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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 23, 1903)
--- -«---. ou koch- Teufki I (sons.sarintad.) . Die Sonne ging unter.X. Wie einei lobende Kugel hing sie arn Dort ont und warf rosige Strahlengaar ber den immel und über den abendrubi sen piegel des Kartbischen Meeres. such in die Gasse einer oenezolanitchen Stadt sandte sie ihr Gold und verklärte so eine Mädchen estalt, die.zwischen Hört-en mit Ob Land und auf dasj leirmende Treiben er Passanten sah. Sie beugte sich tödlich zu einer Frau nieder-, die ant oden lauerte und an" Kordeln aus Lianengeftriinge herum-f bestelle. i «Madre, da ist er wiedert« l Der Teufels Was will er nur!?; Schau ihn nicht an, Juana!« lnurrtes die Angesbrdchene, schob die Zigarret au geregt in den andern MundwinteL » lie den Blick schen herumgehen und, drehte sich dann der Wand zu. s Das Mädchen schien den les-ten Satz ; nicht gehört zu halten« denn es richtete die Augen forschend und neugieria dem Manne entgegen, dessen Erscheinen der Mutter jedesmal Mißbebagen vernr sachte. Es war ein Jud-lauen tdie sie öfter vom Gebirge niedersteigen, Der durch das Getvirr der Gasse, an sen Gruppen der beimlebrenden Zilctericld arbeitet vorüber, langsam derartichritt Ein reiser Mann, noch mit einexn An hauch von Jugendlichteit, der jedoch verschwand unter dein diistern Ernst der harten Züge und finstern Blick der duntlen Augen. llnd diese Anan um faßten den tleinen Fleck, aus dem diel Frau und das Mädchen sich befanden, » und diese selbst mit durchdringender . Scharsr. Als er vorüber war, athmrte Jusna tief alls. ; »Was bat der, MadreZ Was will er? Kennst Du ihn? Seit einiger skeit tomrnt er täglich vorbei und mu stert uns tote ein »guardia lnunicipal!« Die Frau strich sich seufzend über die rothbraune Stirn. »Sdöter, später, »baloma dulce«, sollst Du alles krii sen!'« Jttana war eine Meitike, Ink- ein-Zink Kind eines Ernst-ers der nor Tals-ten in vie Nepublik einwanderte, und einer Jndianerin, einer stillen, stolzen Frau. Der Vater diente als Eifenbahnarcei ter und kam selten genug nach Hause und dann nur zum Schelten una Schlafen: vie Mutter trieb einen llei— nen Handel, verkaufte »Manzanas« Naranjas' und andere »Fra: os« una dazu allerlei niele ck,. s Flecht rvert aus Bast und Palmfasern, das sie selbst verfertigt e. Diese Kunst rvar ihr noch eigen von der Jugend her die sie bei ihrem Stamme im Ur vald verlebte und sie trug ihr manches Gelaitiiek ein« das sie wohl brauchen konnte. denn Jose, ·.hrMann brachte ihr nichts beim als seine Ferrissenen beichmutzten Klei der uns feine brutalen Zärtlichkeitem wenn er be runken war. So lange Junna tlein gewesen« mar sie ein hübsches Kind, ziemlich hell nnd mattfarbia im Gesicht, sehtvariaeanats und ichwarzgelockt, zierlich, behend und munter, ganz dein Vater ähnlich. Je größer sie jedoch aemorden, desto mehr hatte sie nach der Mutter geartet. Zie besaß ten Charakter von vieler, nnd der orana allaemacki an vie Oberfläcke und movelte sie um. Dazu färbte sich das Gesicht dunkler und straii«e sich· das haar. touroe glatt und l.ma. Die frechen Neaerjungen begannen sie« Rothhaut« zu schimpfen. Ihr Vaterv konnte sie darum alsbald nimmer leis den« nimmer sehen, ohne sie zu miß handeln und zu schmähen. : Inana schmiegte sich also völlig an die Mutter an. Die war ein schweig fatnes Geichöps, wie alle vom »rotben, Stamme«. Aber wenn sie mit ihrem Kind allein toar, ganz allein, wußte sie » n reden. Da erzählte sie von der hildntß und dein Leben, das sie arm-— « nen e: nfi geführt. « ’ Und von Jahr tt Jahr tnit der zu nehmenden Reife Juanas en: rollte sie h-- mzcs --—-Iö- --- »si- «IZ--s- nos III Use- szvutosgss u aus«-· »s dem begierigen Mädchengeistr. Hatte sie dem Kinde erst die mannigfaltiten Schönheiten rek Unoaiosnatur strick-il- I deri, die riesenhohen Bahnen mit Den Tausenden tsno Tausenden oon aussen den Blüthen, die dazwischen wie tösti ltche Netze und Guirlanoen hängenden oder sich zu Baloachinen formenden Lianen, die Orchideem Die irren Stumpf zum lieblichen Bontetn jeden vom Smrnt gebrockenen und net-no bernden Stamm zur blnntenumuntten Söule mochten und fortenleuchteno ans allen Risen auotten, die Pflantem weiche qtgantisckze Blätter wie von gol bener Seide oder rothetn Sammet mir perltnutterglönzenven Adern hatten, nie buntschillernden Eidechsen, die bat-man baumaus liefen, Die zahllosen Kolitsktg, blau und bronzesatbem die Purpursin ten nnd andern Vögel und ihre Reiten - Ue tn den seltsamsten Gestatten Mi chen den Zweigen tlebten und unter Strauckstvert steckten. - « so tamen spa ter die Beschreibungen oer Etanimegge its-esse und ste dazu Uuch die nbtanersprucke lehrte sie das Mädchen. Mit Junna wuchs eine Sehnsucht nach dieser üppigen Natur« nam solch freiem, fröhliches-r Walpleben ans .:no retftärtte sich von der Zeit ab, oa soc Vater sie nimmer so liebreich behandet te. Aus seinen groben Reden wußte He, warum: weil man ihr die Jnsianc tin mehr uno mehr ansadk Mit gehe-gener Zärtlichteit begann sie as ixe Stantmesoertvanvten zu ven len. , abseits von dem getäuscht-ol AI Leiden nnd anma nden Schuh M du nnd Mi chlingtz still,« h nnd rsn los in per Einsam- · UW trug die Menschen bterl hochmütläi fdreizten und ans« prachtvoll bl en und aegenfeitth drängten und stießen und bervortheik ten. -—- Inanaj Phantasie beschanng sich unabias tg mit den rothen Brüdern und Schwe ern und hielt sie fur die einzigen rechtmäßi en und mit Unrecht zurückgedrängten esitzer des Landes. Ohne ej zu wissen-, tchiirte die Mut-: ter diefe fchcviirmerifche Liebe mit ihren sehnfiichtigen Etinnerungen an die Ver ngenheit, und der Vater that es eben alls mit seiner schroff ans Licht treten den Abneigung. i Als der geheimnißvolle Jndianer ei nes Tages wiederkam, war die Mutter trank und das Mädchen stand allein zwilchen den Osbftlörben Da trat er zu i r und taufte einiges. Priisend be tra tete er dabei Juana. —- ,,Du haft mehr von ans als von dem Blafzgesicht. «Mozuela!« ----- Sag einmal, bist Du dem rothen Volle feindlich gesinnt?« Juana schiittelte hefti den Kopf. »Aber höher als wir Ziehen Dir doch die hellhäutigen Menschen hier« ioie Dein Vater einer ist?« fragte er lauernd weiter. »Du liebst wohl auch Deinen Vater mehr als Deine Mutter?« —-— Das Mädchen verzog bitter den Mund und gedachte der Hiebe, die es heute erst um einer Geringfügigkeit willen von ihm erhal:en hatte. —-«- »O nein, nein! Mutter ist mir Alles. Alles!« murmelte sie in der Jndianersprache. Und als sie das Entzücken darüber in den Zitan des fremden Mannes fah, brach es wild heraus: »Ich hasse die Weißen und ich liebe Euch! Jch gehöre zu Euch! Ich möchte am liebsten im Walde wohnen wie die Mutter in ihrer Jugend, lustig toie ein Fint im Gezweig und geliebt von Menschen, die mir gleich sind an Gesicht und Gesinnung!« wDer Mann lächelte wehmüthieg, aber verschwieg, das die Zeiten nun andere geworden, da man fie aus dem Walde vertrie ben, um Jagdgründe, Bauhölzer und Platz siir die eisernen, schnaubenden Ungcthiime zu gewinnen, und daß fie. jetzt hoch oben im Gebirge ein liimmer I liches und ärmlichce Leben lebten. Er « sprach n:tr: »Deine Worte freuen mich und wir werden noch mehr dariiber re I den: « s Dann schko et vie getausien iktuchte ! unter seinen befransten Shawl und ging, Von da ad lain er täglich zu Juana « und sprach mit ihr diel und eifrig, halb ! weil sie zu errathen glaubte, daß es ihm ! lieber sei, halb aus dunklem Dranges sagte sie Laden cer Mutter nichts. —j Und als diese genesen war, tvar ihre Tochter mit einem Mal derschwunden.( Jm nächtiaen Dunlel hatte sie mit dein ; rothen Mann auf einem leichtfiißiaent Pferde die Emzt verlassen, fort eiriessl hen von der aufkreregten PhantasHe und s dem indianischxrtBluth angelock: vons dem-Zauber der Freiheit und dem Ber: ? sprechen, ihre Mutter, die un:er der Rohheit des- Weißen und unter der Sehnsucht nach dem früheren Leben litt, nachzubringen —- Lang und be- s schwerlich war die Reise, nan sie führte. ; zum großen Befremden des Mädchens, ! immer tiefer in sie Kardillerem Ihre( Bedenken Darüber mußte ihr Begleiterj stexs zu hefchwicktigen. Endlich machs ten sie Halt un: er ertliirte, daß sie am l Ziel seien. ' l Juana iikersiel eine mächtige Ent- l täuscht-am Sie befanden sich in einem s lleinen Dari, Das in unheimlicher Ruhe l in einer Mulde .;.vifchen steilen Berg- l wänden lag, iitser welche scharfe Winde ; wehten. Einförmrgleit und Lede. mo- « hin sie schaute! »Du hast mich betrogen!« schrie sie ihren Entführer an. Der war ein an derer gewdrden, als er bisher geschie- , nen. — Seine Freundlichleit, fein schmeichlerisches Wesen hatte der Berg wind fortgeblasen. Vielleicht-K sagte er kalt. »Kennst Du denn die Geschichte Deiner Mutter nicht, Mädchen? —-— Hast Du nie don dem »rothen Teufel« gehört? Der hin ich. Schon seit ich den ersten Baums bestieg, nannten sie tnich so, weil ichs wier dachte, empfand nnd handeltes wie sie. Jch bin auch der Bruder Tei- s ner Mutter! Und«hii·re: in den letztens « Illll Unsclcs Lylllclcs War meines Schwester die Schönste des Stammes-. : und sie wurde darum auch die Braut des hänptlingssohnes Astro. Der Tag, an vent sie beide morgens Thau ans einer Strommuschel trinten sollten, also ihr Hochzeitstag, war bereits ganz s nahe. l Da scheuchte rnan ttns aus oern sichern Lager auf. Es kamen Arbei ter, welcke begannen, stellenweise den Wald zu roden und Linien abzustecken · Man wallte eine Eisenbahn bauen· s Uns fragte man natürlich nicht. Wirt wilde Thiere sagte man uns weg. Wir s wieder machten ihnen die Arbeit nacht Kräften schwer-. Wollten sie zwingen, » uns einen Ersatz zu geben sitr die zer störte Heimath: Geld oder Waaren oder sonstige Zugeständnissr. Manche-Es Les hen loich aus; von unseren ver ifteten Pfeilen etroffen oder von Gift ehlan gen gebi en, bie svir in ihre Zelte ge bracht· fant cer Eine und Andere hin. s Arn Ende mußten .vir dennoch weichen. Meine Schwester aber, die haupt lingssohnesbraut, blieb rurüel und floh ( mit einein Weißes-ficht treulos hinweg! Unsere Marter leg:e sich nieder und starb vor Schiner-H den Vater trieben » Zorn und Schande in den Wald, wirj sahen ihn nie mehr; ich, der ich gewiß mar. als enger Verwandter des Haupts ; linag Ansehen und Ehre zu z;enieszen,i war nloytich eine armselige. verachtete: mer«-ir, denn Astro wies mich von sich. s Ich zvard rer Le te des Stammes, ei- ’ ner. nan Dessen einuna keiner fragte, Den man nritlausetr ließ, weil er eben da war. Großer und größer wurden meine Wnrtt und meine Gier naehl Rache. Endlich zoa ich aus« seen die ( Jalsche u suchen und meinen Zorn an ihk zu ist-eu. Aujähknch bin ich mo natelang herum ewandert, fand sie lange nicht, und and sie nun doch. Und die beste Rache da u, denn die Verra therin hängt an ir wie ein Curio weibcheu an feinem Jungen. Der Gram wird sie umbringenl Dich aber führe ich Astro als Sühnopfer zu. Iuanas Herz lramp te. sich in Ent täufchunsg und Entse en zusammen. Das waren die « enfchen, dene sie sich zugezählt in thöri ter Berb en Dnng! Rachfiichtig, grau am, tückisch, gewinngierig! Wie mit versiegelten Lippen gi sie neben dem Bösewicht her zu U ro. Sprechen wollte, konnte sie gar nicht. Jn ihr war alles verglommen, was erst so herrlich gegliiht; nur Schmerz und Reue brannten. Astro war ein Mann in Volliraft, stolz und hoch, die Häuptlingswiirde in Blick und Haltung. Er hörte des »rothen Teufels« Reden mit starrer Ruhe an und blickte stumm auf das schweigsame, wie gebrochen daftehende Mädchen. »Bist Du dem Mann hier frziioillig gefolgt und in der hoffnung, sein Weib zu werden?«« fragte er nach einer Weile. : Da sprangen Juanas Lippen auf. ,;’frei1oillig,«ja! Aber an das Andere dachte ich garnicht!« Und rückhaltglos offenbarte sie ihm das Verlangen, das bei den Erzählungen der Mutter und unter der Härte des Vaters großgewach sen in ihr, das Verlangen nach einem Freiheitsleben im Walde, und in wel ches dieser Mann sie und die Mutter zu bringen versprach. -—— Aftro sentte den Blick streng auf den Missethäter. »Du haft falsch gehandelt und dag Vertrauen des Mädchens getäuscht! — Was willst Du mit ihr nun?« »Wie ich schon sagte, sie Dir als Opfer für Deinen Zorn bringen! Jst fie doch die Tochter ihrer Mutter, welche Dich be:rog und uns zu Grunde richtete!« Astro biß die Lippen zusammen bei der Erinnerung an die vergangene Schmuck-. Er drehte sich Juana zu. s-« »Bist Du etwa Braut oder irgend einem Mann dersprochens« fragte cr Voll heb diese die Augen zu ihm auf. l »Nein!" Da schwellte der Zorn Astros Adern »Sie ist frei von der Schuld, die ihre Mutter auf sich lud! Sie ist rein, wie die großen Lilien, die in den Llanos blühen! Wie kannst Du es wagen die weiße Blume mit solchem Ansinnen vor meine Augen zu bringen!« Der rothe Teufel richtete sich erregt aus. Er schrie mit treischender Stimme: »Kennst Du? den Leitspruch unseres Stammes nim, i mer, Hänptlingi »Rache, Rache, Rache an dem Feinde und seinen Kindern und « Kindestindern!« « Einen Athemzug lang Stille. dann åörte man den dannen, schwingenden on einer Glocke. Jn Astros Gesicht kehrten die Ruhe und Würde zurück. »Hast Dich in der Welt herumge . trieben,« begann er zu sprechen, »und; weißt nicht« daß alle unseres Stam mes Kinder des »Großen Geistes-« ge worden sindt Dort auf der Berges höh’ steht die Kirche, nnd in ihr thront aus einem erhabenen Marterstamnie Er, der für uns li1t nnd uns das Ver zeihen lehrte! »Ich habe Deiner Schwester vergehen » und ich werde Dir oergeoeni Geh’ in die Wildniß, Bruder, uno dente nach über Dein Leben, erringe Scham und Reue und dann komme wieder! Ich will Dich mit Liebe und voll Freude ausnehmen! »Du aber, arme Biume, sollst zu Deiner geängstigten Mutter geleitet «verden, denn bei ihr ist Deine Hei math! Jhr Pers ist ooll Sorge um Dich, eile, die e Sorge zu stillen! Und laube mir, Mädchen, alles im Leben ist Traum und Schein und Schall, auch die Freiheit! Aber die Mi: :e: liebe ist i echt und treu und ohne Tru,«.!' w-— - .- » Bist sofern und General Both-u ; Aus London wird geschrieben: Jn s dem dreidiindigen Biauduch iiter den südasritanischen Krieg, das riesigen» Absatz findet, und schon in dritte-; Aufgge erschienen ist, findet mans außer Mittheilungen von hohem triegezegichtlichen Werth auch peran s liche Züge die einen guten. Einblick ii » die Echxvierigteiten der englfchei Ariegfiihrung gewähren. So rerichte: z.B. Lord Nod-kris, daß General Botha ihm jüngst in London mi: theilte, er sei nach dem Treffen vom 29. Mai 1900 nicht mit dem Rest ab gezogen, sondern habe in der Nacht in Geriniston nur einige hundert Me ter von der Stelle entfernt geschlafen, wo Lord Roherts hiwotirte. Am näch sten Morgen sei es ihrn nur dadurch gelungen zu entkommen, daß er sich den berittenen Patrouillen anschloß und sich fiir einen int englischen Dienst stehenden Kolnisten aus-gab. Bothas ritt mit einem Soidaten der Streif s wache auf den Gipfel eines hügelrs ’ und gnioppirte dann fort, uWch :en s Sein: gen anzuschließen Of --—».- —--spss —- s Its-haft i Frau A.: »Ich predige meiner s Tochter immer nur das Eine, Be l fcheidenheit ist eine Zier!« I Frau B.: »Ja, darum ist sie auch gar so geziert!« ! s Stcheres Zeichen. Gast: »Ist Jht Wein ader auch echt?« Wirth: »Wenn Sie bei mir eine rothe Nase bekommen, werden Sie diese im Leben nicht mehr verlieren!« Theater-Und Eine Stizze nach dem Leben Reinhold Ortmann. »J!lta Friedhofs!« Von Lanaisam. mit dem Zögern res; Schuldtxwußts ins, erhebt sich die z Ausgerusene von ihrem Platz. Von den Registern der Volleschut e ist ie als dreiz: hnjkihrig außeiiihrt aber iie ersche int um wenigstens zwei Jahre älter mit ihrer schon jungfräulichem biegsamen Gestalt und ihrem ernsten, von wirren schwarzen Lock n umrahm-i ten Gesich. ch:n. l l i i l i l »Warum hast Du gest-ern denUnter- : richt oersiiumti« »Weil —- ich krant war.« i Sie sagte es unsicher und das Blut; ichteßt ihr dabei in die Wangen. Die dunklen Ringen, die eben noch hall zagkast halb trotzig zu ihm aus-ges sehen, senten sich scheu unter dem strenge:«., sorschrnden Blick des Ret- - taro. »Ist das die Wa·hrh-eit?« Jslta schwieg. Jn stiirmischenAthems s kiiigen hebt und senkt sich ihre zarte, junge Brust. leer als der Lehrer seine Frage eindringlich wiederholt, sagte sie ·mi: leicht oerschleierter Etimnic: »Nein« —-- Jchstonnte nicht tommen, weil ich auf die Probe mußte.« »Und Du hast auch die ausgegebenen Arbeiten nicht angefertigt?«" »Es war unmöglich. Die General- ; proke dauerte bis vier Uhr, sechs sollte ich wieder im Theater sein. Jn der Zwischenzeit mußte ich Mittagessen fiir meine Mutter locheii.« »Dein-e Mutter ist noch trani?« »Ja, Herr Nektar, sehr lrant.« »Seg’ Dich. Jch werde nach dem Unterricht wieder mit Dir red-:n.« Es klingt denn auch gar nicht mehr streng und strafend-, und voll warmer Theilnahnir, als der Ziiettor nach dem Schluß Hunde allerlei Fragen nach dein Be iin ten ihrer Mutte und nach ihren läiolire n Verhältnissen an sie rich: et. ....... c-« Nkl- s. QAII l —:- « und um « Das , immer E sondern herzlich « oer letzten « «-C-- ists-De, Jesu, UUD un Vu,u»-i rinnen streng verboten ist, bei öffent Iicken Thi atzrauffiihrungen mit zuwir t:,n Du mußtest es wissen, denn ich. irar ja leider schon öfter genöthi gi, Dich daran zu erinnern.« »Ju, Herr Retter! tlber weil sie Mutter seit vierzehn Tagen gar nichts m. hr verdienen kann und weil die ler u: cnunterftiitzung so gering ist, die mir i tommen — «Du hast es also nur der Mutter zu Liebe ;13tl·,an? Nun, das mag diesmal akg Entschuldigung geniigen. Aber siir die Zukunft werden wir doch darauf bedacht sein müssen, solche Uebertre tung Uer bestehenden Vorschriften zu vermeiden. Haft Du Vertrauen zu mir, Hin-Z« Sie sieht ihn an und nickt Tiejahmkx währen) ein seines Noth sich üoer ihre Wangen breit-et. »Nun wohl, so wird sich hoffentlich alles zum besten ivenden lassen· Sage Deiner Mutter-, daß ich sie heute Abend besuchen werde, um Deinetivegen Rück· sprache mit ihr zu nehmen« Ein urmseliges Zimmer hoch oben im dritten Stock eines Hinterhsauses· Eine bleiche, abg: zehrt-» offenbar todtlrante Frau liegt matt in den huntgeftreiften Betttissen. Sie ist noch nicht alt und ehie das mörderi sche Lsei den seine schrecklichen Spuren in ihr Antlitz eingekichneh mag sie auch schön gewesen sein Jetzt aheri st von o: eser Schönheit n: chts mehr geblieben. Jsm Zimmer ist keine Uhr; aber es muß sich irgendwo in der Nähe eine Kirche befinden, denn durch die tiefe, nächtliche Stille klingen hell die un harmherzig gleichmäßigen Stunden schläge einer Thurmuhr in die Ver lassenhe:t der einsamen Kranken. »Elfl« sagt sie vor sich hin, als der letite oerhallt ist. »He-est must sie kom men.« Und nun tappt es wirklich leicht und behutsam draußen dise Treppe herauf. Die underschlossszne Thitr wird gröss net, und im abgetragenen Regen-trän telchen, das :hr iiderall zu eng und zu kurz geworden ist, steht Jlta aus der Schwelle Im nächsten Moment schon ist sie an ihrer Seite. »M.1:na M liebste Herzens-nann! es geht Dir oesfer --— nicht wahrt-« »Ja, Jlta— ein wenig. Und wenn ich nun in’o Krantenhaus tomme, wo ichs meine ordentliche Pflege hat«-, roerde ich gewiß wieder ganz gesund« Die schönen Augen der Kleinen öff neten sich weit. » ’s Krankenhaus-? — Fort von hier —- Und ich soll allein zurückblei ben? Nein, das ist nicht Dein Ernst!« »O, Du ioirst nicht allein sein« Jltat Der Rektor will Dich zu sich nehmen« — siir immer. Und er will Dich hattet-. wie sein ei eneo Kind. « Stumm, mit schlaff radhöngenden Armen, steht das Mädchen neben dein Bett-e. Erregt und beunruhi gt durch ihr Schweigen, richtete sich die Kranle empor »»Freust Du Dich denn gar nicht darüberi --- Es ist für Dich doch ein großes Gliicti Was fiir ein mächtiger und liedengwilrdiger Mensch er ist, der herr RettorL Fast eine Stunde lang hat er hier bei mir gesessen. Und wenn ich erst wieder gesund bin —- das hat er mir versprechen müsse n « darfst Du mich alle Tage besuch.«en »Ich freue mich ja, liebste Mann-! Wenn Du nur gesund wirst, w ll ich gern alles ertragen. Und wann soll es gescheit-W -.· M--— »Mor n.« »Und ann — dann darf ich- natür lich etth nicht mehr s telen«i« »Welch’ ein Geoan e, liat ———Als die Pslegetochter eines chulreitorst Und gerade das istes, worüber ich be sonders sroh bin. Das Theater wäre doch nur Dein Unglück gesworden, wic es Dein-es Vaters und mein Unglück gewesen is.« — »We-Zk,-alb, Msama? —-EH giebt bei der Biihne doch auch so viele glückliche Menschen« »Einta«gegliick, inein Kind! Frage nsach zxva ig oder dreißig Jahren, trag ·1us.d net geworden ist, oce Du heute der;iti:st, und Du wirst dem Himmel danken, daß er Dich vor dem gleichenSchicksal bewahrt hat; Ach, wer mir einst gesagt hätte, dsaszes so mit mir einst enden wiirrse — damals, als alle Welt mich oergötterte.« Aber die Kranke schlummert-e ein« nnd auch Jlka sucht ihr Lager auf dem harten, alten Schlasdiwan aus. Doch lange noch liegt sie mit weit geösne.en, wachenden Augen. Jhsr jun ges Herz hämmert zum ,3-:rspringen, und die Gedanken jagen sich wild in ihrem heißzn Köpfchen »Nein,« sagte sie plötzlich ganz laut. »Nein —— lieber will ich gar nicht teien.« Jltn’s.s Glück ist gemacht. Mit dem Hungern und Frieren ists es für sie nun wohl ein siir alle Mal vorbei Ter Rektor wsnr so weit zufrieden, nur um Die )lbendszseit, als sie, fertig zum Auegszhen gekleidet, in das Studir zimeinr des Rettors tritt Init der schüchternen Frage, ob sie nun in's Theater gehen r«iirse, runzelt er die Stirn. »Jn das Theater? Was fällt Dir sein, Jitn? --Daoon lann nun doch nicht mehr die Rede sein.« »Aber man erwartet mich doch. So tlein meine Rolle ist, es findet sich ge wiß nicht so schnell ein anderes Kind, das sie spielen tönntr. Es g-Zibe eine sehr große Verlegenheit, wenn ich ein fach a:tHöl«:·ebe.« Ter Rettor sielxt das ein. Er tat ei! ktosskixnnt PJm Fbpintornirtfinr rpckfs i q— -- — .-...--—W zei: g eine en: sprechen: e Mitt» ilung zu ( meuch n s »Gut denn,« sagt er, »Du magsts gehen-Hund letzten Mal! Ich selbst trer:e Dich nack, der Vorstellung abho: len, im dem Disreltor initzuthei :n,s daß er stir morgen ans einen tyrsatzs keracht sein muß. « Alls si-: eine balde Stunde später,’ schön tvie ein Engel in ihrem weißen, hell durchsichtigen serv-ande, mit den kstoßen, schimmernden Flügeln nne dem funkelnten Gott-sitzen im Haar, hinter den Kulissen steht, als sie das ferne Stimmengemiir ans dein Zu schauerraum cernimmt und dann die niit rauschenden Eltlorden einsetzenee Orchesterrntisit —- da flüstern ihre ge schminitsen Lippen abermals wie um gestriqen Abend: »Nein, nein - — lieber .vill ich gar nicht leben!« — — Alls der Rektor sich vor dem Thea tergedäude einsindet, ist die Vorsel lnng noch nickt zu Ende. Minn- sag« ihm, der letzte Auszug hat-e eben erst begonnen, und rie Aussicht, eine halbe Stunde oder länger in dem schlechten W«inter.vetter aushalten zu müsscin lsat so wenig Berlockenoes sitt ihn, daß er sich ein Piricrrebillet löst und in de Zuschaueruum eintritt. Das Stück, kais man da nuss·iihrt, ist eine Ausstattungglomödie ohne allen dich terischen Gehalt, ein sinnloses Durch-: einander von prächtigen Deioratio nen, bunten Kostümrn und schönen Mädchtngestsalten Fast gereut es den Lehrer, daß er nicht doch lieber drau fen geblieben ist. Da thun sich plötz lich hoch, hoch oben am Bühnenhimmel die Wollen auseinander, und von dem blinde-then Lichtlegel und Scheinwe ser bestrahlt, erscheint ein zartes, hold seliges Engelgsigiirchen, dessen siiszer Liebreiz einen Ausruf des Erstaunens und der Bewunderuna laut werden läßt in allen Theilen des Hauses-. Nie hatte Jlta — denn sie war es —- -« ihre Aufgabe besser gelöst alg heute. Ein Genturmel Leg Beifalls geht durch die Reihen der Hörer, alt-.1 fiie geendet. Hier sind da wird ein Händellatschen retnehrnlieh Aber in der nämlichen SekunIe noch geht das Murmeln und Klatschen unter in einem hundretstim migen, entsetzlichen Aufschrei. Ein dumpfe:, hohter Klang, tvie von dem Ausschlagen eines schveren Gegenstan deg, tönt von der Biihne her dazwi: schen, und während all’ die bunten, geputzt en Komödiant-en mit schirectens bleichen Gesicht ern re n zuck-: nden zer schn. terten Ki nderleio unidrcingen, fällt unt-er dem lauten Tumult der ausgeregtxn Menge dle G»ard-ine. Als der Resttor ten Weg hinter die Kulissen und zu der Garderoke gesun den hat, in Die man Jllksa getragen, kommt er schon zu stät, um noch einen freundlichen Blick von ihr zu er haschen. »Ein mehrfach-er Schödetbruch,« ·antwortet ihm aus seine stammelnde Frage der selbst aus H tiefste erschüt terte Theatern-It »Ich sah sogleich-, daß sie nur noch wenige Minuten le ben konntes« »Und wie — - wie konnte dies fürch terlicke Ungliick geschetens« »Die Sehr-alle des Giirtelg, der sie festhielt, hat sich aus irgend eine rath selhafte Weise gelöst. Der Theater ineister behauptet sie niiisse es selbst aethem haben. Ader diese Annahme ist nsatiirlich eine offenbare Verriickt heit --— nicht wahr Z« Der Rette-r bedeckt die Augen mit der band und schweigt. Er weiß, das der Theateth Recht hat, und er weiß auch. nequ sie es gethan. » Armes Theaterlindt I Geschmückt sSatirifche Stizzc von Hugo Mart-. Der junge Gutsbesitzer Adolf stieer war das Opfer eiiies.Attentrrt9 site wordei:. Er hatte einen seiner Knech « der sich wiederholt als- faul, nuzubers lässig und ungehorsam gezeigt, « scharfen Worten getadelt und ihrs schließlich, als der PflichtvergesseV noch- trotzige Antworten aab, seine sey fortige Entlassung angetiinbigt Da hatte der Iähzornige Bursche t sinnloser Muth nach dem Messer griffen und feinem bisherigen Beg herrn mit der hanrscharfen Kli " blitzschnell die linke Wange aufgeschl- · »Sie können noch von Gluel sage-. das; das Messer so scharf gewesen ist; nteinte nachher der Arzt reist Vet nähen der Verletzung, »denn isifolI dessen sind die Wundriinder so gla daß die Narbe aussehen wirt-, a rühre sie von einem schweren Stilselhieds her." »Ein schöner Tro«s,« monotogisierfc der junge Landwirth, immer wieder bot dem Spiegel seine Wange betrachten durch welche sich vom linken Ohr di zum Nasenfliigel ein blutrother Strich zog. ,,Scheuszlich, wie ich augsehå Entstellt bin ichs siir’s ganze Lebens Kann ich mich fo überhaupt nach unte anständigen Menschen blicken lassen Und was wird meine Braut dazu sa gen.« Nach einiger Zeit mußte Ren-le is geschäftlichen Angelegenheiten in die be nachbarte Stadt. Zugleich wollte es gegen den Messerstecher Anzeige erstat ten. Zag«haft, im Gefiihle seines Ge sichtsdeseltes, betrat er ein Restaurants in gedruckter Stimmung nahin er Its einer Ecke Platz. »Wie mich die Leute cnisiriaxsen,« seufzte er im Stillest, »für mass iuc ei nen Norden mögen sie mich trotzt hul teu"c-« t Dicnftiertia nahte ein Keil-us Was befeblen der Herr Doktor?« « Doktor? Hatte Reinle recht aktibrtI Kein Zweifel, der Gant,med ioiic iholis noch mehrmals: »Sofort, Heu Dok tor, jawobl, Herr Doktor« Und nnn vernahm des Guigtisitzers scharfe-, Ohr vom Nebentifche her as welchem zwei Studenten saßen, dient-, lich die Worte: »Da, sieh mat, Leid-O fnch5, dort die prachtvolle Hort ontalb Ich stand zwanzigmal auf der ensur und niemals hatte ich das Glück Eines solchen herrlichen Renoinierschmiß dir-. oonzutragen Hundert Mart state is auf Der Stelle dafiir!« Reinte glaubte feinen Ohren nichs trauen zu dürfen. Also beneidet tout-e de er noch nin seine aufgeschlipte Wan ge«-.' Da wich seine deprimierte Ge mürhgverfassung Stolz erhole Hauptes cerließ er das Lokal, mirs-E von den bewundernden Blicken Studenten l Auf der Straße traf er mehrere Be kannte. Noch nie zuoor hat man ih io respektvoll begriißt wie heute tkinigs nacht en Andentnngen wie ,,Ebrenhäu« del« , ,,schir-eres5 Säbelduell« nnd gril tulierten itnn zu dein quten Aus-Heraus »Alle aber betrachteten in ehrfiiichtiges » Scheu die mächtige Schnmrre Als Rein te in einem inneren Histori rant, welches wegen cer Nan des Landgerichtg Stamnilotal der feuri sten war mit »Herr Assssor« nnnredes «ourde, dact te er nicht mehr darein des Messerlxetden anzuzeigen O Irr heitre nrjprungiiich auch ask-unabs niit der frischen Narbe seiner mn Orts wohnenden Braut nicht unter irr- Ast aen treten zu dürfen. Jetzt rasende suchte er ohne Bedenken oie Eis-nahm seines Uszerzens Nach dein sich ihr erstes Erste mm legt und iie wahrheitsgemäße tin HE rung iiber den Urspruna des- »F chinist seg« erhalten, tlatsctxte sie jin-nich · Hände: ,,’21ch,««’loolf,jetziivird alle Welt den teii, oafz id einen studierenisin Hishi tiqen hätte» Jst oag nicht :i-,;»id« -«—-. - . Onkit und Team-. Vor einiger Zei« ginii Die M Hist-m i ) I durch Die Presse-, daß in einen fi« Schulgebrauch bestimmten nennt-u die erste Stropye des Liedes-: » einem liihlen Grunde« folgendes na« oerhunzi mar: »an eine-n indes Grunde, da geht ein Mühlen« i, inei Oniel ist verschwunden, der sioii get ioolsnet hat « Jetzt hat man ian als Die zu Diesem Onkel gehöriiisns on ausfindig aeznachi. in oen oon MS rianne Naveau heraugaeaevenin Epieh liedern iiir Rinoerqarlen nnd anil lTongerg Taschenaldnnn Band I findet sich aus Seite 76 folgendes- u acdichteie Volkgliecn »Komm ein V geflogen, setzt sich nieder ans me Fuß, hat ein Briefchen im Eschnu von der Tante ein’ Gruß.« s HOHO · Leicht adgeholsem . . Der Mietlspreig ist has Zimmer ist mir zu l)och!« »Es hat aber doch zwei Fsensies Herr Doktor!« »Ach wag, da verhangen Sie ebe eineg!« — i i i Hauptzweck i Verlänserx »Hier dieses-— ztriisihi ) Automohil tann ich Ihnen zu Au sliigen empfehlen.« Resieltant: »Nützt mir mein- W brauche einen Dreifilzerz wo sollen denn sonst draußen den dritten Moses zum Slat hernehmen?« · , « J I