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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 17, 1897)
M — Vom Julandr. «Nur noch 177,178 Jndianer gibt es in den Vereinigten Staaten. Nur in zwei Staaten, näm lich in Arkansas und Mississippi, ist Washington’s Geburtstag tein gesetzli cher Feiertag. Bei North Arlington, N. J» ist Kupfererz gefunden worden, das 66.88 Procent Kupfer und pro Tonne Zz Unzen Silber enthält. Ein ebenso gewandter Radfahrer wie guter Schütze ist H. L. Gilson in Groton, Mass. Als er neu lich auf seinem Stahlroß einen steilen Hügel hinabsauste, schoß u einen Ra ben im Fluge. 2897 Eben hat der 94Jahre alte Friedensrichter N. R. Freeman irr Winaniac, Jnd., bis jetzt geschlossen und teine einzige derselben Ist durch eine Scheidung getrennt worden. DieVerhandlung des Pro eesses Clements gegen Pault in At lanta, Ga» mußte verschoben werden, weil von den 24 Geschworenen nicht weniger als 19 mit den Parteien ver wandt waren. Das jüngste militarische Naturwunder unseres Landes ist Col. Holst Calloway. Der »Oberst« liegt noch in den Windeln, denn er hat von dem Gouverneur diesen Titel schon am zweiten Tage nach seiner Geburt er halten. " Jn der Umgegend von Fort Scott, Kan» sind die Pferde so billig, dasz ein Biedziichter dieselben auflauft, Und schlachtet, um das Fleisch als Schweinefutter zu verwenden. Dem hat man Einhalt zu thun versucht,docl) ohne Erfolg. Eine streitbare Dame is: allem Anschein nach die Musiklehrerin der öffentlichen Schulen in Atlantick City, N. J., Fri. Josephine Potiexu Einem nichtsnutzigen Schlingel hat sie; nicht blos das Fell braun und blau ge- ; gerbt, sondern ihn darauf noch durch-J « Fenster geworfen. s 118 Jahre 11 Monate alr: war nach Ausweis seiner Papiere der Jrländer James Lnnch, der an ten l Folgen eines Unsalles dieser Tage ins dem Armenhause zu Muncie, Ind» ge storben ist. Seine Gattin, die 97 ; bre zählt, ist eine Jnsassin derselben - nsialt. ; Ein Z7Jahre alte kuran tiga m, Jesse Joscah Mills mit Na men, erregte jüngst einiges Aussehcmg in Watervliet N. Y. Der alte He rr, welcher in Anbetracht seiner vorgeriict ten Jahre noch sehr rüstig ist, führte: die um 26 Jahre jüngere Wittwe Chri-. ? thia Vanderpool heim. ; Auf dem Begräbnißplatzez des G. A. R. Postens in Hiawatha,? Kan» wurde jüngst ein farbiger Bete ran zur letzten Ruhe gebettet und dies z brachte die Wittwe eines dort beerdig ten Posten - Commandeurs weis-»er Hautfarbe so in Harnisch, dasz sie die Gebeine ihres Mannes exhumiren und an einein anderen Platze wieder der? Erde übergeben ließ. Jn dem obersten Stock wert eines Gebäudes in Durham, IstI C» entdeckten die Steuerbeamten einei «Fliisterbudc«. Um den Schnapsbriis dern das Treppensteigen zu ersparen, hatte der Eigenthümer eine sinnreiche Borrichtung angebracht, mittels wels cher der Schnabe-, selbstverständlich erst nach Erlegung des nöthigen Obo luB, von oben herabgelassen wurde. Der Consum an falschen Zähnen in den Ver. Staaten ist ein ganz ungeheurer. Gegen vier Millio nen falsche Zähne werden hier im Zeit raum von einem Jahre angefertigt und nicht weniger als eine Tonne Gold und drei Mal soviel Silber und Platina gebrauchten die Zahnärzte nach einer kürzlich aufgestellten Statistik jährlich zum Fällen tranter Zähne. Hier ist es also nicht nur die Morgenstunde allein, die Gold im Munde hat. Ein unerwartetes Ende fand die Ausfahrt, welche der Aeronaut Robert Earlston in Jamestown, Cal» in einem durch erhitzte Luft gehobenen Ballon machte. Jn der Höhe von 150 Fuß explodirte derselbe und der Mann stürzte herab, brach aber wunderbarer Weise teine Knochen und leidet nur i-: Folge der Erschütterung. Der versank melten Menge bemächtigte sich eine Pa nil, als der Mann herabfiel. Alle drängten den Ausgängen zu und dabei wurden mehrere verletzt. Jn einein Dickicht aus We stern Island, welche Jnsel unweit von Castine an der Miste von Maine liegt. ist von den Jägern Allard Stapleg und F. h. Dunn das iopslose Zielen eines Riesen gesunden worden. Das Sieleti mißt von den Fußsohlen bis zum Schlüsselbein 7 Fuß 8 Zoll und wenn man für den fehlenden hals und Kopf weitere 12 Zoll rechnet, io muß der Todte an 9 Fuß gemessen haben. Ohne allen Zweifel rühren die Gebeine von einem Urbewohner des Landes her. Zu einer zweijährigen Zuchthausstrafe wurde in Carrollton, ickens County, Ala» ein weißes Mädchen Namens Lona Bains verur theilt, weil sie einen Neger geheirathet hatte. Lona brannte mit dem Neger Andy Bearb im verflossenen März ih ren bei Resorrn ansäszigen Eltern idurch. Das Ausreiszerpaar wurde bei Kennedh in Larnar County erwischi, wo der Neger getödtet wurde. während man Lona in das Elternhaus zurück brachte. Die Groß - Geschworenen er hoben gegen sie eine Anklage und ihre Verurtheilung wurde dieser Tage ani gesprochen. — I Bei dem Photographiren ! der Befestigungswerte des Forts iMonroe wurde der Englander Ber J nard Williamfon überrascht. Selbst Jverftändlich wurde er verhaftet und das Vaterland war wieder einmal ge ; rettet. Einen goldenen Ring mit den Jnit:alen K. H. an B. E. und eine silberne Strumpfbandschnalle hat Henry Evans, welcher früher o:r Le bensrettungs - Mannschaft von Moda wah, N. Y» angehörte, in einem von ihm gefangenen Kabeljau gefunden. Vier Menschenleben hat eine Familiensehde in Bayou Lacombe, La» gefordert. Jn Folge eines alten Zwistes geriethen Arthur und Edward Jolie und Lawrence und Edward Cousin in Streit. Jeder der vier Män ner war mit einem Revolver bewaff net, sie seuerten gleichzeitig aufeinan der los und das Resultat war, daß alle vier getödtet wurden. Nahezu der dritte Theil der gefammten Produktion der Ver. Staaten an Pfeffermünz - Oel findet in Deutschland Absatz. Nach einer deutschen amtlichen Statistik sind allein iiber Hamburg im Jahre 1895 25,660 Kilo amerikanisches Pfeffer ntiinz-Oel im Werthe von 493,820 Mari, und im Jahre 1896 31,840 Kilo im Werthe von 542,130 Mart in Deutschland zur Einfuhr gelangt. NeueFalsificatederZehn dollars - Silbereertisieate, gezeichnet von Tillman als Registrator und Morgan als Schaßmeistey sind jüngst in Circulation gebracht worden. Diese Noten wurden durch den photographi schen Proeeß hergestellt und das Sie gel auf denselben ist von blaßrother Farbe. Die Kehrseite der Note ist braun, während diejenige der echten Note grün ist. Nicht geringe Erregung herrscht in Lambertville, N. J., aus Anlaß des mysteriösen Todes- einer 96 Jahre alten Greisin Namens Mar garet Devlin. Die Frau starb plötzlich in dem Haufe ihres Schwagers Jan-ec Devlin. Sie wurde arn folgenden Tage beerdigt, und gleich darauf kamen Gerüchte in Umlauf, sie sei lebendig begraben worden. Zwei Tage später wurde dem Cvroner von unbekannter Seite mittelsTelephon mitgetheilt, das sie eines gewaltsamen Todes gestorben sei. Der Coroner ließ die Leiche aus graben, und es ergab sich, daß die selbe eine Stichwunde, die durch die rechte Brust und die Lunge bis zur an deren Seite des Körpers geht, aufwie5. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Das alte, historisch merk w ii r di ge Haus zu Tappan, N. Y» wo Major Anders gefangen saß und welches kürzlich von Ch. A. Pito täus lich erworben wurde, ist von Antiqui täten-Jägern derart geplündert wor den« daß der neue Eigenthümer es bei Tag und bei Nacht bewachen läßt und einen 15 Fuß hoben Zaun rings um dasselbe hat errichten lassen. Abt-: auch diese Maßnahmen reichen nicht aus, um die Plünderer abzuwehren, welche mit edler Dreistigieit iiber den hohen Zaun klettern und nicht nu: Hunderte oonVausteinen aus dem alten Gemäuer herausreißen, um dieselben zu einem hohen Preise zu verkaufen, sondern auch eine von den Thüren des Hauses sortgeschleppt haben. Es zogen drei Jäger von Rahwah, N. J» Ridewidt van Peli, Dr. Cladeit und ein gemeinsamer Freund, auf die Pürsch, allein sie machten nicht nur keine Beute, sondern wurden, mehr oder minder ramponirt, heimgebracht Dr. Cladeit siel und verrentte sich das Fußgelent so, daß er heimgefahren werden mußte. —-— Van Pelt’s Gewehr blieb im Gebüsch hän gen, die Waffe entlud sich, und die ganze Ladung drang ihm in dieSchul ter. Die Wunde ist, wenn auch nicht tödtlich, so doch recht gefährlich, und Van Pelt wird wochenlang an’s Lager gefesselt sein. Der Dritte endlich fiel, des Weges untuudig, in ein Sumpf loch und wäre ertrunten, hätten nicht Holzfäller, die sein Schreien hörten, ihn herausgezogen. Allem Anschein nach steht eineVeriegung des Schweinfurth-Him mels oder die Etablirung eines Zweig himmels bevor. John E» Speneer W. und Spencer L. Weldon und Herr und Frau Scott, wohlbekannte Jünger des Messias Schweinfurth und Jn sassen des Himmels desselben bei Nort ford, Jll» haben zwei Farmen von je 900 Acres, die am Wisconsin Flut-. unterhalb Portaae lieaen, für s14,0s)(« ungetauft. Die Weldons behaupten, daß der Anlauf gemacht wurde. u-« große Farinen siir Zucht von Rasse pserden und Rindvieh anzulegen. Aus Rockford jedoch ist ein Gerücht nach Portage gedrungen, demzufolge Schweinfurth entweder seinen Himmel dorthin verlegen oder doch wenigstens einen Zweig dort gründen will. Jn Tot-sucht verfiel an Bord des im Bosioner Hasen liegenden Schooners »Ter Form« plötzlich der portugiesische Matrose Michael Gen cario und in diesem Zustande ging er seinen Kameraden mit einem Nasid messer zu Leibe. Einer derselben, Jos. Keh, dem er den rechten Arm sast vom Rumpf trennte, wird seinen Veri letzungen wahrscheinlich erliegen; den anderen dreien —- Franl Gill, Joseph hudson und Howard Spants -- « brachte er ebenfalls schwere, aber nicht lebensgesährliche Verwundungen bei. Schließlich machte er durch einensvom einen bis zum andern Ohr reichenden Schnitt in den Hals seinem eigenen Le ben ein Ende. Alle Betheiligten sind in Glouceiter zu hause JmBesitzeeines New Yorker Geflügelhändlers befindet sich ein Hahn, auf dessen Haupt, statt des Kantmes, zwei Hörner prangen. Die Auswiicbse sind ebenso hart, wie der Schnabel, dem sie auch in der Farbe gleichen. «Ein Rudel weißer Hirsche ist in den Wäldern bei Kingman, Me» gesehen worden und von weit und breit strömen jetzt Jäger dorthin, um eines der seltenen Thiere zu erlegen. Ein Nimrod aus Vangor hat bereits das seltene Glück gehabt, einen fast schnee weißen Hirsch, der 225 Pfund wog, zu schießen. UngewöhnliehhohePreise erzielte der Former E. M. Metzger m Fairsield, Ja» für die von ihm gezoge- " nen Schweine. Ein Fertel brachte 8683 und fünf junge Schweine, die ; im verflossenen Februar geworfen wa- « ren, wurden mit 81150 bezahlt. Für 41 Fertel löste Metzger im Ganzen 83900. Nach einer Trennung von über 18 Jahren hat Silas Gran von Greensburg Pa» seinen Sohn gesun den, während W. H. Grant,"ein Brent ser, zum ersten Male seinen richtigen Namen unid seine Abkunft kennen lernte. Vor vielen Jahren wurde Si las Gran wegen der Ermordung von Frau MeEreadv verhaftet, und als ver Knabe vier Jahre alt war, starb seine Mutter. Eine Familie in Jndiaixa County nahm ihn zu sich, sorgte für ihn und gab ihm den Namen W. O. Grant. Der junge Mann wußte bis-« jetzt niemals seinen wahren Namen Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthause stellte Silag Gray Nachfor schungen nach seinem Sohne an, Die endlich von lkrsolg getrönt waren, und Vater und Sah-n wurden nach langer Trennung wieder vereint. Die Station Dridgewood der Wilmington ek-· Northern Eisen: i lbahn war der Schauplatz eines merts i würdigen Unsalleg, der glücklicherweise ohne ernste Folgen blieb. Von einein starken Sturme wurde Nachts der alte und wurinstiehige Kasten von Sta tionsgebäude umgewoisen und fiel der selbe gerade auf die Geleise Ein ge wisser Joseph Grifsiths, welcher Au genzeuge des Unfalls War, versuchte dem in wenigen Minuten fälligen Zug-: ein Haltesignal zu geben, doch gelang ihm dies nicht, da er teine Laterne hatte und der Loeornotivfiihrer seini Warnung-Stufe nicht hörte. Mit Voll dampf brauste der Zug in die auf den Schienen liegende Vaterte, so daf; die Holzsplitter nach allen Seiten flogen. Die Entgleisilngvgcfahr war groß, doch blieb der Zug aus den Schienen, nnd nur die Loeomotive wurde unbe deutend beschädigt. ein Dari, oer vieser Lage in Huntington, W. Va» stattfand, wurde durch ein ungewöhnliches Inter mezzo i:nterbrocben. Lustig ertönte-i die Klänge eines flotten Walzerg unt die Paare flogen nur so durch den Saal, als sich eine lange schwarze Ge stalt plötzlich durch die Menge Bahn brach und nach der Mitte des Saale-; zusteuerte. Der Eindringling war der Evangelist Rev. James H. Rigg von Cenedo, der soeben vorn Gottesdienste lani und dem Teufels-wert ein Ende bereiten wollte. Der geistliche Herr ließ sich mitten auf dem sündiaen Tanzdrs den aus die Kniee nieder und fing an inbrünstig zu beten. Man ließ den sonderbaren Schwärnier ruhig gewäh ren, aber sein 15 Minuten langes Ge bet hatte aus die Ballgäste keinen Ef fekt. Kaum hatte Rev. Rigg sich ent fernt, als die Schalmeien von Neuem ertönien und Alles sich im fröhliches-. Reigen drehte. Eine Hochzeit, bei welcher ein vorn Yulon Flusse zuriiclgelehrter Jüngling, eine rosige Maid aus Se attle und ein oder zwei Dutzend ängsi licher Verwandter die Hauptrollcn spielten, fand in Seattle stati. Vor einein Jahre begab sich John Allen von Pittrzbura mit seinen beiden Bri; 'dern nach dem Yulon - Lande. Si; sicherten sich «Claimg« und hatten ziemliches Glück. Vor zwei Monaten trafen zwei der Brüder mit den Ver diensten der Saison, welche sich auf un gefähr 815,000 beliesen, den Heimwei an. Auf ihrer Reise trafen sie mit Max Wisensield von Seattle zusam men, welcher John Allen ersuchte, ai seine in Seattle wohnende Famil-« einen Bries mitzunehmen. Allen lies serte den Brief ab und verliebte sitt in Wisensield’s Tochter. Eine Verlo bung sand statt. Jhre Verwandten proteftirten jedoch dagegen und wäh rend sie einen Striegsrath abhielt3n, wuzde das junge Paar Zetraiit « Die Sdoddn eristotra tie unseres gesenneten Landes schein: außer von anderen Uebeln aucb vom Antiseiniiismus angekränkelt zu sein. An der 72. Straer und dem Bonle vard in NewYort befindet sich ein vor nehmes Institut siir »l)«o«l)ene Töchter«, das von einem Fräulein Helen (.5· Grahatn geleitet wird. Bei dieser Dame nun erschien jiingst der reiche Maller Abram E. Bamberger, un seine Tochter in das Jnstitut ausneh men zu lassen, allein Fräulein Graham erklärte ohne alle Umschweise, daß da von untev keinen Umständen die Rede sein könnte, da die Eltern der ikyr an: vertrauten jungen Damen mit Juden nichts zu thun haben wollten. »Es thut mir leid, Jhre Tochter zurückwei sen zu müssen,« sagte FVL Grahain unter Anderem, »allein ich muß es aus Geschäftsrticksichten thun.« —- Der Ju densresser’Ahlwardt scheint während seines kurzen Aufenthalts in NewYork Schule gemacht zu haben. — Unter den Zwiscs;e:ider!3 passagieren des dieser Tran von Ort boten nach Hambura cbaefalJreneu Dampsers »Anrali:sia" von der »Hamburg - Amerita - Linie« befand sich eine Frau mit acht Kindern. Sie erregte nicht geringes Aufsehen, als sie, wie eine Henne mit der Brut, mit den Kindern nach dem Dock kam; die beiden jüngsten Kinder hatte sie in einein Waschlorb, den sie auf dem Kopf trug. Mit einer Schußwunde im Kopfe wurde in Earson, Nev» der Bundes-Districtöanwalt Elias-. Jones todt gefunden. Zuerst glaubte man, daß ein Selbstmord vorläge, aber da keine Waffe bei der Leiche gefunden wurde, so nahm man an daß der Mann ermordet worden wäre. Er war während einer sehr stiirmischen Sitz ung des Bundesgerichts District-An walt gewesen und hatte sich besonders bei der Verfolgung der betrügerischen Ninus-Beamten hervorgethan. Des halb wurde angenommen, daß er als ein Opfer seines AmtseiferP seines-i Tod gesunden l,-«e·tte. Aber auch diese Annahme erwies sich als irrig, denn ein 16 Jahre alter Junge Namen-H JulianGuinan bekannte, den District-? anwalt erschossen zu haben, weil dieser seine Schwester verführt hatte. Ein,,Geist«hatden111 Jahre alten Samuel Joh·:son in Pl;illips-. burg, N. J» wieder zur Sprache ver holfen. Vor drei Jahren wollte ein. Arzt an dem Jungen eine Operation vornehmen, worüber dieser sich derma ßen entsetzte, dafz er schrie, bis er ganz erschöpft war. Später stellte sich zum Schrecken der Angehörigen heraus, daß der Knabe das Gehör und die Sprache verloren hatte. Erster-es stellte sich wieder ein, nicht aber das Sprechver mögen. Neulich, an einem noch dun keln Morgen, begab sich der Junge in den Hof, rannte jedoch, aufs Höchste erschreckt und laut schreiend, gleich da raus wieder in’-"5 Haus zurück. Nach dem er sich beruhigt, konnte er wieder sprechen. Er erzöllte er habe im Hofe einen »Geist« aesehen. Letzterer war ein Rosenstranch, den man mit weißen Tiichern bebönat hatte, um ihn vor dem Froste tu schützen. Dass die sogenannte Göt tin der Gertchtigkeit in vielen Gegen den unseres Landes- nichts weiter als. eine seile Dirne ist« läßt sich nicht bei « streiten und auf diesen Uebelftand ist! die Mehrzahl der Lunchgerichte zurück-s I zuführen. Gar schrimm muß es int dieserBeziehung im (5ountr) Rio Aribo i in New Mexico sein, das der Distriets- ; richter Laughlin in öffentticher Sitzung als eine Brut- und Pflegestätte fiir Mörder bezeichnete. th dem dortiaen Gerichte wurdenD. Sandoval, P. Sa lazar und Epifamo Jaramillo unter der Anklage, einen gewissen Pablo Garcia erinordet zu« haben, processirt, allein trotz der überwältigenden Schuldbeweife erklärte die Jurh die Angeklagten fiir nicht schuldig. Dem Richter blieb darauf hin nichts übrig, als das saubere Kleeblatt zu entlassen, doch las er den («-)eschworenen derbe die Leviten und sagte zum Schlus-. seineri Rede: »Meine Herren, ich finde est durchaus nutztos in diesem Counth eine Anklage zu erheben, denn Mord scheint hier zu den berechtigten Eigen thürnlichkeiten zu gehören. Sie find entlassen und können heimgehen.« Eine sensationelle Die besgeschichte, in welcher die Wittwe des- Commodore John Rudd von der Bundekmarine vermittelt ist, wird aus New Brighton, Staten Island, berich tet. Vor einiger Zeit wohnte Frau Rudd in diesem Orte bei der Frau Jennie Ersosx Douglas nnd im verflos senen Oktober zoa sie von dort nach New Nort. Als Frau Douglas neu lich die Frau Nudd in einer Trosten Car auf Staten Island traf, wurde sie von derselben gefragt, ob Alles im Haufe in Ordnung sei. Frau Dou glas fiel diese Franc auf und als sie zu Hause nachsah, entdeckte sie, daf; Ju welen und seleider fehlten. Sie be klagte sich bei der Polizei nnd Polizist Smith nahm die Frau in New York fest; bei ihrer Verhaftung trug sie ei nen gestohlenen Ring ani Finger. Frau Rudd, deren Töchter an britische Ma rine - Offiziere ocrheirathet sind und die sich in der vornehmen Gesellschaft bewegt, gestand den Diebstahl ein, doch brachte sie die windige Entschuldigung vor, sie könne sich die Motive ihrer That gar nicht erklären. —-- Kleino tnaYie natürlich! ssv , L.« Bittere Thranen uber Den Tod seiner geliebten Ratten vergießt der Einbrecher Geome- PntzeL der im Staatsgefängniß zu Trcnt0n, N. J» 20 Jahre abzusitzen bat. Als er ins das alte Feircliengebiinde deg Gesang i nisseg zur Arbeit gesandt wurde, fand ! et dort sehr viele Ratten vor. Seiirt bald aber hatte er dieselben gezalinit.i Die Ratten lamen, wenn er auf ein-er t Pfeife blies, zum Vorschein und klet terten auf sein Coinntando hinter ein ander durch seine Veinlleider empor, marschirten auf seinem ausgestreckten Arm entlang itber feinen Kopf hinweg, dann wieder hinab und in ihre Löcher. Viele Besucher des Gefängnisse-H wa ren häufig Augenzeugen dieser eigen tbümlichen Vorstellung Das alte Kirchengebäude ist abgerissen und da der Oberausseher im neuen Gebäude die Ratten nicht haben wollte, ordneto er an, daß dieselben umgebracht wür den. Vergeblich bat Pytzel darum, doch wenigstens seine Lieblingsratte Kitty, die ganz besonders gut abgerich tet war, am Leben zu lassen, allein seine flehentliche Bitten fanden kein Gehör und auch Kitty wurde der Garaus gemacht. »Mein Baversatlks Schreibebrief. Geöhrtcr Mister Edithor! Der Christ is e Pietsch, mer könnt aach puttin.-:r sage, er is e Rindsviech von eme L-el, awroer ich gleiche ihn nit zu insolte. Sehn Se, es kann jo eini ger Mensch ernohl e Mißtehk mache, wo er Riesen hot, sarrie for zu fiehle, awwer der Christ biet doch einiges. Jch sage Jhne, Mister Edithor, dappig kann jo wann und dann der schmahr test Mann sein, wei, iewen ich hen schon Stickelcher geliefert, wo ich mich hätt for ticke gekönnt, wann ich’s nor hätt täckele könne, was awwer bei meine zwaa hunnerd un fiwwezehn Paunds nit so recht geschafft hot. Awwer, ich hen Jhne jo von den Christ verzehle gewollt. Well, ich kann die Missus Valdrian nit blehme, wann se als emol Inähd an den Christ is, wei, wann ich sei Altie wär, ich deht ihn alle Dag e diesende Lickin gewwc. Neilich, do hot er e wenig e bissele Viel Fedderweiße ge drunte gehatt Wie er heim is komme, do hot ihm sei Frau gesagt, daß die Buwe so bees gewefe wäre un sie arig gebattert hätte· Do is der Christ so mähd worde wie e Bettbock,wo in de Molassegkrack gefalle is. ,,Wo sin die verdollte Lansbuwe?« hot er gefrogt. »Se sin in die Bäck jahrd,« hot die Missus Baldrian ge sagt Wie krehsg hot er sich en Bruhmstick getiictelt, is enaus in die Jahrd geronnt un hot doch die Kids Verhammatscht, das-; es nit mehr schön war. Die Vuwe hen ganz mörderisch gchallert, so das; alle Nehbersch erbei komme sin un den Christ gestappt hen. Wie alles iwwer war, do hot er erscht genohtis;t, dasz es gar nit sei Kids ware, wo er geschmisse gehabt hot, es ware dem Minnister sei ane, arig gute Kinner biseids. Well, fell hot off Kohrs e arige Foß gewwe, awwer es war gut, daß ich die Geschicht noch ge settelt hen, sonst wärsch dem Christ arig schlecht gange. Er hot gesagt, er wär so» nierseited, daß er nit helfe ge tönnt hätt. Mehbie, sell is e Fäekt, bitahs eenmohl hot er bei Mißtehk das heierd Mehdche en Kiß gewwe un hot gedenkt, es wär sei Altie. Ennihau mus-; er orfel nierseited sei, bitahg die Differenz zwische dem Mehdche is zu groß. Die Selma hot die Eksjuhs nit so recht geglaabt, un, zwische Sie un mich, ich aach nit. Jch hen den Christ hunnert mol den Ettweis gewwe, er sollt Speers wehre, awwer er hot’S nit aedahn. Well, uff en schöne Owend hen mir in de Saluhn gehockt un hen von einigem getahkL Der Saluhnkie per, mer hot en Meik O’Flannerr) ge rnfe -—— es war en Frenschmenn un hot for sein Name nit helfe getönnt — hot verzehlt, dafz er heit von en Strehn scher angeschmiert worde war. Der Feller irsiir in fein Platz komme, hätt sich e Witzkie geordert, und dann noch een un dann noch een un dann hätt er den dorschtiae siostiemer gefragt, ob er dann aach täsches Geld hätt, for die Drinks zu bezahle. Do hot der Feller geänsert, er hätt plentie Stoff, for dausend Dahler zu rehse, wann er derzu fiehle deht. Do bot ihm der Satuhnlieper all die Drinkg aewwe, wo er for aefrogt hot un seinellie hot der Feller en Duft gehabt un der Sa luhntiever war teindcr esfrehd for sei Geld. Wie er den Strehnscher for ac frogt hot, do hot der e Bahier aus sei Packet geholt un hot’s ihm gewwe. Es war deitsch geprint un der Mister O’Flannerh hot nit angmache gekannt, was es war. Well, er hot’H ennihau behalte, bitahs es war all, was er kriege hot könne. »Losse Se mich doch eniol das Pehper fehn,« hen ich gesagt, un der Saluhntieper hot’s aus sei Draher geholt. Es war e deitsches Latierie - Tictet, sell hen ich reiteweg genohtiszt. Der Christ hot in socache mehr Eckspierienz, er hot off Roler aach geauckt un er hot den Saluhnkie: per geoffert, daß er willing wär, ihm sei Ectgpenseg zu bezahle for das Ticket. Der Mann war arig froh und der Vargain is for ein Dahler un e halb gemacht worde. Sell alles is for ebaut drei Woche zerict gehärspend un ich hen gar nit mehr dran gedenkt. Der Christ hot aach nit mehr dran gedenkt, im den Weg hen mir alle Beide nit mehr dran gedenkt. E paar Dag zerict sin ich eniol nach die Bank gange, sor e wenig Geld zu depasfitte un do hen ich en kleine Taht mit den Teller ge hatt. Mir hen auch ebaut Latterie: Fiaets geiahtt un do hen ich verzehlt, das-, der Christ eeng von die Dinger in den Salnhn gekauft hätt. »Jsch dat so,« bot der Teller gesagt; »wei, ich sin schuhr, sell is das nämliche Tiefe-t, wo ich an en fremde Mann verkaaft ben. Jch bette Jhne einiges, das; es nor das ei zige in die ganze Zittie hoL Ich bei die Number in mein Leitscher ge entert, for kein Mißtebk zu mache; mehbie, der Mister Direkter kann en reicher Mann werde. Jch muß eniol e wenig Jnformehschen an die Mittter kriege.« Jch ben gedenkt, du besser sagst den Christ nicks von, bis du Jn sormehschen von die Bank host. Jch sin dann aach stillaeschwiche. Gestern schickt mich der Teller von die Bank Word, er wollt mich emol selte. Wie icb hin sin aekomme, do sagt derManm »Seh, Mister Scheriff, der Miitrr Bal hrian is awwer emol häppia, denke Se nor emol, das Ticket is mit fnszig Dausend Mark eraus komme! Er soll mich nor reiteweg das Ticket bawwe lossc, dann tend ich zu alles.« Bei Galle, do ben ich mich gefreit wie alles! Der Christ werd Arme mache, hen ich zu mich gedenkt, un die Selma, die krieat vor lauter Spaßvergnieqe un »Foan ihr Kreiing Spells. Jch sin W mitaus zu stappe zu dem Christ gange un hen gesagt: ,,Christ guck doch nor emol nach das Ticket, wo du sellemolt . von den Saluhnkieper kaaft host.« Wisse Se, ich hen die Nuhs in en « meilde Weg zu en breche gewollt. Do sagt er, er hätt das Ticket schon lang nit mehr, er hätt’s for en Kwarter an den Neitwatschmann verkauft, er hätt jo ennihau kein Juhs for gehabt. Well, ich hen mich an den Dcsk festhalte ge- « mißt, sonst wär ich umgefalle. »O, du dreieckiges Hornvieh,« hen ich gesagt, »du Kalb von eine Rindsviech was host de do gedahn. Das Ticket hot fuszig Dausend Mark gewonne un du host’s for en Kwarter hergewwe.« Do - is der Christ in sei Offis erum ge- s« tschumpt wie e krehsige Kakruisch, er hot gegreint un gehallert un ich hen e wenig geschwore. Er hot gesagt, er deht den Neitwatschmann for Dem metsch suhe, awwer sell is off Kohrs , all Träsch. Die Selma, die hot sich die Hoor ausgepullt, wie se das gehört x kwi un hot gemeint, wie e Kind. Sie sagt, warum sie grad das Pech ge habt hätt, e Rinnohzeros instett von en Mann zu kriege, wo so dumm war, daß en die Guhses beise dehte. Sie sagt, sie dehi sich scheide losse, awwer ich alaabe, se werd sell noch emol im wer denke. Der Christ klehmt, fell käm all nor davon her, weil er so nier seitet is. Er bist sich nach reitewea e Pehr e Specis krieni. awwer sell bot ihn jetzt kein Gut nit mehr gebohrt Es is nie kein Misiiehk nit, wann en Mann schmahrt is, so wie Nubrs trniie sjj Meik Habersack, Scheriff un Ecksweier. H —--.-.— e Nun-Es — F r e ch. Agent: »Wie können Sie « nur annonciren »Geschäft mit täglich ’ wachsender Kundschaft zu verkaufe ,« trZihrend bei Jhnen thatsächlich nur die beiden Kinder Jhres Bruders einkau fen?« — Kaufmann: »Nun, wachsen die etwa nicht?« — Verfehltes Fach. »Was, der Bonvivant unserer Stadtbiihne hat zehn Kinder? Der hat entschieden sein Fach verfehlt!« — »Ja, wie meinen Sie denn das ?« — »Heldenvater hätt’ er werden müssen!« — J e n a eh d e rn. »Man behaup tet, Sie seien ein Wucherer, Herr- Fin kelstein!« —- ,,Das kommt darauf an! An dem Tage, wo ich borge, bin ich ’n ’ Engel, ’n Wohlthäter! Erst wenn ich mein Geld wiederhaben will, werde ich » ein Wucherer!« —— Ein Fachmann. Freund: ,,Jch bemerkte vorhin, wie Du die kleine niedliche Haugtochter verstohlen an Dich drücktest Jst das Mädchen nicht noch sehr jung?« — Redacteun »Ok) bewahre, vollkommen druckreif!« — E r k l ä r t. Mutter: «Hat sich der Herri Assessor, mit dem Du den ganzen Abend getanzt hast, endlich er lltirtk« —— Tochter: »Ja, Mama!« — Mutter: »Gott sei Dank! Was hat er denn gesagt?« ——— Tochter: »Er hat ge sagt, daß er — nie heirathen würde!« —-— M e r k w it r d i g· A.: »Schnei der hat eine sonderbare Art, eine Frage immer mit einer anderen zu be antworten.« — V.: »Das habe ich noch gar nicht bemerkt.« — A.: »Na, ich fragte ihn gestern, ob er mir 20 Mark leihen könne, und da fragte ers mich zurück, ob ich ihn siir Verriickt hielte!« — Vor einigen Tagen H wurde in Since sRussisch - Pölekh probeweise eine Mobilniachung der 44. Reserve - Jnsanterie - Brigade ange ordnet. Als der Train bei der Gruppe der besichtigenden Generäle und Offi ciere vorüberzog, scheuten die Pferde eines Wagens und gingen durch. Das Dreigespann, das der Kutscher vergeblich aufzuhalten versuchte, raste auf die Gruppe von Officiersen zu, die schnell zur Seite traten. Der Com niandeur der Truppen des Militärbe zirks, General der Jnsanterie Firziwo blocki, wurde jedoch Von den Pferden zu Boden gerissen Und überfahren. Eis wurde an einem Fuß schwer ver letzt, auch wurde ihm eine Wange auf gerissen. » spY Ein Radfahrer als Schweinetreiber ist wohl das Neuefte auf dern Gebiete des Radsal)rersports. sEinen solchen konnte man auf der i Straße von Neubemsbach nach Sip persfeld in der Pfalz geobachten Der Radfabrser hatte das Borstenthier mit einem langen Strick an der Lenkstange befestigt, saf; im Sattel und trieb das Thier in gemächlicbem Trab vor sich ber. Das ließ das Schwein sich eine Zeit lang gefallen, bis es auf einmal links von der Straße nach dem Walde zu abbog und der Radfabrer kopfiiber in den Straßengraben stürzte Ehe sich der Schweinetreiber von seinem Schrecken erholte, hatte das Schwein das Rad schon eine Strecke fortge schleift. ——Nicht zu denAlltäglich leiten kann es gezählt werden, wenn eine Jungfrau von 70 Jahren zum Altare geht. Und wenn dieser Jungen Braut« dann prophezeit würde, sie werde noch den Silberkranz des fünf undzwanzigjäbrigen Ehejubiläums tragen, so dürften Wenige solche Vor hersagung Glauben schenken Jn dem Dorfe Bracht bei Diillen Regierungs bezirk Diifseldorf) ist aber dieser sel tene Fall zu verzeichnen. Vor einigen Tagen waren fünfundzwanzig Jahre verflossen, seit der damals 59jährige Bräutigam Math. Dotuges mit der 70jäbrigen Jungfrau Katharina Borsch sich vermählte. Jetzt zählt der Mann 84, die Elsefran der Jahre 95, nnd beide Ekegatten erfreuen sich noch heute einer Rüstigkeit, um die mancher Jüngere sie beneiden tönnte gt