Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 24, 1898)
cin Winter-lag in grauser-im Aus dem Dänischen. Es war im Anfang des Monats Piäkzi Htfiige Stürme, besonders aus Norden, hatten fast den ganzen Fe bruar hindurch gerast, und ein Nord sturm in Grönland mit über 30 Grad Kälte ist lein Spaß, der geht ein:m durch Mart und Bein. Die Kälte ist jedoch nicht das schlimmste, denn kann man ihretwegen nicht draußen sein, so nimmt man Zuflucht zu seiner Hüft-. Diese ist allerdings nicht comsortaiicL nicht mit europäischem Luxus aus-ist stattet, aber sie ist in ihrer Einfachhrkr warm und geschützt und, obwohl sie für einen verwöhnten Europäer etwas ver aualmt ist, die Nase der Grönländer ist an diese von den verschiedensten Ele menten zusammengesetzte Atmosphäre cwöhnt. Nein, die Kälte ist nicht der chlimmste Feind, da ist einer, der viel böser ist, das ist der Hunger. Ein Tag sitt Tag andauernder Sturm, unter welchem das Meer nichts von seinen reichen Schätzen abgeben kann, ist wohl dazu angethan, die während des Herb stes gesammelten Vorräthe verschwin den zu lassen. Das gedörrte Seel-und sleisch ist zu Ende, das schmeckt nächst dem frischen am besten und wird in folgedessen auch zuerst verbraucht die Grönländer sind ja auch Menschen; etwas gedärrter Dorsch und zum Glück ei- ganzer Theil getrockneter, kleiner Heringe sind noch im Vorrath. gut ver-. wahrt in Lederbeuteln. Aber es ist doch hart, während so langer Zeit keinen; Bissen frisches Fleisch zu betoinmen,’ sich nicht an einem lleinen Stück Speck - erquicken zu können und, was das s schlimmste ist, die Lampen werden tsald verlöschen, der Thran geht aui dic« Neige. Ach, man war so leichtsirnig,· zu viel von allem zu vertausen, da Jan noch im Uebersluß hattet Jedoch wag« nun einmal geschehen ist, läßt sich nickt l ändern· Aber es lann alles noch aut lsleiben, wenn das Wetter bald un schlägt, damit die Seehundfänge- hin-z aus aus die See können, es sma spi viele Seehunde im Fabrwasser gesehenl worden. Man sieht dag Eis i..i Dort-l sont und das ist ein gutes Zeichen. Ja, das Eis-, Großei5, wie isian estl nennt — das in mächtigen, flach-m . b- T gebrochenen Massen von Osten tomrnni um die Südspitze biegt und längs Ier Westkijste nach dem Norden qent — dieses Eis, das der Schrecke.i des-·I Seefahrers ist, weil es seine Fahrt hin- J dern und ihn und sein Schiff leimt ver-s derben kann, wenn er das Uniiiiirt t,..t, fineinzugerathen s-- dieses cis ist einz ehr willkommener Gast des Gronllin-: ders, denn mit ihm kommen die See-s hunde, die ja die Bringer des Wohl-« siandes und augenblicklichen Bodseinzi sind. Darum, wenn der Ruf ersch illt:l. »Das Eis kommt, das Eis kotnth dann ist Freude bei Alt und .Zu:11, und die Hoffnung erblüht wieder, renn dies frohe Aussicht ist da, daß die «,;·ihisial—s' Zeit vorbei ist und man Ersatz sür ri Arniuth des Winters betorniiit Aber was nützt das alle-S, koenrii draußen der Sturm tobt und teinej Möglichkeit ist, auf die See « stehen«-, Ja, so war es nun schon las-ge FeitJ und der Muth war um verschiedene Grad gesunken. Der Kaffeekessel irae· in der leßten Woche nicht iuf dem Feuer gewesen, man hatte riicht5— iiin etwas dafür zu kaufen, und riuch nicht-Z an die Europäer zu vert-usei—.. Ja, man hatte sogar Darlehen von den Europäern erhalten, einige sehnt mehr- . mals, aber jetzt hatten die Tätig das-! Boran satt und nun saßen OE-: wron- ; länder und starrten mißm-iih"-i l-i:ic.ii·-«E auf die See, ob es nicht dosfs dalo einen j Umschlag in der Witteruiis .1-i««ie. Dies Hoffnung ging in Erf·i«-l.s.n«i. -:«-eiienF Abend hatte sich der Wind gelegt, aber« das war keine Sicherheit, oh er am Morgen nicht wieder loshr.iten wolkiez es war schon oft so gewesen. Biber ietzt« war es Ernst. Der Sturn hatte ixch ausgerast, das Meer last siskcgc")«2ink und man würde am Horizont risi: tiirn Strom näher geführten weißen Eie streifen gesehen haben, wenn ei nicht Zu dunkel gewesen wäre; der Giotto-»du ist sriih auf den Beinen. -r kann Hishi den Morgen im Bett ve·d.«s.-iac-i. Tini halbdunkel sieht man einge Gestalten am Strande sich bewegen; das sind die Seehundsänger, die ilsre Kaiatgeräthe saninieln, um so früh auszusahren,» damit sie den ganzen Tag vor sich ha-· den« und wenn das Glück aut ist, mit einem Seebund im Schleovtau heim kekren können. Ein Kaicit nach dein « anderen gleitet dahin über das klare Wasser — dieses leichte, araziose Le-! derfahrzeng, kaum findet man feine-I aieichen in der Welt. Es hat viele guii te Eigenschaften u. a· daß ein Mann es mit Leichtigkeit unter dem Arm von einem Ort zum anderen traaen tann. Dann ist nur ein Pfad darin s— auch, eine nicht zu untersckiitende Eigen-: i Mast es regiert nur ein Haupt und ein Wille darin. In diesem kleinen, pfeil-« - schnellen Fakrzeua kämpft der grün lässt-ists- Seehundsänoer oft einen har-l - Inst Kampf rnik den Elementen; in die-i H sent sieht man ihn oft in flieget-idee· HML aus den Wogenspihen reiten undl s erjagen nach dem See-hund, der ge-! Hohe anstatt-let unt zu athmen.. AnI Den let-wen Wintereis-enden erzählt er; »Und-m wenn er nach des Tages Last nistet-see Brit-e sitzt»und einer andüch-’ itzt-usw Zueiwchsei m sei-s ärgsttednisken und Kämpfen her ch-; .. « » « l E Asbet nicht immer kehrt et siegend beim von Oasen Kämpfen. oft behält iin das Meer-; ein falscher Handgriff, der Verlust ein-er Ruderftange, ein Schuß. der durch das Kaiat gegangen is, eher ein Anatiff des Seehundez Itönnen seinem Leben ein iäbes Ende bereiten und daheim betrauern ihn fein Weib und seine Kinder. Nun aber zurück zur Arbeit und Milbe des Wintertaaes. Die letzten Kaiaten sind dabin gezogen, die Dun tilbeit ist dem tlcren Taaeslicht ge trieben. Es herrscht tnackender Frost, das Thermometer ist aus A) Grad gesunten die Lust frisch und stärkend, der Himmel wölbt sich rein uwd tlar im herrlichen tiefen Blau. Die Son ne steigt höher uns umbüllt die weiß uetleideten Felswande mit ihrem got denen Glorie lieberall breitet sich de: zuriße Teppich aus« er blendet ixn Son snknsein, aber schön liebt er aus, so lan Eae die Sonne ihn noch nicht aufgelaut kiat und schmutzige Füße ihn noch nicht statuten haben. Hier und dort sehen stnir große zusammenaewehte Schnee hiigeL und was ist das. was dort aus einigen her-vorsieht? Es ist der Schorn ssein der Häuser. die der Schnee voll ständig zugeweht bat. und da stebt ge rcde ein Weib und schatrselt denSckmee fort. damit die Bewohner heraus tön nen. Wenn dies nicht von außen ge schieht, sind die Bewohner gezwungen, ihren Wea durch den Schornstein zu nehmen« Dort gebt eine Schaar Frauen. jede mit einem laaen Lederriernen unter dem Arm, lachensd und vlaudernd ge ben sie aus dein Schnee: soll-so eine zu fest aus den beimtiictischen Schnee tritt, so sinlt sie tief hinein. denn der Schnee ist nur oben bartaesroren und unter ker Kruste weich. Eine Lachsaslve ist ibi· sicher, aber sie lacht mit, zieht den langen Stiefel aus« schüttelt den Schnee heraus und weiter aebt es. Die Frauen holen Haideiraut. die Feue risng ist alle: aber es ist ia genug auf der Haide. wenn erst der Schnee abne craden ist. Das ist teine angenehme Arbeit, aber sie sind sie aewoynt, dies ist ihr täglicher Gan-i um 1diese Jahres Zeit, aber müde sind sie poch. wenn sie :Ieaa«mitiaa5. nachdem ne durch den tiefen Schnee aewatet sind, mit irrer schweren Bürde zu Hause anlnnaen Hier kommt ein iunaer Grönländer aus seinen Schneeschuben. er ist seine Bückse aus der Schulter und die Miit-e iiber den Kopf aezoaem der Frost beißt und die Ohren werden steif. Sein like-Hat ist beschädiat, darum will er den Taa Lenuizen und eiyiae Hasen und Sckneehiilfner iaaen, um sich aus diese» Weise seinen Taaeioiin zu verdiene:i. Es ist ietzt zcstn Uhr Vormittags. Glockentlana erschallt, aber nicht die Kirche ruft, es ist ia Werttaa; « ec«v ist der Kauslatsem der die Rauh-risik aen einlatei. Der Umsatz ist heute nicht arosi, nur die festen Arbeiter im lien einen Nest ihres batbmonatlichen Lohnes übria. und diese beneideiis nertben Menschen schlendern den Weg sxism Laden entlana und verhandeln mit irren Frauen. was deute spendirt irerden soll. Ein Kind bat Geburts taa und das kann man nicht unbemerkt taliinaelien lassen. die Kinder sind ja die Lust nnd Freude des- Grör.isindera. Heute must man Bekannte bewirtlieii können. sc weit das Geld reicht, sollte itsan auch tie letzten Taae vor dein Ldbnunastermin aus dein Trrckeneii sitzen müssen. Kronen fiir Kaiser und Knndiå ausse aeben kenn darin bestett die Be wirtbuna. Und der Kleine wartet au neiisktieiiilicks schon daraus. denn da tonmi er aeaanaen, stolz und steif in seinem Cizooielveli mit dein neuen Boiiniioolliiberzua, die Hände tief iii den Hosentasckien oeraraben und eine Ciaarre im Mund. O ic, das ver steht er: er ist zwar erst sechs Jahre alt. aber die Kunst hat er aelernt; Lä stetzunaen bebaut-ten zwar. daß er dies brennende Ciacrre bereits neben sich ael:adt tobe. als er an der Mutter krust laa, aber das ist aewiß Verleumi tnna. Die Gesniasigieit ist vorüber, der Laden. de: deute iiiii eine Stunde ne osinei mar, iii aescl,tossen. iiiit wer et was Dei-gessen hat, muß bis morgen warten Der iiiialkiitlictie Kaufci eilt nach Hause, um seine Eintäiise zu sor tiren. die obwohl sehr des-schieden v:n einander, alle in einem Inst-« qetrcigcn werden; weitläuftiae Emballiiae kennt man nicht. Wir solaen mit nnd get-en in das Haus eines Griinländers Es sind wenige Menschen darin, denn der Mani- ist aus Seebundiagd die Frau holt Feutruna und die Kinder nnd in der Schme. Eine eilte Frau sitzt aus der Brire und- ißt einige Jetrocknete Heringe aus der Schürze. Das ist ein trockenes Essen und schwer in inner, wenn die Zähne-nicht mehr ttre Dienste thun wollen; jetzt hat sie es aber glück lieti oetocliiiit iiiid qelkt an den Wer-scr einier um sich zu erauieten. Nicht weit von ihr sitzt ein iunaes«Mi-Tdchen und stiett, sie ist niitit mit den anderen aus Arbeit geganiim denn in nienigen Za Dann werden die letzten · i i ! l ·oen in Ihre Don-seit und on nun-, oe r Putz zur rechten Zeit fertig sein« Die veißen Lederitieiel niit der schon n Lederstickerei stehen fertig n ben ihr, ab und zu sieht sich verfchänz t danach( hin dmn erfaßt sie wieder die Stiele- ; rei, die ungenäht werden soll auf denj Brautanzua von melirtem Seehund l fcll den ihr Bräutiaam, der flinke? Fischer, ihr als Hochzeitsaeschenk irder reicht hat Neben ihr liegt ihr Schnei debreti aus Holz, auf welchem sie mit ihrem Messer die landen rothen, blauen und weißen Lederitresifen in kleineVier ecke geschnitten hat,die nun in bestimm ten Muster aufnenäht werden. Sie kann eine niedliche Braut werden, die Kleine, wenn sie ihren Brautfchmuck angelegt hat Die Mutter steht vor der brennet den Lampe, die aus einem Steingeiiiß voll Thron und einem zu fammengewickelten Lappen darin be steht Die Mutter muß die Kleidung« ,.- ---.— .- .. —..—- . .--..-.. M— M desMcnnes nachsehen, oh etwas daran auszubeffern ist. Er muß einen tro ckenen Anzug anziehen, wenn er heute Abend vielleicht gänzlich durasniifzt heimkehrt. Sie sieht vertrauend hin aus, mit Gottes Hülfe wird ihr Mann fheitntommen und aute Beute mitbrin Iaenx er ist einer der flinlften Fäuger Innd wo etwas zu holen ist ift er stets Idee erfte am Platze Wenn Gott ihnc s nur auh heute helfen möchte, iie drau chei die Hülfe so nöthig nach dsm lar. iaen Sturm! ; Uebertrieden fanher ist eg nicht in . diesem Raum, der als Wohn-, Schlaf-, Eßstuhe und Küche zugleich dient, der gröbfte Schmutz ist zusammengeht-et nnd unter der Brixe aufgeht-den« dik einmal Hauptreinigung stattfinden Das Möblement ist nicht groß; außer der Brixe, die an: Tage zum sitzen nnd Nachts zum fchljfen benutzt wird, fteht in einer Ecke ein kleiner Tisch neben einem alten Stuhl, der einmal auf einer Auction aus ten Sachen eines fortgereisten Dänen erstanden wurde rnd augenscheinlich bessere Tage gefe hen hat. Die Betten mit dickem, daum nullenem Bezug liegen zusammenge rollt auf dein einen Ende der Brixe. Auf einem tleinen Regal ftehen einige Tassen rnit vergoldeten Blumen; es if: lange her, feit sie benutzt worden sind, aber wenn der Vater heute mit reicher Beute heimkehrt. da wird man sie wieder in Gebrauch nehmen. Einige Bilder des »Jlluftreret Tidende« haben den Weg iiber’s Meer gefunden und find vorigen Weihnachten mit einigen Bildern der hersnhutifchen Mission an die Wand geschlagen worden. Ein nir driger Ofen mit einein Kochtoof dar auf, ein Wassereimer mit Schöpfdecher, eine tleine Bank und einige große Spanfchachteln mit den Staatgllei dein vervouftandiaen die einrichtung. Da ist ieiii Luxus, nichts, das nian gemiithlieh nennen könnte, und doch schien die Leute ein glückliches-, hesetieikv deneii Leben, das liest inan auf dein. Antlitz der drei Anwesenden. ; Wir gehen wiedei hinaus ins « stete.l tkrs ist Nachmittag und die Sonne ist im Sinken begriffen. Ruhe und Stille herrscht ringsum tenri die Zeeoiind fiinaer sind noch nickt da Einiae Kisi der spielen am Strande und ein sliii ter Knabe rudert in seinem Kaiit lustig iiiiiher et iiht sieti iini sim zur M annesthat zu trästigen Seht iiu:,s isie sicher er mit seinem Pfeil alles trifft wonach er zielt! Aber ioas ist ich Das find wohl die Däiien die fid, auf Schneeschihen ein Bergniigei iraeherix das ist ja eine owfze Karii n ane! Dort toinint ein Herr den Berg beiiintergelausem er steht sicher in virnilbergebeugter Stellung, pfeil sehnell gleitet er den Hügel herab; ein! kleines Stückchen noch; fo, jetzt tonim:k er nieht ioeiter »W8re ich nur erst nieder oben!" seufzt er, bergauf gehtj ei- nieht so leicht, als beraab. Jetzt timint eine Dame, noch hält sie sich cufreeht nein, nun verliert sie die Balance und verschwindet ini weicheris Schnee und wehe derjenigen die hin I ier ihr toinnit, sie muß denselben Weq oeben, irenn sie nicht bei Zeiten av dringt oder bei dreht! Nun dass Unaliia ist nicht groß, inan fällt weich ino ist man nicht zu ehrgeizig, so lacht n an über die Sache schüttelt deni -ckinee ad und iäuit nach den Schnee sd ut,eii, die ihren Wen auf eiqeiieFauitI villenoet haben. Ein herrliches Ver ar. iiaen dieser Stisport; er reinigt und: ieleot die Lungen. Scheide nur, iafi Der Nachmittag so tuiz ist. Die Gesellschaft ist bereits auf deni Heim i: ea, als ein lauter Ruf ertönt: »Haiise halipot!« »Hans hat einen Seehund!«k Ter Ruf pflanzt sich fort durch dies Lust, denn die Kinder rufen mit und alles stürzt nri den Strand, zuerst ietrch Hanseii’3 Angehörige Es ist dock so schön, einen Seetfiind zu sehen, und ein Stiickchen ist wohl fiir ieden iibrig, denn der Grönliinder ist nicht geizig, er theilt willig mit jedem, der in Noth ist. Bald erschallt ein neuer Ruf, ein zweites chat biegt uni den Vorsprung, und, obschon ein gewöhn iäckes Auge nichts weiter als das Kaiat sieht, der Grönlänter sieht sofort, daß ein Seel-fund ihm zur Seite schleppt. Not-h mehrere Glückliche kehren init ieicher Beute heim; es ist ein gesegne ier Tag heute, und Sorse und Noth sind vergessen. - Wir eilen zum Strande, uin M Schauspiel mit anzusehen. Der Fän gei steigt ans Land zieht sein Kiijat beran und trägt es an seinen Pius Seine-Arbeit ist für heute vorbei, ruhig gebt er in sein Haus und nimmt sich’ eii iae ieirjrrte Herrirge, um Den größ ten Hunger zu stillen, bis das- See-I hundsleisch qetocht ist. Inzwischen müssen die Frauen c-nsassen, das Thier nird aus das Land eschleopt, das-l Messer wird hervorgecisolt Und nun beginnt di: blutige Arbeit Das Thiekl nird ausgeschnitism das Fell abgezo gen, das Fleisch akaetheilt, das Blutl mit den hohlen Händen geschöpft, die? Eingeweide sortirt und vieles mehr!l Arbeit giebt es genug, aber man ist( mit Lust und Freude dabei. Die Lin-i der stehen erwartungsvoll dabei, jetzt tcmmt die Reihe an sie; jedes bekommt ein kleines Stück Speck mit daranhän gender Haut Zum tauen, das ist ihr zugestandenes Recht. Froh und lau xp geh-u sie heim- mit ihrem Antheiii des Fangein was man nicht mehr aus-« fangen kann, gebraucht dieMutter noch gut für ihre Thraniainpr. Ja, es ist ein schöner Tag heute, denn es sind viele Seebunde qexr.ngen und bei jedem dürfen sie sich ein indem Bald brennt das Feuer daheim, das Fleisch ist im Topse nnd ein angeneh mer Dust reizt den Appetit. Nun wiisd es aus einer Schüssel setotrt die auf die Diele gefeht wird. Der Mann nimmt fich zuerft — er i es doch, der der Gefahr auf dem Wa er imKampfe mit dem Thier ausgeie t war « mit Kennermsiene wählt er ch ein leckeres Stück und fpießt es auf fein Messer; aks Gabel dienen die Finger. Es ift nicht wenig, was er vertilgen kann. ift doch dies die- einzige richtige Mahl zeit, die er deute bekommt. Wenn er fertig ift, trocknet er Mund und Hände an einem Tuche, und nun kommen die Frauen an die Reihe Nun ift es Abend geworden, es dauert nicht lange, so werden die «guten, dicht gestopften Federbetten auf die Brixe gelegt, und der tapfere Fän aer streckt sich müde darauf aus. Vor ber nimmt er fein Gefanabuch und Hlieft ein Danteitsgebet daraus fiir den zLillmächtiqem der ihn heute wieder fo ignödig befchiitzt und seine Arbeit geseg tet hat. I Draußen hat sich die Nacht ausge-; )treitet, doch nein -- über unserem jHaupte fährt ein Nordlicht nach demf -cnderen in glänzendem Streier ainf jHimmel entlang, oft in den verschie idenften Farben spielend. Da liegt Leben und Bewegung in dem Gau zen; kein Wunder, daß die alten, beid-! niichen Grönländer glaubten, es seien· die Seelen der Verstorbenen, die Ball-» mit einander spielten. Jetzt missen frei vknet Lieschen-; ne stehen em Stund chen und erfreuen sich an dem herrli chen Schauspiel, dann kehren sie heim tnd legen sich mit der frohen Hoff nung auf ihr Lagert Morgen bekom n en n: r wieder einen guten Tag, den« das Nordlicht deute auf Kälte und stil les Wetter. esti- Tnmeet tuv der obere von 3400 Ums-, oder 11,.'300 Fuß, ist in Europa etwai Neueg. Es soll demnächst in Hort-sa voyen ausgeführt werden. Man et tnnert sich noch der furchtbaren Kata: strophe, die in der Nacht vom U. Juli 1892 die berühmten Bäder von St. Getvais id Arvethale, unweit Cha mounix, zerstörte, wobei etwa 120 Ba deaäfte umlamen, und im aanzen über 200 Menschen das Leben verloren. Vernrsacht wurde das Unaliicl durch den plötzlichen Auger-h eine-«- unter irdischen Gletscherleeg aus dem Tele Rousse-Gletscher des Dorne du Gou ter, eines Nachbaraipfels des Mon: Blanc, von dessen Existenz rie mand vorher eine Ahnnna hatte. Seine Wassermassen eraossen sich in bis Thal des- Bionnassahlsachs und vrn tsa in’c MontioiesThai. an dessen Aiskiginge ån’s Ame-Thal das Bad St. Nervaiz in enaer Fellenfchlucht iieat. Tre Dör fer Bionnao im MontioiesToal und Le Fanet im Ame-Thal wurden da mals durch den Schlamrnftrom. der mächtiaeFelsblöcke mitwälzte, fast voll ständig weaaerissen Seitdem.befchäf tiaen lich die Gelehrten und Behörden mit der Frage, wie der Wiederholuna einer derartigen Katastrophe vorzu beuan sei, und araenwärtia prüft de: sogenannte Aufholzunasdienlt des De partements Hochsavonen einen Plan, der jedenfalls verwirklicht wird. Er besteht in der Anlaae eines Tunnels, der vom Grunde desGletlcherleebectenS auf der Tete-Nousse nach dein Bioni nassavsGleafcher durch das Eis ge tnrenat werden soll, und eine Leitung für den regelmäßigen Ablauf des sich in dem Becken immer wieder ansam melnden Wassers bildet. Man will ith zunächst einen Wea nach dem Tete-Rousse-Gletlcher bahnen. der die Nerlänaeruna eines von der Gemeinde Les Houches im Arm-Thale vier Ki lometer unterhalb Chamounir, herant lommenden Waldweas ilt, und auf dem Tete-Rouile-Gletlcher eine Bar tacke für die Arbeiter errichten. Bis Ende -1899 loll der Tunnel vollendet feind-der der höchste Europas werden wird. Die Ausführuna des Unter nehmens iit dem Jnaenieur Kuß in Annech übertraaen. W- -.— — Wie man V- eorecher macht. Ae ch die berühmte enalische Poiiiei erfährt zuweilen scharfe Kritik. Ein Gefänanißaiistlicher veröffentlicht Un ter der Spinmartet »Wie man Ver brecher macht«, iolaenden Brief eines Anettantem »Man bat mich dreimal eingesperrt So lanae. wie ich Arbeit hatte. kam ich niemals in Schwierig keiten. Dann verlor ich aber ineineAr beitesftelle und allentbalben ioq man jünaere Leute mir vor. Ich war hunaria - wissen Sie, Ehrwiirdein was es heißen will. bunaria zu fein? Ich bettelte an den Thüren· Ich wuß te woll daß es verboten war. aber ich bettelte. Man sperrte mich dafür ein« Als ich entlassen wurde, taate ich :nir: Das wirft Du nicht wieder thun! Ja verschasste mir etwas Leder, machte tarauå ein Paar Schnürtchuhe und versuchte, sie zu verlaufen. Ach wurd: dabei abaesaßt und der Polizeirichter verurtheilte mich wesen Hausirens oh ne Konzession.« Als ich entlassen wur de, taate ich mir: Das thust Du nicht wieder. Ich aina und aina und konnte teine Arbeit finden, aber auch nichts zu essen. Todtmiide leate ich mich unter eine Hecte —— da wurde ich wieder ein gesperrt, weil ich obdachloö unter freiem Himmel aeschlaten habe.« -— Der Geistliche ist der Meinung, daß er durch Hinzutiiaen auch nur einesz tes tieer menschliche alltiialiche Dra ma abschnöchen könnte. Jus-at vers-IN i. Deö K.leinå;jrabn d Gierchvon itInn-n B u en rerr eru ge me bekommt, erstaunt): »Das ist also ein Rhinpeeeost Du, Maine-, das sie t aber etJentlich ganz anders aut, a s set Du eit« Upborismm Von Marie Ebner - Eschenbach. So lang es mebt faule als fleißige Menschen giebt. bleibt der sozialisti sche Staat eine Utopie. I Lk I »Mein braver Freund", bat immer noch Gelegenheit zu sagen. Wer darf saber heutzutage von einem braven jFreunde sprechen? L VI II Man muß manchmal sogar der Versuchung bitlfreich sein, widerstehen zu können. I f I Stark im Thun. schwach im Dul den, ist Männerart. Schwach im Thun, start ini Dulden, ist Frauenart. I O i Es klagt mancher iiber ein Uebel, der doch von ihm nicht befreit werden möchte. ; i «- es s An edlen und großen Eigenschaften der Menschen bat man zeitweise seine Freude, über ibre tleinen Unarten är gert man sich beständig. I I I: O Das schlafende Gewissen wecken —·— welche Grausamkeit Manches begreift man nicht aus Beschränktheit, manches nicht aus Weisheit W l Zeu- site-nein Im Stadtpart früh zur Nosenzeit Wie schon bei schonern Wetter! sDa sitzt der Herr Commerzienrath IUnd liest die Tagesbliitter . . .. i Der Herr Professor forscht gebückt Nach jeder Rose Namen lind explicirt jedweden Fund Voll Eifer seinen Damen » .. Der trsackre Bürger stolz einher Mit innigem Behagen: Wie wirtt die frische Morgenluft So fördernd aus den Magen Das Pärchen in der Laube hat Schon stundenlang gesessen: Es küßt und blicki sich an und küßt -—-— Der ganzen Welt vergessen . . . . lind nach dem Liebespiirchen schaut Von naher Bant ein Dichter, lFr schreibt nicht mehrBer schließt das ch U , Und neidvoll seufzend spricht er: »O. Ihr habt recht! Zur Nosenzeit Soll man das Küssen wählen. Das Dichten scheint mir einzig gut: Das Küssen zu empfehlen! Georg Vöttichw Im Bier-harrte rmu Adler in dern württembergischen Dorfe Bar aau bei Grniind soll früher eine Frei-» sxiitte bestanden haben, die vor 500c Jahren von einem Kaiser zu leich rnitl der Gmiinder Freipiirsch gewahrt war-« den sein soll. Ueber die Entstehuan dieser Freistätte erzählen nun die »Bliitter des Schtoeibischen Albvereing«« aus dem Volksmunde folgende ergötz-k liche Geschichte: Der Adlerwirth von Bargau hatte die lxiibsche Augen-ohn beit, seinen Gästen die Teller erst vor zusehen, nachdem er sie an dem rück nsärtigen Theile seiner Lederbose ab-( gerieben hatte. Das wurde auch deni Kaiser, der gerade in Gmiind iveilte," erzählt, und dieser wollte sehen, ob der Wirth auch bei ihm teine Ausnahme machen werde. Er lehrte daher nrchi einer Jagd im Adler zu Vargau einl und bestellte ein Mahl. Der biedere Wirth blieb auch richtig selbst demttai ser gegenüber bei seiner Tellerreini-« gungs-Methode, und dies freute denl gutgelaunten Herrscher derart, daß erj ries: »Hier wird Kaiser und Bauer ganz leich behandelt, hier ist drum der würdigste Platz zu einer Frei siatte.« So war tiinstig, wer die EcleL ini Adler zu Bargau erreichte, den Händen der hüscher lüetlich entron nen und vorerst aller argen ledig. Z Wer den Leser bekam. . Eine hübsche Anetdote. aus Die manl n·it Fusa und Recht das belannte »wenn es nicht wabr ist. so ist es doch aut erfunken« anwenden konn, zirku-; lirt auaenblicklich in Wolverbaniptoni aus Acsten des Bischofs von Ltchsield.« Der Bischof tras neulich aus einein sei-F ner Spazieraiinae eine Gruppe von, stoblenarökern die aus seine Frage,; womit sie sich leschästioten. die lecte Antwort aaken: JJJiit Linien-« Sie liattui ramlich einen tut-ferner- Kessels aesnnten und eininiitbia beschlossen,? ilm denjeniaen als Einenthum zuzu-; sprechen, welcher die arösete Lüge vor-· nibrinaen ins Stanke wäre. Aqu Höchste entrüstet stellte ihnen daraus der Biscksos vors wie das Lügen doch ein so hassenswertbes Laster sei, und wie er selbst eine so atosee Abneigung daaeaen envsinde, das; er. wie einer der bedeutendsten Männer desAlterthunis« der Thebaner Eocininondag, nicht ein mal im Scherze lüae. Kaum hatte er seine ein-drinaliche Rede beendigt, als einer von den Arbeitern der bis dahin sctiweiaend inceköti dritte, lebhaft ausrief: »Gebt tern Alten den Kessel! Er ist uns Allen über.« Der Bischof Tscll sich ans Grund dieser betrüblichen Ersabruna fest voraenonirnen haben, »in Zukunft seine Neuaietde zu zügeln. Is- cost-Ie. its-ter: »So ne Gemetnbein ttr t derstteel ad m bat ntx aezabltsx « — s« . . . .. l dortchmorler aller Frauen Verheirathe Dich mit einer Frau nicht in ihrem Gesicht. It sit I Die Frauen und der Oer gehören ins Haus. sDeutIchJ so- e· « ! Die Zunge der Frau ist ein Degen, der nie zum rosten kommt. sChincsischJ iAus seine Frau oder einem Sack voll I Mehl losschlaaem kommt aus das selbe heraus: das Beste gebt verloren und das Schlechte bleibt zuriiet.« (Franzölisch.) e- s s Die Frau ist wie das Meer, qebor sam dem, der ihr Trotz bietet, furcht bar dem, der sie fürchtet. lDänischJ II III II . Iß Deinen Fisch, so lange er frisch ist; verheiratbe Deine Tochter, so lange sie jung ist. (Da"nisch.) f II II Die FMU ist qanz Honiq oder Gal le; der Honig wandelt sich manchmal in Halle, niemals aber die Stalle in Honig. (Jta(ienisch.) O F O Der Mann ist der Hsh die Frau das Feuer und der Teufel der Blase dala. O I I Die Frau und das Maultbier sind leichter mit Giite als mit Strenge zu lenken. LSvonischJ Frage Deine Frau. aber handle nach Deinem Kopf. Es ist besser, mehrere Frauen zu haben, als eine: gibt es Streit. so hast Du Deine Ruhe (Arabisch.) L If I Willst Du die Reinheit deiz Golde-I erkennen, lege es aus den Prsifstein—— die Kraft des Ochsen aib ihm zu tra gen, » den Charakter des ·«.-Jianne'g, höre ihn reden. —- die Gedanken einer Frau: das wirst Du nie können. i- s- til Eine Frau gleicht ihrem Schatten. fliehst Du sie, so folgt sie Dir; sogst Du ihr, so flieht sie Dich. tJndischJ Gedanke-schaut Das Mitleid mit dem Schurken ist ein Diebstahl an der ehrlichen Mensch heit. I O I Das Gewissen ist das Gesetz des Guten, das Gesetz das Gewissen des Schlechten. O O I So Manchen läßt ein Schatten erst erkennen, Das-. irgendwo ein Licht muß brennen. s I O Der äraste Despot, den man sich nur denken kann, ist ein verzogenes Kind. O II I Zuweilen blind sein ist der beste Blick, Der Jrrthum manchmzrgllunser größtes iick. DUO Guis Ein Schusterlein slickt voller Noth, Traut sich kaum auszublieken Und kann siir Weib und Kinder Brod Doch nie genug ersticken. Da schaut das helle Glück herein Zur dumpfen engen Kammer Und beut ihm Gold und Edelstein Für Schusterahl und Hammer. »Greis’ zu! Greif zu, mein lieber Mann!« So drängt’s ihn sroh und heiter. Doch er—weil er’ö nicht sassen kann — Lacht und flickt ruhig weiter. W Ruh» Willst du siir jeden fzsall gewappnet ein, So lass’ dich nur mit starkem Gegnern ein; Du wirst bedauert, wenn du unter liegst Und wirst bewundert, wenn du siegst ——.-.- --. — .. Aus- ein Stund. Mutter: »Kinder, Jhr müßt jetzt recht brav sein! Der Vater hat sich die Hand verstaucht, und da tann er Euch nicht durchhauen!« .--, » —.- ..—.-— » Zur Bekämpfung des gelben Fie bers. Wie der Direktor der batterio logischen Forschungsanstali zu Mio de Janeiro, Dr. Domingos Freirr. in einer YJlitttyeilung an die stanzösische thademie berichtet, scheint es nunmehr gelungen zu sein, mit den neuen bat tiriologischen Heilversahren anm der Gelbsieber - Seuche bei utommen und dieser Geißel der hei en» ais-erstun seben Küstenlänter die Lebenkqesahr zis. nehmen. Nach Freien der in sei ner Zeitschr-ist eine ausiiilirlickke Be schreibung sund Kennzeichnuiig - des Geibsieber - Spaltvilzes, eines Klein iiigelchens (inicrococcus xantttozenis erö), gibt, sind zu Nio schon seit dem Jahre 1883 zahlreiche Schnßimpsuni gen mit geschwächten Keimkussuren ver-genommen worden, und zwar ind esarnmt an etwa 13,000 Menschen sei-es Alters, Geschl tes, Stammes und Perris-T Der Er olg dieser Be taut-lang war, daß die Sterblichkeit unter den Geimvsten nur noch ().4 bis (),6 vom hundert betrug, obgleich in dieser Zeit die oerheerentssten Seuchen wütheten und obgleich die meisten von jenen eben erst nach Brasilien gekomi n en waren nnd noch nicht Zeit ges-»k den hatten, sich dem Minia anzu posted