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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Feb. 21, 1901)
Die Schulzen Sau. jr i,.iioif( von Ä. a. fk(U(, Ict Bia'.u in JüUv tu: '.?ch.i,-5 k , gewöhnliä.er Bauer. O r.kin. er h: ife roenvftfn fäu?oiameu: ÄZ'.Z in lutm Etc':!'!''"'.!,. i" Hier bfisen Sinter biiU eine ansehuilche Summe in der Sparkasse und wenn eZ PkwOtigtät in der Wett gab. rniißie ti noch hoch dringen. Er hatte eine achtzebiijä'rlge Z schier, die &fe Martha. Tiese Martha uur ein ganz verteufeltes Mädel. Tie war blond, grob und schlank, und so lustig wie ein junge? Nülbchen. welches zum trfnn Male auf die Weide getrieben wird. Ihre Augen waren blau wie Vergißmeinnicht und ihr Arme voll und rund, und wenn sie auf der Wiese das Heu zusammcnhackte. gad ti lernn Burschen, der nicht gemanscht hätte, ein mal in die weichen Arme hineinkneifen und den frischen rothen Mund küssen zu dürfen. n Genug, sie war allerliebst und d fliiilfte Mädel bei der Arbeit. Wenn sie in der Ernte auf dem Felde half, schasste sie so fleißig, daß sich alle Bur. schen vor ihr schämen mußten und ging sie Mittag? zum Melken, so saufte die Milch nur so in den Eimer, wenn Martha erft unter der Kuh saß. Man hat aber immer seine liebe Noth mit den Kindern. Sind sie auch noch so nett und fleißig bei der Arbeit, irgend welche Streiche führen sie doch immer auö. Martha machte es auch nicht besser, als andere, denn sie hatte sich dermaßen in den Hirten des Bauern Brumm verliebt, daß sie ganze Ihrä neiibäche weinte und erklärte, sie wurde in's Wasser gehen, wenn sie ihn nicht bekäme. Der Hirte war übrigens gar keine schlechte Partie. Er sah recht gut auS. war ein kluger Kopf und fleißiger Arbeiter und hatte, was auch nicht zu verachten war. kürzlich viertausend Mark von einem alten Onkel geerbt. Obgleich er also durchaus nicht nackt und bloß war. paßte er doch nicht für eine Schulzentochter. Sie mußte wenige ftenS einen Banern heirathen. der einen schuldenfreien Hof besaß, hatte ihreMut er gesagt. Der Hirte der nebenbei gesagt. Hans hieß hatte aber keine Ahnung von dem. waS passend war. Erging schnurstracks zu dem Schulzen und hielt um seine Tochter an. In zwei bis drei Wochen sollte Martha seine Frau werden und sie sei auch damit eii.oer standen. Ja. Martha war auch damit einver standen, denn die Mädchen sind solchen Dingen meistens nicht abgeneigt. Der Schulze aber klappte nur den Deckel seiner silbernen schnupstabaksdose zu und lachte, wie er es auf dem Markte zu thun pflegte, wenn man ihm zu wenig für seine Kälber geboten hatte. Endlich antwortete er: .Ha, ha. als Schwiegersohn paßt Du mir nicht. Hans, aber wenn Du eine meiner Mägde haben willst, so will ich sie fragen. Danke für das gefällige Anerbie. tcn. aber mein Vater ist Vintelbauer und ich heirathe keine Magd," sagte Hans, indem er sich der Thür zu wandte. Sei nur nicht gleich so üdelnehmifch HanZ." meinte der Schulze. Ich will Dir wenigstens ein Prise jiir die Mühe geben." .Danke schön," antuortete Hans, nahm sich eine Prise und legte die Schnupftabaksdose wieder auf den Tisch. Zu Pfingsten kam er wieder, um zu sreien. aber diesmal wurde der Schulze fuchsteufelswild und bot ihm auch gar Mn Nris an. Von dieser Zeit an litt Hans so sehr an Liebeskummer, vag er ganz mager wurde. Martha aber weinte die ganzen Nächte hindurch ihr Kopfkissen so furcht dar naß. daß die Magd Morgens glaubte, es hätte durchgeregnet. Außer zwei bis drei Tänzen hinter der Stall thür bekam das unglückliche Liebespaar nichts von einander zu sehen und zu hfirtn Aber ich vergesse ja ganz und gar die Hauptperson. Ich meine namiico, oie Sau damit hängt eS folgendermaßen zusammen. Vor zwei Jahren war in der Stadt eine landwirtschaftliche Ausstellung gewesen, auf welcher zum bodenlosen Aerger deS Schulzen eine Kuh des Gcmeindevorftehers einen Preis und eine schwarz-weiße Schleife um die Hörner bekommen hatte. Damals hatte er einen der Preisrichter gefragt, was er thun könnte, damit er auf der näch fteu Thierschau einen Preis bekäme. Der Herr Preisrichter hatte dann von einer fungelnagelneuen Schweineart er zählt, die fo groß fei wie ein Pony und so fett, daß sie sich nicht ohne Hülfe zum Fressen erheben konnte. Von die ser seltenen Art hatte sich nun der Schulze eine Sau verschafft, die gerade am ersten Ostcrtage neun Ferkel ge morsen hatte, von denen drei schwarz, drei weiß und drei schwarz und weiß gefleckt waren. Diese Sau mit ihrer Familie wollte der Schulze nun auf die Thierschau schicken, die zu Johann, stattfinden sollte, um damit den ersten Preis für Schweinezucht zu gewinnen. Der alte Schulze dachte an nichts wei ter als an feine Sau und sprach von nichts Anderem mehr als von seinen Ferkeln. Nachts träumte er sogar da von und streichelte seine Frau, in dem Glauben, die Ferkel zu liebkosen. Seine Frau freute sich dann über seine Zärt' lilleit. streisM i!,n wieder und sagte: .Sälichrn. Saud.en." Dann adr jua der Schulde an. die Fcik l l". Wen: iT, !iß. liß'.' woran man 1 deutlich tf, dt. er sich im Schlaf mit dcn i iteernen bcschäNie. Ei-.i;e Tage ror der Thierschau kan der Schul,? mit dcm Milcheimer in de.i SchmeineflaU. um die ?sau und die Ferkel ,u tränken. Aber kein Schweineschlvanz war zu schen. Der Schulze stand wi, versteinert, wie vom Blitze gctrossca da. Nachdem er wieder einigermabrn zur Besinnung gekommen, sprang er wie besessen im Stalle umher und lockte: .Kitz, kiß. liß!' Die Schweines arnili aber war und blieb verschwunden wie die Depot? aus den Keldschränken mancher Ban kierS. Einige Kilometer eiter ging der Hirte HanS im Walde umher, um Wei denruthen zur Ausbesserung seines StalldacheS zu suchen. Während er so suchend umherging, hörte er in einiger Entfernung sonderbare Töne. .Usf. uff. uff. uff. uff.' tönte es zu ihm herüber und dazwischen quietjchte eS wieder: Oui. oui. ui. ui. ui. i, i.. ..I.. .." und siehe da. da war die Sau mit ihrer ganzen Familie. Als HanS die kleinen reizenden Thiere, die Landsleute seiner Martha sah. köpfte sein Herz wie ein Lämmer schman, und Tbränen der Rührung von der Größe einer Knallerbse traten ihm in die Augen. Dann aber fing er an zu überlegen, und als er einen Augen blick überleat bat e. nahm er cm BUN- del Weidenruthen, lockte die Sau und ihre Ferkel in die Schäferbütte. in wel cher er schlick, warf die Thür zu und lachte so unbändig, daß die Schwcine- kam e vor Scbreck aan NM wurve. ü..c f.. k,,!. ffilfiin stnth'T i damit sie auch etwas zur Unterhaltung KjII HUI UUL1C CL ILllllll III k, hatten. Gegen Abend steckte er ein schwarzes und ein weißes Ferkel in el nen großen Sack und g!:ig damit zum :chu!zen. .Diele beiden Schweinchen habe ich auf unserem Acker gefunden, gehören sie vielleicht zu Eurer Schweinefamilie, Schulze?" .Ja. natürlich gehören sie mir. Haft Du- die anderen denn nicht auch ge sehen?' fragte der alte Schulze. .Nein, antwortete der psisfige Bur- sche. .nein, nur diese beiden." .Komm doch herein, lieber Junge. und iß ein Häppchen. Martha. Mar. tha. dringe Brod. Butter. Käse. Schin. seit und einen guten Schnaps herein!" rief der Alte. ?br könnt Euch wobl denken, wie Martha sich damit sputete, und als der Schulze sich nach dem Glaslchranke um- drehte, um die Schnapsgläser heraus- zuholen, benutzte Hans schnell die Ge legenhcit und stahl Martha einen saß. Der Sckul trua seine- beiden Ferkel in den Schmeinestall. sperrte sie in eine besondere Bucht, legte ein schloß davor und schickte seine sämmtlichen Leute aus, um die anderen Schweine zu suchen. Sie kamen erft um Mitternacht zurück und hatten nicht einmal einen Schwcineschwanz, geschweige denn ein ganzes Schwein gefunden. In der Morzenfrühe aber, als die Schulzenfrau den Kaffee kochte und der Schulze am Fenster stand und sich den Kopf kratzte, kam der Hirte Hans wic der mit seinem großen Sacke und im Sacke quietschte eS: Oui. ui, i, i, und er legte drei Fcrkel vor dem Schulzen nieder. Der alte Bauer freute sich so. daß er beinahe bis an die Decke sprang und HanS bekam Kaffee mit Zucker und Weizcnsemmel und einen Schnaps erfter Güte. Die Knechte und Mägde des Schulzen zogen wieder auf die Schweinefuche auS, auf der sie sich diesmal ihr Mittag, und Vesperbrot mitnehmen mußten, aber gegen Abend kamen sie schon wie der und betheuerten, sie könnten und könnten die Schweine nicht finden. Kaum hatten sie sich gesetzt, als Hans auch schon mit den vier letzten Ferkeln da war. Er that, als wäre er furcht dar müde, warf den Sack auf die Erde, fuhr sich mit dem Aermel über das Ge ficht und sagte: .Hier sind die letzten Ferkel, aber die Sau ist futsch! Die müßt Ihr Euch selbst suchen, Schulze.' Ihr glaubt gar nicht, wie liebens würdig jetzt der Schulze wurde. .Liebster, bester Herzensjunge, verlaß mich doch nicht in meiner großen Noth. Morgen ist die Thierschau und habe ich dann meine Sau nicht wieder, so kann es leicht mein Tod sein.' .Ja. nun könnt Ihr selbst spüren, wie mir zu Muthe war, als Ihr mir Martha nicht geben wolltet.' Der Schulze schluckte und schluckte und wußte nicht, was 'er thun sollte. Martha aber stand hinter der Küchen thür und verbiß sich das Lachen, denn HanS hatte ihr natürlich gesagt, wo die Sau war. Lieber HerzenshanS. trage eZ mir doch nicht nach,' sagte der Schulze end lich. .Glaubst Du. daß Du die Sau lcoendig fangen kannst?' .Leben und Tod stehen in des Höch ftcn Hand, aber ich will es versuchen, wenn Ihr mir Martha geben wollt.' Der Gemeindevorsteher hat eine prachtvolle Sau,' sagte die liftige Martha. ..Wenn unsere Sau morgen nicht auf der Thierschau ift. bekommt er dieses Jahr auch wieder den ersten Preis!' Den soll er nicht kriegen, und wenn es mein Leben kostet!' brüllte der Schulze, und schlug mit der Hand auf im Zisch, deß d'e K ?ss'ank und alle lass! und "Schüsse! tanzi.n. .Hier haft Du mein? Hand, Iun-e! Bring Du wir die Sau bis deute Abend vor Sonnenuntergang lebendig wieder, so 'liegst Du Marlha und zwanzigtau !(nd Mark. Den schwarzdraunen rtier und vier Federbetten dringt sie mit!' HanS schlug ein und warf Martha einen so feurigen Blick zu. daß sie bei nabe davon angesengt wurde. Dann entkernte er sich. Gegen Abend kam er wieder. Er sang und judilirte wie eine Lerche, hatte sich glatt gekämmt und den Sonntag? anzug angezogen. Die Sau zog er hinter sich her. Die Peitschenschnur hatte er ihr um den linken Vorderfuh gebunden, denn damit jhr'S nur wißt, auf die Art lassen sich die Schweine am leichteften treiben. Internationale Gimpelfänger. Wer hat nicht schon von dem berührn ten spanischen Gefangenen gehört, der irgendwo ta den Bergen von Navarra einen Schatz vergraben hat und ihn Demjenigen zuweisen will, der die Geld Mittel aufbringt, um den Unglücklichen aus seinem Kerker zu befreien; der libtr allhin nach dem Auslande Brandbriefe schreibt an die gutmüthigen Narren oder geldgierigen Spekulanten, die thöricht genug sind, dem Lied des Lock vogeU zu lauschen und sich ausplündern zu laffen? Opfer hat dieser gute alte Bekannte schon genug gefordert. Erft kürzlich kam ein biederer Deutscher mit 30,000 Mark baaren Geldes in Madrid an, um die Ketten deS Spaniers zu sen und mit ihm nach den Pvrenäen jur Hebung der unterirdischen kostbar leiten zu reisen. Er gelangte nicht weit, denn schnell war feine Brieftasche von den spitzbübischen Vertrauensmän nern des armen Gefangenen geleert morden. Unzählige Male ist dies Gaunerstück chen schon in Szene gesetzt worden. Kun ist die Aussicht vorhanden, daß der Vorhang über den letzten Alt dieser großen Dieb.skomödie endlich nieder geht. In Barcelona ist man der Bande auf die Spur gekommen und hat drei ihrer Mitglieder zu Eefange nen gemacht. Man faßte sie in flag ranti ad, als sie gerade eincn hilfs bereiten Ausländer, der dreitausend Franken zur Befreiung deS Schatz Hebers mitgebracht hatte, in Empfang nahmen. Die spanische Schatzgcschichte ist aber nur eines der vielen Manöver, mit denen die internationalen Gimpelfänger überall in der Welt Erfolge erzielen. ES ift nur, einer von den zahlloscn .Vertrauenstricks' der Gauner, die heute spanische Gefangene, morgen Vormün der oder Testamentsvollstrecker von Mil liardären. Sportsleute. harmlose Aus ftellungsbesucher oder enragirte Küm melblättler sind. Der neuefte Trick einer internatio nalen Gaunerbande, die ihren Sitz in New Aork hat und von dort sich über den Ozean weg nach England und dem Kontinent verzweigt, ift der Schwindel mit massiven goldenen Mauersteinen". Er ift dieser Tage in London aufgedeckt worden, aber erst nachdem er dort be reitS ein Opfer gefordert hatte. Das ift auch gar nicht so unbegreiflich, wenn man bedenkt, daß die Sache gänzlich neu war, und daß die Echtheit der bej den Steine, die ihren Weg nach London gefunden hatten, durch die beften Zeug nisse atteftirt worden war. Jetzt liegen die beiden gleißenden Ungethüme deren jedes 45 Pfund .Gold' wiegt bei der Polizeibehörde, die darüber eine Bekanntmachung zur Warnung des Publikums erlassen hat. Diese goldenen Mauersteine sind nämlich in Wirklichkeit auS Messing ge fertigt und nur wenige Mark werth, aber ihr Aeußeres ift so bestechend, sie sehen dem kostbaren Metall so täuschend ähnlich, die Zeugnisse, die sie begleiten, erscheinen so unanfechtbar, und die Ko mödie. in der sie eine Rolle spielen, ift mit so tadelloser Kunst in Szene gesetzt, daß der Erfolg des Betruges leicht ge sichert wird. Schon die Art und Weise, wie .Scotland Bard", das Haupiquar tier der englischen Polizeibehörde, von der Sache Wind erhielt, ist charak teriftisch für die Leichtigkeit der Täu schung, und die Geschichte wird doppelt amüsant durch den Umstand, daß ein Sachverständiger sie aufdeckte, weil er die .kostbaren Steine" für geftohlen hielt. Diesem Experten waren die bei den goldenen Mauersteine zur Begut achtung vorgelegt worden. Er unter suchte sie auf das Genaueste und er klärte sie für echt. Aber weil eS ihm verdächtig erschien, daß Gegenstände von so kolossalem Werth so mir nicht?. Dir nichts in der Welt herumfuhren, erstattete er bei der Kriminalbehörde eine vertrauliche Anzeige, und legte die Vermuthung nahe, sie könnten gcstoh len fein; die Polizei thäte gut. sich mit der Sache zu befassen. Der Ehef der Kriminalpolizei ent sandte darauf einen Detektive zur Un tersuchung der Angelegenheit, und vor Allem zur Erforschung der Herkunft dieser Kostbarkeiten. Dieser Beamte mar schlau genug, nicht ihren Ursprung, sondern ihre Echtheit in Zweifel zu ziehen. Er ließ sie deshalb noch einmal auf daS Genaueste untersuchen, und erft jetzt kam merkwürdiger Weise ihre absolute Werthlosigkeit anS Licht und damit der Betrug, dessen Opfer ihr englischer Besitzer geworden war und war durch die sol'nde. v:il vollende tm Za'si!'kmel-,t in Sz ne gc'ltzle Ma uipulalion: Einer dir Londoner Mitglieder der Bande, die überall ihre iwttrrtst zu haben scheint, hat die Ausgabe, die lodeszn'igcn zu ftudnen. und in .Somelsct House", in welchem die Erb schaftödehörden residiren und wo die Zeftamente hinterlegt und eröffnet wer den. mit allen Vorgängen Fühlung zu haben. Ift irgendwo in England ein wohlhabender Mann auS dem Mittel stände gestorben, dessen Verhältnisse für die vorzunehmenden Operationen ein günstiges Feld bieten, so werden in der unmittelbarem Umgebung, wo er gelebt hat, genaue Erkundigungen üder ihn eingezogen. Seine Familiengeschichte, sein Vorleben, seine Eigenhcilen, alle Umstünde feines Daseins weiden er forscht und nach Amerika berichtet, wo jctzt der erste Akt der Petrugökomöbie zu beginnen hat. Es wird dort ein Schreiben an den Todten ausgesetzt, das bei seiner An kunft in England natürlich einer der nächsten Verwandten deS Verstorbenen eröffnet. Der Brief ist in den wärm ften Ausdrücken der Freundschaft und Dankbarkeit abgefaßt. Mit Freuden erinnert sich der Schreiber der Zeit, da er mit dem Adressaten zusammen getroffen und von ihm mit Wohlthaten überhäuft worden war. Die Unter ftützung die er erhalten, habe die glän zndsten Früchte getragen, er habe in Amerika sein Glück gemacht, sein Ge schäft blühe, und er brenne vor Be gierde. seine Verpflichtungen an seinen Gönner abzutragen. Gewöhnlich ift es irgend ein Bergwerks Unternehmen, worin er so großartig reussirt hat. Er hat Gold in Hülle und Fülle, und ift bereit, es mit feinem alten Freunde zu theilen, wenn dieser selbst herüberkam men oder einen Vertrauensmann senden wolle, um das für ihn Bestimmte in Empfang zu nehmen. Der Veiwandte, der den' Brief ge öffnet, hat zwar von dem Briefschreiber nie elmaS gehört; er glaubte aber sehr wohl annehmen zu können, daß der nunmehr Verstorbene, der viel und oft in der Welt umhergekommen die Schwindler suchen sich vorsichtig ihren Mann heraus, der feiner Zeit manche Reisen unternommen hat der an gebliche Wohlthäter sei, und antwortet im Namen des Todten. Es entspinnt sich nun eine lebhafte Korrespondenz zwischen den Angehöligen und den Be trügern; zuletzt wird von der, Familie irgend Jemand erwählt, der die Reise über? Meer machen und den zugesag ten Vermögensanthcil in Empfang neh men soll. Der zweite Akt der Burleske spielt in New York. ES ift spaßhaft, Überaus spaßhast, wenn auch nicht für die Opfer deS Betruges, die ihr schönes, baareS Geld für glänzende Mefsingfteine her geben. In New York erwartet den An kömmling ein Unbekannter. Er berich tet ihm. daß der gute Alte, der seinen Verwandten so wohl gekannt und so innig geliebt hat, urplötzlich schwer er krankt ift. vielleicht gar auf dem Sterbe bette liegt. Neben anderen schweren Erscheinungen ift sein Augenlicht tm Erlöschen, er mutz so hat der Doktor auf das Strengste befohlen in völli ger Dunkelheit gehalten werden. Doch sei er völlig bei Bewußtsein und freue sich auf die bevorstehende Unterredung mit dem Abgesandten seines einstigen theuren Freundes. Der Kranke so schließt der Fremde seinen Bericht sei übrigens ein großer Sonderling. Eine seiner merkwürdigen Marotten fei, daß er sich seinen Baardesitz in Goldbarren habe schmelzen laffen, große, massive Mauersteine, die er sollte man eS für möglich halten? unter seinem Bette verstecke und der wahre. Die Beiden begeben sich nun zu dem Leidenden inS Krankenzimmer, daS durch schwcre Vorhänge verdunkelt wird. Der Empfang ist rührend, die Freude deS Kranken unbeschreiblich. Er ist glückselig und wiederholt wieder und wieder, wie froh er sei, vor seinem Tode noch einmal von seinem Wohl thäter zu hören und ihm vergelten z können. Ja. vor seinem Tode denn eS ift kein Zweifel, daß er im Ster den liege das betheuert er mit schma cher Stimme und unter schrecklichem Röcheln. Zuletzt läßt er unter feinem Bette zwei Goldbanen hervorholen schwere, massive, glänzende Dinger. Der Ster bende weidet seine Augen an ihrem An blick. .Gold!' flüstert er; .pures Gold, durch und durch, glauben Sie mir! Nein glauben Sie mir nicht! Sie sol len eS selber sehen!' Er läßt, trotz des Protestes seines Besucher?, einen Bohrer holen und besteht darauf, daß dieser Proben deS GoldftaubS mit sich nehme und untersuchen lasse. Man thut ihm davon in ein Papier, natürlich wirk' lichen, echten Goldstaub. Den läßt er daheim von Sachverständigen prüfen. Diese bezeugen die Echtheit. So weit ift Alles gut gegangen. Nun kommt der eigentliche .Per trauenstrick'. Die goldenen Steine werden dem Sendling der Familie feierlichst übergeben und Messing wird für echtes Metall oder für Bank noten ausgetauscht. Denn der Kranke hat überhaupt kein baareS Geld in Händen; von den Übrigen geliebten Steinen unter seinem Bette kann er sich nicht trennen, und hat doch einige tau sende Dollars nöthig für den Doktor, für den Apotheker, den Haushalt und Anderes medr. Er bittet ben Adae sandten der Familie um ein Darlheu und erhält ti anstandslos. iixcx würde auch einem so reichen Manne, der Gold darren d.'ischenkt. einem Sterbenden obendrein, nicht auS der lcktcn Ver legenheit blfen! Die goldenen Steine bringen la Alles wieder ein. Und viel leicht vermacht am Ende der dankbare Alte in seinem Testament seinen lieben Freunden in England noch mehr der zinkenden Dingern DaS Darlehen wird also sofort ge geben, ttx Vertrauensmann der Familie nimmt tiefbewegt Abschied Und reift, ein zweiter HanS tm Glück, iit seinen kostbaren Skrtnen auf dem näch ften Dampfer klopfenden Herzens nach Enaland 'uruck. Tort verwandelt sich die Posse in ein trauerspiel. Wie man Wette gewinnt. Der berühmte Staatsmann JameS Fox befand sich oft n argen Geldver legenheiten und nahm dann häufig zu Wetten feine Zuflucht, um der fatalen Ebbe in seinen Taschen einigermaßen abzuhelfen. So wettete er einst mit dem Herzog von Devonshire in der Weise, daß derjenige, dem in einer Straße mehr Katzen als dem andelen sich zeigten, von letzterem hundert Pfund Sterling zu erhalten habe. Sie woll ten beide zugleich die Straße entlang gehen, der Eine auf der rechten, der Andere auf der linken Seite. .Mhlord mögen sich Ihre Seite wühlen!' schloß Fox in licbenswürdigftcr Zuvorkam menheit seinen Vorschlag. Ter Her zog, den die Sonderbarkeit der Weite reizte, traf seine Entscheidung, und die beiden Kavaliere begannen alsbald ihre Wetkwanderung. Das Ergebniß der selben war merkwürdig genug: Fox hatte dreizehn Katzen angetroffen, der Herzog zu seinem Aerger indessen nur ektie einzige. .Nun. das muß ich sa gen," rief er in nicht besonders guter Laune aus. .Ihr fteht mit dem Zufall auf denkbar bestem Fuße!' .Hier ift kein Zufall.' entgegnete Fox trocken. .Wie so?' fragte Devonshire erstaunt, worauf Fox mit einem leichten Zucken um die Mundwinkel bemerkte: Sie wählten sich die Schattenseite, Mylord; die Katzen lieben aber, selbst bei der größten Sonnenhitze in der Sonne zu sitzen.' Tt richtig Schreibwkise. Auf seiner Reise wird der Landes- fürft auch in dem Dorfe Dummelshau sen erwartet. Die Väter haben be schloffen, das Dorf für den Einzug ge hörig zu schmücken, besonders soll am Eingang eine große Ehrenpforte gebaut werden mit darunter hängendem Will kommenschild. Ter darauf zu malende Gruß fängt aber mit dem Worte Vioat' an. und die Dorfältesten sind sich nicht einig darüber, wie das Wort geschrieben wird. Während einige V, andere F, etliche sogar Pf für richtig halten, meint der Schullehrer, das Wort käme aus dem Gnechlschen und schriebe sich mit PH. Dem Ochsenbauer aber, der lange schwelgend zugehört hat, dämmert es plötzlich, und er ruft aus: .Halt, ich hab's, daö Wort schreibt sich mit V und Pf!' Ungläubiges Kopfschütteln der Versammlung. Buch tabire mal.' heißt- es. .Na. das ist doch ganz klar,' sagt der Och senbauer. .hört zu und paßt auf: V-i e h p-f a-d.' I d Flttterwochtn. .Henry.' sagte das Weibchen nach der Trauung, mir ift eS immer lücher- lich vorgekommen, wenn ein Pärchen sich vor anderen Leuten herzt und ab küßt, so daß Jeder weiß, daß sie in den Flitterwochen find. Wundere Dich also nicht, wenn ich Dich in Gesellschaft kühl behandle und thue Du auch so. lieber Schaß als wenn wir schon 20 Jahre verheirathet wären.' .Well.' sagte Henry nachdenklich, eigentlich bin ich dafür noch zu jung, aber versuchen will ich es.' Am selben Abend ging er in den Club, spielte Poker bis 4 Uhr früh, verlor $40 und kam angesäuselt zur verweinten Frau zurück. So geht's, wenn man 20 Jahre verheirathet ist,' lallte er und das Frauchen war kurirt und freute sich der glitterwochen. Die Fortsetzung soll erft nach 20 Jahren kommen. von einem lupige Mifzverstäd id vor richt berichtet das .Wiener Tagebl.': Beim Bezirksgericht Jmefstadt war ein ut scher wegen Geführdung der Sicherheit durch Schnellfahren angeklagt. Richter: Sind Sie schon vorbeftraft? Angeklagter: Ich hab' drei Tag' Arrest g'habt.' Richter: Warum? Angeklagter: Weg'n einer Ohrfcig'n. Die hab'n Sie mir selber geb'n. Herr kaiserlicher Rath. Richter (erstaunt): Wie? Ich hätte Ihnen eine Ohrfeige gegeben? Angeklagter: Aber nein! Die Ohr feig'n hab' i an' Kolleschen geb'n. Sie hab'n mir nur dö drei Tag' Arrest geb'n. (Stürmische Heiterkeit.) Der Angeklagte kam diesmal mit zwölf Stunden davon. Unüberlegt, Käufer (zum Reisenden): .Wird denn die Waare auch nicht schlechter ausfallen als das Muster ist?' Reisender: O, bitte sehr! Mein HauS kann gar nicht schlechter liefern.' 3m A e!I. Moderner Maler zu seinem CchS Ux): .Warum had.n Sie denn an Zbrem ile die Fleifchpariien noch liicht gemalt?' Schüler: .Entsnldigen Sie. bitte, mir ist die grüne Farbe ausgegangen!' istim Umzüge. Einziehender Miether (zu den Möbel transporteuren): Ader wie können Sie nur da Klavier so roh anfasse. Sind Sie denn gar nicht ein bischen musikalisch?!' Acmpl,z,rt Fall. Polizist (zum Artisten, welcher vom Ihurmseil hecab in einen Kord mit Pflaumen siel): .Sind Sie verletzt?' Artist: .Ja, oder net vom 'runter fall'n; dort die Höckersrau bat mi halb tobt a'schlag'n. weil i in ihre Pflaume nci'g'fall'n bin!' RmastUbIülik. .Gleich einem rauschendm Wasser fall plätscherten die heißen, versengen den Worte seiner Licbe aus seinem dartumflossenen Munde, die Brille deS VorurtheilS, die sich seit Jahren um Elli'S Herz gelegt, in tausend Atome zerbröckelnd.' Au Sckiivabenland, Norddeutscher: Nicht wahr. Sie möchten wohl auch gerne eine recht flotte junge Dame heirathen. Herr Bärle?" Schwabe: .O noi. deeS nett! I bin fllr'fch Häusliche!' Norddeutscher: .Für Scheußliche? Eigenthümlicher Geschmack.' .5r'ch Frau (zur Köchin): .Ich glaube, ti ift noch etwas kalter Braten in der Küche.' Köchin : Jawohl, für meinen Schatz.' Vünstlers Größenwahn. Herr: Wann sind Sie geboren, Herr Nordheim?' Schauspieler: ,Hm, aber das könlk ten Sie doch wissen!" vornehm Bankiers-Zsrau: .Aber Männchen. fahr' doch nicht bei dieser Kleinigkeit gleich wieder so auf. Du kommst immer gleich ganz aus dem PalaiSl' Durch die Blume. .Nun. wie ift Dir denn gestern das erste Mittagesten gerathen?' Tochter: ,O gut, mein Mann konnte diesen Morgen schon wieder in die Osftce gehen!'. Dankbar. Sträfling (bei der Entlassung): .Sobald ich daheim bin. Herr Direktor. schick' ich Ihnen eine recht schöne An sichtskarte, Sie können sich d'rauf ver lassen!" Lxarsamkettslogik. Die kleine Emma: .Mama, gieb mir noch ein Bonbon, ich habe erft eins bekommen!' Mutter: .Mehr brauchst Du auch nicht. eS schmeckt eins wie das andere!' Ein Spötter. A: .Wie können Sie behaupten. daß Ihre Frau Sie mehr liebt, als mich die meinige? Mein theures Weib hat mir schon die schlagendsten Beweise ihrer Liede gegeben!' B: Besonders wohl Abends, wenn Sie fpät aus der Kneipe beimkom meu!?' Em weiser Doktor. Herr Angstmeier: .Herr Doktor, ich hab' einen schrecklichen Schnupfe. Was soll ich gebrauchen?' Dr. Spitzer: Em Taschentuch.' Aus der Schule, Lehrer: .Wie viele Koalitionskrien kennst Du?' Schüler: .Vier.' Lehrer: .Welche waren dies?' Scbüler: .Der erste, der iweite, hir dritte und der vierte.' Auf den Kops. Geschäftsmann (in aroßer Eile iu seinem Kutscher): WaS wollen Sie haben, wenn Sie mich in fünf Minu ten nach dem Central-Bahnhof fahren?" Kutscher: ..Ein anderes Pferd.' Auf der Gaffe. A: .Warum hau'n Sie den ?lu gen?' B: .Weil er sich meiner Frau aeaen- über frech benahm.' A: .Aber öffentlich auf der Gasse?' B: .Soll ich wegen des Galgenstrickö etwa einen Fechtsaal miethen?' Gewissenhaft Auskunft. .Entschuldigen Sie. wissen Sie vielleicht, ob hier im Hause ein gewisser: Herr Müller wohnt?" Ein Herr Müller wohnt hier scho. ob er eS aber noch gewisser als gewiss ift. daS kann ich nicht fagen." Heimgegeden. Fremder (sich über einige kleinftüdti sche Einrichtungen luftig machend): ..Sagen Sie 'mal. mein Lieber, bet Ihnen ftirbt die Dummheit wohl nie aus?" Einheimischer: .Nein, denn ti kom men fortwährend Fremde in unser Ort.' r r