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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 18, 1904)
f Ver Watomat humoretle von Eugen Jsolani. Solch« ein Gasautomat ist doch eine f « ungemein praktische Sache! Wer diese Nennung ans dem Gebiete des Be leuchtungöwesens wieder anggehectt hat, ist eines Dentmals in Stein und Erz würdig. Man läßt einen Gasmesser in der Wohnung ansstellen, wirst ein Zehn psennigstiick in das dazu anaebrachte Lock-, nnd dann iann man die Gas slamrne anziisidm Jst siir zehn Pfen nige Gas verbraucht, dann muß man ein neues Zehnpsennigstiict in den Schlitz bineinstecken, sonst geht die Flamme aus. · Solch’ Gasantomat ist eine doppelte Sparbiichse. Einmal sammelt er die Zehnpsennigstiicle siir die GaganstalL das andere Mal spart er Geld für die Wohnungsmieiber. Denn wenn man« so monatlich oder gar vierteljährlich die Gasrechnung bezahlen muß, dann brennt man imntek,daraus los its-J wilde Wehen hinein. So aber mertt man genau, wieviel Finbitmeter man P täglich verbrannt bat, nnd wenn man - sich Abend-·- in die Leltiire veriiest und , noch gern ein Stündchen über die Zeit s ansbleilen wollte, dann iiherleat man sich die Sache wohl, ob man nocti den m--k-c.-- -- L- - L. ..-.- ce. sö L-- en . HIW II un Its »als-Ins Obdt Ih- I"- Es den soll. Und ans das Dienstmädchen lann man genau aufpassen dasi sie nicht gar zu leichtsinnig mit dem Gag brennenlassen umgeht. . No, als wir es uns in unserer klei nen neuen Villa am Walde-, die wir uns hatten erbauen lassen, gi«1:,!iitt»lich einrichteten, da prediate mir meine Frau alle diese Vorzüge des Gagautos maten vor, den wir schon bei Betauni ,.,«-sten einmal gesehen hatten, nnd ich stimmte ihr zu, daf; die Einrichtung ungemein praktisch sein niiißie· Das war sie denn auch in der That Wik guckten uns sozusagen beim Gas oerbrauch immer gegenseitig aus die Finger Wollte meine Frau, auch wenn wir keinen Besuch hatten, im Saan anziindem weil vielleicht Besuch lam men konnte, dann sagte ich ihr:,, Du, Mausel, wir haben heute schon fiinf Zehnpfennigstiicle in die itiidtiiche Sparbiichse gethan!« Und wollte ich durchaus nicht schlafen gehen, dann rief mir meine Frau zu: »Komm nur, komm nur! Das Gas wird gleich wie der alle sein! Getf lieber schlafen und tbu’ die zehn Pfennige in der Kindes Sparbiichsr. Das ist geicheidter!«' So bewahrte sich der Gasautomat siir den Haushalt und siir unsere Kasse, und er trug mit dazu bei, daß es uns in unserer Villa wohl bettaate und wir von unserem nenenHeim allen unseren Freunden vorschwärmen konn ten, wenn wir sie trafen. Herausge kommen waren sie natürlich schon alle um uns Glück zu wünschen, oder au szer bei diesen GlückkvunschsBesuchen am Sonntag Vormittag hatten wir noch Niemand bei uns gesehen Die guten Freunde warteten dar aus. daß wir ein Einweihunjusest iiir unsere neue Villa geben, na, nnd da hatten sie wohl auch recht. So schick ten wir denn eine Aniahl Einladung tarten in die Welt, und waren er freut, von überall bald Zusagen zu be kommen. Die Zeit der Saison war ja vorgerückt, es ging schon tiichtia auf den Frühling los da waren schon die meisten nicht mehr allzu sehr vom Ge sellschatfotrubel in Anspruch genom men Wie« batten natürlich Alles gethan, unsere Gäste recht gemüthlich auszu nehmen. Meine Frau hatte Küche und Keller tagelang vorher mit den l;err lichsten Gaben gefüllt: täglich war sie in die Stadt hineingesabren, um De lilatessen- und andere Eßwaren-Ge schäfte zu plündern. Fiir allerlei nied liche lleberraschungen hatte ich Sorge getragen. Die Insel glänzte im schlin sten Blumenschmucl. Na, wir beide waren sehr beglückt, als rpir durch unsere Raume gingen, um noch einmal vor dem Eintresien derGiiste alles zu prüfen. Es sah wirt lich nett aus. Die schmuae Villa preis sentirte sich heute, da alle Raume er leuchtet waren, noch einmal sa schön. wie sonst. Wir sahen uns beide immer strahlend an. Heute laickerte keiner von uns mit dem Gasbrennrm im Gegentheil, als ich es im Speisezims mer ein weniq luhl sandsssrneine Frau hatte mit Willen nicht mehr heizen lassen, damit es nicht bei der Fülle der Gäste zu heisz werde — da wer sie so sort damit einverstanden, daß ich schon ietzt im Speisezimmer alle Flammen ansiede, damit es noch etwas molliger wer,de und ich that wiederum leinen Einspruch als- ineine Frau die unmög Kästen und unniitzeiten Flammen an zilnbete, nur damit unser Heim in recht sesilichem Maule itmble und un: sctkn lieben Gästen recht sehr gefalle. Dazu wurde aus dem Gisberd in der Küche recht tiiltilia gebraten und gelacht Und gebacken seit dem Frillk f suchmillage. Wir hatten abnkpiifelna bald meine Frau bald icb »Um-feu -nlgsiiiele in die stsdtische »p«xu«iisie« Chr-n und waren heute über unseren Satt-erbrach ganz ausser Rechnuna men. - Eben war es wieder nöthig gewe sen. ein Zehnpsenatgstltck in den heute W allzu niselhunsgrigen Gas Æn - Schlis hineinzuthun,da »" Diensten Gaste ein. « — i Na, meine Frau und ich, wir wei xdeien uns im Stillen an den staunen sden Gesichtern unserer Gäste. Wir la ssen ihnen .von den Mienen ab, wie ih-« Jnen die Villa im Lichterglanz unserer ersibeleuchiung gefalle. Sie fanden es reizend; wie praktisch ich die Beleuch ;iungsanlage hatte machen lassen; wo Jman nur irgend einLicht brauchte, wa ren Gasen-me angebracht Auf den Schreibtischen mangten Gaslampem aus den Nachtlischen Gaste-richten »Pe ttoleumlampen u. Fierlen,« so erklärte ich den B:schauern, »Mit es in meinem Hause überhaupt nicht inehr!« Endlich waren alle Gäste zur Stelle, und lvir konnten zu Tisch gehen! Von Neuem Bxlounderung über die festliche Tafel; schließlich hatte jeder seinen Utah gefunden. Die Mädchen standen bereits mit den Bouillonlassen da, und in wenigen Minuten war die behag iächste Siiininunq, die man sich denken kann. Die Gläser wurden neiiilll, und als ich die Tafel iiberschaule und fah, daß Alle die Bouillon zu sich ne nonmien zu haben schienen, klopfte ich r.n’L« Glas und erhob mich, meine Gäste isi meinem Haufe willkommen zu heißen. Das habe ich scixon oft bei sciilicher iiieleaenlieii gethan, aber ich taun wohl innen. daf; ich noch nie in so wohlineni Nefiiltl das Wort in iolelxcin Zwecke ergriffen, noch nie die Worte »Will lkllllllcll lll Mclllkm Wllfcf lll IV Vk glückter Ztiniung ausgesprochen hatte, wie dieses Mal. Kaum aber war das gefchehen, eben » i-— ar ich dabei, in längerer Rede auszu f;il,·ren, daß an den fröhlichen Anfang sich ein fröhliches Ende schließen insge, « und begann der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß mein Heim, das Allen fo zu gefallen scheine, zu innigem Ge . ftaltung unseres freundschaftlichen Bett-ehre beitragen möge, denn in ein Hans, das einein behaglich erscheine, lehre man wohl lieber ein, als in ein » unbehaglickte-, da stockte mir mitten in -meiner Rede sozusagen das Blut, die Viehe blieb tnir auf der Zunge stecken Der L chterglanz um uns herum war im Schwinden bearrffe n. »Das Gas- geht ausl« rief meine Frau, ,«frt)nell einen Groschen!« Ich hielt in meiner Rede inne, griff in mein Portentonnate, aber --— J Schreck! -—— ich fand tein Nicelftiich ,.Srhnell einen Grofib3n2« rief ich inei ner Frau zu, indess-en es dunkler und dunkler wurde-. »Wi) hab« ich denn mein Geldtiifrbr cken?« rief mein-.- Frau, welche die Ge wohnheit hat, das Geldtiifchchen in den Schliisselkorb zu legen und diesen ir: gendtro aus dcr Hand zu stellen, wo man ihn nicht fucht und aanz Jesuifz Daher auch nicht findet. »Hedwig, Marie!« rief ich den Mäd: chen zu. »hat denn Niemand von Ih nen einen Groschen. Zum Donner-wet ter, fo gebe mir doch Jemand einen Groschen!« Die Giiftr, welche diese liebenswür Hze Ante-de fchliefilirls auch auf sich be zogen, griffen alle in die Tasche. Schon unt es inztcifklvn ganz dunkel .i»eroor den. Einzelne liljifte zündeten Streich hklzchen an nnd fucisten bei dieser eben nicht fehr fefrlisisesn Felsusktnna nach Groschen, alter xs trat wie ter: Text, lein einziger lonnte mir ein N«ckelftiiti gehen, fei ev, daß si: wirt lich keins hatten, oder auch bei dar Dunlelheit nnd Aufregung nicht fan den, vielleicht auch - s- wie meine, rau fpkiter von einzelnxn dehauptkte — toril sie nicht finden wollten« denn was thun manchmal liebe Leute nicht alles, um fsch an ter Verlegenheit ihrer guten Freunde weiden zu tönnenl Vielleicht dachte sich wohl auch »der Eine oder der Andere, sich einen tüchtigen Ult ver sprechen zu können wenn nun tein m! L ski. — -—-!-.L JllucsllUU FTsUUUIII IUulUs !;«,:IIUH,II war tein einziger Groschen im Hause, aber was noch schlimmer war, auch — dant meiner erit so neriilnnten herrli chen und praktischen Gasanlagei ---— lein einziger-« noch so tleiner Licht stumps oder eine Petroleumlnmpe. Die nächste Viller, das nächste Ge schiist » es war inzwischen wohl and: schon noch zehn Uhr new-orden, nsie wir beim Lichtstrahl eines Streichtiölzdkem seststelltem nnd wer weiß, ob man dort Leute heransklingeln tönnte » war gehn Minuten entfernt. Vor zwanzig Minuten also konnte tein Bote zurück sein. So lange sollten also meine Gäste im Dunkeln bleiben! »Was soll aus dein schönen Essen loerden!« jammerte nseine Frou im Hierein mit der Köchin, die sosort an der Kiiche hervorgestiith tam, als das-Z Jener aus dem Herde ausging! »Da-Z wird ja alles eisialtt Das wird ja alies zu nichte!" riesen sie abwechselnd ,.Auguste, haben Sie denn teinen einzigen Schmttbslitroschen?« rief meine Frau, und Auguste verneinte ganz entrdstet »Ja, Ntrteioeid muss doch beschafft werden!« ries ich. »Meine Herren, wer kommt rnit mir. Ziehen wir schnell gemeinsam aus. Den ersten besten Straßenoasiontem dem wir begegnen, holten wir an. Wenn er nicht gutwil liq seine Jiickeistücte geben will, miissscn Irir ihn nur-rauben Wenn die Stra snnbahn norbeisanst, springe ich aus. Ein Königreich siir ein Zebnpsennig stück, nein, sür ein Dutzend Zehnpsem nipttiickr. damit uns das Mathem nicht noch einmal passirt!« Meine Frau sing vor Aufregung rnd Angst zu weinen an; eine Dame machte die Aufregung noch größer, in dem sie vorschlug, auszubrechen, »du snon doch unter solchenitmständen nicht bleiben und»länger stören lvolle!«' Ich Miste sehr energisch znrn Dableisen ——. —W.-.lllllll —..l.-. —- -«.—..-..-. —- .-. I ! erfuehem nnd dazu ermahnte ich, mäh Lrendessen ich und ein paar andere Her Jen Nickelstiickebesoraen wollten, die ;3uriickbleibenden, sich ja nicht von ih ! ren Plätzen zu erheben während nnse Her Abwesenheit Dann machten wir ) Straßenrliuber uns auf denWeg, trale jbelten mit Hilfe eines Fiinsminutew iteennerg die Ueberzieher zusammen, ! und als ich eben das Hang verlassen wollte, da schlug ich mich vor die Stirn, sden zooloaischen Titel, den ich mir ; dabei heil-ate, will ich lieber hier nicht wiederholen ,,s)alt!« rics ich anz, »in HJTrndelchens Sparkasse miiffen doch ; Itickelstircke sein, TranchenP : »Ja, wirtlich,« antwortete meine Frau, »gut, daß ich daran denke!« So pflegt sie nämlich immer zu sagen, wenn iiti sie au etwas nnchtigeg erin ist-re. Meine Frau holte ans ihrem zkchreibtisch die Zparhiichse unseres säiindesz ich ergriff hastig das thnernt Schweinatsm nnd es tlana orinahe s hauerlicn durch das Dunkel unseres tollbeselzten Speise-immer als ich mit den Worten: »Jetzt aiät es Licht, meine .s)errsrl1aftcii!« des didbanchige Schweinchen schmetternd zu Boden warf. Da waren eine Masse Wisse-l stiicte: ich hob nun eiliast eins-S ans, sprana empor, wobei ich noch einer Dame ans die Füße trat, daf-, sie laut i:nsichrie, nnd ich mich an der Itisie «t-t·ne stieß, daß ich nicht minder Schmerzen empfand und erreichte den Gasautomatm Jn wenigen Sekunden hatten wir wieder überall um uns her Helligteit, »und in der Küche konnte der Brot weiter brodeln. Ich weiß nicht, we lange die Dunkelheit angedcniert hatte, mir war es erschienen, als ob es Ztnu Ien lanq gewährt hätte. Ich hatte aklen ilppetit oerloren nnd mußte an mich halten« damit nicht auch meine Gäste non dem til-ersieh den ich iider das Mißgeschick empfand angesteckt ntiiri den· So qao isb denn meinem Jnnern einen energischen Rud, klopfte ans claå und sagte: »Meine lieben Gäste ich will nicht ettva in meiner Rede da sortsahren wo ich erst sihlineis unter brochen wurde. Jch hoffe, daf-, Sie sich durch das Mißgeschick nicht drin ernd iiir unser heutiges Beisammen sein die Gemüthtichieit stören lassen. Hier am Boden zwischen den Scherben des thönernen Schtreinckens, das mir heute zum echten und rechten Glück ichtveincken geworden ist, liegen nocl viele, viete Nietelstiicic Das Malttinr tantn uns triktzt noch einmal psiisirm unsere Frönlijjitcit nicht mehr Lut verdunkelt werden, denn nmser Gen-; antotnat ist eine herrliche techniiesie Nr nnmaenictgsxsi ttr Neuzeit, auf deren fernere-« tadellos-Ie- anttioniren idn Sie bitte, mit mir anzustoszent Pro nt.« iind die sitliiser kleines-: n cneinrmde r dis Gäste schienen ordentlich seon dn tüler zu sein, das-, sie iicti nieder un gettirterbeden durften, nndc it- stimnt tm lenkend in«dc«2 Ffofti cui den Heisa-umwerfen Hob-— Wtrsmmsvouv Tne rennst-k Einen Erfole ker Jst-IF; icldst das übertrifft, was- Schwer rxtn Der Wir knng der Bühne etwas te e tnnn ein Londoner Vorstadt - Tit inte: Verz:ich nen, indem ein-g feiner Tkenterstiiclz die direkte Veranlassung zur Grün dung von Getrertvereinen siir Mit-e rinnen und Pntzmacherinnen wurde »Warp and Wool« ist der i»net deg Stückes. Es stellt in greift Jrer Weise u- Ist-,ss:- k -=s Ulc ctcllUUl ulvctlvuculiksuuchi our, unter welchen die Mode Bediirfnisse ler eleganteu Welt befriedigt werden, und es sollte wohl zunächst den oberen Klassen eine Lehre geben. Die Ver fasserin ist leine Geringere als Witz-. Alfred Lyttleton, die Gattin des Colo nialministerg, und die Hauptrolle wurde von der ersten Schauspielerin Englands, Mrg. Patricl CampbclL dargestellt. So war es denn lein Wunder, dafz rie Aristolratie des Lan des, herzoginuen und Gräfinnen in hellen Haufen nach dem entlegenen Vorstadt Theater, dem »Cainden Theatre«, pilgerten, um ras Stück zu sehen. Das kleine Theater wußte nicht, wie ihm geschah, denn einen solchen Glanz hatte es noch nie erlebt. Nachdem sich aber der Schwarm der vornehmen Bei suchet verlaufen hatte, fanden fich die jenigen Zuschauer ein, welche das Vor stadt-Theater eher zu feinen Stamm: gästen zählt. vie arbeitende Klasse. Neues aus ihrem Leben brachte den Leuten das Stiicl nicht« aber die Dar stellung auf der Bühne muß einen gro fzen Eindruck auf sie gemacht haben, und es regte sich unter ihnen, solchen Zuständen ein Ende zu machen. Dieiix Stimmung wurre wahrgenommen, utn die Arbeiterinnen zu organisireu, und zwar nach newrrtfchaftlicikcn Prinzipien Von rm bettelt-enden He werlvereinen nimmt der der Eichneices auch weibliche älliitglierer auf. unz etwa 100 Arbeitninnen dseses Vkrniexs meldeten sich sogleich l;um Eintritt Die Kritik ist dem Siid der Meg. Lyttleton ziemlich scharf zu Leide ge gangen, aber der unmittelbare Erfolg dürfte doch etwas sein« wag nicht oft vorgekommen ist. Spitz Fränlein A.: »Ich lasse mich alle drei Jahre photograptzirem das ist sehr interessant.« Fräulein B.: »Ja, was machst Tu denn mit den fürchterlich vielen Biz dern9« e — Daz andere Fräulein. Novelle von A. G a be r. Es war also beschlossene Sache: ge reist wurde nicht in diesem Jahre. Vor Papa-S lategoriscl;ecn »Nein« laml selbst Ernag Widerspruchsgeist zum Schweigen i Mama war ganz zufrieden damits Auf rem weinlaubumrantten Balton· saf-, est- sich so herrlich, und man battel dort einen wunderschönen Ausblick iiber den Lützowplatz; von fern saht i man sogar die Wiptel des Tlsiergavj trug. Aber Erna schmollte. Alleg rciste; alle ilsre Freundinnen riisteten bereits ihre Flosstr und stellten sich in den neuen Sommertoiletten vor. So gar das Fräulein im Kontor hatte Ur laub bekommen und wollte an die Ost see. Das hatte Erna am meisten ges-« ärgert. ,,75räulein Schmidt, hat die Er: lzoluna redlich verdient!« sagte Papa aus den Einwand der Tochter. »Wer so arbeitet Tag für Tan, von frile bis spät, der braucht ein-»- Ausspannung von Zeit zu Zeit. Bei euch ist"5 was aucch ilzr tlsut ja nicht5!« Lud! Ema wars Die silbernen staf ferlöffcl auf den Tisch, daf-, sie leise klirrten. Weils jetzt tam der Acrger in sil,r lsnct1, in der Erinnerung an Oes Vaters Worte. Bann tacr,elte ne re signirt. Es war ja eine bekannte Thatsache, Daß die Frauenarbeit, die wirtlirhe Thätigteit der Frau im Hause, von den Männern nicht aner kannt, ja nicht einmal erkannt wurde. Das machte sich alles von selbst in de ren Augen. Aber so An lieben langen Tag an der Schreibmaschine sitzen, hübsch angezogen nnd tiihn frisirt, und auf den Tasten herumtlopfen wie blödsinnig — das war Arbeit, das nannte der Papa fleißig sein! Was sie Vaheim, unter Leitung der feinsin nig gebildeten Mutter, täglich ihrem Verstande für Aufgaben stellte, wag sie besprachen, lasen und lernten zu sammen, das galt alles nichts. Erna nahm die frisch geschnittenen, langgeftielten Rosen aus dem Wasser und legte sie in willkürlicher Anord nung auf den weißgedeclten Lasset tika. So machte sie es stets am Scnntagmorgem Das sah dann so reclt anmuthend aus und entsprach ihrer frohen Herzensstimmung an sol dten Tagen, wo Vater sich ein längeres Friibftiieteftiinrchen im Kreise der S:iren Ziisssiten Sie öffnete die Fen ster im Nebenzinnner, so das; ie fri frte Morgenlnft herrinftrömte, recktc :c.i acftirrtcxi Wärmer iiber di: heiße Lasset-innre und legte die Postfichen welcle dxr Lehrling aus der Fabrik so eben a: tracbt hatte neben die Tasse k: S VI irr-zu Ein Brief war Dabei mit tkm Postftenipel der Vereinigten Stasxsein Leti legte sie obenauf. Da kamt-auch Die Eltern ein. its-m tlkpste feinem Mädcl schimm nnd räe Watge:i. «Morgen! Na, a-: :;.-k«d;-.. ian Kaffee parat? Fein s«:t t « a nLI tier wirklich! Ah!« Mit lrnekt . ist-ern nahm ker griinge Lri jkt cnxtistkltxl die mächtige Gestalt agsf Frau Ixiiier griff nach Den Rosen ut d scge Insiiszen Duft in vollen Zü gen ein. lirna füllte die Tassen. Ihr bliitheniveisjeg Morgenileid flatterte ini Lasten .e, der vom Nebengemach berijbkr itriinitr. »Trnncnr-etter!« Und Herr Jäger. r-;r di: Vricfe inzwischen geöffnet tmttg« silqu mit der flachen Hand ansc« Knie »Da schreibt mir ein ame ritanisctier Nabob, daß er auf berAus stellung in St. Louig meine Maschi nen gesetzen habe und nun seinen Eberiiiqenieur liersendet, um iiber einen Anfauf mit mir zu verhandeln, Die Konstruktion ltsier in meiner Wert statt zu fturiren und so weiter. Der Herr --- Franl heißt er — kann über morgen schon hier sein. Und nun ist Fräulein gestern auf Urlaub gegan gen!« »So laß sie doch zuriickkomtnen!« sagte Frau Jäger müde und gleichgül tig. »Nein, nein. Jch weiß auch ihre — Adresse nicht. Und das arme Mädel mußte mal heraus! Werde eine Ver . tretung siir sie haben müssen. Schlechte Geschichte Das!« Erna sal) einen Moment still vor sich hin. »Las3 mich Doch das Fräulein ver treten!« sagte sie Dann. »Du? Aber wie willst du denn? Na, schließlich, so schlimm ist’5 ja nicht. ’n bischen Grips und Interesse, das ist Die Hauptsachef Aber Maschinesclsrei ben ---- Du kannst Doch nichtg!« ,,Mnß Denn Das sein? Jch schreibe sehr flott mit der Hand « -- nnd steno graphiren tann ich auch. Wenn man so viel Vorträge mitschreibt wie ich, iibt man sich schon. UnD mein Eng lisch ist sehr gut. Besser ate- Fräuleins ans jeden Fall Also —« Herr Jäger blinz elte vergnügt zmi schen Den zusaninii n gelniffenen Li dern seine Tochter an. »Aber um achte anfangen — — Punkt acht! Und nicht mncksen oDer trödeln etwa - arbeiten heißt’5 bei mir! Und wenn Du Dich nicht zurechtsinDest, Dann frag nur einen Der Herren im Kontor. Uta, Die werDen gucken!« Sie lachten beide. »Aber Papa, ver-sprich mir eing: saa dem Freincen nicht Irer ich bin. Jch bin eben »Das Fräulein« « ils -X.»... (I"U.«.——-.. 7-c« Ic--»-. »in Gclsl Lsislshkll JJIUSZSII Jus) Osts- I(·ss » Schreibwilt von Fräulein Schmidtj im Privattontor des Vaters. Es wart der einzige Posten im ganzen Hauses der von einer Dame besetzt war. Herrs Jäger behauptete nur mit eineins weibl«;l«en Wesen zusammen arbeiten» zu können. Er hatte es zuerst mitJ ten; jungen Herrn versucht, aber die besiifzen längst nicht das Anpassungs-; Vermöan und die Geduld, deren es« bei seinem neroösen Temperament be-» durfte. Und alle klopften ihm die Schreibtnaschine entzwei. i Erna ließ sich von dem alten Herrn! Schutz alles zeigen. Jhre rasche Auf-s fassunasgabe und einiges Nachdenkens bei wirklich gediegenem Wissen machte ihr den Anfang leicht. Sie folgte ge-( wissenhaft dem Dittat des Vaters,s schrieb mit ihrer eleganten, slotten» Handschrift alles schön und richtig ab’ und erwies sich auch sonst als durcky aus anstellig und brauchbar. Als am nächsten Tage der Amerikaner eintraf, hatte sie sich schon ganz nett einge richtet. Jetzt gab es viel zu thun siir sie. Theils hatte sie fiir den Vater, theils für Mr. Frant zu arbeiten. Der Fremde stellte hoche Anforderungen an ihre Leistungesiiliigteit, und ihre schönen Sprachtenntnisse, ihre ganze umfassenke Schulbiloung kamen ihr sehr zu statten. Aber miide, herzlich müde machte sie sich Abend-s auf den Heimweg. Dann fuhr sie mit der Hochbahn nach Hause, ganz so wie die anderen Ge schlechtsgenossinnem die im Frohn: rienst der Arbeit standen; und jetzt verachtete sie keine mehr von ihnen. Sie wußte ja selbst nun, trag esJ heißt: ein solaer Arbeiten, Schulter an Schulter mit den männlichen Kol legen. Aber wenn sie dann sich dem Rollendorsplatz näherte und zu beiden Seiten die belaubten Wipfel zu ihr hereingrüßten, athmete sie tief auf. Dann kam so die rechte Feierabend stirnrnung über sie. Und sie schloß fiir einen Moment die Augen und hörte die Stimme des Amerita.«:r"g, wie er sie fragte: »Fräi!«7?n, macht es Ihnen Freude, zu aroeiten?« -—— Gestern hatte sie sich eine Rose mii «..i’s Kontor genommen. Sie hatte cin richtiges Verlangen danach, wenig stens ein kleines Zeichen der Erinne rung vor sich zu hiaben an Den Som mer, der da draußen blühte. Da hatte Mr. Franl sie mit seinen dunk len Augen so eigen bittend angeblickL ,,-,«fräulein, schenken Sie mir die Rose, zum Andenken --— oder baben Sie sie selbst erst erhalten von« — »Nein, reini« hatte sie lachend gewehrt. ,,Nebmen Sie sie nur. In unserem Garten blühen mehrt« ,,Jn Ihrem Garten? Jhr Vater ist Gärtner?« »Ja, ja!« hatte sie eilig ekwidekt M und war über und über erröthet M Es war das erste Mal, dass ihr Herz klopfte, wenn sie fühlte, wie des Mannes Blick auf ihr ruhte. Und klar kam es ihr zum Bewußtsein, daß sie Frank, den einfachen Jngenieur Frank mit den derben Händen und der blauen Arbeitsblouse von Herzen lieb hatte, so lieb, wie sie noch keinen Ellienschen gehabt. Und die laue, lo )s«3nre Sommerluft mit ihrer sehnen . neu Gluti) spannte ein- Brücke zu lich ten Zukunstgliilderm deren Erfüllung der Letdst bringen sollte, wie sce i:dffte! Fräulein Echmidt war wieder da. Verwundert hatte Mr. Frant die neue Erscheinung gentustert, war dann aber akxichaiilttg zur Tagesordnung über gesungen Am nächsten Morgen aber fragte er turz: »Wo ist die andere?« Fräulein Schntidt, »die man einge weiijr l·att-:, sagte nur, daß dag Frau-: tcin nickt mehr läute. Damit gab sich Mr· Frant aber nicht zufrieden; er wollte ihre Arressc wissen. Dag Fräu lein de11:-;igerte ihm die Auskunft. Tta aina er kurz entschlossen auf den eintretenden Eies zu. ,,Wd iit Ihr Fräulein, die anderes Geben Zie Iuir iltre Adresse — ich will sie neiratlteni« »So reimtiten wollen Sie das Fräulein! Ja, bester Mr. Franh da tonnnt ei- desch vor allein daraus an, ed Sie ihr als Freier anaenelnn fide!« »Warum nicht? Sie rann doch nur froh darüber sein!« »Herr!« brauste Jäger jetzt aus. — »Sie sprechen von meiner Tochter — verstandenk Also mäßigen rZie sich, bitte!« Der Amerika-net aber reckte sich in seiner ganzen stattlichen Höhe empor. Ein warm-es Leuchten ging von den dunklen Augen aus, und die Lippen theilten sich- iisber zwei Reihen schöner Zähne. Er hielt dem Chef die Hand entgegen. »So ein arbeitsame15, flei ßigeg Töchterchen haben Sie! Well, da brauche ich ja nicht erst weiter zu gehen ——— da können wir die Sache ja gleich fest machen!« « »Heut« und Jäger wurde dunkel roth vor Zorn. « ,,Glauben Sie, ich gebe meine Tochter jedem ersten besten hergelaufenen Schlingel? Jhre Tüch tigkeit in Ehren — aber meine Toch ter wird nicht Jhre Frau!« » Mr. Frant schlug dem Erzürnten J lachend auf die Schulter. »Was wol Ilen Sie denn sonst für einen Schwie lgerfohm wenn Ihnen Frant Shef fielrn der Sohn des Millionärs, noch nicht gut genug ist?« —- Da wurde Herr Jäger ganz still und sagte s ,,Ja!« Am anderen Tage wurde die Verlo bung gefeiert. Ema war glückselig; nur hin und wieder kommt ihr der Gedanke, ob Frant sich wohl, wenn Fräulein Schmidt nicht gereist wäre, ebensogut in dies-es Fräulein verliebt haben triirdes Aber er beruhigt sie dann lächelnd mit einem herzlichen Zinsz. Und diese Antwort genügt ihr. - ·--O - Os-» « Eins der Seh irr-se nizoa «u. Mcdame Y. ist im Besitz-e rissi oier erwachsenen Töchtern, von denen aker erst eine oerheirathet ist; die besorgte Mutter bietet dahier alles auf, auch die il«rig-en drei unter die Haube zu brin .::s· AuF einer musikalischen sZoiree ins-ist sich nun ein junger Gerichts «« Jmter, ein Herr v. M» an die Fa ji:-ilie heran, ist im Verlaufe des ·?lbends sehr aufmerksam gegen die r inntn nnd ein-b niifnpeffnmpk non-n ·die Töckt: r. Mudantst Y entschließt sil) infn .- dessen aegen Sizluß zu ; einem .- taaigsireikh »Es-P ca lieber chrr km M, « ice It-: i sie si Si plötzlich lat: den qilanist n Ritt: r, l-.rl,e von weissen TZJJliern gefällt f«- :n am les cn?« Und der Gal Lust-« e ant irkrtet auf die retfängliJC f « mit einem verbindlich-n L«iic«:ln: ,, ’ .-; per heiraiheie. Madan1e!" Malitiijs. Freundin: »Wie vorttef lich die Farbe dieses Kleides mit Ihrem Haar hatmonirtl Haben Sie sich das Kleid zu dem Haar passend ausgesucht, oder das Haar zu dem Kleid?« Tor qckkänftc Dichter. P llcs HUcll V Js . J Eh : 11727 « « 4 so n.)i««ti«cnde-:1 Oas; UHIX Hm Iks i-: d mkf sc tsxcfsclistnft km nun :«-:;.uz,s Li-: ums-Den den Vlnusxrishh r ' ' --.n:.jx»;suullci.- Use-dicht tm; da . nnd tu ganze Lssfcu ji«-c itscggcrirstF — uu ock