Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 24, 1896)
Rückkehr-. Von Paul Maraueritte (Hari-). ,Was?« rief die Wäscherin undt hie-it im Zählen Oder Wäsche inne, »Sei wissen nicht, was aus Camilla Senior-i den ist?« ! Der jsunge -Mann, welcher hemdärq enelig in der Unordnung des Studen-I tenzimmers hin und her ging und seinenl Cigaretten suchte, blieb stehen und ant-; wortete: ! »Woh« sollte ich sdenn etwas wiss-J sen? OES ist so lange her, undj dann . . . fuhr er in gleichgiltigemJ blasirtem Tone fort » . . . was geht esj schließlich mich an ?« ] »Ah-r ich weis-, wossie wohnt, undj wie es ihr geht. Brillant, sage ich Ihnen. Hat idie ein Glück gemacht!'« sagte die Wöscherin mit einem lästigen Wugenzwiwtern und Gand das Wäsche bünsdel zusammen —- »Aber, wenn es» sSie nichts angeht —- mir kanns recht ern.« - J Maurier pasfte imsächtige Rauchwol-. ten aus seiner C-igarette. Seit gestern inach glänzer soostasrtdener Prüfung Doktor der Medizin, sollte er in acht Tagen nach Brit-as, Oseiner Vaterstadt zurückkehren Der Name Camillcks unsd die Mahnung an diese klein-e Mo distin waren ihm trotz Allem nicht ganz gleichgilstig »Gamilla!« murmelte er. —- »Ja. ja- —-«das-«sinld alte Zeiten« Und er sah die Wäscherin an, eine dicke ältliche Frau aus Vers-UND die er während seiner langen Stsudentenzeit als Wit scherin behalten hatte, weil ssie in Pri vas ein-e an einen Gendarimen verhei ratheteSchtoester besaß, und seine Wä sche mit besonderer JSoogsalt wusch. »Na, gar so »al«te Zeiten« si-n-d’s nicht, Herr Doktor!« rief sie, die Hand in) die Hüfte sgastxemsmt unsd blickte ihn mit einem gutmüthigen Gesichtsaus druck an. Sie lhatte alle Freundinnen des jungen Herrn gekannt, ihr konnte man nichts sweismachem Sie sagte: »Unt« uns: Sie waren ein wenig hart sgegen das arme kleine Frauen zimmer.« Er soerzog den Mund, öffnete einen Schrank und nahm eine Wacslasche und zswei Gläschen, soie er füllte: »Ich habe Eden Verkehr mit ishr ab gebrochen, als ich merkte, daß die Sa che ernst werden könnte. Das ist Ast tes. Dn lieber Gott, «zu Zeitvertreib, so etwas, ja; sman ist sdoch fung. sAiber seine Zutnnst riskiren, sein ganzes Le ben vernahm-. —- Ach nein! Aus Ihr Wohl, Mutter Lsgrain!« Sie sog tapser den Mtohol ein und tagt-: »Na, wies auch immer sei, jetzt ist sie g-liicklich.« Als sie daraus schwieg, srug nach-ei ner Weile Maurier, neugierig ges-vor den: »Was macht sie denn-" ,,Ver«he-irathet ist ssie mit einem rei chen Kaufmann. Das große Kontfeb tionågefchäsft auf der lPlace Clichv, Sie wissen j-a, das ,,z.u sden wrej -Prin3es fmen«, gehört ihm« »Ah! — Um fo besser für ifre!« »Und Kinder haben fie, drei Stück, washre Engel, yoick und rosiig mie oie Aepfel. Wahrhaftig, Sie würden die Camilla nicht wieder ertennen,« rief gefchwätzig Mutter Lograsin »Ja, kommen Sie denn mit ihr noch zusfasmmen?" ,,Es ift feine acht Tage her, Herr Maurier, stehe ich svor meiner Thüre in der Rwe Morgue, als sie vor-übergeht msit ihre-m Mann-, einem stiattlsichen vi cken Herrn, und ihnen Kindern. Sie waren nach Berfailles gekommen, um das Schlpoß usnid der-Port zu liest-Ihrigen Augenblicklich Ohat sie mich erkannt und mich freundlich mgefprochen, den-n ftolpz jft sie gar nicht geworden. Und angezogen war sfie —— nobel, fwge ich Ihnen-! Nicht fo, wie damals, ach nein! — tsre «konntse ern feines Lächeln nicht unter-Mehr —- ,,nicht mehr mit Kot-h Ufprihth —tvie’9 skleine Asusträgerinnw sit Mwstmosichiinm M. passe-In sage ich Ihnen, man-Geht, ishr Mann swa5.« lMasurier that, als swüüde er gelang weil götmmz aber sit Witte- voß sie Um im Innersten getroffen hatte, und warf befriedigt loai Wäfchobündel über dte Schulter. Also asm nächsten Month herr Maus-im Viel-C « - « Maurier kleidet-e tfrch unter folgen Im Wpräch an Schan, f , Odie arme kleine Ga , nistet Umfosbeffer für Re, ums-o bef - Uaydsie that ihr Glück gesucht —- mit -- « I nur recht fein! Wie samt-erben ’ Im M eine alte Flamme so weit M Batva ver-W hat-OW «s-·-« tu W- ie n- i« nicht«-sw. M is- W Wirt Wie- M fis M! Seh-r tt W « kais-ehs- anderm-nd stig! Das derteufelte Gesicht mit der kleinen Schmutze« immer weis von Atti-nicht terw die Ware auseinander wie ein Heiligenfchein tun-d um den Kopf. Sie shastte Bewegungen eine gewisse Art, die beiden Daumen mit der Zunge zu defeuchten undidie Augen brauen damit glattzustvaichen. —- Wie sich Alles ändert! Wie man sich ran girtt Sie verheirathet und ich wohl hestallter Doktor der Medizin reif für die Praxis und fiir die Ehe! Wer würde glauben, daß all’ dies schon fünf Jahre her ist! Fünf Jahre! Wahrhaftig, ich Bin zwar nicht neu gierig, aber es swiirde mich asmiisiren, fie wiederzuiehen in ihrer neuen Stel lung, in veränderte-m Rahmen wieder zusehen. Und wer weißt — Sie liebte mich, als ich sie verließ —- fee schrieb mir damals wahrssmnige Briefe. Wo wohnt sie? Plane Clsichyi Na, wir werden ja sehen. Ach was, ssie wir-d mich längst ver gessen haben. Unsinn! Bergißt eine Frau, wenn sie gelitten hat? Gewiß nicht — meiner Treu, es wäre zu to milch, wenn trotz Allem —- was ristire« ich übrigens-? Jn acht Tagen reife ich ab, und sie? sSchiin ika auch, zu thun habe ich ohnedies nichts, also-was liegt daran, überzeugen »wir uns! « Unter diese-n Betrachtungen verließ Maus-sie seine Wohnung, nahm Platz auf dem Dache des anibus Odeon —- Clichy und triillerte während der Fahrt-fröhlich vor sich hin. O O I Die sechausfeniter des Konsettions Ladens »zu den drei Prinzefsinnen« «zogen durch den Faltenwurf der Sei -dettstoffe, das matellose Weiß der bamdbriiste, die Zierlsichteit der-Spa Izierstöcke und Regmschirme und durch sden Schimmer der Hals-binden die Aus mertsanrkeit aufssich Ohne sehr aus «gedehnt zu sein, oerriseth der Laden die dequeme Austiimsmlichteit ja ’setbst "«den Wohlstand seiner Besitzer. « Maurier fühlte plötzlich, als er vor idem" Schausenfter stand, eine gewisse iuridehaglichteit Er wag-te jett nicht einzutreten, weil er fürchtete aus den EMann oder auf einen Commis zu sto «.ßen Schließlich aber, aus Angst beob achtet zu werden oder lächerlich zu schei inem öffnete er mit raschem Entfchiusse die Thüre. I Camilla saß hinter dem Kassenschal ter. Er ersann-te sie sofort an dem imatten Tsint, von Reismehl über haucht —- ganz wie früher — an den auseinandergsetiimmten. seiden-weichen ihaaren und an den feuchten Augen. ISie erhob den sKops und richtete auf ihn den friedlich-en Blick der Versäu iferinnerh einen Blick. 4der »dem Anschei ne nach seine Zuveusicht nicht im Ge ringsten -trii-stigte. »Sie wünschen mein Herr?«« Daraus war er snsicht gefaßt gewe isem Er stotterte: l »Ich möchte Craoatten und Dem-d Iträgen haben." Sie verließ den Kassenfchalter, in ksdem sie sagte: ) »Der Commis ist beim Essen, ahxr Lich werde Sie bedienen.« Sie lschaute ihn nicht an, öffnete die Schachteln untr- that, als hätte sie ihn nie zuvor gesehen als wär-e er ein un Etbekannter namenlvier Kunde, den der Zufall des Weges geführt. Jhtn war sehr anheim-glich, verschüchtert zu Mu !the. Sie pries »die Wacre an, ruhig, ohne Ziereeei: »Diese Facon Krwvatten wer-den ietzt stark getragen. Hier ist ein englisches Fabrikat, vorzügliche Qualität, soiid und dauerhaft; auch diese Sorte ist Gesten-s etnpfehlen.« Maurier wiegte verlegen den Kon hin und her und konnie sich nicht ent scheiden. »Wenn sie mich erkannt hat, « dachte er, gwirsv sie mich nicht übel dumm sitt-den müssen!« Und da er ttm ihre Lippen wie im Fluge den Schatten eines Lächelns haschen-steh das er sehr genau kannte, sagte er siiche »Kät- steifeL sie macht steh über mich liest !« Und asttch er lächelte, aber es war ein kam-seh akhernes Lächeln, has plök Jlith erlosch, als er merkte, daß sie, hie Aztgen ganz two anders. ihn- gar nicht itmsah und zu wartete schien, daß er unter »den shittden wähie Er trtsttvmelte I »Ich nehme diese da, vie da tin-d jene dort!« l »Und sorrft Wicht ver Herr noch Wrägett?« I Ei nie-:- akit dem Kopf-. Wespen vedete er nichts MS Ein glücklicher Zufall hatte es W, daß er mit chr asein me, daß »der Commis früh W, der Mann nicht da war, und er ten-m ihr nicht-sogen, mi ihn fast er M: »Don-visit, ich Mc new Sie — Duerkemistmichniehti«—Odo-h sie hatte ihn erkennt; schon wieder di M Wem-te sama · nettes-i ums-t- eim —.s-vtr- Zj hatte ihn erkannt und er wollte ihr sa MWM Mr mer ein unverständiicher Laut kam aus-seiner Kehle. sSie frug: »Welche halMte?« Er machte eine Bewegung, daß er es nicht wisse. Ruhig mit gewohn heitsmäßiger Swerheit entrsollte sie ein Canimeterbansd und nahm an Maurier’g Denn-tragen das Maß der halseveite Einen Augenblick lang hatte et sie M m stich. is nahe. daß er sie hätte umarmen können szdvievzigf sagte sit Und schob einige Cartons vor ihn ·hin, in denen zusammengerollsie Heini-trägen lagen. Er wähxte vier Sortenz doch, da er sich noch nicht entschließen konnte fortzngehen ließ er sich Mchirmel zeigen. Dann tanfte er ein Cachenez und Taschentiicher. Und Casenan war noch nicht ein einzigesmal errö thet oder erblaßt unsd hatte nicht sdaö geringste Zeichen einer Gemüthsbaweg nng verrathen. Unid doch, sie hatte ihn erkannt, erhätte sich die hand ab schneiden lassen mögen, daß sie ihn er kannt hatte. »Und außerdem?« frag sie weiter. »Das ist «Alles.« —- Æer im Augen blicke, da er bezahlte, blitzte ein Ge Gedanke m ihm auss. » »Kön·nte man nicht (er wagte nicht zu sagen: »Könnten Sie nicht« und hätte am liebiien gestottert ..... »Könnteft Du nicht« .«) Könnte man mir nicht die Sachen nach hause bringen?« s »Gewiß mein herr! Welche Adres se?« ; Er beobachtete sie aufmerksam, als sie mit ruhiger Miene ihr großes Buch aufschlug und schrieb, während er, die iHWorte langsam und scharf betonend, sagte: » »Robert Maurier, Doktor der Me dizin, Nr. 15 Rue Cujas·'« I »Cujas.«' wiederholte sie ges-bösw imiißig ; Ein-e Setunde lang hegte er die ver keiickte Hoffnung, daß sie selbst inni Imen würde um ihm die getausten Waaren zu bringen Aber sie zerstörte diese Hoffnung: »Der Diener wird die Sachen heute Abends oder morgen Friih liefern.« »Ich rechne daraus.« sagte er, »weil )ich morgen Paris verlasse und in die Provinz sieh-B » Sie antwortete mit dein Gesichts auödruck der höflichen kund blasirten Konsettionärim »Ob, der here können sich verlassen wir liefern pünktlich. Guten Morgen mein Herr.« sure-d Masurier ging, gar nicht stolz . . . . Am dritten Tage. s i i IEinr Geschichte aus dein Hochipestott von l Fetdinand Kunkel. . Der Flößer-Naz Von Mönchbetg war »ein seltsamet Kauz, stökrig. arbeits scheu, unbetttiiglich aber fromm und von unbegrenztet Liebe zu Frau und Eis-indem. Diese Liebe schien sich jin-inei Twiedet zu ibker ersten Jugendtrast zu Leibes-en wenn er nach hingen Wochen, die et aus ·dein Wasser gelegen hatte, nach Hause zurückkehrte So asm Tage vor Pfingsten Ei tam direkt von Holla-tin tdie Sehnsucht nach den Seinen und das Psingsstschie ßen trieben ibn bei-nd Ei- tain über den Tannen-stieß zu Fuß und wollte xvon hinten durch ssein Gärtchen über traschend in die Küche treten. Da bötte iet leises Flüstem un«b sab in dem sscheidenden Tageslicht seine Ameiei mit dein Försiet von Kollentbetg Er bemerkte nichts Umechtes, aber die Ei fersucht packte ihn, est wollte mit einein Sie zwischen sie springen ! «RiebigN az —- ersi eine Maß,« sag te et zu sich selber. Er war ein pbieg matischet Träumen vee zu jedem band-wert zu faul und Juni Försteiz wozu ihn sein meisterlichei Schießen befähigt hätte, zu unwissend gewesen Jn der Schule hatte et nichts als hgdie biblische Geschi chte und die bei Leser-den behalten. Der Flö tus bot ibin die einzige Möglichkeit, inge Wsuul dazuliegen ein-d zu träu inm; und so swak er Flößer gewor nRubig Nas, erst eine Maß!« mut melte et noch ein unid ging dann langsam bin-unter in- den Rappen »Je l, Ober Ray —« tiefen ein paar tin-nen, ais ei- in die niedrige Misiube trat « »Was Ieimmst den so sniib schon beim, bist biet gar nicht nötqu Miespk fragte Idez sinster. »Na-bein- WIM bqlt doch nichts which-in der Wollens-enger Ists-T W Mk tder heilige Goet sW ABC-. ».« Dei Bursche Mmch lachte, »Und imein Weil-W Raz luchte grimmig mit. »Ja die . . . ." .halt’ s Maul!« sagt-der dicke Wirth dazwischen, Jurist Dein Weib na, Gott tote das so ist, schön ist iste, jung ist sie auch sie will am Ende auch mal zu einer Tmymttsit gehen. na, und der Kollenberget Förster, der neue, »der schwer-seit halt ein bischen um sie sherum Aber es ist nichts dabei. glauW nicht, ein Gettnie und Getanze und Geschwiih.. .weiter nichts. Laß Dir das Schießen nicht verderben, de halt ruhig Blut. Der Herr Pfarrer hat einen schön-en Becher gestistet « Naz seste sich ruhig hin und trant .sein«Bier. s Es ist ein alter Brauch im Spessart, ilotale Schiiyenfeste zu veranstalten TDrei Tage währt die Lustbarteit: Arn PMingstsormtug wird um die Schüsens trone, am Pfingstrnontag um einen Le cher, den der here Pfarrer stiftet, und am Psingstdienstxag wir-d um Geld einfätze geschossen. Naz war seit Jah ren Schüyentiinig gewesen unsd hatte auch schon ost den« Becher erhalten, am Gelt-schießen betheiligte er sich fast n e, Geld war ihm zu gut, um es aufs Spiel zu setzen. Er trug es lieber in die Stadt, um sür seine Frau Schmuck tin-d Kleider zu taufen oder seine Bu ben hübsch herauszupuken Diesmal war ihm alles gleichgültig Mochte der Grünrock Becher und Krone und alle Reichthümer der Welt erschießen . . Nur Amelei, nur sein Weib, die sollte er in Frieden lassen. sonst mußte er aus der Welt, denn wenn Zwei Eine mö-? gen, da ist Einer zu viel. Das war die« unerbittliche Logik seines dumme-n Ver standes- Er sann nur hin und-her, wie er es machen sollte . . . Morden? Nein! Draußen aus der Dorfstraße ging ge rade der Herr Pfarrer, und es war, als ob usm sein Haupt in rothen stam menden Buchstaben geschrieben stände: »Du sollst nicht iiidten.·« Er wollte erst Klarheit haben, dann richten. Amelei stagen? Der Gedanke war ihm ekel hast« »Nu Naz, Du rad’st ja gar nichts lheute. Wie war’s idenn in Holland unten,« unterbrach seine Gedanken ei ner von den Burschen. Wie soll’s gewesen sein, alleweil einerlei. wie sonst auch, wir hatten viel Wasser und liesen gut.« Er schwieg wieder, das Reden fiel ihm sschtver. sein ganzes Sein bohrte sich aus den einen Gedanken fest, war sie ihm untreu, noasr ssie treu? Die Dunsteiheit tam langsam über die waldig-en Höhen geschiichen. Naz stand auf und ging die Dorsstraße ent lang nach Hause. Ein paar Schritte vor seinem lbescheidenen heim traf er auf den Kollenberger Ist-steh Ein kschöner, schlanter Mann mit braunem, wildem Adlergesicht sunsd sonnenhellen blauen Augen. ; v ! ; wie Beiden imagen mch von wen org unten. Der Förfter öffnete zuerst den Mund. Er schlug einen fcherzerrlden HTvn an: »Ei, der Naz, auch minder im Land Na, morgen werd ich einmal mit Dir um die Wette schi eßen, ’s ist jja doch nur ein Kampf zwischen uns EZweierh die Andean kommen ja gar En-icht in Betracht·« - »Ja dast Recht, "5 nur ein Kampf zwischen uns. Und wer regi, foll sie ;l;aben!" schäumte Netz ganz unvermit Etelt hervor. »So, haben -sie s Dir schon gewis sen, die Klatschbauern·« »Jst’s wahk?« Mich darf-it Du nicht fragen-c ich sit-ais die Bauern haben'ä Dir gesagt, ihnen kannst Du allerveil mehr glau ben als mir. »Von uns ist einer zu viel auf der Wett, hörst Du Grüner, einerl« »Ich soll mich wohl mit Dir vitelli ven wie der here Graf mit dem Forst Zmeifted Dazu sind wir zu schlecht « »Weißt, ich lenn’ da im Holländi schen einen Monate-h der erzählt im mer von den Amerilanilchm Wenn die so was haben, da würfeln ji« ans, und tvenn’s trifft. der ietzt sich ein Loth Blei aufs Pulver new jagt steife in den Rachen. Wir liinneMS ja heraus schießen. Arn dritten Tag, wenn die Anderen sum Gold wollen« Sie sahen sich fest in Die-Augen« dem-n schüttelten sie Isich vie Bank-. Die zwei Tod-fände besiegelt-en ihren Pakt wie Ehrenmännen Als der IlößerMaz nach hause inm, sprangen ihm seine Buben entge gen. Ein flii « r Sonnenstrahl glitt über tm harte sicht, er nahm- sie bei der W, trat isn das Wchnzirnmey kniete vor dem Eil-v des beklaut-S nie der und murmelte leite: «Un1ern Eins gang fegne Gott!« Da kam auch schon die Anteiei Esspr irr-z und kalt. Sie ver-stand . «M auch was aus UII « ists-FOR . »Schon gut. » ist dgsPsinpfts sw- da br ;- »Mit- thI Bl-nt.... welcher « »Dir miterl« mWsasm nach der Kirche W sich dtr webt-da ten Bauern von Mönchberg zum Schitßmzug an. Schüssentönig war noch ider ZliißM Naz. Er trug einen mächtigen »Du uchen am Dut, seine Büchse über sder chfel und einen langen Miker an der Seite. Ein Tronrpeterchor erst-f irste den Zug, der sich gemessen auf die Kollenburg bewegte, wo der Stand eingerichtet, Baden, Karousiell aufge sbaut und Trinthallen aufgeschlagen waren. Um ein Uhr fiel der erste Schuß Jeder schoß dreimal, und die zwei Be sten lonturrirten in drei Meister-schüt sen. Naz hatte nachltissi eine Kugel nach der ans-deren in s rze ge brannt, der Kollenberger Förster nicht minder. Nun tam der Entscheidungs kampf. Naz schoß gut, aber der För ftet entriß iihm smit »der leßten Kugel den Sieg Ein endloser Jubel brach los, dCr sich in ein höhnischez Tuscheln verwandelte, als dem Brauche gemaß Winden die Schüsenliinigin dem För fter einen neuen Buschen iiberreichte und den Säbel umgürtete. Ein Kuß gehörte auch dazu. Aber Naz brüllte Istoiitlyenm »Das leid« ich nicht! und1 so untertblieb es I Asm zweiten Pfingsttag war Naz sehr unruhig, er schoß so vschlecht, daß er nicht einmal in den Entscheidungs iampf tam. Der Förlter erhielt auch den Bech ch.er Pfingstdienltag Der Förster und sein Rival begegnen sich am Stand. überlegenes Selbstvertrauen blißt aus den Augen des Einem talte Entschlos senheit aus denen des Andern. »Nun, Grüner«, ruft Naz, »lomm, wir wol len’s austragen«. »Mir recht!« Sie treten zum Stand. »Was wollt Ihr seßen?« fragt der Schreiben »Gar nichts, wir schießen um die Ehre.« »Das geht nicht,a ertlärte der Schrei ber wieder. »Na zum Teufel, setzen wir doch ein Gold-stum« ruft der Förster leicht din. »Aber es gilt?« fragte Raz leise. »Du hast meine Hand daran-fl« »Direi Schuß ssind ausgemacht Die Scheibe hat zwei Dutzend Ringe, das Centrum trägt sdie Nummer vierund zwanzig Wer mit der ausbedungenen Schußzahl die meisten Ringe erhält, der bat gewonnen-. Naz tritt zuerst an den Stand, er legt ruhig an, ein unmerkliches Zacken, es tracht, und zwanzig meidet kder An zeigen Der Förfter hebt fein Gewehr, ruhig steht die Mündung wie in einem Schraubstock. Der Schuß geht hinaus. Der Anzeiger wirft vie Mütze in vie Höhe. Vierunsnzmanzigl Der Rollen bevgek tritt lächelnd zurück Naz geht schnell heran, zieht den Kokben feist in vie »Schulden läßt das Auge über den Lan fliegen und drückt ab. Vierundzwanzig! Der Förstet faßt wieder Pofto am Stand, sein Schuß geht schlecht hin aus. Zwanzig! »Jetzt steht Jhr Beide gleich,« be merkt der Schreiben Naz ist von ai ierner Ruhe, er legt talt an, sein Blick flammt rvie ein Blitzstrahl nach ver Scheibe. Der Schuß tracht . . . . Drei undzwanszigL »Das kann ich noch besser msachen,«« meint der Jst-steh aber est ist doch um einen Schatten blässer geworden Naz sieht ihm ruhig zu, er beohachtet die Mündung und bemerkt, »daß tfie im Moment ides Abdrückens einen Milli meter aus ihrer Stellung rückt, aber der Schuß vfitzt gut, er fah im Sonnen licht den Einfchlag in’s Centrum. Eine fieberhafte Spannung hält beide Schühen bis zur Meldung des Anzei gets. Da tommt er hervor. Er schwenitt nicht vie Mjitze, also nicht ge siegt, sagte sich Naz. Jetzt erscheint die Zahl der Ringe . .. Zweiundsxvawzigt »den Ist-steh Sie haben verloren,« ertliirte der Schreiben »Schon recht!« antwortete diese-e und dreht sich auf dem Abfah um« — Als er am ander-n Tag noch nicht tm Forfthaus eingetroffen war, machten feine Wittwe-heiter sich auf die Suche. Sie fanden ihn ganz oben auf dem Gipfel des Tannen-findes, er hatte sich aus der ungetreuen Büchse eine Kugel in’s herz gejagt. Tragttomiivlr. Von F. W. l i i Nachts halb zwei Uhr hatte ich ir gendwie die Wtfchaft des Korn mifsionsvaths gemacht-- eines dicken, kleinen Vertr- nnii bleicher Gesichts jfarbe ten-v ein iwemg chfichtltch jema Hlem Lächeln Um zwei Uhr nahmen ist-it im Erwerican Bar« unter den Jst-eben zusammen einen Muste jCoctail nach Dei Konmissivnsvaths » bftverbefsetiemth usw am nach IFI Abend um 8 Uhr ficht ich inI schwarzer Galatrncht oor seinem Hause in »der Thiergartmslraße vor, um einen »Mir! Suppe« zu essen. Der Hauächerr lächelte noch jovialer als am Tage vorher. Die hausivarsp eine sch tun-kleine und Mieer eleganie eau von etwa sünfunsdss Wßtsg hun, die jedenfalls an der SMTM Uppmesserei keine tiefgehende und vinnerlich-e Freude hatte, «freutsr sich säg« und daan ils-are- ich einem warm von zemich le· iilti - Mensche-; For-gerät Existan HEFT men ga- ’ man r SW · und viel mehr-Schmuck aggtniirhig war; unter den herren Vieles mit Mem und kleinen literarischen Namen, Ein-i ges in Uniformen und sogar Ciliches mit langen Haaren. Der Letzte, dem mich der hansherr vorstellte, hieß — der langgestreckie Name wurde smit je ner breiten Feierlichleit ausgesprochen, wie etwa ein wohlgezogener Bedienier bei Tafel einen seldenen Jahrgang »Chateau la Rose« oder »Mouton .Rothschild« anlündigen würde —- er Ehieß Knut Ole Schulde-Caslelloni. Knut Olas Schulye — der Mann war der Erste von den Vorgesiellten, dem ich mit einiger Aufmerksamkeit in’s«Gesicht sah — »Richtig,, das war er! Knut Olas, unser alter, vielgehänselier, blöder, schüchterner, gnimükhiger Schulde,--s mein Schützling in Prim, den ich einst mit der Betheuerung »Schuls;e ist auch ein Mensch!« lgegen die Rnhlyeiien un serer Miislegel so unglücklich verthei digt hatte, daß er noch überdies den Spitznamen »der Auchmensch« davon trugz Knut Blas, der von der Turn stunde dispensirt werden mußte, weil er von jedem Gerüst fiel nnd immer aus den Kopf; Knut Olas, der bis zu Unxerselunda immer noch von seiner Mutter bonI-gemachte kurze Hosen trug; der auf der Univrrsitäi durch Zufall mein Hausgenosse wurde und dessen rührend-e Anspruchslosigleii mir manchen Gewissens-biß in Anbeiracht meines Mangels an Talent zum Haus halten verschaffte — Knuilcf Olas. ter mir — »Ja, bxsi Diss denn wirklich, aiier Freund?« rief ich, genau so start ver wundert, als erfreut, und der Kom missionsratb war entzückt und sagte: »Aber das ist ja reizen-b. sdafz sie un sern Schuize-Castelloni kennen, unser-n geistvollen Satt-ritter, sden neuen Stern am Berliner Literatensbimmel —« Allmächtiger Gott! Freund Schultze ein geistvoller Satiriber—war ich bean recht bei Sinnen? —- Was stann man Alles erfahren, wenn man Drei Jahre im Ausland war! Er lächelte mich merkwürdig scheu und versiegen an unld smachte ein-: ab wehrende Handbewegung — ,,So ist er immer, so bescheiden — und dabei siihrt er eine so schqrse Fe der. Uebrigens werden Sie ja selber hören!« Jmmer rötber wurde Knut Olaf. So rotb »und so verlegen, dafz es über das Maaß natürlichen Schüchternkeit hinausging. Unser Gastgebrr fliisstrirte mir noch ins Obr ,,Er mir-d was zum Besten ge ben —.« Dann ging er, »hocherfreut« über die Ankunft eines neuen Gastes. Knut Osle aber Oerabfchiedete sich mit eins-ern geistvollen »Ja, ja, »so trifft man sich«, von mir, schlingerie über das glatte Parteti auf einen schwarzen, spitzbärtigen jungen Mann zu, der in der entlegenften Ecke des Saales stand unsd ging schließlich an dessen Israel tnöpsen »vor Anker Die ganze Geschichte war imohr als rätlyfelshast Und am allerräthselbaf tsften erschien mir des guten Menschm Aeuszeres. Er war tadellos elegant ge kleidet, sein Frack Von-nie nicht besser sitzen, seine Lackschube ·wa-ren, in Anbe tracht der umfangreichen Aufgabe der sie genügten, beinahe zierlich zu nen nen, seine Wäsche war von cfraglosester Weiße. Schädig, fleckig in schiestfitzmv den Kleidern, die zu weit oder zu eng waren,nrii sderbenmach oben getriienmi ten Philistersiisfeln, so konnte ich smir ihn vorstellen, sso wisse er imir vertraut erschienen Jdber Mk Olaf in tadel loskr Elegawz, das wert einfach gro ies . Man ging zu Tische und aß, asz las-u ter tbeuere Dinge und transl tsbeure Weine dazu. » Theater-Marsch sbibbeie M MMCMOM Erichs-sprach dcmn seinen- die Personalien einzelner Litevamrgrsßen an die Reihe und es war nun meet-würdig wie ida die Herren mit »den Miste warm wur den und Jeden in Grund und Boden nieder-zogen, sder Erfolg hat-te und na nkncklich klingenden-. Die schärfste uwge shaite dabei jener sch« bäsrtige ungeMwnrh indessenArmesi vorher Freund Knut Olaf oor meinem Esc scheinen gefliichtei hatte —- Doktor SteWg,oderfoii-bnlichbies»r. Er besaß ein Talen-i zu schenke-sen und JMM zu Man-wein sbas ohne