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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 19, 1900)
Ei Offenei Schreibebrief von cizzie HanfstengeL WI Jch denke, bevor daß Sie den Brief kriege, stn mir schon widder heim, ich ·«tt grad so gut den Brief selbst mit ringe könne, awwer ich den grad ncch e Stamp »ehabt un ich hen nit ge wi t, ob ics den auch in e annere Ziitie iu se kann. Ennihau, die Letter Ker riers wolle auch lewe. Der Philipp mackit noch immer keine Anstalte, wid der ei Wißkersch zu rehse. Er sagt, es wär der Steil, daß mer tei Wißtersch wehte deht un er drht nit sehn, warum er nit e wenig de Steil mitmache sollt. Ich hen zu ihn gesagt, ich wollt gar nicks dagegen sage, wenn er seine Lucks e wenig impruhse deht, awwer mit-Jus Wißtersch deht er horrid gucke un von wege sein Bahlhett wißt mer ietzt gar nit mehr, kvo sein Fehs anfange und sein Kopp usshöre dedi. Das bot er nit jegliche. Wisse Se sein Bahlhect, den ers Niemand menschene, er nimmt das sor en Jnsolt un ich sm schuhr, wann ich noch mehr driwwer gesagt Fitt, der Feller wär hingange un hätt Ich e Wirt gekauft. So ebbes hätt Ich awwer unner keine Umstände zugewwe, liewer hätt ich mich e Diewohrg kriegt For den Riesen hen ich auch nicks mehr Xsagb Der Wedesweiler hoi den Phil n ganze Dag mit sich fortgenomme unich hen e paar mol bei die Wedes weitern driwwer komplehnt, awwer die tgesagt, ich wär iuhlisch; «einige rau mußt ihren Mann e wenig Frei it gewwe un wann sie’s auch nit gleiche deht. Der Mann dehi ganz annersch zu seine Frau ackte un lsei annere Oieh chens könnt mer dann r; anch dieZii el e wenig schärfer anziehe, mitaus da er iicke dedi. »Man nur, bis ich mein Alte widder heim hen,« hot se gesagt, »dann iann ich ihn um en Finger wickele un er sagt noch nii - puh.« oich hen die Weder-weitern in ! mer Jnieii recht new-we müsse. Do kann mer doch sehn, daß mer von so e jun e Frau immer noch ehbes lerne kann. ch hätt vielleicht manches hawwe konne, wann ich nit immer so strickt mit den Philipp, wo mein Hosband is, eroese wär. Es is e Fäckt, daß der » hil arig gut zu mich geiveie is un ich Im sguhh das is nur« weil ich bei ihn kein ict erehst hen. Well, ich hen mich die edesweilern ihren Ettweis genohtißt. Einmoi hen ich mich aw wer doch geärgert, daß der Phil immir so an den Go is un daß er sichsei Wiß iersch ah hct schehie losse. Eine von die Lehdies, wo in denselwe Hotel wohne, hoi emol zu mich gesagt: »Seh, Mis sus, ich deg awwer doch nit erlaube, daß mein ohn so alle Nacht auiieit is. Jch hen Jshne Ihren Sohn jetzt schon drei Nächte, wann ich mit mein gosband heim sin ionune, an die auerie gesehn un ich denke, dort He hörn junge Leit Nachts nit hin.« - ch ann Jhne sage, ich hen putrinier die i kriegt, wie ich das gehört hen. e t dente Se nor einol an, hat die mein alte Esel for mein Sohn genom me! Entweder guckt der Phil wege sein glatt geschehfte Gesicht io jung, odder ich gucke io alt, eins von beide. Ennihau hen ich’g nit aern qeiehn un nit ern gehört. Jch Quote doch eniweg nit o alt, als wann ich en Sohn Von acht un serzig Jahr hawwe tönnte· Jch hen awwer mein Meind uiigemacht, nicks zu den Phil zu sage, bitays ich n die Wedesweilern ihren Ettweig olge wolle. Uii en schöne Ort-end hen mir widder emol alleins dogehodt» QieYennsohis ware fort un do lzot i M . « - be- stich immer sei-nicht« was vie Wevesweilern eiaqk: »Seh, Liz ie, hen e feine sviez ich hen schon so vie von die Bauerie gehört, un ich deht auch gleiche emok hinzugehn; mir sin jeßi ganz allein un deshalb wolle mer uns dresse un gehn emol l,in. Ich sin fchuht, mir könne kattse Fonn kien. Mer duhn Wehks for unsere Feine-L oe daß Niemand soc uns uns zu vers kecke braucht un kann schiewe met los.« Wedesweilekm Jien ich ge Lagh dort hen diesente Lekibies nicks zu uhn, mir bleiioe hübsch neim un das is e Lati besser, als wann mer on so eni las gehn deine. Do kiok mich die We estoeilern ausgelacht Sie fagi, ich wär doch jetzt schon zierniich in dieWclk serum komme un se könnt aak nik sehen, wie ich noch so alkfäichende Eidieö hatowe könnte. So bot se mich in ei nem fort getiest, bis ich schließlich ge sagt hen, well dann leitet av. Mir ben uns dann die hurrie uffgefickskz ich ken eins von die Wedesweiletn igte Ei ifche Bannets uffgesedt un mer en eh s angezer un- dann sin mer los. Wie met an die Baurie komme sin. o meii Was is do e Lewe gewese. E stand ok's do gehabt, wei met hen hatdkie rch kommen konne. Un do MU- sv e ganze Gänq Lohfetftz die gar — nit gegliche den. Die Wedeöwetlern hot awwer gesa. t, sell wär ganz schön un ichsollt mi nor nit scheniere. Emol hen ich so enFeller ais sei Korns gesteppt, dass er en ganz serchierliche Haller gelo se hoi, ich hen aiower nickö drumm gewwe. Wie mer noch e wenig weiter lifn komme, hat mich auch so· en srecher z eller in mein Arm gepinscht un hot gesagt, ,,Hello, Fäiiie!« Den hen ichsawiver angeguckt, als wann ich en fre e wollt. Jch kann Jlme sage, ich hen e Muth gehabt, als wann ich hen boste wolle. Wenn mich awwer Ietzt noch emol einer totsche duht, ben i gesagt, dann giedt’s e Unglück. Die edesweilern hot immer gelacht un hot gesagt, ich sollt doch tein uhl aus mich mache un sollt auch pin che, eB duht uns ia Niemand tenne. Well, ich hen mein Meind ufsgemacht un wann ich emol mein Meind uffgemacht Ren, dann hen i en usfgemacht, das eißt, wie met u f deitsch sage duht, i meine Bistes Jn Front Von e ereiethee iehter hot e immerse Kraud gestanne un die Wedesiveilern hat tei Ruh gehabt, bis me: uns do durchgetrautet hen. Wie mer grad mitte drin gewese fin, do siehl ich mit einmal, wie mich en Felle: um mei Wehsi lriegt hot, mich an sich gekogen i hot un gesagt hoi: Her Lizziet Well, s do hätte Se mich awwer einol sehn l solle! Jch en mich erum gedrept un ’ en den Fe er aivwer eene uff ei Ge i i geschmisse, daß die Spatts eraus ge loge sin. Der Feller hallert un wie ich gucke, do is es mei altes Kameel, mein Philipp! Well, wie ich do gesiehlt hen, das könne Se mich gar nit glaue. hen nit gefiedlt, als wann ich e O rseig gewwe hätt. ich hen ge- ; fiehlt als wann ich- e ganzes Dutzend z Ohrfeige selbst trie gt hätt, jesser, : den We hen ich gesiehlt. Sie könne J sich den e, daß mer reiieweg heim sin. Es is nor e gutes Ding, das; der Phi- ; lipp iein Foß gerehst hot. Er hot ge- » sagt, wann er in sei ganzes Lewe tei s Pariere Lickin kriegt hätt, dann wär er s aitisfeit. Well, morge Früh gehn s mer heim un in en Daa odder zwei f lönne Se Händs mit mich schehke. i l Jahrg trulie, Lizzie OanfstengeL Gerichtet Erzählung von Olga Steinen Ein einfaches Zimmer. Einige Stücke darin erinnern an frühere »bessere Tage«, jetzt sind sie verschlos I sen, beschädigt und nicht wieder repa i ritt. Am Fenster sitzt eine blasse · rau ! und malt aus Fächer Amoretten, lu l men, Vögel; kleine Runsiwerte. Jn i einer Ecke spielen zwei Knaben von ; sieben und vier Jahren. ’ »Hunger, Mania,« ruft der Kleine. ,,Warte, bis ich sertig bin, sagt die Mutter. · »Hunger!« schreit er lauter, dring- : lt r. »Sitz-e die Mama nicht,« sagte der Aeltere, »wenn sie nicht arbeiten kann, haben wir nichts zu essen, das weiß ich chon!« ie blasse Mutter lächelt. »Johan nes hat recht.« Ader der tleine bausbäclige giebt nicht nach und seuszend erhebt sich die Mutter, uin Brot zu schneiden. ,,’ö nichts daraus." erwidert der . Kleine, »Fritzchens will was daraus.« »Es giebt heute nichts,« erwidert tie Mutter streng, »sei jetzt still.« Kleine Pause »Weißt du, Marna, früher da war’5 doch schöner,« sagt Johannes, »wir tser Papa noch manchmal kam, der hat uns immer zum Konditor gesiihrt·« »Zum Konditor?« echot Fritz. » nd ganz viel sriiher,« fährt Jo hannes fort, »du hat er doch bei uns » gewohnt, nicht wahr, Mutter« »Was du siir ein Gedächtniß hast« »Warum ist er eigentlich fort? · ie anderen Jungens in der Schule haben alle ihren Papa zu Haus« »Weil er sehr weit derreist ist, mein Junge, ich habe dir’s schon oft gesagt.« »Aber einmal muß er doch wieder locnmen.« »Wer weiß ——!J« In Zooanneg Augen steigen Tyra nen. »Jawohl, Mama, einmal muß er wieder kommen, ich bin ihm doch so ; gut. Er hat alles so schön verstanden, viel besser wie du — mit dem Waschen -— Und mit dem Anziehen —- iomnit er auch gewiss wieder, Mama?« »W, er wird schon.« »s ann denn?« »Ich ioeisz noch nichi.« »Er solt mich wieder aufheben und Fritzchen auch, beide auseinmal, er ist ja so stati, und wieder bis an die Decke, ja, der kPapa ist groß! »Weißt du noch, wie et dich einmal in die Höhe gehoben hat, vom Sosa hat er dich enotnmen. Du hast aanz lan irge fchrieen und da habe ich so gelacht, weil du so Angst hattest. Aber der Papa hat dich nicht sollen lassen, und dann ast du auch gelacht uno ihm einen uß gegeben. Wie das komisch war. Muttetn küssen doch sonst nur die Kinder. — ,,Plappere nicht so viel, bist du mit deinen Schularbeiten sertia?« « —- und der Papa —« « ie doch noch ein bischen« «Gie ch— dann —- det Papa —« »Hm Fast du Auch ein Butterbroi.« Das iaszt Johannes sich nicht mi mal sagen; mit vollen Backen bei t er hinein und s weint endlich. Beide Kna n lauen und die rau seht sich wieder an idre Arbeit. der es will nicht recht von de: Stelle gesen —- ja. wenn die Gedanken nicht to ren, sie tommen, ohne das sie es will, m« ig, unaufhaltsam und liihs i inen die onst schaffenssreudige Hand. ; Sie ieht sich an Rudolfs Seite in J ihrem eini. Die Liebe hat es gebaut. ; Dieser große, aristotratisch aus- " sehnde Mann hat sie lieb, sie, die Kleine, Unscheinbare, Feine, mit dem vollem Herzen, das sich doch nie nie kleinen Plänteleien zersplittert hat und das sie nun als unberriihrtes Ganzes ihrem Gatten entgegen-bringt Sie kennt seine Erfolge bei Frauen, sie sieht die bewundernden Blicke, die ihm folgen, auch jetzt nach, wenn er an ihrer Seite geht, und sie ise stoiz aus ihn und stolz, daß er gerade sie gewählt hat. War es um ihr Per miigen? — Nicht doch, andere besitzen i riel me r, also sie ist’s, ihre Person ! ganz a ein. Von ihren Maltiiniten ,at er ja kaum etwas actvußt, auch ni t. daß sie, als prattisches Mädchen, die elben zu urrwerthen weiß und einen eisernen Fonds angelegt hat sur —- schlechte Tage werden ja nie kom men, aber fiir die werdende Genera tion- die lann’s gewiss brauch-wo sze ist praktisch und tücktia Fast demu rhig steht sie vor ihm. als sie es ihm so t, und er ist gar nicht stolz und !ä t sie gewähren. · Johannes wird geboan und erhöht ihr Glück. Des Abends iiht sie stun denlang an seinem Bettchen und ke wacht das holde Wunder ——- Rudolf blieb immer sehr lange aus ——- im Ge schäft natürlich. Eines Tages erzählt er ihr, daß er sein Geschäft auflöse, sie staunt —- warum? »Es ist eine große Hausse in mei nen Artikeln,« sagt er, »ich tann bei der Liquidation noch verdienen und dann hat man mir eine vorzügliche Stelle angeboten, man tennr meine Fähigkeiten, ja, ja, man reißt sich um mich, Kleine,« und dabei tußte er sie auf den Mund. Wie tüchtia er doch ist« wie geschahtt Welches Glück, ihn zu besitzen! « — Einmal —- Jtudols ist gerade ni t anwesend —- priisentiet ihr ein Ka - senbote einen Wechsel zur Zahlun . Sie hat von. Geschäften keine A - nun-f. »Mein Mann ist nicht zu Hau e," sagt sie. »Heute Mittag um zwölf Uhr ist der letzte T»ermin,« erwidert der Mann gleichgultig und geht. Jn Unruhe er wartet sie ihren Gatten. »Was ist das mit dem Wechsel?« fragt sie nach dem ersten Kuß. Auf Rudole Gesicht malt sich Erstaunen. »Von mir sind keine Wechsel im Um lauf, Kleine, da muß ein Jrrthum vorliegen. Jch werde sofort nachsra gen.« Abends kommt er mit dem hei tersten Gesicht von der Welt. »Natür lich war’s ein Jrrthum und da habe ich auch Varietebillets für den Abend gitgebracht —- auf den Schreck, Aenn en.« Ein andermal. Ein Mann mit einer blauen Mütze erscheint, es ist der Gerichtsvollzieher, er fordert eine große Zahlung, widrigenfalls er in kurzer Frist pfänden müsse. Sonder bar, sie weiß von nichts, sie kennt auch nicht ten Namen des Gläubigers. Als sie Rudolf Mittags vrn dem seltsamen Gast erzählt, lacht er hell auf. »Da-J hat man von dem Namen Müller. Müller giebt es Hunderte in der Stadt, der Versoechölungen sind kein Ende.« Und da lacht sie mit, so herz lich, so sorglos, wie sicher ist sie un Schutze dieses Mannes. Aber der Vor Æll wiederholt sich, einmal. zweimal-— uddlf ist entrüstet, am liebsten möchte er um Namensveränderung einkom men, wenn es nicht eben der alte, ehr liche Name seines Vaters wäre. Man muß es sich gefallen lassen und von der limischen Seite nehmen. Das bischen Aerger wird eine Flasche Wein hinun terspiilen. »Komm, Aennchen!« und es nird noch der heiterste Abend. Rudolf muß plötzlich verreisen, er fährt in der Nacht, und weil sein Kon von vieler Arbeit angestrengt ist, im Schlafcoupe zweiter Klasse. Sie be leitet ihn zur Bahn und als sie nach Laufe geht, allein, weint sie vor Ban gigkeit —- wie ein Kind. Als er zurucktommt, ist er zerstreut und vergißt sie zu tüssen — zum ersten Mal. Sein Leibgericht schmeckt ihm nicht, er muß gleich wieder fort gehen — Geschäfte. Am Nachmittag kommt die Hauswirthin und srägt in beschei dener Weise, ob Frau Müller wrhl wisse, daß die Miethe seit einem halben Jahre nicht bezahlt seit Herrgott, wie das alles noch deutlich vor ihr steht! Sie starrt die Frau an —- schuldig — Miethe —- und auf einmal fällt die Binde von ihren Augen, die Rudolf so geschickt darum geschlungen, sie stottert ettoas von einem eisernen Fonds und daß sie nichts gewußt habe, daß aber bis Itachmittaa -«— da kommt Rudolf. Mit einem Blick hat er tie Situation erkannt. »Sie haben gesprochen-N — »Ja,« sagt die Wirthin einfach, »meine Hypotklengläubicer warten auch nicht; bis Nachmittag, Herr Müller, ant muß ich mein Recht auf Jhre « löbel geltend machen.« Sie smd allein. Hälsesuchend fliegt sie an seine Brust. »Rudols, was ist geschehen?« Und da erklärt er sich: alles ist fort —- alles, es sehlt sogar noch Geld — in der Kasse des Hauses, das er ver waltet, deswegen hat er die Reise e macht (im Schlascoupe zweiter Kla e, treust es ihren Kopf) —- einen kleinen Aufschub at man mir gewährt, aber was nu t as, ereat nichts mehr. »D ,« jubelt ie, »mein eisernet Fonds. »Nein« sagt er leise, »der —- ist — schon —- ort!« s- i i Oerrgoth wenn sie an die folgenden Tage denkt, wie der Schleier ruccweise 1 delt war und auch nicht mit ihren ranen reinzuwaschen. Die er Wust von Lüge· und Betrug, eine o staps lernatur, hervorgegangen aus anl heit und Genußsucht. Aber sie hielt zu ihm, denn sie war sein Weib. Sie begannz u arbeiten unablässig, ange gannt lEitir ihn, für sich, für das Kind. Eli-on ihrem Götzenbild wie es be h rei so e er werden von Schuld und chuldrn Iris-then ward geboren. Halb ge nesen, saß sie schon wieder am Arbeits tisch· denn sie braucht Geld, die-trank ett t alles aufgezehrt. Zum Glück ati egrößere Konten bei dem Kunst ändler, der ihre Malereien abnimmt. er Mann zahlt sonst pünktlich und gerade diesmal — Rudolf hat sie im mer zurückgehalten, wenn sie bescheiden mahnen will. »Du verstehst das nicht,« sagt er, ,,man darf einen Kaufmann nicht drängen, es könnte die Geschäfts Verbindung gesährden. « Zur Niiethe niird es noch gerade reichen, sie offnet i re kleine Kassette — sie ist leer! on einein furchtbaren Verdacht ge packt, eilt sie G dem Kunsthiind’ ..er Er giebt i r die uittungen von der Hand ihres annes über die längst entnom menen Beträge. Schlag auf Schlag Sie kommt in Rudols’s Bureau, Um u hören, daß er seit Monaten entlas fteäe ensei weil er absolut ni is mehr lei sa daß neue Unrege mäßigteiten vorliegen, wie sie bei der genauen Kontrolle nur ein spitzbitbischer Kopf er innen kann. Dieb! geli es ihr von en Seiten an die Ohren, Dieb — und da —- hat sie sich von ihm ge trennt, ihr Schicksal, wie das ihrer Kinder aus ihre eigenen Schultern nehmend. Ab und zu lam er, um die Kinder zu sehen und sie spazieren zu ·«hren, sie sträubt sich nicht dagegen, ie will den Kindern den Vater nicht ganz entziehen. Er bringt Kuchen mit, aber teinGeld. Die Zeit vergeht, nichts ändert sich. Fritzchen erkrankt, T und Johannes kommt zur Schule, die peluniären Sorgen wachsen Sie bit tet Rudolf, die Dotiorrechnung zu be szahlen——und das Schulgeld für ohanns da bleibt er fort, ohne ein weiteres Wort, verschwunden, ver scholleni Das ist nun über ein Jahr fer. Aus der Polizei hat man ihr ge agt, er sei fortgezogen, in seinem neuen Wohnort sei er nicht gemeldet, ein Bagabundentniff. er ist nicht zu fassen. Sie denkt an Scheidung, aker ; woher das Geld nehmen? Sie ist zu einem Scheinleben verurtheilt, vermel ken, vegetiren, arbeiten! Immer arbei ten, sonst ist sie verloren, sie und ihre Kinder. — Und während so die Ge H danken gehen, malt sie ihre Fächerblu ’ men, Amorettenl i Esfklingelt Sie nimmt die Lampe, geht dffnen —- und prallt zurück. »Du —- — Sie?« Ein roßer, breitschulteriger Mann drängt sich schnell herein. »Sie —- leben noch?« »Warum nicht —- ich schieße· mich » noch lange nicht todt-ich tcimpfe » eben.« »Warum dann das Verstecken?« s t,i;Das ewige Anaebettel habe ich a .« »Für — Ihre Kinder!!« »Du haft ja genua.« »Was wollen Sie also hier, das ist meine Wohnuna.« ,,Laß die albernen Romanphrasen. Jch habe ein Recht, hier einzutreten, ich bin dein Mann. Wir sind nicht geschieden. Laß mich in’s Zimmer, ich will meine Kinder sehen.« ,,Davon werden sie nicht satt.« »Jmmer dasselbe Gezeter. Ich kann nichts geden, ich muß für mih allein sorgen, wenn ich mal keine Stel lung habe oder krank bin.« ,,Dafiit haft du ihnen alles genom- , men, braver Musteraatte!« »Laß deine Moralvredigten, sie nutzen nichts.« »Dasweißich. Du wirst fett bei deinem Leben.« »Das geht dich nichts an.« »Warum tommft du also? Doch nicht, um zu sagen, ich habe nichts.« »Es muß noch ein Rock von mir hier sein, ein Winterrock, er war nicht da bei unter den Sachen, die du mir zu lammengepackt hast —- damals, ich» ann ihn jetzt gebrauckxn.« »Ich habe teinen.« »Sieh nur nach.« »Ich werfz es genau, daß Ich reinen habe. Wie kann ich wissen, wo derRock vor Jahren hingekommen ist!« ,,Wirthschaft, dast« »Jetzt gehet« i »Ich will erst meine Kinder sehen.« » »Sie schlafen, werte sie nich .« »Aber sehen will ich sie. Es sind meine Kinder.« » Achselzuckend nimmt sie die Lampe I und geht ihm voran in das Schlaf-zun mer. i Er dämpft feinen Schritt und folgt ihr. Ein spähender Blick qilt der Ein richtung, dann beugt er sich über die Betten der Kinder. Und die Frau betrachtet ihn. Sein Gesicht ist immer noch schön. Da ist die feine Linie von den Brauen zum Nasentüclen wie oft hat sie ihre Lin pen auf diefe Stelle gedrückt. Yk Der Mann fühlt den Blick. »Laß mich hier bleib-ein« sagt er kurz, rauh, als schäme er sich einer weicheren Regung. Minutenlan e Stille. Jm Herzen des Weibes togt . ein Kampf, Neigung und Abscheu, Verstand und Gefuhi. Nieder, nieder mixseiuchzcthdteitckzeåe hSoctgmmfem bleibe fest. en e i au. »atdu Brod sitt uns?« H l Nein —- ·abet dul« »Bei mir ist keine Altersver forgung.« 1 Weib!'« kreifcht er. . Johannes erwacht von dem Schut« i — fährt in die höhe und weist nicht, ob er wacht oder träumt. »Papa,« Iubelt er, »Papa!« ,, ungel« » apa, ich habe ein Gedicht gelernt, die ama weiß gar nichts davon, es steht in meinem Lesebuch, ein Gedicht zu deinem Geburtstag, aber ich sage es dir gleich, sonst bist du wieder sort.« Und sich den Schlaf aus den Augen reibend, nach hastiger Kinderart be ginnt er: »Du Vater hast viel Sorg' und Müh« Am Abend spät, am Mor en Früh Du gicbst mir Brod und or t für mich, Drum will ich auch recht lie en dich. »Was ist denn, Papa, ist’s nicht« schön? Es geht noch weiter: Du Vater Rast gar viel zu thun Und darxxt en ganzen Tag nicht ruh’n, Du scha st und mithest dich für mich -—-« Das Kind hält ängstlich ein, es sieht seinen Vater weinen, der große Mann steht da —- gerichtet — von seinem Kinde. Hastig küßt er den Knaben. »Seht schön, Johannes —- ich — freue mich — werde nur brav —- und folge der guten Mama —- ich tomme kielleicht —- nicht —- nicht bald wie -er.« Dann wendet er sich zu der Frau, die an den-Thränen würgt, demüthig, verlegen, ohne die Augen aufzuschla gen. »Hast du nicht doch —- den Rock — er ist warm, ich könnte ihn so gut brauchen!« Sie schüttelt nur den Kopf, sprechen kann sie nicht. Adieu!« Schwer und schleppend schallt sein Schritt — er ist fort. Johannes weint in seine Kissen. »Schon wieder fort, ich habe mein Ge dicht gewiß schlecht ausgesagt —-- ich wer so müde.« Die Mutter beruhigt ibn und mit leisem Schluchzen schläft er wieder ein« Still ist es. — Die Frau geht an einen Schrank, öffnet ihn und, ohne zu suchen, faßt sie nach einem Kleidungsstijck, de en Platz ihr wohlbelannt sein muß. --s ist ein Herrenrock. Sie nimmt ihn heraus, drückt ihr Gesicht hinein und bedeckt ihn mit Küssen. Modern- Yparkamkeit »Die Fqu von dem jungen Müller soll ja sehr sparsam seinl«-»Dag glaub« ichl Sie legt sich sogar täglich vom Hausbulttmgögelo etwas zurück für die Chescheidungsloslen l« Felsamcr gewiss-. »Wollen Sie mir den Weg ausdie ,Frauenalm’ zeigen! Jch bin der neue Bezirksamtmnnn!« —- »Tös lann a' Jeder sag’n. Zol)l’n S’ erst a’ paar Maß, damit i’ seh’, ob’S wahr is!« Gin guter Mensch. Waben Sie'g schon gehört, Herr Doktor? Geslern hat die Trauung Jhres Freundes, des Dr. Uebele, statt gefunden !«-—,,O, der Arme! Das hat er nun davon, daß er nie in seinem Leben ,nein’ sagen konnlel« Vierfache-: Insova Baier, der fich beim Professor über seinen Sohn erkundigt. Professor ,,Ziveinial mußte ich ihn schon einsper ren, weil er die Noten geiälicht hat, was soll nian nur init bein Burschen ansanaenP«-Vater: »Wissen’Srvas, Herr Professor-, geben’s ihm halt lanier Einfer, dann fälschi er gewiß keine ! mehrt« : Banne-Frechheit T Gendarm: ,,Woher haben Sie diese goldene Danienuhe?«·—Sin· bnbe: «Mich hat eine junge Dame zum Rendezchoug befielli, nnd dabei ? gab sie mir ihre Uhr, daß ich ja pünits , lich erscheinen soll i« i Gr me saur. » »Nun, wie geht’5 mit Jhrer Krank heit?«—«Tanie-im Prinin darf ich jetzt schon ein Glas Vier pro Tag trin ken i«—,.Wie soll ich Das versiehenP«-— »Nun, der Arzt hath mir erlaubt, aber meine Frau holi's inir nichil« Auftfch lö lTer. Bettler (der einen leeren Gelb beuiel fand): »Jetzt-wenn der voll wär' und i« wär' ehrlich und irieget an« ordentlich’n Finbeklohn und ianfei mir a’ Lotterieloos nnd irieget ’n hauptgewinn—nacha brauchst i’ mi’ auch nimmer so schief anichuu’n z'las sen, wenn i'-—betieln that l« schwere Aufgabe Jagdhern »Um 9 Uhr hat der Trieb zu beginnen. Haben Sie eine Uhr bei lich?«-Gehilfe: »Nein, qnilbiger Herrl« —- J a a b h e r r: uNun, das macht nichtsi Um i10 Uhr pfeift ja das Nebelhorn der Fabrik unten im Dorfe, und eine halbe Stunde zuvor lassen Sie die Dund' M if — pi· zärtlich-n Wir-wandten. Neicher Junggeselle (lefend): »Alle Menfchen sind Bruders-Nin laber nach meiner Erfahrung sind die I hälfte davon Neffen l« Richter: »Sind Sie schen vorbe strast, Angeklagtecf«-L a n d st r e i - eher: »Herr Landrichter, mein Wap penfchild ist noch unbesleckti« Gemis- möguch krit. »Warum spricht denn heute der Wirth kein Wort?«-—,,Ja, wisfen Sie, er hat sich vorgenommen, von jept an mit fei nen Gästen höflich zu sein l« » Zinses-us er. ? »Das ift recht, alter reund, daß Du Imich auch einmal besuchst-willst Du meine Frau iehenP«-—«Natiirlich-—ich kenne sie ja noch« gar nicht.«—-·,,Sei frohi« gleinos ngverständnisi. »Wie ich Sie eben im Parkiuchte, fuhr ein Soldat allein mit Jhrem Kin derwagen herum! Das ist doch etwas leichtiinnigesl«——,.D bitte, Madam', der Mann ist drei Jahre Kutscher ge weieni« Gier Opfer des Zorns-. »Und Sie fchweigen dazu, Frau Rechtsanwalt, wenn Jhr Mann so spät Nachts aus dem Klub heimkehrt?«— »Was soll ich thun, Frau Räthin, er hält dann innner fo glänzende Verthei dignngsreden l« Gntrüstet , Alte Jungfer (nachdem iie, au dem Waffer gezogen, das Bewußtfei wieder erlangt, init einem Blicke ou den Ehering ihres Retters): »Um-er ichämt, zieht einen aus dem Wasser und ist doch verheirathet l« Höchste Galassia-Xb W , ——.-—.—-.. geniert-eh l s« vi-- l Radler (der von einer hübschen Dame überradelt wurde): ,,Fritnlein, das ist der schönste Tag meines-Lebens i« Feier heran-geholfen. Balletteuie: »Wie,Arthur, den Brillantfchmnck soll ich nicht haben? Und der Gras v. X. bocnbnrdirt die Betty geradezu mit Brillanten!«—— Verehrer: »Ach weißt, ich werie eben nicht gern Steine auf Dich !« per bogtjafto GhierbäJdtgeU T hie r b ä n d i g er (erklärend): »Hier der Tiger, meine Herrschaften, eines der gefährlichsten und stärksten Raubthiere; mit seinem furchtbaren Gebiß zerreißt er sogar-die Beafiteais, die drüben im Restaurant servirtwers den .·« Hm tagender gewei-. Vertheidiger (eines Angeklag ten, der eines Eiiibrnchs beschuldigt): »Und meine Herren Geichworenen, als letzter Beweis-, daß mein Klient es nicht gethan hat, iiibre ich Ihnen noch an, daß mein Klient in seinem ganzen Leben überhaupt noch nichts gethan hat-« Zufriedene Irrt-w O L».«-.»-L) Weißt, Nanny, es ist ganz gut, das wir uns a so moderne BitreIihiit' ge kauft haben, sie machen halt jo schöne Figuri« Beim Veiratiigvcrmittlrv Herr: »Ich habe vor, mich voi meiner Frau scheiden zu lasseni«— heirathgvermittlerx »Aha, und« da soll ich Jhnen eine neue besorgen?« -—·detr: »Ja-aber sagen Sie mal, würden Sie die alte vielleicht inUIu Busch nehmen«-«