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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 15, 1907)
s Ecken-r schreibst-tief non · ' situi- IimfstkugeL . -—I O e Ro. 249. —- Also, ich hen in niei Bett gelege un hen geteeit zulchlofe, awwer Se mache sich gar kein Be tiif. was iche ehakte Zeit damit ge bt ben. Die eckseiting Stotie wo ich am Nachmittag gehört hen, diehoi mich ante Sorts gebracht Schiewiß, hen ich denkt, das wär do eschreck liche Gech chicht, wann ietzt uf eemol en Burtlee in mei Ruhm komme dehti Jch kann Jhne sage, ich hen gar nit zewiißh was ich angefange hätt iehbie hen ich gedenkt, es is das allerbeste. wann ich uffftehn un dresse, bilahs es is doch nit diesent, wann mich en Mann in die Kandifchen wo: ich war überrascht deht. Dann den ich awwer auch widder gedenkt eHl könnt cwwet auch sein, daß er grad komme behi. wenn ich bei den Dressej sin un das wär doch noch viel schen nierlicher. - D, ich den ganz schrecklich ausgehaltex in mei Meind war es en eftiiblischt Fäckt, daß fchuhe arnua en Bueller komme dein. Den Weg hen ich mich wenigstens zwei Stunde in mei Bett erum gewoefe un hen Seine Rest sinne könne. Wann nur der — Philipp, was mein Hosband is, beim gewese wär! Dazu sin noch mei Wok ries von wege die Buwe komme, un ich hen immer in mein Mei nd aeieixin wie einer uif den Eis eingebroch« :.g Well, schließlich siegt ja doch die No duhr un ich hen grad aefiihlL als wann ich ietzt einlchlose del-n- Mei bische Vrehn is ganz dumm gesooede was bei mich immer e Sein is, daf: mich der Traumaott Ohrleus bald umfchlinge dehi Weil :ch iin tetiia for ihn gewese. Jch hen mich schnell in mei richtige Lag gebracht un——— -——. Do hots mich awwee uff ee mol iwwerlaufe, als wann mich einer en Pehl voll eisialtes Wasser iwwet den-Buckel gegosse gött! Was wa; das-F JQ hM vie spyte neipign oag se mich fafcht abgebroche sin. Schuhe genug in mein Ruhm ig Jemand ge wese! Ich hen den Athem angehalte« un mei Herz hot qestappt zu biete. Jn die erfchte Lein ben ich nit ge( wußt, was ich duhn sollt; soll ich hal lekn? das hätt mich mehbie iwtvel uffiioße könne, bielahs mer kann dochJ nit wisse, ob so en Feller e Gonni mit sich bot un dann wär es doch for; « ihn akig iefig, e arme unschuldige in-: nesente Wummen e Bullet in den? Kot-P zu schieße. Ich weiß gut geJ nug, daß en Fellei, wo Nachts in e! Haus einbreche duht, zu einigem fähiai is. Dann hen ich e feine Eidie trieats Jch lIen mich ganz still un mitaus Das-» gerinqste Neus zu mache nach Dies Wahl zu gehemde Wie ich dnszj feklig gebracht hen, das weiß ich heuti noch nii, awwer ich hen’g geniert-I netschi, daß auch das Bett nit im til-s lergetinnste gemuhft hot oddek dis-: iötbi worde wär-. Jetzt müsse Sej wisse, daß mei Bett so ebaut en Juni un e halb von die Wahl weg steht un! dobtuif hen ich mein Plan gebaut; Wie ich an die Etsch von den Beitj komme fin, do hen ich mich ganz fchlohs erunner gelasse, bis ich mit mein linle: Hinnetfufz den Flohk gemischt hen uns sc bei un bei, was mer uif deitsch so? fchlucksesiefe nenne duht, fm ich miti niei'ganzes Körperche an den Flohez geeutlcht. Icht how nit mehr lang t: j Das Schlichen see — MW genomme, do hen ich unner den Bett an den Floht geiege un dxnn erseht hen ich met erlaubt widder emol die sent Athetn zu schöva Wisse Se,ich hen doch for ziemlich ichuhr gewiißt, daszniich der Bukilet nit nnncr den Bett suche deht. Awwer wag dac- for e Sittiuehschen for mich mar, das tänne Se eklcht epptieichiiekxte, nean Sie tonsiddeke, daß ich fe- ebaut zwei Hunnett un zwanzig Bund wiege Die Wedesweiletn sagt immer-, ich deht zwei Hunnett nn einnnzwanzig Pnnd wiege, awwek das is die ge meinste Lüg, tvo ich in mei ganzes; Lewe gehört hen. Well, des Fellek is in den Ruhm etum gange in seine Stackinfiet. Er hot fich den Bett ge: nähert nn ich sin fchuhk, er hot ecksi peettet, das er dort mei Welljuebkels »sinne deht. Wie er fättisziieit war daß das Bett leer war, do geht do 1 sdet unverschämte Fellek bet un duht auch noch e Mätsch leite! Das dnht doch einiges biete. Uff eemcl hot er, dent ich, mein Füßche genohtißt, was unner den Bett etaus gegnclt hot,bi stahs ich hen mei sämmtliche Glied maasse nit unnek den Bett heide könne. Do hätte Se emol höre solle, was er do en Angftschrei von sich gen-we hot! So en Kauettt Von den Gettisch is usf- emol alles lewendig in den Haus gewotde un die Kids, wo ich gar nit gewußt hen, das- se da wäre, sin in L das Ruhm komme. Wie ich das ge nohtißt hen, do hen ich widder e wenig Korretsch ussgepictt un hin gedenkt, ich besser mache jeyt meine Eppiekeitz. Ich hen mich zu den Pörpos zusam megezoge wie en Karterpillerun zwar mit die Jntenfchen unner den Bett heraus zu fchieße wie e Rättelfchneht. Das hen ich denn auch getahn un wie ich in mei schönes Neitgaun mit Leh ses un meteuderies do stehn, do hen ich mich den Bukiler emol diesent an geguett un wisse Se, wer es wart Der Philipp, mei altes KameeU Well, so tschiep hen ich mei ganze-I Leide lang noch nit gesiihlt. Er hoc gesagt, et wär mit die Buwe beim tomme, un weil ich so gut gefchlofe hätt, do hätt er mich nit ufswecke wolle. Den Se denn schon emoi io ehbeg gehört? Ich ben geschlo fe Ei Ei schutt seh nattlsWell ich sin froh, daß es den Weg ansgetöknt ig, awwer ich hen doch bei die Ockehschen emol gesehn, was der Philipp for en Lauert is. Was mich tonzerne duht, sin ich fchnhe dafk ich ielle Schiehi mei ganzes Lcwe lang nit vergesse Mit beste Riegards Yputs Lizzie Hanfftengel W Essai-. Kontrahent: »Hier ist meine Karte, ich biiie um die Ihrige.« Student: »Habe leider keine kei mir; aber hier ist ein« «Lieriatzzetiel.« » Ermahnung. Braut (auf dem Stirnpsami zu ihrem Briiutigam): »Mach doch kein so iriibieliges Gesicht, iosdern schau ein bißchen heitaihåiufiig ans!« Seltener Fall Richter: »Sie haben sämniltische Nachbarn aus dem Schlaf geiiinqeit und trugen doch einen Hausschliissel bei sich!« Jus-get Ehenianm ,,Eben, das foll ten sie sehen!« Die Islgr. Arzt: »Sie scheinen aufrichtigen Schmerz über den Tod Jlres Schwie gervaiers zu empfinden!« Junger Ehemann: »Wie sollt’ ich m icht2 Jeyi zieht Manna in ung!« Aus see Instrntiisnvitandr. Unieroffizien ,,3weieriei muß der junge Mensch ablegen, wenn er in die Reihen der Armee tritt:v ersten feine Ziviliieider und zweitens den Fahneneid!« Einziser Aus-pes. »Was ist das eigentlich seit einigen Tagen fiir ein Lärm in ihrer Woh- - nung, Herr SchneidekmeiiterW »Ja wissen Sie, der Pausenichlä er Müller ichuldet rnir für einen Inzug 80 Matt, und da ich auf an dere Weise nicht zu meinem Geld kommen kann —- nehm ich halt von ihm Unierrichi.« Visiten-eiles. - i J f szø « »Wenn dir, Fritz, soeben hat der Sotkch ein kleines Briidekchen ge bracht!« »Da hast du ihm wohl gleich eine Empfangsbestätigung ausgeftellt?« Ver Schneball. Novellette von A. F r i e d r e i ch. Doktor Harry Johns gehörte zu je nen Menschen, bei denen der Verstand das logische Denken und das Stu dinm atlmählichalles weiche Empfin oen, jede Gefiihlsregnng erstickten. Unausgeseszt in seine alten schweins ledergebnndenen Werte vertiest, hatte er gar keine Zeit gehabt, auch nur der kleinsten Regung des Mus kelg, Herz genannt, Gehör zu geben, und war ans dem besten Wege, das zu werden, was die Menschen als ei nen ,,verschrobcnen Gelehrten« bezeich nen. Nichtsdestoweniger war Herr Johns seinen intimeren Bekannten ein guter und selbstloser Kamerad, wenn es galt, zu helfen. War er gut aus gelegt, so war es eine Freude, ihm zuzuhörenx voller Geist und Witz sprudelten ihm die Worte nur so über die Lippen! Mit größter Vorliebe distutirte er über die Liebe. Oh, wie er die Achseln zucktet . . »Liebe?« »Jdeale?« Was d junge Doktor darüber alles vorbrach e,-läßt sich garnicht wiederholen. Und immer und trotz allem siegte er mit seinem talten Gelehrtenverstand über alle Einwendungen, die ihm ent gegengehalten wurden. Er sing mit Eva, unser aller nasch hasten Stammmutter an, und bis aus die Neuzeit bewies er an schlagenden Beispielen, was durch die Schwäche des menschlichen Herzens siir Unglück angerichtet wurde und noch wird. Und dann schloß er seine Behauptungen mit einer erregten Aeußerung der Ver achtung, die er für die Menschheit im allgemeinen, siik die Jdealisten im be sonderen nnd vor allem iiir die »sein- , besaiteten« Frauen hegte. Wie aus obigem erhellt, lebte Harrij so ungefähr wie ein brummiger Bär in seiner Höhle. Nur seine Erzi lichen Besuche veranlaßten ihn, unter die Menschheit zu gehen; im übrigen war er zufrieden in seiner Einsamkeit, arbeitete nach Herzenslust und fragte nicht nach den Freuden der Welt und dein, was die Menschen »Gliick« nen nen. Aber es ist eine alte Geschichte, daß das ,,Gliicl« eine launische Göttin ist: sie slieht vor denen, die sie erhaschen wollen, und heftet sich dasiir denen an die Fersen, die sich garnicht um sie kümmern. Da der junge Herr Dr. Johns Frau Fortuna nicht die Thür össnen wollte, so wählte sie ähnlich den Dieben . . . den Weg durch das Fenster. Und das kam so: Es war um die Fastnachtszeit, wo alle Welt zu Scherz und Tand aus gelegt ist, als Herr Dr. Harrh Johns an seinem Schreibtisch saß und mit alleni Eifer und größter Aufmerksam teit in einem dicken, gelben Folianten blätterte, dessen Seitenrander, mit viel Notizen versehen, deutliche Spu ren von dem gelehrten Treiben des Doktors ablegten. Die Fenster von Harrhs Arbeits ziunner gingen ’nach einem Garten, der zu einer Nachbarnan gehörte, wo er schon einigeniale als Arzt thätig ge wesen war. So gegen drei Uhr Nach mittags drang in die Stille der Ge lehrtenstube das Geräusch sröhlicher Stimmen, Lachen und Durcheinander rufen vom Garten heraus. Alle diese Laute schlugen, gedämpst durch den Schnee, an die besrorenen Fenster scheiben des Studirzimrners. Es war gerade, als wenn ein Schwarm zir pender Grillen sich unvorsichtig ins Freie gewagt habe . . . der Doktor machte eine ungeduldige Bewegung, stünte den Kopf in beide Hände, um sich die Ohren zuzuhalten, und ver tieste sich nur noch mehr in sein Stu dinrn. Er hatte gerade eine Seite umge schlagen und war bei einer Stelle des Buches,.die all seine Gedanken so in Anspruch nahm, daß das Bewußtsein von Zeit und Gegenwart ihm allmäh lich schwand, als ein scharfer-L stoss artiges Geräusch plötzlich in seine: Nähe ertönte. Jm selben Augenblick Pihlte der Doktor auch eine seuchts talte Berührung ans seiner Backe, die jun Tosen-sinnt Essai-r lass-«- ihn in höchst unangenehmer Weise aus seine-: gelehrten Forschungen in die Gegen wart zurückzuversetzen Erst war es nur ein starre-Z Erstau nen, aber dasselbe verwandelte sich gleich daraus in Aerger . . . und ät gerlich sprang Harrn Johns denn auch von seinem Platz am Schreibtisch in die Höhe und bemerkte zu seinen Füßen, zwischen Glasscherben, die Ueberreste eines Schneeballsl . . . . Ein Schneeballi Welche Dreistig leit! Jhnes den ins Zimmer zu wer sen! . . . Ganz erregt und blasz stürzte der junge Mann ans Fenster, riß e.:— ruf und spähte zornig in den Garten, Jrn den Missethäter dieses unerhörten Streiches zu entdecken. « . . . Ader ganz unvermittelt, ganz plötzlich glätteten sich die zusammen gezogenen Augenbrauen, die Zornw salte des Mundes wandelte sich in ein sanftes, freundliches Lächeln. Es mußte wirklich eiannder geschehen sein, um den ernsten, strengen Ge sichtsausdruck des Doktors so zu ver wandeln! Selbst die Augen, Harry Johns Augen, vor denen noch wenige Sekundexi zuvor eine Legion Römer — die Flucht ergriffen hätte, nahmen einen so sanften Ausdruck an, wie er nur bei den weichherzigsten Menschen denkbar ist. Jm Garten, unmittelbar vor dem Fenster des Gelehrten, taucht ein blon deg Köpfchen auf. Das von dem. Blondhaar unirahmte Gesichtchen ist über und über in Purpurgluth ge taucht und erwidett Dr. Hatrys Lä cheln mit einem solchen größter Ver legenheit. ,,Oh Pardon . . . . Pardon, mein Herr,« sagt leise ein zitterndes Stimmchen -— »ich bin so ungeschiclt . . . und es war ein Stein darin . . . ich tonnte wirklich nichts dafür! . . Harrh fährt zusammen, als wenn er aus einem Traum lötzlich erwacht. Das Blut steigt ihm eiß zu Kopf; ei wird so roth wie ein getochter Krebs . . . stottert irgend eine höfliche Re densart, was, weiß er wohl selbst nicht, macht das Fenster zu und setzt sich wieder an die Arbeit. Aber das hätte er ebenso gut lassen können! Wie ein Magnet zog das Fenster ihn an. Zur Erhöhung des Unglüäs hat auch noch der Luftzug, als der Doktor vorhin das Fenster ge öffnet, mehrere Seiten des-Buches umgeblättert, recht nach Laune die losen Zettel, die auf dem Schreibtisch gelegen, von demselben heruntergefegt und- so bunt in der Stube umherge streut, daß Harry, bei dem es immer peinlich ordentlich zugeht, vollständig den Kopf verlor. - Unter dem Vorwand, Ordnung herstellen zu wollen« stand er auf, trat wieder an das Fenster und spähte vor sichtig hinter der Gardine hindurch. Der Garten war leer. Harrh hätte sich wirklich einbilden können, ge träumt zu haben, wenn die Unord nung in seinem Zimmer nicht greifbar deutlich fiir die Wirklichkeit gespro chen hätte. Seufzend -—- ja, wirklich seufzend —-— kehrte der Doktor an sei nen Schreibtisch zurück, öffnete und schlon den dickenFolianten, öffnete ihn wieder, starrte aber darüber hin weg. Doch schließlich, mit einem ra schen Entschlusszog der Doktor den zu sichheran und fing ernsthaft an,-- « darin zu studiren, ohne zu bemerken, daß er eine ganz andere Stelle aufge schlagen als zuerst. lieber eine Stunde verharrt Dr. Johns so, dann geht er aus. Am sol genden Tage, während seiner Praxis geht er »zusällig« auch in die Nach barvilla und bleibt dort länger als gewöhnlich. Am nächsten und am iibernächsten Tage wiederholt er diese Besuche. Der Villenbesitzer hat einen leichten Gichtanfall; das blonde Töch terchen macht die Umschläge und leistet treulich Gesellschaft. Und? . . . nun und . . . . zwei Monate später heira thet Dr. Hart-h Johns zur großen Ueberraschung aller Bekannten die blonde, junge Dame, deren kleine Hand ihn mit einem Schneeball beim Studium gestört hatte . . . ,,Si1nilia similibus!« antwortet der Toltor den Fragern, die sich über seine Belehrung wunderten, »ein Schneeball hat mein Herz vor dem Erfrieren gerettet!« w Johannes Christi-Im Lisu Zituationsdildpus Deutsch Ziidweit Wulst Johannes Christian, der Kapitän der Bondelzwarts hat sich kürzlich mit einem Theil seines Stammes dem Lberstleutnant v. thieroff ergeben· Jn der bekannten Zeitschrift »Der Deut sche« gibt Adolf Stein dazu folgende Erklärungen: Vor wenigen Tagen traf ein deut scher Offizier, Hauptmann von Kleist, vom Kriegsschauplatze hier ein, nach Lein er kurz vor der Abreise in Afrita noch den Kapitän der BersabasHotten-s totten, Christian Goliath, besucht hat te. Natürlich wurde über die Lage in h» cnlnnip nøfmsnrbm Und im inni tsjoliath, der sehr gut deutsch kann, wörtlich zu seinem Besuchen »Wenn die Deutschen jetzt nicht einsehen, daß die Bahn nothwendig ist, dann sind sie ti-priger, als man glaubt!« Wie man sieht, haben die »Wilden« siir manche Dinge mehr Verständnisz, als die erleuchtesten Vollsoertreter in Berlin. Wir sollten uns die spotten totten überhaupt nicht so vorstellen, wie sie in buntgemaltem Zinn in den Spielwaarenläden liegen: nackt, mit nur einem Lendenschurz aus· Fell, den Speer in der Hand. Wer das glaubt, der wundert sich dann allerdings-, daß man mit ihnen ,,richtigen« Krieg süh ren müsse. Jn Wahrheit sind sie den Burenschiitzen am ehesten zu verglei chen, gegen die England 240,000 Mann ausbieten und selbst dann noch unter Massen behalten mußte, alg nur noch Häuflein von wenigen Hunderten unter de Wet ihr unstetes Räuber dasein führten und aus allen Kessel treiben immer wieder entschlüpften. llnsere »Wilden« tragen europäische Kleidung, sprechen Nama und Hollän disch, manch einer von ihnen hat so gar ein Harmonium in seiner Werst stehen und lorrespondirt mit Kav stadt. Einer der Gerissensten von ihnen ist Johannes Christian, ein Mann von etwa 30 Jahren, der jetzt zum zweiten Mal als Geisel sich hat interniren lassen. Es ist jetzt Trockenzeit dort unten, die Weide schlecht und das Pserdematerial geht bei der Hitze aus den Laus. Da sitzt es sich besser bei --...-...-—..—. deutschen Fleischtöpfen. Sowie das Gras wieder sprießt, und der Reichs ag die Schutztruppe dezimirt sehen vill, könnte der Oorlog von neuem be ginnen. Christian weiß Bescheid. Er ist kein fremder Bandenfiihrer, imdern angeftammter Kapitän der sondels. Statt ihn aller seiner Wür fsen zu entkleiden, hatte ihn Leutwein n dem itnseligensialtfonteiner Frieden mrin bestätigt und ihm sogar eine be rächtliche deutsche Reichgpenfion ver "chafft. Kein Wunder, daß der junge RAHOUOHHO IX- nnn FZZHHI « Seht naßend und er versicherte frech jedem Deutschen, der Kaiser habe ihn wohl tm Frieden gebeten, aber die Sache ei noch nicht richtig. Nächstens gehe ss wieder los, damit den Hotteniotten hr volles Recht werde. Als nun der Ausstand der Witbois osbrach, mußte der gefährliche Bon nlsfiihrer dingsest gemacht ·werden. ttach einem Nachtritt von Kallsontein Jis Warmbad nahm Hauptmann von stopph den üppigen Christian nebst sei xen Großleuten, im ganzen 70 Mann, zesangem Sie wurden in Warmbad nternirt und das war die Rettung Dieser deutschen Beste. Als Morenga ie mit Uebermacht bekannte, ließ Xopvh das· Gefängniß, in dem die 70 "aßen, mit Dynamit unterminiren. Isiele Warmbad, so solle das Gefäng iis nebst Jnsassen in die Lust ge "prengt werden. Das erfuhr Morenga tnd zog nach etlichem Gepläntel wie Ier ab in seine Karrasbergc. Inzwischen war die Berliner Ber :retung der Hottentotten nicht lässig rewesen. Von allen Seiten war die Regierung gequält worden, der Ber iichtungspolitii Einhalt zu thun. Friede, t·’Friede! Und fahret mir sein ·auberlich mit dem Knaben Absaloml Trotha mußte aus Berliner Weisung L)in seine Protlamation erlassen, in der )ie Hvttentotten zu Verhandlungen iusgefordert wurden. Der missiona sisch - parlamentarische Hofkriegsrath satte zum ersten Mal über die »Sol )atesla« und die Regierung gesiegt rnd Johannes Christian wurde zum Beweise des guten Willens freigelas "en. Er blieb auch noch einige Wochen n Warmbad, sütterte sich heraus und chrieb an Dr· Jameson, den Premier ninister der Kaptolonie, einen Brief, n dem es hieß: »Jetzt ist der geeignete Moment siir die Engländer, Deutsch Ziidwestafrila unter irgend einem Borwand zu besetzen2« Und es wür )e sich lohnen. Zur Zeit könnten dort kreilich nur etwa ll),s)0() Farmer an teiiedelt werden. Ader jeder neu er "chlossene Brunnen bedeutet neue An "iedlungsmöglichkeit, jeder Kilometer teuer Bahngeleise gestattet neuen Zu vanderen die Existenz. Zieht dann rnit dem Schienenstrang auch der Bergbau überall ein, so ist die Basis fiir ein deutsche-H Ajiillionenvolt über See geschaffen. Das ist teine Stil dlijthr. Auch Johannesburg mit seinen l5(’),0()0 Einwohnern war vor zwan ziu Jahren ein weltverlorenes Dorf. Das weiß Dr. Jameson, das weiß Johannes Christian. Der war, wäh rend die Reichstagsabgeordneten sich in .l)rer Weisheit blähten, eines Tages ins Warmbad verschwunden. Und hatte auch Plötzlich mit allen seinen Leuten Gewehre, obwohl er ein voll ieriitteltes Maß davon hatte abgeben aussen Auch heute wäre er kein was Tenloser Mann, ginge es von neuem os. Ueberall sind die guten Mauser )ergraben. Wir thaten Christian den irößten Gefallen, wenn wir einen fau jen Frieden schlossen und den größten Theil der Schutztruppe heimberiesen. Dann könnten die an den Grenzen aus nglischetn Gebiet lnngernden etwa .we·t-Jusend Herero und Hottentotten )erüber, das Kapstädter Gefängniß viirde Morenga und seine Leute aus treten und wir hätten den Krieg von teuern. England hat vier Milliarden Mart "iir den Transvaaltrieg mit zusam nengcbissenen Zähnen hingeworfen tnd bis zum Ende nicht einen Solda en zurückberufen. Bei uns avetrschsed lcn Uclllc zu cxllllch Ul( cv su-. oc ömmlicher halten, alle paar Jahre für sinen neuen Ausstand eine halbe Mil iarde auszugeben und niemals ganze llrbeit zu thun. Der Hoslriegsrath oird derweil zum Gespött bei Hotten ottenweibern. W Pariser Kunstcedem Eine iragis-koinische Episode berich et ein junger Ameritaner aus Paris, ooseldst er sich zum Studium der per Malkunst aushält. Der Knoten mntt derselben ist, daß ihm die Aus oahl eines Modells für seine Studien v)einahe das Leben kostete. lind das rug sich folgendermaßen zu: Der Amerilaner, dessen Name aus iewissen Gründen verschwieg-n bleibt, oählte sich eines Tages als Modell ine kleine Touloneserin, die durch hre scharf geschnittenen, schönen Ge ichtszüge als solches allgemein ge ucht war. Das Mädchen, Mari: Lurtie mit Namen, war fast täglich sei dem jungen Amerikaner engagiert, ind fand Gefallen an seinen Werken. Das ging für einige Wochen seinen Weg, bis eines Tages das Modell vom Itelier des Maler-s fortblieb. Dies fiel umsomehr auf, als Marie inen tadellosen Ruf genoß, und in hren Gewohnheiten die Regelmäßig eit und Pünkllichkeil selbst war. siach einigen Tagen der Abwesenheit, semühie sich der amerikanische Künst U ler vergeblich, die Adresse der kleinen Touloneserin ausfindig zu machen, je doch ohne. Er gab schließlich alle weiteren Ber suche auf und annocierte für ein neues Modell. Wie erstaunt war er jedoch eines Tages, als ein junger Jtalienev von herkulischem Körperbau in sein Zimmer trat, und sich ihm als Gag lielmo Bacomelli vorstellte, .mit der Bemerkung, daß er Modell von Pro-’ iesfion sei. Auf die Entgegnung des Umerikaners,daß er keines männlichen JJtodells benötige, erwiderte detJtalie n» hrnmht daß dipä mirb »in-nicht h» Zweck seines Kommens sei. Er käme, um mit dem Maler über Marie Curtie Rücksprache zu nehmen. Als sich der Amerikaner erstaunt nach sdem Besin den seines früheren Modells erkundig te, meinte der Besucher, zur Sache kommend: ,,Wissen Sie auch, daß ich Marie’s Bräutigam war, und daß sie mich kürzlich verließ, mit der Begrün dung, daß sie Sie liebt?« Der junge Maler wußte dies aller dings nicht. »Nun, schloß der Italiener, »ich bin gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie. das Mädchen heiraten wollen oder nicht.« Hier konnte sich der junge Künstler des Lachens nicht erwehren, Und gab feiner Heiterkeit unverhohlen Aus druck. Im nächsten Augenblick jedog wurde er zur Besinnung gebracht dur die furchtbare Miene, mit welcher der« Jtaliener sein Gegenüber anstarrte. Unter den furchtbarsten Drohungen verlangte der Südländer Rechenschaft, und wurde in seinem Zorn so gefähr lich, daß der junge Mann sein ·Heil schließlich in der Flucht durch ein Ne benzimmer nach der Straße suchte und diese auch erreichte, obwohl der Jtaliei" ner mehrere Schüsse auf ihn abfeuerte. Bacomelli, in dem Glauben, daß der Maler nur in das Nebengemach ge-« flüchtet fei, wartete dessen Rückkehr ab, wurde jedoch unangenehm überrascht, als der Amerikaner mit einigen Poli zisten zurückkehrte, die den »Bräu tigam« verhafteten. Die Polizei glaubt übrigens, daß es sich hier um einen Jrrsinnigen handelt. — Ein spanischer Demnstheued Politische Redner, die eine oratwis sche Leistung über irgendeinen Gegen-— stand unvorbereitet vollbringen, sind ja nicht selten, und in Frankreich war be sonders Gambetta wegen seiner Kunst des Jmprovisirens von politischen Reden berühmt. Eines Tages aber fand er seinen Meister. Er war in Spanien und frühstiictte bei seinem Freund Einilio Castelar, dem ehemali gen Präsidenten der spanischen Redu blit und Abgeordneten des Gottes. Beim Dessert sagte Castelar zu Gam beita: »Ich glaube wirklich, du hast mich noch niemals öffentlich reden hö ren. Willst du das? —- Ja? Nun, dann komm’ in die Cortes.« «Worum handelt es sich?« fragte Gambeita. »Ich weiß nicht,« antwortete Castelar. »Aber ich will mit dir wetten, daß ich zwei Stunden lang über jeden belie bigen Gegenstand reden und meine Meinung durchsehen werde.« Die Wette kam zustande, und Castelar mel dete sich in den Cortes sogleich zum Wort. Es wurde gerade ein Gesetz über die Schließung von Kirchhösen verhandelt. Kaum hatte der erste Redner seinen Antrag begründet, so trat Castelar auf die Rednertribüne und sprach über diesen Gegenstand, von dem er vorher gar nichts wußte, drei Stunden lang so bercdt und hin reißend, daß sich allgemeiner Beifall erhob, als er geendet hatte. »Lieber Freund« sagte Gambetta, als er zu ihm trat, »du hast zweifellos viel red nerische Begabung; aber ich habe kein Wort verstanden: Ich kann nicht Spa nisch.« Jn Venezuela ist eine Revolution zum Ausbruch gekommen, doch nicht etwa, weil man besonders günstige Erfolge davon erwartet. Es ist nur deshalb, weil die Saison es so mit sich bringt. si- qc s Wie bequem haben es doch heute die Verleger. Branchen blos den steno graphischen Bericht des Verhörs der Evelyn NesbitThaw abdrucken zu las sen, und der Sensationsroman ist ser tig. si- Ik sie Die russische Regierung verspricht sich nicht viel Gutes von der neuge wählten Voltsvertretung Das dürfte ruf Gegenseitigkeit beruhen. si- -i- si Die schwierigsten Aufgaben gibt es doch erst in der Schule des Lebens. si- -k se Den Flect in der Sonne sehen die Pittsburger, die Flecken auf dem Gelde ihrer Millionäre übersehen sie aber sehr leicht. V st Abcrmals einer, der sich nicht mit 1.Kleinigkeiten abgibt: in Connecticut hat ein Bankkassierer nahezu 8600,000 gestohlen und ist damit nach unbe kannten Regionen verdusiei. si- Ik III Jn Frankreich wird für eine Ein kommensteuer agitiert, auch in Russ land ist die Einführung einer solchen Steuer beabsichtigt Die Leute mit großen Einkommen scheinen dort nicht so viel zu sagen zu haben wie hier.