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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 22, 1904)
Ifnm Inmitqu m ZW- sanft-usw No 112. Seit J; dein ich Jhne — mein letzierief I acichriwwe hen, ; ic; kein Tag ge .· paßt, mitaus L daß ich mich ganz schrecklich ; geärgett hen, J «— un wisse Se, ------ wer die Kahs war? Der Philipp-, was mein Hos band is! Jiowet die Vnwe hen eh ja jeden Tag e Tschehng mich zu suchfe, das is ja ebbeg iiadietliche5, aioioer daß mich das alte Raineel auch noch Truhel mache dum, wo er aar nit hier is, das hätt ich doch nii eckipecktet. Arn erschie Tag hen ich e Pohstelkard von ihn teieai, do war e Foioaraf dran geprint, das bot den Philipp un e Ti roler Meedche rTeprissented un drnnner hot aesianne »s)old:iv!« Hen Se Worte? Der Annae duht deme, niich, wo ich doch sozuiaqen seiike Frau sin, so e Bild zu schicke! O, id) hatt aus die Haut fahre lonne for lanier Wuch. Do soll einol e Frau nit tsaissllus wer’n. Dass Meedche uif den Pickselier hat e Eikliiort anaedabt, das nor bis an die Nie-L aerieischi bot un se bei en Stein Vier in die Hand gehabt, do hätt nier Vier Von den Wedecsioeiler seine drang mache könne« Un den Phil sei Ich-z hatte «Zse·eniol sehn solle! Do hot der Ahrtiit leine drei mol zu iaae brauche, er inklt pleiieni ande. Ism werhanpi von »den Ulhrtift l)en ich auch nieine Addinjien Dass muß mieli en schöner Feuer iejn, n«o en aeheiratlie Mann niii so e iurtacsh Tini fo!oaraf fiere dat. Vlwnser die Welt in Lchie nerrell un die Ilsccnichheit in spefaiel loern imnser frl-..edner Xb sin off Fiohrg reit exeo a inia in den Wehes weiter Sange. Der hot gesagt: Well, du guckst ja, als wie en Labstet, wann er gebeult werd. Jch ’dente, ich hen auch plentie Kahs dasok, hen ich ge sagt, un hen ihn die Posteltard hinge haltr. Do hot et geschmeilt un hot gesagt, bei Gatte, das is e Pieisch; o jehs, Tehst hot der Phit immer ge habt.« Do tann met sehn, daß die Mennsohts all nicks tauge. Der We deöweiter hot gesagt, dZs wär ahtteit un dee Mensch mißt e wenig Fonn hen, sonst wiik’s ja gar tein Juhs, daß mer ewe deht.« Da, hot er gesagt, nemm emol e .zimmetche, das duht dich e we nig bekuhige. Jch hen grad geiiihlt, als wann ich den Kimmet eesfkuhse sollt, awwet dann hätt er sich bloß ge freut, daß et ebbes gespart hot. For den Riesen hen ich denn auch das Rim metche äckzepptet un dann tin ich wid der heim. Am nächste Dag hot der Mehtmann widdek ebbes sot mich ge habt. Es is widdek e Pohstel gewese un auch widdet et Piaschet war miss. Es hot e Kameel un den Phit skepti sentet. Well, hen ich gedenkt, do is et wenigstens in guter Gesellschaft, aw wee wie ich ttohset geguctt hen, do hot uss den Kameel e Lehdie gesoffe. so eine von die Zertus Wetteiethee un hot die Hand nach den Phit ausgestreckt, als wann se ihn esißte wollt, nesoe sie Platz zu nenime. Jch sin reiteweg widdee zu den Wedesweiler. Well, hot der gesagt, kommst du sok dei Rim meicheZ Schott abb, hen ich aesagt, ich will, daß du mit mich zu en Latier gehn duhst, bitahs ich will e Diewohrs erausnemmr. Jch hen ihn die Pastet kard gezeigt un do hot et gesagt, et deht an die ganze Geschicht nit gtamve; der Nhil wär ia keiner von die Schmarteste, awwer so dumm wsir er doch nit, daß er selbst die Bilder an seine Frau schicke deht. Jch duhn wische, ich wißt wo er wör, wei, mit die nächste Trehn deht ich zu ihn gehn, bitahs das mißt gestappt wee'n. Well, am nächste Dag is widder e stard komme. Do war osf Kohrs widder e Lehdie druss gepehnt un was sor eine, wei, ich hen mich geschehmt wie alles. ch hen doch auch e ziemlich gutes eis un ich muß jedes Kleid-mas stiickelche zu Order gemacht hen, weil se mei Seis nit in Stock hen, answer selle Lehdie hot doch einiges gebote. Jch sin schuhr, die hot wenigstens vier Hunnert Paunds gewoge. Un wie se gedreszt war, wei das war e rehgeller Schehm. Unner den Pictscher hot ge stanne: Mei Liebche was willst du noch mehr? Sell hot’s sor mich geiettelt. Bennie, hen ich gesagt, laus emal zu den Mister Wedesweiler un sag zu ihn er sollt emol gleich zu mich kommt-· Es hot noch leine fünf Minute genomme, do is er da new-se un hot ebbes in e Nuhepeper einaeräppt gehabt. Watt it is? hot er gesagt, un do hen ich ihn denn mein Truhel verzählt Er hot - mich ganz ruhig zugehört un dann hot er gesagt: Loß mich eniol die Pohstels latds betrachte. Jch hen se ihn all etvwe nn dann hol er sich mit se an as Windoh gesetzt, hot sei Specke eraus geholt un hot von alle Seite druss geguckt. Dann hot er usf ein mol gescheneilt un sagt: Lizzie, hot er gesagt, ich helfe dich. Du kannst Gift druss neinme« daß ich den Phil heim bringe, answer der musit mich die Po steltards gen-we. daß ich ihn irehse kann. Sag kein Mensch er Wort da-. son, ich gehn noch heut Nacht fort« un dann is alles gut. Ich will gar nickt for mein Truhel heu, un ich mache nur W die eine Kandischem daß du niemand nickt sage duhst for warum ich sort sin, nit emol zu meine Alte un dann noch e anneres Ding, daß. du dein Karlie mache duhst in met Absenz e wenig Bahr bei mich«zu tende. Ich will ihn gern for sein Trubel bezahle. Wedesweiler, hen ich gesagt, du bist en feiner Mann, un ich duhn appriesch jiethe, was du for mich duhit. Jch fühle jetzt schon xso gut, daß ich dich gern zu e Kiminelche inweite deht, aw tver ich hen lein mehr an Hand. Do hot er geschmeilt un hot gesagt, dazu hätt er schon getend. Do hot er das Päctetsch uffgeräppt un schuhr genug hot er e Battel Kimmel drin gehabt. Da mach ich dich e Pressent mit, bot er » gesagt. Well, so lang en Mensch soj en gute Freund hot, wie ich ein au den s Wedestveiler hen, dann is er alilreit. " Jetzt hen ich widder gut gefühlt un ich hoffe, daß ich Jhne in mein nächste Schreitoebrief schon gute Nuhs rie pohrte lann. Mit beste Riegards: Juhrs, Lizzie HanfsteiigeL —- — pom Kriegsschaar-law Eine Entscheidungsschlacht im oft-· asiatischen Feldzuge ioird stündlich er wartet und verschiedenen Berichten gemäß ist sie bereits im Gange. Kampfbereit stehen sich seit Tagen beide Armeen im Norden der Halbin -tei Liaotung gegenüber. Nach Scha tzungen ift es die stattliche Zahl von 800,000 Kriegern, die mit todesuiuthi gem Patriotismus bereit ist, für die »heiligsten Güter« ihrer Nation ein zutreten. Die Stellung der beiden Armeen tonzentrirt sich um Liaojang, eine Ortschaft siidlich von Mulden gelegen. Der Ausmarsch erstreat sich von Reto chtoang am Golf von Liaotung bis nach Talin, siidöstlich von Mutden. Jm Norden steht die gesanimte ver fügbare rufsische Streitmacht· Das Centrum bei Haicheng ist unter dem Fiominnndo vor General Fiuropattim Die japanische Armee hat folgeneAuf Itellung genommen: Centrum, erste Armee unter General Kuroti; linker Flügel bis zum Golf von Liaotung unter General Oto; der rechte Flügel unter General Nodzu bis zum Fen cbuilin Paß auf der Straße von Mu ltenchen nach Mutden. Der gegenwärtige Aufmarsch der Japaner eigt tlar und deutlich, wie re es verstanden haben, Vortheil aus ihrem Siege am Yatu zu ziehen. Er bedeutet die perfette Jsolirung von Port Arthur, und dann zeigt ihr Kriegsplan, daß sie gelehrige Schüler von Moltte waren: Nach getrenntem Marschiren stehen ihre vereinten Kräfte der russischen Hauptmacht ge genüber. Der Aufmarfch der Japaner, ein. strategischer feiner Schachzug, geschah, in großen Zügen angedeutet, wie folgt: Zuerst landete General Otu bei Pitfewa, das den Elliottinsetn gegen über an der storeabucht liegt. Er siegte zunächst über die Rassen bei Rinchon und Nanschan. Hier fand eine 5jtikreinigung mit der ebenfalls bei Pitse a getandeten Armee des Gene rals Nodzu statt. Die Haupt-nacht dieser Vereinigung nahm die Belage rung von Port Arthur aus. während ein Theil dann den Marsch nach Nor den antrat. Hier sandte General Ku roti einen Flügel seiner Streitmacht auf der von Fiiulienchen nach Mutden führ-enden Straße vorwärts, um den Rassen den Nüctzug nach Mutden ab zuschneiden. Eine andere Abtheilung vereinigte sich mit einer inzwischen bei Jatucham unweit der Grenze von Ko rea, getandeten Streitmacht und rückte auf der Straße von Fengwangcheng nach Liaoyang in der Richtung zum Motienpaß vor. Schließlich besetzte Kuroti mit seiner Hauptmacht die Straße von Siuyen nach Kaichou. Dies istxder Standpuntt der rus sischen und japanischen Streitträfte in Urwartung einer Schiachk vie nach; allgemeiner Annahme den ganzenFeld- « zug entscheiden soll. Aus allen Stra szen hat der gegenseitige Vormarsch begonnen, und zahlreiche Scharmiitzel haben stattgefunden. Der russische General Kuropattin hat rnit der Os kensive zuerst eingesetzt. Arn Motten pasz erzielte er einen vorübergehenden Vortheil iiber die Japaner. Nach neuesten Depeschen hat sich jedoch das Blatt gewendet. Ohne große Schwie rigteiten sind die Rassen aus allen Gedirgspässen vertrieben worden. Es send dies der Paß von Ta, dreißig Meilen östlich von Liaoyang an der Hauptstrasze von Penushu nach Mut den; der Paß von Motien aus halbem Weg zwischen Liaoyang und Jena wangcheng und der Pasz von Fenchui lru, südlich von Talin gelegen. De peschen, die noch der Bestätigung be dürfen, melden sogar, daß die Rassen sich vergeblich in Haicheng festzusetzen suchten und das; diese Ortschast bereits von den Japanern besetzt worden sei. Allem Anscheine nach befinden sich die Rassen aus der Flucht nach Nor den und die nächsten Tage werden Aufklärung bringen, ob die erwartete Entscheidungbschlacht zustande kam, oder ob die Russen sich weiter aus ihre Taktik der Rückwärtskonzentrirung stützen. Jedensalls ist zu erwarten, daß ein ernstlicher Zusammenstoß, ähnlich wie am Yaer sich aus mehrere . Gesechtstage erstrecken wird -—-·-..-———— · Wenn sich Verlobte über ihre Ver hältnisse keinen reinen Wein einschen ken. bekommen sie in der Ehe leicht Katzenjamrnen — « » » Unf.0em Jahrmarkt Slizze von L. T. Hau pt. Vor dem Haupteingang der großen« Kirche stand ein schönes Mädchen; nicht mehr jung, auch nicht besonders gut angezogen, aber vornehm vom Scheitel bis zur Sohle. Ein Novemberabend war es, so um sechs Uhr. Unschliissig stand sie da; in einer Viertelstunde erst sollte das Concert beginnen, dessentwegen sie in die Stadt gekommen war. Sie hielt die kleine, gelbeKarte, welche ihr die Pensionsvorsteherin, in deren Institut sie unterrichtete, geschenkt hatte, in der Hand. Große Lust hatte sie durchaus nicht —aber was sollte sie thun? Es war doch nett, daß man überhaupt an sie gedacht hatte; das war ihr schon lange nicht passirtl . Langsam entsernte sie sich von der Kirche. Da sie einen reservirten Platz hatte, brauchte sie noch nicht einzu treten. Plötzlich sah sie sich in dichtem Menschengewiihl· Jahrmarltsllänge, Jahrmarkt-düste. Kindheitserinnerum gen werden in ihr wach. Wie schön war es gewesen, wenn sie mit den El tern den Jahrmarkt besucht hatte und in des alten Peter Hannemann Car ronsel gefahren war. Solche Canon sels gab es jetzt gewiß gar nicht mehr. Alles war viel großariiaer und ge schmaclvoller, mit iflettrizität oder Dampf getrieben. Und die Musik ist gar so laut und aufdringlich! Nein, früher war dass doch schöner. Und ge dankenvoll geht sie weiter, immer die gelbe Eintrittslarie in der Hand hal tend . .. Plötzlich ist es ihr, alg schlüge die Jahrmarltgniusit von einst a«n ihr Ohr; gerade so tlang Peter Hanneis manns alte Drehorgel, zu deren Klän gen er im Verein mit dein kleinen Esel sein Carrousel in Bewegung se te... Und rrie si: den Klängen so gt, steht sie alsbald vor einem sol chen abseits gelegenen altmodischen, unscheinbaren tsarrouseU Wie das sie anheimeltt Genau so sahen die vors s-4tt..rk.-!.c«. we. suuiiuiquusin Ocyictk Un strick Nun-ic mann aus! Sie steht wie gebannt! »Na, Fräulein, steigen Sie man einl« sagt eine etwas derbe, freund liche Männerstimme. Und ohne sich Izu besinnen, fteigt sie wirklich ein... »Es ifiihr, als wäre sie wieder ein .Kind... Da ist auch der rothe Hahn jmit offenem Schnabel, den sie so gut Jtennt... Wie der freundliche Mann - das Geld einsammeln kommt, streclt sie s ihm wie geistesabwesend die gelbeiE n- ? trittstarte ent«egen. Er lächelt —t stutzt und will e wag sagen, doch wie er i der zerstreuten Dame ins Gesicht sieht, s schweigt er . . . Sie sitzt da wie geistes abwesend. Zum dritten Mal schon seht sich das Carrousel in Bewegung ——-sie merkt es nicht« Ganz in der Nähe ist das magere Pferd, welches das Carroufel treibt. Unwilltiirlich ist sie immer ein wenig näher gerückt und streichelt das offenbar erschöpfte Thier. Sie ist Pferdeliebhaberin nnd Kennerim Vor Jahren,ehe die Gläu nger dem armen Vater alles genom nen, hat sie selbst ihr Reitpferd im Stall gehabt« Ach ja, das waren glückliche Zeiten! Was wohl ans ihrer Lotte geworden ist! Vielleicht dasselbe was aus ihr —- ein Arbeitgthier » eine Arbeitsmaschine... Wie sie ihr Pferd geliebt hatte, das schöne, edie Nassethieri Damals hatte es ja der schneidige Fedor Von Wachin gekauft, doch bald darauf hatte es auch mit ihm ein Ende mit Schrecken genommen. Was aus ihm wohl geworden wart Wahrscheinlich gestorben -—— verdor ben!... Jminer unruhiger wird dass Pferd, immer näher drängt es sich an iie heran und da -(— beim fiackernden Schein der kleinen Petroleumlampe.. »Lotte!« Fast mittFntsetzen hat iie es gerufen und sich von ihrem Sitz er hoben. Der Mann ist zu ihr getreten. »Ja, Knindssss lcmmn sä »O Ehr-- arm Lotte! und ich bin deksignhetmi Sie wissen, der Stallknecht bei Herrn von Wachwitzi Manch liebes Mal habe ich Jhnen aufs Pferd geholfen.« Das Carrousel dreht sich nicht mehr. Die tleine Drehorael ist verstummt. Ein paar Leute stehen neugierig da und zerbrechen sich den Kon darüber, was zwischen den beiden Menschen« der bleichen Dame, die immerfort das magere Pferd streichelt, und dein Manne, der so eifrig auf sie einsvricht, wohl geben mag. Er scheint gar nicht mehr an sein Geschäft zu denken. »Komm mit,« ruft ein derber Stra ßenjunge, »der Gaul lann ja nicht mehr, gleich wird ihn der Schinder »«holen.« ; Die blasse Dame zuckt zusammen, Hals sie die Worte hört. »Von Herrn von Wachwiiz trauri gem Ende haben Sie mir nun er Zählt,« sagt sie, »und auch wie Sie Fu dem Carransel aeiornrnen sind, aber nicht von meiner Lotte: ist es Zufall, daß Sie sie haben?« s »Nein, anädiae Corntesfe, das ist ;iein Zufall Alle die Jahre, seitdem ich von meinem Herrn fort war, habe ich Jhr und mein Lieblinaspferd nicht aus dem Auge verloren » Zuletzt has-) es ein Droschtenlutscher, der einit Be tannter von mir war. Der versprach mir, das Thier nicht weg-zugeben ohne mir vorher Bescheid zu geben. Und da ist er denn eines Tages zu rnir ge kommen und hat gesagt: »Wilhelm, es »Seht nicht mehr! Der Gaul ist alle! Jm Zoologischen Gar ten wollen sie rnir 100 Matt dafür gebeut« — s »Im Zoologischen Gartent« fragte Idol etlulein. un ja—Comtesse —die Raub thiere, wissen Sie . . . Ein lei et Schrei entfährt ihr. »Die —- Raubthiere?« - »Ja, Comtesse — die Raubthiere! Aber wissen Sie, das wollte ich denn! doch nicht, da sollte JhreLotte dennf doch nicht enden! Und da habe ich sie mir getauft. Manchen guten Tag ohne Arbeit hat sie bei mir gehabt, aber dann ging es auch mal wieder schlimm zu, uns-vie mußten beide hart arbeiten. rsagen Sie selbst, Comtesse, es ist keine Schande, bei ehr licher Arbeit todt zu bleiben! Schön wäre es ja, man könnte alles, Alte und Schwache, Thier und Mensch, sanft zu Tode pflegen, wenn es nicht mehr kann. Aber so ist es nun doch mal nicht in der Welt! . . . . Wir müs sen uns alle quälen!« III »Nun, wie war es?« fragte die Vor steherin, als die Lehrerin spat Abends heimkam. »Ich bin noch so ergriffen von al lem, was ich erlebt, daß ich mich gleich auf mein Zimmer zurckziehen möchte,« war die Antwort. »Ja, ja, die Musik ist eine Macht, der sich niemand entziehen tann,« meinte die alte Dame. »Ich beneide Sie um die weihevolle Stimnnn, in welche dies Conzertss« -ie versetzt hat « ——-—s.-———— Wüste-i im Weltraum. Unter den mannigfachen Gebildm die sich dem Hitnmechfnrscher am Fir mament darbieten, haben die Nebel in den letzten Jahrzehnten das Auge und das Denken der Astronomen viel leicht am stärksten atra-Nonen Sie se hen nnd suchen in ihnen werdendeSoni nensnsteme nnd hoffen durch die ter nriinbnng iljrer Entstehung nnd Wut wictlnng tlnsstksliisse itber das Werden nnd Ver-Ketten großer Welttiirper zu er l«alten· Tje Anwendan isbotorrapliisi Wer Dinan mit kurzer Illr inkmite bat das tiidium der qrosien Nebel am Xpsnrnhs spin· nvloirstkst nnd mnn kann jetzt auch solche ungeheuren Ge bilde wie den berühmten Nebel des Orion einigermaßen als Ganz-es ge nauer betrachten. Derartige Forschungen hat in den letzten Jahren Professor Wolf mit großem Eifer verfolgt nnd ist dabei zu der msriwiirdigen Ertenntnisi ge langt, daß die großen Nebel stets von Oimmelsräumen umgehen sind, die fast ganz leer an Geitirnen find und demzufolge eigentliche Mästen im Weltraum darstellen. Ausfall-nd ist die Thatfache, daß schon der große William Hirschel zu einer ähnlichen Annahme gekommen war. Nun schei nen sich diese Wiisten aber immer nur auf einer Seite des betreffenden Nebels zu befinden. Der Nebel bildet also einen der Ränder eines solchen stern leeren Raums, und man sieht sich da durch zu der Annahme veranlas:t, daß der Nebel gleichsam alte Massen aus diesern Raum an sich gezogen hat. Das wichtigste Kennzeichen einer solchen Wüste am Himmelszelt besteht darin, daß innerhalb seiner Grenzen fast jede Spur von schwachen Sternen fehlt nnd daß sich dort nur höchstens einige helle Sterne finden. Wolf nennt eine ganze Reihe von großen Neb:ln, die sein Ge setz bestritt-gen, allerdings daneben an dere, wie den Nebel der Andromeda u. die berühmten SpiralnebeL die jener Regel nicht unterworfen zu sein, viel mehr zu einer anderen Gruppe von Weltlörpern zu gehören scheinen. Ist-— Nikottm Die Wirkung des Tab-als auf den Organismus hat der französische Arzt Dr. Petit studirL Der Tabat verdankt feine Giftigteit mehreren Stoffen, von denen das Nilotin am besten bekannt ist. Das Nikotin, des sen Menge im Tabat je nach der Kul tut desselben zwischen 2 und 8 Pro zent schwankt, ist eines der stärksten Gifte, von welchem schon 2 Tropfen, aus Die Zunge gcururyl, genug-Ah um ein Thier zu tödten. Beim Menschen bexvirlt schon ein einzelner Tropfen schwere Erscheinungen; 8Tropfen wür den ein Pferd tödten. Ein Theil des Nitoting geht in den Tabatrauch über, während der andere durchVerbrennung zerfetzt wird. Der Tobatrouch tödtet aus dein Grunde nicht, weil das Niko tin destillirt in Dampssorm in den Mund gelangt. Es wird durch die warme Athmungglust verdiinnt, und nur sast unsichtbare Theilchen kommen mit der Mundschleinihaui in Berüh rung, die, noch warm, sie nicht con densirt. Wäre der Mund kalt, dann würde das Nitotin condensirt werden und auch aus den Menschen tödtlich .oirten, wie aus die Kalthliiter, Schlangen, Frösche« Eidechsen, die man durch Hineinblnsen von Tabak rauch in dsen Rachen tödten kann. Dr. Petit bezeichnet den Tabnk als ein Gift, welches- durch Vermittlung des Nervensystems, nach Art des Opiunis und Altobols, aus den Organismus wirkt, ohne irgendwelche Spuren on den Eintrittsstellen zu hinterlassen. Dabei ist es nach Dr. Petit nleichgiL tig, ob der Tabatmißbrauch in Form von Cinarren oder Cigaretten ausge übt wird. Der Cigarettenraucher ist nach seiner Ansicht nicht schlechter da ran, als der Cigarrenraucher, weil das Cigarettenpapier nur unbedeutende und unschädliche Mengen oon Cellu lose enthält. Klarheit in den Worten, Brauch barteit in den Sachen. — III ICIVGHUIfkuss Theilnahmsloö, müde und abgehetzt saß ich tm Sattel, leichgiiltig gegen Zeit und Stunde ch war aus dem Punkte angelangt, wo man nicht mehr überlegt, nicht mehr zu überlegen im Stande ist, denn ich sah meiner leyten Stunde mit derErwartung des Unaus bleiblichen entgegen. — Jch hatte mich verirrt! Ich war kurz vor dem Ver dursten! Kein Mensch vermag den See lenzustand zu schildern, in dem sich ein Verdurstender befindet. Schon den vierten Tag war ich aus dem Rück wege, doch hat man einmal den Weg verloren, hält es- schwer, ihn wiederzu finden. Kurz vor Ausbruch des Zwartboi Hottentotten- Ausstandes hatte ich! einen Eilritt von Windhoel nach Swa- « kiopmund in dreieinhalb Tagen unter- i nehmen müssen, um eilige und wichtige i Depeschen noch vor Abfashrt des da mals den Verkehr· zwischen Kapstadt und Swaiopmund vermittelndean pfers Leutwein auszugeben. Die Tele grammbeförderung war noch sehr mit Umständen verknüpft, denn die nächste Telegravhenstation war nur Kapstadt Nach meiner Depeschenaufgabe wollte ich von Swalopmund aus nsoch einen kleinen Abstecher nach einer ungefähr 16 Reitstunden entfernten Farm in. der Nähe von Spitskopjes machen. Auf diesem Wege den ich allerdings zwei Jahre vorher zum letzten Male ge macht hatte, war ich, doch ich gelangte nicht zu meinem Ziele, trotzdem ich es beinahe mit den Händen greifbar vor den Augen hatte. Durch irgend eine Spur mußte ich mich haben verleiten lassen, den rechten Weg nicht zu beach ten, und so ritt ich schon den vierten Tag in der Namibs Wüste, ohne irgend etwas anderes zu sehen, als über mir Himmel unter und neoen mi r Gestein, tsieröll und rotblich flimmerndenSand, der bei der grellen Eonnenbeleuchtung -ch:uerien in den Augen verursachte Nejksss Ucuurulu HW tus UUl llllc Vlc sych UUS oem Boden ausstrahlem und nur im mer trockener wurde mein Hals. Mein Pferd konnte taum noch vorwärts. Es war schon ebenso abgestumpft wie ich selbst, und das war für mich ein schlimmes Zeichen, denn die einasebore nen Pferde wittern Wasser oft stun denlang. Daß mein Pferd also nicht ein einziges Mal den Kopf hob, um zu mitteni, bedeutete für mich: Du hast teine Aussicht mehr, wenn Du nicht das Glück hast, in iraend einer versentten Felsenspalte der sich in nächster Nähe hinziehenden schwarzen Berge noch et was Von der letzten Regenzeit übrig gebliebenes Wasser zu entdecken. Den arößten Durst hatte ich bisher noch damit gestillt, daß ich aus meinen Packtaschen den bei einer früheren Ge legenheit jedenfalls verschütteten und daringlassenen Reis lörnchenweise zu sammensuchte, ihn im Mund quellen ließ Und dann erst, verzehrte. Höllen qualen stand ich aber aus, nachdem schon Stunden vergangen waren, seit dem ich auch das letzte Körnchen ver schluckt hatte. Jch hatte Grashalme ge taut, Kieselsieine in den Mund genom men — alles vergebliche Mühe; ich fühlte, baß ich immer schwächer wur de, vor Ien Augen begann ein Flim !nern, ich konnte schon nicht mehr un terscheiden, ob es die Hitze aus dem Boden war, die dieses verursachte, oder ob der Grund darin laa, daß es mit mir zu Ende ging. Mechanisch nahm ich von Zeit zu Zeit den Zügel. zwischen die Zähne, um vldaran zu iauen, aber dann blieb sofort das ge schulte Pferd stehen, bis ich erst nach einigen Minuten gewahr wurde, daß ich die Ursache dieses Stehenbleibens war. Resignirt ließ ich den Zügel wie der fallen, und ebenso resignirt setzte sich mein treues Thier wieder in Beme gung. Meine letzte Hoffnung batte ich auf die Nacht und aus eine Wasserstelleap setzt, die unbedingt In der Raye sein mußte; denn ich hatte am-Tage viel fach Spuren von Springböcken gesehen, die in derselben Richtung liefen, die ich verfolgte; offenbar waren auch Ochsen denselben Weg gelaufen, wenn auch, nach den schon etwas verfallenen Spu ren zu urtheilen, am Tage vorher. Kurz vor Eindruch der Dunkelheit, also gegen 6 Uhr, glaubte ich, diese Wasserstelle schon gesunden zu haben, denn in einer Thalsenlung sah ich plötzlich sich etwas bewegen, was nach meiner Ueberzeuaung nur ein Stück weidendes Vieh sein konnte. Doch wie furchtbar wurde ich auch hier ent täuschtl Bei meinem Herannahen ver schwanden von einem im Wege liegen den Kuiuladaoer mehrere Schalale, die ich verscheuchte. Doch noch einmal belebte sich meine Hoffnung denn we nige Schritte entfernt sah ich eine ,,Piitz« (Wasserstelle·l, doch —— ausge trocknet! Vereweifelt warf ich mich auf den harten Boden, mir Die weichste Stelle fiir meine letzten Augenblicke aussuchend den Revolver leate ich mir liandaerecht, um im entscheidenden Moment nicht noch einmal mitIihm so tu liebiiuaeln, wie ich es schon am Tage vorher gethan hatte. Jch war fest entschlossen, mir eher eine Knael in den Kopf zu jagen, als daß ich die Qualen des leyten Uebergangs durch machen wollte anwischen war der Mond aufge gangen. Wer diese Mondnächte ein mal selbst erlebt hat, weisz auch, welch’ ein milder Zauber in ihnen auf den Menschen ausstrahli. Diese weite, mächtige Eebene um mich her-. . . . laut lose Stille! Stundenlang hört man ---..«----—.·., nicht einmal das Rasschein eines fers oder Storpions, ringsum , feierliche, allgewaltige Ruhe! Du Mond hoch am Himmels-bogen, be iest mit seinem dort doppelt so hellen ichs alles wie mit einem ma ischen Schein. jeder Schatten wird kräftig zurückges worfen, man könnte bequem bei diesem ’ Lichte lesen, wenn — doch da bin ich in meinen Gedanken von den in- mit arbeitenden Gefühlen abgekommen, und ein plötzlicher Schmerz ruft michs in die irasse Wirklichkeit zurück. —- — ,,Wasser! Wasser!« stöhne ich, und« als sollte mein Rusen erhört werden, tönt aus einiger Entfernung mit einem Male ern Geräusch, als ob dort Je mand hastig ginge. Jch nehme mein bißchen Lungenkraft zusamamen und rufe, so laut ich kann: «Hilfe! Hilfe! Bringt mir Wasser!« Beim ersten Aug ruf ist alles wieder still —- ich böse, wie mein Herz vor zitternder Erre gung laut klopft, dann paausenlang aussetzt, um mit stärkerer Gewalt wei terzupo«chen. Bin ich gehört wordenc Oder war es eine Sinnestäuschung? Nein, ich täuschte mich nicht, das wa ren thatsächlich Schritte, die sich mei nem Lagerplatze näherten, ich raffte mich auf, um mich schneller bemerkbar zu machen, doch die scharfen Augen des Nabenden hatten mich schon gesehen. Daß es ein Schwarzer mar, erkannte ich wohl, konnte aber noch nicht unter scheiden, von welchem Stamme, und so versuchte ich natürlich, mich zuerst auf holländisch verständlich zu ma chen. Doch seine Antwort: »buru, buru!« ließ mich sofort erkennen, daß ich es mit einem Hererio zu thun hatte. »Ome-aautere« -(Gib mir Wassertz bat ich ihn, doch seine Antwort lie mich sofort zuriicksinken. »Ome-a kai-a!« fWasser ist alle!«)Rettung uns Hilfe in Aussicht und nun wiederum betrogen! »Guramaa katiti!« (Watie ein Weil chen!) unterbrach mich der Herero, lief mit einem Male fort und kam nach we . s hin-n Knien-ten this-du«- »v c »»»»» cis-, ---D--- ---·«-s-vs- ·--v-s-s, IOI lbsssbss HIIII den eine dicke Kaktuspflanze tragend, die er noich während des Laufenö zer rieb und mir ohne Weiteres in den Mund stopfte. Jch siog und sog, konnte nicht genug bekommen, trotzdem das Zeug gallenbitter schmeckte, aber ich hatte doch etwas-, um dem ausgetrock neten Halse Feuchtigkeit zuzuführen. Viel zu schnell war für meinen Durst das Labsal oerschmundenx doch der Hererso tröstete mich, indem er mit Versprach, mich in ungefähr zwei Stunden zu einer Wasserstelle zu füh ren, wo ich meinen immer noch großen Durst, und natürlich den meines ar men Pferdes genügend löschen könnte. Durch diese Aussicht schon wunder bar gestärkt, machte ich mich sofort, wenn auch nur langsam, mit ihm auf den Weg. Richtig, nach etwa zwei Stunden fing meinPferd an zu schnap pern und setzte sich in schnellere Bewe gung, mir dadurch verrathend, daß Wasser in unmittelbarer Nähe vor-han den sein miisse, und nach kaum zehn Minuten konnte ich auch erkennen, daß mein Pferde schon beim Wasser stand und in langen Zügen das lange ent behrte Naß einsog. Jch will mich auch gerade zu Boden werfen, um ohne alle V«orisereitungen direkt mit dem Munde das Wasser ans der Pfütze zu trinken, da plötzlicherbalte ich einen Stoß, der Herero sprinat mit einem Satz zwi schen mich nnd das Wasser, schwingt mit der Rechten iampfbereit seinen Kirri (Wurfkeule) und lzält mir die offene linke Hand entgegen. « .,Tobacco antere!« tcirst Tabak!) »Sobi, Esoffi. U-are!« (Sckmaps, Kas fee, gieb her!) Mit einem Blick hatte ich die Situation erfass,t, er stand zwi schen mir und dem Pferde und —- dem Wasser. Er wollte, meine Lage erken-' nen, mich erst plündern, um so etwas fitr sich sherauszuschlagem dann, wäh ren-I ich trank, auf mein Pjird sprin ----- --L —: ---.- .. - —sk Hut unu tun-» »wenn un Our-He tunc-U Mit Blitzesschnelle zogen die Gedanken durch mein Hirn. Jch that, als ob ich nach dem Verlangten in die Tasche greifen wollte, faßte jedoch, da ich nichts anderes mehr darin hatte, zusm Glück meinen Revolver, und ihn plötz lich anlegend und abdriiciend, rief ich noch: »Da haft Du, schwarzer Teu fel!« Jeh fah ihn fallen; mir war es gleich, ob ichihn getödtet hatte soder nur Verwundet, ich mußte trinken und ich trank. ——s — Nachdem ich mich genügend gestärkt hatte, untersuchte ich den noch regungs los Daliegenden und fand an ihm kei nerlei Verletzung außer einer Hautab schijrfung aerade iiber seinem Schädel. Meine Kugel hatte ihn gestreift, aber start aenua. daß er die Besinnung ver lor. Ich fiihlte nach dem Herzschlag, noch war er in merken, und so ging ich denn mit nriisiter Eile an’s Werk. Schnell nahm ich ihm seinen Kirri ab, band ihm mit einem Packrienten die Arme Insannnen und ließ ihn lienen, während ich ihm Die Freiheit der Füße liess» Dann mein Pferd herangepfif fen nnd, nachdem ich noch meinen Was sersael gefüllt hatte, in den Sattel und auf und davon! Am nächsten Tage ge langte ich nach Karibih damals einer kleinen Militäritatiion und dem Sitze zweier weißen Ansiedler, von denen der eine mir vom Dampfer her be kannt war. Bei ihm ruhte ich mich nuä, denn tagelang nach diesem Bor fall zitterten mir noch die Nerven. »So benahm sich in Friedenszeiten ein Hereroi Wie sie sich im Kriege be nehmen, haben die Leier schon aus an deren Berichten erfahren. Attur Res.