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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 20, 1900)
Frau Bankirr antwig. LtiminalsRoman von Friedrich Thieme. l11. Forttetiung., ·Das al o ift’s«, rief die Urheberin des elben« dicht vor das Bett hin d und auf den Patienten ous Ihren Feuersternen förmliche Funken schleudernd. »das ist’s, was snan von mir will? Verstoszen soll ich treiben —- loswerden will man .nich· fort fchicken mit einem Bettelgeld, um die nd frei zu beloinmen für andere bs· en! Deine Tochter haßt mich, dein reund haßt mich, sie haben rom ersten Tag an gegen mich agitirt —- o, ich durch-schaue euch. Doch ihr täuscht euch in mir« wenn ihr wähnt, ich iche mich davon wie eine Närrink ichaela Rawinsta ist teine Puppe, mit der man seine Faxen treibt. Gehen -will ich wohl, noch in dieser Stunde, denn der Aufenthalt in diesem Hause ist mir verhaßt, ich mag nicht länger dieselbe Lu t athmen mit euch —- aber um mein Recht will ich kämpfen bis zum lesten Hauch, und teinen Fuß dreit davon weichen! Ich habe nichts gethan. was mich meiner Stellung unwiirdig macht, alles, was ihr mir schuld gebi, spukt in eurer Phantasie oder ist eine Erfindung bösen Wil lens. Darum verlange ich auch. was rnir als dein Weib zukommt Jch will nicht geschieden sein, sondern bleiben, was ich bin; ich habe dir alles ge opfert, was ich besitze, feldit Leben und . Ehre siir dich auf die Wage USE-dick sals gelegt —- nun sollst du mich nicht nach deiner Willkür als obskure Bett lerin Vor die Thiir werfen!« Welch eine Frau! Jn ihren Zügen kein Symptom von Schwäche, Reue, Niedergeschlagenheit oder Betäubung, in ihrer Sprache kein Ton von ter Verwirrung einer entlarotcn Verbre- . cherin. Keck, unoesiegt Esot sie uns Trotz — man sah es ihr »in, daß er ihr ernst war mit ihrer Ertiiirung Sie hatte ein verzweifeltes Spiel »te triben, hatte in der That Leben nnd Freiheit eingesetzt, sie wollte dem 3 reis fiir ihre Opfer nicht freiwillig entsagen, ohne Rücksicht aus alle Con sequenzen, die ihr Thun haben würre. Doch auch mein reund hatte end lich ·ede Nachgiebig eit in sich erstickt. « andle, wie du willst«, äußerte er : entschieden. »ich bestehe auf meinem ·« Willen. Höre mein letztes Wort. i Wenn du innerhalb drei Tagen nicht " auf meine Bedingungen etngehft, so werde ich elbst bei der Staatsanwalt schaft die nilage wegen Mordes ge gen dich erheben!« uZum zweitenmal sank Arthur zu ruch diesmal, um sich nicht sogleich wieder zu erheben. Das Maß feiner Kraste war längst erschöpft, nur die unerhörte Aufregung hatte ihm die Eneråie verliehen, das alle Fibern fei M -.-..-. ... w—.———.A nes» rzens in Gährung seyende Ge spra zu Ende zu führen. Sobald dies Froschehen und er das letzte bedeutsame » ort gesprochen, verlor er die Macht uber . selbst. Seine Glieder schlu gen, eine Sinne verwirrten sich —- ein neuer Fieberanfall goß Schauer über seinen örver. Michaela, seinen Zustand wahrneh mend, gab keine Antwort mehr, fon dern verließ gemesseneå ;- «sriites und selbstbewußt wie eine Zieaerin dac Zimmer. Der Anfall mich oald den gewöhn lichen Mitteln, mein Freund versank in Schlaf, und während er ruhig der Besserung entgegenfchlumnierte, er zählte ich feiner erstaunt laufchenden Tochter die Vorgeschichte der ereigniß reichen Nacht. Jni Hinblick auf alles, was voran-gegangen gab es- fiir di iunge Mädchen keinen Zweifel mehr an der Schuld ihrer schönen Stiefmutter, nur heaie sie den bei einem so vortreff lichen rzen wie dem ihrigen erklärli chen Wunsch, es möge sich die Schei dung in aller Stille und Fried-lichten vollziehen, schon um ihres armen Va ters Iillen, dessen moralische und fee lifche Wunde unendlich langsamer als sein physische-Z Leiden heilen und durch die aufreaenden Phasen eines lang wierigen Processess immer neue Nah rung erhalten werde. Ich b.—.ed den ganzen Tag über bei dem Kranken, jedes Haar auf seinem Upi bewachend. Ein wenig Schlaf im ehnstuhl stillie mein Erholungöbk dürfniß vollkommen. ergard zog sich während des Nachmittags einiae Sinn den auf ihr Zimmer zurück. Von Mi chaela hörten und sahen wir nichts bis Zum Abend Ei war um die Dämmerung, eines der Mädchen hatte eben die Lampe im Krankenzimmer angezündet Der Ban qyiee Var halt-other aufgewacht. er fühlte ver « tnißmiißigwohl.. nur helle ein Geist naturgemäß über die irsälle der MichenenRache und des heutigen Morgens. Jemaard befand schier der Miche, um einige nothwen drge Armde zu treffen. Jch blat derte in einein litt-stritten Journal, da sma- nep vie Irr-: Mai-sein« in ei ner-e Wem maikbraunen Reifelleid, Erst ein. . · · « mä sie Imt eure-i ernsten Blick: I Ums erwies sich öde Händ trocken, guts Spuren von Thranern Tros pm h- eim Schleier von Trauer und « Schwerinuth iiber der maieftätifchen Giftalt,und wie melancholischer, schwel zender Gesang floß die Sprache von ihrenLippen, als sie sich förmlich fchiicky tern erkundigte, ob es ihr denn noch ge stattet sei, hereinzutreten. »Nat- einen Moment, Herr Doctor, um von Arthur Abschied zu nehmen. Jch lann nicht so von ihm gehen.« Jch enthielt mich jeder Entgegnung, indem ich auf das Bett zeigte, dem die schöne Frau sich langfain, zögernd näh-erte. »Darf ich Dir lebetvohl sagen, Ar thur?« fragte fie mit leiser Wehmut-. j Meines Freundes Etwiderung lief; i einige Zeit auf fich warten, offenbar to- · stete es ihn Anstrengung, laut zu spre chen. Nichtsdestoweniger klang fie fest isnd kurz, sie bedeutete eine scharfe Wie derholung feiner kategorischen Abfagr. »Ich habe nichts mehr mit Dir zu schaffen Die verschlagene Russin war nicht fo rcsch abzufchreclen »Für-eine nichts, Arthur, ich stehe jin Begriff, zu gehen. Die Drofchle, die niich fortbringen foll, hält schon vor dem Hause. Jch bleibe über Nacht im Hotel und miethe mich morgen bis auf Weiteres in einein der Vorarte ein. Bald follft Du dann weiter von mir hören.« — »Ich will nichts von Dir hören — is«ein Freund Walter wird mir den Ge fallen thun, die Verhandlungen mitDir zu führen. Wende Dich an ihn. wenn Tu Deinen Entschluß aefaßt haft.« Micheela sagte ergeben: »Wie Du willst, Arthur.« Dann setzte sie vor irurfsvoll hinzu: »Willst Du mir nicht wenigstens die Hand reichen-" ,!låein!« wies er fie turz und schroff 3i:iii . »Nein!« wiederholte sie schmerzt-all »Nun trobL so derioinde auch das, ar 2nesi Herz· Aber wenn Du mir auch je den Sclxiiearufz oeriveigerft, verblende ter Mann, fo widersteht dcch mein Herz dem Verlangen nicht, Dir einige Ab schiedsivorte zuzurufem Ich spreche nicht mehr run mir. die Zutunft wird meine Unschuld zu Tage fördern. Dis aber bift lianl, lranl um meinetwillen Das ift’s. was mir das Scheiden fo un endlich erschwert, Atti-un Jch muß Deine Pflege anderen händen überlas feu, ich darf nicht mehr an Deinem Bett sieben, um die theuren Züge mit liebe vollem Blick zu betrachten, uin den blei chen Mund mit inniaen Küssen zu be decken. Ich hätte nicht gedacht, daß es niir so — fo schwer fallen würde, Dich zu ver-—- verlassen —- Ar— Armut-« Laut weinend warf sie sich plötzlich über ihn, umschlang wie ain Morgen feinen Oberlöwer, drückte ihr Gesicht feft an tas seine und liißte mit glühenden, schwellenden Lippen seine Stirn. Entriiftet sprang ich auf, sie am Arm ssstiisszzsichsgs L »Onaoiae»rau, Ore regen ron auf-— er hat um Jhretwillen genug gelitten.'« Der Kranke sucht- sich währenddessen mit kräftigem Ruck ihrer Berührung zu entledigen «Fort, hinaus mit Dir, Comödiam tin!·' schrie er mit wilder, zorniger Un geduld und wischte sich so eifrig mit dem Aetrnel den Tau ihrer Lippen von der Stirn. als sei derselbe ein gistiges Betret, vor dem er zurückschaudere wie vor dem Speichel einer Schlange. »Besten mich von ihr, Waiter,'· rief er mir zu, »ich hasse sie! Aus die Stra e mit d·erMörderin. Hier haben wir ni t mehr zusammen zu verhandeln.« Da blitzte von neuem der starre Trotz in ihren Augen aus. Die Maste der Sanftmutl siel herab von ihrem Ant lin ..Rufe doch Deine Dienersehast und laß mich hinauiwerfen!« spoiIete sie mit verächtlichem Kopsaufwersen, sich tirfteleidigt von ihm zuriichiehenh «Entfernen Sie sich. gnädige Frau. machen Sie der verächtltchen Scene ein Ende,« drängte ich sie. «Jhre Rolle hier ist ausgespielt —- dieser Einsicht werden Sie sich wohl nicht mehr verschließen·« Sie sah mich an mit einem Ausdruck des heisses und der Erbitterung, der mich für mein Leben mit Befürchtungen erfüllt hätte, wäre ek- ihrem guten Wil len anvertraut gewesen. Wüihend zog sie sich nach der Thiir zuriick, dort wandte sie uns nochmals ihr von den in ihr tobenden Leidenschaften entstell ten Züge zu und schleuderte uns her aussordernd ihre Kriegserlliirung ent gegen. «Jch«gehe, aber nicht aus Furcht vor euren Drohungen, sondern toeil mein Stolz sich durch das fernere Zusam menwohnen mit ihm beleidigt fühlt. M mag nicht von seiner Gnade leben, ter mir das Recht zusteht. zu fordernl Eure erharmlichenAnerbietungen weise ich zurück — ich behaupte mein PM meinen Namen und meine Ausdruck-A Wie eine Ist-te der Unierivelt ent-" stiegen, stand da, aus ihren großen Augen Blise auf uns sprühend, gleeeh aus Nachtwolten zuckenden elee Gen FlammenIGe war schöner, als i ste« je gesehen, aber eswar nicht die zaube ( bekannten Berliner Tanesargan er-« ersten Tugendte uli 1887 m einem Ich erfuhr z von den eigenthunrss Tiehen Vorgängen im Hause. meines l l langjährigen Klienien, des Commis sirnsraihs Darin-ig, durch eine Jensei tionelle Zeitun« önoiiz. Unter der au fehenerregenden Spitz mcrke: .Senfationspeoeeß in Sich« wurde die Geschichte der fahrlässig-n rische, lich-wolle Schönheit des goldenen Moraens, sondern die dämoniiche der wildstiirmendenGewittetnacht. So. wi ich sie an ienern Abend erblickte, rub sich ihr Bild in mein Gedächtnis. . uni erstenmal empfand ich aufrichtige Sym- - pathie fiir sie, ich weinte innerlich um das herrliche Gefäß. daß nicht eine göttliche Seele darin lvobnir. . j Eine Sekunde darauf waren wie al: ( lcin — noch eine halbe Minute, unt ipir hörten ihren Wagen geräufckwoll hintrearollen. Beforqt blickte ich zu meinem Freund hinüber: eine Thriine rann langsam Eber feine Wanaen hinab. Er nahm Isschied von einem schönen Traum ..... ,ien. sIm-;4--kki.-;I Jusssdsochsyvsok » Membrandunr des Justizratbs Doktor Weber. Vergiftung eines angesehenen Mit glieds der Berliner Geldaristvtratie durch eine seitens seinerFrau geschehenc Verwechslung der Arzneigläser mitge theilt. »Die sunge Frau,« hiesz es wei ter, »eine schöne und geistvolle Ratsin, die ihr Mann erst vor wenigen Mona ten irn Ausland kennen gelernt. unt der er seine Rettung aus den blinden tser russischen Polizei verdankt, liebte ihren um viele Jahre älteren Gemahl aufrichtig, so daß seine Krankheit sie in ungeheure Erregung versetzte und sie im Affekt den bedauerlichen Mißgriff be ging, dessen mögliche schlimme Folgen von dem sofort herbeigerufenen Arzt glücklicherweise abgewendet wurden. Das Opfer des schrecklichen Jrrthnms is: seht vollständig wieder hergestellt, hat aber aus dem Vorfall die Veran lassung genommen, seiner beklagens werthen Gattin eine Trennung vorzu fchlagen, da er, wie er wenigstens vor giebt, an dieBerrvechslung nicht glaubt. Die Unglückliche, welche dieEehtheit und Aufrichtigkeit ihrer Liebe durch schwere Opfer genugsam bewiesen zu haben meint, wird es dem Vernehmen noch aus die Entscheidung der Gerichte an trrnrnen lassen, so daß der Austrag der beiteln Angelegenheit vermuthlich einen Sensationeproeeß zu Tage fördern nied, der nicht allein mit Rücksicht auf die betheiliaten Personen, sondern auch im Hinblick auf gewisse inysteriöse Er eignisse. welche in die Afsaire hineinge sriielt haben, das allgemeinsie Interesse erwecken dürfte. Vielleicht find wir in der Lage, in Kürze ausführliche Mit äeeilungen über den Fall zu veröffentli n.« . Vorn ersten Augenblick an zweifelte ich nicht an der Jdentität des hier be zeichneten Mitglieds der Berliner Geld aristotratie mit meinem Freund und Clienten, Bankier hartwig. da die Thatsache der erst vvr wenig Monaten stattgehabten russischen Reise und Hei rath aus teinen andern seiner Collegen zutraf. Jch sollte aber noch arn selben Vormittag völlige Gewißheit hierüber s erhalten, denn gegen els Uhr fuhr Com nsissionsrath Hartwig selber bei mir vor und bat urn eine sofortige Tonse renz unter vier Augen« Jeh fand ihn, wie natürlich, in hört ster Erregung. Die Blässe seines Ge fichts und die noch iinrner bemertbare Mattigteit seiner Bewegungen verkün dete die eben erst überstandene schwere Krankheit « » « sp « « Mute nur »Amt« ius- lllll klklcllock in meinemConserenzzinimer gegenüber sassien. ging dahin, ob ich die bewußte Zeitungsnotiz gelesen habe. Er trua die Nummer bei sich und zog sie ntit heftigem Ruck aus der Brust tasche. «Jch babe sie gelesen.« nickte ich er wartungsvoll »Wollen Sie meine-Hilfe gegen dok- Blatt in Anspruch nebmen?" «Nein, lieber Justizratb.« ch »Wie »- Sie wollen all diese böswil ligen Erfindungen unberichiigt lassen? Die Welt wird dann alles iiir baute Munze nehmen« »Sie bat ein Recht dazu —- die No tiz enthält leine Erfindungen, sondern Thaisitchen.« Erstaunt blickte ich ibn an. «Jchlornme eben her, um Jhnen al les zn erzählen,« erklärte er nnd schaute teiibselg voi- sich nieder. »Sie sollen nseine ache führen. lieber Justizratb, sofern die terblendete Frau es in der Tönt zum Proceß lommen läßt-' Darausiserichtete er ausführlich über alle seine Reise nach Petetsburg seine Flucht und heiratb begleitenden Uni fiände, schilderte den Geldschrunldiebs stahl, die von seinem Freund Doctor Kainz angestellten Recknrchen und oes ten Resultat, sowie feineKrantheit und den ans ihn begangenen Mordoersuch, der schliesslich zur Entlarvung der Schuldi en und ibrer Vettoeisung ans seinem use führte. »Bei Gott im himmel,« beenden der läckli Ebemann seine Ersahlunxn . habe ichnela innig gelte t. Jch,« eile er leise und scheu hinzu, « sit vielleicht auchjth nicht. Tiefes « it eid mit der Vetirtten wohnt in meiner Brust, obwohl ich ni· leider des Glaubens niglmehr ent chlagen kann, daß wenig tes an und m ihr ist· Und doelå Mt sie Geist, Muth und Ent o en t. Sie wies«standtht alle nerbietun zurück, tie i n r durch meinen rennt-, »den Dr. einz, nnterbreiten liefedenn ich selbst lag aus ; Tod und Leben darnieder und habe ; mich e seit einigen Tagen·tptedek so i weit er lt, dass ich einen kleinen Theil i meinerfriiberen Tbötigleit tviedee anf ) n konnte. Michaelas Unions-hig lei traf mich wie ein verniiiitender Schlag, das können Sie ivohl denken iieber Jusiistath; ich wundes-« mich, oaß ich ihn überhaupt Zu nagen ver mochte. Aber vie menschliche Natur ist stark . . .« Wieder stattse et fchevctqend vor sich hin. Um ihn seinen schwer-nöthigen Uäumeteien zu entreißen fragte ig: » »Was für Anerbietungen haben te T ihr« thun lassen?« · »Ich beabschtigie anfänglich, ihr eine auskeichsnoc Pension nuszusetzen ch will nicht daß sie Roib leidet, da ie meinem setzen theuet gewesen. Und auch dein meiner Kinder-, wenisfiens meines Sohnes, der seine junge, seh-Z ne Mama noch immer nicht vergessen kann Hierio Sie wouren dagegen rar dern « ' »Daß sie in bindender Form sich aller Ansprüche an mich und meiuBer mögen begebe und Deutschland siir immer verlasse. Auch meinen Namen sollte sie nicht mehr führen. Ich wünschte sie zu schonen —- indessen—-·« »Staat« Doktor Kainz sagte mir ein sol cher Vertrag sei gesehlich weder zuläs iiq noch siir einen der beiden helle bindende« »Er hat recht. Ein derartiger Ber tra zwischen Eheleuten wäre unmarai lscå Entweder besteht eine Ehe, oder sie beste t nicht. Besteht sie aber, so besteht te mit allen gesehlichen Rechten und Pflichten. reFrau tann zehn mal aus Jhre Sedingungen ei V - so ist sie dochlgesehlich teinen ugen- s bliet an dieseben gebunden Sie tann - alle möglichen Abstandssummen erhal ten haben und doch ieden Augenblick zurückkehren, urn ihre ehelichen Rechte wieder in Anspruch zu nehmen. Sie « mag zeitlebens dem Vertrage gemäß « im Auslande gelebt und einen anderen Namen geführt haben aber Jhrern Tode wird das Gericht sie aussordern ihren gesehlichen Antheil an der Ert fchcst zu erhean .. So sagte auch der Dottor -«-— «Wohin sollten wir auch lomnien, wenn aus diese Weise Jeder seinerFrau unzufriedene Ehemann die mit Recht erschwerte gerichtliche Ehescheiaung durch private Abweichunan umgeben tönnte? Dann hätte unsere ganze Glie gesegxbung leinen Ein-ea. « « s sah ich wohl ein Lieder Freund, aber ich glaubte, ein Mittel in der Hand zu haben. Michaela zur stritten Ersulluiia des Vertra es zu zwingen« Welches Mittels« «Die Drohung mit der Denunzia :ion bei der Staatsanwaltschast.« »Dieses Mittel.« versehte ich tapf schiitteind, ..tviirde vielleicht in der That Jlire Frau zum Verzicht aus den erdeiratheteu Namen und die Riiatebr nach Deutschland bestimmen; aber es würde teineesallö ihre Aus schließng von der Erbschaft zur Wir kung haben. Sei-old Sie gestorben sind, lann Z eihre Rechte unbehindert geltend :na n-—fa, das Gericht selbst irird dieselben wehrnehmenf »Sehr richtig. Deshalb sind wir auch davon abaetarnnien denn gerade das möchte ich verhindern Weiter be absichtigt die Ae listigeß ia nichts als sich einen möalth arcß en Theil mei nes Vermdgens zu sichern. Sie soll nicht triumphiren in ihrer schlechten Sache! Die Scheidung bleibt als let einzige Weal« Alls der einzige·« Der Vaniier nickte trübe und fuhr fort: »Mir wünschte ich iltr und mir die Schmach einer Offenbarung ihres Verbrechen-Z zu ersparen — doch er tliirte mir schon Doktor Hain-t; daß auch unfere beiderseitige Einwillikzttng teinesfalls zur Erreichung unseres Zieles genügen würde. Ich war daher auf einen anderen Weg bedachi, die ge setzliche Trennung herbeizuführen ohne daß wir in die Notdtpendi ieit versetzt würden, den Giftrnordverciuch zu erwähnen. Natürlich nur auf einen Weg, der zur Erlan ung einesllrtheils fuhren mußte, das sie von allen Rech ten an mich ausschloß und mich ron allen Pflichten gegen sie befreite. Nur meinem guten Willen soll sie ihren Un terhalt zu danken haben. nicht einem, wenn auch noch so schwachen Rechte ihrerseits oder ihre Strafe wäre nicht vollständig. Jch schlug ihr des lb vor, wir wollten böswilliaes Berla en als Scheidungsgrund angeben-« Hilfe Gemahlin lallte Sie böswil lig verlassen haben?« »Ja, dann« sollten Cimmer im edeis menlzinverstandni )verqeblich a e e setzlichen Mittel er chöpft werden« Isi. chaela zur Rücktritt in rnein Haus zu bewegen -—- und dann —-« »Dann würde die Scheidung -rfol·· gen tniissen. ganz recht." . «Michaela hiitte in diesem Falle ; War einige nicht gerade angene me ; aßnahnien zu gen-artigen, wi rde aber doch nicht als Verdrecherin vor aller Welt blas estellt, entgin e auch der rn« lichen folge eines aatsani waltli n Eins rettens. Da ich mich unter Umständen erbot. die Unter l tungsfumme zu verdoppeln, so tte ihr, Jollte ich meinen, die Entschließung leich werden miissen.« ( i Run? Sie ging nicht auf die Pro- » posiiion ein?« . . »Unter keinen Umständen Sie i Zeugnet ihre Schuld und will auch sein einziges ihrer durch die Heirath rnit mir erworbenen Rechte odfern, sondern dieselben, tote sie sagt, tust der Kraft der Berzwet lung verthetdtgen.« — »Welche agriinde veranlassen sie txtqu · » Der Bankier- vertog verachtlich das Gesicht. «Diefelben, die sie u dein Versuch veranlaßt.hab·en, eni zu ek morden. Eine Million ift schon ein Einst-h uin den man es wagen kann. Und gerade dieser Umstand bestimmt mich, alles dran zu setzen, ibre An s rüche zurückzuweisem Der verbre zerischt Anichiag sotl ihr nicht gelin gen« sie soll nicht die erbottien Früchte ihres intiiganten handelns ernien. Nicht einmal meinen Namen soll sie weit-r fu«-rem« Jch erriarte ihm, lenteres würde wohl ebensowenig zu bewertstelligen sein. iriie die Entfernung seiner Frau aus Deutschland gegen ihren W.uen. «Sie muiien siin mit der Scheidung begangen, wie sie eben aus-anr; aaiiiii neuen Sie auch genug ertangen, denn unter den oawattenden Umsianden dürfte die Gesch.edene teineriei titechte an Sie behalten. Ein gefeslichercdxis diingsgrund ist unbedingt mit Oem Gisiinprdbersuch gegeben, soiern Sie den Nachweis iur die Bortakiichieit des Birianrens Ihrer Frau zii erbrin gen oermogen.'· »So mag es denn auch darum sein,« seuizie oer Banner. Ich sei-gute iuii eine Weile nachdem lich an, dann sagte ich: « »ich Ichtiesze wan nicht seht, ivenn » ich aiineyme, daß Sie zu mir geiom men kind, um mich mit der Einieituisg der gesetzlichen Schritte geqrn ;z".-ie Frau wemaqlin zu beauftragen?« »Da weiter tein Ausweg übrig bleibt, muß ich mich zum Aeußeriien entschiieszen —- Sie sei-en mich aller d.ngs in per Absicht biek,Sie zu bitten, die Scheidungsttage in meinem Namen anzuwehen-" »Weder Kommerzienreith,' entgeg nete ich, »ich tenne sent oen ganzen-per gang uno nieine genaue ternninis Ch res uuaratiero bargi·mir sur die pein liche Wahrheit Jhter Geschichte. Ich hatte ebenso wie Die uno Veri- Doktor Zeainz oie hypnctitchen experimente sur Humoug und zweirle reinen Vin genbiict an oer Absicht bezugiich der Vergiftungzaifairr. Gern vin ich be re.i, Wien prozesz zu fuhren, was ich unter ieineu aneeien Uiiiiiunoen ge than haer wurde. wenn Die den erst erwahnien Weg zur Erlangung des Trennungourtiieilg eingesmiagen hat ten.« »Warum nicht Is« »Ja-en ich zu ieiner unmoralischen H.1nuiung die Hand bieten part und werde, und zii einer soichen wiirre Ihre Angelegenheit durch eine Ver-. spiegeiung iaikcyer Beiocggrunoe — i«es iingeoiichen dostviuiaen Lieiiassens —— ginempeit work-en sein. Zch ort lenne min» daß sinke sein«-isten durch aus edle gewesen sind, es in aber better fo, rote es ists« »Vielleicht haben Sie recht,« mur rneiie Hartivig und setzte duiier hinzu: »ich brauche mir, wenn ich oen außer fien Schritt thun, auch keinen Vorwurf zu machen, denn Michaeia hat ifeibst oie ietzie Bructe zwischen uns abgebro chen.'· «Wieso?« »Ytiemand als sie ist die intellektuelle Urheberin dieser vtoiiz.« Erstaunt staate ich. woraus er dies schiieße. »Aus der Tendenz der Mittheilung Sie hat den fraglichen Berichterftatier in ihrem Sinne vermutest uni die öf fentliche Meinung fiir sich zu gen-in rin.« »Ja, ja.« stimn1ij9 itaiigzzntlich dei. »Da mogen Sie recht indem Tod deutet aus den festen Entschluß« alle Propofitionen zuriickzuweisen. Sie müssen eine Erwiederung erto en« »Nein, iieber Justizrath us ioill ich nicht. Der in Aussicht stehende nunmehr unvermeidliche Prozeß wird ohnehin Staub genug auswirbetn. Denn hören Sie, was das außeror dentliche Weib noch gethan hat, hören Sie es zu leich ais Beweis deHem wessen es Pähig ist. Gestern empfing ich zu meiner Benutzung eine Vorladung des Staatsamt-aus zur Vernehmung ais uge in oer Vorurtersuchung ge gen icheala Heime-ig« gebotene Ra winsto —- wac sagen Sie ia ni« »Gegen Ihre Frau? Jn a er Welt« wie ist der ; li zur Kenntniß der Staatsamt-a ts aelangt?« Der Banlier erhob fut; aus regt und trat dicht an mich heran. seine ausgestreckte Rechte , berührte meine Brust »Sie hat sich setbst denunzirtk« rief er in höchfter Atteratiom -. »Ur-möglich! Die Rasende! Sie uiusz von Sinnen sein« Ritter auflacheeid sank er in seinen Stuhl zurück. »Deinen Sie n' so llein von ihr, lieber Freund« eder Schritt ist berechnet. Jhre Absicht ist hierbei dieseibe wie bei der Veröffent ichung des « iungsnrtitels. Mit leh ierem vers Je die öffentliche Mei nun rnit der eclbstantlaqe das Ur thet der Gerichte zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Jhr Auftreten, ihre SÆQ ihre rassinirte Schauspie ret enden die Komödie. Da sie fest entschlossen ist, nicht nachzugehen, son dern es au den Prozeß onlornnien zu lassen« so« t sie voraus, daß der von« mir zu erhe ,n:ie Vorwurf des Ver istungcversuchs siiort dat- Eingrei Leerea des Staatsamt-altes zur Jol e ho rnuß· Dieser Maßregel will su dorkotumein indem sie als geträntte . Unschuldiae vor been Tribunal « er . scheint und gegen sich selbst die Gerech cseiest beantratt, die ihr oou r renr arme-angeblich oeeweiaert wird. -tne - Person« die so etwas wagt, leimt ni s ldtg sein, wird man sogen. S e rd vor Gericht und vor der Oes ent lichteit-.in iinstiaein Lichte ers nen. Und geling ee ihr obendrein, d e Lin-' tlage zu enttriiftem wird sie sie freige spro oder ikird die Untersuchung eing t. so hat sie den nachfolgenden Eheårozeß halb gewonnen. «« txo ritt schlauer Gebrichqu weiter reichte-X — —.- — .. »Die Dame ist somit eine gefährliche Gegnerin. Las war wohl zu permus them Sie erschien mir stolz, ichdn und l ag. Ich hätte nicht gedacht, daßJhre Ehe ein so schrenuches Enge nehmen würde. Dariin wenn ich auch von Ansan an in Anbetracht Des Alters unters ielek nicht erade ein Jdvll va raus hervorstehen ah. Schalle um sie, chade,« fügte ich im Tone aufrichtigen edauerns bet·:enn ich hatte das herr iicke Weib vom ersten Tage an bewun vert. Der Banquiet niclte finster und er wicertc »Glauben Sie mir, bester Ju· stizrath, ich theile Jhr Besanern unt auch, tros allem, was geschehen, Jhr Mitleid. Niemand als ich lann heili ger wünschen, es möchte ter Unglückv chen möglich sein, ihre llnsclnsld über zeugend takznleaen. Wie indessen die Sacke liegt, streifte ich, baß es der Fall sein wird.« »Ju- »san« Jch grtss noch der Verlobung, die er noch in tcr Hand hielt, um den Text ililchgäg nachzulesen. « nach hat Jhre Vernehmung be reits stattgefunxen? Die Vorlavunq lautet auf neun Uhr Mor ens. he»Sei ist es, ich komme e en von da r." »Nun, und wie ist sie abgelaufen? War Ihre —- Jhre Gattin anwesend-W .Neån. Der Staatsanwalt, der mich vernahm, war ein noch junger Mann, lebha t, intelliqent und fangen nisch. Qifen ar trat er mir bereits — eine Wirkung sowohl der Zeitums nachricht als des persönlichen Einflus ses Michaelas - mit einer vorgesask ten Meinung entqegen Aus jedem lei net Worte Krachen Mitleid und Be ivunveruno." »Wie 1,.ekz er'-a »Assessor Härchner.« .Ak«, Hörchner s— ein äußerst sähi ger Beamter, ich kenne ihn· Doch bitte, erzahlen Sie weiter.« »Ich gab ihm eine aussiibrlichc Echilkerung des Heraangs, woraus er ::rir in ziemlich skeptischer Weise ers « tliirte, daß mein Zeugnisi kaum hinrei rtken würde, die Angeklagte zu über führen. «Erstrns,« meinte er, »l)aben da gewisse Ereignisse in die Art-Helenen heii hineingespielt’ - er hatte rsie http notischcn Phänomene im Auge ,die ung hier nichts angehen tic aber leich: die Ursactse geworden rein tännten. Ihnen Mißtrauen gegen Jisre Frau einzuflöszem zweitens lagen Ske in dem Augenblicke, wo Sie Ihre Gattin bei der Prüfung der Gläser beobachtet haben wollten, schwer darnieder, Sie waren aufgeregt, vielleicht Jhrer Sin ne nicht einmal vollkommen mächtig: wie wollen Sie aus einer unter so au ßergewähnlichen Verhältnis en erfolg ten Wahrnehmung eine Ue erzeugunn herleiten, deren Ergebnis eine so furchtbare Beschuldigung i ?« «Nicht schlecht argumentirt,« be mertte ich bewundernd. »Nicht schlecht, und doch falsch. Jch tagte ihm dar-. Jedenfalls, beharrte ich« müsse meine Ueberzeugung rnir « maßgebend sein, und die der Gerichte hätte ich siir rneine Person ja nicht · angerufen, würde sie niemals angeru sen haben. zur Ge entheil wäre es mein se li ter i unsch gewesen, ie des Au sehen zu vermeiden. Michaeio habe den Schritt selbst gethan, der un sere Dissonanz vor das Forum dee Oefsentlichieit ziehe, möge sie nun die Verantwortung sür die Folgen tra aen. Einen vielleicht wohlgemeinten Versuch des A essen-Z, mich zu einem Ausgleich mit reisgabe aller meiner Bedingungen bestimmen und die Entartete wie er in ihre wenigstens äußerlichen Rechte einzusetzen rotes ich dnntend, aber entschie n zurück «Sehr gut." »Mir bleibt nun nichts mehr übrig, als den Ehescheidunfsprozeß ein uleis i ten. Ich bitte Sie herrnit, unge äuntt die nothigen Maßregeln zu ergreifen. Wenn eine persönliche Begegnung ver hindert werden tann, so wollen Sie eine sotche verhindern. Jch wüßte nicht« wozu tte noch dienen sollte, noch sind meine Kräfte nicht hinreichend wieder z- estellt, urn ohne Gesabr für meine Pundheit rnich den Ausregungen ei nes Wiedersehns auszusesen.« »So will ich versuchen zu erreichen, baß man von der Anberaurnung eines Sühneterrnins alt aussichtslos Abs ttand nimmt.' - »Dasiir würde ich hnen sehr dani bar sein. Jch be hnen unbedingt Vollmacht. roei ich doch, doß ich mei ne Sache in teine besseren Hände le gen tann.'« Dies der Hauptinhalt unserer ersten Unterredun iiber den Fall. Wir mö gen irn An chtuß daran noch mancher lei Einzelheiten besprochen baden, aber sie gehören ni t in diese turze bietapii tuiation. It arn selben Tage nn M arise-u inkornriren und das nii hige i ter zu arnrneln, indem ich Dot tor Kai . Fräulein Imer Hart wi Mater hart-ais und Dotter s Bl« thuer um alte Detaits befragte, de- s, « ren sich bewußt waren. In den - « nä en Tagen se te ich meine Rechn chen sort, tesu te die Norddeutsche Weit-hierherbe, den Kellner Barnesty, bestchtigte die Lokalitäten und so wes ter. Sobald ich rnit meinen Vorberei- ·« tungen sertig war, reichte ich die Schei dunastlaae etn.woraus die Sache ihren regelmäßigen Laus nahm« Goettesung folgt-) — monoaooo wan- weißks Papie »in sit-»s- i: »Ein-»r- te; a te m m man e » set Ver. Staaten heraestellt. g ·