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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 8, 1898)
- ’ · Die Flucht Roman von Jda Bau i Ed. tu Partien-»ic , sich faß manche Nacht und rechnete. Ae en mir lagen die Scheine, die Herr Jens Aarlserp in Tondern darubcr ausgestellt hatte, daß er von Herrn ten Langwitz, Verwalter, für Rech nung der Herrschaft Trebdin so und fo viel Sack Weizen, Roggen und Ha fer getauft habe. Sie stimmten un fehlbar mit den Notirungeu der Bü cher. Jch fah mir auch die drollige handfchrifc des Jenö Aardorp an; sie glich noch immer den Zugen, welche ältere Aardorpfche Scheine trugen, deren sich eine Menge aus der Vor Länglvitzschen Zeit im Archiv defin den· Auch hat Jens Aardorp immer noch dieselben Formulare, an deren Kopf in etwas altniodifchem Druck steht; »Jenes Aardrop, Getreide-,.Volzi Und Produktenhandlung Tondern.«' Die neueren Formulare schienen etwa-. glatte und weißer im Papier auszu fallen. Und eines Abends-, als ich sie zum hundertsten Mal hilflos anstarr te, fiel mir plötzlich etwas auf! Rechnungen und Gefchäftsformu lare pflegen unten in feinftem Perl druck die Firma der Papierhandlung oder der Druckerei zu tragen, in wel cher sie hergestellt wurden. Auf allen älteren Formularen ftand denn auch die Firma des Druckers von Tondern Auch noch auf den ersten, die Länge-— wit sich von Aardorp hatte aus-stellen lassen. Dann fehlte plötzlich diefer Firmenvermert. Jch legte Formular auf Farmular: die neueren waren et ttsas kürzer, fo viel, daß gerade eine Papierscheere unter ein Streifchen ad gefchnitten haben konnte, um die Fir ma zu entfernen. Vor Erregung klopfte mein Herz und feuchtete vsich meine Stirn. Mit zitternden Händen nahm ich Blatt für Blatt vor. Immer das gleiche Resul tat. Ich stand vor einem Räthfel und fürchtete es niemals lösen zu können. Da ich die Belege zurückbehalten konnte und durfte, um sie dem Archiv emzuderleiben, die Bücher aber zurück zugeben hatte, da er sie weiterfijhren neu-« wandte ich mich zunächst wieder diesen zu. Und mit einem Male entdeckte ich etwas-. das so frech nnd raffiniert zu gleich war, daß ich meinen Augen nicht traute. Sie, gnädige Frau, der die Buchführuna mit ihren technischen Ausdrücken ein unbekannter- Feld ist. oder doch eines, daraus sie fich unger nnd unsicher bewegen, werden vielleicht nicht ganz verstehen, wag Längwitz »wagte, und jedenfalls werden Sie nicht begreifen, daß Vater Amtrup es zwei Jahre nicht. daß ich es nicht fo fort sah. Er hat die Transporte ge fälscht, sowohl die der Debet- als die der Kreditseitem die einen nat er ver mindert, dic andern erhöht. Die Schlußaddition jeder Seite stimmt ta dellos. Oben ans der anderen Seite hat er sie einfach geändert nnd eine hö here Summe auf der Debet- und eine kleinere auf der Kreditorenseite einge tta en. Nicht regelmäßig. Bald auf die em Conta, bald auf jenem, dann ein paar Seiten gar nicht, besonders nicht« wenn unten die Schlußziffer eine runde, leicht in die Augen und in·5 Ge dächtnis fallende Summe war. Jch muß gestehen, diese Vornahme ist von genialer Einfachheit! Er hätte das noch zehn Jahre unbemerkt fortsetzen können, um so mehr, als die unter fchlagene Summe im ganzen nur klein ist und im ersten Jahre dreitauseno zweihundert betru . Es ist so usagen nur eine kleine Negenfpefe des Hetrugs · gewesen. Und von Jahr zu Jahr wuchs da die Sicherheit; der Revisor würde sich langsam daran gewöhnt haben, daf- die Verwaltunostoften sich ein we ni« erhöhten, die Einnahmen sich ein wenig oerringerten. Denn diese Fäl xehungen befinden sich tlugerweise nicht m haupthch —- das von jeglicher Unordnung frei ist — sondern in dem Einnahme- und Ausgabebuch von Jredbin selbst, sowie vom Borwerk äöihaalz betreffend Löhne, Anschas ngen, Hausstand, Ställe, Meierei, Kartoffeln —- die Getreide- und Och senrserkäuse kommen mit ihren ein fachen, großen Summen direkt in das Hauptbuch. Diese Entdeckung machte ich am LET. Mai, in der Nun-r des Tages, nam dem ich Ihnen das letzte Mal Von Ttebbin schrieb-. Ich sagte mir, daf; ich mir Duca-, eine Dcpesche von Jlineis Befehle einholen könne· Allein ich sag te mir auch, daß ich den betrnqekcsasen Unternehmungen noch nicht ganz anf der Spur sei, daß eg- nech Hals oie siebzel,-ntausend Mart Minuz auizni klären, die der Getreidehnndel seit zwei Jahren aufweist. So bezwang ich mich und ciab Herrn vcn Längmitz am andern Morgen Die Bücher zurück. Jch sagte ihm, ich habe sie nicht unterschrieben, weil ich der Gewohnheit des alten Amtrup zu fol gen denke und das nur vierteljährlich thun werde, sie seien indeß in einem Zustand. zu welchem ich ihn beglück Musche. Jm Laufe des Ta eö trat ich in sein surean ein; es ah, um in seiner Bibliothet kes tive der zu Ttebbin sehst-enden, ein Werk über Ziegelsabriis taki-m zu suchet-. hier lächeln und staunen Sie, und VI Im eine tleine Einschaltung ma ’ «· edeimal wenn ich vom Tech s den Magd Zwiet- dem Poet nahm« der t lich ans Umwe dm vors-at Ich-sc htt, - Tennessee-»Ein sehr sonnig, undfrechtskxund links la-. qett Brotnbeer Hindka dann führt der Wen sacht ins-tin, up von-der s lJe des Hügelgeländes eiixe weglose, es Hselartige lleine Riederkrn zy much Jschneidem die »Lehmluhe" enaitnt.« Da wächst nicht recht etwas. - et Bo-« den ist zu schwer, es befindet sich eine Lebmaeube deri, aus welcher wir den Lehm holen, der aus dem Gut oder im Dorf gebraucht wird. Dieser Leben regte mich aus. Jch sah aus seinen Bruchslächen die Farbe, deren ich kais von der fürstlich Weitingschen Ziegeie lker genau erinnerte. Die lag nicht weit rtirn Exerciirplatz, und wir Kinder; wenn wir in den Freien mit den Sol daten hinausgezraen waren, tummel ten uns da herum, nnd ich übte Bild-« hauerliinste, indem ich aus Leim Thie re undVaser- zu formen versuchte Wie, sagte ich mir, scllten da nicht ungeho kene Schätzt lieacn?! Wenn man ei ne Ziegelbrenneiei baute! Adrian lachte mich aus-« .ind sagte, der Lehns tnuge zu nichts als zum Estrichsire: eben; immerhin neidete er ihn eins-. denn wenn es sein Lehm ware, smiirfe er ihn auf seinen Sandbaden Ader die Fzrbe ver-n der Westmaschev Ziegelei stand ver meinen Augen! Ich beschloß zunächst etwa-; zu trun, das Enerinae Kosten dem-sure und eigent lich selbstverständlich wur: ists wollte eine Probe mit nach Bertin nehme-n und von samverstijnoiuzr Seite che misch Uniersuchen lass-m Bei deraleichen Prof-then lxat man das Bestreben, sich selbst auit einige Kenntnisse aniiieianm Jan fritatr !Län·qwit3· ob in der kleinen Biblio thel. welche die eine Ti.anv seines Ar kbeitszimmers einnimmt, etwas über IZiegeleien zu finden srkn ice-de Er imeinte, nein. Ich qing also hinüber kund suchte selbst. Sehr erfreut war ich, »Schallet, Der praktische Ziegle!« »und »Neucnanr.. Ueber den Bartstein« ZZU finden. Ich ersah darin den Be itr-eis, daß sich hier schon ver snir Je mand mit Gedanken iiber den Leixin getragen Und da ich einmal vor der sBiicherwand stand, suchte ich auch «aleich das Wett, das Ildrian mir zu landwirtblckiaitlicen Studien em psoblm Wenn ec- nicht da war, kwdllte ich es rnir in Bett-In tausen. zAber sowohl Setteaast wie Kraft wa iren da. Ich nahm mir also »Beste anst, Die Lantkrirthschast und ihr .Betrieb« unter den Arm. Er sah set-r zerlesen aus-. Herr den Länawitz, der mir hatte suchen helfen. empfahl es tniir lebhaft; «er selbst schlage ost da ,rin nach Am Abend saß ich. wie alladendliclx wenn ich nicht das- Glück habe, an met ..ne theure Herrin schreiben zu dürfen, vor meinen Bächen Ein Wert, das uns neu ist, aus dem wir zu lernen .hoffen, durcksblättern wir zunächst ein lmal spielend St dändelte ich-san vers kann ich e- nicht nennen-——erst Zenit dem »Scluller« dann mit den-. l »Nenmann« denn das neae Projekt greizte mich ich aeitehe es frei, el;r als- die nätere W licht meine la d .tvitthschaftlicken Hierin nisse zu ver mehren Endlich ariss ich nach dem Seiteaaft. Die Ränder seiner bedruck ten Seiten sind vxll von Rothen. Man sieht, das ist ein Buch, welches fort und fort der Arbeit dient. Und wie das io geht« bat-en die. welche es be nutzten, auch sonstiae Spur-n darin aelassen. Hier ein Sviirchen von Ta back, dort ein leeres Ccuvett mit Auf lchrift an Länairite. Hierein schma ler Zeitunqsfetsem der als Lesezeichen gedient bat Und mit· einem Mal setze .ich einaelnickt in ein willliitliches Dreizack ein schmales weißes Streif chem zwilchen den Vuchleiten lieat es da einaevreßt als ob man das Buch einmal eilig lckslois und des darin lie genden Streiieltens nicht act.tete Ich strich es straft-tm alatt. So fort fah ich, date n der Mitte diese-? vielleicht einen Viertel-entimetet brei ten Streifchens In lesen stand: Ge bsiidet Schulz, Berlin, Kutten-undan itracie Diese fieberlafte Errettung iibertiel mich die am Abend verlier ineineHän de Zittern act-act batte Ich nahm eines von Jens Hlardvrvs Ineinan ren beraus. die ich noch in meinem »Schreibtisch besakrtr. « Das Streiiclcn das-te und war er sichtlich von dem »vrmulare geschnit-» ten « k Ich stand ver zwei Fragen: wes Halb bat Hur von iLiinawitz von den Kens Anrdcpsschen Formnlaren die Denckerfima weggefchnitteM Wes-! halb läßt Aaedorp feine Formulars mi Berliin nnd nicht mehr in Tondernl drucken: Taf- ich in tieiet Jiccbt nicht ge schl afen, oerst i ixb von selbst. LUn ans-ern This-»Den um fünf Um befahl ich dpf man mir daz- ims nannte Vermastersräoelchen anspan ne. Wegen dieses bescheidenen Fuhr werks ist immer ein Kampf. Sie wer-I den es begreifen, meine smädiae Her rin· daß ich die Herrschafiswaaen Aar nicht benunr. Meine Reitiünste wer jden allernächstan fes weit vervoll Jkosnmnei fein — dank Adrian -—-i zdaß ich auf dem braven Ajax alle Aus-! flüge unternehmen lann.Eini1n-eilen ibedutfte ich, um nach Colle-Morgens ,odet sonst in die Gegend zu kommen, wenn ich Zeit sparen wollte, des klei nen offenen Wagens, den auch Am ikups nnd Phdbe zur Kirche nebmenxf Jedesmal ließ mit Here von Längein idann Inii spider Höfichkeit sagen: der Lande-net und das Jsabellengespann istien zu meiner Disposition; das lWäaeichen brauche ek. Ich solle durch iRoihwendiateii oder aus Verlegen iiseä dahin gedrängt werden mich nn-i i cheiden meist-spielen I diesmal gab es Schwierigkei den«n von Ringin der Feinde von Tksnem zrühen Jnsveltionsritts Qeintkijtm Taste das-, er alsbald des Wägelchens dürfe, daß es wenn ich· nach Sondern wolle. um nach Betst-Its und Dolbat ch zu reisen viel zuseiihj sei. Mein »ug gebe erst Nachmitta s, ! und so weiter. Und diesmal wo te ich nicht austtumvsen. So fuhr ich denn in Ihrem leichten, reisenden Wagen und mit dem Isa bellengespann nach Sondern Jch subrs selbst und malte mir immer aus, dasz ich vielleicht in wenia Wochen das Glück baben werde. Sie auf diesem. Wagen durch die Lande zu fahren. : Daziiber veraasi ich fast meine peinli che Mission und war überrascht. alsk wir nach Vier Stunden im Städtchen ankamen. f . Ich wurde bei Aardorv ohne Um stände vrn einer Magd, die Wasserslu tben über die Steinsliesen der Ein-l sabrt ans; in die eine Stufe hoch ge legen-: Wohnstube des Herrn Je nSAat-, detr erlassen. Er sei-. und sriibstückte batte einen qornschnops und einen holstriniicben1 Käse vor sich sieben nnd lies-, sich keinen 1 Augenblick stdten. »So. See siind dat!« saate er, als icb mich veraestellt hatte. »Setteie See sick dani. Das beißt nehmen Sie man dreist Plan. Mudde1, bal mal för» Herrn Dablland noch ’n Glas-. See drinten dcch n liitten Kümmel? Mad- ( der. du kannst eck n biitten Wusti bringen« i Jm Hinterarund der Stube hatte eine Frau gestanden. mit einer aroßen Moraenmiitze einem rothen Gesichte» und einem blauen Moment-ach die mich unaenirt ansah. Nun ging sie erst an den Eckschrant am Fenster und; holte- ein vieles, aeaossenes Lümmel » Talas heraus dann aina sie an denl »weißen Kachelofen binten in der Stu be bückte sich u; id entnahm dem Ofen-» loch eine Mettwurft. I »Da bliein se frisch in Son Aben lock is aHn Pfeilen Na Mudder, nu Verdnst man.« i Jch setzte mich dem Sofatjicv gegen über, denn Herr Jens Aardorp chrcnte auf dem Rcßbanrf-Ifa. »Seoacn Sie mal’,« benann er und ’l:ielil sein Messer wie ein Scepter in der auf dem Tisch ruhenden Faust, ,.wc1t hebben So nu eaentlich da up Trebbin verloren! So’n Verwalter as dissen Länawitz bebben se da baten nich hatt. sit de Sinnberboraschen Ti den. Sie miissen nämlich wissen. daß ich da schen so’n liitte Ewiaieit in Gefchiifisveebinduna mit steh’. Das zählt nicht nach Jahren, das zählt nach Juki-endan Jens- Aste-Iris istserefssrts mich nn csehenen Die kieine. breit-:eqnetschie Erscheinuna wiriie cbcr doch nie-n in niisckh So etwas von Häßlichikit fah ich noch nie. In dem Murg-, der einer Bricfi-iiieisofinxjria an Fasson gieich sieben ein-at Kaisers-Ihnen rrr dem s.«s.«»rnr;en Hintexarundt tiefe Riiae nrrxaeben im halbrund den Mund von1 den Nnicniiiiaeln ber. Und dabei bat der Maan zutwüibia lachende Auch nnd so Viel selbstbewußte Zufrieden beit, daß man sieht: dem insponieet nichts! Nicht einmal Sie, aniitiae Frau! Aber man muß es ihm verzeihen, man kann nicht anders. .,«Liseil Sie is lnnqe Fabre rnitTreb bin in Versiirduno standen, qeebrter Herr«, sagte ich seh-r höflich, »vin ich act-nimm um Sie endlich zu begrü ßen. Was ich in Trebbin zu suchen liebe-? Ich bin dort auf Neielsl der onävinen Frau, ursr mch und ncch disk Oberleitima zu aeminnen und ibr Bis richt über ihre Güter zu erstatten·« Er schiittelte den Kopf Und trank erst einen. »Eineneå Favsitat«, scate er, »so matt hebben Se noch nich frunleisE Profi. Sr, also Oberleituno? Tean rnufi sich vie Gniivirse da ’n einfachen Entsveitor seinen-ten Zu Ihnen, iiir Herrn von Liinmoitz is das ja lo’n Zumuttnwx plötzlich ’:1 Oberauffe her zu trieaen Aber Weibertramk Weibertrams It sea tat immesi Dat is teen Tirettschion nich in. Se hätte sich ’n Mann nehmen sollen, sieteieot in well noch zehn for einen. So’n Wittirsenfckcft. dok- is nich. Wie Sie mich do sehn, hat« ich auch bei meine Frau einaeheiratliet Sie laß do mit’n Getreivetmtzvel nnd das-Holz, und die Karte tain so pöbopöh ir- ’n Dreck Daß ich diese Richtung des Gesprä ches nicht verfolgte, werden Sie begrei fen. Jch staate: »Es freut mich von Ihnen, der Sie dcch Autorität find, Herr von Läng witi loben tu hören. Sie halten ihn auch fiir tüchtia?.« »De?! Dot iH ’n Firm. Der schrei tet fort, und bog sco’ ich Ihnen, Her-, ohne Fortschritt is lein Geschäft nich zu machen. Ich bin keiner von die, die aufs Neumodische schimpfen! Sehn Sie sich blos einmal nachher in meine Deltellatfchion um: da hab« ich ««n Rettifitator von allerneueste Konstan tion. Kosten Se roch blot mal ve YUPF Dot is nu mal Muvter ehe or . « Er schob mik die III-mit hin, die wie ein langer Kniipvel zu braven Sei ten weit über den Tellerremv stonv. So ging es weiter-. Ich hatte bei nahe feine ganze selbstaeiälltge Le bensgeschichte mit in den Kauf zi: nehmen, bis ich herausbetany was ich wollte. Froh meiner Errequng hatte ich aber doch ein Veranster daran, zu Beobachter-, wie Jeni Author-v alle neuen Membwoetr. vie ee bei dein Bericht über seine technischen Betriebe brauchte, mit großer Umständlichlett, aber ganz richtig entsprach während ee jene, vie zu »seiner-e angesinmmten schiebe- eglzsrtem out da- greu U . s. Allmählich erfuhr ·.ch denn: Herr von Längwitz genießt —- init Recht-— den Ruf eines ißiaezn und tii gen Landwirthesz err von Nimmt giit Hrstaunlicherweiseqls ein ans, der beim Verkauf seines eiaenen, west preußischen Gütchens seine zwanzig tarsend Mart gerettet und sicher belegt bat Herr vcn Länawitz wird als der tiinstiae Gotte von Phöbe Grabowsii betrachtet, siir welche Sie, um den Makel ihrer Geburt vollends auszula schen, einen adeliaen Gatten ausge sucht haben der aelernter Landwirth ist, denn Sie wollen dem Paar spa ter Tkeddin überweisen Aus meine vnisxckptia einarkleidcte Jena-; ob Herr Jens Tilardorp Ver trauen inn- Charalter Langmikenits habe sah der Mann mich starr an. ,,(!dcrattcr!« scate er. »Ernst aeibt mi de Chor-alter vor armer Cfür an? Te H«:!vtiack is: iann de Minsch ar beiten« Kann he nich arbeiten, denn helrt ern de schönste Charakter nir, lrclt le ten Hund von oben mit. Un mai ni: Lönatvitz is. de tann arbei ten. De letzten beiden Jahren hatt Trebrin fein wat bracht. Freilich die Witterunasverhiilknisse waren Ia pri ma, drinn. Ader aanz clleinig icnu der liebe Gott ja auch nich allens ma chen. Da muß nachgeholien werden« Herr-! Wofvt baden wir all die neuen Erfindunaen mit den künstlichen Duna nnd die anderen Chemitalien.« »Als-J die letzten beiden Jahre wa ren nicht nur gut gewesen sie hatten ei n alats tendes Resultat achabtl Die ilntcrfchlaannaen sind vermuthlich viel tönet als wir annahmen. Iech mr aanz blas- aeworden, ich fühlte es s:lbst, auch wenn Jens Aar dcrv mich nicht so scnderbar angese ken hätte Ich reise nach Berlin here Aar dorvc state ich, ,baben Sie was zu lseforacn Eis würde mich freuen kenn ich Ihnen aefaliia sein innnie.« »Nic. Itn Berlin is allens Schwin del. Da lJev it nir der tc besorgen«« erwiderte er und schnitt sich dann die Hei-nie Oder zwölfte Scheibe Wurst EV ,.iind lassen Sie Jbre Rechnunaen nna III-?ittbeilunassormnlare in Ver lin drisckcnP iraate ich ihn. .Jt? Jn Berlin? Nee, Herr. So schön un so iliaant, as de Borstan ner Kurz in Tendern druckt Se teen Minsch in ganz Berlin kniene Fir n:a.« »Lie- ich alaubte icli stcnd ans »Sei-nen Se mal. Ihnen is ja woll nich reckt iibel·«. meinte Aardorp mehr qerinafkisätzia als wohlwollend itllg trir uns trennten. war meine Achtung ver idm jedenfalls größer als seine der mir Jch battc eine Individualität gese limt er sah in mir nur einen un niitscn Vrodesser ans Trebbin. Auch tat-ge er mich mit dein Jsabellencw ioain verfahren seben Die- flößte ilnn cin ganz ungeheures Vorurtbeil ein tk. n ich merkte es wohl. Braver Wutle Nutler saß ich im hotel in Ton dern und schrieb einen lanaen Bericht r-:: sie snädiae Frau. Doch ich ent sdlcs »id- iiber alles noch zu schwei aen bis ich Länqwitz Handlung vol lia llaroeleat sah, und zerriß den Be rickt wieder· Jr Berlin — sollten Sie es wohl alaubenl —— lief ich zuerst zu dem Sachverständiaen mit meiner Lehm nrere. um ans der Rücktebr von Dol hats-i dann das Resultat zu erfahren. Der iweite Weg aalt der FirmaSebulz in ter Rommandantenstrasir. hier ließ F en nach einigem Hin und her und ders- Nacyschlaaen im alten Beitellbuch unschrer seststsllen, daß die Famu lare rnit der Firma Jens Aardorp auf Ordre des Herrn von Länawitz an e sertiat werden waren, der sie »für ei nen Frei-nd« vränninerando bezahlt battr. Die fertiaaestellten waren an eine free-i von Länarviti, Bülowsteaße 10, Hinterbaus 2, abgeliefert wor den. Hiernach scheint jeder Zweife. aus aesrbl Fen: Olle Scheine des Neu-Mat drrp sind seit zwei Jahren von äng Ivite vernichtet nnd aeiiilschte an deren Stelle aesetst worden. «xe-ner ist Zu vermuthen, daß Herr von Liinairitz das unterschlaaene Geld siebet anaeleat bat —- daber das Ge rückt daf- sein Guisvertani noch vor tbeillmst für ibn abschnitt. Er wirk es sexbit ausaejteeut haben. halb aus Eitelteit, halb um den Besen von Pa ’-eeen zu erklären. Mir schien sogar, a s ob Aardorp wußte, wo Längwitz »seine var-r Kröten«. wie Aardorp rnit leidia sagte, cnaeleat bat. Utk nun entscheiden Eic, tljrnke aktiikioe Frei-! Soll ich Herrn Justiz rdtks Miit-»He bettelcompbikenTD Zoll ich seit-it Liinqnitz mit der Entdeckung iibesmsdsenZ Soll ich ibrn eine ac eäusdlcse Entferntan zusichern falls-; er eins unteeichlaaene Geld Heraus aieit? Soll ich die Behörde in Ton dern benochtichtiaeni Wie ich Sie In texts-en glaube, recede Sie iedes Auf-. sehen zu vermeiden wünschen. Hieran-iß ahnt noch nichts. Ich hin Sospsnabend aeaen Abend an. mit ei nens in Tondeen aemieieheten Fussk wett Sonntag morgen qinq ich in die Kirch-; seit Mittag schrieb ich eis niae Stunden, bis Adrian lam, mn das Resultat der Lebmuntetsintimn zu erfahren. Und beut-. Montag most-en, schreibe ich weiter an die-en Besieth welcher der länaste ist, den Sie woll je erhalten haben. (·e soll aber nicht mit so häizlichen Disaen zu Ende sein. ·.’3.-I,s.itens will ich noch die erfreuliche Anna-De ans"iaen: es ist etwas met deu: Leb-sei Der Sachverständige eitloete ilin siir erste Qualität und tätli, Falls das Lager ties undMsst genur znm Bau eines kontinnie chen Ninaofens, der liinfain n- bbis zwc fgtausend Mark « tin Daß frü here Untersuchungen ein anderes Re sultat ergaben, kann daran li sag n, daß nunmehr eine vorgehn-etc minderwerthiae Schicht verbraucht ist. Ja) habe den Sachverständiaen quer messunaen und Vohrunaen an Ort und Stelle nach Trebbin eingeladen. Adrian ist außer sich vor drolligcm Neid und herzliche-: Freude. Er hätte sich lieber diese Goldaruhe auf seinem Grund nnd Boden gewünscht. aber er gönnt mir die Genuathuuna, falls es etwas wird, daß mein Aufenthalt in Trehbin kein unnützer war Am Sonntaa mrraen ainq ich zu Fuß nach dern Kirchdors hiniiber; nach all den staubigen Reisetaaen war es mir ein Bedürfniß. Der Jasmin blüht jetzt, und die aanze Lnit riecht davon nach Erdhecren. Der Wind stimmte lustia, und die Wiesen blii ben: röthlich wie Mahaaonitezi liegt es über ihnen, daran haben die Blit. thendolden des Saueramvfers schuld. Nur aus dem Lander versteht man das tiefe, schöne Wort: Herrgott-« frühe! ! Ich lcm viel tu sriih und stieq zwi schen den Grabhiiaeln umher, die sich um den llotziaen Kirchenbau mit lei nem viereckigen Thurm aus- Feldstei nen drängen. Der helle Mörtel, mit dem die Fugen zwischen den ungleich aesorinten Steinen ausaestrichen iino, giebt dem Mauerwerl etwas Marmo riries.. Es fiel mir als seltsam auf, daß die Grabhügel hier sehr hoch nnd schmal sind. Oben aus ihrem Rücken tragen fie, gleich Mähneih wahres Blitmenqestkiith. Und kein Stein oder Kreuz oder keine HolztaseL neben de: nen nicht eine Trauerweide. eineliiche ein Schneeballbusch oder ein Rosen strauch aevflanzt ist. So kann ingii nnr mühsam da hernmllettern nnd die Namen lesen. Ich las auf einem grauzn Zank-— siein ten Namen: F Zretje Vlmtrup i noriniper U, d Der jungen Phöbe heimgegangen Mutter! l Der Grabhügel war eng von lila Iris mnstonden nnd oben ans ihm t! iihie was ietzt nur schon irgen) .ii; ten mag. Die Trauerweide lusß ine feinen grünen Zweige tief zivek km thein hangen, der Wind vendelic dåes Ile chikewegiichen sanft kin und fkkk i Jch stand noch und inn, ale siö be herantam Sie hatte tur hellblanzzJ Ein-and hochgeduben und .iri·.t Zor sichiig zwischen den Gräbern, denn d: r· Jlnu la nksch in den Gräsern llndj in der Linien, zwischen denselben »in i gern, die die blauen Kleide-» im zu « scmmenroffiem hielt sie ein-n Urw lacksirauß. i »Sind Sie wieder da."« sagte frei freudig und niclte mir zu Judas-il :haite io viel Heimweh nach Ihnen, es Fes- rnich wirtiich geärgert hat. So .a.. . ge waren wir doch auch bloß wir »e: d:« Jungen —- er und ich. « j »Aber Herr von Löngwiig ist dick« spuch da,« warf ich ein fntch rer Sor gen erinnernd. i Und wahrhaftig: sie erröiyerc wie i l i der. »Herr von Längmitz, der itl dzih nicht jung ——- so wie wir, mein ich izum Lachen und LustigseinZ Dag- magl lrnan dcch auch mal. Und und I und überhaupt, ich weiß nicht, tvaruin Tante Conradine überhaupt ihn her aeschictt hat und ihn noch da laszt, tec Sie doch hier sind." Es ist ohne allen Zweifel, das-, Pho be nicht unbefangen bleibt, wein de Persönlichteit des Herrn von Längwiy erscheint oder besprochen wird. selber daß Phobe in ihn verliebt sein sollte, tann ich mir gar nicht denten. Ihre Augen leuchteten zu sehr, wenn ein an derer Name genannt wird, der, den sie auch am häusigsten imMunde suhrt! Nun legte Phöbe die Blumen, die sie mitgebracht, zwischen die andern, die oon ihr gepslanzt da bliithen Dann stand sie still zu Haupte-n des Grabes-,v die Hand leicht gegen die stan te des Steines gestützt. »Staat« werde ich Mama eine neue Rotensorte hertragen, die ich gezogzn habe. Mama hat Rosen besonders ge« liebt. zumeist weiße,« erzählte sie. Vkin Gott —s- i war verlegen! «’«·h armseliger lleinert iensch, ich war ver legen! Jch dachte, diese Mutter, wel che nicht die Gattin des Baronsdon Grabowsli geworden, das ist ein We sen- von dem man nicht spricht, das man schweigend beweint, stumm liebl, im aeheimen heilia hält. Jch dachte, do sind Wunden und an die rührt man nicht. »Sie haben Jhre Mama noch ge tannt?« Iragte ich unsicher. Phöbe sah immer in die lleine Vikt tttentoirrniß hinab. und bald dort, bald da eniskrate sie, sich blickend, ein welles Blättchen, eine Raupe, eine ver bliihte Blume, woran ich denn sah, daß sie mit dem Blick ter Gärtnerin ihre Pslanzun beobachtete, während sie mit mir prach. »Ach nein. Mama starb, als ich ein aar Wochen alt war· Sie war glii lich gen-e en. so glücklich, wie Großinama es heute noch nicht begrei en tcnn. Sie hat meinen Papa so egr geliebt und ist vor lauter Liebes e nsucht estorben. Es ist traurig, ß sie niåt beisammen ruhen. Aber apa ehiirte wohl in das Grabosti tsche amtlienbegräbniß — das sind so Sachen! Ebenso daß er Mama nicht heirat n our e· Er hätte dann nich-das asorat behalten —- es war Familien ahung. Mama wollte auch mit ihm ungern und jede Armuth tra ges. A r ehe noch alles entschieden war, starb Mama. Sie verzehrte sich in Sehnsucht nach Papa, der fern war und mit der Familie verhandelte; sie war zu zart und konnte teine Erregung aushalten. Ach, Tante Couradine war damals noch keine zehn Jahr-: alt, sonst hätte sie Marna Trebbin ge schenkt, und alles wäre gut geworden. Der arme Papa hat dann das Ma jrrat doch nicht mehr lange gehabt, er starb sechs Jahre später. Jch tann mir das denken: er mußte ihr nach, die er so sehr geliebt. Jch möchte auch nicht mehr allein in der Weit leben, wenn daraus srrt ist, was ich am mei sten liebe. Es war schön vom lieer Gott, das sagt Großinama auch. daß er sie oben bei sich im Himmel so baio wieder vereint hat. ----- « a, es geht eben nicht immer nach dem Herkommen. Ter liebe Gott tann ja auch teine Rücksicht ans Familiensatzungem Majorare und Standesunterschiede nehmen, wenn er will, dasz zwei sich lieben sollen. Lille-H ist doch sein Wille . « O, an Papa cr innere ·ch mich ganz genau. Er kam oft na Trebbin. Er war sehr groß und dunkel« e: sah ganz andere aus aer Tante Contadine, aber er hatte auch so was-Großes, Machtoollea,.5·)er: schcndes. Er trug mich ost auf dem Arm im Pakt umher, oder er saß mit mir aus der Bank unter den Pappeln. Einmal, es war bei seinem le ten Be such, hielt er mich da auch aus seinem Schoß und drückte meinen Kopf fest gean seine Brust. Jch sraatez »Pa pa, weinst du?« Er antwortete nicht gleich. Dann sagte er leise: »Phdhe, bier war es, hier im stillen, briitenden Sonnenschein, du Sonnentind.« Spä ter hab’ ich mir’e wohl gedacht: da hat er der Mama seine Liebe gestanden, des-halb war es sein Liebtirigsptatz. Großmama mußte oft mit mir dahin aehen, ich erzähltereg ihr immer wie der, wie Papa damals war. Deshalb ist es mir se deutlich geblieben. Aber jetzt gehe ich nie mehr hin « mir ist, als habe ich da Angst ---— so merkwür tia —-— nein, nie ....« Sie schwieg. Jhre Augen sahen in unbestimmte Fernen. tsfortienuna folgt) -— Aus dem Tanebuche eines Sub nlternen. Wer inuner den Mantel nach dein Winde hängt, gebt manchen-. Sturm aus den-. Wege. — -- Aus denWohnungssuchr. Stu tent As »Wer-halb hanlchft Du denn so sein? Es ist doch e ob das Zim n er nun 20 oder 22 Fig rk kostet « — Skudent B.: »Das versteost Du nicht; trenn ich handle, so denkt die Frau doch wenigstens-, dasz ich bezahle.'« « Günstiger Moment· A.: »Es thut thut mit leid, daß ich Sie darum bitten musz, aber wenn es Ihnen mög lich wäre s— « B.: »Bitten Sie mich um gar nichts-, ich habe eben erst meine txt versetzt!« —- A.: »,Ra dann ist es ja aut, dann müssen Sie doch Geld l;c:ksen!« — O diese Fremd:oorter. Frau A·: »Na, wie siebi’s denn heute mit Ihrem Manne?« — Frau B.: »Ach, schlecht; jetzt ist schon wiede: ein neues Leiden hinzugekouunenE --—- Frau A.: »So, trag denn?« —— Frau B.: »Der Doktor nannte es Rekonvaleseenz!« — Beim Pserdererteider. (Vor dem Ausreiken.) »Skatsoieler heiizi der Gaul-? Wie kommt er denn zu dem Namen?« ·- ,,D-13 kreist ich nichi!« —— Mach dem AusreitenJ »Sie, jetzt miß ich, warum Ihr Gaul ,,Sk:1«soieser« k,eiszt!" —- ,,Nu?« —— »Er wirft sehr erergisch ab." —- Ein Gemüihsmentch. Apothekm »Was ist denn mit Ihnen? Sie sehen it so erregt aus-W Provisor: »Allmiich tigeri Jch habe Frau Lehnhardt Strnchnin siir Natron verkaustt« — Apotheker: »Sie sind doch der größte Ochse, der mir je vorgekommen ist!-—— Sie scheinen gar keine Ahnunp zu ba den. wie kheuer Strychnjn isk.« —- Nur der ksscrm wegen. Braun-a tcr: »Wie tcmmen Sie dazu, sim ein zubildem ich Würde meine Grundli qung zu der Vernzaltluna meiner Toch ter mit Jhtnn aedenpsp Bei-derben »Verzeihtmg, mein Herr, da-: yazse ich snir durchaus nicht etnaebildet. ist habe Sie nur der Form tveaekt qesmkzn Vik Lut Sie Ihre lkirtvilliaunq ni--T;t, so heiratkcn wir uns eben ulme diesem-P O diese Kinder! Gattin Nu ihrem Mann, der in Gegenwart des Töchtetchens eine abfällige Bewertung über die Erbtante gemacht hatten »Aber sei doch vorsichtiger, Mann, Du neißt doch, was siir Unheil die Kinder mit ihrem Geplapper anrichten tön nen!« —- Mann: »Ach was-, die alte Scachtel ist ia halb taub. da kann Lieschen immerzu plappern!« Am nächsten Morgen. Lieschen lder Tante in's Ohr schreiend): »Tantchen, ist es wahr. daß Du eine halbtaube Schach tel bist?« —- Druckfehlerteufelctm Echtes- (Aus einem Our-Mist dlatte.) Der berühmte Mater Bin-se, dessen Thierstücke aus tser leg-m ;-;« siellung mit der goldenen Novum ouöge cis-Mk WUUML hat Jich in mete rer todt ein besonderes Atelier sur Tinidtwaletei eingerichtet Glut einer Verantägarn·--;«ets».r-1s.) heute No mittaq tvszeh Insekt-tun tal- und o(qu)alonzert. «t.«!..:is«:igk Preise. « (Dssiziöse Depeschu Tek PHHMU kmpfin den scheidet-im Gesandten i« seietli r Rudrer-ex acn szzm Nu huldvollen Dank .ur fes-» ·.stm·«-»»,-«, am km Interesse de: entt- :.-.;-.,1 r» sUUUDschCsUIchM Beziehungen est-m Länder aus« Dis ssige Me ee ·i Ins-nur ielt Letztern Hkk FOOI bunzs tm Beim etc e