Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 3, 1904)
------------------------ Goldene Blumen crimin atl oanm chämpol ssssssssssssssssssssssssssss . (9. IortsesungJ , »sich Du soll nicht leer ausgehen. Iet- Jungchen. öchte Dir ein utes M Fahr beschieden seini« rie er, disk-at in vie Arme schlief-un Aber et schien noch nicht befriedigt zu sein. Ist-ich bt Euch einen Kuß, alles sitzt sich u heute.« s war das zweiteMaL daß er Syl tte in Vincenks Arme trieb, und zum ten Male fah der junge Mann feltfamen Augen fich in den seini sn spiegeln, diese jeyt voll entfalteten gldenen Blumen, die ihren Glanz bis fein Innerstes zu werfen schienen. »Der Firlefanz ift noch immer nicht i su Ende, fuhr Edmund fort, »sie be- s reiten neue Ueberraschungen vor. 4 Kommt schnell, damit wir die Gelegen- s seit nicht wieder verpassen.« ! Er zog die beiden mit sich durch die ; sich leerenden Räume nach dem Tanz- ! faul, wobei Vincent Eftelle am Arm ! eines Neapolitaners und Germaine in s Begleitung eines Derwisches entdeckte. ; Die beiden jun en Mädchen gehörten Ei zu den ge eiertsten Damen des ; ftes; die Herren umschwärmten sie, nnd wäre die Würde einer Balltönigin nicht außer Mode gewesen, so hätte man die beiden sicherlich zu Ballköni- ; ginnen erklärt. Ein fröhliches «Profit Neujahr!« aus Eftelle’s Mund traf im Vorüber gehen Vincen« Ohr. Die arme Kleine! Wie viele Jahre mochten ihr noch beschieden fein? Und was m te ihr und den andern hier das so ubermiithig begonnene Jahr bringeni Reue Ausführungen und Tänze ver cheuchten bald die trüben Gedanken. ie aus lassene Stimmung der Gäste steigerte ch und schien auch den jungen rold anzustecken. Vergebens hatte er ·ne erregten Sinne zu beruhigen ver ucht, ihm blieb nichts anderes übrig, gg fich wie alle andern vom Strudel stes mitteißen zu lassen. VI R auseaehen dachte er längst nicht sehr. Er tanzte wie der jüngste Lim tenant; ob beimett oder blond, ob Kö nigin oder Blumenmädchen, er wollte es mit allenTiinzerinnen versuchen und erproben, ob die eine oder andere im Stande fei, die tiefen und so verschie denen Eindrücke zu verwischen, die er den feinen früheren Tänzerinnen er halten hatte. Doch nein — die kleine Schöferin Indcarrnem diefe beiden allein füllten eine Gedanken aug, sie allein suchte er detail. · Cotillonl Nun latn wieder etwas Ordnung in das Gen-irr des Tanzvergnügen5, fo das e r eine Möglichkeit vorhanden Var, ekannte zu finden. Von weitem entdeckte Vincent die düstere, stattliche Gestalt der Officiergwittwe Jm glei Mugendlick aber durchzuckte ihn ein nunaenehrnes Gefühl, denn von Frau Laneeloks schwarzem Kleide hob sich stell ein gelbes a . Gleich zwei auf ein amem Ocean fchwimmenden iffitriimmern hatten sich Edmund un die Officierswittwe schließlich am elben Ufer zufammenaefnndem und de entfchädtgten sich jetzt für das ih nen auferlegte lange Schweigen, indem He sich aufs lebhafteste unterhielten. Eine Cotillonfiauc hatte Vincent an’s andere Ende des großen Saales geführt, und als er auf feinen Platz uriicktehrte, bemerkte er, dafz Sylvie neben Estelle gesetzt hatte, die aus ruhte, und daß diese-wahrscheinlich noch immer bestrebt, ihr der jungen Frau an ethanes Unrecht gut zu ma chen — ffch freundlich mit ihr unter hielt. Allein sie sah müde und ange griffen aus, und Vin-:ent's Unbehagen wuchs. Noch eine Cotillonsiguri War die Phantasie des vortanzenden Artillerie ficiers denn unerschöpflich? Eine h·bsche Elsässerin steckte eine flattern de Bandschleise an die schon überreich kschrniickte Brust des Herolds. denn such er war eine gefeierte Persönlich leit geworden. Noch ein stürmischer Galopp bis erst Ende des roszen Raumes. Dann aber gab es pldhlich einen Stillstand. die Paare verwirrten sich, selbst der Bortiinzer hatte seinen Platz verlassen. »Was giebt es?« sragte man. »O nichts, ein junges Mädchen ist tu Ohnmacht esallen." Von dnmp er Ahnung ergriffen flirzte Vincent davor-« Ja ja, sie war es. Bloß und unbe weglich lag die arme kleine Prineessin sen Lamballe in Gewicht-US Armen Du reizende gepuderte deschen hing satt ut Seite, und die noch vor tur a lebhaften kleinen Füße hingen nnthätig ans dem Boden. Liebiich Und täshrend wie ein tadtes Vögelchen war ans-schauen, und Vincent, der sich ; ’ Qtllsitblicktgo gälxechon irn Geiiæ siege e , , nun er , UT inÆrklichkeit vor sich sah, wie kein Here schmerzlich zusammen M MMDMUU Gesicht schien M ähnlichen dGePdagäes sättederzexik W W zu rer - -M Ekel-Osmia versicherte- .Ci its L - If Eines, nur ein kleiner Ohn Zchon W Eftelle die Angen. .- «U ,« Mk HI MIGCE Ins-FOR- SMWQ is aller Eile ein Riechslöschchen herbei e j bracht, und Roland ii nete das Fen ,und Sancho Pansa "hlte den Pult »Alle diese, theilt der Geschichte theils dem «Miirchen, dem Roman oder der Einbildnnazkrast angehörenden Ge stalten, die so plößlich in die Wirklich leit zurückgerusen worden waren, bo ten ein seltsames, zugleich lächerlichet und schauerliches Bild. Vincent la men die Anziige plöhlich abgeschmackt und verblichen, die Gesichter übertisch ig vor. ·Nach kurzer eit schon war Esielle wieder hergestell . Ganz beschämt, die allgemeine Aufmerksamkeit aus sich gezo en zu haben, siammelte sie: » ch weiß nicht was mit mir war. Ganz plbylich kam es iiber mich. Zum Glück ist es ebenso rasch wieder ver gangen.« »Fühlen Sie sich wirklich anz wohl?« fragte Sylvie theilnehmen . So ganz wohl mußte sich Esielle in deß noch nicht fühlen, denn sie war sehr blaß. »Ich möchte nach Hause gehen,« murmelte sie. Vincent bot ihr den Arm, an den sie sich wie Hülfe suchend anilammerte und erst draußen, während Germaine und Frau Lancelot sie in ihren Man tel hüllten, begann sie wieder: »Oh, wie dumm von mir! Ich habe Euch alle erschreckt, und so ganz ohne Grund, denn mein Unbehagen ist jetzt vollständig vorüber. Jch möchte am liebsten weitertanzen.« . Ein Seuszer des Bedauerns beglei tete ihre Worte, und nachdem Vincent - sie in den rasch herbeigeholten Wagen gehoben hatte, sagte sie: »Lassen Sie sich nicht länger aus halten, Herr Hau tmann, gehen Sie rach wieder hinau .« . »Nein, ich danie, gnädiaes Fräu ! ging auch für mich ist das Fest jetzt zu ; — n e.« 7 »Dann fahren Sie doch lieber leich ) mit uns nach hause.« schlua k rau Lancelot vor; ihre gewöhnliche Festig teit mangelte ihr an diesem Abend änzlich, so daß ihr eine männliche tütze nicht unerwiinscht zu sein schien. Vincent hatte den freien Plan neben Germaine eingenommen. Jhm gegen über lachte und plauderte Estelle mit etwas fieberhaster Lustigkeit vom Ball. von verschiedenen Masken nnd von be sonders drolligen Austritten. Plötlich Zerstammte sie, sie mochte wohl müde ein« Doch kurz bevor der Wagen hielt, fragte sie, mit einem ihrer gewohnten Gedankens rün e aus ein längst abge thaned Ge prii zurücktommend, ganz unvermittelt rr auptmann, nicht wahr, in der per armen kommt auch ein Os ficier vorf« »Za, gnädiges Fräulein, DonJose.« » ichtig, und am Schluß. . . . · . da wird der Ossieier erschossenl« 7. Der milde südliche Winter hatte all mählig seinem in diesem Länderstrich ost stürmischeren und unsreundlicheren Gesellen, dem Frühling, Plan gemacht, der sich auch in Toulouse wie gewöhn liez mit endlosen Regengüssen ein sii rte. Schwarz Und finster sahen die alten Dächer in dem trüben Nebel aus, und die von der Nässe geträntten Ziegel jteinwände hatten ihren hübschen Ro ..L-..L-—4-- -:---s--«:LA MIA L-- III scusutucuesu Leergang-oh »He »Hu »u gestürn wilder Gebirgsbäche stürzte sich lehnisarbene Fluthen durch die Gassen der Straßen, und die ausge regte, hoch angeschwollene Garonne drohte aus ihren Ufern zu treten. Draußen vor der Stadt waren die Wege fast grundlos, sodaß die militä rischen Uebu en nicht nur für die Mannschast, ondern auch siir die Pferde zu einer harten Ausgabe wur den. Die armen Soldaten zitterten vor Kälte in ihren durchniißten Klei dern, und die Dfsiziere kehrten durch aus nicht in bester Laune nach Hause zurück. Ob dieses häßliche Wetter wohl schuld war an der Zurückgezogenheit die Hauptmann Gerbault mit einem Male an den T legtef « habe zut un,« gab et als Ent schu digung an· Jn Wirklichkeit aber hatte er nie mals weniger gearbeitet Hundenlang konnte er hastig und r los, gleich jemand, dem etwas Werthoolles ver loren gegan nist, in seiner Wohnung aus- und a ehen, ohne irn Stande zu sein. eine Gedanken aus irgend eint B chii tigung zu ammeln. « es Etwas, as er an einein ge wissen Ballabend verloren hattet und durchaus nicht wiederfinden konnte· das war nichts Geringeres als seine Entschiedenheit und Thattrast. Nock niemals in seinem Leben hatte er sich so schwach und willenlos gefühlt, ali in diesem Jetihli , er, der sonst tin rner seinen Gran ähen und vernünf tigen Anschauungen olgend, seit unt zielbewußt seines Dege- gegangen war. Die-mal wollte-n weder Ler nunst noch Grundslihe Stand halten AeEhhbesund sich tin Kampf mit der Diese unvermeidliche Krantheit was bei ihm nach anhtursee Intwtckelnq mit voller t zum susdru elf iommen neto Idends beimsnb is einer getoi n kleinen fett-, war er zum enmal osehr anbre len wordenf das d n solchen II so penhiiusig schon aus iibervollem her mten Worte auch ihm beinahe überge die Lippen geflossen waren: »Du bist die Erwählte meines Herzens Willst Du mein Leben mit mir thei-l leni« Was aber hatte ihn abgehalten, Zerse. beseligenden Worte auszuspre n Er wußte es sich selbst nicht zu er klären. Eine ihm fremdeSchti heit und Besangenhei i, die er Hi als elende Fei heit empfand, hatte ei ner bemö igt. Jn Germairre’s leben, si am Anblick igrer frischen, blonden chiinheit, an i ten sanften, lornblumblauen Augen erfreuen von ihrer klugen Stirne die Gedanken ab lefen, in iårem freundlichen Lächeln nach einem trahl von Liebe sorschen ——war das nicht schon ein Glücks Warum sollte er es in der unsicheren Hoffnung auf ein noch grögerec aufs Spiel seßeni Je heißerer ermaineiö Liebe ersehnte, desto mehr wuchsen seine Zweifel an ihrer Zuneigung, und lieber wollte er sich gedulden und einen günstigen Augenblick abwarten, als sich einer grausamen Enitäuschung aus setzen. Aber die ersehnte Gelegenheit lam nicht, und VincenW Zwei el und innere Erregung wuchsen von a zu Tag. Gedankenlos versah er Dienst; sein Briefwechsel mit epage stockte, und alles, was nicht mit Get maine in Zusammenhang stand, alles, was früher sein Leben ausgefüllt, wag ihn noch vor kurzem interessiri hatte, erschien ihm glei gültig und wie in weite Ferne gerii t. An Carmen, und daß es überhaupt einmal eine gegeben hatte, dachte er kaum mehr. Jedenfalls war sie fett todt, verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Denn an jener Shlvie Dulaurier, mit der Vincent in den ver flossenen zehn Wochen den unumstößs lichen Familiengesetzen zehnmal ge speist hatte, war nicht das geringste mehr von einer Carmen zu bemerken Niemals iam sie auch nur mit einem Worte aus das vertrauliche Gespräch im Wintergarien zurück, niemals machte sie eine Anspielung, die Vincent an Carmen hätte erinnern konnen. H »U- UUII VIII ulcgclsllqlllcls OUUUII III Festes. dem Blumendust und Cham pa ner wohl nur flüchtig err te Ge m· th der jungen Frau mußte ch un spter dem Einflusse des Familienlebens rasch wieder beruhigt haben. Vernunft und Tugend gewannen wieder die Oberhand; Shlvie hatte sich nicht nur in ihr Schicksal eråeebem sondern ihm anscheinend auch schmack abgewons nen. Sie war wieder die wiirdige Tochter Frau Mougin’s und Edmund Fulauriekö ebenbürtige Lebensgesährg in. Das hatte Vincent Gerbauli ja nur gewünscht, und doch —- seltsamer Wi derspruch — bedauerte er es fest sast, feine Wünsche so rasch erfüllt zu sehen. Jdensalls war aber seine Theilnahme siir sie erlo chen, seit sie ihm teine Be sorgnisz me einslösztr. »Ich tann mich wirklich nicht ent schließen. heute wieder bei diesen lang weiligen Leuten zu essen. Jch werde den Burschen mit der Entschuldigung hinschicken, daß ich Stubenarrest habe«, sagte Vincent an einem der lesten Ta e des Monat März gähnend zu sich elbsi, an einein Sonntag, wo das Wetter ebenso unfreundlich und zwei selsiichtig war wie er selbst. Der Ne gen ließ aber am Nachmittag doch we nigstens nach, wenn auch der Garten mit seinen triesenden Bäumen und nassen Graswegen noch immer einen trübseligen Eindruck machte. Weder auf der Straße noch innerhalb des Hauses ließ sich das geringste Geräusch vernehmen. »Was sie da unten wohl treiben mögen?« dachte Vincent mit einem Seufzer. Er hatte es nämli siir tlu befunden, si eine legte Vrii uung au · zunng un vierzehn Tage lang aus jedes iedersehen rnit Germaine zu verzichten. Welche Wirkung mochte diese Abwesenheit wohl haben? Ob Germaine sich überhaupt Gedanken darüber machtei Während er so mehr denn se in trübseliges Nachdenken versunken war, hörte er plöhlich einen schweren Schritt aus der Treppe und gleich daraus die tiese Stimme Frau Laneelot’sv vor seines Thüre: »den hauptenann ist es erlaubt, einen Augenblick einzutreten?« karg erhob er sich. » sehen ja ganz erhist ausl« rief Ue gute Dame. »Ich habe Sie gen-is in Ihrem Nachmittagischläschen gestört?« »O nein, durchaus nicht. « »Sieh tauchen sich gar nicht zu ge nieren, es einzugestehen. Das Mit tagsschlafchen ist eine militiirische Oe tv ohnheit, der auch ich huldige, und Läg ig gute daraus verzichtet habe, i te so mir nichts, dir nichts bers,alle daz u. .« Frau Lancelot’s entschiedenesz Gesicht verrieth eine ge wisse Verlegenheit, «dazu bedurfte es eines gewichtigen GrundeU vollendete sie. »Ich habe Jhnen namlich etwas mitzutheilen, herr hauptmanrn etwas das die Mädchen n then sollen. Deshalb bin ich herau gelernt-rein wah rend sie niich bei meinem Schläschen . vermuthenf Schwer athrnend ließ sich aus ei « nen Stuhl sinken, den i n anzubieten Dei-Agit- noch nicht die Iaassung gesun TR cdie, wenn Frau Lauert-O seine Ie danken errathend, kommen tosre tun ihn dariiber zu aathas Ida-sollte er i r antwortent s handelte lichu mcitellecbes gann sie. »Ist Ihnen nichts an thIauss .Ausgesalleni . . . di« »Nun, wegenhr ihr es Wundheitszui standes natürlich; etg eht ihr niimi gar nicht ut.« Obwoh Vincent's Gedanken mit ganz anderen Bermuthung en besag tigi waren so berührte ihng diese richt doch so ties, daß er. seinen ei nen Seelenzustand vers end, voll le has ter V luahrne ausre Wsoi Was ibt fedi« JSeit dem vean singe-ten Ball ist ihr Besinden schl Arzt behaup tet zwar, der habenichts damit u thun, natürlichll weil er ihr den Be iuch erlaubt hat. Jch habe aber woäel bemerkt und auch Germaine, da seither nicht mehr dieselbe ist der ihr früherer Appetit, noch ihre alte Heiterkeit sind zurückgekehrt, und ge stern, nachdem wir sie endlich so weit ebracht hatten, sich noch einmal unter fuchen zu lassen, da. .da hat es sich herausgeltellt, daß ihr Leiden schlim mer gewordenist. . . « Die rauhe Stimme drohte zu beklagen, und scgtnerzlich verzog sich das derbe Ge .Mir allein hai der Doktor die Wahrheit gesagt«, fuhr sie, sich mith fam fassend, sort. »Aber er hat mir zugleich verboten, sie Germaine mitzu t ilen, und ohne Germaine kann ich diese Last, diese Verantwortung nicht tragen» .ich weiß mir nicht zu hel sen.« Verschwuan war ihre militiirische Würde, verschwunden das drrbeWeien, hinter dem sie ihre Gefühle zu verber en liebte Qualvolle Angst nur Sprach aus ihren Zügen ein Anblick, der auch ein härteres herz, als das Vinceni’s, hätte rühren müssen »Die ganze Nacht habe ich kein Auge geschlossen Germaine darfst Du die Gefahr nicht anvertrauen, sagte ich zu mir. Du selbst bist eine dumme alte Person, die aus keinen geicheiten Ge danken kommt. Du muß Dir entschie Nn bei irmnnd Noth nnd Mist-ruft bo len. So dachte ich an Sie. Sie sind zwar noch jung, aber das schadet nichts, die Mend isi frischer als wir Sie mirw s DGO 7R NJ NJ NJ Alten! oso helfen Sie mir, rathen Sie mir, was soll ich mit Esielle thuni« »Ich bin kein Arzt. Seine Sache ist es, Anordnungen zu treffen«, bemerkte Vincent. . rgrau Laneelot preßte das Taschen tu aus die Augen. »Nun denn«, brachte sie unter Schluchzen hervor, »der Arzt, der sagt, es sei nicht mehr viel zu machen. . . . nein . . . gar nichts nicht« »Nichts entbri« Vincent erbebte. War es möglich, daß dieses junge Mädchen, dieses reisende. entzückende Geschöpf. das mit seiner herzens iite und Anmuth wie dazu gescha sen schien, das Dasein anderer zu ver schönern, ein so frühes, so grausame Ende finden sollte? Daß ihr Leben bedroht war, das wußte Vincent wohl. Jn einem Jah re, da mußte man vielleicht Schlimmes befürchten. aber doch nicht jeht schon, na dem sie noch vor weni en Tagen in trahlender Jugendschön it so lu itig getanzti »Nein, nein«, widersprach er Frau Lancelot heftig, »Sie übertreiben!« Mit geschwollenen Augen und tbrii neniibersirömtem Gesicht schütteteFrau Lancelot jetzt rückhaltlos ihr Vers aus« Auch der zweite Lunaenfliiael ist ange rissen; die Krankheit schreitet ste tig gri. Weder Aerzte noch Arznei mittel können mehr etwas helfen; ich sange an, der armen Kleinen recht zu geben! Aber vielleicht sind eben nur unsere Aerzte und Arzneien nichts nun, vielleicht gibt es andere, bessere. . . es muß welche geben! Man kann doch ein Mädchen in diesem Alter nicht ein fach hinsterden lassen. Und da kam mir wieder der Gedanke an Sie. Der hauvtmanm sagte ich mir. kommt von Paris, er liest die Zeitungen, er kennt die neuesten Erfindungen, und udem hat er einen Freund, der Arzt i und ihm gewiß Aufschluß geben kann« Wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm klammerte sich die arme grau an diesen Hoffnungsskrahh und incent hatte nicht nur n t den Muth, ihn ihr zu rauben, son rn er selbst hielt sich daran fest. «;ia, gewiß, das ist ein guter Ge dan ei heute noch werde ich an mei nen Freund Leva schreit-ein« »Ich danke nen, lieber herr uptmann«, ries Frau Laneelvt voll reudiger Zuversicht. Vincent aber wurde, sobald er wie der allein war, von See e, Mitleid und Seidstvorwiirsen gequ it. Arme kleine Eitellei Arme Ger mainei Welche von beiden war mehr zu beklagen? Wie hatte er iiber der Liebe zur einen die-arme briiderliche Zuneigung zur andern so ganz ni anseten könneni Voll schwermiit iger Gedanken trat er an's Fenster, in der Hossaung eines der jungen Mädchen zu entdecken — und kaum war er dort, so wurde sein Wuns erfüllt. »Da sind siei' ri er, freudig er regt in die höhe fahrend. Während Frau Laueelot'i Besuch hatte die schüchterne« nne allmählig Muth gefaßt und die olken verjagt, den Himmel mit Blau überzagen und die Pilasteriteine getrocknet. Ihren Sies benshie Isielie eri, um mit beim-traf enen Un m cermaink in Freie su ziehen. Binsen sah, wie die beiden eng nmschlun en nach der Urt sunIrMiidchen durch streusgan chrit n. sei i n war die es stät iche Ineina chmiegen ni i die Aen ng eines ansslacterw den CIchiiriner schen Mühle-, sondern der utdruck trenesterz innigster Berei nigmtis und di e wahre, ansop de reu scha t ri bei Vincent ni tnur Man , ondern auch eine Art anl ba i gewor. hatte er doch gerade dadurch das Derz GermaineV erst so recht tennen gelernt; denn nie ers ien Be ihm reizender, als in der us bu ihres sansten Beschiiheramies, das o recht zeigte, welche vorireslkiche Gattin und Mutter sie abgeben m sie So übermächtig war bei ihrem n blick die Sehnsucht nach ihrer Nähe, daß er nicht länger zu widerstehen ver mochte, sondern die Treppe inunter eilte und gewissermaßen als ntschul digung zu sich selbst sagte: »Mag kommen, was da will, ich wäre ja ein herzloser Wicht, wenn ich mich nicht persönlich nach dem Besin den der armen Kleinen erlundigie.« Esielle war die ersie, die das Köpf chen wandte und Lein Kommen bemerk ie. Einen Augen licl schien es, als be trachte sie ihn mit einer gewissen Aengsiiichleii, sobald er aber in ihrer Nähe war, sandsi e ihr gewohnies Lä cheln und ihren ungezwungenen Ton wieder. »Na, Herr auptmann, sollten Sie am Ende wie ch zur Familie der Ei dechsen gehören, die sich nur bei Son nenchein aus ihrer Behausung heraus wagen? Seit vierzehn Tagen haben wir uns mit keinem Blick gesehen! Ein muthiger Soldat, und solche Angst vor dem Regens« tFortsetzung solgi.) Kriegsgeschrei der Mode. Trotz der siebethafien Thäiialeit des Schiedsgerichts im Haag und troh aller papiernen Protefte von Friedens schwärmern und »Schwärmerinnen« läßt sich kaum ein Jota an der be dauerlichen Thatfache ändern, daß un ser netter, kleiner Planet gegenwärtig an llaen Enden von Kriegsgeschrei wiederhallt. Wie tönnte ich ein Ein gelner der tarnpfluftigen ndenz wi erseheni Mit den Wölfen muß man heulen, sagt das Sprichwort, das ir gend ein Lebenstiinstler in einer glück li Setunde prägte. heulen wir al o mit! Daß die Mode diesen Rath olgt, kann für Jemand, der die er aunliche Anpassungsfähigkeit die ser launischen Dame ein wenig zu be urtheilen versteht, taum etwas Ber wunderlicheg haben. Schließlich net t sa die Mode von Natur aus dem fr - schen« fröhlichen und —- erbitterten Kriege weit mehr en als dern stillen Zrieden Jm Nr che der Mode ist ampf die ftete Losung. Heute en mode, morgen todt«, so klingt das Lied von senen Herrscherinnen in die sem internationalen Reiche. Der Einen Tod aber ist der Anderen Leben. Bei allem Pech, das die armen Erd wiihler traf, war es ein Glück fiir die Maulwiirfe, daß ihr Pelz fo wenig haltbar ist. Nur durch diesen Umstand entgehen sie dem Schicksal, sang- und tlanglos auggerottet und der Nachwelt nur in wenigen ausgestopften Exem plaren überliefert zu werden. Freilich sind die Reihen der braven Wühler durch die erbarmungslofen Lieferan ten der Mode entsehlich gelichtet wor den: saft edeni dritten wurde das Fell iider die hren gezogen, damit es nach mannigfachen Veredelungspro essen die Schultern einer verwöhnten « chit nen weich umschmiege. Nun ist die Verfolgung, an der schließlich auch noch die Frauenrechtlerinnen theilnah men, glücklich vorüber. Zwar herrscht noch Trauer in Trojas hallem die steh in«diesern»Falle» unter der Erdoberj -—. »aus- quuscm uoscc fwou vkglllm uy die Lebensluft wieder zu regen. Da tir geht es jth den armen, kleinen Fohlen an den Kragen. Jhrem Fell it das herbe Mißgeschick widerfahren, modern zu werden. Freilich steht keineswegs u befürchten, daß das edle Voll der ferde fein Leben bis zum lehten Mann zum Wohle der Damen opfern muß. Jch vermuthe, dasz die Mehr zahl der Fehlen durch den nämlichen mftand wie die Maulwurfe vor dem drohenden Untergang gerettet wird. bin Fgar davon überzeuizt lz, elz, nichts als Pelz. . . . Wie lann man nur immer wieder davon sprechen, in diesen Tagen, wo »der rühlinMchaut durch’s offene Fen ter«s e Pelzmode hat sich eben auch den Iriihli und den Sommer erohert, während ie früher ausschließ lich den Winter beherrf te. Diese Ge fchmacksumwandlung ha sich aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten durch Vermittelung der lieben engli schen Busen auch auf den altmodifchen Kontinent ausgedehnt. Dieses Ur fvrun szeu niß sei nur zur Befeiti ung er einung angeführt, daß die Lomnierliche Pel herrschaft nichts an eres als der instinktive Ausdruck für eine uns nahende, neue Eiszeit sei. Ob freilich die Vereinigung von Strohhut und Pelz mehr als originell, nämlich auch ges ackvoll ift—die Antwort auf diese rage sei vorläufig offen ge lassenl Bekanntlich —- mit diesem Wört chen reitet rnan sich aus der Verlegen heit, etwas leineswe s Bekanntes nii r erläutern zu mii en —- hefteht h fchen politischen Gefchehnifsen und odeerscheinungen eine fehr enge, un mittelbare Wechselwirkung. Eine lange Ueilse von Vetspielen beweistf dak bei unicht ein bloßer usall Wl seine mmtistgteit waltettm sderen L riinden erscheintnt ekniidigsth k. ie werden mir ohneei misel entgeg nen, da site die enin che Mode der Lpanis Schlafronp —- pardom Kimono —- und fiir die französi sche die binsxenblnun e gegenwärtig cha ratieristi . ut, in diesem stinnnarixchenei Urt ins lummeriwohif ein Körnchen Wa r t, aber —- gan soein ach titdie ache dennd nicht! or allem sei ein sundamentalee erthutn itthl berichtig t: es ibt nur ene Mode, schlechthin die Mo Dass in England derzeit der lofe iapani che Kimono als elegantes häussli wand an Boden gewinnt, das st ret lich unmittelbar aus die engli chen Sympathien stir dens liha uthem lbhäutigen Bruder urazuf bren. nders aber mit der ugenb use in Frankreich! Zwar ist ein nklang an diese einst vielgeliebte Form in man chen Modellen wieder aufgetaucht, je doch muß man ihm eine nur iure Dauer prophezeien und dann — mi den Kriegswiinschen der nation aliiae sitr den ostlichen Verbiindeten hat er absolut nichts zu schassen! Zudem er stand der losen Blusenform ein recht gefährlicher Gegner: die feste Taillr. »La (ionna e mobile!« Der Herzog von Mantua, der diexe Bravourarie singt, war nicht umsont ein »eritilas siger« Frauentenner. Auch heute nog ist der Sinn der rauen veränderli und veränderungg iichtig, wenn die Damen auch in ungeborener Schlag sertigieit —- ich bitte, diesen Ausdruck nur bildlich zu nehmen — auch ent gegnen könnten, daß die Meinung vieler Herren der Schöpfung gleicht salls der Veränderung nicht unzugän · lich sei. Man entwickelt sich eben stos gemuth! Der Mode steht ein gewalt - er Entlastungszeuge zur Seite: üclert, der Dichter. Wenn Rückert sein Gedicht mit den Worten schließt: «Die im Jrrthum verharren, das sind die Narren!«, so richtet er sich damit meiner Ansicht nach gerader ausdrück ILM — «—L -Äk!« « U III Ul( Wlllclllukls UUI sUlsWII III asi, den Jrrthum der letzten Mode ab- « zulegen und sich reuig zur allerneuesten zu bekennen. Ganz im Vertrauen« meine Damen: Wer von Jhnen möchte sich wohl eine Närrin schelten lasseni Eine echte Evastochter kann den Vor wurf, sie sei treulos, verzeihen und ver ssen. Für die Behauptung, sie tleide frech unrnodern, aber würde sie sich rä chen, vielleicht erst nach Jahr und Tag. doch — sicher. Da ich nun keineswegs das schreckliche Gespenst der albanesis kchen Blutrache , sei es auch in gemä igter Form, heraufbeschworen möch te, so übe ich weise Galanterie und stimme Ihnen, meine Damen zu, daß Sie mit der neu erwachten Liebe zur anliegenden Taille den gestri en Irrt thum — nämlich die platoni che et gung zur losåp Tracht — rotrigirt ha ben. Als heoretiier lann ich mich freilich der Erwä ung nicht verschlie ßen, daß mit der aille. mit der sesten selbstverständlich, die Reaktion egen die vielerörterte Kleidun sre orm einsehn Die Reaktion mu te kom men. Schon deshalb, weil der We sel das einzif Beständige ist, noch me r aber, weil d e Resorm allerlei tattil Fehler beging. Sie hatte das Mißge chick, sich nicht an die Mode zu wen den, sondern das Wohlwollen von Ge lehrten, Malern und jenen Frauen zu sidnen, die zwar über Geist, nicht aber auch über eine intime Kenntni des Frauencharatters verfügen. Die aler entwarsen das neue Kleid in Hinsicht aus seine tünstlerische Wirkung. Sie« oergaßen, dasz die Frau teineswegs den Ehr eiz hat, wie ein Bild aus u sehen, se bst jene Damen nicht, die ch entsprechend malen. Die Gelehrten berücksichtigen nurden gesundheitlichen i. Vllllloplllllh sollen lllllll Man cs lauin übelnehmen, dasz sie nicht wuß ten, wie gleichgültig der Frau der ge iundheitiiche Werth einer Mode , wenn sie eben »Mode« ist. Die Frauen siibrerinnen endlich stellten das Argu ment ins Treffen, nur die Reform e wandung sei der Frau würdig. Ager die Frau will sich garnicht »wiirdig« kleiden, sie will modern iein und gesal- Y len; das ist eine Thatsache, von der-· auch ein Dauerredner nichts mitzure- i den vermag. Man muß sich also mit der seiten Taille abzufinden sucheni Jch tann dies um so ruhiger thun, als jede von Ihnen, meine Damen, mir aus meine Anfrage dersichern würde, dasz sie sich nicht« aber auch garnichtichniirr. Mit der festen Taille zieht der Reis rocl ein, das ist das ausgleichende Formen esen. Nicht etwa die Krinm :ine! ein, das ist ein gänzlich iiders wundener Standpunkt Aber der Reisrocl kommt, der gemäßigte Reva rock. der sozusagen die mittlere Li in der wandelbaren Rockmode darstell Zum Schlusz noch eine kühne Thesk die das Austauchen des Reifrocks au der Versenkung recht gisubhsfk kk Ukjkk Meine These lautet-»die von regem kriegerischen thst kthllkt Zkikj besiirdert die Ausbreitung des Nett kocks. Beweise: Unterm zweit nasse-reich in Frankreich hetkichte mitten-w der Neisrock wurde tm Zci alter des Sonnentsnigs getragen, ebenso als in Spanien die Sonne nicht unterging, was sie sett beian lich zu thun pslegt. Ohne Z tsnnten die-e erdrückenden then-nie die Richtig eit meiner Theorie bis raue Ultertbuni zurück vermehrt w gen Wie es ch sur Zeit der Bela tun von Te a damit verhielt, isi rn inde en leider nicht bekannt.