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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 19, 1900)
Issssssssssgsssgss sydoogooooooonogøog E Für die Jugend. Z IIUUQQQDUUQQUUBIQZ Eise Brsizigung des Piel von sp Tencrissa · Es war an einem heiteren, schönen blimorgen im Jahre 18 . ., als ein von vier Wagen mit flinken ltieren bespannt durch die Stra von Santa Cruz rasselte, der nscheinlich die Neugierde der Ein r in hohem Maße erregte. Jn » drei ersten Wagen saßen- dichtge drängt neunzehn Kadeiten der Fre atte die auf der Reede von Santa ruz nler lag, in Begleitung einiger II izärh Glückseliger Jugendiibermut lag auf den gebräunten Gesichtern der Ka deit n, die unter Lachen und Scherzen au den Wagen heraus nickten und winken, wo es etwas zu nicken und zu winken gab. ' Mit Hurra ging es aus der Stadt hinaus, die Landstraße entlang, durch blühende Kattusselder und Feigen alleen. Spanier und Spanierinnen in ihren malerischen Trachten, auf It erden oder Maultieren reitend, oder erbepackte Dromedare am Zügel fiilxrend zogen wie im Fluge an uns vorüber. Schnell war die eigentliche Hauptstadt von Tenerifsa ,,Ciudad de la Laguna" erreicht, welche jedoch durch die Hafenstadt Santa Cruz sehr in Schatten gestellt wird. Hier stiegen wir aus und unsre Osfiziere verteilten Eier und Wein zur Leibes- und Gei fiesstärlung der stets hungrigen und durstigen Kadetten. Einen entsetzli chen Eindruck machten die vielen Krüp pel, die sich mit erschrecklichen Gebär den oshnals an uns herandrängten. ein Almosen abbettelnd. Ueberhaupt herrschte trostlose Armut in diesem sonnigen Reiche des ewigen Frühlings. Doch weiter, wieder in die Wagen und hinaus aus die Landstraße. Fröhliche Lieder wurden ange stimmt, dazwischen knallten die Peit fchen unsrer Rosselenler. Wir waren Use bester Laune. » » ' Jn zwei Orten wurde noch Man ge macht Die Sonne sandte noch glühende Strahlen hernieder, so daß die Hitze unsre liederlustigen Kehlen bald ver fiumrnen machte und einer nach dem andern, irri? Wagengerassel fest ein schlief. Sti eward’5! Als ich erwachte. weil einer der Kameraden mir mit seinem hin und her treibenden Kopfe recht unsanft an die Nase schlug, fah ich vor mir daå Thal von Orotava und weiter am Fuße des Pil die gleichnamige Stadt, die wir denn auch bald erreicht hatten. Jn dein einzigen Gasthause ruhten wir ein Stündchen aus und brachten dann unsern äußeren Men chen in Ordnung. Noch ein liebevo prüfen drr Blick in den Spiegel, dann gingen wir aus, um die Merkwürdigkeiten des Ort-es zu besehen, welches Unternehmen aber kläglich scheiterte, warum, weil Merkwürdiges einfach nicht da war. Beim leckeren Mahle vergaßen wir schnell die gehabte Enttiiufchung. Unter Lachen, Singen und Scherzen verging die« it. Herrlich schlief es sich nach des ages Last und Hitze. Um fünf Uhr am andern Morgen war Aufbruch Nach eingenommenern Frühstück saßen wir hoch zu Roß oder ålllaultieren und ritten zum Städtlein hinaus. Nun begann der Ausstieg aus den Pil und damit auch der schwieri «ere Teil unsrer Reise, denn bis zum Ziel unsrer Wanderung sollte uns kein gcftlich Dach mehr winken. Wir muß ten der Tiere wegen einigemal rasten. wobei wir denn natürlich nicht verfehl ten, auch uns zu stärken. Aus den Spalten, die sich in den blaugrauen Lavaströmen gebildet hatten, wurde Wasser geschöpft und getrunken, denn drückend heiß war es und nur lang sam, ganz langsam ritten wir bergan. Ein etwa dreiviertel Meilen langes Vimsteinplatecu unterbrach die Stei g1.ng; hier hörte jede Vegetation auf; weit und breit nichts als nacktes Ge stein; schwieriger und schwieriger wurde das Vorwärtskommen Auf der Estanzia de les Jngleses, so benannt, weil hier die den Pil be steigenden Engländer gewöhnlich über nachten, hielten wir an. Totenstille herrschte ringsum, nur bisweilen un terbrochen durch den heiseren ei eines Rauboogels oder den Ruf un rer Fuhren die sich vergeblich bemühten, eine der hier lebenden wilden Ziegen zu erjagen. Eben wurde zum Aufl-euch gerufen, als ein: »Ah wie herrlich, wie wunder barl« uns aufbliclen ließ. Und wun derbar schön war wirklich der Anblick, der sich uns bot. Vor uns am Hori xnt standen, von der untergehenden onne beleuchtet, goldig getänderte Wollen und auf denselben lag. seita niceganaaleich, der tiesige Schatten des Pil, ganz dunlel sich abhehend. Im mer höher und höher stieg die mächtige S Tegel-ung, zuletzt ver-schwimmend im rr en Dämmerlichte Wir ritten nun weiter bis zur »Aha vista« Gohen Aussicht), einem Plateau, welches wir nach reiflicher Ueberle ung als Lagerplatz für die allmählich hereinbrechende Nacht ans eeiehen hatten. Die Alte vista liegt etwa 9000 Fuß über dem Meeresspiegel. Recht empfindlich kalt war es· hier oben. Wir suchten einen, von einer Stem nmuet etwas geschiitzten Platz auf, wo wir in Decken gehüllt -- unsre mitge brachte- erräte verzehrten.» Male kisch wqx dieses Nachtlager-. Em lustig — flackerndes Feuer warf seinen Schein auf unsre vergnügten Gesichter. Die Führer in ihren weißen oder roten Miintelm mit den eigenarti en spiyen Bauten lauschten, an ihre Z erde oder autliere gelehnt, unfren iedern, die trir auch hier wieder in die stille Nacht hinein erschallen ließen. So war ee zehn Uhr geworden, und da wir um strei Uhr unsre Wanderun fortsetzen wollten, hiillten wir uns fester in die Decken und waren bald eingeschlafen. »Gegen zwölf Uhr erwachte ich, von Kälte gefchiittelt und fand auch die andern bereits munter. Ein Grog wurde gebraut. zähnellappernd erzähl ten wir uns Wizchen und Schnurren, bis es Zeit zum ufbruch war und die Führer mit ihren Fackeln kamen, uns weiter zu geleiten. Bald setzte sich unsre kleine Karawane in Bewe ung, diesmal aber zu Fuß. Unsre iere wurden auf der Alta vista zurückge lassen. Eine Wanderung begann, wie sie schwieriger und gefahrvoller taum gedacht werden kann. Boran im wehenden Mantel, in der Rechten die brennende Fackel, ein Führer, ihm folgten dicht auf dem Fuß fünf der unsrigen, dann wieder ein Führer und wieder fiinf Kameraden So ging es vorwärts von Stein zu Stein, auf schmalem Pfad, rechts und links gähn ten tiefe Spalten und Risse. Nach an terthalb Stunden hatten wir den Berg soweit erklommen, daß wir den eigent lichen Lavaiegel unmittelbar vor uns sahen. Noch einen Augenblick Rast und weiter ging es. Zwei Schritte that man vorwärts, glitt dann. da man in der tosen Masse keinen Halt fand, wieder einen Schritt nriict. Einige von uns blieben, vor Erschöpf ung unfähig weiter zu gehen, liegen. Die übrigen, unter denen auch meine Wenigkeitsrch befand, klommen mit « vor Kälte erstarrten Gliedern weiter. Wollte man einen Augenblick ruhen, so rutschte man mit dem lockeren Ge steine ein Stück nach unten. also mai-te man vorwärts-, immer vorwärts-, ohne Besinnen. Endlich war’s vollbracht, die Spitze erreicht. Wir kamen uns riesengroß vor in einer Höhe von » 12,000 Fuß. — » » L « Drei laute yurras eriayoueu uns dann sangen wir so recht ans voller Brust ein hellllingendes Lied. Rings-um nichts als Steine und wieder Steine, soweit man in dein noch herrschenden Däminerlichte des Morgens sehen konnte. Eine wol thuende Wärme empfing uns, denn « aus den zahllosen Rissen und Spalten . auollen Schwefeldämpse hervor. Wir . suchten und sanken auch lehr vieP Schwesel in ganz weichem Zustand » Nun sollte uns aber der herrliitste Lrhn für alle ausgestandene Unbill zu . teil werden. Am öftlichen Himmel begann es licht zn werden« Als sie endlich majeftii tisch emporstie , dieKönigin des Tages-, da erschloß si unsren Augen dieFerne in wunderbarer Beleuchtung so klar, so unbeschreiblich schön, daß wir lange Zeit versunken waren in stummes, an diichtiges Anschanen der herrlichen Welt. Die Kanarischen Jnseln in ma lerischer Schönheit, nmrauscht von den blciuen Wogen des unendlichen Allon til und weit, weit hinten die Miste von Astila. Rings um uns endlose, öde, starrende Lavafelder, tiefernst und grokartig in ihrer Totenstille und ’ Einsam eit. Wir fühlten wahrhaft die Größe der Natur und konnten uns nur schwer losreißen von dein pracht vkllen Anblick all der Herrlichkeit Das Hinabsteiaen ging zwar schnel ler als der Ansstieg, war aber fast noch erschöpfender. da man bis an die Kniee in die hrsckelnde Masse einlanl. Jetzt erst sahen wir, welch gesahrvollen Weg wir in der Dunkelheit zurück gelegt hatten. An einer Eisgrotte vor über ging’s nach unlrem Lager, wo uns stärkender warmer Kaisee und die liegengebliebenen Kameraden erwarte ten. Dann mußten wir auch den wei teren Abstieg zu Fuß zurücklegen, was uns nicht geringen Aerger verursack)«e; erst unten angelangt, konnten wir unsre Reittiere wieder besteigen. Jm trllsten Galopp jagten wir dann nach Orotava. wo ein Mittagessen einge ncmrnen wurde. Gleich darauf ging es heimwärts. Die Kutscher hieben auf die Pferde, wir iauchzten. sangen und jubelten, alle Mühen und Strapa zen waren vergessen. Nach einigen Stunden erreichten wir Santa Cru3. wo wir mit Rateten ein Boot lignali sierten, welches uns an Bord brach-le. Bald lagen wir in der Hängematte und traumten dem neuen Morgen ent gegen. Nach drei Tagen gingen wir Anker ans nach Kapverdem im Herzen die un ansloschliche Erinneruna an die herr lreflf Aussicht aus demPit von Teue rr a. · Errettet. Eben hatten die leåtån der braunen T Fridianertinder das ulzimmer ver ossen. Die jugendliche Lehrerin, die ihrem Vater bis hierher in das seine Alaska gesol t war, stand sinnend an der Thiir un sah ihnen nach, dann wandte sie sieh wieder dem Schulqirm mer zu. Es war ein hein, arbeits reicher Tag gewesen und ary freute sich auf den Abend, freilich nicht wie sonst, konnte sie ihn doch nicht mit ihrem lieben Vater zusammen verle ben, der sich immer so gern von seiner Tochter iiber ihre Schüler und ihre Tagesarbeit berichten ließ! Der Vater machte nämlich eine Reise in die Um gegend und würde erst in einigen Ta aen zurückkehren. Früher hatte ihn Mary stets begleitet, war nicht von ibin gewichen, aber jetzt, da sie die Pflicht übernommen hatte, in der vom — « Vater errichteten Schule die armen, braunen Jndianertinder zu unterrtF ten, da tonnte sie das nicht mehr. I war eine gar ernste. aber auch schöne Pflicht, die sie damit übernommen Von fern und nah tamen die Kinder herbei, um zu lernen, tleine und osze von jedem Alter waren dabei, ja ogar junge Mütter, die ihre Babhi mit in die Schule brachten. Dort in der Ecke lagien noch zusammengelegt die großen. we ßwollenen Decken, aus denen die Meinen schliefen, während ihre Miit ter lesen lernten und mit ungelenten Fingern die ersten Schreidversuche machten. - S n wollte Marh das Schulhaui verla en, um ihr eigenes Stäbchen im Hauptgebäude aufzusuchen, da nahten leichte, eiliqe Schritte, und bald stand eine ihrer Schülerinnen neben ihr und blickte sie mit slehendem Gesichte an. »Taluma,« fru die Lehrerin, »was hast du« warum sehst du so ängstlich darein?« »O liebe Lehrerin,« sagte das Mäd chen, »meine tleine Schwester —- sie baben sie mit sortaenommem wollen sie töten, —- alö —- hexe verbrennen!« — Marh wurde blaß und erschrak hef tig. Sie lebte schon lange genug unter ten Jndianern von Alagia, die zum großen Teil noch beiden waren, um zu wissen, wag das bedeute. Sie wußte außerdem aber auch. wie gänz lich verlassen Taluma dastand und nie sehr sie ihr Schwesterchen liebte. »Ist es wirklich wahr. Taluma, weißt du es ganz genau? Wer nahm sie fort?" j Doch das indianische Mädchen ries ; ängstlich: »O Lehrerin, bitte, bitte, l komm, sonst ist es nicht mehr Zeit!« J »Wir müssen Hilse herbeiholen.« rief Marh und ariss nach Hut und Sturva i »Aber wen? Meinen Vater? O wäre i er doch da! Die Schwestern im Ho- I spital können uns auch nicht helfen, sie haben für ihre Kranlen zu sorgen.« . »Es wird zu spät, zu spöt,« drängte Taluma in ihrerHerzensangst. »Komm « du allein, Lehrerin, Canoe ist unten. z Wirklich tchren auch nichts anderes zu thun zu sein. Das Dars, in dem Taluma wohnte, lag nur eine halbe Stunde entfernt, Mary konnte aus dem Fluß hinadfihren und versuchen das Kind zu retten. Schnell ergrin Talurna die wollenen Tücher und eilte tamit. sich ängstlich umblickend, ob das junge Mädchen auch folge, nach dem Tanne, um einen weichen Sitz sur die geliebte Lehrerin herzurichten Kaum hatte Mary diesen eingenom men, so glitt auch schon das Fahrzeug, ron der geschickten Hand des Jud-inner mcrchens gerudert, dahin. Sie hiel ten sich dicht am User unter den sckjsiitzend herabhängenden Zweigen, denn gleich nach der Absahrt deutete Ialuma aus ein Eunoe, welches au genscheinlich nach demselben Dorfe ru derte, und dessen wild aussehende Be mannung die Herzen bange genug schlagen ließ »Sie kommen von fern und nah zu dem Feste und sind so zornig,« sliisterte Tcluma, als das Canoe ihren Blicken entschwunden war· »Was werden sie ; mit meiner kleinen Wischa anfangen?" »Sage mir, Taluma, wie ist alles gekommen, wer hat das Kind ge raubt?« »Du weißt, Lehrerin,« erzählte Ta luma. »daß wir zwei niemand mehr haben, der uns liebt. Wir sind bei unserm Obeim, der aber Wische, weil sie kränklich und verwachsen ist und nicht gut gehen kann, nicht leiden mag. Als ich heute zurückkam von derSchule, » begegnete mir eine Nachbarin und L sagte mir: Talamo, deine Wischa ist nicht mehr daheim, die Medizin-Män I ner haben sie aus der hätte geholt I I und wollen sie als Hexe verbrennen. Die Frau des Häuptlings ist trank ge worden und nun behaupten die Medi » zin-Miin·ner, es miisse eine Hexe im i Dorfe sein, haben darauf nach ihr ge -— sucht und sie in Wische- entdeckt. Weine nicht, Taluma, hat sie daraus gesagt, alle Thränen helsen nichts. Draußen im Walde wird schon alles vorbereitet. i Und ich habe auch nicht« geweint, son i dern bin zu dir gekommen und ich weiß, du wirst mir beistehen, und wir terden Wischa besteien.·«« Die großen Augen des Indiana rnädchens blickten stehend nach Mary hmiiberz Wie zu helfen sei, sie wußte es srerlich noch nicht, aber sie wollte treu das ihre«thun. Bald war Iatumas Dort erkennt, sie stiegen aus und wandten sich der Hütte zu. Wie fie gefürchtet hatten, so war es, die kleine Wischa war nicht mehr da. Voll Angst und Sorge er kundigten sich beide, wobin sich die Entführer des Kindes mit demselben gewandt hatten. Nur augweichende Antwort ward ihnen. Die einen fürchteten sich vor dem baß der möch tigen Medizin-Männer, die anderni freuten sich auf das Fest und das große Schauspiel, alle blickten Taluma und ihre Begleiterin mit Mißtrauen an. Selbst der Onkel desgeraubten Kindes erklärte auf Maryk Bitten, doch mitzukommen und dasselbe zu befreien: das ginge nicht, jeder Versuch « träte nutzlos — und würde nur das Schicksal der armen, kleinen here, um » deretwillen schon alle fein haus miß trauifch betrachteten, verfchlimmern. Entschlossen faßte Mary Talumas Hand. ging dem Boote zu und beide fuhren weiter flußabwärts der Stelle zu, die sie für den Versammlungsort der Jndtaner hielten. «Lafz mich allein hin,« bat Tala ma, »große Gefahr mag deiner dort warten.« »Nein, mein Kind, ich gehe mit dir,« sagte Mart-, ,,lafz uns vereint orrfuchen, was wir können.« — I Das. arme Jndianerrnädchen dantte » nicht mit Worten, aber sie preßte die « Band ihrer Lehrerin und schaute ihr mit inniger Dantharteit ins Antlit. So fuhren sie dahin, vorsichtig. schweigsam, nur mit ihren traut gen Gedanlen beschäftigt Plöslich hielt Taluma das Ruder an und laus te. Born Land herüber drang wlt er Lärm. hier mußte die Stelle sein. sie kannte sie enau wie die anze Gegend. Oft tte sie hier trn our mer Fischeier und Heeren elucht. Unter einem überhangenden ume ieß sie das Canoe ans Land. Die uder und die wollenen Decken mit nehmend,- damit sie niemand siehlen stönne, girM sie voran durch das Dickicht; arh folgte, die Richtung war nicht zu verfehlen. Lauter Ge fcna einer aufgeregten Menge tönte herüber. Bald war die Lichtung er I reicht. Ein weiter, freier Plas dehnte sich hier aus« Im Kreise um ein weit lkin leuchtendes Feuer saßen wild aus sehende Jndianer. andere bereiteten . eine Grube. während die Medizin ;Miinner laute Beschwörunaen mur J melten. Wie eifrig Mord aber auch suchte, das kleine, unglückliche Opfer der wilden Menge konnte sie nirgends entdecken. Da zeigte Taluma mit dem Finger nach einer abseits stehenden kleinen Hütte. »Dort ist sie angebun den," flüsterte sie, »bleihe hier, Lehre rin, ich hole sie." Leise leate sie Tücher und Ruder nieder und schlich sich zur Hütte, indem sie sich bald unter die Menge mischte, bald sich bückend, vor sichtig dahinhuschte. Niemand achtete des Jndianerrnäddxns. Schon begann es dämmeriq Zu werden, man hielt sich und seinen Raub hier vollständiq I sicher. Auch die tleine Gefanaene Z wurde nicht ängstlich bewacht. Wiss lag sie mit Stricken gebunden in der ? kaufälligen Hütte, aber die Thüre war rifen geblieben. Von Zeit zu Zeit trat einer der Medizin-Männer hinzu und flüsterte allerhand Beschwörun gen andere gingen nur im arofzen Kreis um die Hütte herum, aus Furcht 1 lsekert zu werden. Den rechten Augen« I blict erspähend. näherte sich Talumcs i der Hütte-' Kiiieilicheo Weinen drcnq an ihr Obr· »Still, Wische, still!« fiiisterte sie der Kleinen zu, »ich bin do, ich hole dich!« Schnell durchschnitt sie die Bande, nahm das Kind auf den Arm, drückte es on ihr Herz und wandte sich der Stelle zu, wo Mord ihrer atemlos harrte. Nur langsam « zcing es vorwärts-, die Last war schwer, der Boden uneben. die Dunkelheiti nahm zu. Von Zeit zu Zeit ließ sie « das Kind herunte r, damit es selbst I einige Schritte gehe, aber die durch das Binden steif gewordenen Glieder der scgten den Dienst. Nun nahm sie die tleine Gestalt wieder ans den Arm. schon war sie fast aus dem Umkreis » des Feuers-, näherte sich Marys Ber steck —- da, ein durchdrinaender Schrei, dein ein lautes Geheul folgte —- die Flucht war entdeckt! —- Jn wilder Fast nahten sich alle, zur Verfolgung ereit. Verber en war nutzlos, zit ternd floh luma weiter, mit Triumphgeschrei folgte ihr die wilde Men e. « eht hatte sie Mary erreicht. Ers "pft ont sie ins hohe Gras und drückte ihr Schwesterchen, iiir das sie soviel gewagt, zärtlich an sich. Gleich mußten sie alle drei den wütenden Wilden in die Hände fallen und was würde dann ihr Los sein? -—-Morhs herz hebte. Wie groß mußte der Schmerz ihres Vaters sein« wenn er sie bei seiner Rücktehr nicht mehr fand? Da fiel ihr Blick auf die weißen Decken, und ein Gedante schoß ibr durch den Kopf. War es eine Einge bung? Konnte es helfen? Kein Augen blick wor zu versäumen. Als Kind daheim hatte sie oft zum Scherz unter fröhlichen Gespielinnen »die weiße Dame« gespielt, ietzt wollte sie es den abergläubischen Wilden ne giniiber im furchtbaren Ernst zu ihrer und der armen Kinder Lebensrettung versuchen. « Schnell nahm sie eins der Tücher und band es sich um den Hals, so daß es long wallend bis zur Erde herab siel, ein zweites beseitigte sie um eins der Ruder, sormte geschickt oben eine s Art Kon daran, und dieses nun in ; der Hand haltend, trat sie langsamen, ; feiertichen Schrittes unter den Bäu i wen hervor. I Schon nahten sich die wilden Män ) r.er—da plößlich blieben die vorder sten erschrocken stehen, ihre Augen starrten nach dem Saum des Waldes, nach der wunderbaren Gestalt, die in der anbrechenden Nacht der aufgereg ten Menge gar sonderbar gespenstig vortam. Alle blieben stehen und starr ten sie an. Jetzt ging sie im Kreise umher. Und jetzt —- ein surchtbarer Schrecken bemächtigte sich der aber gliiubischen Menge —- jekt tam sie ge radewegs aus sie zu. « n wilder hast stürmten sie alle lan inmärtt Marh aber, die mit Recht sitrchtete, daß der blinde Schrecken nur kurze Zeit andauern würde, ging langsam rückwärts dem Schuß der Bäume wie der zu, wars die Vermummung ab und eilte mit den beiden Kindern so schnell als möglich nach dem rettenden Canae Wie sie nach hause gekommen inr —- von sern immer wieder das Ge eul der Wilden ver-nehmend —- sre würden wol taum imstande sein« es zu berich ten. Die furchtbare Angst der letzten Stunden war zu groß gewesen. Ge nug, dasz Mary, Taluma und die kleine Wischa endlich unter dem Dach des Schulhauses vor ieder Bersolaunq sicher war-en. —· Am andern Abend schaute Marns Vater bei seiner Miet lehr vergeblich nach seiner Tochter aus-, die ihm sonst immer entqegengelom men war. Sie lag trant zu Bette Unter der treuen Psle e Tatumas aber, die nicht von ihrer Seite wich, wurde sie bald wieder gesund und konnte sich au dem onna ver beiden Schwestern freuen, die fortan in ihrem hause eine sieeite heimat sanden. « o- - ---.«.-.. Ueetese via-arm Wo ist die älteste aeschriehene Lite ratur der Welt zu s ucheni Die »Philo sophen« des IS. Jahrhunderts erwi derten elaYeM .Jn China". Jn den drei eri en irrteln unseres Jaxhurp derti wurde jedoch dem Rei der Mitte das Literatursrepter entrissen und Jndien als die Wiege der Litera tur proklamirt. Dann aber tamen die Aeghptologen niit wirklichen Tex ten und nicht blos mit hypothesem wie die Jndianisten von gestern und die Sinologen von vorgestern. Zu gleicher Zeit bewiesen die Jndianisten von heute, daß die ältesten indischen Ge richte, Drimen und Romane, die uns . betannt sind, »allerhöchstens« aus dem 6. oder aus dem 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnuna stammen. Die Aeahptologen bleiben also endgitltig Herren des Schlachtfeldes. Das hat jüngst einer von ihnen, der Professor ; Ettare Pais, in einem interessanten Vortrag hetvcrgehoben. den er im« phitologischen Club zu Neapel hielt. Zum Gegenstande seines Vortrage-Z hatte Professor Pais die Romane ge wähtt, die man aus manchem aghptii scten Papyrus findet und die minde stens dreißig Jahrhunderte alt sind. Haruwalstliadschid liebte es, seh Ge ichichten erzählen zu lassen. Bei den Pharaonen war dasselbe der Fall. Sie hatten an ihrem Hose fest angestellte Märchenerziihler, die immer neue Ge sehichten ersinnen mußten, Zank-ermat ehen und Reise - Abenteuer, die so un wahrscheinlich wie nur irgend mag lich sein durften. Wir besitzen zwan ; zin solcher Erzählusiakn. Sie wurden im Laufe der letzten zehn Jahre ausar araben, und gelehrte Aeahptologen scheinen die Herausgabe von mehreren anderen Geschichten vorzuheviten Schließlich werden wir eine vollständi ae. sehr reichhaliiae, sehr mannisrsalti i qe iigyptische Remanliteratur italien. Von den zwanzig bereits veröffenttich ten Romnnen stammen die meisten aus der Zeit von 2000 bis lttftO v. Chr. (12. bis ts. Dynnstie). Einer der jüngsten Romane behandelt di-: Liebe zwischen Ninus und Semira mis. Er ist dadurch interessant, daß die beiden Hauptpersonen nur »in tcuscher Glutb für einander entbrannt sind«. Dasselbe ailt siir die Novelle, in welcher die Sirene Parthenope Und der junge Metiochos über die Liebe sprechen; beide gestehen. das; sie noch niemals Opfer der Liebe waren. Me tiochos entfernt sich so kalt wie er ae kommen ist; Partizenove merkt. daß sie aus dem Punkte ist« sich in ihn zu :er lieben« und da sie sich nicht der he ausschen will, aus ihren .vestal chen Zustand« verzichten zu müssen, ’ det sie sich das hauptbaar ab und zersest sich in entsetzlicher Weise Ge sicht, Brust und Arme: so wird sie nicht mehr in Versuchuna gerathen, Rsallen zu wollen. Die äg ptis n omane sind »demotisch" qeschrie n (das bezieht sich aus die Schrift, nicht aus die Sprache), eine Schrift, in de-· ren Geheimnisse man erst nach jahre langenr Studium eindringen kann, und die nach dem Tibetanischen scher lich die sen schwersten zu entzis :rnde Schrift iit. Mast-ern mußte fünf Jahre sleigig arbeiten, um einen agypttschen Jst zu übersetzen, der in » irgend einer europäischen Sprache et wa zwanzig siillen würde. i i i i Laus-like von Bei-us. Der taiik·rbrige Vierfizsilex Namens - Judo, dein tie Ehre zii kar l gesunken ist« die tlsinx Chaise der Königin rein England zu ziehen, aali in den legten Jahren iiir ten verwöhnteilc i und le tanntektess iJIeL In Wahrheit aber nimmt du«- «.:i der Riviera getaixste Geauchin »in den zweiten Piet- ans der Liste :ei bei-tülIn-9c«i Lanthie ein, denn der Verfasser einer Ei-. der neuesten Nummer einee icl ssmitin mglililnn Izcurnalg eelchie eilen anni santen Plauderei libek »Dosten-Z es Eminenee« reicht die Palme deiii»i".5-ssl »Ned", der seit sast einein Vierteljahr hundett den alterthümlichen Zieht-run nen aus dem hos des Garn-bewie Schlosses aus der Insel Wight be dient. Wie viele Tausende ron Leu ten, arm und reich. alt unr- iung, den vteebeinigen Wassetpiimper von Ca iisbedote während der verflossenen 23 Jahre geliebte-it und mit Leckerbissen gesiittert halten« ist überhaupt nicht an nähernd anzugeben. Zu ten enthnsia stischsten Bewundeiern des alten »Wed« zählen die amerikanische-i Reisenden, die allähilich in großer Anzahl das Schlo- ichtiiiew « So mancher ex eentetehe an ee hatte aein eine an sehnl uniine gest-fest, wenn es ihm et aubt worden ware. den ge Bteeten Esel mit nach hier zu nehmen. as Thier hat beinahe sein ganzes Leben in« dein Sihlosihos Fuge tacht. Sein Wa«rtet»daii niit den Namen des kluan Vteefußleis inten. und ver ru his in seinem Lieblinastvintel stehende ,,» e·d« toinint gehoriain daher, musteit die ihn zu sehen beachtenden Fremden mit herablassendee Miene. stellt sieh dannaus das Rad und beainiit seine Arbeit. Sobald er gezeigt hat, was et kann, re net ed stets Bisluitö und an deie Nara-teilen auf ihn herab. Jeder drangt ich heran, um das qraue Fell zu streicheln. Schon vor 11 Jahren hielt nian es für nothwendig, einen iun en Esel zum Herausziehen des Wa ers abzurichten, damit sogleich Ersatz da sei,»tvenn «.Ned" das Zeitu che segnet. Dieser denkt aber noch gar M nicht daran, seinem ringen-»zum Ets sein Valet zu sagen, vaoldl Der zlz fel nem Nachfolger bestimmte Gescflsrte die Sache längst ebenso gut certteht wie er. —- Plöszlich zu Ruhm undv Ehren gelangt ist ein weißer, archi scher Esel, der in seinen fruheren»Ta .en das Eigenthum eines reichen eicheit gewesen. Dieser Freund Lang ohr, der die ungewöhnliche Große vrn 4 Fuß erreicht hat, wurde bei Atbara gesangen und »aus· Lord Kirchen-« Ag . ordnung vorzuglich epsleau Bei sei ner Antunst in Ena and machte der Sirdar das seltene Thier ver dritt chen Regenttn zum Geschenk-— Wet xie Esel sind in Paris sehr in Mode gekommen, wenn man so sagen dari. Großes Aussehen erreaten tur lich n e Tänzerinnen des »Aha-rot d’ te«, als re strahlend von Juwelen· in kurzen öden und mit dreitrandiaen Feder-k hiiten aus den rotbblonden Lockcnpers rücken auf milchtveisienEseln dur den Mittelgang des berühmten Case chan t(-nt ritten· Die Sensation. oie diese Siene hervorrief, hatte sich noch nich-« anz gelegt, als die mit enthusiasii- ( -chen Kundgebunoen nicht geizenden i« Pariser von Neuem in Etstase versetzt wurden durch ihre keliebteste Chan teuse Mlle. Lise Fleutom Der über miitbiqen Brettk - Diva war es ein gefallen, ihre graziösen Chansons vor zutragen, indem sie sich im Sattel ei nes heimlich von ihr tum Erscheinen auf der Bühne abaerichteten weißen Lange-ists wieate. Von dem schneeig-n Fell des Thieres hoben sich die Blu mendekvrationen und ein iuwelenrer ziertes Geschirr essettvoll ab. Augen blicklich weist man in der That nicht« »b- der rasende Beifall des Publikums mehr dem Esel der ,.belle Fleuron« rder Der anmutbinen Herrin des ver lxkitschelten Viersiisziers ailt. » - - »-«A- — sion macht sich solaeaemäsz auch auf dein deutschen Arbeitsmartte bemerk bar. Eine Verschlechteruru desselben wird ieit Mai constatirt. An den Ar beitsnachtveisen steigert sich der Zu dranq der Arbeitsuchendenz nicht nur der Bedarf an Arbeitskräften nimmt eb, sondern auch die Zahl de; bisher Beschäftigten. Eine Zusammenstel lung der Berliner baldnwtnteschrist »Der Arbeitsmarkt« über kie Bewe qung an den tlrbeitsnachwrisen und die Veränderuna in der Tttitgliekep znbi der Kranleniassen, tut-seit sie an die Berichterstnttuna der qenannien ( Zeitschrift angeschlossen find, bringt » die zunehmende Bersaklcchterunh des i Der Arbeitsmarkt in Deutschland- , Die eingetretene industrielle Depres- · l · i Arbeits-wartete in folaendee Tabelle zum Ausdruck. Es kamen en den Ar beitgnnebweiten Arbeitsuchende aus Je « 100 cssene Stellen im Month 1899. IM. Mäc. ................ S7.7 ists Uer ................ Am ist« Mai ................ tout 101.2 Mai ................ LM mai gmii ................ rous met August .............. o-« Jota Gleichzeitig iit aber auch die Zahl « der beschäftigten Arbeiter iutijckge an en. Noch irn Mai fand eine tew Einnahme statt. Dagegen betrug ge oen den Vormonat die Almahme nn - uni 0.6, im Juli 1.4 und im August 0.05 Prozent Steinendes Angebot oon Arbeitskräften Abnatnne reg Be ichästiguugs rodes gehen Hand in Hand und s fsen eine Konstellation, unter der ein Winter mit bot-er Ar beitslosenzisser zu erwarten ist. Ein Taubttumcner wurde inDeutsch- »s-s lind wegen Majestätöbeleidigung ver- s arti-eilt Wie der es wohl angestellt beiden mag, sich unt die Freiheit zu re en. Ja der Zucht edler Pferde bat Ame rita seit einem Menschenalter alle Län der der Welt überstiiaelt; denn in den Ver. Staaten zählt man etwa 20 größere Traberaestiite mit mindestens je 20 Stuten, darunter eines in Mil tvautee mit 400 bis 500 Thieren; ein Trabergestiit bei Busialo. N.Y., nat 554 Pferde. Die Zahl der seit 1882 im Stutbuch eingetragenen Traber heimste beträgt 33,000, der Traver stuten LIMOOOJ zur Zeit werden jetzt jährlich etsrsa 5000 bis 6000 engts i und Stutsodlen eingetragen. t om i. Februar 1899 bis l. Februar 1900 I gingen 472 eingetragene Iraber auss ) dein Hasen Ner Yort nach Europa. Der Totalverlust der e tischen . « Trudpen inSiidasrita belaust ich nach - » der letztenVerössentlichuna des Kriegs-· « amteg aus 40,075 Ossiziere und Mcnnschasten, worin jedoch die Kran ten und Verwundeten, welche sich noch in den Feldhospitälern in Südasrita befinden und sich aus mindestens 5—« 6000 belaufen, nicht einbe rissen sind. Die genannte Zisfer umsa t 1777 Os siziere und 38,298 Unterosfiziere uni Mannschasten, sowie immer noch 12 Ossiziere und 809 Unterosiiziere und Mannschasten als Vermißte und Ge fangene. Ganz unverhältniszrniißia hoch stellen sich die Todesfälle du Krankheiten Es starben an Ep - knien 149 Ossiziere und 5560 Mann wahrend 185 Ossiziere und nur 2715 Mann in der Schlacht getödtet wurden. Als Invaliden wurden im Ganzen 1230 Ossiziere und 28,199 Mann schasten nach England zurück esandt, von denen dann zu hause n einige hundert Mann ihren Wunden oder den Nachwirtungen des Fieber-B und der . « Ruhr erlagen. Im Ganzen ist unge- ;:«;» saht der vierte Theil sämmtliche-.- m ioendeter Truppen tampsunsöhi ar mccht worden, weniastens so wet sich dies an hem- der osfiziellen Bekannt ingitnungen des Kriegsarntes seitstellen a .