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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Jan. 11, 1901)
No. 77. Kristnesz is e schöne Zeit, wann se iwtver is. Jch gewwe gar nit mehr so viel drum, un wann’s nit von we e die Kids wär, dann braichts sor mitg- gar keine zu gewwe. Was bot mer dann davon-Z Nicks bot mer wie Eelöpenzes un was kriegt mer, schuhr ebbes was mer nit glei. duht, un was mer selbst schon hot. en Weg is es mich mit die Droinm von den Williben ange, wie ich Jhne schon geschriwwe . Es war e gutes Ding, daß mer die Dromrns widder eckstschehnsche ge könnt hen un dabei is es gegjppenty daß ich betMisteht auch die komm, wo ich ekaust gehabt ben. widder ecki» ts hu chi hen un das Riesolt war, da der arme Bub jetzt gar keine Drikmm gehabt het. Manier was geb ich ruin. Ich stn immerhaupt in en ganz schreckliche Juhmer. Wisse Se s kenn schon, daß niem a!te5 Kamel von ! erihosdand mit-der emol sort ig «.’ Denke Se emol an, eris nach Tscheine ganar. got die Backsrrsch zu seite. Jch toischt er Wahr wär all itviver, wann er hin deht komme-. So e Rindvieh, instett sor sei Kids un sei arme Frau zu sorge, muß er immer in die Welt erum fahrwerle un sor wag? blos dasz er mit bit-he kann. Saat Se emai, wie weit is dann ennihau Tscheine? Das muß dcch wenigstens drei Dag nemme, bis mer do hin komme dutzt. Un was das xor e Geld koste duht! Wie ich ihn ge lockt ben, mich sor e Krismesz Pressent e sielstin Jacket zu tause, do hat er seichterlich angewwe, was ich dann ei enilich denie del)t, rnir wäre doch leine illsionehrsch, wo er dann das Geld hernemme sollt, un all so Stossz aw wer sor sei Geld mit Tröivivele knei zublrhe, dosot hot er Geld, do fraat et auch nit was es koste duht. Welt ich sage gar nicks mehr, er lann madxe was er will, sor all was ich drum gew tre, atower Sie. Mister Edithix Sie hätte ihn en Ettiveig gewwe solle, nit zu gehn, Sie wisse doch sonst immer « alle-'s so gut un wolle die ganze Menst Tit Flieklich mache, ans-ver mehbie Sie n eine Korretsch gehabt. Bei Galle, wann ich en Mann wär, wei ich wollt ernol die Menschheit ebbes zeige. Als Frau und Ma, oo kann ich doch aar nkrcks zeige, do muß ich immer still sein un muß froh sein, daß ich das Leioe heu. Jch hen mich auch noch immer e gar-se Latt anneie Sache suchse müsse. Qo hen ich e Freind, wo immer so arig dick duht un die Aids immer Presents geschickt hat. »Sie selbst hot keine Kin ner un sor den Riesen hen ich se auch nicks schenkelönnez dieggnolden ich ac denn, es is Ia nie nit viel ewese, was se geschenkt hot im ich sin csehuhy se hot alles izi den Zehnsent Stohr ge kauft, awwer diesmal will ich se emol biete. Ah sin hinaaiige un hen se c seines Äresseiit kaust un hen drei Takt ler for bezahlt un was denke Se, was ich kriegt henZ Niiks un die Kids hen auch nicks kriegt. Jetzt bitt ich Jhiie um alles, sor was duht mer denn Pressents gewwe, doch blos, das; iner arg widder ehlxes kriege diiht. Dann no e aiineres Ding; e annere Lehdics freind, wo ich awwer nie nit viel druin gewwe hen un wo ich immer gedenkt den« sie is e Socker un wo ich am liebste ar nit angeguckt hätt —- awwer sonst n mer arig gute Freinde gewese — irelk dieselbigte geht her un schickt mich e .Presseni, das war autesei i —- e Lamp, wo wenigstens acht Dahler ge tost hot un ich verdollter Fahl heii noch nit en Sent werth sor sie gehabt. Oss Rohr-T hen ich gedenkt, lauft die jetzt iwwerall eruni un ver-zählt wie klinschie ich fin un daß ich mehhie nit en Preis gehabt her, for sie ehbes zu tause. Es werd nit lang iiemme, dann weiß es die ganze Stadt un ich stehn do un hen keine Ecksjuhs. Am Liebste lxiitt ich ge liche, das Pressent widder reduhr zu schicke, answer das hätt doch auch nit diesent aeguckt. To hen ichs dann liewer behalte. Den Karlie, was unser verheirather Buh is, feine Frau, die Eirische, die is grad komme un hot mich auch e wenig Geluinps gebracht, Viel hat se ja sor ihre Motter in Lah ni: iwivrig —- un die hen ich die ganze Geschicht verzehlh Die hat gesagt, wei Ma, mehhie es wär das allerbeste, wann du mich die Liiinip gewwe dehst, ich hen eri gute Juhs dasor. Do konnt iner widdee einol die Eirische sehn: alles neninie se,· was se kriege könne un was se nit kriege könne« das neinme se euch. Do hen ich awwer gesagt, se iriir mehbie ktess5i, wann se dente deht, da ich sie ehheiz aewwe de t, was ich g tt hen trieat un ich en ihr iwi wer upt e gutes Pies von meinMeind geivwe. Do hoi se awwer arig tn oltet aeiickt un hot gesagt, ob ich vie eichi denke deht, sie hätt gemeint, was se ge sagt hiittz sie hätt nor ger lt un wann sie e Liiinv brauche deht. ann könnt W se sich einige eit eine laufe. Sie hätt mich blos en ttweis gen-we wolle. Ich lxgtt dann sa e könne, die Lämp weit ntt an mich, ondern an mein Sohn, wo doch de nämliche Name hätt wie sein Pa, veliwwert worde un sie wollt dann de nächste Dag zu die Lehdie gehn Jus die Liimp in drage, dann könnt ich heit noch e ressent laufe un könnt sie ennihau biete. Sell war atig schmahrt, un ich hen schließlich gesagt, ahlrecht mir besser mache’5 den Weg. Jch hen en Siohr gewißi, wo heit usi gehabt hot un ich hen mich gleich rettig gemacht, for hin zu gean un e Pressent zu kaufe· Die Btidget bot die Lämp eingepackt un wollt se mit fott nemme. Jch sin noch schnell in mei Bettruhm gange, biia » es is mich ebbes gerisse, trag ich no schnell hen mende gewollt Un in die Mienteim, lömmt die Lehdie wo die Lämp geschickt hof, ins Haus un sieht grad, wie die Btidget das Pressent einpacke dahi. Dem Katlic feine Frau hot awwer die Lehdie nit geiennt un hoi, wie ie gefragt hot, was se do mache behi, ganz treiherziq die ganze Storie betzel)!t. Wie ich widder in das Sittenrubm komme sin, lzot mei Freind an die Launich elege un hot Kreiing Spells gehabt. ie se mich gesehn bot, do is se nifgeifchumpi un hot geiickt wie liehsig un bot mich e Daunkahling gewwe, wie ich in mei anzes Lewe noch keins kriegt den« 1ann is se fortgetonnt un ich ben in meine Wuih die Bridqet cnaus »ge schmisse. «Wunnere Eie, daß ichmnhp sin? un daß ich niels Um Krismekz gewweJ Mit beste Riegalsriss Lizzie Hansftengci. ----.-— Eutwischt. — Kriminal Novelle-ne von For-n C. Oiggirsp botharn. Deutsch von Wilh. Thal· »Ich höre gern von Ihren Erfolgen crzahlen,« sagte ich in fröhlichern Tone zu meinem Freunde Te Worte-, dem bekannten Detettiv, als er nnz eines Abends mehrere Geschichten seiner Triumphe erzählte, »wiflen Sie aber keine Geschichten, in denen die Verbre cher triutirphiren?« »Oh, eine Menge.« Versetzte er lachend. »Wenn Jemand in sechzig Fällen von hundert Erfolge erzielt, so ist das schon ein sehr schlauer Fuchs. « Gewöhnlich aber sind Mißerfolge nicht interessant. Ein Mißerfolg indessen, der mir selbst widerfahren ist, als ich noch der Kriminal - Polizei angehör te, dürfte weitere Kreise interessiren. Die Sache ist nicht so ehrenvoll für mich, aber ich habe den Augen der sich daran knüpft, längst vergessen. Aller dings muß ich zu meiner Vertheidi quna hinzufügen, daß der Mann, der mich hirkter’s Licht führte, einer der schlauesten Spitzbuben war, der noch andere als mich gefoppt. Der ge wöhnliche Verbrecher ist wie der Hase in einer Schnitzeljagd, er hinterläßt immer eine Spur-. Aber Dramond war ein schlauer Bursche. »Was war dieser Tramond fiir ein Mensch?« »Erinnern Sie sich noch an die As faire der Blacketts - Bank in den sieb ziger Jahren?« «Nein!« »Nicht? Nun, das war ein sehr sensationeller Fall, und alle Zeitungen waren voll davon. Die Geschichte ist wetrlth daß ich sie von Ansaqu an er za e· Pech Yorman zuramono war vor zwanzig Jahren einer der bekanntesten Leute in Manchester. Er stand an der Spitze der Blacketts - Bank, und die selbe war in Manchester to bekannt, wiedie Bant ioon England. Sie ar beitete mit allen Klassen der Gesell schaft, und hatte in vielen großen Stadien Englands Filialen. Sie wurde zu Ende des vorigen Jahrhun derts gegründet, und Generationen von Blackelts hatten in ihr gewirkt. Die Firma wurde geleitet von den Herren Vlackett, Jepson nnd Boyle, und Dramond war ein Neffe des Letz teren. Er trat in seiner Jugend in das Banlhauä und wurde später Theilhaber. Seine Campagnons wa ren schon beiahrte Leute« und so fiel die Leitung des Hauses bald nach und nach ganz in seine Hände. Er war ein vornehmer Mann von mittlerer Größe und immer tadellos gekleidet. Er war sehr tüchtig und gastfreundlich, und seine Manieren machten auf jeden, mit dem er in Be rührung kam, den günstigsten Ein druck. Die Bank nahm unter seiner Leitung den größten Aufschwung und seine Mittheilhaber hatten zu ihm das denkbar größte Vertrauen. Plötzlich aber tam der Krach. Er war wie gewöhnlich nach dem Norden zur Jagd gefahren, und eines schönen Tages kam es dem alten Jep son in den Sinn, die Leitung der Bank dürfe nicht mehr wie in früheren Jahren bei der Abwesenheit des Chefs ausschließlich dem Kassirer überlassen bleiben. Die Beamten wunderten sich, daß er seden Morgen nach der Bank lam, und bis in den Nachmittag hineinar bettete, was er nicht mehr gethan hat te. seit Dramond die Zügel des Ge schäfts in die Hände genommen hatte. Der alte Mann steckte seine Nase in alle Bücher, zum großen Aerger der Betheiligten nnd fand zu seiner gro ssen Bestilrzung daß etwas nicht stimmte. Es war ein Defizit von un-. geföhr 70 bis 90,000 Pfund. Er zweifelte an seinen Berechnungen, ging die Arbeit noch einmal durch und kam zu demselben Resultat. Er rief seine Kollegen zusammen, mit Aus nahme von Dramond, sagte ihnen, was er entdeckt hatte, und man nahm eine neue Revision vor. Das Resultat war dasselbe, und sie schickten ein dringendes Telegramm ab, in welchem Dramond zurückgerufen wurde. Wie ich bereits gesagt habe, der Mann war kein gewöhnlicher Verbre cher, und als er ihre Bemerkungen hörte, lachte er ihnen ins Gesicht und fragte sie, was ihnen einfiele, ihm den Urlaub zu stören, nur weil sie nicht rechnen könnten. Er fügte hinzu, es wäre schon gut, aber er wi.rde ihnen bereits am nächsten Morgen beweisen, daß sie sieh geirrt hätten. Seine Wette imponirten ihnen, und sie gin gen daraus ein. Am Abend kam er wieder nach der Bank, sagte demWiich ter, er hätte noch ungefähr anderthalb Stunden zu thun und steckte noch eine Summe von 30,()0() Pfund ialtbliitig in die Tasche. Am Morgen war er verschwunden und hatte die Keelheit, einen Brief zu hinterlassen, worin er se« Inen Compagnons alles erzählte, , was er gethan hatte Die Polizei wurde gerufen, und die Ban setzte eine Belohnung von tau send Vfund aus. Drei Deiektivs wur » den mit der Angelegenheit betraut und wir waren der Ansicht, er würde in i wenigen Tagen in unseren Händen ; fein, kenn er ionnte unmdglich das ! Land verlassen haben Es war fast ; Mitternacht, als wir die Bank verlie ßen, und da alle Häer telegraphisch so konnte seine Verhastung nur noch eine Frage der Zeit sein; ich selbst wurde nach Liver Vool beordert Drei Tage vergingen, dann eryiei r ich die Nachricht, er wäre in Falke ftone von meinem Kollegen Gregson verbaftet worden. Ich war fehr är gerlich, fügte mich aber in das Unver ineidliche. Der Gefangene wurde trotz seiner Protefte nach London gebracht, wo er den Beweis lieferte, daß er ein unter dem Namen James in Paris lebender englischer Kaufmann war. Obwohl er sofort freigelassen wurde, io theilte er sein Erlebnifz trotzdem den Zeitungen mit, und in Folge des sen erhob sich ein Standal in der Presse bei dem die Krimina-- Polizei und ihre Organef tart geru» it wur den. Jn Folge dessen wurde ein vertrau- J liebes Eircnlar an die Beamten erlas sen, mit doppelter Vorsicht vorzugehen und eine Verbaftung nur dann Vorzu nebmen, wenn man fest überzeugt war, daß es sich um den echten Dra niond handelte Wie gesagt, ich war in Liverpool stationirt, um darauf zu achten, daß der Durchganger nicht die Bereinigten Staaten erreiche. Jch besuchte jedes Schiff und blieb bis zum letzten Au genblick auf Deck. Meine Meinung war« Dramond würde seine Flucht erst nach einigen Wochen in’S Wert setzen, wenn die Nachforschungen nachgelas sen hatten, und die Ereignisse gaben mir recht. Bier Wochen nach seiner Flucht befand ich mich auf dem Dam pfer »Madrid« und wartete auf die letzten Passagiere, die in einem Boote berangerudert wurden. Als dasselbe anlegte, erregte ein in demselben sitzen-« der ältlicher Mann meine Aufmerk famleit. Er sah sich ängstlich und scheu um« und als er das Deck betrat, hörte ich, wie er einen Seufzer der Er leichterung ausstieß. Er machte aller dinas den Eindruck, als wäre er 60t Jahre, und Drarnond war erst 40, doch ich war fest überzeugt, daß er sich vertleidet hatte. Ich wußte Bescheid. Wenn mich mein Spiirfmn nicht ganz täuschte, so hatte ich den Gefuchten vor mir Deg halb aing ich zu dein Kapitiin, nannte ihm meinen Stand und Namen, nnd bat um die Erlaubniß, die Reise nach New York mitmachen zu dürfen »Gewiß, gewiß, « sagte Kapitän Odibam »wenn Sie glauben, daß wir Jhren Mann an Bord haben, so wer den wir Jhnen unsere Hilfe bei der Verhaftung des Mannes nich: vorent balten.s· zrch oanrre rom, uno ging ymumec, um mir die Passagier-Liste anzusehen. Der Passgier, den ich im Verdacht hatte, reiste unter dem Namen Novell. Mit Hilfe des Stewards tam ich bei der Tafel Rodell gegenüber zu sitzen. Ich hatte eine Woche Zeit, ihn zu studireu, und fo gab ich mir am ersten Tag die größte Mühe, nicht gleich durch zu genaue Beobachtung feinen Verdacht zu erregen. Ohne ihn scheinbar zu beachten, tonnte ich doch bemerken, daß er sich sehr unbehaglich fühlte und alle seine Nachbarn ängst lich anstarrte. Er sprach während des ganzen Mahle-D- tein Wort und zog sich« sobald es vorüber war, zurück. Ich verbrachte einen sehr angenehmen Abend. Mein Nachbar zur Linken war Sir Wilfried Lyichett, ein Sohn des Lord Varmore, ein liebenswürdi ger junger Mann von dreißig bis dreiunddreißig Jahren, der sich von seinen Standesgenossen durch sein un gezwungenes, freundliches Benehmen vortheilhaii unterschied. Ich nahm mit Vergnügen seineAus sorderung an, eine Cigarre mit ihm aus Dect zu tauchen und wünschte mir ielbst Glück, eine so angenehme Be kanntschaft gemacht zu haben. Am nächsten Tage schien sich Rodell etwas behaglicher zu fühlen, wahr scheinlich hielt er sich sür gerettet, und ich hatte verschiedene Gelegenheiten, ibn zu beobachten. Er sagte mir so — gar guten Morgen und bemerkte, als ich an ihm vorüberging, daß wir eine gute Uebersahrt haben werden. Wäh rend des Mittagsmahles unterhielt er sich mit seinem Nachbar, schien sich » aber von Zeit zu Zeit zu erinnern und lfuhr in ganz eigenthiimlicher Weise i mit der Hand über seinen Bart. Jch , sah sofort, was das zu bedeuten l)attc, »der Bart war falsch, und er befühlte T ihn, ob er auch noch richtig saß. I Ich bemrlte das mit großer Genug thuung, denn, wie ich fab, hatte ich mich nicht geirrt. s Mein ariftolratischer Freund war « der Liebling sämmtlicher Passagiere, namentlich der Damen und ganz be sonders liebenswürdig war er zu mir. Er bestand daraus, ich müsse von sei nern Wein kosten, dann gingen wir wieder auf Deci und begannen zu J Plaudern. ,,Uebrigens, Germaine,« meinte er. ; »Ist Ihnen nicht der merkwürdige Mensch aufgesallen, der Ihnen gestern Abend gegenüberfafz? —- Wenn ich nur ein Bischen Menschenlenner bin, i so glaube ich, der Mann hat etwass auf dem Gewissen. Haben Sie nicht s bemerkt, wie ängstlich er sich immer l umfah? Der Mann macht den Ein druck. als wenn er sich verfolgt « glaubt.« ·,,Dasselbe habe ich auch schon be niertt,« Versetzte ich. »Ich möchte wissen, ob es wohl ein Verbrecher ist, der zu entfliehen ver sucht? Da habe ich neulich von diesem Drainond gehört, der die Detettives so schlau gefoppt bat. Ob er das- am s Ende ist?« fügte meinGesiihrte lachend ( hinzu. War es nun der Wein, oder die ; Ehre, mit einem Aristotraten zu spre chen, jedenfalls erklärte ich ihm, wert ich war und wofür ich Rodell hielt. ( Die Verwunderung meines Gefahr- . ten war kaum zu beschreiben. »Sie i sind ein Detetliv?« rief er, »auf Ehre, ich hätte Sie für etwas ganz anderes gebalten.« « Trotzdem blieb er ebenso liebens würdig wie vorher und sagte mir, je denfalls, um mein Vertrauen zu er widern. er wäre Lord Dislem der är teste Sohn des Lord Barmore, reise aber aus bestimmten Griinden unter dem Namen seines Bruders. »Ich habe vor drei Monaten in London eine Ameritanerin tennen ge lernt, ein entzückendes Mädchen. Mein Vater will mich jedoch mit meiner Consine Verheirathem und dem will ich entgehen, Aber kommen Zie, wir wollen eins trinken.« Am nächsten Tage schien Rodell zu meiner großenVerwunderung all seine Furcht verloren zu haben nnd war in fröhlichster Stimmung Er unterhielt sich längere Zeit mit mir und erzählte, er wolle einige Freunde in Pl)iiadel phia besuchen. Als er fortging. sah ich, daß er ebenso wie einen falschen Bart auch eine Perücke trug, doch ich hatte noch einen deutlicheren Beweis für seine Jdentität. Dramond fehlte der kleine Finger der linken Hand, während die Rodells dem Anscheine nach vollständig waren. Dagegen fiel es mir auf, daß er den kleinen Finger steif hielt, und ich bemerkte bei nälxrer Prüfung, daß ich eine sehr kunstvolle Nachahmung vor mir hatte. »Einem Sie einmal,« sagte er an diesem Abend, ,,glauben Sie, daß De tettioes an Bord sind?« »Detektives!« tviederolte ich; »das kann schon sein. Warum denn?« »Ach, nichts, nichts,« versetzte er verwirrt. »Ich kam eben an einem Menschen vorüber, der wie ein Deter tib aussieht.« Dann fuhr er nach tur zer Pause fort: »Ich wiinsche,« wir wären erst in New York.« i ,,:wegyaw.-" »Weil —- weil ich mich auf dem Wasser immer nerviig fiihle,« sagte er mit noch größerer Verwirrnna. »Ist das Jlsr Mann Z« fliisterie mir Lord Diglen am Abend zu. ,,Ja,« versetzte ich, »ich werde ihn verhaften, sobald wir an Land sind.« »Gut,« entgegnete er. »Ich bin auf den Spaß begierig.« Am nächsten Taae verrieth sich Ros dell noch auffallendcr. Es- wurde ein Spiel auf Deck ar ranairt, Und er spielte mit. Es war sehr heiß, und Rodell und einige an dere zogen ihre Jackets auss. Rodell begann, sich die Hemdärmel auszu trempeln, besann sich aber plötzlich an ders nnd tndpfie sie schnell wieder zu. Doch ich hatte den Anker wohl be merkt, der auf dem Arm :ättowiri war nnd der auch im Signalemeni deLJ Durchaängers figurirte. Er war’s, wir hatten den Voqel und wie ein Kindtoar er in die Falle gegangen! Ich verbaftete ihn, als er sich an fchickie, an Land zu gehen. Seine Verwunderunq war so groß, das-, ich in lautes- Lachen ausbrach. »Sie sind ein Deteltioe?« stammelte er und be tbeuerte laut seine Unschuld. Doch das nützte ihm nichts, und als ich sei nen falschen Bari « und seine Perücke erwähnte, verfiel er in tiefes Still schweigen Lord Disley beglückwünschie mich und wir nahmen mit herzlichen Hän dedriicken Abschied von einander, wo bei er die Hoffnung aussprech, mich bald wiederzusehen. Am nächsten Tag stach ein Steamer nach England in ee und ich brachte meinen Gefangenen auf demselben zu rück. Seit seiner Verhastung hatte et fortwährend seine Unschuld beiheuert und mir gedroht, er würde Genua thuuna fordern. Wir hatten eine guie m Uebexahrh und ich brachte meinen Gefangenen sosort nach Manchester, doch wie groß war meine Bestiirzung, als die dortige Polizei erklärte, der Verhaftete wäre nicht Dramond. Jch faßte ihn trotzdem und erklärte: »Warten Sie nur, bis ich ihm Bart und Perücke abgenommen habe.« Man ließ Mr. Jepson holen, um ihn zu rekognosziren und nahm dem Gefangenen Bart und Perücke ab. Doch der Bankier schüttelte den Kon und rief wüthend: »Sie Narr! Der Mann ist ebenso wenig Dramond wie Sie und ich-!« si- e- se Die Sache war sehr unangenehm für mich, und ich hatte eine Zeit lang Unter ihren Folgen zu leiden. Rodell schlug Lärm und das Bankhaus fand ihn mit 200 Pfund Sterling ab. Noch größer aber war meine Demiithigung in Folge einefz Briefes-, den ich kurz darauf erhielt. Jchs habe ihn hier in meiner Brieftasche, denn ich trage ihn stets mit mir herum und will ihn jetzt vorlesen. Mein lieber Herr De Warte! Sie find wirklich ein Genie, und ich, Jhr Freund Lord Disley, in Man chester unter dem Namen P. D. Dra mond, bin Jhnen äußerst verpflichtet. Ich hatte Sie wohl an Bord schon am ersten Tage bemerkt, glaubte aber nicht-, daß Sie mir meine Aufgabe so erleichtern würden. Rodell ist ein früherer Schauspieler, dessen Bekannt schaft ich gemacht habe und Sie wer den mir zugeben, daß er ein sehr ta lentvoller Darsteller ist, sogar bis auf den kleinen Finger und die Tättowi rung hat er mich topirt. Noch-was meinen herzlichsten Dant. Ihr dankbarer Freund Percy D. Dramond. »Es ist mir später noch so mancher Verbrecher entwischt,« schloß Warre Feine Erzählung, »aber in so unver schämter Weise hat mich keiner wieder geprellt.« -.———.-..-.—. Humokiaisch « Fuhr gnädig- . . »Herr Baron, Sie verzeihen, aber ich ? habe seit vier Monaten keinen Lohn er halten !'«—,.Jch verzeihe t« M starke Ginbitdung. Schauspieler (der mit faulem Obst hombardirt ivird): »Das Publi kum scheint zu wissen, daß ich Vegetas rinner bin.« sitt-ink- Mißverständniss. S ch a f f n e r: »Oberammetgan! Rückwärts entsteigen !« — Bauer: »Sactetoi, dös von hint’ aufifteig’n hot den Teifi g’fehn !« Vorwort-te sagst-:le »Und was haben Sie in München Alles gesehen, Herr Süffekl?«—«-O» mei’,netviel! Alleweilnnroeninner’n E Boden von an' Masztrug !« Hm Miene-: Gase. »Das (—5afchans, finde ich, ist für Uns ein große-Z (tjlüik.«—»(xsewif3, ohne Cafehans hätte man rein nichts zn thnn nnd mnn wüßte nicht einmal, wo man das thun sollte !« Zerstreutticit. Professorsgattim ,,Abet, Männchen. Du bist ja Doch mit dem Rade ausgefahren nnd jetzt kommst Tn ohne Rad zutjict!«——ProfeHor: »Hm, da habe ich eswantfcheinlich beim Blumenpfliicken stehen lassen. Es war mir auch auf dem ganzen Heimwege so, als fehlte mir etwas !« Verlorene xicbwmütp Fremder: »Sagt ’nmi, warum bessert Jhr das Tuch nicht aus«-« Es regnet ja herein !« — Lii n d i i eh et Wirth: »Heute kann nmnKJ der net augbessetm bei dem Wetter !«——F re m der: »Ihr tijnnt es aber repniirein weiiii’6ii110n ist.'«-—W i rt li: »Wenn"e schön is, iI’ nimmer iidti)i"·« Yascrncnliofblütlirn. ,,Piefle, nmelxcn Sie nicht ein Gesicht wie der chinesiiche Drache, der eine Schnutrbartbinve nnilegen sollt« O I O »Ich lasse Euch nnchexerzirem bis Jhe Alle Gesichter macht, wie eine Kommer zienratlistochtet, die eine Liebeseetlijrnng auf einekaeipfennig-Pofttatte kriegt !« Merkwürdigc Entschul digung. ,,Kellner, rufen Sie mit 'mal den Wirth! Jch habe in der Snppe ein rothblonbes Haar gefiinven!«-—.O, bitte, tagen Sie’s ihm nicht! Tet Mann hat ein sehr weiches Gemiithz er würde sofort weinen, denn das thät’ ihn an feine seiixie Frau erinnern-die bot auch rotbblonde Haus gehabt i« m sindlimt Frage-. dün gchen Cum Vater, der eln bedeutenden Gewinn in der Lotterie VI macht hat): »Papa, bist Du jettse Protz?« Nov-L «Bianla, sing' doch mal den Deer lchasten das Lied, das Du beim Pro sessor Billet-die Stunde zu 20 Mat —eiustudirt hast. l« Ging ganz Moderne. »Wie geht’s denn der Frau Win dig?«——,,D, die hat in der legten Woche ihre Zofe, ihren Glauben unJ ihre Haarfarbe gewechselt.« Hefe-holdem - Ei, ichick dich in die Welt hinein-— « Der Leute Wollen, Meinem Bescheiden brauchst du nicht zu sein, Bescheiden innka bit-scheinen. Yodenlskliklje Fragen Fräulein A.: »Hast Du scho’ das legte Bild unserer Freundin CllY gescheit ?«—F r ä u l e in B.: »Sieh sie darauf hübsch oder natürlich aus« Durchsrliaut « G a st (zum Piccolo): »Warum lam Tu nicht, als ich vorhin an’s Weingla ilobfte2«-—P i c c o l o: ,,Eutschuldigen, ich dachte, Sie wollten wieder eine Redd halten«-« Genirgfaiw « Er: ,Wie, Dn willst durchaus lik Seebad, obwohl Du meine niiszlicheni finanziellen Verhältnisse kennst?«--· Sie: »Ja, freue Dich doch, daß ieI mich iuit Wasser beguiige!« Malitiöek Dichterling: Waben meine Witze, die ich eingeschickt habe, Jhnew nicht Freude bereitet?« —- N edaks ten r: »O ja, man freutscchja immer-» wenn man alte Bekannte wiedersteht. « Ein clirgoizigrr Fuhqu »Ich bewundere blos das Rasfines ment, mit welchem Sie den Einbruelx ausgeführt l)ahen!«—»Ja, ich wollt dein Herrn Rath a inal zeigen, was in unierein Uuch heutzutage geleiste« wird!« Eine-irre Hilfe-. J q· isni nun in l ' »Herr Doktor, ich bitte, mir ein« Mittel gegen meine rothe Nase zu ver schreiben. Jeder hält mich sür einetr Säufer, nnd ich bin doch der nüchternste Mensch !«-——,,Da bleibt nichts Anders übrig, als daß Sie wirklich sa sent« Heim Photographrm Pl) otogra ph: »Nun bitte, liebe Fran, machen Sie siir einen Augenblick ein freundliches Gesicht !«-—Fran (zn ilirem sie begleitenden (8)’atten): »Hast Tn Unverschainter anch den schon anf gehegt?« Yinfäuigo Drohung. »Na so ein Maleiiz-Kanarienvogel! Eine ganze Stunde lang mache ich nun schon Jagd ans itni, ohne ilni zn san gen. Aber warte nur, dn kleines Biest, wenn ich dich jetzt nicht triege, wirst du olzne Gnade gebraten l« i Hctbstbcwuskt Lientcnant A.: »Die Tochter des reichen Bankier Protzbansen hat durch einen plöylichen Schreck die Sprache verloren, die Aetzte sind der Meinung, daß nur ein gleiches Ereigniß oder eine unerwartete Freude sie wieder in Besitz derselben bringen tann.« Lienienant v. B.: »Ach-werde Oeiratlsgantrag machen !« Gewissenhaft Nichter: .,Angellanter, lind Sie l schon einmal vorbesirnfi?'·—Anges lln g ter: ,,Nee, Herr Jcrichishof.«— Richter: »So? Die Alten besagen aber, daß Sie schon Verschienene Male vorbelimst iind.«—-Anqellnqter: »Du jede irl zu, Herr Jetichisljof, Sie lmben mir aller jefrngi, ob ick schon eew Mal vokbcfirnfi bin, nn dct lonnie ick als Ehrenmann doch nich nsf meinen Eid nelnncn.« Ein notter Häswiegerlohtn le- ncto Schmiegermütter sind ·ie Meinungen verschieden; Ich meineetneiw qoiilobl ich bin Mit meiner ganz zufrieden. Jüngsi war sie —nnbernien— hier Bei nns aniei1c’ge Wochen; Es wurde zwischen ihr nnd mir Kein böses Wort gesprochen Jch fand an il)r——-’s ist fabelhaft lind wahrlich keine Lüge-— Nicht e i ne böie Eigenschaft, Nur lauter schöne Züge. Und jeder Ezng bewies mir mehr, Wie groiz und reich ihr Geist ils Jle ich ö nsie r uq war freilich III Miidem sie a gereisi iß.