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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 3, 1904)
i zus- m·«8use-l«" M »ich-ask ,condons. Nach den Mernotrien des englischen Detettives Sherloa spinnt Von M. E. Schade. Das linke Themse - Ufer entlang, stromabwärti von der großen Briirte London, zieht sich eine Straße, die eine der iibelberiichtigsten der Haupt siadt ist« Man nennt sie Swandam Lam. Die Ufer gehen auf den Fluß hinaus· und unter den zahlreich ver tretenenKneipen trifft man einige aus schließlich für Opiumraucher refer birte Stuben oder vielmehr höhlem zu denen man auf einer schmalen, unter das haus sithrenden Treppe herab steigt. Der Arzt Waisen hatte sich eines Abends in einen dieser Schlupstvinlel begeben, um den Versuch zu machen, einen seiner Klienten der verhängniß vollen Leidenschaft zu entreifzn Jn der Dunkelheit des Saales unterschied man nur undeutlich die Umrisse der Raucher, die in allen möglichen Stel lungen längs der Mauer saßen oder lagen, schlafend, laut träumend, total betrunken dort liegend oder noch den Rauch ihrer Pfeife einziehend. Ganz in der Nähe des Feuers saß ein alter, magerer, hochgewachsener Mann mit durchfurchtem Gesicht auf einem Sche mel, den Kon in die Hand gestützt, und den Blick auf den Herd richtend. Es war der berühmte Detettiv Cher loet holmes. Aber Niemand ahnte seine Anwesenheit Als Watson nahe an ihm vorbei ging, gab sich der Tetettiv seinem Freunde zu erkennen und bat hn mit leiser Stimme, ihn draußen zu «ettvarten. Als er ihn eingeholt hatte, hatte er seine Furchen verloren und sein jugendlsiches Aussehen wieder an genommen. »Sie glauben vielleicht,« sagte er zu Waisen, »daß in der Sammlung mei ner Fehler sich auch der des -Opium rauchenj findet! Sie täuschen sichs Jch bin mit einer sehr interessanten Unter suchung beschäftigt und hoffte eine Lä sung zu finden in der Schaar jener hohmrprnärnortbkn Ontto Hätte mir-b der Bursche, der jenes Lokal hält, er kannt, so würde ich meine Haut theuer haben oertaufen müssen; ich habe schon mit ihm zu thun gehabt, und er hat. mir Rache geschworen. Jn diesem Hause befindet sich eine Fallgrube, die eigenthiimliche Geschichten erzählen könnte. DieKmipe ist eine der schlimm sten am Ufer der Themse, und ich be fiirchte, daß mein Klient, Neville Saint Clair, sie nur betreten hat, um sie nicht mehr zu oerlassen.« Ein eieganter Dogcart wartete an der Ecke der Straße. Watson liesz sich leicht überreden, ihn mit Sherlock hol mes, der Frau SaintiClair Bericht er statten wollte. zu besteigen. Diese be wohnte außerhalb der Stadt eine rei zende Ban »Die Erdern'«, und der Deteltiv hatte auf einige Tage bei ihr seine Wohnung aufgeschlagen. Auf Um Wege dorthin unterrichtete er den Dotter iiber den Stand der Angele genheit. Jrn Mai 1884 hatte sich ein Gentu man, Namens Neville SaintsClair, derkkehr reich zu sein schien, in dem Do e Lee, drei Meilen von der haupt fiadt, niedergelassen. Er hatte die Van »Die Cederna erbaut und sich Bezieh ungen in der Nachbarschaft geschaffen. Jm Jahre 1887 heirathete er die Toch ter eines Brauere, die ihm zwei rei nde Kinder bescheerte. Er hatte tein ftimmteoGeschäst, ioar aber bei meh reren industriellen Unternehmungen bethetligt, ging jeden Morgen in die Stadt und tehrte mit dem 5 Uhr-Zug nach hause zurück. LLJ bis 40 Jahre att, ein ausgezeichneter Gatte, eni lie bender Vater, war er in dem Bezirk sehr beliebt. »Ich muß hinzufügen«, sagte der Detettid, »daß, soviel ich have fetiiieuen ionnen. er reine r»Es-anti den tte und der Kredit bei feinen Bankiers ziemlich hoch war. Am letzten Montag ging er nach der City ein wenig später als gewöhnlich, da er, wie er sagte, zwei wichtige Geschäfte odzuwtcleln habe; feinem tleinen Sohn versprach er, einen Bautasten mitzu bringen. Zufällig mußte Frau SaintsClair sich am Nachmittag in die Stadt begeben, um ein Gepäckstiick bei der ollbehörde zu retlaniiken. Als sie aiif m Rückwege durch Sivandam Lone lam, hörte sie plötzlich einen Schrei, der sie zittern machte; sie ertiob den Kopf und bemerkte ihren Gatten an einem k nster in der zweiten Etage desselben anset, wo ich Sie heute Abend etrossen habe. Das Fenster stand of en, und sie fah deutlich fein Gesicht, das ihr sehr verängstlicht erschien; er agitirte mit den Händen und verschwand plöhlich als ob er von einer unwiderstehlichen Gewalt zurück gerifsen würde. Sie hatte auch be merkt, dasz er ohne Kravatte und Kra en war. Ueberzeugt, daß ihm ein nglitet zugestoßen sei, stürzte sie in das haus und begegnete deni Kneipi wirth der Opiuinhöhle, der sie heftig zuriickstie ; in ihrer Angst lief sie zum nächsten often und tani init einein Rispettoe und zwei Agenten zurück. an drang in das - immer ein« wo wo Saint-Clatr gefe n worden war. Er desnnd ch dort nicht; Niemand war in d er Etage zu sehen, mit Ausnahme eines schwöchlichen Bett lert, von häßlichein Aussehen, der Miit-at dort wohnte. Er versicherte, ani ganzen Tag Niemand gewin set stir« und der Knetpwirth beftas tistr viele Aus age. Der Polt et- n Lpettor glaub-e da Frau ka nts istr sich getäuscht be, als diese pib lich mit einem chret auf ein Mi chen auf dem Tische wies, es öff nete und mtt den Baustetnen angefüllt fand, deren sich Kinder zum Spielen bedienen. Es war das Spielzeug, das von Satnt Clair seinem Söhnchen ver sprochen war. Diese Entdeckung und die Verwirrung des Bettlers bewogen den Jnspektor zu einer Untersuchung des Zimmers. Allem Anschein nach war ein Verbrechen begangen worden. An dem Fenster einer Stube, die auf den Fluß hinaus ging, bemerkte man Blutspuren, hinter einem Vorhang fand man die Kleidungsstücke Saint Clairs. Aber wo befand dieser sich? Wer war der Mörder? Der Wirth kam nicht in Betracht, höchstens als Kom plizex er versicherte übrigens, nichts von dem Thun und Treiben seines Miethers, Hugh Boone, zu wissen. Dieser war ein gewerbsmäßiger, in derCity genau bekannter Bettler. Man traf ihn jeden Tag, an der Ecke einer Straße, auf dem Trottoir sißend, ein Kästchen mit Streichhiilzern an der Brust, erkenntlich an seinem gelben, zerzausten Haar und einer tiefenNarbe, die über das ganze Gesicht ging und in der Oberlippe endigtr. Er war übri acns ziemlich populär, da er stets hei ter war, und mußte ein schönes Stück Geld verdienen. Obwohl er hinkte und mit Gebrechen behaftet erschien, mußte er doch bedeutende Kräfte haben, so daß es wohl der Urheber des Ver brechens sein konnte. Man nahm ihn fest und durch uchte ihn, ohne etwas Kompromittire des zu finden. Blut spuren an seinen Hemdgärmeln ver srärlten aber den Verdacht. Er zeigte zwar noch eine frische Wunde am Fin ger, von der auch die Blutspuren am Fenster herrühren sollten. Energisch leugnete er, jemals Saint Clair ge sehen zu haben, und behauptete, daß Frau Saint Clair wohl geträumt habe. Dennoch setzte man ihn hinter Schloß und Riegel.« Während dieser Auseinanderseßuw gen hatte der Wagen die Van in Lee erreicht, bald hielt e vor dem eleganten Hause, wo Frau Saint Clair ih« mit Ungeduld erwartete. Nachdem der De teltiv der Frau die Wahrscheinlichkeit eines Mai-des nochmals nakegelegt hatte, zog sie ein kleines Billet hervor. Auf einem Blatt aus einem Notizbuch waren einige Zeilen mit Bleistift ge lriyelh die Adresse war mit Tinte und von einer anderen Hand geschrieben· aber Frau Saint Clair versicherte, daß das Billet von ihrem Manne herrühre. Es enthielt folgende Zeilen: »Liebe Trau, erschrecke nicht, es ist ein großer . rrthum vorgekommen und ich brauche Zeit, diesen zu berichtigen. Watte ge duldig! Dein Neville!« Das Geheimniß schien undurch dringlich; aber diese Zeilen gaben Sherlock Holtnes einen Fingerzeig. Er ging in das fiir ihn sertiggestellte Zimmer, veranlaßte den Doktor, ins Bett zu gehen und feste sich selbst aus einen Sessel; wie er in solchen Fällen zu thun pflegte, wollte er den Rest der Nacht hindurch tauchen und die Frage nach allen Gesichtspunlten studiren. Als Watson gegen 4 Uhr Morgens erwachte, drang die Sonne bereits in das Zimmer. Holmes saß noch auf demselben Fleck, die Pfeife im Munde und taum wegen des dichten Rauches sichtbar. Strahlenden Blickes erhob er sich und sagte zu dem Doktor: ,,Wollen Sie mich zu einem Morgensvaziergang begleiten? Jch glaube, daß ich den Schlüssel zur Lösung dieser Geschichte in der band habe." «Wo ist eri« fragteWatfon lächelnd. »Ja dern Badezimmer . .. »Ich scherze nicht, wir werden bald sehen, ob er paßt.« Eine Stunde später lamen die bei den Freunde an dem Gefängniß Bolv Street an. Holmes verlangte nach dem Direktor. «Bradstreet,« sagte er zu ihm, »Sie haben doch noch den Bettler Boone, der -.- L-— (n--k-l-I—Z-h-- h-- f44--- III-« - use »Ist- Ukeshqsg « »se- » s »s-- Jst rille betheiligt sein soll in Hast?'« »Gewiß, er ist da, dort in einer der Zellen.« ,, st er ruhig?« » . er macht gar leine Mühe, aber er ist ein schmutziger Keri.« Schmuhig2« »Ja, alles, was ich bei ihm erreichen konnte, ist, dasz er seine Hände nfascht er hat ein so schmußiges Gesicht, wie ein Kohlenträger, aber ich werde ihm nächstens ein ordentliches Bad geben lasse-M «Kann ich ihn sehen?« JAber gen-ißt Kommen Sie.« Vor der Zeilenthiir angekommen. öffnete der Direktor das Guciloch und iah hinein: »Er schläft, Sie können ihn sehen.« Jn der e-1hat schlief der Gesangene sehr friedlich »Schön ift er nicht,'« bemerkte der Direktor. »Allerdings, er hat den Schwamm sehr nöthig, und ich habe daran ge dacht, daß dies der Fall sei, und des halb habe ich alles Niithige mitgebracht. Mit diesen Worten össnete er eine Ta s und nahm einen großen Bade s wainm heraus. »Wenn Sie jetzt leise dieThiir öff nen wollen, so ist die Geschichte in einer Minute zu Ende. « Der Direktor iisfnete die Thür der Schläfer drehte sich aus die andere Seite und schlief wieder ein. holnees tauchte seinen Schwamm in das Was-bliesen und strich mit ihm zweimal energisch iiher das Gesicht des Gesange-ren Ed— —« » .- M Gestatten Sie mir,« rtes er dann, »F nen deren Mlle Sattel-Tinte aus Lee in der Orasichast Mai vor zustellen!« , Welcher Theatereoup!«. Das Ge sicht jenes Mannes bot einen sonder baren Anblick dar. Auf der einen Seite die schwarze Farbe der haut, aus der anderm die furchtbare Narbe; die rothe Perücke war herabgesallen und auf dem Bette saß ein Gentleman von gehildetem Aussehen, rnit schwat zen Haaren, der sich die Augen rieb und, noch halb im Schlafe, verwundert umherhliclte. Dann wand er sich mit der Miene eines verzweifelten Man nes, der sich in sein Loos ergibt, an den Direktor und sagte: »Nun, wenn ich Herr Neville Saint-Clair bin, dann ist auch lein Verbrechen begangen worden!« »Ein Verbrechen nicht, aber eine sehr große Täuschung; Sie hätten bes ser daran gethan, sich Jhrer Frau zu entdecken!« »Nicht wegen meiner Frau habe ich mich geschämt,« seufzte der Gefangene, »sondern wegen meiner Kinder. Gott stehe mir bei! Jch wollte nicht, daß sie sich ihres Vaters wegen schämen müß ten. Was soll ich thun«i« Sherlocl Holines setzte sich zu ihm aus das Bett und machte ihm begreif lich, daß man ihn freilassen würde, wenn er den ganzen Hergang ohne jede Verheimlichung erzählen würde; Nie mand sollte etwas erfahren. Samt Clair erzählte nun folgendes: »Als Sohn eines Lehrers hatte er eine gute Erziehung genossen· Nach Be endigung seiner Studien war er gereist und dann in eine Schauspielertruppe gerathen, um hieraus Reporter zu wer den. Eines Tages bat ihn der Direk tor seiner Zeitung, eine Serie von Ar tikeln über die Bettelei in London zu schreiben. Er habe sich als Bettler ver lleidet in einer der srequentirtesten Straßen Londons postirt. Am ersten Tage nahm er 26 Shilling, 4 Pence ein. Jn zehn Tagen belies sich seine Einnahme aus 2.) Psnnd Sterling. Da ihm sein Metier als Reporter nur 2 in der Woche brachte, so trat die Versiihrung an ihn heran und er erlag ihr. Nachdem er seinen Artikel iiher die Bettelei geschrieben hatte, nahm er feine Nerlieidimn mit-her nn nnd nirm « auf seinen Posten an der Ecke einer Straße. Da sein jährlicher Verdienst 7—800 Pfund betrug und seine per sönlichen Ausgaben unbedeutend wa ren, so hatte er in wenigen Jahren soviel erspart, daß er sich eine Villa bauen konnte. Er verheirathete sich und beging den Fehler-, seinen trauri gen Beruf fortzusetzen Seine Frau, die ihn jeden Tag zur City gehen sah, hatte teine Ahnung von seinem Trei ben, und er hatte es niemals gewagt, ihr davon zu erzählen. An dein Tag, an dem sie ihn an dem Fenster in Swandam Lane bemerlte. war er fo eben in das Zimmer zurückgekehrt, das ihm als Absteigequartier zum Wech seln der Kleider diente. Als er sie den Kon erheben sah, war er in der höch sten Bestiirzung zurückgesprungen und hatte schleunigst seine Verkleidung wie der angelegt. Er war gerade im Be griffe, seine nobeln Kleidungsstiicke verschwinden zu lassen, als der Just-et tor und seine Frau in das Zimmer traten . . . Der Rest ist betanntz der Gefäng nifzdirettor versprach, über dieses Abenteuer zu schweigen, unter der Be dingung, dafz SaintClair nicht fort fahren wiirde, sich Einnahmen auf Kosten der öffentlichen Wohlthätigteit Zu verschaffen. Neville Saint Clair hat Wort gehalten. —-—-.-.s—--— Aue Oloesem Vielsach herrscht die Meinung, daß der herrliche Klang mancher alten Glocken durch eine starke Beifügung von Silber zu dem Glockenmetall er zielt worden sei, und vielfach berichten in der That alte Urtunden von Stif tungen an Silber, das um Guß bei der Herstellung der Glo en verwendet trerden sollte. Bis jetzt hat sich jedoch .nur in sebr seltenen Fällen in den "Glocten Silber nachweisen lassen, und jedenfalls steht so viel sest, dasi solches, wenn es vorhanden ist, aus den Klana selbst leinen nachweisbar-en Einfluß ausübt. Um zu erforschen, welche Me tallmischung besonders wohltlinaenden Glocken zugrunde lieat, haben Pros. E. Nivlting und Dr. Battegah, beide in Bsphlhausen im Eliasz, zwei wegen ihres schönen Klanges berühmte Kir chengloclen aus dem Elsaß, die zu Zei ten, als diese Gebietstheile noch deutsch waren, von deutschen Glockengießern gegossen worden waren, aus ihre che mische Zusammensetzung untersucht. lss waren dies die Glocken des Kirch-en von Sulhmait und Zellenberq im El: saß. Die erstere stammt aus dem Jahre lsi7«, die letztere aus dem Jahre 1410. Es zeigte sich. daß die Bronze, aus der sie hergestellt sind, ziemlich zusammen gesetzt ist. Sie besteht bei der Glocke von Zellenberg aus 18,7 Theilen Zinn und 81 ,:2. Theilen Kupsm bei der von Sultzmati aus 21,1 Theilen Kinn und 78«9 Theilen Kupfer. Das Vorhan: densein irgend welcher anderer Me talle, besonders Silber, konnte nicht nachgewiesen werden. ---s—--. -.-—-s Berleumdung ist ein Gift, das in kleiner Dosis am stärksten wirlt. s- ie « Wehe einer Jugend, die keine Jdeale . hat und laubt, die nicht das Bedürf niß hat, sich zu ihnen zu erheben! O II O Wer den Muth hat, mit dem Schick sal zu ringen« der ist ein aeborener Kiinig unter den Menschen. -.» Mr. Jonei’ Uhr. Humoreske von F. Delrnh. Vor Kurzem besuchte det alte Jo sua Jonei aus Oklohama Chicago, und da es sehr heiß war, wurde er natürlich sehr durstig. Er liesz sich bald hier, bald da ein Getränk geben. »und so kam er denn zuletzt in eine Schänke, wo eine Menge Menschen ; um eine Uhr versammelt war, die auf Heinem viereckigen Tisch stand. Als sJones seinen Schnaps getrunken hat s te, erkundigte er sich nach dem Grunde sihrer eifrigen Unterhaltung und er sfuhn daß die Uhr verloost werden . sollte. » »Wollen Sie ein Loos haben?« frag ste der Kellner. »Neun sind schon ver kauft und jetzt fehlt noch eins. Es kostet nur einen halben Dollar.« ) Der alte Jones kaufte sieh das Loos und die Ziehung wurde sofort vorge !nommen. Das Glück war ihm gün sstig Er gewann die Uhr und reiste züberglüctlich damit nach Hause. l Er erzählte seiner Frau Jenny, wie er zu der Uhr gekommen sei. Es wurde spät, aber Mrs. Jones - bestand darauf, daß die Uhr gleich in ihrer guten Stube aufgehangt werden ; sollte. Es geschah auch und das Uhr wert wurde ausgezogen. Daraus gingen die beiden Alten zur Ruhe , Wie es dort gebräuchlich war, ver »schlossen sie nur die Hausthür, wäh jrend alle übrigen Thüren offen blie sben Joneg und seine Frau konnten salso fortwährend das Tittak der Uhr ) hören. »Es ist so gemiithlich«, meinteJones E entzückt. I » a,« antwortete seine Frau, ,,es klingt beinahe wie eine Spieldose.« Das Ehepaar hatte noch keine fünf Minuten im Bett gelegen, als es Je mand im Hause ,,Kuckuck« rufen hörte. »Was zum Teufel ist daSZF fragte der alte Jones. »Ja, was in aller Welt kann das seink« fragte seine Frau. »Ich hörte ganz deutlich Jemand »Auctuck« rufen.« « »Ich hörte es auch!« sagte seine bes Iere Dame. Jones meinte, die Sache müsse un tersucht werden. Er stand also auf und durchsuchte das ganze Haus« aber vergeblich. »Man hört ja Nachts so manche sonderbaren Töne,« schloß Jones, in dem er den Kopf auf das Kissen legte, um zu schlafen. Bevor aber der Schlaf Macht über seine erregten Sinne erlangt hatte, hörte er wieder deutlchi ,,Kuckuck« ru xen und zwar einmal über das an ere. Es war Mitternacht. ,,Hiirst Du es, Jenny? Bist Du banae?« fragte Jones, der selbst vor A-a-ft zitterte »Nein, ich bin gar nicht bange,'« antwortete die alte Frau, aber ich habe gehört, daß in der Zeit zwischrn zwolf und ein Uhr Nachts Zauberer, Hexen und Gespenster ihr Wesen trei ben, und ich meine, es musz jetzt so gex gen zwölf sein.« . Das schlug dem Faß den Boden aus. Jones steckte den Kopf unter das Oberbett und kroch so weit unter, daß seine Beine iiber die Bettlante hingen. Jn diesem Augenblick kam die Katze die Treppe herauf. Wie immer auf der Suche nach einem Spielzeug, sah sie Jenes Beine und fuhr darauf los. » örder!" xchrie Jones, verzweifelt dag Oberbett esthaltend. Während der nächsten zehn Minuten ivagten sie laum zu athrnen. Zuletzt rief die Frau: »Jones! Jones!« » alt’s Maul!« brummte er. » laubst Du, das Gespenster im Hause umgehen?« »Natürlich glaube ich es,« antwor tete Jones. »Mich hat ja eins an die Beine gefaßt.« »Ist es wirklich tvahr?» fraate Mes. Jones entsetzt. »Ja, so wahr ich hier liege!« Die alte Frau zoa das Oberbett über den Kon und Jones that das selbe. Es war eine Zeit lang still. Mrs. Jones wagte endlich den Kopf wieder herauszustecken , »Jones, ich wollte, es wäre erst Tag,« sagte sie. »Das möchte ich auch.« antwortete Jones, den Kon ebenfalls etwas her aussteckend. »Ich freue mich aber doch, daß Du alles ebenso gut gehört hast wie ich, sonst hättest Du vielleicht geglaubt, ich hätte geträumt.« »Es war lein Traum, Joneez wir haben ja beide nicht geschlafen.« Sie lagen nun beide und lauschten lind es war so still, daß sie das Ticten der Uhr deutlicher denn zuvor hören konnten. ,,.5tuckucl!« ertönte es wieder. .,Hörft DU, da ist es wiedert« rief die alte Frau. »Es ist ganz sicher, daß da unten Jemand ist. Geh doch einmal hinab und sieh »Hu-" Jones stieg wieder aus dein Bette und kroch auf allen Vieren auf dem Fußboden herum, um das Licht zu suchen, welches ihm vorher vom Leuchter aefallen war. Nun hatte die alte Frau ihr Zeug iiber einen Stuhl in der Nähe der Treppenthiir gehängt und als Jones, nach dem Lichte suchend, an der Erde herumtroch, berührte er zufällig ihre Röcke, so daß ihm die ganze Geschichte auf den Kopf fiel. Jetzt sprang er rntt einer solchen Kraft und Geschwin dtheit tn’s. Vett, daß er seine rau auf der anderen Seite heraus . »Mit-wert Diebe!« schrie Ue ent ghte Mu. Jene-. Dann lief sie an’s enster und rief aus vollem halfe: »hilfe! Hilfe!« « Zufälligertveise befand si der ein sztge olizist des Ortes in er Nähe. Er st rzte sofort in’s Haus. »Was ist los?« fragte er. »Sehen Sie nichts?« flüsterte die Frau. »Meine Nasenspitze!« antwortete der Polizist, indem er seine Blendlaterne öffnete. »Entweder sind hier Diebe oder Gespenster im Hause,« sagte Jones. Sie nahmen nun gemeinschaftlich eine gründliche Untersuchung des gan zen Hauses vor und leuchteteji auch unter das Bett. »Sie müssen sich geirrt haben,« sagte der Polizist. »Hier ist nichts und ich tann meine Zeit nicht länger ver trödeln. Jn diesem Augenblick ertönte wie der ein »Kucluck«. Der Polizist flog in zwei Sprüngen die Treppe hinab und Jones und seine Frau schlichen ihm nach. Jetztw urde jeder Winkel t:ntersucht, aber wieder ohne Resultat. Jones und seine Frau gingen still und sorgenvoll in ihre Schlaftammer zurilcl und schliefen bald ein. l Ein paar Minuten vor drei schlug Jones die Augen auf und · als er merkte, daß er geschlafen hatte, sprang an der Uhr eine tleine Thür auf, ein Vogel hüpfte heraus, sang dreimal ,,.Kuctuck« und spazirte dann wieder in die Uhr zurück. Jn grenzenlosem Erstaunen starrte Jones die Uhr an, als er dag- erste ,,Kucluck« hörte. Bei dem zweiten Rufe trat er mit angehaltenem Atheni näher und bei dem dritten »Kucluck« betrachtete er mit der größten Ver wunderung die Uhr. «Jenny! Jennyi Jch habe das Gespenst gefunden.« »Was ist es?« rief sie. »Es ist ein Vogel, der in die Uhr gerathen ist.« Jones versuchte die kleine Thiir zu öffnen, die den Vogel verbarg, aber es gelang ihm nicht. ssk i- , Ou- ucsuuqecu stu, legt Unsc, ori Vogel herauszubetommem Während ihrer sruchtlosen Bemühungen war die Uhr aber halb vier geworden und nun sprang der kleine morgensrische Sän ger von selbst mit ausgebreiteten Flü geln heraus-, um die halbe Stunde zu verkünden Jones versuchte ihn zu sangen, aber der Kuckuck war ihm zu schnell. »Das ist ein alter Schelcn,« meinte Jones, »aber seine Scheulæit verliert sich am Ende wenn er erst ein paar Tage hier ist. « »Schlage ihn todt, damit wir ihn los sind,« sagte Mrs. Jones. Herr Jones aber hatte ein mitlei diges Herz. Später am Tage war er eifrig damit beschäftigt, tleineNäpse anzufertigen, aus denen der Kuckuck fressen und trinken sollte. --——-—— cchtvarse Schritt-. Seit mehreren Jahren sind in der Umgebung von Wolgast sechs Horste von schwarzen Störchen bekannt. Vor Kurzem sind die schwarzen Störche CCiconia nigra) zurückgekehrt und ha ben sich in ihrer alten Behausung wie der eingerichtet. Beide Arten, der weiße und der schwarze Storch, kommen im Frühling stets zu gleicher Zeit dort an: aber während der weiße Storch i ej Gegend schon im August verläßt,bsei18t der schwarze bis zum Oktober da. — i Scherzsragr. E Wo giebt es das meiste und billigste Radium? Antwort: In den Münchener Brau häusern, da ruft alle Augenblicke je wand: ,,Radi um a Fäusteer l In der Jnstrnttionsstundr. I I l Leutnant: »Was thun Sie-, wenn eine feindliche Bombe oor Ihnen nie T derfällt und trepirt?« I Rekrut: »Ich falle auch nieder und trepire!« i Ins-»H-« m · Von all’ den Modethorheiten, die U « Londoner Schönen von ihren nischen Basen übernommen baden, is ; die le te wohl die lächerlichfte Sie Ie steht rin, daß man Phstoätv phien aus die Fingerniiael oniren Vor einiger Zeit brachte die Scheins lcrin Mabelle Gilman die Idee aus« Dianianten in den Fingernägeln zu tragen. Die Sache war jedoch ins Grunde erfolglos; denn die Juwelen fielen wenige Tag-e nach dern Einsehen ans-, nnd die närrische Jdee starb eines natürlichen Todes. Daran erregte eine andere junge Schauspielerim Mis Stella Beardsley, in New York ein lsetriichtlirhes Aufsehen dadurch, da sie Photographien ihrer Liebhaber au ihren Fingernägeln trug. Die Idee soll sogar nicht ganz neu, sondern schon einmal in Paris ausgetaucht sein; ie densalls hat Misz Beardsleh den Ruhm, sie in Amerika eingeführt zu haben. llelier das Verfahren berichtet die junge Dame selbst: »Es geht anz so zu wie bei anderen Photograp « . Der Photograph verkleinerte die Bilds der, die ich ihm gab, zur Größe eines Nagel-s und machte danach Filnisx als sie fertig waren, ließ er mich die Fin ger in eine Silberlösnng tauchen, bis sie empfindlich wurden, wie qewöhnli ehst- siopirnapierz dann legte er die Fiixng auf meine Nägel, nnd ließ mich li-: siir einige Augenblicke in die Sonne halten« und in kurzer Zeit wurden die Bilder wie gewöhnlich entwidelL Lei der verschwinden die Bilder nothge drunkien niit dein Wachsen die-Z Nagelöz in drei oder vier Monaten ist alles ver fshnmnten Man kann aker auch schon früher ein Bild niit einer Liisung ab waschen, wenn man dessen überdrüssig ist.« Jn London ist diese Schrnlte, wie ein dortiger- Blatt berichtet, durch die Tochter eines reichen Eisenl-ahnmag naten eingeführt worden. Im vergan aenen Sommer machte sie die Bekanntschaft eines bekannten englischen Sportsinannes, der New York weg-en des Rennens um den ,,American Cup« besuchte. Nach eini gen Wochen war die Bekanntschaft so weit gediehen, daß die junge Dame aus dem Nagel des dritten oder Ver loisiunggfingers eine zierliche kleine Photographie von ihm trug. Die Hoch Icil fand zu Neujahr statt, inzwischen lziatte aber ein Vorfall sich- neigend-der Alb solch DUIIITU Uclcllchlcl lUUcch III junge Dame sah sich gezwungen, ihren Verlobten zu «entbaupten« So lange wie möglich verschont-e sie den einen Nagel mit der Scheere-; als er aber bald die anmuthige Kurve annahm, krelckke die Damen des chinesischen Ho fes als ein Zeichen sorgfältiger Pflege betrachten, entschloß sie sich. ihn ver kürzen zu lassen. Bei dieser Operation verlor der Bräutigam seinen Kopf. Nach 14 Tagen lehrte das junge Paar nali London zurück, und sofort eilte die junge eFrau zu eine meotogtas X oben, der ihr das Bild erne:1erte. Dai« schöne Beispiel fand aber natürlich bele Nachahmer. ----— In der Frendr. ,,Vcrlanaen- Sie das Eintrittsaeld. fiir dass aufgehobene Wohlthätigkeits Concert zurück, Herr Müllers-« »Gott bewahre —- zuzahlen inöcht’ ich noch ’was!« -ms—e Schrecklich. Tante tMiirchen erzählend): »Die ge c:iönic-;Stochter hatte im Keller n Schatz re rat-alt n— — Ella (erschreckt): »LeLen«c"-ia?« . Baucfnlogib Amth:.1: »Warum thun Sie den Hut net ad, wenn S in’·«3 Lokal tre ten?« Protzenbaue r: ,,g,:b, mein i aladen tin, nacba woll ne- "do was von niir un net it:nqetel)rt!?« Durchschnitt tclirf Hum drolnt::is:s, ksr en eine ltiktssrbc tiundin neaen ci: » « Its-. urg schreit-en folllt »Da-z net-; e.1 G - ei nen Malxnbriefiå .. Das iit ja niäktft weiter algs ein grober Liebesbrief!« Aug der guten alten Zeit. w « Hauptmann (,zmnSk-1dausnx ,Mcicr, Zu lsasmt ja den Säbel km de-- III Zeit- L» Zosädan «.Haupmm·, wirft scho« cmictncldinc«. ich bin Auweh-"