefalteteö Papier aus dem halb offenen Schnabel des Hzogela »Wir. Inenwick zu Mittag eingeladen«; das ist Richard-'s politi fcher Freund. Er ift sicher, daß eins meiner berühmten tleinen Dinerg ,,ihn fangen« wird. Das heißt, Richard hofft, daß er ihm die Anstellung geben wird, um die er sich bewirbt. Na, ich muß ein gutes Zwischengericht zube reiten und ein delikates- Dessert. Das ift leicht genug; denn die Art der Ge richte lernte ich ausgezeichnet in der Hochschule machen, aber die Ente mit all den Federn ift ein wahres Muste riuin für mich. Richard hätte sie wirklich gerupft bestellen lönnen!« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus und wandte sich dann an die unschätz betre Hilfe in der Noth jeder jungen Hausfrau —— an das Kochbuch »Gefliigel«, las sie, »muß vor dem Rupfen in tochendeg Wasser gefteckt werden-« »Natürlich, das hätte ich wissen milffen«, bemerkte Mes. Burton Sie goß tochendes Wasser in einen Eimer und tauchte die Ente, die sie an den Beinen hielt, mehrere Male hinein. Jhr geliebtes Kochbuch war doch nicht unfehlbar, wie Mrs. Burton entdeckte. Das heiße Wasser schien die Federn buchftäblich feftzuleinen, und es war jetzt womöglich noch jchwerer, sie log zu bekommen. Aber sie tniff die Lip pen zusammen und ging mit Todes verachtungs darauf los. Nach einer Stunde betrachtete sie das Resultat ih rer Anftrengungen mit augenfcheinl chek Beftürzung: ein Haufen Federn genug um »ein Oderbett damit zu sto pfen«, wie sie sich mißbilligend aus drückte, und ein unverhältnißmäfzizs kleiner Vogel, ziemlich fleischig, its-as die Brust betraf, aber mit ganz ma geren Beinen und Flügeln Aber sie hatte keine Zeit, hierüber nachzudenken, darum stellte sie die Ente beiseite und machte sich an das Zwischengeticht und das Dessert. Alle Viertelstunden össnete sie die Ofenthiir, um die Ente gewissenhast zu begießen. Sie brutzelte lustig, schrumpste aber mehr und mehr zu samtnen, so daß sich Mrs· Burton taum sortwagte, um sich schnell anzu ziehen, aus Furcht, sie könnte ganz verschwunden sein, wenn sie zurück tämr. Mit einem Gesiihl der Erleichte rung und Angst hörte sie endlich zwei Stimmen im Wohnzimrnet Die eine war die ihres Mannes, die andere sicher die des Gasteö. Aus dem Wege zur Küche guckte Mr. Burton in’s Eßzirnmer und bes trachtete mit vergnügten Blicken den zierlich- edeckten Tisch und das ver lockende essert, das im Anrichtezim mer stand. Als er in die Küche trat, strahlte sein Gesicht, doch fiel ein Schatten daraus bei dem Anblick des betiimmerten Ausdrucks der Haus srau. »Rentvick ist bei brillanter Laune,« begann er, »meine Einladung hat ihm augenscheinlich viel Freude gemacht.« »Wirtlich?« erwiderte Mes. Burton in einenr nichts weniger als freudigen Tone. »Es war dir wohl eine rechte Ueber raschung, daß ich Dir die Wildente — schickte?« fragte Mr. Burton stolz und rieb sich vergnügt die Hände. ,,Cine Wildente!« wiederholte sie mit inotter Stimme. »Sagtest Du eine Wildente?« · »Alterdings!« antwortete ihr Gatte. »Der Preis war·«sreilich ziemlich hoch, aber es ist ja eine besondere Veranlas sung, und dieses Geld ist gut angelegt« wenn . . .« Er nickte bedeutungsvoll mit dem geopfe, und Mes. Burton stöhnte hör ar. Was gibt es denn, Frauchen?« rief Mr. Burton, nichts Gutes ahnend, aus, »ist die Ente nicht gekommen ?« »O ja,« war die Antwort und die Osentbiir öffnend, sügte sie hinzu:« »Willst Du sie sehen?« Mr. Burton beugte sich herab, um den Inhalt des Osens in Augenschein zu nehmen. »Wie habe ich eine solche Wildente Akfklien!« ries er aus. ,,Wird sie rei chen?« »Das wird sie schon,« erklärte Mrs. Burton »Diese: harte, trockene Vo -:l ifi gros- genug, um alle Deine Hoffnungen zunichte zu machen.« »Du sagtest doch nicht hart und tro den«-» bat !Nr.Burton slehentlich. »Jo- ich sagte hart und trocken,« versicherte Mrs. Burton, »so zähe wie Lcdzr und so trocken wie eine von Mr. Renwicks politischen Reden. Jch giaubt:. es sei eine gewöhnlich-: Ente nnd bereitete sie demgemäß zu; aber das will ich Dir sagen, Richard, wenn Du noch einmal von mir verlangen solltest, daß ich Dich in Deinen poli tischen Plänen unterstütze, indem ich einer Wildente oder irgend einer an deren Ente Die Federn ausrupfe, ja, dann dann lasse ich mich von Dir» stinkt-ein« i I i « Ein solcher Audrua von sein-ers sonst io sanften kkeinxn Frau ers-s schreckte Mr. Buiton. Er hatte nie ; einen hnstekischen Anfall mit eigenen Aussen ges:«k.en, aker daß dies der Be xsinn zn einer solchen war, stand ihm :lae. Etwas so stehängniskvollem mußt-: er um jeden Weis vorbeugen, darum nahm et seine Zuflucht zu ei n rNothliigr. »Hat man Dir wirklich die Ente Emit den Federn geschickt-Z« fragte er In it ethenchelteni Erstaun: n. »Und ich hatte doch gestat, sie sollte fix und fertig sein, um in den Ofen gescho isen zu werden« Du Aermste, da hast In einen beichwetkichen Tag gehabt!« Zwei große Thränen der Dankbar Ile :t kamen in Mes. Burtons Augen zum Vorschein — »Ach Ridchar «fliistekte sie, ,,:vie bi st Da doch giit Und rucksichtgvoll « Mr Buiton hörte sich dies uncer diente Lob mit tleidianic r Bescheiden i I l s l,-eit an »Wie könnte ::1an anders sein zu einer so Lieben, kleinen Frau!« tief er aus, froh, daß vie gesürchtete Fia tastrcplye glückkich abgewendet war »Aber « fügte er hinzu. »nun dür sen wir unsern Gast nicht länger im Stiche lassen. Bringe nur die Suppe ans dxn Tisch-« . »Es gibt keine Sappe!« kam es fast i unhörbar von Den Lippen Der kleinen ; Frau. »Um der satalen Ente habe ich ; die Suppe gänzlich vergessen. « i »Das schadet ja gar nichts « ver » sichert-e er beruhsigend, als er das Zit Ttetn in ihrer Stimme bemerkte. »Du slsast ja ein schönes Dessert und ein »ausgezeichnetes Zwischengcricht.« Ein leichtes Geräusch im Antichte ziznmer ließ sich vernehmen. Mes. iBurton schlug die Hände vor Erstau »nen zusammen »Aber wo kommt denn der her?« Aus der Thürschwelle stand ein noch nicht ausgeswachsener Hühnerhund, der-sie mit seinen klugen Augen an blickte. --. w- » - » - »an m Der. ursciuom O »nur-, er t«ijrtse Mk. Burton etwas ängstlich, denn seine Frau war durchaus teine Freundin von Hunden. »Er hat ihn vor ganz Kurzem getauft, und eineni Mißverständniß zufolge hat derJJiann ihn aus dem Kontor, anstatt in seiner Wohnung abgeliefert. Jch sagte, er lönne ihn mit zu uns nehmen; denn es ging wirklich nicht anders. Es ist Dir wohl nicht unangenehm?« »Durchaus nicht,« sagte Mrs. But-» tn mit überströmender Freundlichkeit »Es ist ja ein schöner Hund. Wenn wir gegessen haben, soll er den Rest Iser Wildente bekommen. Aber gehe du nur ins Wohnzinimer; Mr. Renwick kann sicher nicht legrcifem wo du bleibst. Das Essen wird in einem Au genblick auf dem Tische sein. Nun wollen wir das Beste hoffen und auf das Schlimmste vorbereitet sein.« Aber es . ist doch zweifelhaft, ob Mr. und Mes. Burton aus das, was sich ihren Blicken zeigte, vorbereitet waren. Mr. chwick ioar es jeden sallö nicht; das steht fest. Denn als die beiden herren der lächelnden Wir ihin in das Eßzimrner folgten, blick ten drei Paar erstaunte Augen auf die aus dem Tisch stehen-de Schüssel. Sie war leer, mit Ausnahme einiger Stückchen Peteksilie, die in einem Kranz um den delikaten Braten gele gen hatte. Aus dein sonst schneewei ßen Tischtuch zog sich ein fettiger Streifen hin, alL wenn ein größeres Stück Fleisch quer darüber hin gezo gen worden rväre; außerdem sah man auch schmutzige Flecke, die dem Ab druck von Hundepsoten ähnlich sahen. Der Hüshnerhund war nirgends zu sehen, aber unter dem Tisch rührte sich etwas, und man hörte ein deutli » ches Knirschen i Mr.Burton klagte laut: »DerBra ten ist fortt« während Mes. Burton einen kleinen Schreckensrus ausstieß. Mr. Renwick eilte an den Tisch, hob eine Ecke des Tischtuchrs aus und zerrte feinen neu erworbenen Schatz t,ervor, der iiber die Störung unzu srissxden knurrte und den Rest der Wildente fest-hielt. « E Nach dem ersten Ausbruch des Schreckens standen alle drei stumm da ss-— wohl aus dem guten Grund-:, das-, sie nicht wußten, was sie sagen soll ten. Da ergriff Mr. Ren«wick, einer natürlichen Eingebung folgen-d, seinen Hund am Halstande und wollteCihn herausfübren, um ihm eine ernstliche Strase zutheil werd-n zu lassen.ttlber Mrs. Burton legte bittend die Hand aus sein-en Arm. »Sie dürfen den Hund nicht te sirasen,« sagte sie eindringlich. »Er war gewiß hungrig und hatnur-das selbe gethan, was Sie und ich auch an seiner Stelle gethan haben wiir den.« »Vielleicht,« riiumte Mr. Renwicl ein; »ich habe noch nie versucht, mich an die Stelle eines Hundes zu ver sehen; aber Sie haben gewiß recht. Der Hund hat auch wirklich freute noch nichts zu fressen betommen.« »Na, sehen Sie,« rief M"rs. Burton triumphirend aus. »lassen Sie ihn wieder unter den Tisch triechen, oder ich nehme ihn noch besser in die Küche-. Dort kann er den Nest der Ernte in Stube verzehren-" Mrs.Burton’s Au gen strahlten voll beimlicher Freude, als sie den Hund in die Küche führte. »Nun müssen Sie mit dem vorlieb nehmen, was ich Jhnen noch bieten tann; wir müssen uns damit trösten, daß dem Hunde dieEnte vielleicht noch bester schmeckt, als sie uns geschmeckt haben w—iirde,« sagte sie und ihr Mann lächelte vielsagend. Aber der Gast war anderer Meinung, denn Wildentcn-. braten war gerade sein Lseibgericht , Dac- tlcine Mittagsmahl nahml nun seinen Anfang und verlief ohnei Zwischenfälle. Als ihr Gast eine-, zweite Portion vom Zwischengerichti nahm« gewann die Hoffnung in Miij Burto«n’"L·- Herz Raum, das-, dieSaclJen vixllesicht doch nicht sosilslecht ständen, a««".·s sie gefürchtet hatte. Und da er; mit sichtbar-er Zufriedenheit obml Dessekt aß Und mit Wohlbehagen ein«-! Tasse ihres starlcu, duftenren staifeest schlünsie, stieß fi-: einen Seufzer der Erleichterung aus«-, daß trotz des« nichts weniger als glücklichen Anfan ges doch alles schließlich nach Wunsch gegangen war. Mr. Renwick war von der kleinen Mrs. Burton ganz entzückt Das Mittagessen war wirklich Hiibsa, ar rangirt gewesen: aber er tonntenicht and-ers, als mit Bedauern an di-: Ente denten. Daß sein Hund ihr eine solche Unannehmlichleit bereit-In mußte-! Und wie hübsch sie es a.1sge nominen hatte! Er war entschi:dscn Mr. Burton eine Entschädigung schuldig. Er lFund-sie sich eine Cigaire an, saß einen Augenblick in tiefe Ge danken versunlen und sagte endlich: »Ich habe jetzt den Entschluß qe faßt, Burton,das1c1e di.St.-lle be kommen sollen.« Sobald der Gast mit seinem Hunde rerschwunden starka Mr. Vurlon aus: »Viele würden die aanz Ge zschichte sicherlich komisch finden: wir selbst vielleicht auch. wenn wir sie in einem Buche läs-:n, sper im wirklichen Leben ist die-e Art von Geschicht-i nnareifend Und doch können nir zu trieben fein,« nnd dann th ilre :·i r die interessante Neuigkeit mit. Als die Freude vssrranscikt ins-; sagte Mrs. Burton nachd«nkiil)r »Tief möchte wissen, ob er dir die Stelle ce geben hätte, wenn er hätte di-: Linie essen Iniissen.« ’ «Wal)rscheinlich nichi,« «antmorletk Mr.Bnrton lächelnd, »wir können in dzr That sagen, daß das Schicksal ung hold gemessen ist.« »Gewiß, aber ein wenig habe ich auch mitaeholien,« lachte Meg- But ton. ——-« « ,.s. »Wie? Was meinst du?« set-steck erstaunt. »Das Schicksal hat viel zu thun» antwortete Mts Butten mit singe-: nommener Feietlichkeit »wir tönnm it .n nah r nicht alles übt tlaTen. Da Schicksal sandte ten Hxhtnt aber ichs nah dem Hunde die Ente.« »Aber elnnie,« sagte Mr.Button. ais er sich von seinem erst n Erstan nen erholt hatt-e, »die Fettflecte auss — dem Tischtuch, die Spuren von den Pfoten des Hundes — »Tu kannst doch begreifen, « unter brach sie ihn, »daß, wenn eine ask-ra-v tene Ente von einem Hunde von den-« Schüssel gezogen wird fo--—" Mr. Button scntte demüthig das Haupt, wie ein Mensch, welcher e--i sieht, daß er noch viel zu lernen hcttk »Das muß ich saaen,« tiefer aus«-II . ist schare, daß du kein größeres Feld der Thätigteit hast, als einem unbe deutenden Adbotaten und Politilet beizustehen, du sie-hörst unter die Di plomaten.« . Kur-. ,,Nnnu, trinken Sie jetzt dunl tät Bier? Sie trank-en doch früher met I·tilsener!« »Ja, so new-. sfermaszen auf är sti ches Anrathen —— Der Arzt hat »ei. nämlich gesagt, ich müßte für Stdn Tcchsel sorgenl« « Frech Herr: » Sie kauer sich ja doch nur Schsnaps für das Geld!« Bettler: »Geb’n S’ mir hatt so viel, daß es zu oaner Flaichn Wesin langi!« Steigerung. « Gast: »Wieviel Bier hab’ ich denn l):11t’ zu zahlen, Zenzi. ·fiinf, sechs, sieben?« « Kscllnerin: »Ich bitt Sie aber, Den Ratl acht, neun stith ga s.cher, wenn nicht zehn, wahrscheinliz -.«'f, und möglich rweiie sogar ;toöif!« Ueberrafchcnd beiderseits-. Herr sfeinen Diener bei der Wein fiasche ertappend): »Das überrascht nich aber sehr, Johann-« Diener: «Mich auch, Herr Baron, ich dachte, Si-: wären nicht zu Hauses« Befolgtk Diät· Arzt sznr korpulenten Dame): ,,Jc.««) bin ganz entsetzt -- Ste sind ja noch iselfiärker geworden als vor Vier Wochen. Haben Sie die Diät, dkeich verschrieb, Denn nicht eingeht-Heus« Dame: »Aber freilich! Jä: habe Lag-er eg- Fieifch trocken Brod, Obst .-29essen — —« Arzt: »Nun nnd außer-dem?« Dame: ,,Außetd:m? Nur meinsges wiihnlichen Mahlzeiten!« Aus der Schule-. Lehren »Wie heißt das dicke, bot si· me, unförmige Th-,ier das uns dn saftiqen Schinken und die feitenEiL keEIe lieferi?« Schüler: »Ur Schlächiternteisier Einblick-F Arbeits-lustig Dankt: ,,-, iic einen B tiler sehen Eis obs-r recht wohlhalend aus mit Ihr-km ·Cin8i«er:« Bettler: »Ja ich habe mir mit dem »Es-kam Ylugsckauen nach Aririt die Rein n gründlich Dei-Vorban Reise Aussicht ’.«-iiirijin Hu D m nrueinqezogenen Lin -.nie:s«.): ,,W(:1:su-m soll ich Sie set ii Zilkcsrcenc n s« e: i’-’« Student .."-F’s-em i ,- niif dkrTreppe !ic;-,«, natiixl ., sofort s sxnsi gar nich!« Aug der Zomine fr is !·r cis-ask »Das kennen Sie eine gro sce Port on«·.’« lschllncrk »Im Sie glauan gar nnd-t, nie klein iei uns -.ine kieine Portinn sein kunn!« Vers-haava IIFYOF ’ » « · "«« sk- « . - ’. T — - . . » ";- N --«.,-««« . A Ä Diener: »Schön, ich weich ausiiciieii, daß Sie hier waren; wie ist denn der werthe Name?« Dame: »Sagen Sie dem Herrn Baron nur, feine Braut hätte mich ihm gefragi.« " Diener: »Ja; da weiß er aber immer noch nicht-» knickt-P O