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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 23, 1901)
W Das Ehrengerichi. Zur Untersuchung der Serapion Sthlepcsntrsverse eingesehn sie steckte Umst—sutossmserns te Iintertndnwsteunsllnm — Ver-leiste Ils Itrsle—Ie-intsmms an sen Ists-titles Ins Its stillt-IMM- steten Aus Ansuchen des wiederholt und speziell dieser Tage in einem Ge schichtswerle Maclays, dessen erste zwei Bände der MarinesAlademie in Anna -polis alö Lehrbuch dienen, so heftig angegriffenen Reak-Admirals Win sield Srott Schley bat bekanntlich Ma rineselretiir Long eine Untersuchungs lonnnission eingesetzt Dieselbe wird Mitte September in Washington zu sammentreten und das Verhalten Schlens in der Santiagoslkampagne zu Beginn des spanisch-amerilanischen Krieges untersuchen. Zu Mitgliedern dieser Kommission hatte der Marinese lretär ursprünglich Admiral Detoey als Vorsitzenden und die pensionirten Near- . Admiriile Kimberly und Benham als ; Beisitzer ernannt, doch wurde eine Aca derung in der Zusammensetzung noth- » wendig, da Admiral Kimberln, unter : Hinweis aus seine geschwächte Gesund- J heit, um Enthebung von dieser Pflicht H bat. An seiner Stelle ist nunmehr der ; c www-M Adcutral Demen. densionirte Mem-Admiral Howison er- E nannt worden. Als juristischer Bei- » stand der Kommission wird Kapitän H Lemly, der General-Auditeur der Ber. Staaten-Marine, fungiren. J Admiral Demey hat sich dislang jeder Aeufzeeung über die Schleu Sarnpsnngskontrooerse enthalten, und überdies ist er es feiner hohen Stel lung schuldig, mit struoulöser Unpar teilichteit die Untersuchung zu leiten. Von den beiden anderen Offizieren, welche Selketär Lang ausgesucht hat« ist ebenfalls nicht bekannt. daß sie sich in Jntervietvs oder Zeitungsarttteln als Parteigänger Sampsons oder Schleys tlassifizirt hätten. Rette-Admiral Andrew Ellicott Kennedy Benham, der im Jahre 1832 in der Stadt New York geboren wurde, trat am 24. November 1847 in die Flotte der Ver-. Staaten ein. Er be theiligte sich an der ParaguaysErpei dition des Jahres 1859, machte den Bürgerltieg rnit, wo er sich bei der Einnahme von Port Royal im No vember 1861 aus-zeichnete und wurde im ahre 1890 Steckt-Admiral. drniral Benham schied im Jahre 1894 aus dem aktiven Dienst, nachdem er feine Laufbahn kurz vor deren Ab lchluß durch eine lensationelle Epifode rn Hasen von Rto de Janeiro getrönt hatte. Admiral Benham tonimandirte das südatlanttfche Gefchwader zur Zeit der letzten brasclianischen Revolution. Reue-Admiral Benbarm Die Admiräle Mer und De Gama, an der Spitze der Flotte, waren die Hauptitiitzen der Revolutionäre, und bloctirten den Hafen von Nio. Die Ver. Staaten-Regierung erkannte die Revolutionäre nicht als triegfiihrende Partei an, sondern hielt zu dem recht mäßigen Präsidenten Peirotto. Als daher von den Revolutionären die Blocke-de gegen fremde Kauffahrteisahs rer erklärt wurde, weigerte sich Admi ral Benharn, gleich den übrigen Be seblshabern fremder Flottem dieselbe als rechtmäßig anzuerkennen. Wäh rend aber die europäischen Geschwaders lommandeure stYbegniigtem gegen das Vorgehen der eoolutionäre einfach Protest einzulegern ging Admiral Ben harn einen Schritt weiter. Zwei ame titanifche Schiffe waren auf der Rhede von Nio de Janeiro mit Ladungen amerikanischen Mebls angelangt, und der brasilianische Admiral verweigerte denselben die Einsabrt. Admiral Benbmn ließ dem Brasilianer mitthei Ien, daß er die Blockade nicht aner kenne nnd gab Ordre, der Kreuzer «Detroit,« welcher u seinem Geschwo der ebörie, solle die beiden Laufschr teifa rer in den haer eslortirem Ad miral Mello warnte, dies geschehe auf das Ui to Benhams, aber dadurch M ... . MEDIUM-»Dissde F J Befehlshabet der ,,Det:ott,« Immuni Commandet Bronfon an, die Schiffe tn den Hafen zu estortirem und die Fahrt begann. Der Brasilianer feuerie einen Schuß über den Bug der »De ttoit« und sofort antwortete Bronspn mit einem scharfen Schuß, welcher das ,-a—— .«" -f ' — Reavsdnural Howliom brasilianische Schiff am Steuerruder traf. Daraufhin machte der Brasilia ner sich davon und Bronfon geleitete die amerikanischen Schiffe ohne weitere Beschwerde in den Hafen, wo sie ihre Ladungen löschen konnten. Admiral Benham hatte ohne befondere Instruk tionen gehandelt, aber fein Vorgehen fand die völlige Billigung seiner Vor gesehten. Rear - Admiral Henrh Lykurgus Howifon hat eine ehrenvolle Karriere hinter sich, er trat im Jahre 1854 in die Mai-irre als Kadett ein und ward tm Oktober 1899 in den Ruhestand ver sehh Wenn er sich auch durch besondere Thaten nicht- berühmt gemacht, so hat er doch seine volle Pflicht als Marine Osfizier gethan. Jrn Bürgeririege nahm er an einer großen Anzahl von Gefechten theil. Er befand sich beim Ausbruch des Krieges auf der »Para hontag," welche dem Golf-Gefchwader zugetheilt war, nahm päter an der Kapitulation von Port oyal theil, fo wie an der Schlacht in Mobile Pay und den Gefechten von Fort Maultrie, Sumter und Wagner tn 1863. Nach dem Kriege war er Befehlshaber ver schiedener Schiffe, und bekleidete ah wechielnd Posten am Lande. Während des spanischen Krieges war er Kom mandant des Schiffohanhofes zu Bo ston. Sein letztes Kommando war das jenige des füdatlantifchen Gefchwaders, nach Beendigung des spanischen Krie ges; Admiral Schley löste ihn in diesem Kommando ab. Erinnerlich mag fein, dafz er gerade einen Tag, ehe Tewey seinen Einzng in New York hielt, im dortigen Hafen mit seinem Geschwader wieder eintraf. Satnpfon war nach New York deordert worden, damit ihm die Ehre, Dewey zu empfangen, zu theil werde. owifon, der als rangälterer Offizier "tte das Kommando bean spruchen können. trat höflich hei Seite, und überließ Sampfon die Ehre, welche ihm vom Departement zugedacht war Thirrhrilkutdn Ieise-ists- cveeotloessnhsms sur seh-Ied lmsa trank-e Pferde. Unter den verschiedenen Zweigen der Heillunde hat es heutzutage die Wund behandlung undOperationstechnit ohne Zweifel am Weitesten gebracht und die größten Erfolge aufzuweisen. Dies erstreckt sich nicht nur auf die Behandlung von Menschen, sondern auch auf die von Thieren, unter denen besonders das kostbare Pferd sorgfäl tig gepflegt und ziemlich häufig eingrei ; senden Operationen unterworfen wird. ! Die größte Schwierigkeit besteht .darin, die Thiere so zu fesseln, daß Wdurch ihr Sträuben und ihre Bewe » gungen weder der Arzt gefährdet, noch - sein Eingreifen gestört und dessen Er folg vereitelt werde. Ein neuerdings von dem berühmten Londoner Thier ; arzt T. A. Dollar erfundener Opera - tionsrahmen für Pferde leistet in dieser E Hinsicht Vollkommenes und dient auch Eder Humanitiit, indem er die Leiden ldes betreffenden Thieres auf das ge , ringste Maß herabmindert. Wie unser fBild zeigt, wird das zu operirende ! Pferd in dem Operationsrahmem einem eisernen Gestell, stehend durch Pferd im Lperatconsrahmew BauchgiirteL Ketten und Riemen an Leib, Füßen und Kon befestigt. Dann bringt man den Rahmen durch Dre hung um die mittleren Achsen in eine wagerechte Lage, und vie Operation tann nun- mit völliger Ruhe und Sicherheit vorgenommen werden. Das Pferd ist gezwunkzem still zu liegen. Damit es sich ncht beschädige, send re is und links an den Seiten sogar Ki en angebracht. Unsere pauselsheztetmnsen zu Deutschland l Zu sehr gelegener Zeit kommt der Bericht unseres Batschafters White an F das Staatsministerium in Washington s über den Außenhandel Deiitschland’s und ganz besonders auch über unsere Handelsbeziehungen zu Deutschland. Der Bericht ist eine beredte Mahnung, nicht voreilig mit starten Maßnahmen zu drohen wean der muthmaßlichen Aenderungen in der deutschen Zollpoli I tit, da alle Störungen in den gegensei tigen Handelsbeziehungen uns nicht minder schwer treffen würden, wie Deutschland· Der Bericht des Botschafters White erstreckt sich über das letzte Jahrzehnt Jm Jahre 1891 nahmen die Vereinig ten Staaten als Erporteure nach Deutschland die vierte Stelle ein. Jhr Gesammt-Export betrug 35108528900 und wurde blos von England mit s1.60,885,000, Oesterreich-Ungarn mit 8142,324,000 und Rußland mit 8138,040,000 übertroffen. Jm Jahre 1895 war der amerikanische Erport nach Deutschland bereits auf s121, 618,000 gestiegen und stieg dann rapid bis zum Jahre 1900, wo er die Summe von 8266,750,900 erreichte. Die Ver einigten Staatenhaben in dieser Zeit alle anderen Länder überfliigelt, denn der Export Englands nach Deutsch land betrug 1900 nur 5199,920,000, Rußland’s 3178,740,000, Oesterreich Ungarn’s 8172,312,000 und Frank reich’s s72,590,()00. Die Zunahme des amerikanischen Exports nach Deutschland hat also in dieser Frist die vereinte Zunahme des Jmports der vier genannten Länder übersliigeli. . Deutschland’s Erport nach den Ber einigten Staaten kommt erst an dritter Stelle seines Aussuhrhandels. »Im Jahre 1900 betrug derExpvrt Deutsch land’s nach den Vereinigten Staaten 814,482,000, 1899 889,726,000 und 1898 879,492,000. Bis zum Jahre 1898 hatte sich ein stetiger Rückgang be merkbar gemacht. Der Export betrug im Jahre 1891 884,966,000, und fiel sogar im Jahre 1894, infolge der 1890’er Tarisgesetzgebung, auf 864, 498,000, den niedrigsten Stand wäh rend des letzten Decenniums. England steht an oberster Stelle im deutschen Erporthandei. Es war von jeher der beste Abnehmer für deutsche Waaren. England ist nebenbei bemerkt der einzige Großstaat, mit welchem Deutschland einen größeren Erpvrt- als Jmporthandel betreibt. An zweiter Stelle des Archuhrhandelg Deutschlands steht sein Erport nach Qesterreich—-·Ungarn, an dritter Stelle kommen, wie bemerkt, die Vereinigten Staaten, an vierter Holland, an sitan ter Stelle Rußland. Ruszland stand von dem Jahre 15596 bis 19499 intlu sive an vierter Stelle. —. .«»,A—.-- , : Itscgeuve Landschaften In Armeetreifen der Bundeghaupts beginnt man, sich neuerdings wieder mit lebhafterem Interesse dem Stu dium der Ballonfrage zuzuwenden, unter speziellerBerücksichtigung der be deutenden Fortschritte, welche in Deutschland und Frankreich in diesem Fache gemacht worden sind. Das »Bureau of Military Infor mation«, welchem Major Simpson, einer unserer tüchtigsten jüngeren Os fiziere, vorsieht, hat es sich angelegen sein lassen, alle zur Verfügung stehen den Berichte über die jüngsten in die sem Fache gemachten Erfindungen und die mit denselben angestellten prakti schen Versuche zu sammeln und in ei ner Brochüre übersichtlich zusammen zustellen. Der Laie, welcher die neue sten Errungenschaften auf dem Ge biete der Luftschiffahrt nicht systema tisch verfolgt hat, muß über die bemer lenswerthenFortschritte, welche da ver zeichnet sind, staunen. Fast sämmt liche fremden Negierungen baden der Verwerthung des Luftballons als Hülfsmittel für inilitärische Opera tionen in den letzten Jahren gross-Mus mertsamteit geschentt, und »die Resul tate, welche erzielt worden sind, lassen nicht länger daran zweifeln, daß nun mehr der Ballon zu den unentbehrli chen militärischen Ausriistungsgegen ständen gerechnet werden muß. Fes sel - Ballons sind allerdings schon seit längererseit inGebrauch gewesen, aber ihre Verwendbarteit war nur eine sehr beschränkte; der heutige, für militä rifche Zwecke verwendeteBallon schwebt frei bis in «die Wolken hinaus, den feindlichen Geschossen unerreichbar. « Die von Maior emmpsong Oureau herausgegebene Brochiire giebt eine höchst interessant mitEinzelheiten aus gestattete Geschichte des Lustballoris, und man kann an Hand derselben die Fortschritte, welche die Lustschifffahrt gemacht, trefflich verfolgen. Auch hi storische Vorkommnisse sind nicht ver gessen. So findet sich in der Schrift eine Erzählung von der Ballonglkxpp dition, welche Napoleon nach ligypten «beorderte, und deren Aufhebung durch die Briten. Während des Bürgerlrie ges wurden Ball-Ins von den Coan derirten benutzt, und zwar waren die selben aus seidenen Kleidern gefertigt, Geschenke der südlichen Patriotinnen. Ein längeres Capitel beschäftigt sich mit den Ballon - Experimenten, welche aus der englischen Militärschule zu Aldershot Vorgenommen worden sind, ein anderes Capitel ist den Experimen ten gewidmet, welche bei den französi schen Herbstmanövern seitJahren aus geführt wurden. Die deutsche Armee verwendet sowohl Fessel-Ballons, wie auch freischwebende fiir Festungs- und Felddienst Die Fessel - Ballons wer den hauptsächlich in Reioanoszirum r — gen verwendet, doch haben sich manche militärische Autoritäten gegen die Be nutzung derselben ausgesprochen, sweil sie der Ansicht sind, daß dem Feinde dadurch die Stellung der Macht, wel » ehe dieselben benutzt, verrathen werde. i Jm Allgemeinen scheint das Urtheil militärischer Sachverständiger dahin-— » zugehen, »daß der Vallon noch wesent- ’ licher Verbesserungen bedürfe, ehe seine i Verwerthuna fiir milikiirische Zwecke ; einwandfrei erscheint, jedoch mufz die«l MilitiiriWissenschaft binfiiro mit die- l ser Einrichtung rechnen. —.-».. - -»-— ! l Der Handel mit Culm. I Cuba ist zur Zeit der gute Kunde siir den Handel der Ver. Staaten nicht mehr wie zuvor. So zum Beispiel I sind im Jahre 1900 baumwolleneWaa- » ren im Werthe von nur J420,000 dort- « hin verkauft worden, während der Ab satz im voraufgegangenen Jahre noch 81,857,741 betrug. Die wirthschaft liche Lage der Cubaner ist nicht schuld daran, denn die hat sich mit der Ein führung einer geordneten Verwaltung stetig gebessert, in der That hat der Verbrauch von Einfuhrartiteln nicht abgenommen, aber es ist den englischen, deutschen und französischen Hand lungashiiusern gelungen, das Ge biet zurücksueroberm das sie eine Zeit lang an uns abtreten mußten. Wie ist das zugegangen? Man ist geneigt, dies denselben Ursachen zuzu - schreiben, die es uns so schwer machen, « ILändern der euroväischen Aus-fuhr in den mittel- und südamerikanischen Stand zu halten. Berichte von Con- . suln und Handelscorrespondenten ha ben seit Jahren schon daraus hinge i « wiesen und gezeigt, woran es liegt, daß T die Ver. Staaten nur 25 bis 95 Pro- » zent der Einfuhr in Südamerita de- - den. Einmal haben wir zuvor ver säumt, uns besonders um jene Märkte . zu bewerben, während die europiiischen i Länder sich dort eifrig um Kundfchaft - bemühten, dann ist die Entfernung der dortigen Häan von den europäischen nicht viel größer als von den hiesigen und wir haben bis vor Kurzem keine direkte Dampferoerbindung gehabt, » während von Deutschland, England, Frankreich und Italien mehrere Linien unterhalten werden und als Haupt- i grund wird angeführt, daß die hiesigen Fabrikanten sich der Eigenart des dor tigen Bedarfs bezüglich der Muster, Verpackung und dergleichen anzupassen gar keine Lust gezeigt, sondern einfach gemeint haben, die Bevölkerung müsse die Art der Waare einfach so hinneh men, wie sie in den Ver. Staaten Mode ist. Diese souveräne Nichtachtung ein heimischer Bedürfnisse jener Länder haben wir uns auch Cuba gegenüber schuldig gemacht, und wenn auch die Jnsel dicht vor unseren Thoren liegt, an Schiffsoerbindung kein Mangel ist, so haben wir doch durch die mangelnde Anpassungsfähigkeit die Gelegenheit verpas3t. Den Markt von Cuba zu gewinnen, ist der Bemühung werth. Die Bevöl kerung der Jnsel braucht, wie aus sta tistischen Zusammenstellungen ersicht lich, mehr importirte Waare als die ei nes anderen der amerikanischen Län der. Da die Produktion auf eine ge ringe Anzahl von Artikeln beschränkt ist, muß das Fehlende aus dern Aus lande eingeführt werden. Die Bevöl kerung dieses Tropenlandes ist auf die Nahrungsmittel der gemäßigten Zone angewiesen und ebenso aus die Mehr zahl der Fabrikate, die zu den Bedürf niLssen eines civilisirten Volkes gehö ren. Da sind nun die europäischen Handlungshäuser flink bei der Hand. Aber deren bessereBedienung allein soll nicht der einzige Grund ihres Erfolges im Mitbewerb sein, unter einem Zoll tarif, der den Bedürfnissen der Insel besser entspricht, würde, so heißt es, der dortige Markt leicht zu gewinnen sein. Die Economie Association Von Cuba plädirt für Reziprozität, die es den Cubanern ermöglichte, ihren Zucker zollfrei oder bei einer nominellen Ab gabe in den Ver. Staaten einzuführen »Die Amerikaner, sagt ein Vertreter der Association, beginnen Geschäfts unternehmen in Cuba, als ob sie sich in einein fremden Lande befänden, wie das nicht anders zu erwarten, so lange ihnen Cuba wirklich als Ausland gilt und nicht als ein Land, das doch im merhin unter amerikanischem Protek torat steht, uno gewmermatzen einen Theil des ökonomischen Systems der Ber. Staaten bilden sollte. Unter dem gegenwärtigen Zolltarif monopolisiren Engländer, Deutsche, Belgier und so weiter die Einfuhr und haben seit 1898 ihre Geschäfte verdoppelt und verbrei sacht. Wenn Gegenseitigkeit mit den Ver. Staaten bestände, würde das ans-« ders sein. Wenn Cuba mehr von den Ver. Staaten laufen foll, muß es in der Lage sein, mehr von seinem Zucker, Tabal und den anderen Naturprodut Jen dorthin zu verkaufen.« Diese Ar gumente wird man in der nächstenCon greßsitzung noch öfter hören, sie mögen dazu führen, die Annerionsstimmung auf der Jnfel noch mehr zu verbreiten, die hier von gewisser Seite fleißig ge fördert wird. Der Zuckertrust wird gern bereit sein, fiir seine Raffinerien den cubanischen Rohzucler zollfrei ein zuführen. Ein jedenfalls in Verzweiflung ge rathener Musiker in New York will ausgefunden haben, daß von fünfzig Monds-, die bei den offenen Fenstern so deutlich gehört werden, nur eins in Stimmung ist und daß auf den ge ftimmten in neunundneunzig Fällen unter hundert von ungeschulten Hän den herumgepautt wird. Das ist aller dings zum Verzweifeln. Von Ozean zu Wenn. sozitos transtoniinenmce sahn übe- II Zanvenge von Tenno-miser Während sich die Verhandlungen ijber den Bau des Ricaragua- -Kanals schon Jahre lang hinziehen, haben die Ver Staaten von Mexiko in aller Stille einen Schienenweg geschaffen, welcher den Atlantischemmit dem Stil len Ozean über die Landenge Von Tel)uantepee, zwischen Mexiko und Centralamerila, miteinander verbin det. Die Bahnlinie ist nahezu vollen det, und ihre Eröffnung dürfte die Zahl der Reisenden, welche bisher den Wasserweg über Niraragua und Pa nama einschlagen, erheblich vermin dern. Die neue mexikanifche Bahnstrecke ist im Gegensatze zu den anderen trans kontinentalen Bahnen mit ihren Tan senden von Meilen Länge, nur 190 Meilen lang. Sie wurde von Englän dern, unter der Oberleitung des vor trefflichen Jngenieurs Sir Worin-can Diclinfon Pearson, nach einem ame rikanischen Plane erbaut. Jhre Kon struktion ist eine sehr solide und sichere; nur ausgezeichnet-es Material fand Verwendung und nicht weniger als 900 Eisen-, Stahl- Unf« Steinbriicien wurden an der Strecke errichtet. Trotzdem wäre der neue Schienen weg von geringem Werthe, wenn nicht gleichzeitig fiir die Anlage entsprechen der Häfen an den Endpuntten der Eisenbahnlinie Sorge getragen worden wäre. 0 Die Bahn fiihrt von der Stadt Coanacoalcos am Golfe von Mexiko nach Salina Cruz am Stilley Ozean. Die dortigen Häer wurden mit Rück sicht auf den vermuthlichen großen ! Gitterverleht bedeutend verbessert. I Der Einfluß der neuen Bahn auf den Gütervertehr zwischen dem Atlan tischen und Stillen Ozean dürfte wegen l der großen Weg- und Zeitersparniß sehr bedeutend sein. So ist die Route von New York nach San Francisco bei ( Benutzung der neuen Bahnlinie um( 10,026 Meilen kürzer als der Weg von New York nach San Francisco über Kap Horn, und um 1267 Meilen ge ringer als über Panama. Zwischenx Liverpool und San Franciseo stellt sich f » l Hafen von Gewerkverle die Differenz auf nahezu 8500 Meilen. Die Kosten der neuen Verkehrs anlage, einschließlich der Hafenverbes ferungen, belaufen sich auf s40,000, 000, gegen 8200,000,000, welche Summe ein Kanalbau verschlungen hätte. Der Bahnbau hat selbstver ständlich auch eine größere Volksansied lung an der Bahnstrecke zur Folge. Schon ift eine neue Stadt dort ent standen und bald dürfte eine zweite folgen. Der Hafen von Coatzacoalcos, der früher durch eine Sandbank ver sperrt war, wird nach Vollendung der geplanten Verbesserungen eine für den größten Ozeandampfer genügende Tiefe haben. Jn Salina Cruz werden ein Dock von 50 Acker und Hafen diimme von 1000 Fuß Länge errichtet werden. Ein Wellenbrecher von 1000 Fuß Länge-, aus Fels- und Graun blöcten von je 40 Tonnen erbaut, wird den Hafeneingang schützen. Die neue Eisenbahn wird mit Elek trizität betrieben werden. Die Unter nehmer hofsen, jährlich mehr als 2,000,000 Tonnen Fracht zur Beför derung zu erhalten. Mit einem Fracht fatz von ss oder 84 per Tonne dürfte sich die Bahn daher wohl bald rentiren. Die englischen Unternehmer haben sich das Recht gesichert, die neue Bahn durch 50 Jahre gemeinschaftlich mit der» mexitanischen Regierung zu betrei ben. Die »Quinte«-« Unter Wetulmsgwämet und thr- either-se bkmim Tracht and Ausrüftunq. Ein Zeichen für die Zähigteit, mit welcher die Tiroler Bauern an ihren alten Sitten und Gebrauchen festhal ten, bildet in der Meraner Gegend der ,,Saltner.« Unter »Saltner« versteht man den Weinberghüter oder, besser gesagt, Flurwächter. Seine Tracht und Aus rüstung ist noch dieselbe, wie sie aus einem alten Bilde mit der Jahreszahl Js735 im Schlosse Leltenberg zu sehen i t. Ein gewöhnlicher breitkrempiger Bauernhut wird so zusammengebogen, daß er aussieht wie ein Dreisin. Dann wird dieser Hut über und über mit Hahnen- und Nachteulenfcdern be steckt. Vorgezogen werden die Federn des schwarzen Haushahnes, da diesel ben eine ganz besondere Kraft gegen ’ alle Ränle und Anschläge der Hexen be j sitzen sollen. Borne am Hut werden l sehr häufig zwei Etchhörnchenbälge als Symbol der Gewandtheit befestiat. und L von den Ecken baumein wet Fuchs schwänze hernieder als ymbcl set Schlauheit. Sonst werden. wie se wöhnlich, die rothe Weste, ht- kurzen ledernen d))sen, welche das Knie stei lassen, und weiße Strümpfe, sowie det mit Pfauensederstreifen gestickte breite Lendengurt, »die Bind,« getragen. Anstatt der braunen Lodenjoppe kommt aber beim Saltner ein Lederkoiley des sen Unterärmel mit schmalen Riemen an der Schulter befestigt sind. Aus der a Meraner ,,Saltner.« Brust des Saltners hängen an feinen Kettchen große Eberzähne, welche als Pfeifchen hergerichtet, zu Warnungss signalen verwendet werden. Starke, lederne Gamaschen schützen die Unter schentel. Jn der Seitentasche der Ho sen trägt der Saltner das breite, halb mondförmige Rebmesser; eine Helle barde ist seine unmittelbare Wasse, während er die hinter der ,,Bind« steckende Pistole nur zu Schreck- oder Warnungsschüssen benutzt. Die Saltner bewachen die Weinberge einer bestimmten Anzahl von Höer. und ein solcher Bezirk wird »die Hut« genannt. Jhre Dienstzeit dauert von Jakobi bis zum Schlusse der Wein und Kastanienernte. Während der Dienstzeit erhält der Saltner die Kost " abwechselnd in den Bauernhöfen, deren Weingärten er überwacht. Am Ende der Dienstzeit versammeln sich die Bauern der gemeinsamen Hut »Hm Roatung« (Abrechnung) beim Dorf wirth. Es Rvird ein ordentlichet Schmaus-, bestehend aus Kalbsbraten mit Zwetschgen und Schweinebraten mit Kraut, gehalten, die Bauern zahlen je nach der Größe ihrer Grundstücke dern Saltner »’s Huatgeld« aus, und für den jungen Burschen beginnt wie der das Alltagsleben. Yroscssor Dakkliri. Mitwelt-en des hetvorragendkten Dorn-lal anerd aus der akademisetim Lehrthätiqkeit. Wissenschaftler und Laien im All gemeinen, sowie ehemalige Jenenser Studenten im Besonderen dürfte die Nachricht überrascht haben, daß Pro fessor Ernst Haeckel, nachdem er erst im Frühjahre d. J. von einer Forschungs reise nach Ostasien zurückgekehrt war, sein Lehramt an der Universität Jena aufzugeben gedenkt. Haeckel, der 1834 in Potsdam geboren wurde, fühlt die Last des Alters-. Mit ihm scheidet nicht nur der hervorragendste Forscher auf dein Gebiete des Darwinismus aus der akademischen Lehrthätigkeit, sondern zugleich ein philosophischer Kopf und eine Künstlernatur, eine jener Jndividualitäten, die an einem und demselben Gegenstande immer wie der Neues entdecken. Ernst Haeckel studirte Medizin und Naturwissenschaften und ließ sich in Berlin als Arzt nieder. Bald aber wandte er sich ausschließlich den Na turwissenschaften zu. Seit 1865 be kleidete er an der Universität Jena eine Professur für Zoologie. Haeckel ver Oz , s ’,7 '- , Ernst HaeckeL tseste sich in die Darwinischen Theo rien und baute darauf weiter. Seine 1868 veröffentlichte »Natürliche Schöpfungsgefchichte« wurde in meh rere Sprachen übersetzt. Jm Jahre 1874 erschien seine »Anthtopogenic,« welche vom Ursprung und der Ent wickelung des Menschengeschlechtes han delt. Es folgten sodann fein Haupt werk ,,Generelle Morphologie des Or ganismus« (Lehre von dex Bildung und Gestaltung der Organe), sowie seine ,,Gasträologie,« in der Haeckel ein sogenanntes Entwickelungsgesetz süe das gesammte Thierreich ausstellt. l Professor Haeclel unternahm zu ; Studienzwecken weite Reisen. Die ) Küstengebiete der Rost-see des Mittel meeres, Nothen Meeres etc. untersuchte er genau. Als Ergebnisse dieser Rei sen erschienen, unter anderen Schrif ten, »Jndische Reis-htter Kuh-Arg bische Ko«toll«en.'s f