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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 1, 1899)
ON « « Seinem bricfm Misins Lizzie Sanktmfer. De annere Dag hen ich den Mini fet gesehn von unsere Kitich un der hoi atig dein-wer gesproche, daß der Mister Philipp Sauer«ampset, was mein Hosband is, sich gar nit einol sehn dehi losse. Er hätt doch plentie Zeit un eö wär doch auch nit nöthig, das-i et den ganze Dag bei den Wertes treiler hocke behi. «SchweschierSauer ampser«, hot er gesagt, Ohne sieht mer ja auch nit ost, awwet Sie komme drch wenigstens immer-, wann Se e neies Bannet odder e neies Jäckci hen.« Der Minister war nii so ganz unrecht, un ich denke ich muß mich als emol öfters e neies Bannci kriege, for daß ich eTschens hen in die Kirich H gehn. Was den Philipp anbelangt, o sin ich ganz von dieselbe Appinjien gewese; es wär ja auch viel besser, J wann et e wenig mehr heim stehn I deht, awwer den Wedesweiler derf ich ’ in seine Pressenz gar nit iotsche, do werd er gleich mäd wie en Stier un siehlt insoliet. Jch dehi ja auch kein ( Wort sage, wann er nii immer so en Unsinn mache deht. Alles will er duhn un dabei blamiri er sich immer. Er duhi Jhne ja auch manches ver zehle, awwer nor die che, wo er den Wedesweiler for ble me kann. Die Sache, wo et selbst set zu blehme is, do is et ganz mumm, awwer ich will schon dazu tende, daß Sie all sei fuh lische Boise ersahte solle. Von sei Weinmacherei. do hot et Jhne auch nickz verzele hot et? Well, dann will ich Jhne emol die Siorie verzehle Wie Sie gut genug wisse, gleicht der Philipp sei Bierche. Er duhi nickg um Wein gewwe un nor Witziie is eh bcs, wo er biseids den Bierche gleishe dahi. Jch hen immer zu ihn gefagi, wie kannst du dich nor so voll mil die Schlapp pumpe. Wann du dann un net alle Zirlumstenzcs hatte Drinks hawwe mußt, warum duhsie nii alse mol e wenig Wein printe, das is bes set for dei Kanstituhschen un dann grckts auch viel diesender, im Vkefs is auch kein Differenz un wann ich di Tscheus hätt, dann deht ich einige Zeit for Wein disseite. Der Philipp bot er cht e wenig getickt un bot gesagt, d deht ich nicks von verstehn en Mann müßt sei Biekche ben nn das wär all was et hatvive müßt. Dann is er sort gange zu den Wedesweiler. Wann er heim is komme, kann ich nit sage, ennihau is er komme un am an ikere Morgen do sagt er: »Seh, Liz zie F, hot er gesagt, »ich hen rriwtoer iia »Mutt· was du mich gesagt boii rn ich fin ganz deiner Ansicht. En Mann muß auch mitaus Bier fertig n«er’n un ich denke Wein dicht mich besser, wie ten Wedestveiler sein stehle Stoff. Ich hen mein Meind ussge macht-, daß ich mich mein Wein selbst mache Kahn. Jch hen mich schon Grebps geordert, hen mich anche Pres-, bestellt un hen zwei Wiikie Oerrels gekauft. Morge kommt der ganze Stoff un dann gehtz los, dann kriege mir e Treppche, das duht einiges biete; tat kann der Mann drinke un wann die Frau noch so schlecht siehle duht.' Jch sen gesagt, wie kannst du not in den Butter gehn, warum kausst du dich dein Wein nit reddimeho? Jch gleiche gar nit, wann ich· in das Haus so e Moss gemacht kriege. Das macht gar kein Mass, hot er gesagt, du wirst sehn, wie sein ich alles fickse. Well de nächste Dag sin die Grehpp komme, e ognze Wagelohd. Die Männer hen en anze Stoss in den Keller ge schmi e, do hätte Se emol ebbeg sehn könne. Well ich hen nicks gesagt. Später is die Preß komme un die Bertels un ich kann Jhne sage, mein Keller hat gegnckt, das war e Seit. Nachdem sich der Philipp emol diesent gestärkt gehabt hot —- bei den Wehes milet oss Kobrg — do hat er mit das Presse gestatt. Jch kann Jhne sage. der Mann hot bei den Schapp geschehen un beese Lengtvitsch gejichft. ak die Last ganz ger geworde is. Es hot e latte Tschuhs gen-we un alles hat er in Waschtopps gefüllt, er bot gesagt, er miißt die Beerels erscht noch i fsctsr. Ich ncsn Ihn lage wolle, er sollt den Tfchubs reiielvea in die Betrele fälle, awlvet ich sin schuhr, dann wär e: zu den Wedesweilcr qanae, for den sein Ettweis zu höre und dann wär er in die erschte drei Stand nit zericki komme. For den Riesen ben ich ihn allein gelasse. Er bot geschafft, wie en Nicket, off Kohrs bot er e ganze Latt Bietche gedrunke, hiluhs er bot ge sagt, sonst könnt er das harte Schaff-. nit siendr. Er bot nor en ganz klei nes Bische Dinner aesse un is dann widder gleich an sein Schapp ganar. Ich hen den Philipp in sei ganzes Lewe noch nii so schaffe gesehn. s Es war so ebaut vier Uhr, do hot et zwei Wascknopps voll Tfchuhs gehabt i un dann bot et sich emol ganz gehörig stärkt, diesmal awwer bei den We giweilee un wie er um sechs Ulkt würdet zeriet is komme, do bot er en Dqu gehabt So, bot er gesagt, fett Vlies-Fee emsxtan PZeBegxäle gehn. « at n g i , er jett noch eines ges-taki ot, awwer ee hol If , wann ee ebbes anfange acht, tm bebt ersch auch sinnischr. Un, id sann Ihm sage-, et hat's auch ge MIUW, smvee ganz anneescht, als Diese Mein-L Etlwisiche sol- M Mel oddee Solln-, sit m. M deW fa dreht, ans den , « VII s - W »Man : et t ihn in tat Wistie Verrel gestecktj s hat so ebaiet e hallve oertelse Seckend genomme. do duht’s ufs eenroi en Schlag, daß das ganze haus ge schehtt het. Das Bereel war ess plohsed un is in dausend Sticker e flogr. Der P il hot e Stict an ciei Ros kriegt un Z in die Grehptfchuhs gefalle un gehallert hot er, als wann er in die Lehl lieae deht. Ich sin ofi Kohrs gleich daunstehrs gelause un do hätte Se ernol e Bescheerung sehn frllel Wei der Christ hot ausgeguckL als wann er in e Blatt-nd gelene lsätt un ich war’n zu Doht ges-stehet Die zwei Waschtopps ware verschmisse un der Tschuhs hot siwme Zoll hoch im Keller gestanne. Die Pre. e war ge schmäscht und das war das End von ; die Weinmacherei. Der Christ sagt. er ’ besser deht doch zu sei Bierche fticke das deht wenigstens nit ectåvlode. Well, ich sage auch nicks mehr daacac Mit viele Riegahrds Jukrs . Missus Philipp Sauerampser, geb. Hanfstengel - Adas Lächeln. Erzählung aus dem Artistenlesen von « Jacques Burg. Wer ihre Eltern gewesen, wußte die kleine Ada gar nicht Jn früheste: Kindheit schon trar sie von ihnen an ei nen Artisten, Tom Rcrlerx der sie als sein eigenes Kind adovtirt· drei-Just worden. Sie hatte es nicht gut bei ten Pflegeelterm denn Tom, ein roher, dem Trunle ergebener Mensch. machte seiner Familie das hauz zur Fälle und Frau Racley sowie deren Sei ne räch ten sich fiir alles, was sie selbst erdul den rnußtem dadurch, daß sie Ada schlecht behandeltcn. Sobald das Kind allein aus den Füßen zu stehen vermochte, mußte es in den Firtusvcrstrllunaen mitwirken. Jrn wei en Vollendet-dem mit zwei Flügeln an den Schultern. stellte es in » der Pantotninzie, die mehrere hundert Mal qegebn wurde, einen Enqu vor. dessen Erscheinen vom Publikum im mer mit Ausrufen wie: «Gott, trie reizend!" oder »Ach. wie süß!« begrüßt wurde - - ,- - - s s s ( Später begannen Toms Versuche, das Mädchen zur Artistin nennst-bil den. Er pflegte zu sagen: »Kinder mussen wie Doggen dressirt werden —, mit Gewalt!« Nach diesem Grundsad handelte er auch. Durch seine deispielloz grau same Lehrmethode lernte Ada ein soe nig tanzen, springen und Kaucschul arbeit; dann, als sie neun Jahre alt geworden, sollte sie zur Porsorcereite rin adegrichtet werden. und der Unter richt gestaltete sich noch grausamer, weil die Kleine leider sür diesen Zweig der Kunst nicht das geringst Talent zeigte. Tom stellte die un innigsten Anforderungen an die Kräfte des in des und duldete dabei in den Mienen der Schülerin nicht das leiseste ichen derUeberanstrengung oder «de merzes· »Bos· Du willst Gesichter schnei den?! Wori’. das will ich Dir beibrin gen!" hieß es. wenn Ida rnit Thriincn tämpstr. Dann tnallte die Peitsche nur Tisch lauter und traf rnit wodlge ielten ieben den Körper der kleinen eite rtn, aus dem sie blutige Striernen zu rückließ. Erst recht wußte Ida noch einige Dutzend Mal die Manege um kreisen, während Zorn ununterbrochen lotnrnandirte: «Lache, Du Range! Satan! Willst Du gleich lachensl Wenn Du schon sonst nichts prosititst, lachen wenigstens sollst Du lernen!" Erst wenn das armselige tleine We sen aus Angst ihr blasses Gesichtchen u einenr tranrpshasten Lächeln verzog, fand die Quälerei ein Ende. Jn einer Reihe undeschreiblich bitte- - rer Jahre lernte sie schließlich lachen. Du lieber Gott« ihre Züge konnten gar nicht mehr einen anderen Ausdruck an nehmen. Lächelnd ertrug sie daheim alle Weißhasel-langem lächelnd trat sie piintrlich zum Unterricht in vie Mo ne e an. und lächelnd lehrte sie nieder nnt Ins-den« schmerzenden Gliedern aus dein irtus nach hause zurück. Soweit atte es die Lehrrnethode Raeletfs gebracht. Aber ihre »pirouet tes« und «pas« waren stilmperhast geblieben Als Tom endlich erkannte, Satz seine Schülerin absolut nicht vorwärts tain, suchte er sie los zu werden und trat ei nes Tuch feine Adoptivoaterrechte un einen Luftgyrnnastiter ab, einen Oestereicher Namens Heinbh der sich stolz König der Lutte nannte. Es war ein glattes Kaufgeschiift. durch das Ade in anderen Besitz überging. HeindL der sich nicht mehr elastisch genug fühlte, um noch lange selbst zu arbeiten, wollte in Zukunft nur der Jmpresario seiner beiden Töchter-Rose und Stephanie sein, die er zu Transz tünstlrrinnen heranbildete. Zur Ber vvllständigung bedurfte er einer Part nerin für die Mädchen. Ohkxohl der jetzt vierzehnjährigen Aha alle Bor lenntuisse auf diesem Gebieteder arti « stischen Kunst fehlten, schien ihrn das I Kind, weil ei bitt-hübsch zu werden versprach, doch eine gänstige Erwer bung zu sein. «So a bissel Turnerei is nöt gar to schwierig» behauptete heim-L um ferner neuen »Wer« Muth einzule ßen. .» Trost-ern hatte Ida eine schwere, anstrengende Lehezeit durchzumachem Aber Fleiß und guter Wille führten sie zum Ziel. ttoa zwei Jahre später konnte das Debtit der drei MS an einem IT ßeren Speiiatttiitent ater stattftn . I .Lk- mir papier-un so Wie-sie der Zettel, erzielten einen dutchschlas enden Erfolg. Deindl hatte wunder gaee Apparate angeschafft und sur seine Schülerinnen eine Produktion ausgedacht, die nur-geringe Ansprüche an das artistisehe Können stellte, dasur aber durch eine Kombination von allen möglichen äußeranssetten verblüsfend wirkte. Namentlich als zum S laß die Teapeze nach Art russischer iu keln rotirten und zuglei» . ringsum dum- eieetkiiche Lichter n ein-rude ten. glaubte man etwasSensationellee zu sehen und jubelte. Doch auch diesen Trick verstand der sindige Artiskx zu iiberbieten. Das Orche er mußte Er stummen, dann nahm tephanie« die Aeltere der beiden Töchter. eine Man doline zur Hand und intonirt einige Takte. Während so die Mädchen in araziösen Posen, sarbrnfchillernd be leuchtet, durch die Lüfte schwebten, er tlang von Rose-: und Adas ungescht.l— ten, kindlichen Stimmen wie Vogelge zwilscher das schlichte Lied: »Fliegt eine weiße Taube bei Dir rin, Mit ihr wird meine Seele bei Dir sein.« , Etwas wie Rührung ergriss las Publikum und als die Darbietung mit dem Gesang ihr Ende erreicht, drohnte das Haus vom Beifall wieder. Alladendlkch traten »Die diei Schmetterlinge« ans, und allabendzich entsesselten sie den gleichen Applaus. Heindl war stolz und zufrieden. Er » hatte sür eine Reihe von Jahren are- ’ «esorgt und wurde nicht rniide, in ; zollegenlreisen sich des Triumphes zu i rühmen. Auch Rosa und Stephanie ließen keine Gelegenheit unbenust, zu renommiren. Nur Ada trug still das Glück. Die Wendung in ihrem Schicksal erschien ihr wie ein Traum. ein milder, sanft berubiaender Traum. Alles tvar Ver gessen, die trübe Kindeezeit die Peit schenhiebe, mit denen Tom Nacken sie lachen gekehrt, die gräßlichen Strapa zen und alle Toränen, die sie verstoh len geweint. Nach Verlauf von einigen Monaten jedoch, als der erste Rausch des Erfol ges derslegen, änderte sich für alle Be theiligten die Lage. Es stellte sich mehr und mehr heraus, daß Ada starker be jubelt wurde als ihre Partnetinnen. Kein Wunders Sie übertraf anSchöns beit bei Weitem heindks Töchter. Die hertiiche, ebenmäßige Figur des Mäd chens präsentirte sich in jeder Pos sleich plastisch.· Das Gesicht. von den wegen, kindlich-blonden haaren um rahmt. glich einein Enqekskdpichen Und dazu —- dieses Lächeln! Es wich keinen Augenblick aus ihren Zügen ugid hatte doch nichts Stereotnpeo. Jmkner blieb es ausdructsvoll und erschien so verführerisch, daß es die Männer be zaudern mußte. Heindl konnte natürlich nicht davon erbaut sein« seine Töchter in den-Schat-« ten gestellt zu sehen; sta unt-Sternw nie nicht minder betrachteten Ader nIit neidischen, eisersiichtigen Blicken, lurz. es machte sich eine seindleli e Stim mung gegen die Fremde . gsl , eine Anii athie, die oft in häßlichen Unge recht gleiten zum Ausdruck lam. Aber die ehemalige Adaptivlvchter und Schülerin Tom Mieter-'s war cn noch schlimmere Behandlung gewöhnt. Nicht ohne Bitterleit. aber doch ruhig und voll Geduld ertrug sie alles, denn sie meinte, dem Lustgdmnastiler und seiner Familie so viel Gutes zu ver danken. daß das Böse nicht in die Waagschale fallen lönnte. Zu Beginn ver nächsten Wintersai svn reiste heindl mit den drei Mädchen nach Moglau iva siz ein Cngagenient am Theater « umvnt absvlviren soll ten. Dort zum ersten Male land Ste vhanie eine-n Verehrer. ein blutiuiige5, gives BürHixn aus reichem lHause. eden Aben asi der lleine Wlaviknir in der nge und versuchte bei siiner Auserlorenen durch Uebersenduiig lon herrlichen Blumen und werthvollen Schmuckgegenständen sein Glück. Auch . zu Sein-ers zu Trvitaiahrten nach Strselna und anderen lostspieligcti Vergnügungen lud er die Familie Peindl ein. Man gab ihm natiirlich einen Korb. denn der Alte wußte, daß aus solche Art schon manche Artistin zu einer guten Partie gewannen sei Leider schien jedoch der Galan eines Tages plötzlich anderen Sinnes gewor- i den zu sein. Er ließ sich mich-i mehr » sehen. Mehrere Wochen spater erst· er blickte man ihn wieder au seinem Stamm-can Aber diesmal anvte er nicht Stephanie ein Bouauet mit einer Einladung, sondern Ada, obwohl« sie früher nie an den Ausflügen iheilge nomnien. Die Empörunq in der Familie Heindl über diesen Vorfall spottet: je der Beschreibung Rosa und CEtepiynnie überschütteten Aha mit Schimvfnwp ten und der ehemalige König der Lüfte« unterstützte sie in dein Ton ei nes gereizten Futter-T Ihre Wuth för derte ganz ungeheuerliche Ansehn-pig ungen zu Tage, deren Potnte immer wieder darauf hinauiliei. Ada sei eine durchtriebene, abgefeimte Kotette, die aus Bosheit und Mißauntt ihrer Kri legin den kleinen Wladiinir abspenftig gemacht habe. — »Sie lacht halt a Jed’n to frech ant« behauptete Rosen »Das ist ihr »Arie« «Selbsttedend.« bestätigte Deindls »das niedertröchtige G’lachteri Da müssen ja dö Mannsleik alei’ mert’n, was dii Glockn Weh-lagen vhatt ssei Maria, — i hab nur mit dem « taW was Scheust in’i hau- ebtuchti A Schaut-' ikt —- Aber IJoI nit mehr lanq dann-at IX E as site bis sinkt use Duft " Gelt, Stank-W « r net Ist mich arti die Straße hin i c - U Mit-amti- sitewa Lies um Eptteswrjlkgm was soll Bein ans mir werde «Kannlt mit Denk reichen Liebha ber eb'n!« höhnte Supr Jeder auf dei- ass’n gieb» aa wen Y: finden, » wenn Du ihn recht anliichelst »Ach, was geht das ans an, was dii machtst!« rief Heini-L «Vierzehn Oriac so lang mir in Mostau lan, will ich sie noch b'halten.Racha derf sie sich zum Deis’l scheesnk Ida fand leis Wort der Erwide» rang. Die Kehle war ibr wie zuge schniirt. Schreck, Wirth und Elel ff - gleich lähmten ihre Gedanken. .te— gungslos stand sie da « lächelnd, lbie ne damals unter Tom Racletfs Peit schenhieben getändelt Nur in den flu gen spiegeltrn sich Schmerz und Ver zweisluna wider. Als Heini-W sich endlich schimpfend entfernten, schlich auch Ada in ihre (I·r.iderobe, urn das Avstiim Zu mech seln. Aus Gewohnheit siel ihr Blick in den Spiegel. Sie erschrak Ein todten bleiches Gesich: blickte ibr daraus ent aegen, zwei weit aufgerissene traurige Angen, in denen Thränen schimmer ten. Ader der Mund in diesem Ant litz war zum Lächeln verzogen. Wie sie es baßte, dieses Lächeln. dem sie alle Tbränen ihres Lebens Ver danltr. Grausamer Toni, der Du je den anderen Ausdruck ertödtet hast! Hatte sie doch weinen können, so recht aus voller Seele. wie ein Kind weint Aber ihr Herz empfand nur eine quä lende Bitterkeit, die selbst diesen Trcst versagte. Wie eine Verbrecherln stahl Ada s lich aus dem Theater. —- Wchin ; wollte sie eigentlich gehen? Nachchgei l O nein! Um keinen Preis! Zu Dein ls durfte sie nie zurückkehren! Aber tro- » km jens- iu dieses bitter-alten Rechtes Gcekchpien Sie hintre sich, lo gut es; a·ina, In ihr diinneg Mäntelchen und « lres durch die Straßen Mai-laus, oan ( auf den Wea zu achten, bis in die äu- i ßersten Borstädte. i Immer schneidender machte die Kalte sich fühlbar und immer müder wurde das Mädchen von dem ziellosen Umherstreisen. Plötzlich befand sie sich —- nne sie dorthin gekommen« wußte sie kaum — jenseits des Triumphthores. Ihr zur Linien dehnte sich das endlose Chodhnlaseld aus, toie ein riesigesLeis chentuch. Alles still. belleminend ein sam. Nur ab und zu von fern des llagende Aufbellen eines DundeH und ganz, ganz weit das veredbende Ge wühl der Großstadt. Ada war rnijde zum Ums-knien Jeder andere Gedanke trat ietzt zurück gegen dies Gefühl. Ausruhenl Nur wenige Minuten! le Wegesrande stand ein Heiligenbild Ach, wie das wohl that, aus den Stu fen zu sihen, den Rücken qegen das Holz aelehntl Auch die Kälte konnte man gar nicht mehr spüren. ier war ej so still und friedlich —-—be er als daheim! hier wollte Ada bleiben — bis zum Morgen! Ja —- bis zum Morgens »Was saqit Du, Papa Tom? —- a «-—· ich lächle MS —- Koeniich daß u es nicht siehst —- Iech lMe —s- alle Männer an! Auch Stevhi’ö Wladimir —- hade ich anaeliicheltl — —- -—— Aber« Rosa, daß doch aus —- tvir müssen — singen! — — Sinqe doch mit: Flie t — ein — weiße « Taube » bei ir ein — mit ihr —- ivird — rneine —- Seele —————— —!" Arn nächsten Morgen suchte die Po lizei nach der Artiitin, die als vermißt gemeldet worden. Man fand sie nahe bei dem Chodnnlafelde. auf den Stu fen eines heiligenhildes —- ersroren. « »Armes M··t»terchen.« saate mitsa dig einer von n Gorodotooii, »hast wohl einen schlimmen Tod gesunden.' »Nein schlimmer Todt« meinte ein Anderer. »Sie-list Du nicht« wie sie glücklich und zufrieden lächelt?« Urahne, Großmutter und Kind. Von Franziska von Kapis-Efsenther. -—·-— i Jn der » uten Stube« —- man ! nannte sie in diesem schlichtbiirgerlichen l hause nicht «Salon" — hing ein al tes Vortrait, Oelgemälde, eine xchiinh junge Frau darstellend in der tacht der ersten Miserzeit l»Preniier em pire«), das Haar war hoch gepusit, der Mund unnatürlich herzförmig, die mächtige Büste halbnactt, der Giirtet hochgeriictt. Jn bürgerlichen Kreisen. insbesondere in der Großstadt, wahrt man die Familientraditian schlecht ode aar nicht. Wenn hier eine Urgroßtnut ter besonders verehrt wurde, so hatte das einen besonderen Grund. Sie wa: zu Anfang des Jahrhunderts eine ge seierte Frau gewesen, nicht Dichteein selbst — das tam damals wunderselten dar s—, sondern die Muse verschiedener Dichten Auch war sie mit Schiller’·s Lotte befreundet gewesen. - Aus einer kleinen Konsole unter dein Bilde laan ein paar altrnodische, nach Moder und Ladendel riechende Bücher in Galdschnitts Musenalmanache den Anna dazumal, wo, irn Verein mii be aeisierten Schäferliedern. das ties de koiletirte Bild der Urng mutter zu se hen war. eine Laute au den Knien. Obgleich sie so sebr gefeiert nnd besan esen worden, war sie eine brave haus teau und Mutter gewesen. Sie hieß »AInanda«. Vor diesem Bilde stand so eben ein Zifinges Paar in Nadsabrlo stüni in e riaein Gespräch. Sie wand ten leitten Blick naels der Urahne. Aussden ersten Blick boten sie den selben Typ, und ibr Geschlecht war las-e zu unterscheiden; .sast gleich r » lanl er,« muslulöse was ie schen Ende alten nannten, sonnderbrannt, mit etchten Strohhü tensatgsdenrmtlenshaar und etwas Farni enshniichkett in den· intelligen ten .siigen, schiean sie nur eine Dop pel-Aueaabe der Natur. Beim raschen Vorbeisausen aus dem Rad gaben sie hoher dasselbe Bild. Auch das junge ädchcn trug ein gestörttes Männer hernd mit steifem Kragen und Schlips, nur daß ihre Pumphosen weiter nnd falttger waren, ihre Fäßchen und Schnürstiefel zierlicher, wie die des jungen Mannes. Sie beugten ietzt den Kopf iiher eine Touristentarte nnd distutirten iiher einen Weg, ein Ziel; dahei stritten sie ein wenig. Da alitt der Bitt-des Jünglings über das alte Porträt und er sagte: »Du siehst der alten Tante aher auch gar nicht ähnlich, Grete." »Es Ist hoch teine alte Taute, haus, sondern meine und Deine llrgroßmuts ter. Ich hat« Dir doch schon erklärt. Auch Deine Umriss-natur Wer weiß J auch, wenn ich mich so srisirtel Aber ich lann mir gar nicht venten, wie sie’s ge macht haben, mit diesen Pussen run den Dingern —« »Die Augen iihripens,« versepte er ans ihre erregte Rede, »die hast Du - — » mir ———« Er verstummte. Wie hätte er in Worte fassen mögen. dass die iippige Fülle der ilrgroßinrtter, die wohl ei nem streng haustichenLeden entsprang, dem Wär-Um geistig und tdrperlich de rvegten schlechte fehlte? Jedenfalls bist Du viel hübscher,« meinte er. »Was Dir eintilltl Die Urgroß linnutter war doch eine berühmte Schön .eit.« »Mir gefällst Du aber besser!« Jetzt lachten sie einander an, eigent lich ganz ohne Grund, nur so aus in nerer eFreude und Jugendlust. »U-.1 nun komm rasch.« ries Hans, »da es doch eben geht« rasch, bevor die Großmutter aufwacht.« »Nein, ich kann doch nicht somit-u sen, haus, ohne ter Großmarna Adieu gesagt zu haben —— was Manm be trisst, so sieht die es eher ein -—-« Mun, so sraae Manto ---- oder sage ihr Adieu.« »Sie ist ia in der Sowie-Sitzung vom Frauenwobl," wie ich glaube." »Nun, so komm doch, Grete. Sei tein Frosch — wer wird ängstlich sein. Standal!« Und wirklich. die Kleine gab nach. Ganz, ganz leise nahmen sie ihre Ra der. die im Korridor standen und entwischten unentdeckt über die hinter treåpe der hat die Großmama Joch etwas gehört? So halb im Traume? Denn kleid- darauf war sie aui den Beinen, ein teroRlicheQ altes Fraueben mit vielen unzeln, einer altoäterlickxn Spitzenhaube. selschem Geists- das Schlüsselbund am Schürzendana Sie mußte ihrem Vater gleichen, deren mit der schönen Urahne hatte sie keinerlei Aehnlichteii. Großmutter strirlte noch allen Ernstes Strümpse und nickte nach Tisch ein, aber nur sißena irn Lehnstuhl, denn zu ihrer Zeit hätte man ek- silk unanständig gehalten, sich bei Tage huzuleaem Frau Camilla sah trotz ihrer kno dern-dtä!reten Tracht der llrchne ähn lich; sie .var eine schöne. statrLicheznu In der mai-n Hälfte der Preisen-, von entschiedener.i Wesen« eine geübte Red nerin, Teig-nannte Vertreter« der Frauenberreauna. - Großmutter führte die Hauswirtiss schcst; Grete hatte llirzlich ihr Lehre rinnen-Examen a elegt. Mit großer Gela enheit hörte ssrau Camilla die Klagen der alten same n. «Rege Dich doch nicht ani, Mann-. Es sind jetzt andere Zeiten als damals. tvo Du jung warst. Die jungen Mad n von heute brauchen etwas mehr tbfistijndigteit. Damals, ais Groß mutter Antanda gefeiert wurde, ais- sie Tich erzog, da kamen die Frauen ibr Leben lang vomGiingelbande nicht lea. Je t müssen Sie es lernen, frei aus zi: chreiten. Zudem verdient Grete ja schen ier eigenes Geld. Ein Biachen un ezogen ist das ja von ihr, so aus zu neifen, aber sonst weiter nächts.« »Aber Hans ist doch mit," rief die ; Getgrnister verzweifelt. as schadet auch nichts. In Ame riia virtehren die jungen Panre ganz un egniungen rnit einander. Auch das mux ein junges Mädchen ietnen.« ie Großmutter war weit entfernt davon, sich zu fügen. »Ein junges Mädchen ist doch Pia, um gehetratnet zu werden. Was triätzt ihr denn da die Selbsistandigteiti In der ist-Je man sie sich unterordnen und tlcin beigexyn fonft ist dasllngliick fer åig. Wenn Um Mann lebte, tiinntest Da auch nicht thut-» was Du wolltest, und rniisztcst Dich um die Wirthschaft tüntmern.« » »Das würde ich wohl nicht thun und l mich selbstständig gemacht haben -— - aber freilich, ohne die Zustimmung ineines Mannei,« versehte Camilla er- « re t. , gtxt-trosztnutter legte ihre Brille nnd ihr Weißzeug fort, d. h. sie wollte re- ; den. Jbre greife, etwas meckernde ! Stimme wurde voll und fest: Und weißt Du denn gar nicht« meine Toch ter, rote ichund Dein teliger Vater Deine Wahl rniszbilligtem weit Ihr, Du und er. zu einander nicht paßtetik »O, ich ineife wohl, Mania,« ver fehte die schone Frau halblaut. »Und weißt Du noch. wie Du ein mal laut weinend Kein Gesicht in meinen Sckaosz ve eilt und geruten sitz-ist spi« WARng M g ein. a en . bin ja Dein Kindt« Ich 0innerer weicher und leiser sagte die Mne Frau .Jch weiß et noch,Mutterchen-—aber f i P ) ) ) i weißt Du,--ich kann rnir nicht denken, » wo Du hinaus willst« «Du tannst Dir’s nicht denteni Und bist doch sonst so tlugi Ein paar ; Jaäre später bist Du gekommen und , da geschrieen: Jch möchte rei wer den, und er giebt mich nicht krei· »Er verste mein Wesen nicht. Ich leere eine tiavin, nichts werter! Nachher is i ist er gestorben. Und da hast Du Dir « Deine Haare zerraust und gemeint-Du hättest den Tod aus ihn krabbe schmrent Und man sürchtete site Dei-« neu Verstandt Aber dies Alles, meine liebe Tochter, wäre nicht geschehen wenn Du gelernt hättest Dich zu sü gsm Jn der Ehe ist es nicht anders. « a ist die Frau nicht siir sich selber da, sondern siir den Mann. So wird es auch in Ewigteit bleiben. Da. dent’ an Deine Großmutter!!« Und sie wies nach dem Bilde. »Die hat irgend einen Dichter lsaben wollen« Aber weil ihre Eltern es nicht zugeben und sie über haupt von Weimar toea haben wollten, mußte sie einen Branntweinbtenner in Nordhausen nehmen. Ader da sie sich darin ergeben hatte, ist sie auch eine wohlhabende und glückliche Frau ge worden. Aber aus Vatern hörte sie mai-, wie wir Kinder· Und ich eben Po aus meinen Seligen! Der tte im mer Jrecht.1lnd wenn er auch chimpste, daß Majoran in der Stute sei, wo ich doch seinetwegen gar tcinen irn hause hattet Aber ich liesz ihn dabei, denn er war doch derjllianrn Und darum-« Draußen tlmgelte es und Grete stürzte mit rothen, heißen Wangen und leuchtenden Augen herein. «tlch Marien -— ach Großmuttchen Ihr seid doch nicht böse? Nicht wahr, ( nein Z« Das sunae tue-rochen san ernste Mie nen und vermeinte, sie könnten nur ihr gelten. Natürsich war es die Groß mutter, die Zierst das Wort ergriss: »Kann-Z u Dir doch denken, daß wir böse ind. Solche Eigenmächtigkeit bei einem so jun en Dir-g: Da sef Dich hin iind hil? mir. Du mußt doch endlich lernen, wie ein richtigetFlicken eingesetzt wird.« »Ach, Greszmairia, heute lann ich wirklich nichts Jch bin so aliietlichEben habe ich mich mit Hans verlobt —- aus dem Rade. Wir sind gar nicht dazu ab estiegen Ach, MamaS Sieh nicht so Finger aus. Wir sind ja vernünstig. iln sage auch nicht, daß wir Nichts hol-en und Nichts sind. Es wird eine Colleaenehe. Wir werden Beide ver dienen —--— und ein anderes Vergnügen als iinsere Räder brauchen wir gar nich-U »Genug!« unterbrach die Mutter energisch. »Ich will tein Wort weiter hören. Du bist noch viel zu unrei mit Deinen neunzehn Jahren, um au nur einen solchen Gedanlen zu fassen. Und Saus ist noch ebenso unreif. Es wird noch viele Jahre dauern, bis Du Dir daruber tlar sein wirst, welcher Mann siir Dich paßt oder vielleicht auch gar seiner. Denn auch das tann vorkam men. Du hast mich sehr erzürnt.« »Aber Mama!« Das jun e Mäd chen war jetzt gan blas gewor en. .Dir ask est gesagt. i sei reiser als meine a re." »Gerade darum,« siel die Mutter ein. «habe ich Dich einer solchen T or heit nicht siir sähig gehalten. s iviszt Jhr von der Ehe —- von der des nächsten Jahrhunderts? Diese Ehe wird der Frau andere, ganz neue Pslichten auferlegen und auch dem Manne, der manches herkömmlich Prioileg verlieren wird« Ich habe Dir das schon ost gesagt.'· Nun aber mischte sich auch dieGroszs niuttrr ein. Mit hrem hohen, meckern ten Lachen ein: »So etwas denkt an’s heirathen! Weiß noch nicht, wie Fleisch ausgesesit tcird -—— und hat dazu einen eigenen Kopf ————— « Da wars Grete ihren Matrosenhut in roßem Bogen von sich und tiir te i:ch rMiitter zu Füßen, indem e weinend ihren dunklen, seinen Kopf in ihrem Sckoosze barg. « »O, liebe Mutter, la mich doch liietlich sein! Jch bitte ich so —- bin ßvch Dein Kind —« lkine lanae Stille trat ein. Da hob das junge Mädchen fragend den Blick. Zwei große Tbrönen rollten über das stolze Gesicht der Mutter. Seit des Vaters Tode hatte Geete das nicht gesehen. « »O, meine gute Mutter —- nicht wahrt« « Wie die Mutter ihr Kind an sich zog, darin lag das ungelprochene Ja ivort. Sie tonnte nicht unders, iie Mutterl, Die Erinnerung hatte sie iiberivöltigt. »Da bat man rol« sagte die Groß mutter, ilzr Taschenluch ziehend,»,,nun trieat die Grete doch ihren Hans. Es bleibt immer dasselbe. Und jedesmal glaubt man, es muss zu einein guten ziele- führen Aber warte nur« - retelchenl Deine Mutter tann Dich END nächste Jahrhundert erziehen — erfiehe Dich tiir die Köche und zum chrtst ichen Gehorsam. Und nun loinm, gieb mir einen KIIW Ein Musik-sittlich Herz« ist nun auch schon entdeckt. Es soll nach dein Takt der jeweiligen Musik pupperti. Es giebt musikalis bergen, welche ini Rntdnius des ollaeziililens am stärksten schlagen. O I I Jn West Virginten genas eine au. die von einer Glitt-Lange m wurde. von der Schwindtucht IMP ressant wäre es auch zu etfslmm Ob lie- von dein Schlangean genesenttt Es siteen seltsame Dinge in M Vieg nien. auch in der kalten Indus zeit.