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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 15, 1903)
— —- - .- -»«·..- sag-«- . vsk setze- ng i« IWIIU von Moeih Reichendach.: i Du Base- hieltsp Die prächtigenl VII-strah- fchäumten in die ZiigeH M sinkt Lesen erhob sich am den s seidenen Polstern nnd stie aus. Wäh- ? read er die hauethiic Hänge schlagt eine Uhr die dritte Stunde nach Mit- ( ferne-? Zufaig blickte nukt su dek sie-»ti chku Sandsikitlfassade des Hauses em r »Er hat noch Licht,« murmelte er, »ein rührendee Kerl —- «verftel1t aber nicht die Kunst. zu lebens! Das Geld isi des am Ende nur Mittel zum Er stieg die breite Treppe empor, stand einen Augenblick unschliissig und fchiug den Weg zum Zimmer feines Kmpagnons ein. Daher schoß es ihm durch den Kopf, wie wunderlich es doch fei, daß er, dessen Wiege in einer ärmlichen Hand werkerstube gestanden hatte, nun sein Leben in vollen Zügen genoß, wäh rend sein Freund Butter, dessen Va ter schon ein angesehener Fabritbesitzer und Chef der Firma Butter gewesen war, arbeitete. ufn Geld und immer mehr Geld zufammenzufchatm Las sen hatte nie etwas erworben. Der Zufall hatte ihn vor zehn Jan ren zum Erben eines unbekannten, in der Familie zur Mytbe gewordenen Rubik- nenmrbt nnd ein nleickseg aijns ftiges Ungefähr hatte ihm den jungen Butter in den Weg griiihrL der sich bereit erklärte, ihn zum Kompagnon zu nehmen und sein Geld in feinem Geschäft arbeiten zu lassen Ja, fein Geld arbeitete, aber er —-- warum sollte er ein gleiches thun? Butter besorgte das ja so vortrefflich. Er öffnete die Thür und prallte zurück »Mensch, Butter, bist du das noch? Wie siehst du denn aus’t« Heil beleuch tet von den elektrisch dntzdgliihten Blumenglocken der Wandlampfen, stand Butter vor ihm, blaß.und über wacht, mit tiefen Schattenrändern un ter den Augen. »Du, Kurt? Zu dicfer Nachtzeit? Aber es ist gut, daß du kommst, er fabren mußt du"5 doch« . . . Kurt blickte erschrecti und befrem äet in das blasse Gesicht des Freun es. «Erfal)ten muß ich’5 doch?" wie derholte er derständnifilos, »ist denn etwas passirt?« Der andere lachte kurz auf, ein hößs liches Lachen, es klang wie das Ras seln zerbrochener Scherben. «Trag’s wie du kannst. zu verheim lichen ift ei doch nicht länger: wir fiel len unsere Zahlungen eins« Kurt taumelte zurück. »B:1rter, ich bitte dich. Das —- das ist ja unmög lich! ganz unmöglich!« Wieder klang das häßliche Lachen« 0So mag Dir’s scheinen, und das Deinige hast Du ja dazu beigetragen, den Kredit dei- Hauses zu heben durch Deine unsinnigen Ausgaben. Jch bade Dich gewähren lassen, denn ein paar Hunderttausende mehr oder wenigerl bedeuten nichts bei einem Defizit don » Millionen und es blendet die Leute —- l ich glaubte, ihre blöden Augen undf Dein göttlicher Leichtsinn würden mir ! helfen, die Krisis zu überwinden. Es ! tviire auch alles gegangen, da sallitte Back, Ertacher folgte: jetzt sind wir an der Reihe. Uebermargen stellen wir die Zahtun en ein.« — Kurt gtiZf anseine Stirn, er schüt telte den Kopf. »Aber-, wenn das ist« was soll denn dann werden, was willst Du thun?'· Butter zuckte ungeduldig die Ach seln. , »Du sprichst und fragst wie ein Kind! Bleiben wir ans freiem Fuß---« »Aus freiem Fuß? Du glaubst al so, man könnte« — .Finden, daß wir verschwendet ha ben, wo wir hätten sparen sollen ---— ha, ha, was weiß ich, wie man es aus sassen wird! Ich weiß nur« dass ich mit . einem Defizit abschließe.' » Dann schritt er. die Hände aus den j Rücken gelegt, im Zimmer aus und ad. j Mehr zu sich selbst als zu Kurt re dend, murmelte er: « »Die Bücher sind in Ordnung. Un kedlichkeiten kann Niemand nachwei en.« Kurt stand noch immer neben der Thüre. Er lehnte den Kopf Zurück an die Falten der persischen Decke, die dort hing, und schloß eine Selunde die Au n. Ali er sie wieder öffnete, erschien then alles wie ein unmöglicher Traum ft Es war spät am anderen Morgen, als Lurt sich nach einigen Stunden unruhigen halbschlummers von sei nem La r erhob. Der iener brachte das Frühstück wie immer; aber wie lange schon hatte Quer nicht mehr bemerkt. daß dieTasse von seinem Sevresporzellan und das Tal-let von Silber war. Heute sah er beides, und zugleich empfand er, daß kein anders servirtes Frühstück ihm mehr stunden lönnr. »Ein junger Mensch war heute srüh hier nnd hat nach dem gnädian herrn ragt,« meldete der Diener» Kurt tdn taum. Mechaniseh trat er, sie alle Morgen, an das Schränlchen heran, in welchem seine Zigarren stan sent tun dem geöffneten Kasten eine » kna. zu entnehmen. Dabei siel sein " - aus ein Ebenholztiistchen mir Muttereislagem das aus dem Zi ·. Mist stand. M scheu l ; H denqu en me - dg- M ex- wiederkoasth sragte «-..-.-.·- » »New-M des heijt ja meinetwegen wie Cs war ja eine so ateiehgiiltige Sache. Aber iener Kasten? Prüiend litt Kurto Hand darüber hin. nn nahm er ihn niit sich und stell tesiåhn por sich auf den Fest-Miets ti Langsain entziinbete er seine ho vana und that ein e Züge. Der Duft des Mottai im Verein rnit den« feinen Aronia der Zigarre eri.hien ihm so süß und angenehm wie noch nie und zugleich mit dieser Wahrnehmung kam ihm wieder bis Vorstellung des Mor genö. Sein Blick flog zu dem Pistolen Kasten hinüber Er lehnte den Kopf an die Divanpolster. Und zwischen den bliiuiichen Ringen die seiner Zi garre entstiegen und dem schwarzen; Ebenholz war es ihm, als sähe er Burters Gesicht auftauchen und hörte seine trockene Stimme: »Man geht nach Amerika nnd fängt J noch einmal von vorne an. Kurt schüttelte den Kopf. » Womit soll er wohl drüben anfan- ; gen? Von Geschäften verstand er blutwenig; die interessirten ihn auch nicht. Nein für ihn g( b es nur eins und wag war auch weiter dahei. ? Hatte er doch das Leben genossen wie we nige! Nein, nein, das Glas sollte springen, wenn der Trunk am besten mundete. Aber einen Trunk wollte er noch thun, noch einen letzten, vollen Trunt aus dem Becher des Lebens-! Nil-- inn- ihn is »ein-It bott- soll te itnn heute noch einmal zutbeil wer- - den. Ein Ritt auf esniem prächtigen Vollbluthengst. ein Diner von ausge-- ’ iuchtestem Luqu mit einian Freun den ---— er hatte ja so viele Freunde heute noch --s— morgen freilich, wenn sie erst wüßten —- vah! morgen tiimmerte ibn ihre gute oder schlechte Freund schaft nicht mehr; heute gehörten sie ihm noch! Und dann wollte er den Schmuck holen, den die schöne Lola so sehr bewundert hatte --— ein Akt in der Oper, dann zu ihr —- ein halbes Lä cheln irrte um seine Lippen, fast hatte er einen Augenblick feine Lage ver gessen. Er zuckte plötzlich zusammen. Hatte er denn noch Geld genug, um diesen leyten Festtag zu feiern? Er war doch kein Betrüger und wollte« seinen Kredit nicht ausnutzem nun er wußte, daß Alles zu Ende war! s Mit eine-K gewissen Hast griff ers nach seiner Brieftasche und zählteI die Scheine: »Eins. zwei, drei« — er lächelte. Ah, daß er das auch bers- » gessen hatte! Er hatte gestern gespielt, die 10,000 Mart, die noch in seiner Tasche steckten, rührten wohl größten theils davon her. Um so besser, so waren sie sein persönliches Eigenthum. Der Diener trat geräuschlos ein. »Der junge Mann ist wieder da, er meint ——« «Also herein mit ihm und dann be stellen Sie mir den Potrirnpos, ich will ausreiten!« Zwei Minuten später betrat ein junger eMnsch das Zimmer. Seine klaren, hellblauen Augen blickten mit einem Ausdruck von verlegener Freude Kurt entgegen. während er den runden Filzhut zwischen seinen beiden hän den vor dem Magen festhielt. »Nun?« fragte Kurt mit einem leichten Anfluge von Ungeduld. Eine flüchtige Röthe bedeckte das Gesicht des Jungen Mannes, seine Augen blickten auf den Teppich herab. »Ich bin doch der Franz heider,« sagte er rnit unsicherer Stimme. »Der Franz beider ach, verzeih’, ich erkannte Dich nicht ich war so zerstreut « also Du bist es — wie geht es Dir?'« »Ich danle Dir -— Jlmens —« »Bleib’ nur beim Du, alter Junge; wir sind ja sozusagen Milchbriider « aber warum hast Du Dich denn nie bei mir sehen lassen? Und aerade heute tommst Du —— wie ein Gruß aus der Kindheit!« Franz Heil-MS Gesicht glüht-. »Ich wollte nicht unbescheiden fein, weil Du -—— nein, das geht doch nicht mehr zwischen uns —- weil Sie to ein vornehmer here geworden sind ——--« Rurt lachte auf. .Lo·ß gut sein, Franz. sprich nur von Dir! Wenn ich Dich ansehe, fallen mir die alten Gelchichten alle wieder ein« Wie wir zusammen in holzpantosseln iiber die Straße lie sen und Deine Mutter uns zusammen prügelte, weil ich keine Mutter mehr hatte und mein Vater sich nicht um mich tümmerte.« Jn nervöser Erregung sprach er aus Franz ein, der ihn unverwandt mit seinen blauen Kinderaugen anblickte. Sonderbarl Seit Janren hatte er kaum an die alten Zeiten gedacht und jetzt, am lehten Tage seines Lebens, » traten sie ihm so plötzlich vor die« Seele —- mit einem jähen Crschrecken ; blickte Kurt auf. «Franz, Du kommst wohl wegen I des Geldes?« ; Franz saß auf der äußersten Ecke seines Sesselö, er drehte den Hut ins seinen Knieen herum, und ein glückli ches Lächeln lag aus seinem stischem Gesicht. verwandelte sich dann aber in ein-en Ausdruck leichter Verlegenheit. »Ja,« sagte er, »ich habe ja meine Zinsen immer richtig bekommen iin ornptoir, und es thut mir leid, kün digen zu müssen, aber —- nämlich weil ich heirathen will-« » Er tramte in seiner Tasche herum und brachte eine in Seidenpapier gewickelte Photo Praphie daraus hervor «Das, das st meine Braut, ich dachte, ich dürfte das Bild rnitn ehmen und zeigen. denn -o « ».-s«.-..- »s — Alles. was wahr ist, sie ift das bitbfebefte Mädchen in ganz Dobeilug s-- und fo brav und gut unb an tüchtig —-—, ich habe gewiß das groer Loos rnit ibr gezogen! Aber ihr Vas ter will nicht. baß wir heiraiben ehe ich felbftftiinbig bin. Unb ba ba e ich. ich wollte bitten, es mir nicht ii l zu nehmen, wenn ich jegt das Gelb lündigte «- ——-« Er fah fragend und bittend zu Kurt hinüber, der das Bild der Braut noch in der Hand hielt und darauf binabblickte, ohne es zu sehen. Vor Rufs geiftigem Auge zogen ganz andere Bilder vorüber Da war ber Franz, wie er als lralbwiichfiger Jun ge mit feinem Vormund zu ibm und Barker gekommen war und gebeten hatte, die neuntausend Mart. die der Franz von feinem Vater geerbt hatte, in Verwaltung zu nehmen. Wie deutlich et sich erinnerte, und doch hatte er das bisher vergessen! tin-b nun «— Gewaltsam raffte sich Kurt zufammen. Kurt erhob sich mit einer heftigen Bewegung; er war febr blas-» und feine Augen hatten einen einenthiim lichen Glanz. »Du sollst Dein Geld Enden, Franz, und zwar sofor: -—« »Llch, um Gottes Willen, so ·neine Est: es ja nicht; ich bitte doch recht sein« ec- mir nicht übel zu nehmen· Ich kveiß, mag sich gehört: Künsdi gnngsfrist muß fein, nnd in drei Mos rmen lommt es ja noch zurecht.« »Nein, Franz, es lommt nicht zu recht, und ich nehme es Dir auch nicht noei — w:e sour: ich denn: W in Doch Dein gutes Recht, mein alter« ehrlicher Franz. Aber ich habe einen Aberglauben dabei. Frage mich nicht. denke nur, saß ich Dir oas Gelb rnit dem Wunsche gebe, Du mö gest Dir ein echt-es Glück damit mitn «den. Da hast Du ee.« Er griff in seine Tasche, holte die Scheine, die ee bei Franzen-s Eintritt eingesteckt hat te, wieder hervor und zählte sie aus. »Es-is. zwei — neuntausend: uno bier ist noch oer zehnte, den schenke ich Dir zur Hochzeit. Franz; Du mußt mir aber versprechen: daß Du nnd Deine Braut an Eurem Ebnen tage freundlich an mich denken met k:t, willst Du?« Franz stand sassungslos da· »Das ist zu viel," murmelte er Dann enolich, »das ist zu viel, daf xars ich nicht annehmen ——·" »Franz, alter Franz!« Kurt legte die band aus seine Schulter und blickte ihm mit einein so tiesen, war men Blick in die Augen, als nähme et Abschied stir’s Leber-. Franz fühl te sich so bewegt, daß ihm die Thra nrn in vie Augen schossen. »Ja, ei giebt doch noch gute Men schenf sagte er ergrisen, »und rvenn i ich gewußt hätts Daß es so zwischen uns steht, Ia hätte ich mich wohl schon sriiher betrau:, aber ich dachte immer: mit ver alten Freundschaft ist es doch nichts mehr —« .Un-v nun weißt Du es besser· Franz, und wenn die Leute Schlech tes oon mir sprechen sollten, dann renle Du: so ganz schlecht ist er ooch nicht gewesen; willst Du pass« »Den wollte ich sehen, oet so etwas wagen sollte!« «Still, still, Franz! Niemand :.·-eiß« was tommen mag. Und nun nirnrn Dein Geld und s— sei gücklich sei glücklich!« »Der Poteimpos ist aesattselt,'« mel de: e der Diener, »soll er noch herum jgtsübrt werden?« Er glaubte wohl —- 4 L« -1'-- W-c—..—- k--—-.- ----- IULA Uscskk UIIYIOLIIH fIlIIClI UUIIJZIU lHerrn, der die Audienz des unbekann ten Menschen so lange auf-dehnte, an die Ungeduld des Potrirnpos erinnern zu müssen. Ader Kurt nickte nur f »Es ift gut, er foll warten.« ) »Ich will nicht länger ftZren,« sagte Franz, eilig, »aber -—— wenn ich ein nal wiederkommen diirfte —« »Im Franz, Lamms wenn Dein Herz es Dir sagt! Und nun lebe Tropan z Noch ein Blick, ein Graf-» nnd Franz hatte das Zimmer verlassen. i »Nun weiß ich doch Einen, der Fweinern Sorge folgen wird —- Einen, ifiir dessen Glück ich ein Opfer -brochte. und dern ich etwas nützte,« snmrmelte Kurt, ihm nachhinkend «,.Meinen lehten Tag» habe ich wenig Ifteni gut angewendet.« Der Poteitndvs wartete. DerStall tnecht wechselte einige tritifirensde Worte mit dem Portäer, führte das Pferd auf und ob, kritisirte und wor tete wieder. Da — ein unruhiges hin- und Hergehen ins dem großen haktir. Thä ren werden geöffnet und geschlossen. Und fest kommt der Kammer-Diener haftig die breite Treppe hetosln »Es ift auj!" ruft er dein Portier zu, Alles aus! Der junge Herr hat sich etschpifen!« »Herr Gott, das Unglück!'· »Jo, für uns, denn hier geht jetzt der Mach tos. Denken Sie an mich« srsir können uns nach neuen Diensten umsehen! Jch foll zum Doktor-, aber den weckt er nicht wieder —- Schuß mitten durch den Kopf —- ich derftehe mich danaqu Jst Boriidereilon ruft er noch dem Mitknecht die Botschaft zu. Der Bot rixnpos bäumt fich, dann- wird er fort- » gefäbrt . . . . Auf dem türkifchen Didctn feines immeri - liegt Furt Laffen hänge-d 0 »O - ..--«.-»-—.-· strertt, ais schiiese er. Die kleine Masse Ist der herabgekommen Hand entstri ien. und über das diasse Gesicht des Todten hat sich ein Ausdruck zusrie einer Ruhe get-reitet ——-—--—-. .--—-— Des Dichters Idee. humoresie von Emil Peschiarn ,.Es ist ioie perhert,« sagte Monsieur Plot ( Firma PM, Gifsard etc Comp.) eines Tages zu seiner Tochter Cle mence. »Nun haben wir einen moder nen Laden mit Spiegeisenstern, Sti! und einer Miethe, daß ich gar nicht d’ran denken mag, und doch iein Ge schäft. Wir siyen mitten d’rin in einer lebhaften Straße, die Leute lausen vorüber rvie verrückt gewordene Amei seu. aber sie kommen nicht herein. Es ist wie oerhert. gerade als oh dieser Lump Gissard allen unseren Kunden einen Zaubertrani gegeben hätte, und nicht blos allein unseren Kunden, nein, allen Parisern. die Rippes in ihre Sa lone stellen und Fächer, Armbiinder oder Theekannen verschenken. Hof ihr der Teufel. diesen Gissard!« »Gestern Abend ist es doch ganz hiidich aeqangen.« erwiderte Elemente. die hinter der Kasse saß, in schüchtern tröstendem Tone. Aber Herr Ploi lachie nur höhnisc aus. »Hiibsch hübsch —- was willst Di. damit sagen-» Zahle ich mit diesen paar Francs meine Miethes Zahle ich damit diesen massenhasten Aufwand? Die Leute, die das Geld zum Hineins iverfen haben. kommen nicht herein. ilnd die allein machen das Geschäft« SN- bzimfe mrf hie vorn hunderj Francs nicht sehen sollen, Papa. Hät test Du wie Gifsard einen Laden auf dem Bouledard gemietliet, ginae ec vielleicht auch besser. Unsere Straße ist keine, in der man aus- und abschlens dert.« .So — -- Du machst mir noch Vor· wiirfe!« brauste Herr Plot aufs Neue auf. »Vorwürfe! Ei seht doch! Vor tvürse vo; dem Mädchen, fiir das ich arbeite, frir das ich sorge. Und Thra nen auch noch! Wenn Du nicht immer dasäßest wie eine getnickte Lilie, wenn Du lustig wärest, den Leuten den ßoi machtest, ginge es vielleicht auch besser. Aber wenn Sie glauben. damit etwas ertrohen u können, Mademoiselle, so täuschen ie sich. Dieser Lump Gif fard —— ich wollte sagen, dieser Mo dier, dieser George Morier wird nie die Ehre haben, Clemenee Vlot vor den Altar zu führen. Da tönnte er noch eher mein Kompagnon werden — dieser vertannte Dichter. dieses »n gliictliche Genie! hahaha!« Herr Plot begann aufe- Nene seine Wanderung durch den Gefchiiftsraum Der Versinacher Morier sein Kompag non! Dann wäre das Geschäft erst lusti geworden. habahaL .åeorge verdient Deinen Spott nicht,« erwiderte Elemente unterTiirii nen. »Er ist arm, aber auch wir sind orrn· Und daß er ein Poet ist —« »Ach was, Poet! Bin ich vielleicht ein Mensch ohne Bildung und Erzieh un ? Wenn Herr Ohnet oder Herr Sa dou um Deine Hand werben wür: den » — ah —- sapristi -— ich würde mich nur geschrneichelt fühlen. Das ist Poesie, das ist Kunst. das hat einNecht. Achtung zu oerlangen.« »Georg ist noch jung. Es ist ia lau-o ein halbes Jahr-, daß er seineerste Sammlung veröffentlicht hat« »Ein halbes Jahr! Drei Viertel Jahretsind es! Und wer hat das Dina etauft? Ein Buch, so diinn wie eine essertlinaeS Und dieGedichte so tun. als ob er keine Zeit gehabt hätte, sie fertig zu machen. Ich, MauricePlot. verstehe Gott sei Dant noch etwas von Poesie. Aber wenn ich ein Gedicht von Viktor Hugo las, so hatte ich nie Zeit, es zu Ende zu lesen. Pers ist Poesie das wird getauft. Ich aber muß das Unglück haben,,daß meine Tochter sich in einen George Morier verliebt. Erst gantt sich dieser Lump Gissard mit mi und grundet ein neuer- Geschiist. Dann bricht man uns die Nachbarhauser ab, und die Kunden, die Gissard nicht ent führt hat« scheuen vor dem Bauschmuh zurück. Und damit sdas Maß des Un gliieto voll ist, seht sich das Kind. das ich liebe. für das ich arbeite, in der-. Kopf, einen Menschen zu heirathen, der tein Vermögen und teine Stellung hat und der nichts kann. als Verse machen —— neisc nicht einmal das. Aber daraus wird nichts und ich werde der Sache jetzt ein Ende machen. Wenn ich nur will, dann tann ich auch ein Wü therich sein, das werde ich Euch zeigen. l Und wenn ich auch die Leute nicht in I mein Geschäft locken kann, diesen s George Morier hinauswersem das ; tann ich. Ah—sapristi »Sie torns » s men rnir gerade recht·'· « Er hatte sich nach der Ladenthiir i gewendet, durch welche eben ein schlan ter junger Mann mit eine-n schwarzer-. . E Schnurrbärtchen, blassen Wangen und sanften braunen Augen eingetreten ! war. ! Es war Niemand anders als George i Mo ier, der Versmacher. »Das sreut mich, Papa, daß iLJ Ihnen recht tomme,« sagte er lächelnd, zugleich Elemente einen göttlichen Blick zuwersend »Leider kann ich das ja sonst nicht immer sagen. Aber heut . . . ach. Clemenee, das arme Lämm chen, hat geweint. haben Sie ihr wie der eine Szene gemacht, Sie Wüthes rich? Eine Szene, die doch Niemand siir Ernst nimmt, als das gute Kind« «Faseln Sie nicht wieder, Sie — Sie Verimacher,« brummte Monsieur Plat. »Ich habe eben gesagt, daß ich » Sie hinauswersen werde —« Rtirr n! Rein, Papa —- Sie witrden nicht e nmal Gifiard hinausmrten—« »Was —- dietenClendem diesen Dai lauten, diesedniine, die ein ei ene Gesetiift grünt-ein nachdem ich ·e an meinem Busen gewärmt hatte -—« »Um Gottestoitlen — werden Sie nicht poetifch, Papa! Lassen wir Gif fard qan aus dem Spiele. Und wenn Sie ser « solch grausame Entschlitsse gefaßt haben sollten —--— Sie werden mich heute gewiß nicht hinauötverfetn denn ich tomme mit einer phänomena Eeu Jdec.« »Sie brach mir das Herz und nun habe ich Schmerz —- wie?« »Statut-en- tvir ernst. Papa. Meine Idee hat mit der Poesie nichts zu thun. Gedichte ernähren teinerr Mann —- und Mann nnd Frau noch weni ger. Pardon, Papa —- ich spreche ganz im Allgemeinenr« »Nennen Sie mich nicht immer Papa. Ich din nicht Ihr Papa.« »Aber Sie werden es bald sein. Die Eielle im Ministerium ist mir fast sicher —«« »Mit ziviiiftiundert Franks Ge i:a1t!« »Ja diesen z.völsbundert Francs werden einige Franks iommen. die ich mit meinen Versen verdiene. Ob, lichen Sie nicht, der Anfang ist ge macht. nUd das Uebriqe werden ivir mit meiner Idee verdienen. Ich trete in Jhr Geschäft, Papa — Monsieur Plot lachte, ais- miiizie er l-e:ften. « »so mein Geschäft ——- Sie als Nachfolger Dieses Hallunten Gif l sard — — " «--»- ---I. —:.t.; -i- RA »EUIIUMUIU uqu tot-» un- oqol Roms-eignen Ich bin bescheiden,Papa. Jn der ersten Woche als Votontär » ohne Besoldung, in- dser zweiten Woche cis Kommis, in der dritten als Korn pcgnon der Firma PM, Gissard und; Co» in der vierten als KompagnonI :er Familie Plok —« »Ihr bescheiden —- aber ich brau che weder einen Volontär, noch einen» Kommis, noch einen Roms-rinnen« noch —'· " »Ach, Papa, lassen Sie mich doch aussprechen Ich weiß, daß Ihr Ge schäft leider schtecht geht. Was Sie« brauchen, isk KundschosL Und die werde ich Ihnen verschaffen.« » »Sie —- Sie!« —- Herr Ploi suchte von Neuem. Sie wollen erreichen, was mir nicht gelungen ist? Rennen Sie nicht die Kraft einer alten Firma, die mir diese Hyäne Gtssard nicht« rauben könnte? Ja, wenn Sie Vic trrien Zardou hießen, könnte man» Ihren Namen in die Firma ausneh-» men. Aber George Marter! Was-s wollen Sie denn eigsenttich thun, wo. steckt denn Ihre Joeek« i »Ich werde ver Redakteur Jtzresi Schnusenisters sein.« z »Redakteur -— meines —- Schau-s senster67« " »Ja, Papa, das ist meine Idee. Eine großartige Idee, die mir gestat tet, meine Talente und Kenntnisse in origineller Weise zu verwenden- und Die Jhr Geschäst zu dem bekanntesten nnd gesuchtesten von ganz Paris mo chen wirs. Sperren Sie den Mund nicht so aus, Papa, ich bin: nicht ver riickt. Ich liebe Clemenoe, und die LLebe hat mir auch diese Gdee einge-: geben« —- preisen Sie unsfere Liebe, Papa! Jn hundert Jahren werden die» lHistoriter schreiben: »Wer-tin Plok, Luxnsrooorenhändler in Paris, Rue Max-kleine 14 wor der erste Ge « «- k-: c exrer--.-...- «--.. -.. LI---·4-.. swassslslsslllds US LIDIDII ·""IOUOIIUI « Leg Schausensterzs anstellte.« Aber ich glaube, Sie verstehen mich noch nicht ganz. Hören Sie also! Meine Jdee ist einfach die: Ein Schaufenstek mask, scll es wirklich eine Anziehungslraft ausüben, eine Art Zeitung sein — Alles muß das Schausenster spiegeln, nsecktselnd wie es der Tag bringt. Was Zola schreibt, was in ten Kammern geschimpst wir-d, was vie Diplomatie liigt. was Tolstoi predigt, was die Schüler Pasteurs mpfen, was unsere iSchuspielerinnen an: orer ausziehen i- das Alles muß auch der Stoss des ISchausensters sein. Jedes Geschiin «cebeitet« natürlich, soweit es ihm seine "Mittel gestatten —- wir aber lönnen uns fast Alles erlauben. Wir handeln ja mit Nippessachem mit Galanteries waaren, mit Brochen und Amt-än dern, mitPhotographierahmen Pries taschen, Statuetten, Fächern und al lem möglichen Schnickschnack. der für eine illustrirte Zeitgeschichte kostbare Material liefert. Sie, Papa, geben« mir den Nohstoss und bisweilen grei sen Sie in vie Kasse und sausen ein paar Photographien oder lassen ein paar zeitgemäße Nivpessachen anfer tigen. Und ich stehe Ihnen nzit meinen Kenntnissen, meiner Beobachtung, meiner Phantasie bei. Wir werden mit ein-ern Wem gesagt, Paris die Welt im Schausenster zeigen, nnd Papa — nun, dann wird es nicht lange dauern, und Elemente ist meine kleine Frau. Daran gebe ich Jhekn mein Wort.« — Derr Plol hatte während dieser Rede keinen Blick von dem Gesicht des Verehreri gewendet. Der Aus-den« des weißt-, des Staunen-I verlor sich allmählig ans seinen Ziig «- er schien In verstehen — irr-Ia endlich sprang er aus und reichte Messer die hand. »Eingeschlagen, George,« sagte er. Ehre Im its entwich-M- ich hätte ..«.«- -«-..-«—. —«-. -—., ..-.. — sie Ihnen nicht zugetraut Pieier ezende Oissara » oh —- Sie sind also enge-sitt — einstweilen als Redakteur meines Schaufenstrtö —·" » »Und dann als Eigenthümer.' fiel sterte George Cienienae ins Ohr. - e « Seitdem sind Jashee vergangen Die Idee George Marias hat sich vortreff lich bewährt und »Mot, Gissarv Fe Ccmp.« ist mit dieser Idee wahrhaft wunderbar emporgeblüht. Das von George Merier redigirde Schaufenfter erregte sofort Sensatinm die Bor iibergehenden blieben stehen« die Bummlee kamen herbei und unter den Sckpulustigen fanden sich immer ge nug« die Häuser wurden. Gegenwär tig hat Monsieur Plosl keinerlei Sor aen mehr, und George und Clemence find längst ein« glückliches Paar ge morden. Ader auch den Versen George Mo riers ist seine Jdee zu Gute entom men. Monsieur Plot führte eines Tages Briefpapier ein, das mit klei nen, von feinem Schwiegeefohn ver f»ßten Gedichtens versehen war, und Ii das Papier «chic" wurde, wurde es auch der Dichter. Die Wege des Schicksale sind eben i» wunderlich, daß auch ein Dichter Essen-eilen «sein Glück« macht« . . . . «- ——.-.-—- -- « bin Feind de- sure-. Ueber einen heiteren Kollegenftreich, der dem Wiener Butgschauspielet Sonnenthal gespielt wurde, berichtet der Theaterplauderer des »Wiener Fremdenblatts«: Kürziich gastirte here Sonnenthal als Wallenftein in Yilsen uSAonnentbal in der »hellen" Biernaou Va- ronnre man im Duka theater taum fassen, denn der Künst ler ist gerader ein Vierhasser. Als Freund der Geselligteit wiirde er ia ern dann und wann die Runde seiner Freunde und Kollegen im »L«o·wen bräu« theilen, wenn es dort nur nicht immer von der benachbarten »Schant". so säuerlich nach Bier riechen würde. Aber gerade den Tropsbiergeruch der Schantstube kann er seit jeher nicht ausstehen. Dae Pilsener Publitum hatte siir Sonnenthal stets Zeichen be sonderer Verehrung, und deshalb ging der Künstler gern hin. Sonnenthat wurde des Morgens durch ein Ständ chen überrascht. tsine Devutation er suchte sodann den Künstler, aus dem Frühstückszimmer in die «—— Schaut stube des Hotels zu treten. wo ihn das sgesammte Personal des Pilsener Stadttheateri erwarte. Und richtig hier standen alle Pilsener Mimen in den »Wallenstein« - Kostiimen. Un willkürlich mußte Sonnenthal aus den oerhaszten Schauplatz treten. Er tonnte auch nichts thun, alo plötzlich ein Sprecher aus ihn losging nnd eine tolossale Rede hinaussandtr. Als je doch der Sprecher zur Schlußapo strophe kam und augries: »Und nach alter Pilsener Art überreichen wir Dir, Meister, zum Zeichen unserer Verehrung und Huldigung, einen srii schen Trunk schäumend klaren Pilsei ner Bieres »- den Ehrentrunk, Dei neu Lieblingstrunt!« da war Son nenthal bald einer Ohnmacht nahe; denn aus das Zeichen der- Sprechers war ein triistiger Mann herbeigeeilt, der ein geradezu saszartigeg Trinkge siisz mit Bier gesiillt in vänden hielt. Sonnenthal nippte verlegen und war sroh, dasz die Sache zu Ende war Denn der säuerliche Biergeruch war ihm schon gewaltig in die Nase gestie gen, da die Feier ungliietlicherweise gerade in solch einer rperhasitenc««---chankv stube veranstaltet wurde. Der Zug der alterthümlich tostiimirten Schau spieler nahm alsbald Sonnenthal in bis Witt· nnd Um sit-It di- tin-n Straße bis zum Theater. Ganz Pil sen war auf den Beinen. Der Mann niit dem saßariigen Trinkgefiifz ioirh aber nicht von der Seite Sonnenthalg· lfndlich tam er ine- Theater. Man stellte das Ehrenbier in die Garderobe. Sonnenihals, und nach jedem Ali-« fchluise kam der Mann mit dem gro ßen Gefäß und fragte, ob Sonnentdal etwa frisches Bier wolle. Der Künfti ler dankte anfangs verbindlich, wurde aber schließlich böse und schrie, man möge ihn doch endlich einmal mit dem Bier in Ruhe lassen; er hasse diese Getriint und habe seit dreixig Jahren teinen Tropfen hinunterge rachtl Be stiith eilte der Mann mit dem saß artigen Becher zum Regisseur. Er er stattete ihm offenbar die Meldung, dasz Herr v. Sonnenthal böse fei. »Verzeihen Sie, berr v. SonnenthaL entfchuldigte sich nun der Regisseur mit tiefer Betrübnis bei dem verehr ten Gaste, «wir glaubten, Ihnen mit dem Ehrentrunt eine Freude zu mei chen. Jhr Kollege, here Reimen, sagte uns doch ausdrücklich, wir müß ten Sie wiihrend des ganzen Tages und selbst während der Proben immer und immer mit frischem Bier versor gen!« »Der Elende!« rief Sonnen thal aus. Er hatte nämiich bisher nicht daran gedacht, das; sein wohlge lauiiter Kollege Reimero gerade zwei Tage sriiher ebenfalls in Pilseii ga fiirt hatte. « , ——--·--.-——-o Messworiliichitk Frau X.: »Sie waren gestern auf einer Soiree, wie war-s denn dorti« Frau Y.: »Prachtooll, die illustrie tkfie Gesellschaft, die sich deuten läßt« «Iiuh eine Antwort. Schneiden »Am Ende, herr Dol Fn muisen Sie ja doch einmal bezah n." Student: »Freilich werde ich ein mal bezahlen, wozu auch ther.«