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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Jan. 29, 1897)
Das erste Wort. Noveälette von Otto Reu ter. Schon »- dritte Ball, Und noch im mer has re er sich nicht erklärt! Fräu lein Else wcrr wirklich böse aus ihn und schnippisch- wansdte sie sich alb, als Herr Ernst HärteL der junge hübsche Bau mästen sie abermals zur Quadrille en gagirir. »Es thut mir leid. Ich bin bereits Wirt-X enckgegnete sie aus sein-e höf Iiche Frage, ob er die Ehre haben könnte Erstaunt blickte Her-r Härtel sie an. Sie hatte ihm doch aus Idem vorigen Ball die nächste Quadrtille versproan M wir-n —? Doch er machte Miste-n- Einwanid und verbengte sich chrerbievig, einen leicht-n Seufzer unterdrücken-in Dann ver schwand egr ins der Menge »der Herren, welche sich wm den- Eewgansg ins den fest Wch gaschmückten Saal zusammen drängt-us. s Else blickte ihm mit ärger-lichem Lä chtln nach. Sie war noch gar nicht en gagirt, sie hat-te iihns nur auf die Probe Meer wocenk ob er denn überhaupt nicht aus seiner höflichen Zurückhal tung unsd Schüchiernbeit zu erwecken war. Nein, auch dieses Mittel half ruscht —- Herr Härtel wasr viel zu höflich Und schüchtern, als daß er sich eine-n Einwand erlaubt haben würde. s Unid wenn- Ellse manr sitzen blieb? Wen-n Ernst entdecke, daß sie die Un wahrheit gesagt, nusr um niicht mit ihm sanken zu müssen-? —— Sie möthee vor Umnuith irnio Aevger bis unter die daf tigens blonden Löckchen, die Tihre Stirn umkräuselsien und irn ihren- blauen Au gen« stieg es slyeiß empor, wlee von unter trücktens Thräsnem Müsßte Ernst sie wichti- für launissch oder gar kokett hal ten? Mrvße er nikchr ais-nehmen« dasß ihr s eine s chüchterne Huldigungen un angenehrn waren? Arrgerliich über sich selbst begab sie sich in ein Nebenssnnmen nabrn in ei nem versteckten Winkel Platz und daclzte über ihre »Wir-glückliche Liebe« nach. Sie konnte ilnn doch ihre Liebe nicht erklären, er als Mann mußte doch das erste Wort zu sprechen! Wie lange wartete sie schon in heim licherns Glücksgesiihl aus dies-es beseli gmde Wort! Jm Sommer hatten sie sich aus Rügen kennen elarnitr als sie miit Mama einige Wochen in- BYInsz weil te unsd Ernst Studier halber die s chönse Insel durch-streifte Dmnals schon hat tie sich die Liebe in« ihr-e jungen-, hoff ntsvgsseltdgens Herzens geschlichen nnd irr-it einem innigen »Aus Wie-derselben diesen Winter-« warens sie von« einander geschieden-. Der Winter war gelenk nven; Ernssi erschien- zu den Gesell schaftsabenden und Bäsllem die der Mitb, dessen Mitglieder Esse? Eltern waren, Veranstaldecke Sie hatte ihn mit herzlicherGebäride und til-nein glück lieben Lächeln aus den- Lippen- begrüßt Auch in sdinsen braunen Augen Wie es wie sin geheim-ern Glück outs, doch sei ne Lippen schwiegen ten-d schüchtern sitt-lieu sich seine Auge-n wenn er es überhaupt einmal wag-de, sie zu ihr anzuschlagen szrei Mille seh-m — mein Gott« ihre Freund-in Ernas hatte sich bereits nach dem ersten Ball ver-lobt und Tilla hel der war sogar cms dem Seebabe als erllksriie M des Assessorö Westens perirckgelebkt Wean sie sich getäuscht M — wenn W sie überhaupt nicht Mes! MåMut mail-te ihrs-riß Umher zen n eine leicht-e Biässe überzog ihre W. Roschethobsiesichslismwß te doch sehen, ob Ernst eine andere Da me zur Quabsrsille easgagsirt hast-e Da irae Lieutenanr von- Mahnung ruf sie zu-. Spormtlirrend schlug er Mr backen Manne-ein inttm er sich tief ver-beugte »Mein-e Gnäktkgstr —-— welchs’ ein GMC Sie snoch nicht engagsirt zsu se hns! Darf ich usm die Ehre bitten? — Glfe Wuberte ein-en Mommts. Sie hättr -.—::.L) am liebste-n dem Liwtensant eiwsn Korb gegeben Aber psköklich be Wse ihr Blick den Aug-n Gast du«-n der M zum Tanzsaal stand und sie mit trauriges-I BW beobachtete. Er durfte Nicht ahnen, dwß sie vorhin die Unwahrheit gesagt usw mich legte bediewa in MAMMM must-s und schritt tatst sian ist-den Saal wo sieh Ue Paar-e Ihm aus-stellten Mit ittikbom M ich Emst hättet dem Paare nach. Ja, ja-, Wem-U m Mal-thing war ein- mit flvtmet W- all et. Besonders in- forth m- vcgiss sc W öder W m MMMMWUI Mem-, W F l er es einmakl versucht-. die sivtete Ma nier der Ofspöiete nachzuahmen Du lieber Gott-, wo hist-e er dieses Tanzm, dieses kecke Monds-rus. diese weltmännisckse Art usnd Weh-Te im Ber tehr mit den- Damen auch lernen sol len? Dde Zesit der Tanzftrmde lag weit zurück. Dann warm Jahre der harten, schwereer Arbeit gekommen tn fdensen er außer mit fein-am alten Miit lterchen und seiner Schwester mit keiner Dame gesprochen hatte- Usnid als er sich eine geachtete Stellung unter den Avchxtetten und Künstlern der Residenz errang-m, hatte er kaum Zeit oDammgefsellschaft aufzusuchem Erst die Bekanntschaft mit Frau Regi mngisratsh Winter und derew iteblichen Töchterchen Eise hatt-e ihw dazu ver mocht, sich in- den Club aufnehmen« zu lassen. Unsd wie ihatt-e sie ihn auf dem ersten Ball s o freundlich begrüßt! Wie hatte sie so herzlich und gutnvittthig über seine kleinen Ungeschicklichkditen beim Tanz gelacht. War sie doch in solch herziger Weise feine tleinie Tanzmeiste rin auf den Bällerr und Gesellschafts adenden gewesen. s-· UUV solccs cosllcck TYM Wurm, Wcllsl ter daran dachte. Wie oft hatte er ihr iseh-on in- innigen Worten seinen Danl Ianssptechen wollen —- seinen Dankt Ums sie-in List-, vie sich ins seinem Hek zern ver-barg. wie ein schewes Vögelchen in seinem Restchen. Aber er wußke nicht, wie er es anfangen- sollte, er stock te und erröttrte jedes Mail, wenns er von feiner Liebe sprechen wollte. Er fand das rechte M Tücht. Wenn er doch nur einmal die thsdt des Lieu ,tensan-t von- Madrlung besessen hat«-le! . Traurig wandte er sich ab, et mocht das bunte, glänzende Gemüt-l skes Tanzsaales nicht mehr schen und wallte einen stillen Winkel aufsuchm wo es: sich seinen düsteren Träumereien hinge ·den lonsnstr. ! Da fiel fein Blick auf einen Fächer welcher einsam und vergessen auf seinem Stuhle lag. Das war Elfe’s Fächer — er kannte Ihn nsur zu genau; hatte er doch diesen Sommer auf Rügen ern-: kleine Seelandschaft daran-f gemalt zum Andenken an die gemeinsam ver labckcsn fchönsen Stunden am rauschen den Meeresstrand Er nahm den- Fächer in die Hand nnd nkfailretie eihn-· Mk Wthigem Lächeln ruht-e sein Blick auf der kleinen Seel-andscha«ft. Däe weißen-, von grü nem Wald gelröntien Kreisdeselsen stie gan triseder vor seinen Aug-en auf, der Strand an dem sie so oft ausf- und ab gegangen in traulichem Gespräch, wäh rend mit leisem Gemurrnel die Wellen an das Ufer brandekon wnld weit, weit hin nach Osten und Norden sich das ewige Mien- erstrecktq leuchtend in dunllem glänzenden Tintem büsend unter den Strahlen dar Sonn-, schäu mend am fern-en Riss, das die schnell beschrosmsgten Möner untflattertm. Er seufzte tief auf. Ach, weshalb hatte at damals nlcht schon gespro chen —- — Plötzlsjsch schrak er leicht zusammen. Die Musik im Taswszk war ver stumme Lachend und plawdern ström tm die Herren und Damen irr das Ne benzimmser zurück« He Damm nahmen die Fächer zur Hand unsd wehren sich Kühlung zu-. s »Par!von, Hort Baumeister ——— der Fächer Ides gnädigen Fräuleins . . . . I Lieustarmnt von Mcsdekung stand ne ben Ernst und Blicks-e Iihn niit malifiw sem Lächekn an. f Give heiße Gluth über-flammte die ,Wangen Emst’s. Sollte er den Fächer, M den sich feste schönsten- WW Errmrerrmgen knüpstm, stien händen M Amt-muss übeer? Nein — es kasm ihm wie eine Ent weihtmg dieser Erinnerung, seiner hei sigsten Wie wr. Mir ein-et energischen Bewegung khpwe er den Fächer Mmmnm wnd tief ausathnvensd entgegnet-e er dem Lieutemnt: »Ich wende Fräukekn Winter den Fächer selbst ist-abtrang Fort siltxe er mw der Löeutsenant sah ihm erstaunt nach. Darm guckte er die Achseln und wollte sdem Davoneilmdien folgen-, als er von einem hishersen Offi zier in ein Gespräch ver-wickelt wurde, dem er nicht auswdichon imme. Wiss einst Fräuiein Wut-e den aus idem Bärenzwinger zurückbew den Rötter, der 4ihr sden hatwschnh wie derbrachte, mit Härtle Bläck em pfing, so Wes auch in Iden- M Augen Eli-? eilst-Dich M- Mig mis. als Ernst ihr den« Fächer übe-Mk »Verzeiht-! Sie- Jst-Un Elst- dvs ich Ihm- Föchst nahm-« sptvch et stock-W- «ubet Mk- Usstt W — laöBiIdchen verwies-Grüne herr sche, was-Licht Wen-wen in- mit Heut- dik U s ; eis- Isa Æ M in there ngm empor. r .- — Sie hatte den Fächer msit Absicht ge wählt zu dem heutigen Ball; er sollte ihn sehen, und wenn er dann nicht das rechte Wort fand, dann- — ja dann hatte sie sich in seiner Liebe getäuscht »Ich glaubt-z diese Erinnerungon seien längst vergessen,« slüsterte sie. »Fräu1ein Else -—— wie können Sie denken, daß ich jemats jene Stunden vergessen werde — daß "L-«ch jemals. . . .« Sie bläckte zu Ihm auss mit fo gro ßen, zärtichens, glücklichen Augen-, daß er verstummte —- daß er verwirrt stäe eigenen Augen need-erschlug Das Wort, das erste, rechte Wort — es wollte wicht itiber sesisnse Lippen — er erschrak vor dem Klang seiner eigenen- Stinnme sie klang so rauh, so hastig —- es ers-isten ihm wie eine Einweihung seiner reinen, shallng kenschenEnwfawung wenner sie m den gewifhntichem bona-n Wot ten ausdrücken s ollte. Ein schebnrisches Lächeln huschte über stht Gesichtchen Er that ihr niedlich leid, der arme, M Mensch in seiner Ubetitisbmen Zartheit und STIMM s Mk I »Und wenn ich jene Stadt-en- nun svergessen hätte?« Erschrocken blickte et aus. . »Fräulein Eise —- das —- das ist nicht möglich« . »Ich habe sie nicht vergessen-« fuhr sie in innigem Tone fort. »Das sollte Jsbnen der Fächer beweisen-, den ich heute mitgebracht -ba«be,un'd den wir ge meinsam am rauschenden Strande dar Ostsee maltm Sehen Sie, hier steht das Datum. an dein Sie das lleinr Bild m-aloen.«« »Der 20. Juli —— ja, aber da W noch etwas?« »Ich hab-e es dazu geschrieben . . . ·" Verschiimt errökbensd senkte sie den Blick und ihre Hand zittetde lo?se, als sie ihm den Fächer reichte. Es flimmerte ihm vor den« Augen, aber er las doch die in« tieinsm ziirrlicher Schrift geschriebenen Worte: »Zu: Erinnerung an die schönsten- Tage ingri r.«:s Lebens." I ,.Else . . ..« Er ergriff zugleich mit dem Fächer ihre Hand. Er wußte später nicht mehr, oh er ihre kleine, zitternd-e Hand an die Lippen geführt; er wußte nicht mehr, was er in jener glsücklichstens Mi nute seian Leme gesprochen, aber mit einem Male strömt-n die Worte aus seinem Herzen hervor, wie der rein-. silberbelle Bergmrell aus dem sprödrn harten Gestein-, das er in plötzbkchor Ge walt durchbrechen Ein glückliches Lächeln auf dem Ge sichte-km das blonde Köpfchen leicht gr senkt, so stand sie vor ihm und ließ die Sturztvellcn sein-r zarikichen, W, bittenden Worte über ihr Herz Moder rieseilm das tm sebltgen Schwer erhebtse i Und nun stockte er plbtzlich wieder. s «E·lse, kannst Du mir verzeihen —?« « Schelm-isch bkickte fn zu ihm auf, hegte ihre Band in seinen Arm und schmiegte sich zärtlich an sestne Seite. ; »Du lieber, tbörsichtser Mann-X flü sterke sie leise, »nur es denn so schwer, das erste Wort zu find-ni« . »Ja Glis-« mtgegweve et Mistw merrd, »Du weißt Ia nicht« wie ich nach diesem Wort gesucht habe» Fröhlich lacht- sre auf wwv zvg Ihn sort in den Saat « »Gniidiges Fräulein . . ..« Lieutenant von Madelung krat- ih nen entgogssn ,doch Else nickse ihm spöt tisch lachend zu. — ? »Sie sind zu spät get-dumm« herr Limienant « dies sie Mit-willig Mein Bräutigam hat nrir den Fächer bereits gebracht» . Bedroht schmale der Limbenant dem idavonoisbenden Paare nach. Derdammtck Wirt-n »das bät teich wissen sollen-» " mod topsschiit telnd bogab er sich zuin Met. tun sä nsen Gram mit einem Glase Sect bin unterzrqpülen ss Os— , Bestrafte Eifersucht humorescke. i . Meine Frau war tasserw ekfetsüchs ti f Weiß der Himmä, sie hatte keine-n Grund dazu. Wen-n- es der Fall gewe sen wäre, so würde Seh nicht aufnle meine Schuld tmig zu beim-new denn » WMM »Es-LIMITED nicht w« agen. « in r trenesise Ein-sann von der Welt — »die Sonne its-bit am« hin-met ist nscht tei m;—undfowatei nein-säh är ger schu, meine-a ehelichen M durch allerhand Nötig-laden Mk zu , sehen-, die jeder demüwstigm Basis ent Jch neb- j- mim Wiss ins-i —- AI alles! Sie liebte mich ebenso aufrich tig wieder. Gerade dann-n hätten wie so glücklich fein können-, wenn »Ihr-e ftxe Jidee nicht gewesen wäre. Umsonst machte ich »Ehe täglich die Lebensmit digsten Borstellunkgenz legte ihr Rechen schaft ab von all’ meint-In Thau untd Handeln. Sie lehrte nie nach Hause zurück, ohne leise heranzuschleichem dann pkötztzsfch die Thüren- aufzurJLßen und- in alle Zimmer zu Leucht-Irre Sie wandte srch auf ihren Gängen, wenn sie kaum das Haus Massen hatte, jäh um, in der Meinung, mkch zu überra schen. Sie stöberte alle meine Sachen und Papiere durch, quälte sich und mich und ließ uns beide des Lebens nicht froh werden-. jzsusrwayr, ein unangenetnner Zu stand. Aber es soll-te noch unangeneh miet werden Eines Morgens, als ich, wie gewähnlich mrsine GeschästSWege antrete, bemerke ich vor dem Hause ein schäbig aussehen-des Jnvividumn, das tin-gelegentlich den Inhalt des dort be findlichen Buchhänuee - Schaufensters in Augenschein nimmt. Jch widme zu nächst keine sondenliche Aufmerksamkeit und schreite rusbig füvbaß. bis ich mein Ziel—das Geschäftskokaxl eines Freun des — erreicht habe. Jch verplasntere ein halbes Stündchen mäst diesem, dann trete ich den Rückweg ain. Zu meins-r Verwunderung orbticke ich gegenüber vorn Hause dassdkbeJndividuum Dies mal steht der Mensch vor einem Vit tusalitswiadem sein-e Blicke bis sin« die Tiefen eines Gefäßes mit Heringen bohrend« deren Gewiß ihm —- nach der röthlichet Verklärung sein-es Riechen ganes zu urtheilen —- keinesfalls ge schdket hätt-. »Nanu?« trinke äch, »will der etwas-E wn Dir? Oder bist das Zusam« Jch beschließe- fvtgfölsstig aufs-updat sen. Gemessenen Schrittes wandle ich die Straße hinab. Nach etwa drei Mi nuten blicke ich mich, wie zufällig um — richtig, dreihundert Schnitte hin-der mir schienbekt meins Verfolger, ganz le ger, als hegt sein christlichas Gemäth keinerlei böse Absichten. Um meiner Sache ganz sicher zu sein, ms ich ein Droschte an, steige ein, gebe eine belie bige Straße an und sag-te davon. Mein Schatten wirst sich aus der Stelle eben falls in- ein« Gefährt und rasselt in ge messener Entfernung hinter mir drein Jch lasse plöle in eine Seitengasse einslliegen —- Tter Schatten nimmt dan setben Pfad Nun weiß ich, woran lich din. Meine Frau läßi mich durch einen Pri vaideltive beaufsichtigen! Jch lache gerade vJänner-T Unsinn du siegst! Allein wohin soll das füh ren? Unser Glück geht doch zu Grunde an der fixen Ide- meiner Frau. Je denfalls will ich den löblichen Pisistrat spitzel iiichiig in der Jrsre herum-flich » ren. Jch könnte ihn ja leicht los wer j den, wenn ich vor einem Haus mit zwei jEingängen in verschiedenen Straßen absteige, hinein gehe, indem ich die ’Droschie anscheinend vor der Thür warten lasse und mich durch den an dern Eingang davownmche. Aber wo zu? Jch hwbe ja nicht-s zu verbergen. Nur strafen will ich mein Weib-oder belehren, wenn das möglich ist. Sie bezahlt das Vergnügen meiner Be obachtung aus ihrer Sparkasse — mag sie denn tüchtig tin den- Beuiel greifen. So fahre ich denn, so schnell als der arme Droschkenganl taufen kann, nach Charlottenburg von Charlottenburg nach Treptonz hier wechsle ich die Droschie und neinne die direkte Rich iuing nach sdem Gesundheiisbrunnenz urn mich von dort« nachdem ich mich in einem Restaurani mit Speise nnd Trank gestärkt kam, Iim schnellsten Tempo nach Schönebetg transportiren zu lassen. Das Runrpein auf den di versen Pfkastern war zwar nicht schön, die klein-e Unannschmlichieit wunde je doch mehr als aufgewogen durch die in nige Eleuth welche ich über das immer länger werde-we Gesicht mein-ei Schattens empfand-, der mit mehr Ge wissenhaftigseii als Geschickiichleit hin ter mir her segelte. : Die wilde Jagd dauerte sdis zur ein brechmdm Dunkelheit Da hatte ich die Fahrerei mchgerode satt, fürchtete auch, mein Verfolger möchte im Fin stern meiner Spur nicht mehr sicher ge nug folgen können. Denn es war rism mutigen Monat November, und schon um fünf Usler sent-dunkel. Eben wollte ich endgültig entsteigen, als in meinem Immn eine ieuflische Idee aussprosztr. »Ich rief memem Kutscher noch eme Adresse zu, diejenige eines guten Freun des· W Mit-Mit später sptMIg ich Jvor einem willst-artigen kleinen hause Ein ein-er Straße von Berlin- W. ans Pein Gefährt mid esskieg — Mich lau-any um meinem Miso Zeit zur Ra olge zu en —- die nach der im guter-te Wohnung mei nes Mem-des fiihrenden Stufen-. Jm Jamern angelangt, Hin-gelb ich· Jch Wie schon, daß seine jusngse Frau mir öffnen wiirve. Das Mädchen- war soit einigen Tagen krank. Freien-Mich begrüßte sie mich, reicht-e mir die hand, ich blau-rette ein oder zwei Minuten am- det Thier mit ihr« Mein Bei-folget verbarg sich inzwi-! schen hinter met Hauskhiit, um uns zu« belauschen. »Sie gestatten, verehrte Frau Elise, daß ich Sie aus besondrren Gründm, die ich Ihm-n sofort nütitlxilens wurde, einmal Du nenne.« füstetie sich ihr ha stig zu, worauf ich kaut Umzusetztet »Nun, Lieschen, ist Dein Alt-er zu VMM Sie scheute mich erstaunt an. »Nat- hetein,« erwiderte sie dsa sie nicht wußte, was Esch beabsichtige und ob sie mein Du erwidern solle. Jch trat ein »Ist Jht Möwchms zu Hause-? fragte sich, als die Thüe sich geschlossen hatte »Ur nt w ver Stube —- warum-i »Jch ertkäre Ihn-en- alles. Kommen Sie nur.« Wir gingen- hinein-. «Lieber Æosph,« rief ich meinem Freunde zu, »sofort hjsnaus — schnell. schnell!« »Was ist denn los? Man sagt doch erst Guten Abend, ehe —" »Nu: hinaus — tomsm!« Er soigte mir höchst verwundert in den Flur »Hast Du etwas dagegen, mich nrit Deiner lisben Frau eine Viertelstunde allein im Zimmer zu lassen? Jn allen Ehuen versteht s· !« »Nein —- westwis ,,Draußen am Fenster stscht in die sem Augen-Miete ekn Detettiv, den meine Frau in ibrer thörichten Eifcwsucht mir nachgeschickt- Jch habe Ihn bereits den ganzen Tag in der Stadt herum ,xp;hetzt und möchte nsun meine Frau sgrsiinsdlich turiren. Verstehst Du mich 7 nicht? Du kannst ja, um allem Gerede Hvorzubeusgem durch’s Schlüsselloch guckm.« s Ettse und ihr Mann kachten höch »Natiircich sind wir bereit, Heinrich ,— rasch hinein, Ihr Pseudoverliebten. sonst könnte es Bei-dacht emvecken.« Wir begaben uns in das nach der Straße zu sbekogene Wohnzimmer »Lassen Sie die Rolecrux herunter, Frau Elise —- rscht behutsam und vor sichtig. So s— seyen Sie sich zu mir aus das Sopha—drehen Mir das Licht llelin —« »Ur-er yerr Vogel —-" »Ihr Mann sieht ja durch Schlsüs sokloch. Wir stellen auch sofort dsi ,.statuss quo« wieder her. Nur einen Augenblick Der Vamipyr wird aus den Leim springen, im schnellsten Ga l-opp nach meiner Wohnung fahren und mit meiner wiitkfcheairbeiwin Ehe hälste zurückkehren Possen Sie aus. « I Nach zehn Minuten lugte ich vorsich iig hinaus --— richtng, tret Späher war snrschwunsdent Rasch zurück und aUe i Vorbereitungen getroffen, in einer Vierteistunde konnte er niit meinem ei z Fersiichtigen Liebchen anOrt und Stelle s ein. »Du, Adoiph« — Wruirte ich mei nen Freund —- ,»,verstieckst Dich, wenn Esie hereintritsph unter das Sopha, um serst zum Vorschein zu kommen, wenn ich Dich mise. Sol-old getkingelt wirst-, schrauben wir das Licht zur-int— auch öffnen Sie nicht sogleich, Frau Eli-se, 8 und stellen sich dann ein wenig verlegen an. So.« Richtig! Kaum war eine Viertel sstunde vorbei. so msseite eine Droschke die Straße heraus. Mein Weibchen swak jedoch schikm — oder hatte ishr der Besobachtungömensch den Nat-h gegeben —- uiid ließ an der Ecke haften Dann schlich sie in Begleitung des Detettioe herbei, uni zusirvdersi am Fenster zu observiren. Die ties herabgezogenen, im den Seiten sestgestecktens Rouleaux mochtenihrberdächtig erscheinen. Wir hiirten leise die Hanstbiir gehen. Jm nächsten Augenbkicke wurde die Klingel Epidng Mein Freund nahm seinen Platz eins. Elise dreht-e loie Lampe stein. Wir vertritt-ihnen daß nieirie Frau, als ihr nicht misgeinacht warte noch mals an Echten Lauscherposten am Fen ster zurückkehren imd sbei idiefer Gele gmheit das inystische halt-dunkel ini Zimmer wahrnehmen würde. Kein Zweisel es war so —- denn ei nige Minuten später riß sie seist den smhgelzng ob. »Ich M öffnen-»Hei Glitt M »was sollen die Nachbar-n denken« Sie eilte hinaus und schloß auf. Währendde kroch ich schnell in den großen Kleidesschranh Wen leür hinter niir sozial-end »Ah ist der Trwiose?« erklang die zirntmde Stimme meiner Genus-tin Wer? Was wünschen Sie der-if -.— ...-......-.--—— · Ach, End-Mine, Du bist's —- was —" »Ja. stell« Dch nur so an- —- ich hat« lange g.tdacht, daß Ihr beide — o, dieser Barbar! O. Du falsch-T hin terkisstiges Geschöps!« Sie lbrach tin Schluchzen aus. »Ah ist et — er ist hier, ich wekß es! Der Detektive dmsußm ist mein Zeuge!'« Eltse svermcchtit kaum ihrer humo ristkschm Stimmung Herr zu werden, stellte sich aber überrascht und fragte: »Wer: suchst Du denn-in allsrk Wiss-« «Meinen Mann-Du weiht es wohll« ,.Detnen —-— ich, Du Mst wohl nicht ganz korrekt im Kopfe? Wie sollte der hierhxætommeM Noch its-zu in Abwe senheit meines Munnes ?« »Wo ist Dein M?« »Vetkeist!" ,,Dacht ich’5 doch —- Du verrätpst ihn, den Unglückltchem wie Heinrich mich v:irräth. Ach, ich arme! Noch ein mal, wo iist Wesch?« »Aber Entmeltne —- doch nicht etwa hier! Was denkst Du von- mir? Soll sch denn Deknes Manmö Hist-er sein-?« Jetzt lnarrte ich, wie unabsichtlich, äu wantig mit der Schrawlthür. -,,Ha!« Mit triumphisventxzorttigem Antliß stürzte sie aus das unschuldige Möbel stücl los und packte die Thüre Clise s achte see zu Wm »Was fällt Dir ein? Was willst Du?« « » , »Lasz wicht« « Gleich einer Rachegöttin sprengte sie die "lzerne Schranke das heißt, rtß sie cku — »Alle Mächte « Heinrichs Also doch! Unwürlrigey Falschen Trento setrz half ichY doch immer geahnt! Bösewicht, Elsendry Meuchelmörder —— hak« »Aber Enimelinchen sp« »Du hast mich betrogen, verrathen. verkauft, geröbert ·-—-« Sie wan sich auf das Sopha unst schlnchztr. Jhr Gram that mit aus richtig lett-, aber risnsegesährliche Krank lxeit verlangt eine starke Mod'1szi-n. Plötzlich sprang sie aus mw fiel wü thend ihre vermeintlich: Nebensbuhlei ern an »Verruchte, ich zerfleische Dicht« . »Hilfe, Hilfe-« schrie Elise, nun ebenfalls schluchzend. »Ich sage es Deinem- Mann!« zetrrte Emmekinse. Jst nicht nöthig, der weiß es schont« rief Adolf-h irr-beim er aus einmal aus sesirrem Versteck hervorlrah und seine Frau aus dem Gefecht-o zurückzog Meirre Frau stand starr vor Erstau nen. Wir brachen alle drei in lautes Ge lächter aus. »Was ist das? Was bezweckt ibt damit?« «Dich zu turirrn," erklärte ich ruhig. »Wir hätten die Sache noch wekter treiben und Dich wegen Haussriedens brach artenren lassen können, aber der Slawdal würde zu groß geworden sein. Du- siebft, Gmmeline, wol-in Deine tächesrliche Eifersucht führt. Du bkamirst Dich und sbereitest Dir Kum mer uns-d Sorge, obne daß die geringste Ursache vorlegt. Zum Glück sind es Freunde weiche Dir verzeihen und Deine Vorwürfe nicht nachtmgen wer den. Ein heimtückischer Zufall hätte es aber fügen tönnen, daß Du mir in ein-ern X-beliebigen fremden haufe eine solche Scene gemacht hättest; mir gut, daß ich Deinen Spion rechtzeitig wahr nahm und ihn unld Dich noch Verdienst auf das Eis siibtte.« Erim-elim- starrid beschämt und schweigend —- -dann« fiel sie mir pkoßlich um den hats und ries weinend und lachend zugleich: »Verzeian, lieber Mann — ich verstehe jetzt alles! Du hast richt, ich bin ein- Närrin, doch Du sollst von Stand ans ein vernünftiges Wer an mtir haben! Ich will Dich nie mehr mit unnützen Eifersucht quälen, Elise usan ihr Mann. sowie der Betei tive draußen s ollen meine Zeugen- sein. Froh bin ich aber doch. daß sich alles so aufgeklärt hatt« Es versteht sich, daß wir den Abend zusammenbtiebem bei einer dampfen den Bowle die Gern-sung Emsnteliiien’s feiernd Ich darf Jidlich versicherte, das Trlh seigfjenenbiesTage die « -’ ste eine z rau the-, welche zwischen dem Nordlap nnd dein stillst We je mals Kassee gekocht dat. Der reiche Bat-tin Goldlntrg be sucht nat seiner Min- eiik ask-ski in welche-n als erste Psieee das Licht »s- mza Nachtw- iti mei« Lw vorgetragen wird. Beriichtlich Inn sich NUM- ttbsbt sich W indem er m seit-s Chef-can die M richtet .Komm’, IM, geh'« wir — du M Ism- Qislllchctt sitt ins-.- « -