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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 1, 1899)
M " Edle Rache. . Hisiokische Erzählung v. o. H a r- i ch i. Der Dresdener Maiaufstand war zu Ende. Nach einem verzweifelten und erbitterten Kampfe hatte man der Ue berniacht weichen müssen.unid nun such ten Viele der Unterlegenen noch im letz ten Augenblick aus der Stadt zu fluch ten, um nicht nur einfache Arbeiter und Bürger, die in den Maitagen des Jah res 1849 zu den Waffen gegriffen hat ten, selbst hervorragende Leute, wie Richard Wagner und Seniver, der ge niale Erbauer des Dresdener Theaters, batten sich an diesem Kampfe betheiligc und tapfer bis zum letzten Augenblick auf den Barrilaien ausgebaut Auch ein junger Gnmnasial - Lehrer war von dem allgemeinen Sturm mit « fortgerissen worden und hatte sich FM dem Ausstand t.e’il;eiligt; feine Gattin. die ihren Mann fchwärinerifch Mott war auch in der Stunde der Getatsi kühn und entschlossen an seiner Seite geblieben und wollte sich auch jetzt nicht von ihm trennen, als es galt« sich rasch zur Flucht zu wenden und ins Aug land zu retten. »Du bist eine Frau, Dich wird man nicht zur Nichenschaft ziehen, es ift also das Beste, wenn Du ruhig hier bleibst,« hatte der Mann nkfoaL «Nein,« war ihre entschiedene Ant wart gewesen« »Ich ver-lasse Dich nicht, uns trennt nur der Tod« »Aber Du setztest Dich Gefahren und Beschwerden aus, die weit über Deine Kräfte gehen.« »Auch diesen Einwurf hatte die Frei-i nicht gelten lassen und einfach erllär«.: «Furchte nur-ist« Jch werde Dir nicht zur Last fallen." Max Körner kannte den Muth seiner Gattin; sie hatte ihn ja in diesen schwe ren Tagen bewiesen und treu an seiner Seite ausgeharrt, während die Kugeln um sie herumgelean waren; man hat te die zartgebaute junge Frau allgemein bewundert, die jeder Gefahr getrotzt, um den Kämpfetn auf der Barrilade Mundvorrath und Munition herbeizu tragen, und er wußte auch, daf; sie viel größere Qualen ausstehen würde, wenn sie jetzt nicht sein Geschick theilen konn te; seine Agnes hatte ja stets treu zu ihm gehalten und bewiesen, daß fie br reit sei, fiir ihn freudig jedes Opfer zu bringen . Es war eine Jugendliebe gewesen« die Beide zusammengefülirt hatte, und was nicht immer der Fall, sie hatte auch nach ihrer Vereinigung Farbe gehalten, ja, das Band, dag sie rereinte, war niit den Jabrin nur noch inniger und fester geworden. Mar Körner hatte schon, als er nocn in Leipzig seinen Studien still-»r, iiir die klein-, damals Ist-stimme ngnej gkfchWZkMk. Und feine Geiiii«,'e mark-n unverändert geblieben. Kaum halte Max eine Anstellung als Lehrer en- -"i am Gnrnnafiurn Dreskens erhalten, als Or auch sofort bei dem Vater um dik hand der Geliebten ward. der kein Be denken trug, ihm die Tochter ».u gebe-t, lennte er doch an der lfkirenhaktfakeit des jungen Mannes nnd an feiner Lie be keine Zweifel benen. denn sonst iniirs de seine Wahl aus eine Andere gefallen fein und nicht auf die Tochter eines nur mit Kindern reich aeseaneten Be amten. Es Mr ir- io ziemlich allze mein bekannt, daß Illathilde Sätmidy die einzige Tochter einer reichen Kauf manns - Wittwe, en den jun-im lnib schen Studenten ihr Herz rerlrren Eins de: denn das Mädchen hatte aus irren Gefühlen siir Mar Körner gar lein Hehl gemacht. Matlklde Schmidt war einige Jahre älter, als Aaneg, und ei ne viel umworbent Schönheit. Sie wußte, daß sie reich und auch schön war, man hatte ihr dies ja oft aennq qesaqt, und sie zweifelte deshalb keinen Augenblick, daß es ihr leicht sollen loerx de, Max sür sich zu erolern. Au ihrer bittern Enttäuscthunq aab der unsinnige Mensch der Tochter eines höheren cr men Beamten den Verzug, die, wie sie sich selbst sagte, nicht einmal schzn ac nannt werden tonnte. Mathilde Schntidt hatte .iei«sofft, Laß es doch nur eine Studente-sticht sei und Max Körner, sobald er erst eine An stellung erhalten, so viel Verstand ha ben werde, um ein-Frau lieinzciiiihrem die ihm ein anszenenmes Beim Ver schaffen konnte, denn mi: dein schma len Lehrer - Gehalt waren teine dro ßen Sprünge zu machen. und sie nor bereit, iknn dies Glück zu gewähren; er durste seht nur kommen und usn ihre band werde-. Mit Schman ils-leie te sie auf diese Stunde. Alex und nun keirathete der blöde Thor wirklich das arme Mädchen, und Maltailoxns ani lende Ltele verwandelte sich m ebenso glühenden Heis. Sie wußte neu ni ht, wen sie am s eilten hassen sollte, Den Mann, der ihre Liebe fchtwoe zurückge wiefen, oder die Frau. die ihr den Ges liebten entrissen hatte, denn fee zweifel te keinen Augenblick dass Mal Körner sie ohne diese infrinuante «l’,erfvn, mit - der sie foqar früher betrug-»in getreer war, qeheirathet haben würd-c Wi alle bllnd Verliebtem hatte s:e iiiil Ins-s mit der Hoffnung attranem znfz der junge Mann tie wieoer tier: neu nur nicht den Muth habe. mit seinen Ge fttlIlen der reichen, fcizdma Isrbin ne qenilber offen hervortritt-M Max Körner hatte kvolsl dem-erlä daß blei reiche, schöne kllldcxlen ihm ein weni let eGnnft zugewendet habe, aber do von er Leidens-iust« die Ma. thildes Brust erfüllte, teine rechte th . nung gen-Ihn Von Studienfreunden ers fuhr er später, tot- lehr ihm Ietzt vie wunderliche Person gronc nnd zoie fi l m feine vermeinillche Tresttosiqkrlt I , t verzeihen könne. Es listinte den Mann weniqz et sähe-: lich in seinen bescheidenen Verhältnissen nnd im Besitz einer verständnisvollen Le bensgesöhrtin sehr glücklich, denn er war Idealist genera, um seine Herzens wahl nicht zu bereuen. und wie dann, wenn er sich wirklich vom schnnden Mammon hätte blenden und dies reiche Mädchen hätte heirathen wollen, das ihm nun einmal nicht sympathisch ne wesen war. Es kam das Jahr 1848. Die Mutter Mathilden-Z hatte ihr gan zes VermögeninPapieren angelegt, de ren Werth plvßllch so furchtbar sant, daß sie mit ihrer Tochter ans den glän zensten Verhaltnisssn t«er1nsaefn;leu dert wurde. Max hörte dann nur noch, dkzß die Mutter bald darauf qestorhcn sei und Franlem Schmidt, die so lange sich nicht entschließen aetonnt, einen Bewerler »in erhören, jetzt froh gewesen setz dass ter Besitzer eines kleinen Gast hoffe-S sich bereit gesunden have sie zu heirathen. Tag Sturmjahr von 1848 rifz auch Max Hörner mit fort. Jetzt nahte ja der Traum der deutschen Einheit seiner Verwirklichung; in Frankfurt tagten ti: Besten nnd Edelsten der Nation, ein Parlament, wie es die Welt noch nicht cesehen und vielleicht auch nie wie dersehen wird. Der junge Gymnasial Lehrer hatte sich nrit Begeisterung in ren Strom des öffentlichen Leben-Z ge stürzt, Vorträge gehalten, Artitel für Reitnnaen geschrieben, und als die Na tion wieder hereinzubrechen drohte. war er einer der Ersten gewesen, der sich an dem Maiausstande betheiligte und mit seiner Gattin für die Freiheit des Vol les das Lebeneinaesetzt hatte. Nun die Sache doch vorläufig verloren war, mußte man dem Vaterlande den Rücken lehren, vielleicht aus immer. Es war ein Weg voll Aufregung und Gefahren, den die Beiden zurückzulegen hatten. Sie mußten meist des Nachts und bis in die Morgenfriihe hinein marsa,iren, wollten sie nicht den über all herumstreifenden Soldaten in die Hände fallen. Zum Tode erschöpr aelanate das Ehepaar bis Annaberg; aber hier verließ Aaneg die Kraft, sie fanl vor dein ersten Hause, das sich ih ren Blicken zeigte, ohnmächtig zu Bo den und kennte nicht mehr weiter. Trotz der frühen Moraenstunde hat te eine junge Frau von ihrem tFenster aus den Vorgang beobachtet, sie tarn sogleich herbeiaeeilt und bot mitleidig ihre Hilfe an. «Jch werde meinen Mann rufen, wir wollen die Kranke in's Haus schaffen,« saqte sie rasch, als sie sah, daß die Fremde bewußt- und regungslos dalag Max Körner zögerte. Konnte man diesen Leuten trauen? Würden sie nicht Argwohn schöpfen und sie viel leicht an die Militärbehörde auolies fern? ---—- Die Frau mußte seine Gedan len errathen haben, denn sxk fuhr so gleich lebhaft fort: ,.Fiirchien Sie nichts. Wir wollen nicht wissen, loo her Sie kommen und loohin Sie geben« Dann rief sie in dag Haus hinein-. »Gustav, Gustav!« und eit kriiftiger, vierschrötiger Mann mit ei nem grundehrlichen Gesicht, ein echter Erzgcbirger trat lierauo. Tie Frau fliisterte ihm ein paar Worte zu, und dann nahm der Mann ohne Weiteres die Ohnmächtige auf seine starken Ars me nnd trug sie in’H Haus-, um in ei nem Hinterzlmmer aus einem Sopha feine Bürde sanft niederzulegen. Den Bemühungen der Frau gelang es bald, Agncs zuin Bewußtsein zu rückzubringen, und dann schasste sie so reichlich zum Essen herbei. als ob sie« wohl gewußt hätte, daß diese Leute seit langer Zeit keine Nahrung mehr zu sich genommen. »Sie tönnen bei uns augruhem so lan e Sie wollen«, sagte die Frau, na dein sie init Befriedigung gesehen, wie sehr ihre Geiste den ausgetragenen Speisen zugesprochen hatten. »Mein Mann muß sreilich in einer Stunde nach Chernnitz, aber ich erwarte seinen Bruder, der dicht an der böhmischen Grenze lebt, und der asn Abend wieder heimgeht.« Ahnte die ileine, tluge Frau, daß sie Betheiliate deg- Ausstan ves vok sich habe, vie sich nach Böhmen retten wollten? Mar schaute seine Gattin sragend an; sie verstand ihn und antwortete in englischer Sprache: »Sei ohne Sorge. Wir können ihr vertrauen, sie wird uns nicht verra then«, und zu ihrem großen Erstaunen sagte ihre Wir-thin: »Das werden wir nicht. Wir sind ehrliche Leute. Auch meinem Schwager tönnen Sie ver trauen.« »Sie verstehen englisch?«' fragte Agnes verwundert. » a«« antwortete die Frau einsah » -ch war wohlhabender Leute Stint-; a er das Jahr 48 hat auch uns arm gemacht. Sie dürfen nicht fürchten, daß wir reactioniir gesinnt sind, mein Mann und ich hatten es mit der · rei heit, und sein Bruder und dessen z rau haben dieselben Ansichten« wie wir. Wir wollen deshalb gar nicht Jhren Namen wissen, das ist siir uns Alle das Beste«, setzte sie hinzu. »Seien Sie ohne Sorge. Bei uns sucht Sie Nie mand, uno mein Schwager wird Sie dann schon sicher iiber die Grenze brin gen; er tennt dort jeden Weg und Steg.·« Die Frau ging ruhig ihren häuslichen Geschäften nach und erschien nur zuweilen wieder. um sich nach den Wünschen ihrer Gäste zu erkundigen. Jn den Nachmittage-stunden sand sich wirklich der Schwager ein. Es war ein Mann in mittleren Jahren, schlicht und einfach. aber nicht ohne Bildung. Aus seinen blauen Augen sprach die Ehrlichkeit selbst. Die kleine Frau mußte ihm bereits Alles mitaetheilt ben, denn er stellte gar keine tagen, andern sagte nur nach der er n Be griißungx «Mit der sinkenden Sonne , t wollen wir ausbrechen; Sie sind ein Vetter von uns, kommen zum Besu und bleiben bei uns iiber Nacht. Wir haben einen kleinen Gasthof, und Sie slönnen sich bei uns ausruhen, so lange . Sie wollen« F »Nein, wir möchten schon morgen weiter«, entgegnete Max »Auch gut, dann begleite ich Sie bis nach Böhmen hinein.« Noch vor Sonnenuntergang trat man die Wanderung an. Die junge Frau fühlte sich durch die lange Rast so weit gestärkt, dasz sie an der Seite der beiden Männer just wieder rüstig durch den Wald schritt, in dem bereits die Dämmerung und jenes Schweigen herrschte, das gerade dann so seltsam die Seele bewegt Jn dieser Waldeinsamkeit gingen die Herzen aus; man plauderte iiber Alles, selbst über die jüngste Vergan genheit, und es war diesen drei Men schen, als ob see sich schon längst ar lannt hätten, obwohl Keiner Von dem Anderen seinen Namen erfahren hatte. Die Wanderer hatten eine Höhe er reicht· »Dort ist unser Haus-", sagte der Mann, »sehen Sie das Licht? Meine Frau wird mich schon erwarten und sich freuen, das-i ich ihr solche Gäste bringe, denn auch sie denkt, wir wollen ein einig deutsches Reich haben, und wer dafür kämpft, der ist unser Freund « Der wackere Erzgebirger driiclte dabei seinem Begleiter kräftig die Hand. Als man sich jetzt dem Hause näher te, blieb ihr Führer stehen, um zu spre chen. »Warten Sie hier noch einen Augenblick«, sagte er leise. »Es sind, toie fast immer zu dieser Stunde, Grenzjäger bei uns, sie trinken ihr Gläschen und spielen Karten. Jch will doch vorher meine Frau instrui ren, damit Sie gleich von ihr als Ver wandter begrüßt werden, dann haben diese Leute nicht den geringsten Ver dacht.« Nach einiger Zeit« kam der Mann wieder und sagte, die Thür zum Gast zimmer öffnend: »Kommen Sie nur herin, lieber Vetter, meine Frau wird au enbliellich erscheinen.« ·e in einer Ecke des geräumigen Wirthszimrners sitzendem kartenspj lenden Grenzjiiger schauten neugierig aus die Fremden; da öffnete sich be reits die Seitenthiirz und die Wirthin trat wie in freudiger Aufregung herein; sie hatte schon die Arme zur Begrüßusg der »Verwa:1dten« geöffnet, aber plötz lich ließ sie dieselben wieder sinken, die eben noch freudig schimmernden Augen erhielten ein unheimliches Funkeln, das immer noch schöne Antlitz schien völlig zu erstarren, und kein Ton kam über die sich schließenden Lippen. Auch Max hatte Mühe, seine gren zenlose Bestiirzung ein wenig zu ver bergen. Es war Mathilde, die plötz lich vor ihnen stand, und deren sinstere, starre Miene nichts Gutes verrieth Kein Zweifel, sie trug sicher noch den glühendsten Haß gegen Denjenigen in ihrem Herzen, der ihreLiebe verschmäht, und sie hatte jetzt Gelegenheit, sich zu rächen. Ein Wort von ihr, und waren Beide verloren; ja, wenn sie es nicht über sich gewann, ihren Gast als Ver wandten zu begrüßen« dann stand es schlimm um ihre Sache, und von der Rachsiichtigen, die noch immer die er littene Kränkung nicht vergessen hatte, war dies schwerlich zu erwarten. AgneH sijrchtete dasselbe, und sie bebte vor dem nächsten Augenblick, der Alles ent scheiden mußte. . Da löste sich die Erstarruna in dein Antlitz der schönen Frau. Sie erhob wieder die Arme, und jetzt rasch aus die Ankömmlinge zuschreitend, rief sie in großer Erregung aus: »Weder Vet ter, Sie sind es wirklich! O, welche Ueberraschung! Herzlich willkom men!« Wahren sie Max die Hand schüttelte, zog sie Agnes zärtlich an sich, noch einmal die Worte wiederho lend: »Bei-Mich willkommen!« Die renzjiiger wandten die nen gierigen Blicke von den Gästen; sie wußten jetzt, daß es wirklich Ver wandte waren und setzten ihr unter brochenes Spiel ruhig fort· ! Am anderen Tage brachte der Wirth die beiden Flüchtlinge über due Grenze die dann gliictlich die Schweiz erreich ten, aber seine Gattin sahen sie nicht mehr wieder. Sie hatte sich wohl im letzten Augenblick itberwunoen und dein einst so geliebten und später so gehaß ten Mann Freiheit und Leben gerettet weiter war jedoch ibre straft nicht ne gangen; sie hatte sich nach dieser Be ariißung rasch zuriiclqezogen, und nur, als die liichtigen ihr Haus verließen sah sie i nen heimlich lange nach, nnd dann richtete sich die eigenthiiniliche schöne Frau in die Höhe und inurnielte wie von einem schweren Druck befreit: »Nun bin ich gliickticht Er wird jetzt wissen, was wahre Liebe vermagt« . Abgewunten — Schneider: »Ihr-s Hund knurrt mich so verdächtig nn; beruhigen Sie ihn doch!« —— Student: I »Nehme« Sie nur teine Rechnung her aus-, das Vieh lann nämlich kein Pa vier sehen. « Schlechtes Zeichen Diener (zum Kollegen): »Warum hast Du denn die Stelle bei dem Grasen nicht eingenom men?« »Weißt Du, wie ich hinlam,k sah ich zufällig einen ganz verrosteten Korlziehee am Na el hängen, und das hat mir nicht gefa en!« —- Merkwiirdig. Fbrster (ein Buch in der hand): »Da schickt mir mein Sohn aus der Stadt ein Buch über Jagdwesen, aber es ist ganz neu! Er weiß doch, daß ich das Ausschneiden nicht leiden lann.« « stum. NovellettevonRudyardKipling Aus dem Englischen vonFritzBass . serinann. ( Die Nacht war erdrückend schwül, und als ich mit meinem Freund Hans zugleich mein Lager derbes-« um mir am Vorderdeck mittels ein-get Decken nnd Kissen eine Ruheiicitte zurechtzu machin, und wir an dein Miqu des Orang- Utang vorbei-ji nqcm b-: ganu das in Ketten gelegte Thier schaue rili .s) zu heulen Sie l! itkz n ihn auf einer derl m-« layischen fini- ln gesungen undl führten ihn nachEngland, um ihn dort eigen einen Schi llinq Eintrittrqelo zi zeigst-. Vier THE lang hatte er isnun ierbrochen gehe it itnI an den Eisen-· sähen seines steck-III geruttelt. E iicn Miwirosen der ti:h ihm unvorsichtig genähert, hatt-« er mit eine: n C 1.:l. « »i ncr wuchtimt bei-Um :i Hur-d ge tödtet. »Es wäre gut, wenn Du ein bischen seetrant werden inöchtes«, brummte Hans Breitmann vor dem Käfig ste-« hen bleibend. »Jn Deinem Mikros mos ist das Jch gar zu vorherrschend.0 Der Orang- Utang ließ den rechten Arm lässig zwischen den Eisenstäben seines Kerkers baumeln Wer hätte ge dacht, daß er im nächsten Moment mit einer blitzschnellen Armbewegung dein Deutschen einen Schlag aus die Brust versetzen werde? Die leichte Seide des Nachthemdes war mitten durchgerissen, Hans aber trat taltbliitig einenSchritt zurück, pflückte eine Banane von drin großen Bananenbiindel, das über dein Rettungsboote hing und reichte sie dein wiithenden Thiere. » »Das Jeh ist sehr vorherrschend in Deinem Mitrolosmos, mein Freund,« murmelte er; dann betteten wir uns ein weiches Lager zwischen den schlu fenden Matrosen, ivo jedes Lüftchen über uns hinstrich. Am Schnabel des Schiffes brachen sich schäumend die schwerfälligen Wogen und zerrannen mit langsamem Wellenschlag in der Dunkelheit Jn einiger Entfernung zog ein Gewitter vorüber. Wir sahen die Blitze. Die Kuh, die uns mitMilch ver sorgte, ließ« von der Hitze gequält und von dem penetranten Gerach des Affen beunruhigt, ihr eintöniqes Brüllen er schallen; die Schornsteine prusteten laut und die Schlacke, die aus dem Aschcnlasten ins Meer hinabrieseit-, sank mit gurgelndem Ton in die Tiefe. Hans streckte sich auf seinem Lager aus-, zündete die Cigarte an und begann zu plaudern Seine Stimme klang so siisz einschläsernd, und wie Vieles hatte ct gesehen und erlebt; bereiste er ja doch fortwährend die Welt, um Otchideein ethnographische Merkwürdigkeiten kmd wilde Thiere für Sammler nach Deutschland und Amerika zu liefern. Schläfrig starrte ich aus die glühende Cigatrenasche; der Orang-Utanq Ese gann zu stöhnen und die Eisenstiibik seines Kerkers zu schütteln wie eine verdammte Seele. Er mochte von der Freiheit der heimathlichen Urwälder träumen. »Wenn der sich befreien konnte«, meinte Hans nachlässia, »so bliebe nicht viel iioria von ung. Hu, wie er heult. Aber warten Sie. Jch werde ihm ein bischen Angst einjaaen.« Mit diesen Worten ließ er ein leises Schlangenaezisch vernehmen, so na tur-getreu daß ich entsetzt aufsprana.. Das unheimliche Zischen war kaum verklungen, als auch schon im Orang lltana-5tiifia ziese Stille eintrat. Das wiithende Thier Vertroch sich zitternd; in einen Winkel. »Nun, nicht wahr, ich habe ihn ar-» bändiat? Diesen Kunstariff hat« ich in liiuaauna-Taiidsump gelernt, als ich dort kleine Affen sammelte. Jede-J Thier auf Erden zittert vor dem Af-i fen, nur die Scllanae nicht. Das Zi« schen einer Schiange flößt den Affen lsntseszen ein. Und doch haben diese Thiere eine fast menschliche Seele.: Schlasen Sie? Nein? Nun, so werde» ich Ihnen etwas erzählen, was Sie mir« nicht glauben werden· Als ich im Jahre 79 auf den Inseln des südlichen Archipels auf tleine Affen jagte-—so um Neu-Grimm herum —, du mein Gott, lieber möchte ich auf Heinzels männchen Jagd machen, als ans dieses erbärmliche Gewürm! Jede-H zweite stirbt an Heimweh, sie haben Seele, all zuviel Seele. Also damals machte ich dir Bekanntschaft eines Natusorschers, eines aewissen Beriran, der sieh vor trefflich auf das Bändiaen der wilden Thiere verstand. Der hatte einen rie sigen -Qrana«11tana, der sich einbildete, er sei ein Mensch. Er hatte ihn einge fangen, alg das Thier noch aanz junaj war und behandeltc ihn, wie einen eine-I nen Sohn. Der OrnnaUtana hattes ein arofzes Zimmer, leinen Käfias schlief in einem Bette, kleidete sichs selbst an, tauchte Ciaarten, speiste mit Berti-an an einem Tisch und aina mit ihm Arm in Arm spazieren Herr Gott! Ich fah mit eiaenen Armen, wie das Thier sich in den Armstuhl zurück-· lehnte und lachte, wenn Bertran mit! mir scheritr. Das war tein Thier mehr, das war einMenfM er sprach mit Ver tran und dieser verstand ihn; ich hab’H mit eignen Auaen aesehen. Mir aegen über war er immer sehr höflich, nur wenn Bette-an viel mit mir sprach und sich um ihn nicht beliimmerte, packte mich der garsiiae schwarze Teufel an, als wollte er mich hinauswcrfen Ich wiederhole das war kein Thier mehr,« es war ein Mensch. Das hatte ich nach kaum dreimonatltcher Belanntschast schon heraus; auch Vertran wußte es nnd Btma, der Orana-Utang, verstand es, wenn er mit der Cigarre zwischen den Zähnen uns anstarrte. · ; i Ein Jahr lang hielt ich mich in jener; Gegend aus, bald Orchideen sammelnd, bald Schmetetrlinge jagend; Jba sagte mir Bertran eines Tags, daß er heira then wolle, nnd zwar ein hübsches und junges Mädchen von französischem Ge blüt. Ich sagte nur soviel: »Dente"n Sie an Bima! Mich zerrt er an den Schultern, wenn ich viel mit Ihnen rede: was wird er mit Ihrer Frau thun? Wissen Sie was, Bertran, wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich das Thier meiner Frau zur Hoch zeitsgabe schenken —- natürlich ausge stopft.« »Soll ich ihn etwa niederschießen?« »Wenn er mein Eigenthum wäre, ich thäte es sofort«, erwiderte ich. Jm selben Moment fühlte ich Bi nia’S Krallen an meinem Halse. Jch schwöre Ihnen, das Thier verstand die Fingersprachex er hatte ein ganzes Taubsiummenalphabei. Mit den be haarten sehniaen Armen umfing er meinen Hals, hob mein Kinn empor Isnd sah mir in die Augen, ob ich seine Rede ebenso verstehe, wie er die mei nige. ,,Sehen Sie«, begann Vertran, »Sie wollen ihn tödten und doch schmeichelt er Jhnen so zärtlich. Das ist echt teutonischer Undank.« Jch aber wußte, daß ich mir Bima zum Todfeind gemacht, denn die Kral len an meinem Halse sprachen Von Mordgier. Bei unserer nächsten Be gegnung trug ich schon einen Revolver bei mir; die Bestie bemerkte es und streckte die Hand darnach aus-; ich abesl spannte den Hahn und bedeutete, er sei· geladen. Die Bestie verstand mich, denn sie hatte im Walde die niederge schossenen kleinen Affen gesehen. Bertran heirathete also und vernach lässigte Bima, der von nun an allein und verlassen an den Meeresküsten herumirrte. Eines Tages sah ich, wie er mit einem dicken Ast eine Grube ge graben, als wolle er ein Grab herstel len. Jck machte Bertran aufmerksam. »Hören Sie, dfreund. Machen Sie der Bestie den Garaus. Sie ist ja toll vor Eifersucht.« »Ach was-", meinte Beriran. »Er Ist aain vernarrt in meine Frau, sogar die Pantoffel trägt er ihr nach·« Dabei blickte er voll zärtlicher Liebe auf das blühend schöne junge Frau men. »Ich wiederhole Ihnen, Freund, bringen Sie die Beftie um, denn ich be merke in den Augen des heimtiickifchen Thieres ein verrätherifches Glänzen, welches Mord bedeutet.« Bima gesellte sich im selben Mo ment zu uns; aber der Glanz in sei nem Auge war erloschen; das hinterli ftige Thier hatte ihn unterdrückt; er brachte der Iunaen Frau die Pantoffel und Bertran scherzte: »Sie wollen ihn binnen acht Mona ten genauer kennen, als ich in zwölf Jahren. Ein Kind wird seinem Vater nichts zu Leide thun, und ich habe ihn behandelt wie einen Sohn.'« Tags darauf besuchte mich Verirrt-nU um mir beim Verbacken meine-»Jamm lungen zu helfen, Gespreichsweiiewx wähnte er, daß er seine Jst-in :nit" Bima im Garten gelassen. Rasch ließ-l ich meins Arbeit im Stich und vonilnst ruhe erfaßt, schlug ich Bertran vor, .2.:!« ihm hinüberzuaehen, um einen erfri-. fchenden Trunk zu nehmen« Lache-nd meinte Vertrau: »Wenn Sie aar so durstig sind, so kommen Sie.« Die junge Frau war nicht im Gar ten, und Bima lam cui Vertranz Rufl nicht zum Vorschein. Als mein Freund die Thür des Schlafzimmers dffnen wollte, fand er sie versperrt. Er sah mich an und wurde treidebleich. Ich drückte mit meiner Schulter die Thiire ein. Das Strohdach tvar aufgerisssrt und durch die breite Oeffnung drang schon die Sonne goldig rn’3 '.-:i:ur:er. Von der jungen Frau iwr letzte Spur zu sehen. Aber auf dem Fußboden la aen zerrissene Kleiderfetzet und Fleisch tlumpeu umher. Mir wurde übel, als ich die-z erblickt. Berti-an aber untersuchte ujh«kr, was cuf dem Fußboden nnd an den Wän den zu sehen war, und dauts begann er leise, ganz leise zu ticher.. Gott sei Dant, er war wahnsinnig irr-vordern Er schrie nicht, er betete nicht. La« chelnd blieb er mitten Este .j-ti:1::rier ite tzen und sprach: »Sie hat sich sahL ficcnnier einge-« sperrt und er ist one-VI Dach einae-i brunaen. ,,"fi don««.« Wir merken das Dach ausbessern und weist-ni, cks er zum Vorschein kommt-« Zehn Taae warteten wir aber ver aebens. Wohl erblickten wir ihn am Waldesrand, aber er wagte nicht, zum Vorschein zu kommen, denn er fühlte sich schuldig; endlich am zehnten Tage kam er v,ia·cihast nährt-, und als ihn Berti-an rief nnd lockte, kam er in are sien Freudenspriinaen nati; Hause. Jn den Pranien hielt er zwei schwer unt-« lange, schwarze Zöpfe. Beste-m sagte nur: ,,Fi donc.'« Aber sein-: Stimme klang so, als wenn man Gingfcherben zermalmt. Drei Taste schmeichelte er der Bestie in homiasüßer Lied-. endlich am vierten Taae setzte er sich mit uns-( zu Tisch und gab Bima soviel Brannt wein zu trinken, bis Ins Tisicr be rauscht war, dann -- -— — Hans that einen laisrien Zug cn sei ner Cianer »Und dannkm »Dann erwürgte er il)n, inter i.k). cm Meeresater spazieren ging. Esi war ja nicht meine Sache, Narbe zu« iiben. Als ich zutn Haus« -. ar Die Bes stie start und aus ihr laa Beriran ster bend und grüßte mich mit zustiedenem Lächeln. Wissen Sie. was fiie Matt ein Ortnqdltang besitzti Er nimmt es mit sieben Männern auf. Und Ber tran hat ihn mit der bloßen Hand et wiirgt.« » - Aus demKäfig klang wieder ein Isl lisches Gebrüll an unser Ohr. »Hoho, in der Bestie bäumt sicb wie der das Ich. Wirst Du wohl schwei gen.« Hang zischte laut, und wir hörten das wilde Thier im Käfig vor Angst zittern. « »Aber warum sind Sie Jhrem Freund nicht zur Hilfe g-eeilt? Warum haben Sie es geschehen lassen,"daß du Bestie ihn tödtete?« ,,Lieber Freund«, erwiderte Hans, sich schläfrig ausstreckend. »Selbst von mir war es garnicht schön, daß ich weiter leben konnte nach dem, was ich dort im Zimmer gesehen. Bertran aber war der Mann. Gute Nacht« schlafen Sie wobl.« Der Mund als Verräther des CharonHK Ein Mitarbeiter des »Medical Re cord« weist daran hin, daß besonders bei Frauen die Form und Farbe der Lippen sowie iyre Umrißlinien in hohem Maße charakteristisch seien. Er behauptet, daß keine Frau mit dem kleinen rothen Munde, der wegen seiner Form von den Dichtern mit dem Bo gen des Cupido verglichen worden ist, jemals geistig oder seelisch bedeutend gewesen ist. Es mögen sich daher alle »Die, deren Mund nicht die von den Dichtern gepriesenen Schönheitslinien zeigen, trösten, um so mehr, als ihnen sogar verrathen werden kann, daß ein breiter, grader Mund mit starren, wei szen Zähnen auf hohe Intelligenz, wirk liche Herzensgiite und festen Sinn schließen läßt und auf alle sonstigen Eigenschaften, die wir Alle gern be sitzen möchten. Schließlich giebt unser Psychologe den Frauen noch einen an deren guten Ratte: sie sollten sich keine Mühe geben, ent prechend ihren Mund leicht geöffnet zu halten, was ihnen nach der gegenwärtigenMode jenen un schuldig frag-enden Ausdruck verleihen soll, der den Heldinnen altniodischer Rnniane eigen war, aber durch Rad sahren und andere moderne Belusti gungcn verloren gegangen sei. Der ge öffnete Mund sei nicht nur unschdn, sondern asuch sehr ungesund, und es sei in jedem Falle besser, den Mund energisch geschlossen zu halten. Frau Sonne. Mit leichtem Fuß igid mit wehendem gar, So sprang ich durchWiesen undFelder; Jch grüßte droben der Vöglein Schaar Und drüben die fern-en Wälder. Doch das Herrlichste die Sonne mir schien: Und wie mir ihr wunderwarinez - Gliib"n — Fuhr über die Wangen so sacht» Hab’ ich mir selig gedacht: »Es thut doch auf der ganzen Welt Nichts wohler als du, Frau Sonne!« Wie der Wind verweht, so die Zeit ver geht, « ’s ist aus mit dem fröhlichen Treiben: Die Sorge sitzt bei mir von früh bis spät. Sie kam zu mir, um zu bleiben. Was hilft mir nun da draußen idte Pracht-J Wenn tell durchs Fenster die Sonne lacht. Flücht’ ich zur finfterten Ecken, Mich Und mein Leid zu verstecken: »Es thut mir auch auf der ganzenWelf Nicht-J weher als du, Frau Sonne!« L.Linden1ann-Kürrner. Koffer a ld Wetter-unsrigen Wenn aus- der etwas hoch gehalte nen Kasfekanne in die Tasse geschenkt wird —-— selbstverständlich nur bei rei nem Bohnenkaffee ——-— so bilden sich in der Mitte der Flüssiateit Blasen. Sind diese feinschäumiq und bleiben sie län gere Zeit aus derselben Stelle stehen, so ist beständian Wetter in Aussicht ; ist der Schaum aber aroßblasig und legt er sich an den Rand der Tasse, dann steht Regen bevor, während das Zer theilen nnd Plagen der Blasen auf un beständiaes Wetter hindeutei. Dies gilt nicht bloß von gekochtem, sondern auch von frisch qeniahlenem Laffen Zieht man den acmahlenen Kassee mit Vorsicht aus der Kasfee mühle und ist das Häuschen spitz, so ist auf gute-, ist die Spitze daqegen einge fallen, auf triibe Witterung zu rechnen. Die Ertliirnna hierfür liegt darin, den gebranntersiaffee äußerst empfind lich qeaen Feuchtiakeit und Trockenheit der Luft ist. Die letzte Bitte. A Reiher, so eener der schlimmsten Art Zun Dod dorchS Fallbeil verurtheilt ward. Diesen Luniig, wiss das Gesetz be schdimmt, Mer Dags vor sein Dod beiseite noch nimmt Un fragtn wiss eemal so iebliche Sitte. »Mei Gudster, liani Se vielleicht noch ’ne Bitte?« ,,Aenne Bitte?« so fragt der Verbre cher schnell. »Nu heer’n Se, die nenn’ ich Sie gleich us der Schtell’, Ich mecht’ noch, bevor Sie den Gole mir entfernen Mit giet’aer Erloobnisz chinesisch er lernen.« Musik« Arets Nun. schluctt Jhr Mann Eis, wie ich verordnet habe?« —- 0fran: , es muß aber gestorenes Bier sein!«