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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 30, 1906)
Mr schreib-brka nun Z , nvkkkkik sank-ungel. Z M No. 235. —- Well seit selle Mich-. ter Pattie hen ich die junge Leut aus die aiie Kontrie immer bei mich. Jch muß sage, ich hense ganz gut gegliche un se sm mich gar kein Batier gewese. Not eins hot mich gefuchst un das is die Wedesweilern gewese; wisse Se, ich sin schuhr gewese, das die not sor e Tschehnss gewart hot, sich die Kom penie abDulade un ich sin dann das dumme iehr gewese, wo gedisse het. Well, ich geb nicks drum. Jch weiß ut genug, wie mer fühlt, wann mer n e ftrehnsches Kontrie komme duht un mer hot Niemand wo mer e we nig dran diepente kann. Mer fühlt dann als wann mer einigem Mensche in den Weg wär un wann mer io ganz un inteierle iiewwerfliissig wär un wann’s am Beste wär, wann mer so schnell wie möglich Stidduh mache deht. Ich hen die junge Leutcherinx werall mit hin genomme, wo ebbes zu sehn war. Jch hen sie for Jnstenz unser Deier-Diepartement gezeigt un unsere Tellefohms un das all, awwer ich muß sa e, es hot keine große Im preschen us? se gemacht. Der junge Mann, ich hen ihn Bill gerufe, ditahs ich gleiche den Name so gut, hot ge sagt, das wär nicksä, das hätte se n die alte Kontrie alles viel schöner un besser. Wann in Berlin for Jn steng e Feier aus-breche deht, dann deht mer nor uss ensBotten pusche un dann deht en Regestrom iwwet das ganze haus starte un befor daß mer es denke dedi» wär das Feier schon aus. Un dann mit die Tellefohms das wär auch in die alt-e Kontrie viel besser. Dort hätt mer in jedes die sente haus so e Jnsstrumment un mer deht iehwen so weit gehn, daß mer jedes Ruhm mit einem suppleie deht. Ich möcht nor wisse, ob das alles e äett is. Jch weiß gut genug, wie ch von die alte Kontrie fort sin, do hot mer noch gar nit gewißt, daß mer iwwer en Weier tahke könnt, un wann kellemols einer gesagt hätt »Telle ohm«, do hätt mer gedenkt, er deht scheinies spreche. Jch hen auch ge dentt, ich müßt die junge Leut e we nig gute Ettweis gewwr. Jch henge sagt, in die erschte Lein müßte se da ku tende, daß se bald en lisch tathte etne dehtr. Do hot der ill esagt, wei Missus Hansstengeh wie omme Se mich denn ennihau vor? denke Se denn, mir dehte ins die alte Kontrie nicks'lerne? Wann bei uns e Kid aus die Schul komme duht, dann könne Se einiges bette, daß er englisch n auch französiich tahte dann. Den elwe Weg is mei Sister un was mir nit ten-ne, das is iwwerhaupt gar nit der Ruhch daß mer’sch tenne dahi Wi e Se, osfe gestanne, duhn ich so en Taht nit gleiche. Es is mich zu viel geblohi. Pertickeler hen ich iarrie sor gefühlt, daß se schon englisch ge konnt hen. Wisse Se, do hätt ich se doch atig gut pohst könne, bitahs wenn mer doch schon so lang wie ichindas Land is, do kann mer doch schuhr eckspecktg daß mer mit die Lengwitsch dorch is. Jch hen zu ihm gesagt, er sollt emol ebbes englisches tahke un wvs wer’ns Se denke, do hot er druff los gerättelt tudietdibänd. Awwter — ) ots e Pronaunziehscheni Bei Jchinkm das hot mich e Bellereht· Fewwr. Jun er Mann, hen ich ge-· agi, Sie mii e noch viel lerne. Aw-! wer mache Se sich deßwege nor keines Sorge; mich is es ’a grad so gangex uns es hot manches ähtche genomme,. biesor ich es zu die Perseckschen ge bracht heu, wo ich jetzt pkqut dkuffs sein tann. Ei tell jah, wann ich sent zu die Buwe sage: »Schon-bit odderi tu geti e Liäen,« dann bette ich JhneI einiges-, Sie können den Differenz nit« nohtisse un Sie schwört en Meineid drqu daß ich e rijel Jentietehdie war. Jch hen se auch emol gestagt,f was ennihau ihre Jntenschen wär, daßs se nach die Stehts komme wäre. Das Iunge Mehdche hot gesagt, se wär froh, daß ich jeft endlich emol ebbes ver nünsti s breche deht —so e Scholast nos! ie wär sor den Porpes komme. sor sich en reiche Mann zu täckele. Se .hätt ehört, die Jentie Lehdies wäre Fall s te Haustieper un sor den iRiesen dehte all die Männer hier an Diespepsia sossere, un wäre all so "Bohnie, daß mer se iesig for e Hätt räck juhse könnt. Sie wär en eckspert Kuck un do wär se schuhr, daß se iesig en reiche Mann un wanns auch en Mtlljionehr war, kriege könnt. Der Bill hat dieselbe Eidie ehabt. Er sagt, er wär en Jnschens r un do könnt er isieg en Platz sinne, wo er so ebaut zehn dausend Dahler mache könnt un dann ofs Kohrs deht er sich nach en reiche Frau, un wann’s auch nur e Mehdche wär, umguckr. Do n »ich awwer gesagt: »Ich will J ne jemol ebbes sage, wann Sie weiter Hnicks sin, wie en Jnschenier, dann yhiitie Se gar nit hierzuiomme brauche, Die n mer Plentie hier un bieseids das n die Jnscheniers hier e Junion un do is es arig hart en Schapp zu sinne. Was awwer das heirathekom zeme duht, do seit - hr alle beide ufs den Holzweg. Dent Jshr denn-, die reiche Meedercher die warte grad bis Jhr komme du«ht? Jehs wann M ein Teitel hätt, dann wär die Sach different, das is was se u heirathe gleiche. So Stoff wie Jgr seid, die her mer genug hier, awwer die müsse sroh sein, wann se e armes Meedche finne, wo dumm genug is sie zu hei rathe. Un dann, was die Diespepsia von die Männer hier ansbela t, do seid Jhr auch mißtehten. tra Euch emol mein Alte, odder den Mi ster Wedesweilm aucke die als wann se Diespepsia hätte? Ei geß awwer ,nit. Mir hen hier ofs Kohrs puhre Hat-glichen awwer die hot’s auch in die alte Kontrir. Jch hoffe, daß Ihr die Eidie so schnell wie möglich drappe duht, bikahs so lang Jhr die Ameritens for nit gerad so gut halte duht wie Jhr selbst seid, da brauchst oihr nit dran zu denke, daß se Juhs sor Euch hen. Dies hier is e großes Kontrie un es is ennihau gut genugz-I sor mich. Nackers brauche mir hie nit. Mister Edithor, denke Se wit,k daß ich denSpiecsch emol den Messen-i dentRuhseseld schicke soll? Ich- sin schuhr, das deht er Eiche Mit- beste Rieaar Yours Lizzie HansstengeL i Ein guter Mensch. ; ! Bekannten »Und warum haben Sie aerade die älteste Tochter der Wittwe Maier geheirathet?«« Herr: »Damit meine Schwä erin nen umso leichter unter die uba tommen.« Hsslich. Verurtheilter: ,,J bitt schön, i möcht' meine vier Wochen Strafe gern. absitzcn.« « Nichter: »Das ist jetzt nicht noth wendig, es wird Jhnen schon eine Einccdung hierzu schriftlich zukom men.« Erkannt. »Ach, Fräulein Martth, den wah ren Werth einer eigenen Häuslichteit habe ich längst erkannt. Wie traurig ist es, wenn man beim Schein der Lampe Abends so einsam über den Büchern aus seinem Zimmer sth.« .,Machen Sie mir das nicht weiß, Herr Kandidat, das kommt ja bei Ih »nen gar nicht vori« - W—— Ost-süsslich A "V Siean aWI« Ver Sündenbock. Humokistische SäJzTITJi Lua o. Lin-. »Uebrigens,« schloß Konsul Söbli meyer seine Rede, »bist du wohl so freundlich und befestigst an jedem Schlüssel einen Zettel, damit nicht wieder so ein heilloses Durcheinander entsteht und ich nicht wieder das Ver gnügen habe, eine ellenlange Schlossa rechnung zu bezahlen." »Aber ich bitte dich, lieber Mann, ich kenne die Schlüssel alle genau und wfnn du es mir überlassen hät te t . . .« ,,Natiirlich,« unterbrach er sie scharf, »ich war mal wieder der Stin denbock, ich habe die Schuld. Wenn irgend etwas verkehrt geht, du bist im mer die Unschuld. Das ist so deine beliebte Manier. Aber wie gesagt, dieses Mal wirst du mir die Sorge fiir alles gefälligst überlassen. Der läßt-, der aus dem Hause geht, bin »Aber wir könnten doch schließlich zusammen . . ." »Zusammen, zusammen,« ereiferte sich Söblmeyer, »damit ich das, was du verbummelst, doch wieder in die Schuhe geschoben bekomme. Was ich tue, wird gründlich gemacht. Du kannst dich darauf verlassen, daß nicht wieder irgendwo vier Wochen Gas brennen bleibt und. ..·.« »Konnte ich etwa wissen, daß du dich im Badezimmer rasieren und das Gas brennen lassen würdest?« entgeg nete Frau Söhlmeyer gereizt. »Daß ich im Schlafzimmer keinen Platz dazu hatte, wenn deine zehn Koffer da herumstehen, das wirst du wohl einsehen, sollte ich meinen.« »Und ich sollte meinen, daß man nach Gebrauch die Gasflamme nicht ausdreht, sondern sogar den von dir wieder geöffneten Haupthahn. Uebri gens waren es nur drei Koffer, und nur einer davon war meiner-« Konsul Söblmeyer brummte etwas Unverständliches in den Bart, griff nach Hut und Stock und verließ das Haus. Frau Sommer-er uno Annette vat ten noch alle Hände voll zu tun. Kästen und Schubladen wurden leer, Schachteln und Koffer voll. Gespen sterhaft leuchteten die weißverhange nen Polstermiibel, Büsten und Kron-! leuchtet in den balbdunklen Räumen, ; und überall roch es nach Naphtalin und Mottenpulver. Erst spät in der Nacht wurde es ruhig im Hause und beim Morgengraucn wieder lebhaft. Auf mangelhaft gedecktem Tisch wurde das dilettantisch zusammenge setzte Frühstück eingenommen, denn alle Reste sollten verschwinden. Mit Schaudern dachte Frau Söhlmeyer an den Duft, der ihr einmal entgegen schlug, als eine Schüssel mit Hammer im Speiseschrank vergessen war. i Herr Söhlmeyer ging in gereizter Stimmung durch alle Räume, stolpers te über die aufgerollten Teppiche, er Ilärte den Gebrauch von Mottenpulver im Winter siir baten Unsinn, schimpf te auf Bowlen als ein elendes Gemisch im allgemeinen und besonders auf die Ananasbotvle, die sein Freund Pfan nenfchmidt gestern zum Besten gegeben. »Borvie im Winter,« brummte er, »auf so eine verrückte Idee kann auch nur der kommen, da muß ja jeder normale Mensch sich den Magen er tätten.« Dann schickte er Anneite, die gerade schon genug zu tun hatte, um Selters wasser zum Kaufmann und nachher zur Apotheke, Migränepulver zu ho len. »Seid Jhr denn immer noch nicht sertig,« brummte er ärgerlich. »Ich habe doch deutlich genug gesagt, das; du dich um zehn Uhr fertig hältst und dann zu deiner Schwester gehst. Um Punkt zwölf Uhr treffen wir uns auf dem Bahnhofe, und laß mich gefälligst nicht viel länger als eine Viertelstunde warten.« »Ich will nur eben rasch einmal nachsehen . . . .'·' »Du hast heute nur nachzufehen, ob du den Hut gerade auf dem Kopf hast. Das andere überlaß gefälligst mir.« »Wie du wills ," meinte Frau Sohl meher ruhig und griff nach Reiseman tel und Handtaschr. ,,Also, was ich noch sagen wolltet Um elf kommt also der Dienstmann." Dann verließ sie mit Annette, die kden Vogelbauer zu ihrer Schwester trug, das Haus ,,Endlich,« sagte Söhlmeher befrie digt, steckte sich eine neue Zigarre an und begann seine Wanderung durchs ,.Daus. Jm Keller war alles in Ord nung, Gas und Wasser abgestellt, die Fenster zu und die Lustllappen aus HDann ging er nach oben, ließ die : alousien herunter und zog die chliifsel von den einzelnen Zimmern, zlegte sie in ein Körbchen zusammen sund stellte dieses in den Geldschrant. »Nun noch die Hände waschen und einen Blick in den Spiegel, dann wä ren wir so weit.« » Daß iein Wasser im Schlaf immer iwar und die Leitung abgeste t, ver Idrosz ihn. aber nur einen Augenblick Dann sah er aus die Uhr. »Dalb elf erst! Großariig.« So fand er Zeit, sich noch eine Kiste Jon seiner Sorte Zigarren zu holen und ir endwo so recht in Gemütsruhe zu frii sttickem Nun hatte er auch die iiu ere Haus Vtiir.-.--verschlossen, und mit ch so recht zufrieden, ging er die Straße hinun er. »Na, alter Junge,« meinte sein Freund Pfannenschmidt« der M be — ge nete, »also nun soll’s ja wohl los-« ge än. Beneidenswertes Menschen tin .'« »Ach was,« knurrte Söhlmeher, »da ist was zu beneiden bei meiner Gicht. « »Nun, nun,« blinzelte Mannen chmidt, »so schlimm wirds wohl nicht ein. So jeßi bei diesem Wetter in iesbaden, Mainz und da herum soll es wohl nicht so übel sein. Komm', daraufhin machen wir noch mal einen Ftuhichvppen-« » Es war zehn Minuten nach zwolf, als Söhlmeyer nach der Uhr sah. »Nun wird es aber Zeit.« Er trank eilig sein Glas aus und schickte nach einer Droschke. Es fehlten noch sieben Minuten bis zum Abgang des Zuges. Seine Frau würde also schon mit seiner Personen iarte auf den Bahnsteig gegangen sein, wie er ihr gesagt hatte. »Du kommst aber wirklich im leh ten Augenblicl,« rief sie ihm entgegen. Die Schasfner begannen schon die Türen zu schließen. »Hast du. »Ach gewiß, « sagte er hastig, ,,alles ist besor t, sei nur ganz beruhigt. « s »Ja, ast du aber auch nicht verges en »Ich verbitte mir aber nun alle Fragen Wenn du erst damit an iingst, bis du wohl bis Frankfurt nicht sertig damit·« Frau Söhlmeier schwieg, setzte sich in eine Ecke und begann in einem Buch zu lesen· Sie kannte dies Sta dium neröser Bullrigkeit bei ihrem Manne, und nahm es nicht weiter übel. Nach ein paar Tagen der Ruhe war er wieder anders. Es war abends, als sie in Wies baden ankamen. Der Konsul winkte einer Droschle und bedeutete seiner Frau einzusteigen. Dann gab er dem Kutscher die Adresse des Hotels ,,Wollen wir nicht lieber gleich die Koffer mitnehmen,'« sragte Frau » Söhlmeyer erwunderi. ! »Die Koffer?« Herr Söhlmeyer griff mit beiden Händen nach dern Wagenschlag. Seine Kniee zitterten. und er war lreideweiß geworden. J Wortlos starrte er seine Frau an »Du bist doch nicht fortgegangen, « ehe der Dienstmann die Koffer geholt hatte,« fragte sie sanft. »Ich glaube doch, liebes Kind. Jch glaube....« stotterte er, »ich hatte ganz vergessen . . . . ich glaube, dies mal war.... war ich wirklich der Sündenbock.« Dann trat er langsam unter die Laterne und schlug das Kursbuch auf Er wollte zusehen, wann der nächste Zug zurück ging» .-.-— Wie muß ein Aquin-time beschasseee sein. Zunächst empfiehlt es sich, darüber klar zu werden, ob man auch den ge eigneten Platz dafür hat, denn ein Aquarium kann man nicht wie irgend-. ein Möbelstiiei einfach in eine beliebige Lücke in der Zimmereinrichtung un ierbringen, sondern ein schöner, heller enfierplah mit mindestens 2—3 tunden Sonne ist die notwendige Be dingung für das Gedeihen der Pflan zen und Fische. Für den Anfang sind kleinere ganz aus Glas bestehende Aquarien am empfehlenswertesten, denn erstens haben sie den Vorzug der Billigkeit und zweitens fällt bei ihnen die wenig erfreuliche Eigenart man cher Gestellaquarien, an den Kittstel len leck zu werden, weg. Zur Einrich tung bedürfen wir jetzt etwas Erde, die man am besten von den feuchten Wiesen entnimmt, und einige Pfund gereinigten Flußsandes Die ange feuchteie Erde wird leicht auf dem Aquarinmboden angedriickt und darü ber der ebenfalls feuchte Sand geschüt tet, und zwar in der Weise, daß die Erde überall einen guten Zoll vom Sande bedeckt ist. Zur Bepflanzung stehen nun den Liebhabern eine ganze Reihe geeigneter, zum Teil wunder hübscher Unterwasserpflanzen zur Verfügung, die in den einschlägigen Handlungen vorrätig. Ehe wir nun zur Füllung des Aauariums mit Was ser schreiten, schneiden wir uns ein Zeitungsblatt genau in der Größe des Aauariumbodens zurecht, decken es über die Pflanzen und gießen nun vor sichtig das Wasser auf das Papier; dadurch wird das Auswirbeln des Bo dengrundes vermieden und die vorher mit den Wurzeln in den Bodengrund eingedrückten Pflanzen bleiben in ihren Stellen. Jst die Einrichtung nunmehr beendet, dann empfiehlt es sich, nicht gleich Fische hineinzubringen, weil er stens den Pflanzen erst Zeit gelassen werden muß, wirklich einzuwurzeln (die gründelndenFische reißen sie sonst wieder aus), und weil sich zweitens etwa aufgewirbelte feine Bodenteilchen erst wieder seyen müssen. Nach zirta einer Woche önnen dann die Fische eingesetzt werden, doch hüte man sich hier vor dem ,.zuviel«. Um ein Voll stauben der Wasseroberfliiche zu verhü ten, wird nunmehr das Aquarium mit telst einer Scheibe abgedeckt, was übri ens durchaus keine Erstickungsgefahr ür die Jnsassen bedeutet, da ja die lebenden Unterwasserpflanzen genü gend Sauerstoff für die Fische produ iere . Die Fütterung der Fische ge schie t nun zwar am besten mit leben dem Futter, da aber der Großstiidter nicht immer Gelegenheit hat, sich diese Tiere zu beschaffen, werden eine ganze Anzahl Kunstfutter hergestellt, von de nen jedes einen besonderen Liebhaber hat. sont indianischen stell-km Sehr interessante Beobachtungen über das berühmte Pfeilgift der Jndi aner, Eurare, hat ein englischer Gelehr ter gemacht: Die Symptome der Enta revergiftung sind sehr charakteristisch. Ein Kaninchen, das durch einen kaum "hlbaren Stich im Rücken verwundet urde, fraß ruhig weiter. Aber nach zwei bis drei Minuten hörten die Kau bcwegungen auf, das Tier zog sich in einen Winkel des Laboratoriums zu rück. Es drückte sich gegen die Mauer und ließ die Ohren auf den Rücken fal len, wie wenn es einschlafen wollte. Nach und nach schwanden die Kräfte, der Kon fiel herab, während zu glei cher Zeit die Beine nachgaben. So fiel es schließlich auf die Seite, plötzlich, wie vom Schlage getroffen. Nach sechs Minuten war es tot —- scheinbar, das heißt jede Bewegung sowie die Atmung hatten aufgehört. Ebenso sprang ein Hund nach der Todesimpfung noch munter umher, um auf dieselbe Weise zur Schlafmüdigkeit und Todesstarr heit überzugehen. Augenscheinlich wach te in ihm nur noch die Intelligenz und das Empfindungsvermögen, bis er acht Minuten nach Empfang des Stiches als leblos gelten konnte: die Augen wa ren trüb geworden, die Tätigkeit der Lungen hatte aufgehört. Wattertonek zählt ähnliche Symptome von einem vergifteten Menschen. Zwei Jndianer durchstreiften auf einem- Jagdausfluge den Wald, als der eine von ihnen ei nen Affen in den Zweigen eines Bau mes über sich erblickte. Er schoß einen vergifteten Pfeil in die Höhe. Der Pfeil verfehlte aber das Ziel und do der Wurf fast senkrecht über dem Ko pfe des Jägers in die Höhe gegangen war, so fiel der Pfeil in derselben Richtung zurück und schliyte den Jä ger am Arm ein wenig oberhalb des Ellenbogens. Der Jndianer war so fort überzeugt, daß es mit ihm zu Ende sei. »Niemals,« sagte er mit ge brochener Stimme zu seinem Kamera den, indem er seinen Bogen betrachte te, während er sprach, ,,niemals werde ich diesen Bogen mehr spannen.« Nach diesen Worten nahm er die über die Schulter gehängte kleine Bambus schachtel ab, die das Gift enthielt, leg te sie mit dem Bogen und den Pfeilen auf die Erde und streckte sich daneben hin. Nachdem er Abschied von seinem Gefährten genommen, schloß er mit diesem letzten Worte seinen Mund für die Ewigkeit. Retter-is tm letzten Augurs-lieb Eine nette Anekdote erzählt die Revue Hebdomadaire von dem seiner Zeit beliebten Schauerroman- Schrei i« ber Ponson du Terail. Dieser kommt eines Abends in Cafå und trifft dort den Bildhauer Millet, der ihn an spricht: »Mein Vater verfolgt mit gespannter Aufmerksamkeit deinen Roman. Du ließest diesen Morgen die Baronin in einer gefährlichen Situation. Wird sie sterben?« ,,Ja,« antwortet du Terail, »sie ist sogar schon tot, von dem Dolch des Appiani durchbohrt.« »Also keine Rettung mehrt« schreit Millet. »Aber warum regst du dich iiber diese Sache so auf?« »Mein Vater hat mit mir gewettet, daß die Baronin unter den Händen der Räuber fällt. Jch dagegen wet teie, sie werde heil davon kommen.« »Eine hohe Wette?« »Zwanzig Louis." ,,Donnerwetter,« ruft Pon son und blickt nach seiner Uhr, Jetzt ist es zehn Uhr, ich habe noch Zeit, die Baronin zu retten. Jch springe in et nen Fiaker und rase zur Druckerei.« Und als ihn Millet mit Danlsaguw gen überschüttet, wehrt er ab: »Das ist doch das Geringste, was man für einen Freund tun kanni« Borvedtngunsen des gesunden Schlaf-A Je mehr in jetziger Zeit die Anspan nung des Geistes und der Nerven wächst, defto größer wird auch die Zahl der Leute, die an Schlaflosigkeit leiden. Daraus erklärt es sich, daß jetzt kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgend ein neues Schlafmittel auf den Markt gebracht wird, und die Zahl der Re zepte, dei der einzelne zur Beförderung des Schlafs geben zu können meint, ist geradezu Legion. Der eine macht vor dem Zubettgehen gymnastische Uebun gen, der andere glaubt nicht gut fchla fen zu können, wenn er nicht kurz vor her soundfoviel Aepfel verzehrt hat; der dritte muß zu demselben Zweck be stimmte Waschungen mit sich vorneh men usw. Man sollte denken, daß es schwierig ist, überhaupt noch etwas Neues in dieser Hinsicht zu sagen. Eine ganz nützliche Zusammenstellung der Dinge, auf die man achten sollte, wenn man gut schlafen will, bringt Dr. Dabbs in der Wochenschrift ,,English Mechanic«. Nachdem die Rücksichten auf genügende Lüftung des Schlaf raumes und auf leichtes Abendessen in nicht zu kurzer Zeit vor dem Zubett gehen als selbstverständlich erwähnt worden sind, gibt der Arzt noch folgen de Anordnungem Sei aufmerksam auf alle Gashähne in deiner Wohnung und sieh zu, daß sie nicht offen sind oder gar offen stehen. Laß keine Gas flamme in der Nacht brennen, denn sie verdirbt die Luft in außerordentlichem Grade. Hüte dich vor einer Ueber empfindlichkeit gegen Geräusche, denn in dtefer verwickelten hastigen Welt wird es selbft zur Nachtzeit selten ir — gendwo ganz ohne Geräusche abgeben. Deine Ruhe muß in dir selbst sein. Wer einen leichten Schlaf hat, kann trotzdem gut schlafen. Was man die Tiefe des Schlafs nennt, ist noch kein Merkmal einer vollkommenen und er quicklichen Ruhe. Bemühe dich nicht darum, die Schlaszimmer künstlich zu verdunkeln, sondern schließe wenigstens das natürliche Licht nicht aus. Laß es ungehindert durch das Fenster ein treten und gewöhne dich dabei zu schla sen. Trinle und benutze viel Wasser und atme große Mengen reiner Lust. Es ist ein Unsinn zu sagen, Nachtlust sei unter allen Umständen schädlich.. Die Lust in einem Zimmer, dessen Fenster dicht verschlossen sind, würde auch Nachtluft sein, aber diese Nacht lust ist weitaus schädlichen als irgend welche sein kann, die aus dem Freien hereinkommt. W Weine man tm Schlaf gestört with Ein Zwischenfall, der aber eine ge wisse Heiterkeit auslöste, weil er harm los verlies, ereignete sich während einer Zirtusvorstellung in Libau. Jm Zir tus erschien kurz nach Beginn der Bor stellung der Kommandeur der 2. Mi nenkreuzer-Abteilung des Kriegsha fens, Kapitän Wassiljeff, als Zu schauer. Der rauhe Seemann, dem man auf den ersten Blick ansah, daß er sich einen Rausch zugelegt hatte, nahm in der ersten Zuschauerreihe Platz. Bereits nach wenigen Minuten neigte sich sein Obertörper aus die Seite, die Mütze rutschte ihm aufs Ohr, und lautes Schnarchen verkün dete, daß er sich im Reiche der Träume befand. Aber er wurde jäh aus sei nem Schlafe erweckt. Ein Artist gab in der Arena während seiner »Arbeit« ein paar Pistolenschiisse ab. Der Ka pitän reclte sich empor und fah mit ver glasten Augen dorthin. Offenbar be fürchtete er einen Anschlag auf sich oder eine Meuterei, und in dieser Vers-« kennung der Lage zog er seinen Revol ver und gab ebenfalls ein paar Schrisse ins Blaue ab. Jm ersten Augenblick waren die Zuschauer starr; als man aber sah, daß keinerlei Unglück ange richtet war, daß man dem Offizier die Waffe sofort abnahm und ihn dann unter den Klängen der Zirkuslapelle an die Luft setzte, gewann doch die Heiterkeit die Oberhand. Mädchen-Handel tu Japan. Aus Jokohama schreibt ein Korre spondent: Bekanntlich ist derMädchen handel in Japan eine Industrie, die, unbesteuert und gewinnbringend, sich zu einer beträchtlichen Blüte aufge schwungen hat. Schon die kurze Zeit, die seit dem Friedensschlufse im vori gen Jahre verflossen ist, hat genügt, um Korea und die Mandschurei mit Tausenden und Abertausenden von Japanerinnen zu überschwemmen, die dort, ohne Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat, zu ihrem traurigen Beruf langsam zugrunde gehen. Viele werden von den Eltern verkauft, wenn der Hunger vor der Tür steht wie nach der letzten großen Mißernte im Norden Japans, und der sorgfältig anerzogene sklavische Gehorsam der Kinder läßt dann keinen, Widerspruch aufkommen. Viele gehen freiwillig, viele aus Leicht sinn in ihr düsteres Los. Wie leicht es manchmal den Entführern gemacht wird, zeigt folgende Geschichte, die kürzlich passierte: Jn einer kleinen Stadt, nicht weit von Nagasaki, ließ sich ein junger Mann nieder, der zunächst keinen an deren Beruf zu haben schien, als sich bei den Schönen des Städtchens be liebt zu machen. Eines Abends lud er vier Mädchen zu sich ins Haus, um, wie er sagte, ihnen ein Fest zu geben. Als seine Gäste ankamen, hieß es, das Fest sei verschoben, und der junge Mann schlug an Stelle dessen eine Se gelpartie vor. Die dummen Dinger waren natürlich mit allem einverstan- . den, und so ging es dann slott in den kühlen Abend hinaus. Plötzlich fuhr das Boot aus eine größere Dschunte los, legte bei, und nun wurden die vier Mädchen mit Gewalt an Bord der Dschunke gebracht, indem man ihnen drohte, sie bei dem ersten Hilseschrei niederzustoßen. Die Dschunte setzte Segel und machte sich auf den Weg nach Hongkong Widrige Winde und schlechtes Wetter verlangsamten jedoch die Fahrt, so daß man nach zehn Ta gen erst den kleinen Hasen Sakito bei Nagasaki erreichte. Um den Mädchen jeden Fluchtgedanten im voraus zu nehmen, redeten die Entsührer ihnen vor, sie wären bereits an der chinesi schen Küste. Eines Nachts aber, als die männlichen Jnsassen nach reichli chem Genuß vonSate sanft entschwin mert waren, und die armen Mädchen ihr trauriges Schicksal beklagten, er tönte plötzlich vom Ufer her ein Volks lied, ein Lied, wie es nur in der Um gebung von Nagasaki gesungen wird! Voller Hoffnung aus glückliche Flucht sprangen die Mädchen über Bord und schwammen an das Land, wo sie sich unter polizeilichen Schutz stellten. Als dann arn nächsten Morgen die Dschun te gesucht wurde, hatte sie bereits ihr Heil in schleuniger Flucht gesucht. Die vier Mädchen wurden in ihre Hei mat zurückgesördert und werden dort hoffentlich etwas iiber ihren Leichtsinn nachdenken. Das ist natürlich nur ein eltener und glücklicher Fall. Von den au enden von Opfern, die jährlich aus iese oder ähnliche Weise ver schwinden, erfährt man nichts