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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 30, 1903)
L (J( . THE-G «ng:13:lkkkifkeuud. KrimjnalRmmm von M. L. quwkll. WXUId--·---I-N-v-f«-«f-"CI-D-"-’f-sp«-X.Ums-tin-------1-v---s-i- « -s-I«"-!-!-I-d-:v-I-.s-vis- - - Mv ------ - — (7. FortsesnngJ «Siebentes Kapitel Nebel und Dunkel herrschte auf der Straße und im Gerichissaale, als ais ver-tagte Verhandlung begann, in- wel cher ruold Wentworih alias Alsred Wildooer die hauptrolle spielen sollte. Fiir das Gericht, die Zeitungen und sük die Außenweli war ernoch immer Witwer der Name Wentworth war bis jehi noch von den Abenteuern des tiiudigen Schafes der Familie unver sehrt geblieben. Er hatte fünf Jahre vorher seinen Taus- und Zunamen ge ändert, als der Kampf ums Brod iiir ihn begonnen halte. Als Alfred Wil dover hatte er einen Wochenlohn bei einer Londoner Singspielhalle bezogen, als Alfred Wildover war er Passagier auf dem «Saxon« gewesen, und als man ihn in Haft genommen, hatte er diesen Namen angegeben; so war es kaum möglich, daß seine Mutter, da sie diesen Namen nie gehört hatte, ihren Sohn mit dem Manne, der im Ver dacht eines bruialen Mordes stand, in Verbindung bringen würd-, wenn ihr Mach Freeland nixhi von seinem wirt lichen Namen erzählt hätte. Da aber die Tage seiner Hast da hinginzen, kein Zeichen Von Manna hall kam, so war es sicher, oaß die Kunde von seiner etniedrigenden Lage feiner Mutter erspart remden war. Er hatte ihr keine Adresse gegeben, noch eine weite Zusammen-Inst verabre dei; e zu sehen und eine Stunde lang mit ihr zu sprechen, zu wissen, das sie wohlan sei, hatte ihm in sei Iem unruhigen Gemüthszujtand uno its Bewußtsein seiner ungewissen Zu tnnfi genügt. Und nun, da er jener Zusammen krmst gedachte, war er dem Himmel dankbar, daß alle Einzelheiten seines Lebens im Schatten geblieben waren. Die Thatsache, daß der Verdächiigte erst kürzlich von net Cavkolonie anne tpinmen war, bedeutete nichts zu einer Zeit, in der der Verkehr zwischen Eng land und Südafrita ein alltäglicheå Bdrtommniß ist. Jemand hatte sich für fein Schickfal intereffirt und hatte dafür einen wirt liehen Beweis geliefert. Arnald war befragt worden, ab er einen Verthei diger wünsche, der sich feiner Sache annehmen würde; er aber hatte abge Wi. Er glaubte, daß die einfache Wahrheit mehr als gesetzliche Sophis Isen fitr ihn thun tönnr. Allein an Tage, der feinem ersten, kurzen ctfcheinen vor dem Gericht folgte, ward ein Herr in feine Zelle geführt, der sich ihm als Rechtsanwalt Einl Itick vorstellte. Der unerwartete Be gckk ein im Gerichthaale bekannter ertheidsiger, der von ihm nicht allzu höflich empfangen ward. erklärte, er wäre von einem guten Freunde Wil dtdekz bestellt, feinen Fall zu ver: treten. .Wdllen Sie die Güte haben, mir den Namen des reundeg zu nennen?" fagte Arnald. » -ch fürchte die Grie chen und ihre Gaben, überdies, wenn ich nicht weiß, rver diese Griechen find.« »Sei-en Sie versichert, Herr Wildn ver, daß es für Sie in diefeni Fall seinen Grund zur Furcht giebt. Jh: Freund ist ein sehr guter Freund, e: rief rnich zu sich« als er hörte, Sie wären chne Vertheidigung und hätten sich gemeigert, sich des Vor-Teils eines äurifiifchen Betrathes zu bedienen. Er berteug rnir Ihre Vettdeidigung, und es hieße nur feine Güte schlecht dekohnern wollten Sie meinen Beistand abkehnen.« Arnoid bewegte sich ruhelos in fei kxufll I . -:.- Un THE --— ---·-«4(-- - — IIIUU LCUVI, LLLUOHIID IUGL CIU JJIUUWLII und läxhelte mit halb :raurigem,l;ch sittlichen-l Ausdruck vor sich hin, wo raus Der Nechtsanwalt schloß, er habe seh ergeben. »Ich habe nicht viele Freunde,« hob Arnald ean ich an. »Ich ei cube user den Namen dieses Einen errctken zu Bauen: und ich bin sur ihre Gü.e n cht Undankbar, Gott segne sie-« Er richiete Den Blick aus den Rechts snwalt, um zu sehen wie dieser die Vefathung, sein Klient ei weiblichen Gechsechts aufneh me: a ein Chi Hick hatte ein so unvuru Jdcingiicheg Gesicht tusgesetzt, als wenn es aus Marmor gewesen wäre « Die Unten-mag. die diesem Ge gnöch soigte, war nach her Ansicht Des echtsgnwalts höchst unbestieviskenh Sien sKiient war über die Maßen eisensinnig, wollte sich selbst vertheidi: sen oder aus jeden Fall in seiner Weise seki Idi wetten. Bei der zweit en Hex nz ng standen die Dinge nicht Esset »Sie scheinen nicht zu wissen, daß ein Zell ist, in dem man primn H kba MO-« weiß nur, daß ich sie nicht et habe.« k-,ssse Erscheinen des Ungetlagi Wichtssaal war dem Geseh sei formell gewesen« unee ede M Heisa-ge - — - espllstlinM S sei-ei - v- ---f’v s heißen. So ward denn der Prozeß nach einigen Formalitiiten vertagt, das Ansuchen des Angeklagten, zur Bürg schastsleiftung zugelassen zu werden, abgewiesen, obwohl er bereit war, eine» Kaution von 1000 Pfund zu erlegen. j Und dann nach sieben Tagen und« sieben Nächten qualvoller Aufregungl und Ungeduld für Arnold ward der Prozeß reif erklärt, und Alfred Wild over erschien zuni» ersten Male vor dem l Gericht. Diesmal machte der Angeklagte lei nen günstigen Ein-druck; et sah verstört und ruhelos aus, der kühle, offene Blick. der Faunce erstaunt hatte, war verschwunden. Eine Woche in strengem Gewahrfarm mit der Disziplin und den Einschränkungen welchen er unter worfen gewesen, hatten ihn mehr als all die harte Arbeit und das rauhe Leben in Kimberley geschwächt. Den Vorsitz führte Richter Tede n-ant, Rechtsanmalt Ehilbrick die Ver theidigsmg Der Polizist, den man unmittelbar nach dein Mord gerufen, war der erste Zeuge. Er beschrieb den Zustand des Zimmer-, das er betreten, und die Lage der Ermordeten. Hieraus folgte Oberinspettor Fauna, der einen Plan des Zimmer-Z und des Treppenabsatzes, auf deer der Mord verübt wurde, vor legte und einen genauen Bericht über alle Einzelheiten gab. Er derichtete von der-i Fund der deutschen Bibel, des Papiersaaes vorn Obsthändler, und endlich von dem Poetet Bantnoten, die von der Johannesburger Bank als die selben bezeichnet worden waren, die Herrn Philipp Anden vier Tage vor der Abfahrt des »Saxon« für einen Check ausgesolgt wurden. Weitere Er tundigungen in Johannesburg brach ten in Erfahrung· daß die Bantnoten dem Angellagten für einen mit Jagd «0OZI-I- hi«d-vssn Im«««-s und IF- OF - ................... ..--... -..- .-..·. Ochsengespann ausgezahlt wurdens das Geschäft hatte in dem hoteL in welchem Ardsen wohnte, stattgefunden, und der Eigenthümer desselben war Zeuge des Vertauses und der Bezah lung gewesen. Der Mann aus Asriia hörte diesen Theil der Beweisführung mit zorniger Ungeduio an. Die Beschreibung des Aussehenz der Ermordeten hatte ihnz mächtig bewegt. War er auch der rohe J Unmensch, siir den ihn Faunce hielt, so war et nicht ohne menschliches Fühlern Der Vertheidiger nahm weder mit dem I Polizisten, noch mit dem Detectiv eins Kreuzoerhör vor, noch beanstandete er das Telegrarnm aus Südasrila. « Der Mord in der Dyneoorstrasze« hatte tun diese Zeit .3uziek,en'« hegon-I nen. Die Reporter waren nach sensario- " nellen Beweisen und rellen Detaiis aus der Suche, notirten ich die genaue Beschreibung des Angeklagten, wäh rend die stinken, festen Striche geübter Stiste Alles thaten, was moderne Kunst irn Stande ist« um die Gestalten des Gerichtssaales festzuhalten. Rich ter, ,Anroölte, Zeugen, die Detectives und der Angeklagte in seiner Banl wü:den Alle morgen von den schreien den Zeitungssungen über ganz London ans-gerufen und einen Tag nachher in alle Winde zerstreut werden. Uer nun bekamen die Zseichner wie der Beschäftigung denn das weibliche Element sollte dem gerichtlichen Ver fahren einen höheren Beigeschmack ge ben. Plötzlich, wie aus einen Zauber sprach, erhob sich ans der Zeugenhant die angenehme Erscheinung einer Dame mit Sealftinsacke und kleinem Pariser Hut, mit einem Alabasterteint unter einem getupsten Schleier und der neue ·sten Schattirung von Tizianrothem Haar, mähre»d durch die übelr echende Morast-höre des Gerichts-i aaies der lös:lichse Duft von Veiichenbouquetg flutaetr. Die Zeugin war eine Dame, diezur Zeit deg Mord-es im Haufe wohn:e, aber seither ausgezogen mar. Tiefe Dame war als Frau Telarnere be kannt. »Ist das Jhr wahrer Name?« fragte der Richter. Die Zeugin gab widerstrebend zu, daß sie nich: Belamere heiße, es fei der Name s— vielleicht der angenommene —- eines ihrem Vater befreundeten Herrn gewesen, der wirklich ihr Be schützer sei; .veni;istens habe sie-ihn immer in Diesem Lichte betrachtet. Die Dame ward als Anna Wissen beeidigi, und nachdem der Richter eine einfache Darstellung der Thatfachen herausbefomcnen heute, übernahm der Vertheeziger das Verhör. »Sie waren essgiauöe ich, die nach dem Knall der Pistoie den ersten Lärm schng »Ich weiß nicht Frau Grogan war int:J oTarni-umdrehen auf dein Treppen a »Dost- nicht, ehe der Mann, der den Schuß abfeuerßtz Umgehen konnieik ihr,Klriite ins Entschusoiguag ich fah Treppe hätte-see han« DER-III Hi :w«w""« « M Ok- Hs nee- sog-si i »Tai-et sw- Uwsttaiwz » er l es die » reppe htnntttev Ei brauste , tein Licht, und ich hatte nur eine Ast-De » in der Dann-« J »So tönnen Sie uns also nicht sagen, wie er ungefähr aussah? Sein Anzug zurn Beispiels Sah er wie ein Gentleinan oder wie ein Arbeiter ausf« »Er rvar in gewöhnlichen Kleidern-« »Juki er einen Ueberzieheri« » ch glaube.« » eine Barchentjacke«i« »Nein, ich bin arssen sicher-, daß er ein feiner here s-«ar.« »Bernerlten Sie die Farbe seines Ueberrockes?« »Nicht deutlich· Er war dunkel — das ist Alles, was ich darüber weiß." .Wollen Sie uns genau erzählen, wie es geschah-?- Wurden Sie durch den Schuß geweckt?« .Nein —- ich lag noch wach da — ich have einen schlechten Schlaf und es war eine meiner schlechtesten Macht« »E-H war vielleicht nicht lange her, daß Sie ins Bett gingen2« »Nein. Ich tam in jener Nacht spät nach Hause. srenn ich tvat an einem Vergn:iaungsort.« .Jch will Sie nicht nach dem Namen dieser Vergnügungsortes fragen.« Diese Bemerkung und die letzteFrage waren gegen die Gallerie gerichtet und erregten dort unterdrücktes Gelächter, was die traurige Stimmung im Ge richtssaal einiaermaßen belebte. »Nun, Sie lagen also wach. Was war das Erste, was Jhre Aufmerksam keit erreite?« « »Es mnren Schritte, die die Treppe herauflJmen.« »Wir dies ein seltenes Vorkomm niß?'« , »Nein. Frau Rayner hatte einen Thorichlüsiel, sie ging qst Nachts aus, wanderte hin und her-—nicht in un ordenilicher Absicht -— armes Ding · .. nur wrii s:e es daheim nicht aushalten kannte. Es übersielen sie Schrecken, wenn sie allein saß, erzählte sie mit." »L, es übersielen sie Schrecken. wenn sie allein saß. Jch schließe daraus, daß sie wohl dieieibe ieichte Lebensart fütte, wie Zie.« »Sie hanen iein Recht, über meine Lebens veise zu sprechen. Jch bin nicht hier, Jin uirverschiimte Fragen zu be antworten. Was ihre Lebensart be traf, war iie ehrbar genug und auch elend genug ost näher dem Sterben, -l- L--- U.t;-— se ,,Gut, Sie hörten sie also hinein gehern Meinen Sie sich die Zeit?" »Ja, es fehlten siins Minuten auf Eins.« »Wie lam es, daß Sie dies so genau angeben lönnens« »Weil ich aus die Uhr aus meinem Nachtrisch sah, als ich die Schritte die Tieppe hinaufgehen hörte, nnd mich wunderte, daß sie so spät heimlam Deshalb lann ich die Zeit genau an geben« Ein schwaches Murmeln, wie Bei fall, ward unter dem Auditotiurn ver nehmhar. »Nun, Sie hörten sie also allein l,-naus;-.:e-· T.«« k ,.Ja, und zwei Minuten nach-Ja hörte ich eines Mannes Schritte ihr die Treppe hinaus folgen. «Er trat sehr leise aus, allein ich lann doch sagen, daß es ein Mai-n war. Und ich wun derte mich, daß sie Jan-alten zu fal cher Stunde ins haug leachte.« «Sie dachten, es wäre ein zu anstän diged Haus fiir nächtliche Betuchet?« »Ich wußte, daß es ein anständige-z Haus Var -—oder ich hätte darin nicht gewohnt.« »Vi-:lleicht dachten Sie, daß sie einen alten Freund ihres Vaters gesunden habe. Nun, was zunächst?« »Ich hörie den Knall einer Pistole.« . »Wie viel Zeit verging, nachdem die Schritte des Mannes an Ihrer Thur vorübergegangen waren?« » »Kaum eine Minute. Jch ertiitte T mich leicht und war deshalb hoc-Schlos rock zu Bett gegangen. Jch schlüpste nur in meine Pantpssel und machte sLicht, ehe ich nachsehen ging, was ge l scheizen war. Der Mann abs: war be 3 rette isn ersten Stock. und ich konnte nur einen Btick auf ikm werfen. Ats ich hinanfstieg, tam Frau Grcgan im Nachttteid heraus und schrie um Hi fe. »Frau Ray-irr s Thür war off en, und I ich und Frau Grogan gingen zusam t men i:1 ihr Zimmer hinein; sie Sag mit !duritzschcsse:.e:n chf auf dem Besen ——ein tchrectticher Ltnbtick " Die Zeugin brach in III- tönen aus, die sich zu hytterischex n E I, sacht-en stei gerterL Ee wurde ihr ei .i G a: Was "ser gebracht, und der Richter forderte sie auf, sich nieder-zusetzen und aus-zu ruben, bis sie wieder ihre Aussage fortfetz n tönnr. Atg sie sich von ihrer Aufregung er holt hatte, den get upfien Schleier über :a.- G«s«.cht, dagi et vag von se Zier AS a haften-W Ue Der Dien, wieder herabgekr gen hatte, wurde basBerlxör fortgesetzt ,,Sie sollen zur Bezstcröenen sehr gut gewesen sein und sollen überhaupt mehr als alle Anderen im hauseetwas über sie gewußt hat-ein« Niemand that etwas fiir sie Ich Z hätte mehr fiirsie gethan, wenn sie es Tgetitten hätte; allein sie war zu stark »Es war schwer sie u bewe en ein ; wenig Suppe anzunesmery o wohl sie s hat o verhungert war-' I Ahnen Sie inir nichts über ihre lBergengeuheit sagen, über die Uni diesie ne eine solche traurige Lage beachtens t’«.Iteinszße Hei-se äußerst Ums-Weh MMI MES --...·- W l l » mäldchen aus der Dynevorstaße Nr.13, « Chiidkia km das Gericht u- eiuu nie-ne san- vess ZussmÅ menbrerhen nahe war. Mit in zu - trinken Fab, der the in den ppf stieg und sie derart verwirrte, daß sie zu weinen und über sich zu sprechen an I fing; und sie erzählte mir, sie hätte im Leben nur zvei Männer geliebt —, einen, de- reils gewesen« »der sie verra then und verlassen habe, und einensderk fasi so arm wie sie war und-gut u ihr » gewe en sei. Sie wäre lauen me r als - eni ind gewesen, als fie den reichen( Mann geliebt hätte, dessen zärtliche Worte die ersten gemessen, die man zul ihr gesprochen. Als re ein Weib ge-j worden war, hätte sie den armen Mann kennen und lieben gelernt, und sie würde ihn bis in ihre Todesstunde lie ben, obgleich sie sich vor Jahren ge trennt halten und wohl einander nie mehr begegnen will-den« Damit schlok das Kreuzderhär des Bertheidiaers. Die rächfte Zeugin war das-Dienst das die Ankunft des Telegkamrns für Frau Rayner bestätigte. Eine von einem Poftbearnten beeidigte Cobie des felben war vorgelegt, deren Jnhalt lautete: a»Sei um acht Uhr vor dem dritt schen Museum. Dein Freund aus Afrila.« Auf-Weben in der Ringsstraße um 6 Uhr «le Minuten. Phoebe Miller, das Mädchen fiir Alles von Nr.16, wars-I zunächst beei digt und wiederholte die Angaben, die sie Faunce gemacht, schwankte aber bei dem Kreuzverhör und war von der Jdrntität des Angetlagten mit dem Manne, den sie mit Lisa Rayner gehen gesehen, nicht sicher. Der nächste Zeu war der Kellner vom Janiienischen Vaterstauranh der, als er den Angellaaten in einer Gruppe ·von anderen Männern fah, ihn sogleich erkannte. Er beschrieb dessen Beneh men und das der Frau, als er sie be dient halte, beschrieb das Aussehen der Lrhteren und die Aufregung, die die selbe während des Mahles zur Schau getragen hatte. Hierauf wendete sich Ver:heidiger »Es wird Zeit und Mißverständniß ersparen, meine Herren, wenn ich ton ftatire, daß mein Klient nicht den Nie-nick- knt feine Ordentith mi- imem Manne zu leugnen, der am U. Dezem ber, zehn Minuten vor Eins, in Frau Rayner’s Gesellschaft gesehen wurde." Diese Rede hatte zur Folge, daß die Verhandlung platzlich abgebrochen wurde, denn es irre tein Anlaß vor handen, die Untersuchungen des Oder inspeltors weiter zu verfolgen; allein « seit dessen Recherchen am Weihnachte tage war derselbe zur Kenntniß eines Umstandes gelangt, der rnit dem Ver brechen in der Dynevorstraße im Zu sammenhang stehen mochte; ek hatte » seine Zeugen in Bereitschast. Die erste dieser Zeugen war eine Köchin in Diensten eines Pastor5, die schwur, sie habe am 26. Dezember sriih Morgens einen Revolver hinter dem hausgitter gesunden. Der Revolver lag aus dem Tisch vor dem Richter. »Fegten Sie denn arn Weihnachts tag das hausi« »Nein, die Familie speiste auswärts, ich und die dauimagd hatten den«-stach niittag srei und so verschod ich das Reinigen aus den nächsten Tag.« »Lan der Revolver so, das; Jeder ihn von der Straße aus sehen tonntei« »Ich glaube nicht, denn das Gitter ist dicht rnit Epheu bewachsen. und der Revolver war in einen Winkel gefallen, erade in den dichtesten Epheu hinein. ch· würde ihn nicht gesunden haben, Denn ich nicht rni: dem Besen daran Iestoßen hätte. Jemand muss-te den Arm zwischen das Gitter geschoben ha ben, um den Revolver in den Epheu dinabgleiten zu lassen.« »Was machten Sie mit dem Re rmlverim »Ich nahm ihn in mein Zimmer hinaus.« .D-achten Sie ni. daran, dass es »Ihr-e Pflicht sei,»die«Polizei«von einem » so nerouchugen Borsau zu Dem-chem tigen oriek Ihrem Herrn zu erzählen, was geschehen sei?« «s;ch wollte den Nevoloer zuerst einem Bekannten von mir zeigen.« »Aber endlich entschlossen Sie sich es Ihrem herru zu erzählen? Sie konnten Doch vermuthen, das müsse die Waffe sein, mir der der Mord verübt worden war-" »Nein, aber ich dachte, es könne so sein« wickelte see in ein Taschentuch und legte see in pag oberste Joch des Spe:ses.k)ranle5, wo Niemand verletzt wen-er tisisnte, wenn sie los ging.« »7ie thaten Unrecht daran, eine solche eigedeckung zu verdergen,« ve nrerlte der Richter mit einer Stimme, die die Köchin vom Gordonplatz erzit lern machte. »Sie mußten doch ganz gut wissen, daß Revolver gewöhnlich nicht htnzer Sau-zittern gesunden wer ven.« Der nächste Zeuge worein Büchsen rnacher, der die Kugel, die im Zimmer der Ermordeten gesunden morden war, in die Kammer des Revvlvers hinein gepaßt hatt-e, als die Köchin dieselbe dem Poitztsten übetge hatte. Alle Nummern, bis aus eine, een geladen, die Innel paßt-e yenau hinein. Rechtsanmsetlt Chile nahm sein Beet-se met-e vor, sondern bat um wel teve Verlang-A da er für Messen B Wnechtvpr Iettetselvesen Cdas stimmte su« nnd das weitere M sie eine M verscho NUM Die sertagte Uerhandlnns wurde Intt der Aussaqe eines Zeugen erdssi net, dessen Anwesenheit durch die ener gischen Anstrengun en Ehildricks wäh rend der Ausschudsfrtst veranlaßt war den war. Dieser « uge war derGehilse eines behannten iichsenniachers in London. Er ertannte den Revolver sogleich als den, welchen er am 22. November vorigen Jahres einem jungen Manne vertaust hatte, der ihn im Laden he zahlt und mit sich genommen hatte. Aus die Frage, oh der Kauser der Angeklagte gewesen wäre, erwiderte er: «Besttlnmt nicht! Nicht ein Bischen gleicht er ihm.« »Ihr-en Sie sein Aussehen be schreiben?« »Er war nicht so rosz als der Ange klagte —ein schmä iigh Mann und nm drei oder vier Zoll kleiner. Er war wie ein Gentleman gekleidet, aber nicht elegant« eher nachlössig, hatte, was man ein gelehrtes Aussehen nennt und trug dunkelblaue Brillen.« «Kam Ihnen hei seinem Haus nicht der Verdacht, er hahe eine schlechte Absicht?« »O nein, da müßten wir immer schlechte Absichten vermuthen, wenn Jemand einen Revolver lauft Er er wähnte, daß er nach British Columbia gehe. ader ich hörte ihm nur so weit zu, als es das Geschäft forderte. Er schien einer unserer gewöhnlichen Kun den zu sein, verlangte eine Pistole seinster Qualität, die ilrin genug wäre, daß man sie in einer Hosentasche tra gen könne; ich wählte ihm eine der be: sten und handlichsten aus.« Rechtsarilvalt lkhilhrick beginnt das Kreuzrscrhön »Fiel Jhnen irgend et was an den Brillen aus, die der Mann trug?« Zeuge: »Sie verbargen Stirn und Augen, mehr als die gewöhnlichen Brillen; ich vermuthete, daß er an ir gend einer Augentrantheit leide." Rechtsanwalt Chtlbricl: »Um welche Zeit war er in Ihrem Laden?« Zeuge: »Ich lann die genaueStunde nicht angeben, aber es war gegen Abend Ter Nachmittag war nebelig, es war niemand Anderer im Laden gewesen« außer Lord Hllniderleigh’g Bedienten der Patronen siir Schott !.«m.ss hie-n» « Rechtsanwalt Chilbrick: »Sie hatten also einen mäßigen Nachmittag?« Zeuge: »Ich wiirde mich an den Vers tan des Revoloers taurn erinnert ha ben-natürlich ift er gebucht —oder an das Aeußere des Mannes, wenn es an einen-. jener Tage gewesen wäre, an welchen wir viel beschäftigt sind. Der Nebel hatte unsere gewohnlichen Kun den zu hause sestzehalienf Rechtsanioalt hin-rieb »Sei-n Sie sich den Angetiagten noch einmal an. Nun, find Sie ganz sicher, daß Sie ihn nie zuvor gesehen haben?« Zeit-Zu »Ganz stehen« Nach dem Verhör dieses Zeugen siosz der Richter die Verhandlung, ver las aber zuvor noch einen Bericht des Anqetlagten, den dieser während der Haft geschrieben und dem Direktor des Gesangenenhauses über eben hatte. Es war folgende einst-ehe und aus richtiae Wiedergabe der Umstände, die den Mann aus Asrita auf die An tlagebant gebracht hatten: «Lisa Banner war eine Freundin vno nur, die ich einige Jahre aus den Au n verloren hatte. Meine ersten sage in Astita waren so unglücklich. ich war so aussichtslos, se etwas zu erlanwm daß ich nicht das herz hatte, ihr zu schreiben. Was niihte es mir, zu schreiben: »Ich verhungere hier« oder vielleicht: «Verhungerst Du in London?« Als sich das Blatt wendet: und es mir zu gäiicken anfing, schrieb ich ihr und wartete nur auf ihre Ant wort, um sihr Geld zu sen-Den; allein. keiner meiner Briese erreichte sie; sie war in jener Zeit von Haus zu haus gezogen. Jch hörte erst von ihr, als tm Die Goldietder verließ, nachdem ihr Brief vier Monate lang in Heibeiiierg aus mich gewartet hatte, während ich mich in Beschuanaiand befand. Sie schrieb mir, sie wäre unaliicklich und in tiefer Armuth; mein erster Schritt, als ich London erreich2e, mar, rni- ihr eine Zusammentunft zu verabreeen Wir trafen uns um acht Uhr in der aroßen Nussellftrcrße wie der Zeuge Faunce anaegeben. Wir speiiten zu arnmen, i·ch nahm sie nach Eooent Garden mit, wo ein Konzert gegeben wurde. Es war beinahe Mitternacht i cis das Konzert vorüber war, und ich begieitere sie in die Dynevorstraßr. Wir qinrzen langsam standen hie und da still, da wir einander viei zu sagen hat ten und weil unser G-: spräch noch nicht zu Ende mar, gingen wir die Straße auf und ab —— zrveinsni. wie es die Miller beschrieben hatte Während die ses Gespräch-· gab ich ihr die afriinni schen Bantnoten die sie widerstreben-) annahm Wir schieden bei der Thür Nr.13 »Sie öffnete das Tdor mit ihrem Haussch!ijsiel ehe wir auseinander aingem dann kam sie wieder die Stu fen hinunter urn wieder mit mir sprechen. Wir standen während die er letzten Minuten an dem Hauf-Zitter; doch roie es für Jemanden möglich ge wesen, von uns Beiden unbemertt, hineinzugehen, nachdem sie die Thüre geöffnet, tann ich nicht Jugen. Wir waren Beide auf engtz sie in Ver irveislunz undJ ehiiber ihre Ver weis iun betrübt. tte ihr vier ohre »Leer- ehe ichI un des Saht-contes den —- nnd ETEÆ krsw E »- »n ss Ist-· fis DOIO sit seid, nnd ich wollte iln Freund stin idt Mnftigei Leben so liicl Mackzmi all Freundeehilk nur rgen kann. Nechtsanivalt Edilbriet heftet-»Ich kUkt den all seines Klienteix und hielt eine Bett eidisingtrede, die im Verein inti der Aussage des Büchsenniacherg uns Milde-sei's aufrichtiger Darstellung die sofortige reilassunz desselben zu wege dringen ollte. Die Verhandlung wurde jedoch fiir eine Woche vertagt, uin Zeit fiir etwaiae Entdeckungen zu gewinnen, und Arn-old wurde zornig und fast in Berzweislunzniich dein Ge fängniß von Petoeidille zurückgebracht Achtes Kapitel. Für die vertagte letzte Verhandlun lagen teine neuen Beweise dor, undss sah sich das Gericht, nachdem eine lurzi nochmalige Untersuchung vorgenom men war-, nicht veranlaßt, den Pkdösi s neuerlich zu unterbreiten. Der An ei s klagte Alfred Wildvver ward aus I Haft entlassen; und Arnald Weni woith, dem Alles wie ein schrecklichet Traum erschien, Fand esfrei, jenes Unaliicksort zu ver assen. Nachdem et seinem Vertheidiger gedantt und ihlt gebeten hatte, seinen Dank auch deiI unbetannten Freunde zu übermittelte wendete er dem Hause, in dein et sl viel gelitten, den Rücken. Er war wieder ein freier Mens ; und die Welt erschien ihm neu; seib E die öden Londoner Plätze, über die dei : scharfe Märzwind sen-. die enges Straßen, die nach Der Gasse, UOCI Rauch und unreinenBezvohnern roche ientziialten ihn, ja selbst die Wildni ’ von Ziegeln und Steinen erschien ihm« » der eine so schimpfliche Hast hatte er ; dulden müssen, wie ein Paradies. s Er breitete seine Arme aus, ging mis s elastischen Schritten, hielt den Kopf st s hoch, als wäre ein Königreich sein ge worden; war er coch wieder in den Be i schwer Freiheit, des köstlichsten Gutet ? ver Menschheit, gelangt, und ihr lanj » entdehrter Genuß erfüllte ihn mit Ent« . zücken. Mari) —- tleine Mary —- immet - noch das Ränchenl Sein erster Gedank nach jenem Gtüaegesühl war Mars Freeland. Es trieb ihn, sie zu sehen« ihr für ihre Güte zu danlen, denn et hegte gar teinen Zweifel, daß sie kei ge. -«- L- — - —L-A Ihr-Ists- VII Uhu UDIIYIIUIUII skssslws Sie mußte es sein, teine Andere. Selb rvenn seine Mutter seine Jdenttt rnit dem Angeklagten Wildooer entde hatte, lag es nicht im Bereich ihrs Verständnisses, einen solchen kühnes Schritt u unternehmen. Was wußte Frau « ntworth von Nechtösachenz Ihr Jntelleit war durch,sortroiihrendt Gefechte mit jener Schrecken einsliißeni den Person, der Köchin, durch bestan« dige Furcht vor Mi lingen von Sups pen, Entrees und sie und so weiter abgestumpft worden. Er »atte Marns Adresse, die sie ihn « an jenem Dezembermorgen gegeben, is : seinem Notizbuch, als er, nachdem er »von dern Mord in der Dyneoorstrasze gelesen, bleich bis in die Lippen, vol ! ihr gestanden war; er hatte die schwachj Entschuldigung, es sei vielleicht eis Ansall astiianischen Iieders oder erlös licher Schwindel gewesen, vorgedrachi während Marh Frau Trefsilian· » Adresse in sein Taschenbuch kriseltr. »Versprechen Sie rnit, mich zu da suchen, wenn ich in Ordnung bin,· hatte see, während sie schrieb, zu ihre sagt. »Ich glaube, wenn Sie arti ind, wird Sie Frau Tressilian gen-is zu ihren Abenden einla·oen.« Er ite ir end etwas von derSeligs leit so cher Aånde gemurrnelt unsd waj demn, nachdem er ihre hand in so aus« gereater Weise gedrückt, die sie oers blüfite und erschreckte, fortgegangen »So recht wie ein Mann, aus Kaps weh so viel Wesens zu machen. Abej wie konnte er mit diesen eiskalten hän den von Fieber sprechen?« Und nun war jene schwarze Wollt vordeigezogen und er war wieder stei, und jene dunkle Vergangenheit war, ls wäre sie nie gewesen. CFortsehung solgi.) .—-—— Cis scheut-use von Liset. »als Franz Liszt zu dauerndem Auf enthalt nach Weimar übergesiepelt war« liebte er es, wie bekannt, an kleineres Gesellschaften theilzunehnien. Einst bei sand er sich in einer tleinen Abendge sellschast, und da er eine große Vorliebe site die Gastgeberin hatte, gab er der Dränigem zu spielen, nach und setzte sich an das Klavier. Es war ein alter Klaveprlastm Nachdem der Kiinftlet selbst diesem Flügel herrliche Töne ent« lockt hatte, sraate er, indem ein teinet Lächeln seine Lippen umsnielte, sich zut haussrau wendend: »Von wein ift denn dieses Instrument?« Diese warf mit vieler Witwe den Raps in den Na« den, schlug die Arme übereinander unt erwiederte: »Von Wallenstein!« lJI Eisenach war damals eine Instrumen ten-Fabrik von Wallenttein). »Bist von Wallenstein!« entgegne:e Liszt unt spielte eine Raps-rein raß der »Wal. lenstein« erzitterte. Arn folgenden Abend war wieder eine tleine Gesell schaft, diesmal im Schornschen Hause. das Liszt aleichsalls mit seiner Gegen wart erfreute. Liszt wars seine Ause aus einen Flügel — wieder ri l Klappertasten — und spielte to der· Plötzlich hielt er mitten tm Sipel inskt »Mit Wahrscheile ist das hier ets « Pccolomini!« ! -— i Im wen-u M ins-e user ve s fortwährend- MW der Zielp spoege W III einein IIM Jlder W M wir Its-l I M