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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 18, 1897)
Vom Julandr. Anßerordentlich günstig sind nn südlichen Oregon die Aussich ten auf eine reiche Obsternte. 804,627 Telephone befan den sich nach dem letzten Bericht der Bell Telephone Co. im Gebrauch des . Publikums. Bei West Canaan, N. H» wurde eine wilde Gans erlegt, welche wischen den ausgebreiteten Flügel ipt en 4 Fuß 10 Zoll maß. er 13 Jahre alte Jobn Lindsay in Cape Charles City, Ba., hat beim Spielen mit einem Nevolver einen siebenjährigen Spieliameraden erschossen. Eine 110 Pfund schwere, an der Küste von Florida gefangene Riesen - Schildkröte wurde von dem New Yorier Fischhändler und Jchtyo logen Eugene G. Blactford dem New Dotter Aquarium geschenkt. Eine Goldquarzader, die nach Ansicht eines Ner Yorler Exper ten sich als sehr ausgiebig erweisen wird, ist auf der Form von Charles Damilton bei Pittsfield, Mass., ent deckt worden. Der jüngste Friedens sichter im ganzen Lande dürfte Clyde Ketchum in Dowagiac, Mich» sein, der noch nicht volle 21 Jahre zählt. Am L Juli wird dieser jugendliche Kadi sein Amt antreten. " Jn der Umgegend von Greenwood, Me» sind in diesem Früh Fhr noch ieine Feldmäuse, beobachtet orden. Nach dem Dafürhalten der armer hat der starke Frost des ver ossenen Winters den Nagern den Gatauö gemacht. Mit seinem, seidenwei chern Haar von 4 bis 12 Zoll Länge ist der ganze Körper der kleinen Alice Elizabeth Doherty, die am 14. März 1889 in Minneapolis geboren wurde, bedeckt. Als die Kleine das Licht der Welt erblickte, war sie vollständig be haart und seitdem ist das Haar stetig gewachsen. Der größte Schooner der Welt, der »Frau h. Palmer,« Capt. Gardner, ist dieser To e von Boston in Baltimore eingetrofsen und wird 8300 Tonnen Kohlen siir dort laden. Das Schiss registrirt 55 Tonnen, ist 247 uß lang, 48 Fuß breit und 21 Fuß tie . Der Schooner wurde im März dieses Jahres in Batb, Me» vorn Stapel gelassen. EinKassirer in San Fran cisco hat Selbstmord begangen, weil bei der Bücherrevision ein Cent fehlte. Er grübelte über das unertlärliche Desicit so lange nach, bis er schwer miithig wurde und in einem Ansolle von Unzurechnungssähigteit zur Pi stole griff. Kentucky schwebt in Ge fahr, als Heim von Colonels von Georgia überfliigelt zu werden. Gou verneur Atlinson hat die Ernennung von Colonels mit solchem Hochdruck betrieben, daß sein Stab zur Zeit deren nicht weniger als 81 zählt; daß die Mehrzahl nie Soldat gewesen, thut nichts zuo Sache. Gouv. Attinsons Vorgänger hat seiner Zeit 45 Colonels geschaffen Von seinem eigenen Bru der Franl ist Will Collins »in einem Geble bei Christiansburg, W. Ba» auf der Jagd erschvssen worden. Die Knaben hatten ein Eichhörnchen aus e jogt, welches sich in einen hol) en Baumstumpf flüchtete, und Will troch daraus an den letter-en, um das Thier su sangen. Jn demselben Augenblick feuerte Frank, der seinen Bruder nicht Leben konnte, von der anderen Seite, ie Kugel durchbohrte den hohlen Stoan Yadtras Will in die Stirn, reinen Ioiorugen Droo yeroequyreno. Eine bedeutende A nzahl von Mauleseln und Rindvieh ist von New York nach Port Natal, Süd Afrita, verschifst worden und dem nächst sollen weitere Sendungen dort hin gehen. Der Grund fiir diese Aus fuhr ist die Rinderpest in Süd-Afrika, durch welche der dortige Viehbestand start verringert worden ist. Die zur Versendung gelangten Maulesel, die schönsten und stärksten ihrer Art, wel che per Gespann 8175 bis 8250 werth sind, lommen aus Kentucky, während das Rindvieh, 50 Stück, aus Tean stammt. DieAnnahme,daßderBlih niemals zweimal aus derselben Stelle einschlägi, wird durch eine Doppelka gödie, die sich in Erath Station bei Abbeville, La» abgespielt hat« wider legt. Während eines heftigen Gewit ters wurde Stanbille Theviot in sei nem hause vom Blitz erschlagen und zwei Stunden später wurde Frau Ernest Garie, die auf die Trauerlunde herbeigeeilt war, um der Wittwe beizu stehen, in demselben Hause vom Blitz getroffen und sofort getödtet. Bei Sutton, W. Va., hat sich ein überaus trauriger Unfall zu etragen. Als Frau Shieves, ihre zochter Susanne und deren Bräuti am, Will Burnside, den Big Beaver Ereet aus einem Holzstege überschrei ten wollten, stürzte Frau Shieves auf dem schlüpfrigen Stege in den infolge des Regens angeschwollenen Bach und risz bei dem Versuche, sich fest zu hal ten, auch ihre Tochter mit. Als Bunt side den Damen helfen wollte, stutzte auch er in’s Wasser und alle drei er tranlen, ohne daß mehrere am Ufer des Baches stehende Personen den Dreien hülse bringen konnten. Die Leichen wurden tine Meile unterhatb der Stelle an’S Land geschwemmt. Zwei Pelzrobben, von de nen jede das stattliche Gewicht von 400 Pfund hatte, wurden kürzlich von Da vid Hunter aus Troutdale, Ar» im Eolumbiastrom erlegt. Ein 1!) Jahre altes Dienst mädchen der Familie ron Wilmcr Fotd zu Still Pond, Md., ist unter der An klage verhaftet worden, Gift unter Eisereme, nach dessen Genuß die ganze Familie sowie mehrere Gäste erkrank ten, gemischt zu haben. Vom Blitz getroffen und in Brand gesetzt wurde das WohnhausI des Farmers Marshall Spring in Hi-» rarn, Me. Fast zu gleicher Zeit standJ das Mobiliar in GZimmern in Brand; unter dem Stuhle, aus dem Spring saß, wurde ein Brett losgerissen, und eine Bronzeconsole, neben welcher eins seiner Kinder stand, vom Blitzstrahl getroffen, aber alle Familienmitglie der iamen unversehrt davon. Zu einer Minute Ge fängnißstrase und einer Geldbuße von 8100 wurde von dem Kreisgericht zu Little Rock, Ark» der Senator R. D. McMullin, der auf den Redakteur Col. J. N. Smithee von der »Gazette« einen Mordangrisf gemacht hatte, ver urtheilt. Col. Smithee hatte den Se nator wegen seiner Thätigteit in der Legislatur scharf tritisirt und dies war die Veranlassung zu dem Atten tat gewesen. Mehrere Cadetten der Marine - Atademie in Annapolis, Md., feierten ihr eben bestandenes Examen zu geräuschvoll und geriethen dabei mit dem Knüppelgardisten Tho mas in Confliit. Es tam zu einer so lennen Prügelei. in welchen der Poli zist und einer der Cadetten am Kopfe verletzt wurden. Die Cadetten wurden verhaftet und hatten zwei, Dum und Eckhart, 85, bezw. 81 Strafe zu zah len. Bei dem Berhör ergab es sich,das3 der Polizist nicht ganz ohne Schuld an dem Nencontre war. Auf Ellis Island traf jüngst ein 12 Jahre alter Bursche Na mens Luigi Rega aus Italien ein, um auf eigene Hand sein Glück hier zu su chen. Luigi wanderte bereits von zwei Jahren mit seinem Vater hier ein, kehrte jedoch nach dem bald darauf er folgten Tode des Letzteren wieder nach Italien zurück. Jn der alten Heimath scheint es dem unternehmungslustigen But-schen jedoch nicht mehr gefallen zu haben, denn er- lehrte nun völlig mit tellos nach dem sogenannten Lande der Dollars zurück. Eine Polizeistunde hat der Ort Blackfhear, Ga., durch Ordi nanz eingeführt. Jeder Bürger muß Abends 10 Uhr zu Hause sein, es sei denn, daß eine dringende Nothwendig leit sein längeres Allsbleiden erforder lich macht. Der Nachtmarschall muß die Namen aller Bürger, die. er nach 10 Uhr auf der Straße trifft, auf schreiben und die Betreffenden haben am nächsten Morgen im Polizeigericht ihre Entschuldigungen vorzubringen. Werden dieselben vom Richter nicht für genügend erachtet,dann werden die Nachtvögel zu einer Strafe verurtheilt. ,Ein interes santes N a turfchauspiel ist an der Küste der Mo rabai beobachtet worden. Wie aus San Luig Obispo, Cal» berichtet wird, wurden die Bewohner des an grenzenden Landstrichs durch ein Ge räusch erschreckt, welches im Anfang dem dumpfen Rollen desDonners glich und mit einem etwas lauteren Schlage endete. Bald darauf kam in dem klei ne Arm der Mora Bai, dem Orte El Moro gegenüber, ein Geyser zum Bor schein. Einige Tage später bildete sich ein zweiter Geyser, der ungefähr 200 Schritte von dem erften entfernt und dem Lande etwas näher ist. Vom Ufer aus rann man deutlich eine tleine Jn sel von schwarzem Schmutz und Sand sehen, weiche sich gebildet hat. Wahr scheinlich befindet sich dort ein kleiner Krater in Thätigteit, welcher langsam Quantitäten des dunkelften Schmutze-Z auswirft. Das deutsche Schiff »a. H. Wetjen«, welches im December von Hamburg in San Francisco eintraf, hatte unter der Mannfchaft drei Söhne -wohlhabender Hamburger Kaufleute, die von ihren Vätern ausgeschickt wor den waren, um das Seeleben aus eige ner Anschauung kennen zu lernen. Sie fanden dasselbe jedoch so eintiinig und die Kost so wenig nach ihrem Ge schmack, dafz sie, in San Francisco an gekommen, turzweg beschlossen, durch zubrennen, zumal da sie erfahren hat ten, daß das Schiff von dort aus mit Weizen nach der Kapstadt gehen sollte, und Niemand wußte, was das fernere Ziel der Fahrt sein würde. Sie hat ten nicht genug Geld zur heimreise und tamen daher auf den Gedanken, nach hause zu schreiben, daß sie schwer trank wären, und um Reifegeld zu bitten. FritzVertling war derErfte, der dies that und sogieich eine telegraphi fche Anweisung auf 8350 erhielt. Da zu borgte er von Gefchäftsfreunden fei nes Vaters noch etwas Geld und trat die Reife an. Seine Genossen Fritz Hirsch und Jürgen homburg hatten weniger Glück. Jhre Eltern waren etwas mißtrauifch und verweigerten die Sendung von Geld. Hirsch wußte sich jedoch zu helfen, indem er auf dem Schiffe »Lismore«, welches vor eini gen Tagen nach Glasgow abging, ei nen Platz als Matrofe annahm. Jur gen Hornburg hatte auch dazu teine Luft und befindet sich noch in Oatland, wo er fo lange warten zu wollen er klärt, bis fein Vater miirbe wird und ibm das Reiseaeld schickt. Eine hübsche Liebes- und Schwiegermutter - Geschichte mit Hin dernissen wird aus Fitchburg, Mass» berichtet. Dort ließ sich ein gewisser George E. Wright vor 6 Jahren von seiner Frau scheiden und heirathete seine Schwiegermutter. Jetzt hat er die Letztere satt bekommen, eine Schei dung von ihr erlangt und ist zu seiner ersten Liebe zurückgekehrt. Jn Chattanooga Tenn» hat sich ein ,,Evangelist«, dessen Feuer eifer die dortigen Methodisten mit ho her Bewunderung erfiillte, als einEin brecher Namens Sam Giles, der aus dem Gefängniß zu Huntsville, Ala., entsprungen war, entpuppt. Der heuchlerische Galgenvogel wurde ver haftet und gab seineJdentität mit dem entflohenen Sträfling zu. Bei den frommen Methodisten hatte er sich als ,,Evangelist Elizah Jones« eingeführt. Ein »Nugget«, dessen Goldwerth 8442 betrug, fand ein Mi ner in einer trockenen Schlucht unweit von der Dramond Hill Mine bei Has sel, Montana. Als der Mann die Schlucht passirte, stieß er zufällig mit dem Fuße gegen ein gelblich aussehen des Stück Erz, das seine Neugierde er regte. Er hob dasselbe auf und da es ungewöhnlich schwer war, ließ er eine Analyfe vornehmen, welche den unge wöhnlich großen Goldgehalt ergab. » Unter Hochdruck wird in Rutland, Vermont, die Verfolgung der Wirthe betrieben. Während sonst der Staats-Anwalt dies zu thun pflegte, hat diesmal der Stadt-Anwalt George L. Rice den Erlaß einer Anzahl von diesbezüglichen Gerichtsbefehlen veran laßt und daraufhin in zehn Lokalen Haussuchung abhalten lassen, wobei I Isckkflsckc Ougclc UUU VJLLCUIILC UULL (cts’ , beschlagnahrnt wurden· Seit Jahren ist leine so gründliche Ausräumung , der dortigen Schankwirthschaften mehr «ersolgt. Neun Schanklellner wurden im Laufe desselben Tages im Stadt gericht schuldig gesprochen und zu Geldstraer verurtheilt. »Ich bin Lord Baltimore und dieses ist der Tempel Salomo’s,« mit diesen Worten erschien neulich friih der 81 Jahre alte Geo. D. Boyd, ein Reise-Onkel von Greensborough, N. C» vor dem Capt. Freeburger, der auf der Treppe des Rathhauses in Balti more saß, und zwar hatte Bohd nichts weiter an, als seine Unterhosen und das Unterhemd. Er kam direkt aus seinem Bette in Ganzhorn’s ,,City Hotel;« Capt. Freeburger lud ihn ein, näher zu treten, und sandte nach den s Kleidern des Mannes im Hotel. Als « Bohd sich angetleidet, schien er endlich zu begreifen, was mit ihm geschehen I war, und er ließ sich willig in’s Stadt- ; s Hospital begleiten. i Jn großen Quantitäten wird jetzt Weizen erportirt und zwar - geht der größte Theil davon nach Süd Asrila. Auch Australien lauft Wei-s zen von uns und auch mit Oesterreich und Frankreich sollen in letzter Zeit be deutende Vertause abgeschlossen sein. Dieser Tage fuhr der Dampser »Kat distan« von New York mit 5s),000 Bu shels Weizen nach Süd-Afrika ab und ihm folgte von Broollhn der Dampser «Mount Sephor« ebenfalls mit Weizen siir Siid-Asrila. Aus den letztgenann ten wird der ebenfalls dorthin mit der selben Getreide bestimmte Dampfer »Ardendearg« folgen. Aus San Francisco gingen in letzter Woche 1()0,000 Bushels weißer Weizen nach Süd-Afrika. Nach dem Dafürhalten i ersahrener Getreidemaller scheinen die « Ver. Staaten augenblicklich das einzige Land zu sein, welches Weizen an das Ausland abzugeben habe und man könne sich auf gute Preise fiir diese Ge treidesorte gefaßt machen, auch wenn die diesjährige Ernte hier reichlich aus fallen sollte, da bis dahin die Vorräthe vollständig erschöpft fein würden. Der nach Süd-Afrita ver-schiffte Weizen sei der beste Frühjahrsweizen, der hier 81 per Bufhel tofte und sich mit Frucht t25 Eents) und Sack (13 Cent5) für den Bestimmungsort auf 81.40 per Bushel stelle. Elendiglich urn’s Leben kam in Flatbufh, N. Y, Ralph Mal bone, der Sproß einer der reichften Familien dieses Ortes. Der einst viel umschmeichelte reiche Erbe war zum Stallknecht herabgesunken und erstickte bei einem Brande, der Nachts in dem zu McCawley Fa Loughlin’s Hvtel ge hörigen Stallgebäude ausgebrochen war, im Rauche. Niemand dachte beim Löschen des Feuers an Bones — so hieß der arme Stallknecht in der Nachbarschaft Es wurden zwei Pferde aus dem Stalle gezogen und gerettet, doch Malbone blieb in dem Gebäude und erst später, als die Flam men schon erstickt waren, fand man die von Rauch geschwärzte Leiche nahe der Stallthiir. Er hatte sich offenbar von seinem Lager erhoben, konnte aber nicht mehr das Freie erreichen. Ver-l muthlich war die von »Bones« immeri » brennend gelassene Stalllaterne explo . dirt und der Brand so entstanden. Malbone stand im 48. Lebensjahre. Nach seinem Großvater wurde die sei ner Zeit die Grenze zwischen Brootlyn und Flatbush bildende Malbone Str. benannt. Ralph erbte mit seinem Bruder zusammen das ganze Vermö gen, zum größten Theil aus werthvol lem Grundbesitz bestehend. »Bones« wurde ein Verschwender und sank von Stufe zu Stufe, bis er beim Landstrei cher anlangte. Die Hoteliers gewähr ten ihm Obdach in dem Stall, wofür « er einige Arbeiten verrichten mußte. Sein Bruder und die sonstigen Ange höriaen hatten sich losgesaat von ihm. Patrick Ward, dessen Frau« in Süd - Cumberland, Md., ein Gast haus betreibt, wurde im Keller des Hauses mit durchschnittener Kehle im Wasser schwimmend aufgefunden. Wahrscheinlich hatte Ward das Wasser in den Kellev laufen lassen, bevor er die That beging. Der Staatssenator John Blond von Montana, welcher ange klagt und überführt worden ist, die »Sal·cir-Bill« versteckt und somit das Passiren derselben verhindert zu haben, befindet sich nunmehr hinter den schwe dischen Gardinen. Die Bill hätte die Saläre der Beamten und die Zahl, so wie die Saläre der Hülfsbeamten um 33 Procent beschnitten. Statt des verlangten Schadenersatzes von 815,000 erhielt der frühere Motorführer Lee A. Do nough in Portland, Ore» vom Gericht — ein hölzernes Bein zugesprochen Der Mann hatte im Dienst einer dor tigen Straßenbahn - Gesellschaft einez Verletzung erlitten, welche die Amme-» tation einesBeines nothwendig machte, und daher die Klage. Daß ein Ge richtshof einen solchen Wahrspruch ab gegeben hat, dürfte bisher noch nicht dagewesen sein. Nur Wenigen dürfte be kannt sein, welche Menge Waaren vom Süden nach allen Theilen des Erdbal les versandt werden. Der Dampfer ,,Georgia« von der »Alten Bai-Linie«, welcher zwischen Baltimore und Nor foll fährt, brachte kürzlich eine Ladung Producte des Südens nach Baltimore, die theilweise für Eapstadt, Afrika; Kingstowm Jamaica; Shanghai, China und London, England, be stimmt war. Ein Theil der Waaren Fiiv »Ein-s Hanf-nd In Kinnroffsn Als der Farmer Robert McKinzie, der unweit von Potomac Station, Md., anfäßig ist, neulich mit seinerGattin von einem Leichenbegräb niß heimkehrte, entdeckte er zwei Räu ber in dem Hause. Einen schlug er zu Boden und den anderen traf er mit einer Kugel, aber Beide entkamen zum Fluß. Mit Hülfe feines Bruders er wischte McKinzie den einen Banditen, einen gewissen John Miller vonBrook inn, N. Y., während dessen Spießge selle mit den gestohlenen Werthfachen enttam. Owen Bowie, welcher von den Coroners-Geschworenen angellagt ist, Charles Smith nahe Monrovia, Frederick-Counth, Md., erschaffen zu haben, hat sich freiwillig dem Sheriff A. C. McBride in Frederick, Md., ge stellt, da er jedenfalls einsah, das3 ein Entlomrnen für ihn unmöglich war. Er hatte sich im benachbarten Gehölz verborgen und war halb verhungert, so daß er nicht genug Kraft besaß, Um den Weg nach Frederick zu Fufz zurück zulegen. Er sandte einen Zettel an ei nen gewissen John T. Diggs und man verschaffte ihm einen Wagen, in wel chem er nach Frederick geschafft wurde. Behufs Ausrottung des Raubzeuges, das unter ihren Herden gewaltige Verheerungen anrichtet, ha ben alle grofzen Viehsziichter in Wyo ming sogenannte Wolfstödter gegen feste Löhne in ihren Diensten. Diese Leute bedienen sich meistens des Strychnins zum Vergiften von Wölfen sowie Cahotes. Die Prämie für das Tödten eines ausgewachsenen Wolfes beträgt its-t, dagegen werden für einen Cohote und jungen Wolf nur 75 Eents bezahlt und diese Prämien decken un gefähr die Ausgaben, welche die Vieh zijchter an Löhnen und für Ankan des Giftes haben. Es dürfte wenig bekannt sein, daß der Golf von Californien einst das reichfte Perlenbett der Welt war. Vor 150 Jahren lieferte er 800 bis 500 Pfund von den ,,Edelfteinen des Meeres«. Dabei waren die cali fornischen Perlen oft von hervorragen . !«-t«k«I-IL Ock LDUJHL AUW 1001. Wut-Je usw-Juki eine schwarze,28 Karat wiegende Perle ausgefischt. Die 18853 gefundene Perle wog 56 Karat, war jedoch von hell brauner Farbe. Jn demselben Jahre kaufte der spanische Kaufmann Hamed Hidalgo von La Paz von einem India i ner eine Perle fijr MO, die er in Paris s fiir 81250 wieder verkaufte. Heute lohnt sich der Betrieb der Perlenbänte ) im Golf von Calisornien nicht mehr. s Jn derPerson desNegers John G. Jones stand ein erst 12 Jahre zählender Brudermörder in Washing ton, D. C» vor Gericht. Der Junge war mit seinem älteren Bruder am Frühstückstisch in Streit gerathen und als die Mutter dieStreitenden trennte, entfernte sich der Aeltere, der ein or dentlicher Bursche gewesen sein soll. Der Jüngere, dem nicht viel Gutes nachgesagt wird, lief in hellem Zorn nach den Zimmern eines in dem näm lichen Hause wohnenden Arztes, wel chem er als Lausbursche diente, wo selbst er sich einen Revolver zu verschaf sen wußte. Später trafen sich die Knaben wieder im Hofe, und da er neuerten sie vermuthlich den Streit, während dessen der jüngere Bruder von seiner Waffe mit tödtlichem Er folge Gebrauch machte. Er entfloh, stellte sich jedoch nach einigen Stunden freiwillig in der Polizeistation, wo er seine That unumwunden eingestand. Als et dem Richter vorgefiihrt wurde, war er anderen Sinnes. Er betheuerte unter Thränen seine Unschuld und be hauptete, daß er den Revolver nur ge zogen habe, um den größeren Bruder in Schach zu halten und daß sich dabei die Waffe durch Zufall entladen habe. Dies wurde ihm geglaubt und er kam mit der überaus geringen Strafe von 30 Tagen Gefängniß sowie einer Geld buße von 85 davon. Mit der Ausbeutung einer Salzquelle, die bei Okeene, Blaine County, im Territorium Oklahoma, belegen ist, erwerben zwei Schwestern Namens Laura und Charlotte White ihren Lebensunterhalt. Die Mädchen, welche aus Kansas stammen, machten seiner Zeit den ,,Run« in dasCheyenne gebiet mit und erlangten damals die ,,Claims« mit ihrer Salzquelle. Sie haben den Ehrgeiz, Geld genug zu er werben, um sich aus einem College einem Fachstudium widmen zu lönneu. Von dem Grocer G. M. Neale in Norfolk, Va» in dessen Dien sten er stand, ist der 16 Jahre alte John E Kinch auf den Tod verwun det worden. Der Bursche, welcher sich Abends auf den Hof begeben hatte, wurde von Neale im Dunkeln sür ei nen Einbrecher gehalten und ohneWei teres über den Haufen geschossen. So bald Neale seinen Jrrthum bemerkte, sandte er sosort den Knaben nach dem Hospital, wo man die Kugel entfernte; doch befindet sich der Knabe in kriti schem Zustande. Mit einem ungewöhnli chen Ansinnen überraschte der Richter Estill in Chattanooga, Tenn» die Ge schworenen des 4. Gerichtsdistricts. »Herr Obmann,« sagte er, »mir ist zu Ohren gekommen, daß Sie informirt seien, der Richter dieses Districts wäre während der letzten Saison betrunken gewesen« —- »Jch habe davon gehört,« antwortete der Obmann verlegen. — »Wenn das der Fall ist, so instruire ich Sie, die Sache gründlich zu untersu » chen und eventuell gegen den Richters ; eine Anklage zu erheben,« sprach ders ’ Richter daran mit erhobener Stimme s ,,,«sl,jlc Psllusl chl Ital, clsuucll Olc dieselbe!« Jn den Annalen der Justiz dürfte dies der erste Fall sein, in dems ein Richter gegen sich selbst die Einlei- ! tung einer Untersuchung anordnet. Die Familie Yenni, No. 168 West 128. Straße, New York wohnhaft, ist in letzter Zeit wiederholt von einem anonymen Briefschreiber be lästigt worden. Herr Yenni ersuchte schließlich die Postbehörde, die Ablie ferung dieser Briese einzustellen. Neu lich Abends wurde nun dem Dienst mädchen, welches seine Stellung erst vor Kurzem angetreten, von einem Bo- » tenjungen ein Packet ausgehändigt, j welches die Adresse »Frau Samuels« trug Obgleich eine Person dieses Na mens in dem Hause nicht wohnte, nahm das Mädchen das Partei in Em pfang und übergab es Frl. Clemen tine, welche zu ihrem Entsetzen in dem selben einen Menschenschädel fand. Herr Yenni übergab die seltsame Sen dung der Polizei, welche jetzt Nachfor schungen nach dem Absender anstellt. Ein trauriges Ende hat der Apotheker A. Mutschler in Spo kane, Wash» gefunden. Derselbe hatte sich im Laufe der Jahre ein bedeuten des Vermögen erworben, und vor Jah resfrist verliebte sich der etwa Wirth rige Mann in eine junge Dame, Toch ter. angesehener deutscher Eltern, doch wies diese ihn ab, da er für sie zu alt sei. Mutschler war in Folge dessen wie umgewandelt; er verkaufte seine Apotheke und bezog eine kleine elende Hütte, wo er das Leben eines Einsied lers führte. Da traf ihn ein zweiter schwerer Schlag: er verlor sein ganzes Vermögen in sehlgeschlagenen Minens spetulationen Jn Folge dessen traten Spuren von Geistesstörung bei dem sonst heiteren, lebenslustigen Manne auf und dieser wurde von seinem trau rigen Dasein erlöst. Ein Wunderkind im wah ren Sinne des Wortes gibt es in Nashville, Tenn. Es ist dies ein drei Monate altes Mädchen, das nicht blos sprechen kann, sondern außerdem eine ; ungewohnliche Intelligenz entwickelt. Die Eltern des Kindes sind Neger, Richard und Franlie Cleveland mit Utclmclh lluw Uelcu Orlfiuiruuig uir Kleine bereit-Z eine Woche nach der- Ge burt zu sprechen begann. Viele Hun derte von Besuchern haben das Wun derkind gesehen und angestaunt. Als neulich der Paftor G. W. Martin mit einer Anzahl seiner Geineindemitglies der das Cleveland’fche Haus besuchte, schien die Kleine sich anfänglich an den vielen fremden Gesichter zu amüsiren, schließlich aber wandte sie fich zu ihrer Mutter mit den Worten: »Ich wiin sche, alle diese Leute mochten heimge hen, da ich müde bin.« Als vor 35 Jahrien die Kriegsfurie in unserem Lande wüthete, wohnte unweit von Blackgburg, York County, S C» ein junger, strammer Former Namens John Starns, auf den es die Recrutirungsofficiere abge sehen hatten John aber fühlte nicht das Zeug zu einem Kriegshelden in sich und nahm Reißaus in die Wälder-, nachdem er sich mit einem Schießprii gel sowie Munition versehen hatte. Da er die Schlupfwintel im Waldes dickicht besser kannte, als die Soldaten, konnten letztere ihn nicht erwifchen und der Flüchtling lebte in einer elenden Hütte schlecht Und recht von Jagd und Fischfang. Der Krieg erreichte sein Ende, allein Starns blieb in der- Wal deseinfamkeit, da er an dem ungebun denen Leben Gefallen gefunden hatte, und noch heute haust er in feiner elen den Hütte, in welcher nicht einmal ein Ofen zu finden ist. Seine Verwand ten haben ihm zu wiederholten Malen die Mittel zu einem romfortablen Le ben angeboten. allein Starns will von derartigen Offetten nichts wissen. Jn der ganzen Gegend heißt er der ,,wilde John Starns«, ers aber erklärt, ,,nicht fo verdammt wild zu fein, wie gemein hin angenommen wird«. Eine sehr gewiss-ZU Persönlichkeit ist in Rockvi e, d., aus diesem irdischen Jammerthal ge schieden —- die 450 Pfund schwere Ne gerin Nancy Baker. Sie war in der ganzen Gegend wegen ihrer riesigen Körperfülle bekannt. Der Leichenbe statter Pumphrey mußte- einen Sarg auf Bestellung anfertigen lassen, da er nirgendwo einen fertigen Sarg für solche Dimensionen erhalten konnte. Ein Lastwagen brachte den Sarg mit der Leiche nach dem Friedhofe, denn ei nen gewöhnlichen Leichenwagen zu be nutzen, war zu riskant. Der Sarg mußte auf Rollen aus dem Hause ge bracht werden, und zehn Bahrtuchträ ger erwiesen der Todten den letzten und »schweren« Liebesdienst. Jm Alter von 105 Jahren ist Frau Jesste Salinsky in ihrer Woh nung, No. 28 Suffolk Straße, New York, plötzlich gestorben· Die Ver storbene war in RussischsPolen gebo ren und zweimal verheirathet. Jhr zweiter Mann starb im Alter von 75 Jahren vor über einem halben Jahr hundert, als Max, sein Sohn, welcher gegenwärtig im 60. Lebensjahre steht, ein zehnjähriger Junge war. Vor 30 Jahren kam die alte Frau und drei Töchtern der letzteren hierher. Die alte Frau erfreute sich stets der besten Gesundheit. Am Morgen ihres To destages stand die alte Frau so frisch und munter auf wie immer, zog sich an und öffnete ein Fenster ihres Zim mers. Als sie dasselbe bald darauf wieder schloß, sank sie zu Boden und hauchte ihren Geist aus. DerApril -Ausweis über die neue Produktion in den Oeldi strikten läßt ersehen, daß die warme Witterung zu neuen Bohrarbeiten in voraus-sichtlich ergiebigen Distrikten, besonders in West-Birginien und Jn diana, benutzt wird, unter Vernachläs sigung älterer Distrikte, deren Bearbei tung bei den gegenwärtigen Oelpreifen weniger lohnend erscheint. Besonders in West-Virginien sollen die Ergeb nisse sehr befriedigend fein. Jus-ge sammt beläuft sich für April die ganze Produktion auf 12,918 Faß, die Zahl der neuen Quellen auf 748. Jm März sind in Pennsylvanien, Ohio und Jn diana circa 666 neue Quellen erbohrt und 11,824 Faß neu produzirt wor den, bei 153 trockenen Bohrlöchern; für Februar lauten die Zahlen 668 neue, 146 trockene Quellen und 18,101 Faß neue Produktion. Nach einer Reise von 172 Tagen ist der ftählerne Viermaster »Dirigo,« der bereits als Verloren auf gegeben war, Von New York in San Francisco eingetroffen. Ueber die un gewöhnlich lange Reise machte Capt. Goodwin die folgenden Mittbeilun gen: »Wir hatten bis zum Aequaior günstigen Wind, passirten Cape St. John am 54. Tage und bekamen dann das »Kap Horn-Wetter« gründlich zu kosten. Der erste einer Reihe fürchter licher Südwest-Stürme traf uns am 28. Januar-. Derselbe wurde mit je der Stunde schlimmer und war der schlimmste, den ich je in meinem Leben durchgemacht habe, trotzdem ich bereits 38mal in jedmöglichem Wetter das Kap Horn passirt habe. Fast alle Se gel wurden fortgerissen und das Schiff zum Spielball der Wellen gemacht. Eine Riesensturzwelle traf uns von Vorn und setzte das Dect in seiner gan zen Länge bis an die Geländer unter Wasser. Mehrere Matrosen wurden von den Wassermassen mit fortgerissen und gegen das Deckhaus geschleudert. Vier derselben erlitten dabei schlimme Verletzungen, und einer, Namens John Leonard stürzte vom IHauptmast auf » das Deck und war auf der Stelle todt i Seine Leiche wurde in’s Meer versenkt. i somähkm sich das unwettek endlich gelegt hatte, geriethen wir in eine Windstille, wodurch wir täglich nur 56 Meilen zurücklegen konnten. Dies ist der alleinige Grund der langsamen Reife.« In unserem gesegneten Lande sind die meisten Gesetze nur da zu da, um übertreten zu werden, und wer durch ihre Maschen zu schlüper versteht, ohne daran hängen zu bleiben, gilt als- ,,siii;11·t". Freilich fordern viele Gesetze auch förmlich zu ihrer Uebertretung heraus. Kürzlich hat die Legislatur des Staates Califor nien ein Gesetz angenommen, welches die Wiederoerheirathung Geschiedener vor Ablauf eines Jahres nach erfolg I ter Scheidung verbietet. Wie diesem Gesetze ein Schnippchen geschlagen wird, beweist folgender Vorfall. Die ser Tage erfuchte ein angesehener Bür ger von San Francigcm William R. Hathawah, in der dortigen City Hall um einen Erlaubnißschein zur Verhei rathung mit Frau Martha R. Tal mage nach. Da die Dame erst vor ei nigen Monaten geschieden ist, mußte die Licenz verweigert werden. »Ju dessen,« so rieth der hilfsbereite Cleri, »das braucht Sie nicht zu stören, Herr Hathaway. Sie können sich außerhalb der Jurisdittion des Staates überall in die Chefefseln schmieden lassen. Sie können nach Nevada gehen oder sich eis nen Schleppdampfer miethen und ei nen Geistlichen mit zur See nehmen. Niemand kann Jhnen das verwehren.« Herr Hathaway war befriedigt und wählte das Letztere. Er miethete das feefeste Boot ,,Vigilant«, nahm die Dame seines Herzens ein paar Meilen weit in dieSee hinaus und Pastor Jo seph Rowell von der .,Mariners’« Kir che vollzog an Bord die Trauun . — Die »Liebe überwindet Alles«, sogar unter Umständen widerwärtige Staatsgesetzr.