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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 20, 1906)
Ottern-r sclxwihebrirk von Mizzik Dankmkngeh M-»---Vs-vs-Is--V No. Lus. -- Jn e Fäulniss lie wie unsere do werd for Jhdebbeis en qanze Mitge juhst. Der Philipp hot en Eppeteit wie en Drefchet, die Kids die könne esse wie die Truhpetfch un ich, well, ich hen auch plentie Ruhm in mei Jnseii for e gutes Miel un do könne Se sich denke, daß ich jeden Dag Loche muß, als wann ich for e Bohrdinqhaus Inii dreißig Bohkders toche deht. Das esse duhn ich ganz gut gleiche, answer das Koche, do geb ich weniger drum. Es is ja auch en schreckliche Butter. Stundelnng in so e heiße Kitfchen etum zu fulmvekie un das Esse zu watsche un biseids das, muß ich doch auch noch meine annete Hausarbeit duhn un das Hans unserer-teue. Jch hen nit die geringste Hilf. O Kontroliir, es guckt zu mich grad, als wann jedes nor druss be dacht wär, mich so viel Maß in den Haus zu mache, wie möglich. Ganz besonnersch Sonndags muß ich mich am allermehrschte fuchse. Wisse Se, der Sonndag —- das meint der-Sonn dag Moraen, das is die einzige Zeit, wo der Philipp, was mein Hosband is, sich seine Familie widme duht. Der Wedegweiler dnht Sonndagmorgens nit ussmache unwie der Phil sagt, is er auch ganz froh sor, bikahs, dann bot er wenigstens e Tschehns·sich mit feine Fämmillie bekannt zu mache. Awwer wie duht er sich die Fämmillie widme? Jn die erschte Lein, indem er bis um zehn Uhr schlose duht. Dann will er sei tsreclfest hen Un do muß mer an ihn trehte wie an e Beh bie. Dann duht er sich e Sickahr leite, hikahs ich will nit hen, daß er in den Haus die Pein schmohle duht. Das macht so en beese Schmell un die Kör tens gucke dann, als wann se drei Dag lang an e Kontrierohd gelege hätte. Awwer, instett daß er sich e wenig in Acht nemme duht, do duht er an ei nigen Platz die Sickahräsches hin wetse· Er gibt gar nicks drum, oh die Aesches an den Karl-et odder an den Tehbel falle duht ---— wann er nor kein Ttubel hot. Dann wer’n die Pehpersch gelese. Der Phil horkt sich in den Parler un die Pehversch liege in alle Ecke krum. Die Kids lege sich an den Flohr im ganze Haus erum un alle Flohrs lieae dann voll Veh versch. Awwer denke Se, daß nur eins so diesent wär, un deht die Veh versch usspicke? Nosser, das bleibt al les siir die alte Lehdie liege un do kann ich die größteFoß rehse, das duhi all kein aut. O. ei tell fuh, e Wum inen hot in diese-Z Land ihren Truhen Mer ders auch die Kids nit viel sage, die Fellersch fm arig independent un do bleibt dann nicks annerscht iwwei rig, als still zu sein un zu denke, daß es ja auch keine Einigkeit mehr dauern kann. Awwer wann ich emol nit mehr do sin, dann wer’n se aussinne, was se an mich sor e dummes unsel liges Diehr gehabt hen. Ich sin aw wer widder emol ganz von den Sob schertt abtomme. Jch hen Jhne doch von den Eise verziihle wolle. So gehts ’rnich immer, ich kann gar nit mehr so gut denke wie sriiher. Es geht mich zu viel im Koup erum un wann ich ebbes ansange zu sage, dann schweis ich immer gleich zu ebbes an nerschter, ich sm zu aus-schweifend, das is der Trubel mit mich. Sehn Se, loann ich so mei Potehtos sor das Dinner viele. dann sag ich immer zu mich, was dehte mer denn nur an fange, wann’S keine Pohtehtos mehr gewwe deht! Bikahs die Grumhiere das is doch der Mehnpart bei unsere Miehls. Wie ich e paar Dag zurück den Bennie gesagt hen, er sollt ernol in den Keller gehn un mich e Bästet voll Potebtos hole, do is er auch gange, awwer er is gar nit mehr wid der komme. Den Weg is es gehäp pend, daß ich ganz an die Potehtos vergesse gehabt hen un loie’s Zeit sor »Dinner war, do hcn ich erschi widder dran gedenkt. Jch ben for den Ben nie gehallert un do is er ganz ge-« mieiblis von die Stritt erei komme Du Laus-only hen ich gesagt, warum hosi du mich keine Poiehios gebracht, jetzt iniisse mer unser Dinner mitans Poiehtos esse. Do hol er gesagt, er deht gleiche zu wisse, wie er hätt Po tehlos bringe könne, wenn keine mehr do wäre. For Guiineß Seliis hen ich gesagt, sin die Poielnos schon all? Jeht denke Se rinol an, mir ben letzte Fahl vier un zwanzig Buschel gekauft gehabt un jetzt schon keine mehr do. das is siers gewese! Sonst hen mer immer noch bis zum Meb plentie Grnmliiere gehabt. Der Philipp is in dke Kilschen ionnne nn wollt wisse, sor warum ich jelzi widder en an pus rehse behi. »ich i)en«5 ihn gesagt. un do sagt der nnverschiimie Mensch, er deht gar nit wunnere, daß se all wäre, wann e Frau so schrecklich viel Potektios esse deht wie mich, dann wäre hunnert Buschels nit genug. Well, am Sonndag gleich ich wenig siens, wenn Pies in den Haus is- un lsor den Riesen hen ich auch gar, mag gesagt, awwer der ganze Dag war sor mich gespenst. Denke Se doch nur emol, wann so e große Fämmillie ietzt die eckspensiefe Potehtos kause muß, wie das ins Geld lause duht! Nach den Dinner, wie ich meine Disches ac wasche gehabt hen wo mich als eRuhl der Johnnie mit das Abdrietele helfe duht un auch als e Ruhl en Pleht odder e Kovv verbreche duht. do sm ich in den Keller aanae un hen einol .intvestiaehtet, ob die Potehtos wert lich schon all wäre. Die Binn is leer jaewese, das war e schuhr Ding, aw wer in e Korner von den Keller do hot e alte Dreiaudds Backsssaestannh wo mer als e Ruhl unser altes Veh ,ver un so Stoss enei werfe, bis in den Sprina die Buwe in die Jahrd e Bahnseiee mit macte un in die Backs hen ich auch eniol aeauckt un was denke Se. die war noch voll von Po tehtos. Atower in was sor e sandi schen sin se aewese! Ei tell fuh, das Herz hot mich aeblnt! Sprauts hen se gehabt so lana wie mein Arm un wie ich se anaearisse hen, do ware se so sahst wie Mosch. Nit e Pies hot mer von iuhse könne. Das war awwer den Phil sei Wert» In den Fahl do is es seine Eidie aewese, die Potehtos in dieBacts zu duhn un er hot gesagt, er deht alle paar Daa nach aucke, daß se nit tattene dehte. Osf Rohr-J bot er schon den nächste Daa nit mehr dran aedenii, nn ich hen’s auch ver gesse. Wisse Se, wann mer en Hos band bot, wo so nsenia for die Haus haltuna kehre duht. dann hört das Sehse usi. Der Phil ig ja noch lang nit der schlechteste Mann, nosser, aw irer ich sein silsuhk dafz er der dumm ste is, wo ecisisie duht. Mit beste Rieaards Yours. Lizzie Hansstenaet « Wenn man Dich aus dem Meere des Lebens untergehen sieht, dann tun alle so, als könnten sie nicht schwimmen. s VI s Rufsische aufrührerische Bauern be drohen das Gut der Fürstin Conta cuzenr. Sie wissen jedenfalls nicht, daß sie die Schwiegermutter einer freien Amerilanekin ist, sonst hätten sie sich die Sache vielleicht überlegt. If L II Manche Leute sieht man nicht mehr, wenn man sie durchschaut hat. :- s s Der neueste Sport sind Ballonsahrs ten —- natiirlich nur fiir unser — high Life. M III Il Wer schnell vorwärts lommen will, darf nicht ins Gedränge gehen. Heine - Denkmal in Deutschland — wozu die Eile? Hin fakaier satt M -’«, «Datf ich mir erlauben. Fräulein , « Jch danke —- oMlP M w· . — sah- mlch iwnc Mich l— ——l Mit hohen-elle- tn Japeuh Unter den zahllosen Publitationen ist«-er Japan nnd den niandschurischen Krieg, die seit einem Jahre den Bit cnermartt überschwemmen, ragt der eten erschienene Reisebericht (Ber lin, Verlag von E. Mittler und Sohn) des Begleiter-, des Prin zen start von Hohenzollern, Majors Bronsart von Schellen dorsf, in vielen Beziehungen bedeutsan hervor. Der Bataillonskorninandenr vom Königin - Elisabeth - Garbeer nndier - Regiment No. 3 wurde am 6. August 1904 zur Begleitung des nach Japan nnd der Mandschurei entsende ten Prinzen kommandiert. An seiner Seite hate er nun Gelegenheit, vom ja panischen Kaiser empfangen zu werden, mit den ersten Staatsmsnnern und Feldherrn Japans zu verkehren und das Leben und Treiben im japanischen Feldlager genau hennen zu lernen. Am 26. September 1904 wurde der Prinz vom Kaiser von Japan empfan gen. Die im Auslande gebrauchte Be zeichnung Mikado ist in Japan ganzi unbekannt. Der Kaiser wird als Tenno bezeichnet Auf der Fahrt durch die Straßen bereitete eine tausendlöpfige Boltsinenge dein deutschen Prinzen ein freundliches Willkommen. Es hätte des großen Polizeiausgebots nicht be durft, da die Volksinenge sich must r hast benahm, ohne sich, wie dies in anderen Großstädten geschieht, zu I drängen und zn stoßen. « Die lautlose Stille im Kaiserschloß vor dem Erscheinen des Kaisers verlieh dem ganzen Vorgange etwas sehrFeier liches. Pünttlich um 12 Uhr ertönte ein Kanonenschuß, das Mittagszeichen fiir ganz Totio. Un den tiefen Verbeu gungen der Umgebung erkannte man, daß der Kaiser den Saal betreten habe. Kaiser Mutsohito .. der Herrscher von Japan hat nur einen Vornamen, aber keinen Familiennamen . . ist eine ; im Vergleich zu anderen Japanern , große und starke Erscheinung. Er hatte zur japanischen Generalguniform den Schwarzen Adlerorden umgehängt. Mit dem Prinzen von x Hohenzollern sprach er durchVermittlung eines fran zösischen Dolinetschers· Der Entwick lungsgang Kaiser Mutsohitos war ein ganz eigener-. Jn jungen Jahren aus s tlösterlicher Abgeschiedenheit hervorge treten, hat er die ihm dargebrachte, fast göttliche Verehrung mit den geschäftli s eben Anforderungen, die der heutige ; Staat an sein vermassungsmäßiges T Oberhaupt stellt, zu vereinigen gelernt. ’ Es steht fest, daß seine Mitarbeit an f allen Staatsangelegenheiten sich im J Laufe seiner Zsjährigen Herrscherzeit s stetig gesteigert hat. Er herrscht zwei t fello5, sein Entschluß ist in letzter Li nie der maßgebende Es ist eine merk i s i würdige Tatsache, daß dieser durch die Verfassung immerhin beschränkte Herr Lcher noch heut eine religiöse Verehrung genießt· Es erklärt sich dies durch dag Gebot der Shinto s- Religion, daß den » Befehlen des Kaisers unbedingt ge ’ horcht werden muß. Auch trachtet er nur solche Befehle zu erlassen, die dem » Staate offenkundig zum Nutzen gerei s chen. I Sein der Arbeit geividmetes Leben vollzieht sich im Schlosse. Daher find ihm natürlich die äußerlichenVerpflichs ’ tungen etwas Ungetvohntes und Unbe I anwes- Er tann daher Fremden ges , geniiber befangen erscheinen. Aus die ; deutschen Gäste machte er den Eindruck s eines iiber alle Fragen nnterrichteten, s selbstbetvußten, aber sehr tvohltvollen f sen Herrschers. f i empfangen. Man kann sich keinen grö Der Prinz von Hohenzollern hatte das Herz des Kaisers ganz gewonnen Das zeigte sich während feines Aufent halts in der Mandfchurei, wo kaum ei ne Woche verging, ohne daß sich Kaiser und Kaiserin in der aufniertsanisten, man kann sagen: liberalsten Weise nach dem Wohlergehen des Prinzen ertnn digten und für ihn sorgten. Jn Totio fand auch die Vorstellung bei Marfchall Marquis Yamagata tatt. Der Marfchall ift nicht nur der hervorragendfte Soldat Japans, der die neue Rüstung siir das Heer ge schaffen. sondern gilt auch, was im Auslande weniger bekannt ist, als der weitaus bedeutendfte Siaatsmann seiv nes Vaterlandes. Er empfing die Mel dung des Prinzen mit der dein älteren japanischen Geschlecht eigenen vorneh men Höflichkeit und sprach mit verhal tener Stimme, die gegen das Ende fei ner Sätze zu einem Flüstern herabsank, ganz wie der Gebrauch feines Lande-J es einemPrinzen gegenüber vorschreibt. Wie Maior Bronsart v. Schellendorff ei- aus feinem eigenen Munde hörte, ist er ein begeistertee Bewunderer Kaiser Wilhelm-. Am 27. Oktober ftattete der Prinz von Hohenzollern mit seinem Begleiter feine Meldung bei dem Oberbesehlsha ber der mandfchurifchen Armee, Mar fchall Oyaina, ab. Auf dem Bahnle Jentai wurde er von dem Chef des Ge neralstabs, General Baron Kodama, ’ szeren Gegensatz denken, als den gro: ßen, breiten Ohama mit seinen an ei- i nen Niederdeutschen erinnernden Ge- I fichtsziigen und den kleinen, zierlich ge- i bauten, beweglichen Kodama, der den ; Kopf eines französischen General-z hat. Jhre Geisteseigenschaften entsprechen völlig ihrem Aeußeren. Während Ova nia bei aller Tatkraft den Eindruck ! eines gutmütigen, phlegmatischenMans f nes macht, ist skodoma von sprudelnder i ·Lebl)astigleit und trifft mit seiner l blitzschnellen Bemerkungen sists den Nagel auf den Kopf. Offiziere und Mannschaften machten einen weniger militärischen als kriege rischen Eindruck. Sie besitzen eine gro s,e Krieggfreudigteit und vortreffliche Nerven, weil sie in anregenden Uebun gen siir den Krieg vorbereitet werden, ohne daß ihr Eifer durch öde Gleich macherei ertötei wird. Der Japaner üben und erziehen ihre Mannschaften, ohne sie zu drillen Die japanischen Osfiziere sehen von einer hochgesteiger ten äußeren Gleichmäßigkeit der Schulbelvegungen ab und bevorzugen hauptsächlich irieggmiißigeUebungen Sie sind der Ansicht, daß jede Uebung, Hoenn sie mit großer Genauigkeit aug sgefiihrt wird, Manneszucht erzeugt. s Uebrigens ist die Bevölkerung durch weg im triegeritchen Geiste so erzogen, daß sie eines Drilles während der Dienstzeit nicht bedarf. Jn allen Be völkerungsschichten beobachtete derBer fasser Spuren dieses Geistes. So hat sich z. B. in den höchsten Kreisen der alte ritterliche Brauch erhalten, das-, die Männer ihre Schwerter selbst schmieden. An einem Nachmittage lud der Oberzeremonienmeister Baron Sa nomija die deutschen Gäste in seine Schwertschmiede ein. Auf einem Tisch chen lag eine Anzahl alter Klingen, die sich seit 600 bis 1000 Jahren als Er innerung an ruhmvolle Taten in der Familie vererbt hatten. Es war ein unvergeszlicher Anblick, als der alte, vornehme Herr am Herdfeuer nieder kauerte und mit rußigen Händen im qualmenden Feuer herumarbeitete, bis di: Klinge zum Schmieden rotreis war. Der echte Soldatengeist zeigt sich auch in dem Verhältnis der Offizierc zu ihren Untergebenen, vor denen sie nichts voraughaben wollen. Die Uns terkunft der Generale im Felde war ebenso anspruchslog wie die ihrer Stabsoffiziere. Jn den Arbeitszim mern wurde gegessen und geschlafen. Die aus Japan gelieferten eisernen Lesen schickten sie den Borposten hi naus, weil die eine Erwärmnng nöti ger gebrauchten. Um die Freude an dem Waffenhand: wert im ganzen Volke wachznhalten, sind mit Unterstützung der Regierung neuerdings Tausende von sog. Ritter tVereinen Unter dem Vorsitz des ehe inaligen Berliner Gesandten Bicomte Aoti gegründet worden. Kaiserliche Prinzen stehen an der Spitze der Ver eine. Jung und alt, vornehm und ge ring versammelt sich täglich oder wö chentlich, um sich im ritterlichenKampfs spiel zu messen. Unterschiede nach Stand oder Geschlecht giebt es hier nicht, auch Frauen messen sich mit den Männern oder untereinander. Bevor zugt wird der uralte Kampf mit zwei i Schwertern, daneben wird mit der Lanze und dem Dolch gefochten. Die törperliche Gewandheit, die Sicherheit des Auges im Erfassen des richtigen Angenblictes zum Schlag oder Sion isi T bewunderngwert Derartige Kämpfe, besonders Ring lämpfe, fanden auch öfters im Lager statt. Die Kämpfer legten sich znmeisi hochtrabende Namen bei, die von den Zuschauern mit großemBeifall begriith wurden. So kämpfte General Stössel mit Nogi, wobei diesmal Nogi der Un terliegende war; General Knropattin dagegen wurde von Marschall Ohama geworfen. Die Schwere Hanbitze mußte dem Maschinengewehr den Sie ge«·5preig überlassen. Die Ringtiimpfe fanden bei 6 Grad R. im Freien statt, und zwar in der fiir den Sport landes üblichen Betleidung, nämlich in Bade hoseu. Die Netruien gewinnen rasch ein hohe-z miliiärischeö Selbstgefiihl. Sie lieben ihre Waffen mit zärtlicherSorgi falt und hüten sie ängstlich vor jedem Mißbrauch Nie wiirde ein Soldat ein willigen, daß mit seinem Säbel ein Bindfaden durchschnitten »der gar eine Kiste aufgebrochen würde 44 Die drei Träume. i Jn der Münchener IJiedizinifchen « Wochenschrift veröffentlicht Dr. iCteorg tinauer lWiesdadem eine iiiierltviirdige serantengefchichte, die swir mit einigen Auslaffungen (au(l) ider diagnoftischen und prognofti «chen Bemerkungen, die der Ver iasser daran knüpft, hier wiedergege ben, weil sie einen interessanten Ein blick in sonst verborgene psychische Zu stände gewährt. Herr Doktor Knauer I berichtet: » ,,Dienstag nach Ostern vorigen fJahres erschien in meiner Sprech fftunde ein früherer Patient, der 29 sJahre alte staufmann X., und gab E folgendes an: Vor acht Tagen hatte X. einen Traum etwa folgenden nhalts: Er fah ein kleines Kind mitten auf der Straße am Boden sitzen, das heftig weinte. Da das Kind in gefährlicher Lage zu sein fchien und strömender Re gen fiel, trat er hinzu, um es fortzu nehmen. Da fing aber das Kind laut an zu schreien und X. redete ihm güt lich zu. Jm selben Augenblick er wachte er, von feiner Frau, die Licht gemacht hatte, angerufen, und fand sich mitten im Zimmer stehend. Der zweite Traum- in der Nacht vom Karfamgtag zum Ostersonntag, hätte beinahe einen verhängnisvollen Ausgang genommen. Tags vorher hatte X» der mit feiner Frau bei seinen Eltern in Y. zu Besuch weilte, eine ziemlich ansirengende sechsftiindige Fußtour unternommen. Erst spät suchte er die Nachtruhe auf. Um etwa I— —l 332 Uhr nachts hatte X. folgenden schreckhaften Traum. Vorauszuschib ten ist, daß er mit seiner Frau im sel ben Zimmer schlief, daß aber die bei den Betten nicht nebeneinander, son dern mit den Kopfenden im rechten Winkel zueinander standen. X. träum te, die Tür des Schlafzimmers ginge plötzlich auf und herein drängen drei weißgekleidete weibliche Gestalten, jede einen großen, schweren Schlüssel dro hend in der Hand schwingend. X. sprang voller Angst aus dem Bette und warf sich der ihm nächsten der Ge stalten entgegen. Es war ihm dann, als ob die beiden anderen Gestalten nicht mehr vorhanden wären und er nur mit der einen zu tun hätte. Er hatte die Empfindung als müsse ein einziger Schlag. mit dem schweren Schlüssel auf seinen Kopf geführt, ihn tot zu Boden strecken. Jn dieser Angst begann er einen furchtbaren Kampf mit der Gestalt. Er fing mit der ei nen Hand den drohend erhabenen Arm auf und packte mit der anderen die Ge stalt an der Kehle. Gellend tönte ihm der Schrei der Angreiserin in die Oh ren. Der Kampf mit wechselndem Er folge gefiihrt, dauerte nach X. Schät zung länger als fiinf Minuten und wurde von beiden Seiten mit der Kraft der Verzweiflung gerungen. Plötzlich wurde von außen gegen die Tiir gepocht. Dann donnerten heftige Schläge gegen ste, so daß sie aufsprang und heller Lichtschein drang in das Zimmer. X. erwachte. Die Situa tion, die er beim Erwachen gewahr wurde, war gräßlich. Vor ihm auf dem Boden des Zimmerg lag halb be wußtlos —-— seine eigene Frau. Jn der Tür standen seine Eltern, bleich und entsetzt. Sie hatten,— durch gellende Hilferufe alarmirt, die von inne-n ver schlossene Tür eingeschlagen und be leuchteten nun die Szene. X. hatte in seinem furchtbaren Traumwahne des Entsetzliche begangen, die eigene Frau aus dem Bette zu reißen, mit ihr zu ringen und« sie zu wiirgen, indem er sie siir eine die dre ihn angreisenden wei fzcn Gestalten hielt. Der Nachttisch und die Stuhle waren umgeworfen, die zum Glück nicht brennende Petru leumlampe lag zertrümmert am Bo den. Nachdem X. das Fürchterliche, das er im Schlafwandeln angerichtet, er kannt hatte, weinte er, wie er angab, die ganze Nacht wie ein kleines Kind. Am folgenden Tage reiste er mit seiner Frau, die ihm freiwillig gelobte, ihren Eltern nichts mitzuteilen, nach Hause. X. liebt seine Frau iiber Alles und sie ihn ebenfalls Bewundernswert fiir die Liebe und den Mut der Frau erscheint es, daß sie, mit ihrem Manne zu Hause angelangt, die beiden nächsten Nächte ruhig neben ihm schlief, als ob nichts geschehen sei. Nur verlangte sie von ihm, daß er sich vorm Schlafengehen last abreibe und seinen für gewöhnlich in der Schublade des Nachttisches zum Schutz aufbewahrten Revolver das Haus lag ziemlich außerhalb der Stadt, etwas isoliert -— ihr abliefere. Der äußerst zertnirschte X. zeigte mir bei der Konsultation Dienstag nach Ostern mehrere im Heilen begrif sene Schraminen an beiden Armen und einem Beine als Beweis für die Hef tigleit des stattgehabten Kampfes. Sei ne Frau, fo gab er an, habe im Gesicht und am Halse einige blutunterlaufene Stellen. Sonst scheiue sie weder phy sisch noch Psychisch Schaden erlitten zu haben. X. stammt. wie er sagt, von sehr vervöien Eltern. Er selbst sei von früher Jugend an stets sehr nervös veranlagt gewesen, und habe sich über das geringsügigste Vorkommnis oft hochgradig erregt. So habe er zum Beispiel einst, als der Kanarienvogel ibn durch sein Singen beim Arbeiten störte, voll Wut einen schweren Gegen stand nach dem Käfig geschleudert. Mir persönlich ist X. als ein sehr gut miitiger, liebenswürdiger und leicht lenkbarer Mann bekannt. Er selbst sucht die Erklärung in seiner nervösen Veranlagung, die durch geschäftliche Verluste und Ausregungen der letzten Zeit noch besonders verstärkt sei. Etwa vierzehn Tage nach dem zwei-. ten ereignisreichen Traum träumte X» er müsse im dunklen Zimmer etwas su chen und greife nach der Stearinkerze, um sie anzuzündm Er erwachte durch einen Lichtschimmer und fand sich halb aufgerichtet im Bett, in der Hand ein brennendes Zündholz haltend. Nach all diesen Ereignissen riet ich X. dringend, sich zum Zweite einer nochmaligen genauen Untersuchung und längeren Beobachtung für einige Wochen in eine Heilanstalt zu begeben Leider ging X. auch hierauf nicht ein, da seine Verhältnisse es ihm nicht er laubten. Jch habe den Patienten von Zeit zu Zeit wieder gesehen. Er behauptete je desmal, sich wohl zn fühlen und nie nials wieder von ähnlichen beängfti genden Erscheinungen heimgesucht worden zu sein. Jch vergaß, vorher noch zu erwähnen, daß X. in seiner Ei genschaft als Vertreter einer Fabrik tagtäglich gezwungen war, zahlreiche Restaurants geschäftlich zu betreten und in jedem derselben altoholischeGe tränke zu sich zu nehmen. Jeder bei schäftigte Arzt kennt diese Misere der sogenannten Wirtshaus - Reifenden Letzthin erzählte X. mir ganz stolz, daß es ihm gelungen sei, diese Misere zum größten Teile zn umgehen. Er trug unter dem Rocke einen platten Guinmisact, der im gegebenen Momen te, das heißt sobald der freundliche Wirt den Rücken drehte, den unwill iommenen Allohol heimlich aufnahm. ———— YEin Hahn am unteren Ende sorgte fiir zeitweilige Entleerung. Ein ach nnd praktisch —- aber fcheußlich! Einige Male wollte es mir übrigens scheinen, als ob des Patienten Ge dächtnis etwas gelitten habe." W Besser als ihr Ruf. In der jüngsten Nummer des »Oui look« veröffentlicht Herr John Foster Carr einen Artikel, in welchem er fich sehr eingehend mit den in Amerika ein-. gewanderten Jtalienern beschäftigt Ganz besonders nimmt er die Italie ner von NewYork unter dieLupe. Das Thema, welches er sich ausgesucht hat, ist gerade jetzt, wo die Einwande rungsfrage wieder der Gegenstand so lebhafter Erörterung ist, ein recht zeit gemäßes. Von Interesse sollte es na mentlich für die Gegner der Einwan derung sein, weil dieselben mit Vorlie be die Jtaliener vorschieben, um an ih nen die Gefahren zu demonstrieren, welche in der Einwanderung lauern sollen. Wir bezweifeln freilich, daß der Aufsatz ihnen viel Freude bereiten wird, denn, während in ihren Augen die Einwanderer aus Italien nicht viel mehr sind als nichtsnutzige Stroiche, welche den Geist des amerikanischen Bürgertums nie in sich aufnehmen, im beständigen Kampfe mit unseren Ein richtungen und Gesetzen leben und auch ihre Kinder als Halbwilde —- »gehirn lose Tiere« nannte sie neulich ein be sonders liebenswürdigerZeitgenosse — aufwachsen lassen, stellt Herr Carr den Jtalienern ein ganz vorzüglichesZeug nis aus. Zum großen Kummer der Herren von der Bostoner Liga zur Be schränkung der Einwanderung bleibt die große Mehrzahl der italienischen Einwanderer in den östlichen Städten,· besonders in New York sitzen. Das ist gewiß nicht sehr wünschenswert Ohne Zweifel wäre es weit besser nicht allein fijr das Land, sondern auch für die Jtaliener selbst, wenn ein größe rer Prozentsatz von ihnen sein Glück im Süden oder im Westen der Ver. Staaten versuchen wollte. Allein, wenn wir uns erinnern, welch ein Om sanareicheg Sündenregistern man den New Yorker Jialienern immer ange hängt hat, so kann man, nachdem man den Aufsatz im »Outloot« gelesen hat, nur konstatieren, daß sie in jeder Be ziehung unendlich viel besser sind als ihr Ruf, ja besser vielleicht als gerade die größten Eiferer unter den Nativi sten, welche fortwährend Zeter und Mordio iiber die Einwanderung aus Italien schreien. Jn New York allein leben nicht we niger als 450,000 Jtaliener. Sie machen volle zehn Prozent der Ge samtbeoölkcrung der Riesenftadt aus. Und doch hat sich der Verfasser bei ei nem Besuche des großen Armenhaufes ans Blaclswells Island davon über zeugt, daß diese Anstalt während des Jahres 1904 nur sechszehn Jtaliener beherbergt hat. Ferner hat ihm Herr Jameg Forbes, einer der ersten Beam ten der Charity Organisation Societh mitgeteilt, daß er noch nie in seinem Leben einein italienischen Tramp be gegnet sei. Vom 1. Juli 1904 bis zum til-. September 1905 wurden nur 92 obdachlose Jtaliener von der Poli zei aufgegriffen und auch hier handelte es sich in allen Fällen um Leute, wel che nur vorübergehend ohne Unter tunft waren. Auch diese Ziffern stra fen Ins-der eine Behauptung Lügen, welclke die Gegner der Einwanderung stets im Munde führen, die Behaup tung nämlich, daß die Jtaliener den amerikanischen Behörden mehr zu schaffen machten alg irgend eine andere Nationalität und daß sehr viele von ihnen ein paar Monate nach ihrer Landung bereits in den Gefängnissen und Wohltätigkeitsanstalten zu finden seien. Jn den Zeitungen lesen wir ge wöhnlich nur von dem heißbliitigen Sohn des Siideng, welcher beim ge ringsten Anlaß zum Messer greift. Eine beinahe unbekannte Persönlichkeit ist uns der italienische Geschäftsmann und doch versichert uns Herr Carr, daß die Namen der anieritanischen Italie ner, lvelche tiichtige, fleißige und er folgreiche Geschäftsleute sind, nach Tausenden zählen. Besonders aber die zweite Generation macht sich die Gelegenheiten, welche ihnen Amerika bietet, mit großem Eifer zunutze und es gibt eine große Anzahl italienischer Lehrer, Aerztc, Ingenieure, Architek ten, Advotaten, Richter usw. Kurz um, in allen Berufgarten betätigen sich die Italieners und fast überall stehen sie ihren Mann. -— Ein Jnaenieur war der Ueberzeus gung, das; teine Kraft verschwendet werden dürfe. Einst empfing er in seinem Landhause den Besuch eines Freundes-C »Ihr Gartenior geht aber recht schwer auf,« sagte dieser. »Sie müssen es ölen und gründlich nach sehen lassen, lieber Thompson!« »Ich werde mich hiiten,« antwortete ihm der Ingenieur. »Mit dem Gartentor steht ein hydraulisches System in Verbin dung, lieber Freund, so daß jeder Be sucher, sobald er das Gartentor öffnet, Zwei Eimer Wasser in mein Garten wasserfasz heken m:ß.« Je Wenn einer sagt: »Da kann ich auch ein Wort niitreden,« hört er ge wöhnlich nimmer aus. It: Il- It Fiir Erhaltung der alten Konstitu tion will der Kotigreß hunderttausend Dollarg aussetzen --« es ist leider mir die alte Freactte damit gemeint,