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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 30, 1903)
ssseim schreib-drin von xizkie sanfsieugeh No. 75. . Haus ist jetzt bald ividdek ussgesikedtend un e paar von die Ruhms sin schon so iveii uffgefickst, daß ich se widdet juhse lann. Ei tell juh ich hen do e paar Woche mitgemacht, die dnhn ich mein schlimmste Feind nit wünsche. « Alles is schepp gange un de meiikfchie Itubel hoi mich der Phil, was mein Hosband is, gema(!,2; der Kanne is in säctt zu got nickss zu gebrauche; zuerschi hoi et mich den Ttubel mit die Ortsbe retsch gemacht, daß die an en Zireil gange sin; osf Kolits is er das-It zu blehme gewese, bilahs als en Mann hiiii et wisse miisse, daß die Leut nii mit en Schlämi schaffe derse; was weiße schwache Frau von so en Stost Dann lwi er die Ilids geschehn weil die sich e wenig Funn hen mache wollt-, un dabei is der Johnny in en Tot-h Voll Weitwasiii gefalle. Tas- m» blind bei ganz schrecklich gesinnt in iei End-i ig off Rohr-J aespenli arm-Je ( ad, ich sin so niiio aeipesis:· rsiiz i-k) am « aiierliebfie fort aelniie i:--"ir.T«1nn bot c: mich en i! .tt iuisl an ne Pksunts innrer mein ,kl-.:.s srzukie :i.i r«:-.-3 Ruhm bot deistkpsr sie,:1i:i:,nl«:— n ums-I in e Jahr-N sein« sei-L sit hol «:u.ii, wie er Tic i:- im: innieiiiqeiitc wollt ob Dis sitz-hinrka en qziie Ema-»in ne nimm mite, cui-J axiiiie Plaiter «.:i den Eitiit!«:rii!):ii alxieriise un mer Nil Dfi Nishi-:- iinch final den Esimw nun-er irr-nie niiiik lpst Tje T;1!i:i.1i,eilk, ndo Der Philipp aixaeiikklt htt, Dis riehc in leine sinnlixii un am nseifptimis link sich die flidz Drin-Mr ZcficiiL Ich sin instit-in this-. rie in fietrei eins-i »Um chm Trick qefrirlt W und bei-. iixiui Pi: for iiei1l.:i):1:i. Wei- icii Den liilii lixm »Sie «li.’m sen im Exi-; k- Fiiiihi mxix alle Nacht, wann er heim is komme, so arig daungekahli ben, do hot er ges-» iagi: Jch will dich emol ebdes sage« Lizzie, hol et gesagt, ich sehn, das-. so lang der Schapp noch nil gemacht is, miknii egrije könne un for den Riesen denl ich. ig es besser, wann ich mich bis dahin e anneres Bohrdinghaus suche; dann bist du besser ab un ich vers-sollt auch. In die erschie Minnii hen ich gesagt ahlrechi, das duhl mich forscht steelzi sahte. awwee ioie ich die Sach den zweite Gedanke gen-we den, do hen ich gesagt, do werd nicls draus-. Das wär mich e schöne Beicheekung, iinnn die Leii davon höre behie, das-: gebt mich e schöne Tablerei gewioe. Er bot dann gesagt newwer meind die Leit, ich weiß gut genug, was ich meine un keine Gesundheit schuldig sm an ich hen mein Meind uffgemachi, daß ich gehn. So hen ich den Philipp noch gar nie nii tahke höre un ich hätt auch nii gedenkt, daß er so siobborn wär. Jch kxen awwer gedenll, well du besser läßt ihn emal die Sach immerschlafe un dann werd er am Morgen schon fein Meind tfchednsche. Awwer am nächste Morgen is er der erschie ges wese wo Uif wir un er hoi sich aleich gedteßl un is fort. Nach e paar Stunde is er widder komme, iiot sei Säkschek gepackt un hoi gesagt: Liizie, ich mukife for e Woch oddet so zsi den Liwwrieiiehbel Proppreieietx der hol e schönes Ruhm for mich un er will gar kein Pei) for l)en. Wann unser Haus seriig is, dann komme ich eeduhr. Da mil eg er form-inne im ich hen do ge sosse un hen ni! gewißt, ol) ich lacht odder greine sollt. Znekschi den ich e wenig gegreint, bikahs keine diesente Frau gleicht doch ihren Mann zu ver liere. Well, jetzt is mein Baiiek los gange. Wie die Worlingpiedelss komme sm do hen se gkeich nach den Philipp gefragt. Ich den gesagt er wär zu den Mister Wedegroeiler. mo wer do den se gesagt, sie hätte ihn doch -«- LI- TO-ZOO mZO Use IAOFHIOI Affsbn Ich txtn mich gefuchst wie alles. Der Wedezweitek hot auch tot ihn ngchiett un in Fiickt find ebaut e Dohekid»txties bete komme, .vo all for ihn intioeieit heu. Jch hen Jeden e differente Sto tie gesazit un schließtistz den iet; gar nit mehr gewißt, was icii tzeii fass solle. E Fäckt ig, die Arbeit is jetzt viel isessee eken gpsnsxh als wie der Philipp zur-ei war. Aimvek Die Bimiiirmtisits, das-, der Feld-: wo sinnettchi hingewwa is, die hot hock- eiiiikieLs gebote. Am stend is die Werke5.i-s.si!etn tvmnie im i«;t ge sagt: Wei sur staune-«- Zehts5, unis- is dann not niit sein Alte getiäusends Habt Jhk en Tit-nnan gehst-U Hat et dich mehbie gar kietgkortek un so hcit se noch e ganzes Dutzend siirsetfcheusz ge fragt un ich hen sie dann alles ver zählt. O, well. hat se Do geh:t. du kannst mich ntt fuhle, Ivene so en Dreck duht en Mann ntt sei härspi Dahin vertasse nn geht wo anneisctsiszk in Böhtdk do muß ebbej nnnetfchtcr zie Miittet Hein. Se is dann fort un e kleine Weit später is auch der Wehes weitei komme. Er bot auch schiin gewißt, daß ebbes gehspipenb fein müßt un daß ich den Phtttpp schuhk schlecht getriet hätt, bitahs so e gutes gnfelliges Kameet wie der Philipp, des-e doch gewiß ntt von han«- fort - De e e paar Kaepentetfch un , , un er deht dentes es wär ohMbps mich, to en gute Mann » H B Eise mit-us en Etteinpt zu mache, widder mit ihn ufssumache. Er dehi morne in alle Friih gehn ihn sehn un dann wollt er doch emdl sehn, ob et ihn nit heim bringe könnt. Do hen ich gedenkt, was der Wedesweiler niorge kann, das lann ich heut noch ruhn. Jch hen Inich, wie der Medus toeiler fort war, schnell gedreht un sin streht zu den Liwwrieftehbel Sange, wo ich for den Philipp gefragt den« Do hoi der Propreieter gesagt: Me: dier Mäddein, Jhne Jhrn Hosband is nit da; do hen ich gesagt, er duht doch bei Oihne bohrde, answer doi hot er gesagt, bei ihn dehte nur Dorfes bohrde un e paar Mjuhlix wann ich dente dehi, daß ich en in die Kraut finne dehi, dann könnt ich ja emol durch die Steh bels gehn. Do hen ich mich fo ge fuchst, daß ich die Dohr zugefchliimrnt hen un fort sin, mitaus e Wort zu sage for heim gestatt. hot sich denn die ganze Welt siege mich verschwore? Awwer ich wer’n ihwen mit den Feller ahlreit, nhlreit. Zuerscht hen ich da heim all die stids vethnmmaischt un dann sin ich ins Bett mit e Wuth im Herze, daß ich am allerliebste mich en Wart an die Fieß gebunne hätt un sann in die Lebt getschunipt wär. Was frnst noch bnfsirt is das schreib ich Jhne das nächste mol. Mit beste Rie nordis, Yours, Lizzie Hanfstenqei. Unterseeifche knickt-Einipr Eian anfcksaulichen Beleg fiir dar lampfe.fiill:e Leben und Treiben Der Tiessee liefern ein interessantes Fang abenteuer, das Ist-H von der normegi: schen Regierung zu hndrographischen Zwecken auigeriiftete Beobachtunqe fabrzesm Michael Sarg nnf einer Re cognnzirungsfaint durch den atlairti schen Ozean zu verzeichnen hatte. Tag Schiff tienite in dein sogenanntenTLi rengair ziriscixen Island nnd Gan Land, als man eiiieLTngeg eines jin-ich :i«.ien Carlxetotg («Poti.nal) ansichtig .mir:e. Noch iriibrend man nn Bord Damit tesctxäftigt .var, die Harpnnier tmkmte Un ist«-Tuns hea selteiienissiew resriefert in Stand zu setzen, tonnte man beobachten, daß der Cachelot eine Neide ldmifch augseizender Manöder ausführtex er schlug das eine Mal über das andere förmliche Volten nach Art der Delphine, fchoß von der einen Seite zur andern, tauchte fiir ture Zeit, um demnächst am gleichen Flecke mit dein Spiel von Neuem zu begin nen, wobei unausgefetzt mächtige Wol len glänzenden »Wafferftaube5« ans feinen Niiftern emporstiegen Der Dampfer war inzwischen auf passen-— den Anstand lierangelommen und fa lutirte nunmehr mit einem gutgetielten Zchuffe aus dem Fonudt : Geschützr. Wider Ermatten leg:e sich der Was schon nach wenigen Augenblicken auf den Rücken und war bald darauf ver endet Bei genauerem Zusehen ftellte sich heraus-, daß das, Evas man an Bord aus fiir lustige Kurzweil angesehen hatte, tn Wirklichkeit das letzte Sta dinm eines erbitterten Kampfes sorge ftellt hatte, den der Riese mit einem unsichtbaren Gegner aus der Meeres tiefe ausgetragen Hatte. Der gewalti ge Kopf, der beim Cachelot ungefähr ein Drittel des ganzen Körpers auc macht und bei dem kriegten Eremplare reichlich List Fuß lang war, war mi: lU Fuß langen tlafienden Furchen förmlich überfäl. Jn den llmgedun gen der Nachenijffnung fancen sich tie fe, tellcrförmige Eind:iicte und Wun den, die offenbar von den Umllatnme rungen einer- gigantischenTintenfifcheei herrührterk Jn der Haliöffnung fand man angl; einen 12 Fuß langen Fang arm, fsen der tüaifche Tlngreifer malt rend feines Kampfes mit rent überle genen Gegner unriilfmlich eingebüßt hatte. Der ganze Waltörper war im übrigen übel zugerichtet und lieferte damit den augenfälligen Beweis, daß der Tintenfifch feinem Gegner erf: nach hartnäckiaem und gefchicktetn Strauß das »Feld« geräumt hat:e. -Eigentt;iimlich genug, entdeckte man in der dicken Speckfchtcht des Walcs deutliche Nacben von früheren Mimi sen, deren Ursprung gleichfalls mille liiclen des Tintmsisches zukückgesüdrt » werden mußten. Die Gelehrten an Bord des Fischoampsers zogen hieraus lden Schluß. daß solche leidenschaftli-: che Kämpfe zwischen den gigantischen Meeresbexkoiknern jedenfalls nicht zu denUnneivöhnlichlcilen get-been wenn schon dem wissenschaftlichen Beobach Ler nur seltenstlelegenheit geboten wim, decattijen Duell-In DerMeetegiiefe aus unmitteibarek Nijle als »Wenn-tei ischei« cinzutvohnm k —— Der Zchaszmstisiek Des Bundesscliatzg innig, Here Robert-L e:lläti, dass seg lichek Mann, Weib und Kind in den Veieinigten Senats-n jetzt um M Ccnlis reicher sei als im Vorn-hie Wer eng Geld zufällig noch nicht klommen dat, sollte sich schleunigst an Herrn Robert-z j wenden. ! ·- es st Walirlkeinn sind so schwer-, daß nur der Starke sie tragen und ertragen ; kann; Deshalb schwimmen sie nie auf der Oberfläche der Worte, send-ern . ruhen aus dem Grunde der Dinge. , i- e- s - »Wie sah Julius Cäsar aus?« Das ist sei Titel eines neuen Buches. Er mag ausgesetzt-n haben, wie et wollte, i die Leute, die ihn zum ersten Male , sahen, weiden doch segi haben: Den i l 4 l i l 1 f hätte ich mir aber wie-cis Indus opt , - h — Jung gestern Von Julius Keller· Vor vier Wochen hat sie geheirathet, - die tleine Eise. Früher als ihre Freundinnen, die mit Neid und Ber langen die taum Siebzehniihrige be trachteten, als sie am Arm ihres Gatten vom Standesamt lam· Wirllich ein »jungeo" Ehepaar. Gerade vier Wochen ist es heut her .. « die tleine Eise siyt in dem einfachen Zimmer, das nun mit der daranstoßen den Fische ihr neues Heim bildet. Sie hat den Kopf in die Hand gestiist und starrt durch das geöffnete Fen ter in die stille Nacht hinaus hin und note der sieht sie hastig nach der Thiir und lauscht, als habe ein Geräusch draußen ihre Aufmerksamkeit erregt. Endlich steht sie auf und beginnt eine ruhelose Wanderung durch« das Zimmer. Und jedesmal, wenn sie an oie Thiir kommt, bleibt sie stehen und horcht hinaus. Es lchlägt zwölf Uhr. »Noch immer nicht« noch immer nicht,« murmelt die junge Frau, und dann preisen ihre Lippen sich in ver haltenecn Weh aufeinander. . . . Eine harte Probe noch hat ihre Ge duld zu bestehen. Ein Uhr ist’g lange - vorüber, da endlich lassen schwere Schritte draußen sie ansschreclen, und ein Schlüssel tnarrt im Schloß. »End- " licht« ruft sie aus und eilt rasch zur Thür ;n. Da sößt sie auch schon mit dein eben eintreenden Mann zusam men. »Nami! Was soll denn das heissen? Las; einer doch durch!« So rannt er ihr zu, und sie prallt zurich War denn Lag ihres Mannes Stimme-? Wie rauh nnd heiser sie llinatl lind welch tvideriviirtiaerDunsi ihr dar-ei aus seinem Munde entgegen schlng. . Sie sliichte: in eine Ecke und betrachtet ihn oon dort ans verstohlen. ...Er sieht so roth ang, erreat, in sei nen Augen aliiht ein so merltviirdiger Lluedruck... lind rote er hemm skhxvanl:, mit unsicheren Schritten, bei nahe muntean . .. Sie schlagt die Hände oor’5 Gesicht und schreit unwill liirlich ani. «Laiz doch die Schreierei! Man er schrickt sich ja bloß... Mach lieber die Ihiir hinter mir zu. Jch bin handg müde.« Nun tritt sie ihm entgegen und sieht ihm tej in die Augen. «zriy! —Tu hast getrunken!« »Sti:nmt! Mächtig sogar. Komm her und gib mir ’n Kuß.« Sie weicht zurück vor ihm, als er die Arme nach ihr ausstreckt »Schame dich,« ruft sie ihm zu und will sich abwenden. Er aber packt sie ioiithend beim Handgelent und zieht sie zurück. i »Was soar ra5?... Was hast du da eben gesagt? J, ich glaube gar, es war was oon Zchämenk Du, Weib, ( sage so wag noch einmal, und du sollst mich tennen lernen!« Sie reißt sich los von ihm Er läßt; sich schwerfällig aus den Rand des! Bettes nieder und schlägt tviithend mitj der gebrllten Taust aus den Pfosten. ; »Hab-.1ha!7" Ho liebe ich« . Wenn man miire nnd abgesponnt nach Hause ! tommt und ’n ctiirtlichen Empfang wünscht — saute Redensarten! Weils ich mir erlaubt auch mal wieder m: in eigener Herr zu s-: in, soo die andern i einen ichon auslachen« das-, man so’nl ’itaritofselbrurer geworden ist und je- E ren Abend zu Ortes hockt« »Ja- cen Abend! Fritz! . · .. Seit oier Wochen find wir Verbeirati)ec« »Meis; ich, me iß ich» .Eben drum, ? Weis-J Herd mir das ganz anders ge dacht, ganz anders. Jch mußte mich mai austneipem mein Herz aneschiitten . miinen titeinsall Vergessen, den Reinsall mit dir « verstehst du! . . Na, bieib schon hier« . Ich muß mich mit dir auvauassetn.... Wenn dn mir so tommsi, Dann wan ich dir auch io --- und dann sag’ ich dir alles, mag ich denke, iietist du wohl! . . Es ist, als ob er nüchtern iviirde lJei diesen Worten, er starrt ihr jxtzt nicht mehr ioiithcnd, sondern mit so ehrticher Trauri.1teit ins Gesicht, daß sie wieder näher tritt uno staat: -:-n -—. Brit-) Und rem- hkntft du denn?« »Daß unsere Ehe --— ’n Unsinn war —-- das denle ich." »Ftitz!« »’ne Dumncheih die ich gemachf links —--svie mir alle meine ausen Freunde Darausgesagl haben. . . . Na, mach nich: kenn tdiedcc aloszT Geschrei darnach es soll ja blos-, ’ne ileine Aussprache fein, verstehst du« . . . Ja, ge.r)iß, ’ne Dumin lseit war es. . .. Da ist man nun lautn 33 Jazzre alt, das-.- ganze Leben liegt noch dar einem. . .. Man hal seine schönen hundert Mart monallich, die man ganz iiir sich allein verbrauchen kann. Man hat seine Freunde und iixske Schwestern . . . lind andere Mäd chen die Menge- Illio Vergnügen ges nug.... Und -- isahal — da nimmt Inan sich ’ne Frau! Hängt sich ins. handutnIrehen ·ne Frau an fass ganze Lelenl Läßt sich rumlkiegsen ne Frau zu nehmen Msiir die limi leit. Ja, wenns noch ine richtig-e Frau wätel So eine, wie man sie braucht, die einem weiter hilft. Aber wie man den Schaden besiehi » ists gar leine iulchel Ein Püppchen isi’s, dass nichts weiß und nichts versiedtl Ein dummes Ding, das nicht idieilzschasien kann, die das Geld nicht bzlusacnmenlsiill und vorn Kuchen leinen lauen Duan hatm Ja Mheute man- Else —zun1 Don neeloerlee, es ist doch lo! Jst denn so ne Frau file mich und me ine 100 sMarU Im ne Wirklichkeit hat« ich mir geil-wen wollen, ’ne solide Häus ttchteit, damit das Kneipleben mal aufhört. . .. Und was hah’ ich nun — ’ne Schlumperwirthschaft hab’ ich!« Sie hat inzwischen aufgehört zu schluchzerh sie sieht ihm nur fafsungs los ins Gesicht. »Stil! —- sei ftill;« flüsterte sie hastig, als er weiter zu reden versucht, »du weißt ia nicht« was du sprichst .. Geh’ ins Bett.« »Dort) weiß ich —cvas ich spreche, und ich wolltet dir heute sagen. Esift so gekommen, wir sie mir alle prophe zeit hattetn, als ich dich nahm! Wir sind zusammengelaufen — wie so viele Ra —- vielleicht tannst du dich noch heiserm Wer weiß. Aber wissen mußt ou doch mal, kvie ich darüber denke —und darum, darum hab’ ich mir heute dazu Kourage angetrunlen.« Er schweigt wieder einen Augenblick, dann wpintt er mit der Hand. »So. Und nun komm her. . . Jetzt ist alles runter von der Leher.... Jetzt woll’n wir schlafen gehen!« Sie riihrt sich nicht. Sie steht starr in Der Ecke und sieht zu ihm hin. »3chneid nicht so Use oorwurssvolle Fratze!« ruft er ihr zu, und der Zorn packt ihn von neuem. »Wer ist denn der ReingelegteZ Kannst du die Wahr heit nicht vertragen? Komm herzu mir und net-sprich mir Besserung. Komm her zu mir, ich «oill’g, dein — dein Herr und Gebieteri« Er versucht sich stolz auszurichten uns will auf sie zugehen Ta eilt sie hinaus in die ttiiche nnd schlägt Iie Ihiir Tsröhnend hinter sich ·;u· Ein Wuthansall packt il-;n, Er tau ntelt zur Thür, reißt sie wieder aus und schreit in die duntle Küche hineing: »Bleib, wo du willst! Vlker das iag’ ich dir, Weib, wenn du dich nicht Des serst.... Mord und Tootschlnq hier«-: Verstehst du! ’n Nachtt« Tnniit schlägt er Die Tinir init lau teni Fixach ioieder zu, geht zniijct zum Bett und wirft sich fluchend daraus nieder. Bald veriäth ein tautåg Schnarchen seinen tiefen Schlos. Jn der Fiiiche aber sitzt das junge Weib und meint und schluchzt«.«. .. Und ali- sie sich end lich zu deiuytgen vermag, da beginn: sie nachzudenken über das, was er ihr in seinem Rausch so brutal und zisnisch gesagt.... Lag denn auch nur ein Fünkchen Wahrheit in all dem Furcht boten, was er ihr da in’s Gesicht ge schleudert? Trug sie wirklich einen Theil der Schuld daran, daß alles so gekommen war? Waren sie .oirtlich nur ,«zusammengelaufen wie so viele?« . . . llnd als sie nu grübelnd die ganze Zeit überdenti, don der ersten Stunde, als sie ihn kennen gelern:, bisszn ihrer Hochzeit, bis ans den heutigen unglück seligen Tag L « da dämmert leise in ihr die Ertenntniß auf, die jene bangen Fragen beantwortet.«. Mit trostldsen, leeren Blicken starrt sie nach der Thür, hinter der ihr Mann schnurchend seinen Rausch nugschläft. Und wenn er erwacht -—«- -—- was dann?! US -.--—« »N«—-pc—-IUU.« Aus Shanghai wird geschrieben: Es wurde schon mehrfach daraus hin gewiesen, daß alle Verfügungen die »Wissenschasten des Westens« in den chinesischen Sturienanstalten einzufüh ren, nichts nützen können, so lange teine Lehrer da sind, die selbst einiger zrtaßen in dem Bescheid wissen, worin sie unterrichten und priisen sollen. Der Mord China Dailn Neids« wird hier iiir ein dezeichnendeg Beispiel auc- der Provinz Shanghai berichtet· Dcrt stellte ein Erantinntor die Ausgab: »Ber·aleicht die Laufbahn ddn Na po sitn mit der des-— Ps« Wann oon Tsctm.« Jeder Priisling wußte, daß Pa Wang ein Staatgntann in einem der Feiiknt itaaten zu cer Zeit des tsonsncing ne :reten war. Aber von klia do lun nat lein Mensch jemals etwas gehört. Da sie betressende Arbeit nicht unter Klausur zu machen mar, so tanzen ei: nige Candidaten ans den lnedanlein rach einmal nachzusehem ob es sieh viel leicht um einen bekannten ,.Westlen see-« handele. Sie brsrnten sich deshalb non einem Missionar Dr. Rizkardsz ein «.k!.'1. FO. l m chineiiicter elme neitiiriedeneg isieschickxtgivert über das neunzehnte Jahrhuncert Uns sielie da, Dort san Ten sie bald, was-«- sie suchten: Elta no lnn war ein gensaltixer dkniser non Fraritrei.i:: Navoleon Teian Leb-eng Enuf lkatie jedoch fast nicht«-.- niit Dein fes Pa Wanst ;en:ein, und nur ein skxaniinnt::, Der selbst dlnnrteniq Drin thleten mußte, konnte eine iuldse Ausgabe steilen. -—-s·- —- — iötne bei-ehrte Sturm Diese-J vom tulinnrischen Stank-di tiunti allerdings-H zweifelhaste »Ein tlxeton Ornmics« gebührte, dem Pester Lloyd ,iufolqe. nnstreitig der Emiorin der gegenwärtig inNagndecLsteret statt findenden kiteilijgelansstellung einer Henne im ehrwürdigen Alter von 2(3, sage sechsundzwanzig Jahren. Ihr Eigenthümer ist ein passionirter Ge stügelzüchter, der sin seine Pfleglingej reine veritable Geflügelstammrelle führt. Ein nach allen-Regeln eines Ztammbaumes angefertiqter leaalii sierter Matritelanszng weist das Alter dieses Methusalernå aus dem Geschlecht der Hühner in zweifelloser Weise nach. Und —- Alter schützt vor Thordeit nicht — die Henne legt noch Eier! Das mag ihr nun allenfalls gegönnt sein« aber dringend zu wünschen ist im Jn teresse der dortigen Gourmets, daß diese in Ehren ergrauie heune unbe dingt eines natürlichen Todes sterbe . . . i Es giebt Leute« die an Allem zwei t sein, soqcr am Zweifel. Der Geniale Mann. s StizzevonKarlLiißoIv. Mit einer ungestümen Bewe ung strich Hans Schröder iiber feinen Blon den Bart, strich die Locke zurück, die kunstvoll frisiri in die weiße Stirn hinein lag und ging ungeduldig mit großen Schritten durch das Zimmer. Er hob lauschend den Kopf. Tritte wurden hörbar, kamen näher, immer näher und —- verhallten im Hause. Da zog er die Brauen zufammen, biß die Zähne auf die Lippen und schüttelte unwillig den Kopf. Taa um Tag war vergangen, ohne daß sein Harren von dem geringsten Ersolg geirönt war, und er wartete noch immer. Sie mußten ja kommen, ihm zu danken. Vor ganz kurzer Zeit hatte er im Kreisblatt ein Gedicht veröffentlicht, das in großen und schönen Worten die Krieger seiner Vaterstadt befang. Und seit jenem Tage wartete er, daß die Bevölkerung kommen wiirde, um ihm zn danken . . . Er sah sich he reits gefeiert, umjubelt, in sein Hirn trat immer deutlicher die Vorstellung von ungeheuren Lorbeerkranzen und einer begeisterten Menge, die ihm zu jubelte. . Bis heute aber ioar alles still geblie ben in seiner kleinen Jiinaaefellenivohs n11ng. liinen Augenblick blieb er nadident lich stehen, dann nahm er seinen dran neu Lederwsser linr Hand und begann zu packen, ganz lanasam Stiick nni Einer » Einen Augenblick 1iberlegteer, ob es sieh wohl ganz niit seinem Beruf als Dichter vereinigte, caß der »anall« Heirathgaermittler ihm seine künftige Gattin in den Weg fiihrte.... Doch bald reikeace er die Zweifel. Heirakhen ivcllte nno mußte er... waren Ion alle großen Dichter verheirathet. Denn iiberhantp war Haan Sehrö Der seit Dein Ersdxeiuen feine-:- Genick-les iin sireiizblatte ein anderer acworoen, als er es eheoem gewesen« ifr fühlte fid-« so ganz ali«v Dichter tfr begann tllsikhik iiirak hie Urshoncspmnhniikiipn -----·,s. ---- genialer Leute su studiren und richtete sein Leben nach diesen Mustern ein. Er schrieb nur noch mit riesenhaften Buchstaben aus harte-H Papier, er wurde unpiinltlich, und als er eines Tages mit Schrecken lag, daß vorn Ge nie bis zum Wahnsinn etwa dieselbe Entfernung sei wie vom Erhabenen zum Lächerlichen, nahm seine Miene einen düsteren Zug an. Er bemühte fieh, auch äußerlich als Genie zu er scheinen. Er suchte seinen Augen ein krankhafteg Flammen zu verleihen, und seinen Freunden ertlärte er, daß der Wahnsinn in ihm zu toben be ginne. Erschrocken wollten si-: iinn erst diesen Gedanken auereden, aber er bestand darauf, vom Wahnsinn un gekräntelt zu sein. Wollten sie ihm aber mit Gewalt beweisen, daß er ge sund sei wie jeder andere Mensch, so zog sich seine Stirn in drohende Fal ten, und mit zorniger Stimme er llärte er ihnen, daß sie nur lieinliche Neider seien, die ihm seinen Ruhm und seine Größe rauben wollten. Aber als Dichter mußte er auch hei rathen. So Partte er siir die Braut: schau den Kaiser, und schon eine halbe Stunde vor Abgang des Zuges befand er sich aus dein Perron deg Bahrihoses. Nur noch kurze Zeit, und sie wurden einander gegeniirseraestellt, er und die jenige, die seine Lebensaefährtin wer den sollte. Wie sie wohl aussehen mag? Wird sie in ibni nicht nur den Mann, sondern auch den Dichter sehen? Wird sie auch Verständnis-, haben fiir die Kinder seiner Illiuse?.... Ein Lauter Pfiff, ein zisdiendes Tampsen der Zua fuhr ein. Thit ren wurden ausgerissen, zugeschlagem geschwind sprang Hans Schröder in ein sionpe und lehnte sich in eine Ecke, um seinen Träumen nachzuhänaem Da stieg aus der nächsten .lHa testa tion ein junges Mädaidn in das Knurre ein. Leicht und unbefangen stellte sie ihren kleinen Haudiosser hin, dann kratz-m sie in der anderen Ecke des Was anS Platz. Hans starrte entneistert in das hüb sche Gesicht mit den grossen, glänzen den Atmen nnd Dem rothen, vollen Mund. Er vergaß plötzlich seine Ideen, Den Zweck seiner Reise, sein Blick hing gebannt an der schlankem zieiticben Erscheinungq on dem sclsnmrzem glän zenden Eeåbenhnnr. und er schrak sast insnmmetn als- sie jetzt das-: Wort an its-n rietitetet »Nimm wir noch fange Dis Paulödors3« PaulsdorL dng Ziel seiner Sehn sucht, also auch sie tiatte das Ziel. Jn steueiqem Schreck Vergasz er im ersten Augenblick zu antworten, erst als sie noch einmal das Wort an ihn ri«:t;tete, raffte er sich zusammen. »Drei Stunden, gnädines Fräu lein.« Und nun kamen sie ins Gespräch Erst ganz zaiil)ast, vorsichtig, dann immer lebhafter, immer angereater. Vergessen war die Poesie, derWahn: sinn, den er so sehnsüchtig gewünscht, beim Anblick dieser lachenden Mäd chentippen. Er war entzückt, begeistert von ihrer Anmuth, von ihrer Liebenswürdigteit, und zuletzt versicherte er ihr einmal um das andere, daß er sich glücklich schäyen .tvürde, sie noch einmal zu sehen » Plötztich tarn ihm eine Idee, warum sollte er zu den Eltern der anderen ge »hen, die er gar nicht konnt-? Warum nicht zu dieser, der Einzigen,.0ew lichen.... »Gniidiges Fräulein....«, be nn et schüchtern »Mein Reiseziel st ans Paulsdorf»« würden Sie vielleicht se statten... daß ich» Jhren Gitern einen Besuch mache?« Sie war überrascht Aber der junge Mann gefiel ihr so gut. .,Bitte,« ent suhr es ihren Lippen. Doch ers eilt legte sie die Hand an den Mund. ns beugte sich ein wenig vor und ergriff ihre schmalen Finger. »Gnädiges Fräulein.... wissen Sie auch.... weshalb ich zu Jhren Eltern tommen will?« ,,Paulödorf!« Der Schafsner riß die Thüren aus und enthob sie damit jeder Antwort. Else nahm eilig ihr Handiofserchem »Auf Wiedersehen, Herr Schröder,« rief sie, als man bereits auf demBahn steig stand. Er sah ihr mit großen, leuchtenden Augen nach. Die Eltern des jungen Mädchens, Herr und Frau Kanzleirath Worum waren nicht wenig erstaunt, als kurz nach der Erzählung von dem liebens würdigen Reisegefährten dieser auch wirklich in der »guten Stube« des , Herrn Kanzleirath erschien und um die Hand feiner Tochter Eise bat. Die Frau Kanzleirath, deren innig ster Wunsch sieh mit der Heirath ihrer Tochter zu erfiillen schien, wollte so fort ihren Segen geben und konnte es absolut nisht begreifen, anr- welchem Grund der gestrenge Gotte noch um ei nen Aufschub Von zwei Tagen bat, ehe . er seine tiinmillignng geben konnte. Auch Glse schien nicht jehr entziidt davon. Sie fand es durchaus nicht nöthig, tirtntwignngen iiber den net tin, hübschen Mann einzuziehen Ihr Herz hatte gesprochen, das- geniigte ihr. Hatt-J hielt ihre tleine Hand fest in der seinigen: »Uebermorgen bin ich wieder hier-; wenn es deinemVater eine Beruhigung iii, dann soll er sich nur iiber mich erkundigen»..« Ein stolzes, seibitoewußteg Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er, einer der höchstbestenrrten Bürger seiner Vaterstadt Er, der so lideste nnd zuverlässigste Mensch Er der Dichter.... Merkwürdig, daß er ganz vergessen hatte, seine Rolle als genialer Mensch zu spielen· Er war so natürlich und ungezwungen den ganzen Tag, und es fiel ihm auch nicht einmal ein, seinen wahnsinnigen Blick zu probiren. —- — Mit besorgtem Gesicht stand der sianzleirath Vor seiner Frau. Die Radeln des Strickstrrimpfes, an dem Frau Rath eifrig strickte, llappetten aufgeregt hin nnd her, und weinend saß Eise am Fenster, als Hans am iibernächsten Tage zur festgesetzten Stunde in das Wohnzimrner seiner tiinstiaen Scklviegereltern trat. Frau Rath stiefz einen leisen Schrei ung, und Der Herr Schwiegerpapa wich ängstlich einen Schritt zurück. Hans blickte von einem zum ande ren, eine grenzenlose Ueberraschung malte sich in seinen Zügen. »Möchten Sie mir nicht sagen, Herr :h’aty,« begann er unwillig, »was Sie in Der merkwürdigen Absage veran lrlsziim Der lianzlsjirath zurtte zusamnrent »Aber Herr Seliröder,« meinte er begü tigend in dein Tone, in dem man zu einem Kranken spricht. Frau Kanzlei ratl) wagte nicht, auszublicken und Else seufzte einmal um das andere. »Aber meine Herrschaften« sagte Hang wieder, »l)alsen Sie schlechte Augtnnft erhaltean Hat man gewagt. mich zu verleimiden-I« Seine Stimme llang drol)end, und eine peinliche Stille trat ein, als seine Weste verklungen waren-. »Herr Emriider»..«, begann der Flanzleirath mit miihsnrn erlämpfter Fassung ,,Hier....«, er drehte ein wei ßes Papier in seinen Händen. »Man trat uns derichtet.... daß.... Sie....lvahn sinnig sind!« »Wal)nsinnig.... iet).’« »Nein, nein, irr, glaulre es nicht,« rief lflse verzweifelt »Wirk« klang warnend die Stimme Der Mutter dazwischen Plötzlich lachte Hang Schröder laut und herzlich auf. »Ach, darum,« sagte er erlöst. »Nun der Wahnsinn ist wirt lich nicht aesiihrlich.«« Und jetzt eriälrlte er dein Konzlei ralh die lttestlible seiner Poetischew Neiqnnm seit ci- Lillltrsiise9, als Dichter zu aclten und nahe-: a ich die mertlnüt diaen Elteiaunkiitn eine-J solchen zu has Ven. tiinen Augenblick wurde es still im l Zimmer, dann lachte lflse anf, nnh in ; Dein sie lia) zärtlich an ihn lehnte, be mertte sie: »Die Or qenschaften eines Dichteri- aeniixiten dir nicht, du woll ; lett alle Itsertnstiraiakeiten aller Poeten « in dir vereinen, wie es scheint.« »Aber ich werde caranf verzichten tniissen wenn tctr eine to vernünftige itleinc Frau bekotnrne!« sagte er mit stolz leuchtenden Blicken Und Herr Rath wandte sich jetzt an seine Gattin: »Von Wahnsinn kann ich absolut nichts bemerken s als-« »Als shöctsstens ganz verrückte Vet liebtheit,« lachte Hans und küßte die Hand seiner Braut. -—-—-—- , Es gibt auf der Welt nicht groß und nicht tletnz Das Maß macht dte menschliche Seele allein. si- se « «. Also Rußland manövttkt nur U Port Arthur. Ei wills scheinen Uni lond manövrtrt dort schon feststeht-es